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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von gebrauchtem Gießereisand,
eine Vorrichtung zum Reinigen von Gießereisand und ein System zum
Abscheiden von nicht eisenhaltigen Metallteilen.
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Gießereisand
wird zum Bilden von Gießformen
insbesondere für
den Metallguß verwendet,
indem der Gießereisand
gemeinsam mit einem Modell des zu gießenden Produkts unter Druck
in einen Formkasten eingebracht wird, um so einen Abdruck der Außenkontur
des Modells zu erhalten. Dem Gießereisand sind zur Verbesserung
der Fombildung Bindemittel beigemischt, beispielsweise Bentonit. Um
das Ausbilden von Hohlräumen
in dem zu gießenden
Produkt zu ermöglichen,
werden sogenannte Formkerne in den Formkasten eingebracht, die von Gießmaterial
freizuhaltende Bereiche ausfüllen. Nach
Eingießen
des verflüssigten
Metalls in die Gießform
und Aushärten
des Metalls werden der Gießereisand
und die Kerne von dem gegossenen Produkt entfernt, wobei die Form
verlorengeht. Der gebrauchte Gießereisand umfasst unmittelbar
nach der Trennung von dem gegossenen Produkt Verunreinigungen in
Form von Metallrückständen wie
Metallspritzern und Flitter, Kernresten und Verklumpungen des Gießereisands,
sogenannten Sandknollen. Zur Wiederverwendung des gebrauchten Gießereisands ist
daher eine Reinigung erforderlich, die ein Abscheiden der Metallrückstände und
Kernreste sowie ein Zerkleinern der Sandknollen umfasst. Durch diese Trennung
kann zum einen das zurückgewonnene Metall
erneut eingesetzt und zum anderen die Formsandqualität deutlich
gesteigert werden.
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Insbesondere
beim Gießen
von nicht eisenhaltigen, zumindest aber nicht ferromagnetischen Metallen,
beispielsweise Kupfer oder Aluminium, oder nicht ferromagnetischen
Legierungen mit keinem oder nur geringem Eisenanteil, ist es problematisch,
das in dem gebrauchten Gießereisand
enthaltene Metallreste nicht ohne weiteres beispielsweise durch
ein magnetischen Abscheider entfernbar sind. Rückstände in gebrauchtem Gießereisand
sind diesen Fällen
nur schwer entfernbar, so dass bei Wiederverwendung des Gießereisands
durch Rückstände Oberflächenfehler
der produzierten Gußstücke zu befürchten sind.
Insbesondere, wenn eine besonders hohe Güte der Oberfläche von
Gussteilen zu erzielen ist, wird daher bisher zur Ausbildung der
unmittelbaren Formoberfläche
stets Neusand, sogenannter Anlegesand, verwendet. Gebrauchter Gießereisand wird
lediglich zum Auffüllen
der Form benutzt. Problematisch ist hierbei, dass das Erstellen
der Form aufwendig und damit teuer ist.
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Aus
der Praxis ist bekannt, zum Reinigen von gebrauchtem Gießereisand
und zum Entfernen von nichteisenhaltigen Metallteilen Abscheidevorrichtungen
zu verwenden, bei welchen gebrauchter Gießereisand in einer dünnen, geschütteten Schicht auf
das Förderband
eines Bandförderers
aufgebracht wird und mit vorgegebener Geschwindigkeit über eine
Endrolle des Bandförderers
bewegt wird, so dass der gebrauchte Gießereisand im Bereich der Endrolle
von dem Förderband
geschleudert wird. Einzelne Partikel des Gießereisands verlassen das Förderband
auf einer Bahnkurve in Form einer Wurfparabel, deren genauer Verlauf
von den Betriebsparametern des Förderbands,
insbesondere der Bandgeschwindigkeit, und der Masse der Partikel
abhängt.
Dies ist zunächst
unabhängig
vom Material der Partikel. Zum Trennen von metallischen, d. h. elektrisch
leitfähigen,
Bestandteilen und nicht metallischen Bestandteilen des Gießereisands
ist im Bereich der Endrolle ein zeitlich und/oder räumlich veränderbares
Magnetfeld vorgesehen, das beim Durchtreten der einzelnen Partikel
des gebrauchten Gießereisands
in den metallhaltigen Partikeln einen Wirbelstrom induziert. Der
Wirbelstrom induziert seinerseits gemäß der Lenzscheu Regel selbst
ein elektromagnetisches Feld in dem metallhaltigen Partikel, welches
mit dem äußeren elektromagnetischen
Feld wechselwirkt und so eine Kraft auf den Partikel ausübt. Metallhaltige
Partikel sind so im Gegensatz zu nicht metallhaltigen Partikeln
einer zusätzlichen
magnetischen Kraft ausgesetzt und werden somit auf einer abweichenden
Wurfparabel bewegt. Durch Anordnen einer Trennwand im Bereich zwischen
dem erwartenden Verlauf der Wurfparabeln für nicht metallische und metallische
Partikel kann somit eine Abscheidung der metallischen Partikel erfolgen.
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Gemäß eines
aus der Praxis bekannten Verfahrens zum Reinigen von gebrauchtem
Gießereisand
wird der gesamte Gießereisand
einer vorstehend beschriebenen Vorrichtung zum Abscheiden von nichteisenhaltigen
Metallteilen zugeführt.
Nachteilig an dem bisher bekannten Verfahren ist jedoch, dass eine
ausreichend gute Trennung von Verunreinigungen und Gießereisand
nicht erreichbar ist, insbesondere da die jeweilige Wurfparabel
der Partikel neben dem metallgehalt von dem jeweiligen Gewicht der
Partikel abhängt.
In gebrauchtem Gießereisand sind
jedoch regelmäßig Partikel
mit einer breiten Partikelgrößenverteilung
und damit auch Gewichtsverteilung unabhängig von dem Metallgehalt vertreten. Somit
verbleiben nach der Abscheidung entweder große Mengen von Verunreinigungen
in dem Gießereisand,
oder aber dem Kreislauf des Gießereisands wird
unnötig
viel Sand entzogen. Eine zuverlässige Trennung
von metallhaltigen und nicht metallhaltigen Partikeln ist somit
bisher nicht möglich.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Reinigen von gebrauchtem
Gießereisand, eine
Vorrichtung zum Reinigen von Gießereisand und ein System zum
Abscheiden von nicht eisenhaltigen Metallteilen anzugeben, welche
ein sicheres Entfernen von insbesondere nicht ferromagnetischen,
metallhaltigen Verunreinigungen und eine gegenüber herkömmlichen Systemen erhöhten Durchsatz
aufweisen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Vorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 11 und ein System mit den Merkmalen
des Anspruchs 21 gelöst.
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Durch
das Trennen des Gießereisands
in Fraktionen nach dem Kriterium der Korngröße, wobei wenigstens eine als
Sandfraktion kleiner Korngröße und wenigstens
eine Überkornfraktion
mit demgegenüber
größerer Korngröße geschaffen
werden, erfolgt vor einem Ausscheiden von metallischen Bestandteilen
bereits eine Vorsortierung, bei dem die im Gießverfahren insbesondere problematischen
großen
Partikel von den kleinen Partikeln der Altsandfraktion getrennt
werden. In der Altsandfraktion befinden sich entsprechend nur Verunreinigungen
mit kleiner Korngröße, insbesondere
kleinere Metallsprizer in Form von Flitter. Die Überkornfraktion kann hingegen
vorteilhaft in konzentrierter Form einem Ausscheiden von metallischen
Bestandteilen zugeführt werden.
Daher kann im Vergleich zu einem herkömmlichen Verfahren eine Ausscheidevorrichtung zum
Ausscheiden von Nichteisenmetallen mit verringertem Gesamtdurchsatz
und entsprechend geringeren Kosten verwendet werden.
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Vorzugsweise
umfasst das Trennen des Gießereisands
in Fraktionen eine Aufteilung in eine Mehrzahl von Überkornfraktionen
mit jeweils getrennten Korngrößenbereichen.
So erfolgt innerhalb der Überkornfraktionen
eine Vorsortierung nach Korngrößenbereichen.
Entsprechend sind insbesondere einer Ausscheidevorrichtung für Nichteisenmetalle
Partikel definierter Korngröße zuführbar, was
ein zuverlässiges
Ausscheiden von metallischen Bestandteilen ermöglicht, da die Wurfparabel
der Partikel nunmehr erheblich durch den Metallgehalt und nur noch
unerheblich durch abweichende Partikelmassen beeinflusst wird.
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Besonders
bevorzugt erfolgt das Ausscheiden von metallischen Bestandteilen
für jede
der Überkornfraktionen
wenigstens überwiegend
separat. Arbeitsparameter des Ausscheidevorgangs können so
gezielt auf den Korngrößenbereich
der Überkornfraktion
eingestellt werden, so dass eine besonders saubere Abscheidung von
metallischen Bestandteilen erfolgt.
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Gemäß eines
besonders bevorzugten Verfahrensschritt wird für das Ausscheiden von metallischen
Bestandteilen diesen gegenüber
nicht metallischen Bestandteilen eine Relativbewegung aufgeprägt, wobei
die Relativbewegung bestimmende Steuerparameter in Abhängigkeit
von dem Korngrößenbereich
der Überkornfraktion
eingestellt werden. Insbesondere bei dem Aufprägen der Relativbewegung mittels
eines zeitlich und/oder räumlich veränderbaren
elektromagnetischen Feldes, bei dem Wirbelströme in den metallischen Bestandteilen
erzeugt werden, kann den metallischen Bestandteilen so eine von
den Bewegungsbahnen nicht metallischer Bestandteile signifikant
abweichende Bewegungsbahn zugeordnet werden, so dass durch entsprechend
eingestellte Positionierung einer Trennwand eine zuverlässige Abscheidung
erfolgt.
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Zweckmäßig erfolgt
nach dem Abscheiden metallischer Bestandteile ein Zerkleinern von
Sandknollen und Ausscheiden von in dem gebrauchtem Gießereisand
enthaltenen Kernresten. Der Gießereisand
ist somit weiter von problematischen Rückständen befreit und einer Wiederaufbereitung
zur Verwendung in einem weiteren Gießprozess zuführbar. Zweckmäßig erfolgt
eine Zerkleinerung dabei derart, dass Agglomerate von Gießereisandpartikeln zerstört, die
dem gegenüber
fester miteinander verbundenen Kernreste jedoch nicht zerstört werden. Insbesondere
durch Anwendung eines Feinsiebs, dessen Maschenweite zweckmäßig an die
Korngröße der Altsandfraktion
angepasst ist, können
so weitere Verunreinigungen aus dem gebrauchten Gießereisand
entfernt werden. Durch ein Zerkleinern der Sandknollen nach einem
Abscheiden von metallischen Bestandteilen wird weiterhin eine Beschädigung bzw.
ein erhöhter
Verschleiß der
Zerkleinerungseinrichtung durch metallische Bestandteile sicher
vermieden.
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Zweckmäßig erfolgt
vor dem Trennen des Gießereisands
in Fraktionen ein Ausscheiden von eisenhaltigen Metallteilen. Besonders
bevorzugt kann dabei eine herkömmliche
Vorrichtung zum Abscheiden eisenhaltiger Metalle mittels eines Elektromagneten
verwendet werden.
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Vorzugsweise
wird auch in der Altsandfraktion enthaltenen Gießereisand einer Wiederaufbereitung
zugeführt,
wobei besonders bevorzugt einer ersten Teilmenge der Altsandfraktion
mittels einer zweiten Abscheidevorrichtung nicht eisenhaltige Metallteile
entzogen werden, und wobei eine zweite Teilmenge der Altsandfraktion
unmittelbar der Wiederaufbereitung zugeführt wird. Mittels der zweiten
Abscheidevorrichtung für
nichteisenhaltige Metalle können
so in der Altsandfraktion verbliebene Metallbestandteile geringer
Korngröße, beispielsweise
Flitter, sicher entfernt werden. Durch das Aufteilen der Altsandfraktion
in eine erste Teilmenge und eine zweite Teilmenge erfolgt eine Reinigung
der Altsandfraktion nicht vollständig
innerhalb eines einzelnen Kreislaufs zwischen Gießprozeß und Reinigung,
sondern statistisch im Verlauf mehrerer Umläufe des Kreislaufprozesses.
Dies hat sich als ausreichend erwiesen, um eine ausreichende Reinhaltung
des Gießereisands von
kleinen metallischen Bestandteilen sicher zu stellen. Vorteilhaft
ist so eine zweite Abscheidevorrichtung mit gegenüber der
ersten Abscheidevorrichtung verringerter Kapazität verwendbar.
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Zweckmäßig wird
das Verfahren in einem kontinuierlichen Kreislaufprozess angewendet,
in dem in einem Gießprozeß verwendeter
Gießereisand
der Reinigung zugeführt
und nach Wiederaufbereitung in den Gießprozess zurückgeführt wird. Zweckmäßig erfolgt
eine Bearbeitung der Fraktionen im Reinigungsverfahren parallel,
so dass das Zuführen
von in der Altsandfraktion enthaltenen Gießereisand zu der Wiederaufbereitung
und das Ausscheiden von metallischen Bestandteilen aus der wenigstens
einen Überkornfraktion
zumindestens zeitweise gleichzeitig und parallel erfolgt.
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Die
Vorrichtung zum Reinigen von Gießereisand umfasst eine Trennvorrichtung
zum Trennen des Gießereisands
nach Korngröße in eine
Altsandfraktion und wenigstens eine Überkornfraktion und eine erste
Abscheidevorrichtung zum Abscheiden von nicht eisenhaltigen Bestandteilen
aus der wenigstens einen Überkornfraktion.
Mittels dieser Vorrichtung ist ein Vorsortieren des gebrauchten
Gießereisands
und ein sich daran anschließendes
Abscheiden nichteisenhaltiger Bestandteile durchführbar, wobei
die Vorrichtung im Vergleich zu herkömmlichen Trennvorrichtungen
durch die Vorsortierung einen erhöhten Durchsatz aufweist. Durch
Wahl von Betriebsparametern der Abscheidevorrichtung in Abhängigkeit
von der zugeführten
Korngröße der Überkornfraktion
ist ein zuverlässiges
Abscheiden wenigstens des überwiegenden
Teils der nicht eisenhaltigen Metallbestandteile ermöglicht.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung Zwischenbunker zum Zwischenlagern von Überkornfraktion
mit jeweils bestimmten Korngrößenbereich. Überkornfraktionen
bestimmter Korngröße können so über einen
gewissen Zeitabschnitt gespeichert werden, so dass der ersten Abscheidevorrichtung vorteilhaft
jeweils größere Mengen
von Überkornmaterial
gleichen Korngrößenbereichs
aus dem jeweiligen Zwischenbunkern zugeführt werden kann. Ein häufiges Ändern von
Betriebsparametern der ersten Abscheidevorrichtung ist so nicht
notwendig.
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Zweckmäßig ist
zumindest einem Zwischenbunker eine Messvorrichtung zum Erfassen
des jeweiligen Füllstands
zugeordnet. Bei der Messvorrichtung handelt es sich zweckmäßig um eine
Vorrichtung zum Verwiegen des in einem Zwischenbunker enthaltenen
Gießereisands
oder alternativ um ein optisches oder mechanisches Erfassungssystem.
Vorzugsweise ist jedem Zwischenbunker eine Messvorrichtung zugeordnet.
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Zweckmäßig ist
die Trennvorrichtung als Siebvorrichtung mit wenigstens zwei nacheinander zu
durchlaufenden Sieben ausgebildet. Die Siebe können dabei einerseits als herkömmliches
Maschensiebe mit definierter Maschenweite ausgebildet sein, die
unbeweglich oder vorzugsweise bewegbar bzw. rüttelbar ausgebildet sind. Es
versteht sich, dass die Siebvorrichtung jedoch auch als jede andere,
bekannte und zweckmäßige Sortiervorrichtung
ausgebildet sein kann, beispielsweise als Rüttelschiene oder als Sortiervorrichtung
durch Fluidisierung des Gießereisands.
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Vorzugsweise
sind wenigstens zwei Altsandbunker zum Aufnehmen der Altsandfraktion
vorgesehen, wobei insbesondere ein Verhältnis eingetragener Mengen
von Altsand in die wenigstens zwei Altsandbunker einstellbar ist.
Besonders vorteilhaft ist dabei eine einem ersten der Altsandbunker
zugeordnete zweite Abscheidevorrichtung zum Abscheiden von nicht
eisenhaltigen Metallbestandteilen vorgesehen, mittels der insbesondere
in den ersten Altsandbunker eingebrachte Teilmengen der Altsandfraktion von kleinteiligen
Metallbestandteilen, beispielsweise Metallflitter, gereinigt werden
können.
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Vorzugsweise
ist eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Sandknollen vorgesehen,
wobei die Vorrichtung zum Zerkleinern zweckmäßig der ersten Abscheidevorrichtung
nachgeschaltet ist. In der Überkornfraktion
verbliebene Verklumpungen von Gießereisand, die frei von nichteisenhaltigen
Metallbestandteilen sind, können
so zerkleinert werden. Vorteilhaft ist die Vorrichtung zum Zerkleinern
so ausgebildet, dass verbliebene Kernreste nicht zerkleinert werden.
Dies ermöglicht
ein Abscheiden von Kernresten mittels eines der Vorrichtung zum
Zerkleinern nachgeschalteten Feinsiebs.
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Zweckmäßig sind
Betriebsparameter der ersten Abscheidevorrichtung mittels einer
Steuervorrichtung steuerbar, wobei die Betriebsparameter vorzugsweise
ausgewählt
sind aus der Gruppe umfassend Bandgeschwindkeit eines in der Abscheidevorrichtung
vorgesehenen Transportbands, Position einer in der Abscheidevorrichtung
vorgesehenen Trennwand, und Positionierung der Magnetpole eines
Elektromagneten der Abscheidevorrichtung.
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Zweckmäßig ist
eine gemeinsame Schnittstelle zur Übergabe von gereinigtem Gießereisand der
Altsandfraktion und der Überkornfraktion
vorgesehen, so dass diese gemeinsam einer weiteren Aufbereitung
des gebrauchten Gießereisands
durch Mauken und neues Mischen mit Bindemitteln zuführbar sind.
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Das
System zum Abscheiden von nicht eisenhaltigen Metallteilen umfasst
eine Mehrzahl von nach Korngrößen getrennten
Fraktionen von gebrauchtem Gießereisand
und eine erste Abscheidevorrichtung zum Abscheiden von nicht eisenhaltigen Metallen
aus einer zugeführten
Fraktion, wobei die Arbeitsparameter der ersten Abscheidevorrichtung von
einer Steuerung in Abhängigkeit
von der zugeführten
Fraktion eingestellt werden.
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Zweckmäßig sind
die Arbeitsparameter ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Bandgeschwindigkeit eines in der Abscheidevorrichtung
vorgesehenen Transportbands, Position einer in der Abscheidevorrichtung
vorgesehenen Trennwand, und Positionierung der Magnetpole eines
Elektromagneten der Abscheidevorrichtung.
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Zweckmäßig sind
die Fraktionen in jeweils zugeordneten Zwischenbunkern einlagerbar,
wobei in Abhängigkeit
von dem Betrag und der Veränderung
des Füllstands
des Zwischenbunker Fraktionen der ersten Abscheidevorrichtung zugeführt werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
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Die
Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegende Figur
anhand eines ersten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Reinigen von Gießereisand.
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung 100 dient
zum Reinigen von bereits in einem Gießprozess verwendeten Gießereisand,
wobei in dem Gießprozess
insbesondere ein nicht eisenhaltiges Metall oder eine Legierung
mit einem nur geringen Eisenanteil vergossen wird. Nach einem Trennen
von den Gussstücken
wird der Gießereisand
ausgehend von einer Auspackstelle einer Gießerei 101 mittels
einer Bandfördervorrichtung 1 der
Vorrichtung 100 zugeführt.
Der zu diesem Zeitpunkt noch von dem vorhergehenden Gießprozess
erwärmte
Gießereisand weist
einen relativ hohen Anteil an Verunreinigungen auf, welche Fremdstoffe,
beispielsweise Metallreste, Metallflitter, Reste von Gießkernen
und Sandknollen des Gießereisands
umfassen. Der Gießereisand
wird mittels der nachstehend beschriebenen Vorrichtung und mittels
des nachstehend beschriebenen Verfahrens von diesen Verunreinigungen
gereinigt, um eine Wiederverwendung des Gießereisands in einem weiteren
Gießprozess
zu ermöglichen.
Insgesamt ist so ein geschlossener Kreislauf für den Gießereisand definiert.
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Der
Gießereisand
wird mittels der ersten Bandfördervorrichtung 1 zunächst in
dem Bereich eines elektromagnetischen Eisenabscheiders 2 verbracht,
mittels dessen in dem Gießereisand
enthaltene eisenhaltige bzw. ferromagnetische Metallteile wie beispielsweise
Kernnägel
oder ähnliches
entfernbar sind. Der von eisenhaltigen Verunreinigungen befreite
Gießereisand
wird danach mittels einer vorliegend als Becherwerk ausgebildeten
Transportvorrichtung 3 einer im folgenden näher beschriebenen
Trennvorrichtung zum Trennen unterschiedlicher Korngrößenfraktionen
des Gießereisandes
zugeführt.
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Mittels
einen Schwingförderers 4 wird
von der Transportvorrichtung 3 herangeführter Gießereisand zu einer als mehrstufiges
Sieb ausgebildeten Trenneinrichtung 5 verbracht. In die
Trenneinrichtung 5 eingebrachter Gießereisand durchläuft mehrere,
im vorliegenden Fall drei, hintereinander geschaltete Siebe mit
abnehmendem Maschenquerschnitt, so dass der eingebrachte Gießereisandstrom
insgesamt in vier Fraktionen unterschiedlicher Korngröße geteilt wird.
Vorliegend werden in dem Gießereisand
enthaltene Partikel mit einer Größe von bis
zu 4 Millimetern zu einer sogenannten Altsandfraktion gesammelt, während Partikel
mit einer Größe zwischen
4 und 20 Millimetern in einer ersten Überkornfraktion, Partikel mit
einer Korngröße zwischen
20 und 40 Millimetern in einer zweiten Überkornfraktion und Partikel
mit einer Größe oberhalb
von 40 Millimetern in einer dritten Überkornfraktion gesammelt werden.
Die Partikel der ersten Überkornfraktion
werden in einen ersten Zwischenbunker 14a, die Partikel
der zweiten Überkornfraktion
in einen zweiten Zwischenbunker 14b und die Partikel der
dritten Überkornfraktion
einen dritten Zwischenbunker 14c transportiert und darin
zunächst zwischengelagert.
Es versteht sich, dass die genannten Korngrenzen in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Gießprozess
und verwendeten Gießereisand
variabel wählbar
sind.
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Partikel
der Altsandfraktion werden über
ein Zuleitungssystem 6 und eine Schwingförderrinne 7 in einen
ersten Altsandbunker 10 und einen zweiten Altsandbunker 11 verbracht.
Ein Verhältnis
von in dem ersten Altsandbunker 10 und dem zweiten Altsandbunker 11 eingebrachtem
Altsand ist mittels eines in dem Zuleitungssystem 6 angeordneten
Leitblechs 6a einstellbar. Das Zuleitungssystem 6 ist
rohrartig ausgebildet und umfasst einen der Trenneinrichtung 5 zugewandten
Eingangsstutzen, durch welchen Altsand ausgehend von der Trenneinrichtung
in das Zuleitungssystem 6 eintreten kann. Das Zuleitungssystem 6 umfasst
ferner zwei voneinander abzweigende Rohrabschnitte, welche zum ersten
Altsandbunker 10 und zu der Schwingförderrinne 7 führen, wobei mittels
des Leitblechs 6a Altsand jeweils vollständig oder
teilweise in die jeweiligen Rohrabschnitte gelenkt werden kann.
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Ausgehend
von der Trenneinrichtung 5 wird der Gesamtstrom des gebrauchten
Gießereisands
in drei unterschiedliche Teilströme
aufgeteilt, wie nachstehen näher
erläutert
wird. Ein erster Teilstrom wird dabei durch den in den ersten Altsandbunker 10 verbrachten
Teil der Altsandfraktion ausgebildet. Dieser Teil der Altsandfraktion
enthält
Partikel kleiner Korngröße, wobei
in der Regel Verunreinigungen ebenfalls kleiner Korngröße, beispielsweise
Metallflitter, enthalten sind. Da eine Wiederverwendbarkeit des Altsands
jedoch hauptsächlich
von einer möglichst kleinen
Korngrößenverteilung
abhängt,
kann der in den ersten Altsandbunker 10 verbrachte Teil
der Altsandfraktion unmittelbar einer Wiederaufbereitung 102 zugeführt werden.
Dies geschieht mittels eines in 1 nur schematisch
dargestellten Gesamtgurtförderers 12.
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Ein
zweiter Teilstrom des gebrauchten Gießereisands wird durch den in
den zweiten Altsandbunker 11 verbrachten Teil der Altsandfraktion
ausgebildet. Dieser Teil der Altsandfraktion wird einer Reinigung
unterzogen, in dem mittels eines Gurtförderers 13 der den
zweiten Altsandbunker 11 durchtretende Altsand einer zweiten
Abscheidevorrichtung 21 für nicht eisenhaltige Metallteile
zugeführt
wird. Die zweite Abscheidevorrichtung 21 umfasst ein Transportband 21a,
auf welchem die zweite Teilmenge der Altsandfraktion in dünner Schicht
ausgebreitet wird. Durch Bewegung des Transportbands 21a wird den
Partikeln der Altsandfraktion eine Bewegung aufgeprägt, durch
welche diese im Bereich einer Endrolle 21b des Transportbands 21a von
dem Transportband 21ageschleudert und in einer Wurfparabel
bewegt werden. Ein Elektromagnet (nicht dargestellt) erzeugt in
dem Bereich der Endrolle 21b ein zeitlich und räumlich veränderliches
elektromagnetisches Feld, welches in vorbeigeführten metallhaltigen und damit
elektrisch leitfähigen
Bestandteilen Wirbelströme
induziert. Diese Wirbelströme
erzeugen wiederum gemäß der Lenzschen
Regel ein elektromagnetisches Feld, das mit dem elektromagnetischen
Feld des Elektromagnetens wechselwirkt, so dass zusätzliche
Kräfte
auf die metallhaltigen Bestandteile wirken. Dies bewirkt im vorliegenden
Fall eine gegenüber
den nicht metallhaltigen Bestandteilen veränderte und zwar weiter reichende
Bewegungsbahn, so dass in der Darstellung gemäß 1 metallhaltige Bestandteile
in einem Bereich links einer Trennwand 21c und nicht metallhaltige
Bestandteile in einem Bereich rechts der Trennwand 21c bewegt
werden. Die Trennwand 21c leitet die metallhaltigen Bestandteile zu
einer Sammelstelle 21d für Nichteisenmetall, um dieses
später
wieder dem Gießprozeß zuzuführen. Die
nicht metallhaltigen Bestandteile werden auf einen weiteren Bandförderer 22 aufgefangen
und zu dem Gesamtgurtförderer 12 bewegt.
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Im
Zusammenspiel des durch den ersten Altsandbunker 10 bewegten
ersten Teilstroms und durch den zweiten Altsandbunker 11 bewegten
zweiten Teilstroms erfolgt bei jedem Durchlauf des Gießereisands
eine Teilreinigung des Altsands von kleinen nichteisenhaltigen Metallpartikeln.
Der Anteil des bei jedem Durchlauf des Kreislaufprozesses gereinigten Altsands
wird dabei durch das Verhältnis
der eingebrachten Menge von erstem Altsandbunker 10 und zweitem
Altsandbunker 11 bestimmt und ist durch Einstellen der
Position des Leitblechs 6a des Zuleitungssystem 6 einstellbar.
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Ein
dritter Teilstrom ist durch die in die Zwischenbunker 14a, 14b, 14c eingebrachte Überkornfraktion
gebildet. Die nach Korngrößen sortierten Teilmengen
der Überkornfraktion
können
mittels Transportbänder 15 und
eines gemeinsamen Transportbands 16 zu einer ersten Abscheidevorrichtung 17 für nichteisenhaltige
Metallbestandteile verbracht werden. Die Zwischenbunker 14a, 14b, 14c weisen jeweils
eine verschließbare
Auslassöffnung
auf, so dass gezielt Partikel einer Teilmenge der Überkornfraktion
und damit eines bestimmten Korngrößenbereichs zu der ersten Abscheidevorrichtung 17 verbringbar
sind. Jedem der Zwischenbunker 14a, 14b, 14c ist
eine Messvorrichtung zum Bestimmen der Füllhöhe zugeordnet, wobei eine Steuervorrichtung (nicht
dargestellt) in Abhängigkeit
von der Füllhöhe und der
Veränderungsgeschwindigkeit
der Füllhöhe bestimmt,
aus welchem der Zwischenbunker 14a, 14b, 14c Material
entnommen und der ersten Abscheidevorrichtung 17 zugeführt wird.
Die erste Abscheidevorrichtung 17 ist analog zu der zweiten
Abscheidevorrichtung 21 aufgebaut, umfasst jedoch eine
wesentlich höhere
Durchsatzkapazität,
vorliegend von 40 Tonnen pro Stunde im Vergleich zu einer Durchsatzkapazität der zweiten
Abscheidevorrichtung 21 in Höhe von 12 Tonnen pro Stunde.
In Abhängigkeit
von dem Korngrößenbereich
des zugeführten
Materials ist eine Bandgeschwindigkeit eines Transportbands 17a der
ersten Abscheidevorrichtung 17 und die Position einer Trennwand 17c verstellbar,
so dass für
jeden Korngrößenbereich
eine optimale Trennung von nicht metallhaltigen Bestandteilen und
metallhaltigen Bestandteilen erfolgt. Metallhaltige Bestandteile
werden dabei zu einer Sammelstelle 17d für Nichteisenmetall
verbracht und dem Gießprozeß später wieder
zugeführt.
Die von metallhaltigen Bestandteilen gereinigte Teilmenge der Überkornfraktion
wird einer als Schleuder ausgebildeten Zerkleinerungsvorrichtung 18 zugeleitet.
Durch Schleudern in der Zerkleinerungsvorrichtung 18 werden
in der Überkornfraktion
enthaltene Sandknollen zerstört,
wobei jedoch enthaltene Kernreste im Wesentlichen nicht aufgebrochen
und somit erhalten bleiben. Mittels eines Transportbands 19 werden
der nun zerkleinerte Gießereisand
und die nicht zerkleinerten Kernreste in den Bereich eines Feinsiebs 20 gebracht.
Das Feinsieb 20 weist eine auf den Korngrößenbereich
des Altsands abgestimmte Maschenweite auf und trennt in dem Gießereisand
enthaltende Kernreste von einzelnen Partikeln des Gießereisands
ab. Der nun vollständig
gereinigte Gießereisand
wird mittels eines weiteren Transportbands 23 zu dem Gesamtgurtförderer 12 verbracht,
mittels dessen nunmehr die vollständige Menge an Gießereisand
in den weiteren Kreislaufprozess verbracht wird.
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Vorliegend
wurde das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Reinigen von gebrauchtem Gießereisand
erläutert,
wobei in dem beschriebenen Kreislaufprozess eine Aufteilung des
gebrauchtem Gießereisands
in drei Teilströme
vorgenommen wird. Dabei werden etwa 20% bis 30% des gebrauchten
Gießereisands in
die Überkornfraktion
und entsprechend 80% bis 70% in die Altsandfraktion aufgenommen.
Von der Altsandfraktion werden etwa 15% in den zweiten Altsandbunker 11 verbracht
und damit einer Reinigung von kleinkörnigen Metallbestandteilen
unterzogen. Es versteht sich, dass diese Aufteilung entsprechend den
Anforderungen des Gießprozeses
veränderbar ist.
Es versteht sich ferner, dass zumindest zu gewissen Zeitabschnitten
ein Durchlauf des Gießereisands durch
das Reinigungsverfahren zeitgleich auch nur durch eine beliebige
Kombination von zwei der drei Teilströmen oder auch nur in einem
der drei Teilströme
durchführbar
ist, d. h. das wenigstens für
einen gewissen Zeitabschnitt einzelne der Teilströme für einen
Durchlauf von Gießereisand
sperrbar sind. Insbesondere kann in Ruhezeiten einer angeschlossenen
Gießereianlage
ein Durchlauf nur über
den zweiten Teilstrom erfolgen, so dass der Gießereisand vollständig von
kleineren Metallteilen wie beispielsweise Metallflitter gereinigt
wird.
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Das
vorstehend erläuterte
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst drei Zwischenbunker 14a, 14b, 14c,
wobei mittels der Trennvorrichtung 5 insgesamt vier Fraktionen
des Gießereisands
abgetrennt werden. Es versteht sich, dass demgegenüber auch
eine größere oder
kleinere Zahl von Fraktionen ausgebildet werden kann.