DE102009027384A1

DE102009027384A1 - Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk

Info

Publication number: DE102009027384A1
Application number: DE102009027384A
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Ing. Franz (grad.); Lothar Dr. Kühlmeyer
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland Sheetfed GmbH
Priority date: 2009-07-01
Filing date: 2009-07-01
Publication date: 2011-01-05
Also published as: EP2272670A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine, wobei das Farbwerk einen Farbkasten mit dem Farbkasten zugeordneten Farbzonenstellelementen zur Dosierung der Farbmenge je Farbzone auf einer mit dem Farbkasten zusammenwirkenden Duktorwalze, eine der Duktorwalze nachgeordnete Heberwalze oder Filmwalze, mehrere auf einem Formzylinder des Druckwerks abrollende Farbauftragwalzen und mehrere zwischen der Heberwalze oder der Filmwalze und den Farbauftragwalzen positionierte Farbwerkwalzen, von welchen mindestens eine als eine Changierbewegungen ausführende Reiberwalze ausgebildet ist, aufweist, wobei auf Grundlage von Druckvorstufedaten über das mit das Farbwerk aufweisenden Druckwerk zu druckende Sujet für die Farbzonenstellelemente der einzelnen Farbzonen und die Heberwalze oder Filmwalze Voreinstellparameter derart ermittelt werden, dass in jeder Farbzone eine definierte Flächendeckung bereitgestellt wird. Erfindungsgemäß wird für jede Farbzone unter Berücksichtigung fest vorgegebener Voreinstellparameter der oder jeder Reiberwalze sowie unter Berücksichtigung der Flächendeckung mindestens einer benachbarten Farbzone der Voreinstellparameter des jeweiligen Farbzonenstellelements derart variiert, dass für einen stationären Zustand in jeder Farbzone eine definierte, gewünschte Farbmenge bzw. Farbschichtdicke bereitgestellt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine verfügt über einen Farbkasten und über eine mit dem Farbkasten zusammenwirkende Duktorwalze, wobei im Farbkasten Druckfarbe bereitgehalten wird, die abhängig von der Öffnungsstellung von dem Farbkasten zugeordneten Farbzonenstellelementen, die als Farbmesser oder Farbschieber ausgebildet sind, ausgehend vom Farbkasten auf die Duktorwalze gelangt. Der Duktorwalze ist eine Heberwalze oder eine Filmwalze nachgeordnet, wobei bei Farbwerken von Bogendruckmaschinen der Duktorwalze typischerweise eine Heberwalze und bei Farbwerken einer Rollendruckmaschine der Duktorwalze typischerweise eine Filmwalze nachgeordnet ist. Ein Farbwerk verfügt weiterhin über mehrere Farbauftragwalzen, die auf einem Formzylinder des Druckwerks abrollen und Druckfarbe auf mindestens eine auf dem Formzylinder positionierte Druckform auftragen. Zwischen der Heberwalze oder Filmwalze und den Farbauftragwalzen sind mehrere Farbwerkwalzen positioniert, um die Druckfarbe in Richtung auf die Farbauftragwalzen zu fördern, wobei mindestens eine dieser Farbwerkwalzen als eine Reiberwalze ausgebildet ist, die in Axialrichtung der Reiberwalze gesehen eine sogenannte Changierbewegung ausführt.
Aus der Praxis ist es bereits bekannt, für ein Farbwerk Voreinstellparameter zu ermitteln, um direkt mit Aufnahme des Druckbetriebs gute Druckergebnisse zu erreichen und das Drucken von Makulatur zu reduzieren.
So ist es bereits Stand der Technik, auf Grundlage von Druckvorstufedaten des Sujets, welches mit dem das Farbwerk aufweisenden Druckwerk gedruckt werden soll, für die Farbzonenstellelemente der einzelnen Farbzonen und die Heberwalze oder Filmwalze Voreinstellparameter zu ermitteln. Dabei werden die Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente und die Heberwalze oder Filmwalze derart ermittelt, dass zum Druckbeginn in jeder Farbzone eine definierte Flächendeckung bereitgestellt wird.
Diesbezüglicher Stand der Technik ist zum Beispiel aus der DE 33 38 143 C2 , der DE 44 36 953 C1 sowie aus der DE 10 2004 043 372 A1 bekannt.
Obwohl mit der aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweise zur Ermittlung von Voreinstellparametern für die Farbzonenstellelemente und die Heberwalze oder Filmwalze bereits zu Druckbeginn gute Druckergebnisse bereitgestellt werden können, besteht ein weiterer Bedarf an Verbesserungen, um direkt mit Aufnahme des Druckbetriebs die Druckqualität noch weiter zu steigern.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde ein neuartiges Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird für jede Farbzone unter Berücksichtigung fest vorgegebener Voreinstellparameter der oder jeder Reiberwalze sowie unter Berücksichtigung der Flächendeckung mindestens einer benachbarten Farbzone der Voreinstellparameter des jeweiligen Farbzonenstellelements derart variiert, dass für einen stationären Zustand in jeder Farbzone eine definierte, gewünschte Farbmenge bzw. Farbschichtdicke bereitgestellt wird.
Mit der hier vorliegenden Erfindung wird erstmals vorgeschlagen, bei der Bestimmung der Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente der Farbzonen auch die Flächendeckung benachbarter Farbzonen sowie Voreinstellparameter mindestens einer Reiberwalze zu berücksichtigen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Druckqualität, die direkt mit Aufnahme des Druckbetriebs bereitgestellt werden kann, dadurch steigerbar ist, dass die Changierbewegung der Reiberwalzen und die Flächendeckung von benachbarten Farbzonen bei der Bestimmung der Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente berücksichtigt wird.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: eine schematisierte Darstellung eines Farbwerks eines Druckwerks einer Bogendruckmaschine; und
2: ein Diagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine.
1 zeigt eine schematisierte Darstellung eines Farbwerks 10 eines Druckwerks einer Druckmaschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine, wobei das Farbwerk 10 der 1 mehrere Farbauftragwalzen 11 aufweist, die auf einem Formzylinder 12 eines das Farbwerk 10 umfassenden Druckwerks abrollen, um Druckfarbe auf mindestens eine auf dem Formzylinder 12 positionierte Druckform aufzutragen. Das Farbwerk 10 der 1 umfasst neben den Farbauftragwalzen 11 weiterhin einen Farbkasten 13 und eine mit dem Farbkasten 13 zusammenwirkende Duktorwalze 14. Dem Farbkasten 13 sind Farbzonenstellelemente zugeordnet, die als Farbschieber oder Farbmesser bezeichnet werden, wobei abhängig von der Stellung der Farbzonenstellelemente Druckfarbe aus dem Farbkasten 13 entnommen und je Farbzone auf die Duktorwalze 14 aufgetragen wird.
Zwischen der Heberwalze 15 und den Farbauftragwalzen 11 sind mehrere Farbwerkwalzen 16 bzw. 17 positioniert. Bei den Farbwerkwalzen 16 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um sogenannte Reiberwalzen, die in Axialrichtung derselben eine sogenannte Changierbewegung ausführen. Die Farbwerkwalzen 17 führen keine derartige Changierbewegung aus, sind demnach in Axialrichtung derselben gesehen fest gelagert.
2 zeigt ein Sujet 18, welches auf dem das Farbwerk 10 umfassenden Druckwerk gedruckt werden soll, wobei das Sujet 18 in Axialrichtung gesehen in die bereits erwähnten, mehreren Farbzonen 19 untergliedert ist.
Für jede der Farbzonen 19 kann aus Druckvorstufedaten des zu druckenden Sujets 18 als Voreinstellparameter des Farbwerks 10 ein Voreinstellwert für das Farbzonenstellelement der jeweiligen Farbzone 19 ermittelt werden, um so bei Druckbeginn in jeder der Farbzonen 19 eine zum Drucken des Sujets 18 benötigte, definierte Flächendeckung je Farbzone 19 bereitzustellen. Dabei werden nicht nur Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente der Farbzonen 19, sondern auch Voreinstellparameter für die Heberwalze 15, so zum Beispiel ein Hebertakt derselben, ermittelt. Diese Ermittlung der Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente und die Heberwalze 15 auf Grundlage von Druckvorstufedaten des zu druckenden Sujets 18 ist bereits Stand der Technik und daher dem hier angesprochenen Fachmann geläufig.
Erfindungsgemäß werden bei der Ermittlung der Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente der Farbzonen 19 weiterhin Voreinstellparameter mindestens einer Reiberwalze 16 berücksichtigt. So werden für das in 1 gezeigte Farbwerk 10 im Sinne der Erfindung für die Reiberwalzen 16 als Voreinstellparameter zumindest ein Verreibungshub und ein Verreibungsbeginn bzw. Verreibungseinsatz für die Reiberwalzen 16 fest vorgegeben.
Dabei kann für mindestens eine Reiberwalze ein individueller Verreibungsbeginn und damit ein Verreibungsbeginn-Offset und/oder ein individueller Verreibungshub und damit ein Verreibungshub-Offset zu der oder jeder anderen Reiberwalze 16 fest vorgegeben werden.
Unter Berücksichtigung dieser fest vorgegebenen Voreinstellparameter für die Reiberwalzen 16 sowie unter Berücksichtigung der sich aus den Druckvorstufedaten ergebenden Flächendeckung mindestens einer benachbarten Farbzone wird für jede Farbzone 19 der Voreinstellparameter des jeweiligen Farbzonenstellelements derart variiert, dass für einen stationären Zustand unter Berücksichtigung der Changierbewegung der Reiberwalzen 16 in jeder Farbzone 19 eine definierte, gewünschte Farbmenge bzw. Farbschichtdicke bereitgestellt wird.
Die Lage und die Anzahl der für jede Farbzone 19 zu berücksichtigenden benachbarten Farbzonen wird dabei abhängig vom vorgegebenen Verreibungshub der Reiberwalzen 16 bestimmt.
Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der hier vorliegenden Erfindung können die erfindungsgemäß bestimmten Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente der Farbzone 19 an einem Leitstand einer Druckmaschine angezeigt werden, die dann von einem Drucker für den Druckbetrieb noch übernommen werden müssen. Nach einer zweiten alternativen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es möglich, die erfindungsgemäß ermittelten Voreinstellparameter für die Farbzonenstellelemente zum Drucken am Leitstand automatisch zu übernehmen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die unmittelbar bei Druckbeginn und damit Aufnahme eines Druckauftrags erzielbare Druckqualität gesteigert werden. Hierdurch kann das Drucken von Makulatur weiter reduziert werden.
Bezugszeichenliste

10: Farbwerk
11: Farbauftragwalze
12: Formzylinder
13: Farbkasten
14: Duktorwalze
15: Heberwalze
16: Reiberwalze
17: Farbwerkwalze
18: Sujet
19: Farbzone

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 3338143 C2 [0005]
- DE 4436953 C1 [0005]
- DE 102004043372 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Bestimmung von Voreinstellparametern für ein Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine, wobei das Farbwerk einen Farbkasten mit dem Farbkasten zugeordneten Farbzonenstellelementen zur Dosierung der Farbmenge je Farbzone auf einer mit dem Farbkasten zusammenwirkenden Duktorwalze, eine der Duktorwalze nachgeordnete Heberwalze oder Filmwalze, mehrere auf einem Formzylinder des Druckwerks abrollende Farbauftragwalzen, und mehrere zwischen der Heberwalze oder der Filmwalze und den Farbauftragwalzen positionierte Farbwerkwalzen, von welchen mindestens eine als eine Changierbewegungen ausführende Reiberwalze ausgebildet ist, aufweist, wobei auf Grundlage von Druckvorstufedaten über das mit dem das Farbwerk aufweisenden Druckwerk zu druckende Sujet für die Farbzonenstellelemente der einzelnen Farbzonen und die Heberwalze oder Filmwalze Voreinstellparameter derart ermittelt werden, dass in jeder Farbzone eine definierte Flächendeckung bereitgestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Farbzone unter Berücksichtigung fest vorgegebener Voreinstellparameter der oder jeder Reiberwalze sowie unter Berücksichtigung der Flächendeckung mindestens einer benachbarten Farbzone der Voreinstellparameter des jeweiligen Farbzonenstellelements derart variiert wird, dass für einen stationären Zustand in jeder Farbzone eine definierte, gewünschte Farbmenge bzw. Farbschichtdicke bereitgestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage und Anzahl der für jede Farbzone zu berücksichtigenden benachbarten Farbzonen abhängig vom Verreibungshub der oder jeder Reiberwalze bestimmt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn das Farbwerk eine einzige Reiberwalze aufweist, als Voreinstellparameter ein Verreibungshub und ein Verreibungsbeginn bzw. Verreibungseinsatz für die Reiberwalze fest vorgegeben werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn das Farbwerk mehrere Reiberwalzen aufweist, als Voreinstellparameter ein Verreibungshub und ein Verreibungsbeginn bzw. Verreibungseinsatz für die Reiberwalzen fest vorgegeben werden.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestes eine Reiberwalze ein individueller Verreibungsbeginn bzw. Verreibungseinsatz und damit ein Verreibungsbeginn-Offset zu der oder jeder anderen Reiberwalze fest vorgegeben wird.
Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens eine Reiberwalze ein individueller Verreibungshub und damit ein Verreibungshub-Offset zu der oder jeder anderen Reiberwalze fest vorgegeben wird.