DE102009026075A1 - Bohrvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung, bestehend aus einer Bohrmaschine (2), die eine in einem Maschinengehäuse (4) drehbar gelagerte Bohrspindel (5) aufweist, und aus einem Bohrfutter (3), das einen Futterkörper (6), einen koaxial zum Futterkörper (6) verdrehbaren Spannkonus (7) und einen Backenhalter (8) aufweist, in dem in Führungsaufnahmen (9) Spannbacken (10) geführt sind, die radial verstellbar an einem Mitnehmer (11) gelagert sind, der mit einem Gewindeabschnitt (12) in eine zur Futterachse koaxiale, dem Futterkörper (6) zugeordnete Gewindebuchse (13) eingreift. Die Bohrspindel (5) ist als Hohlspindel gestaltet, in der eine drehfest mit der Gewindebuchse (13) verbundene Kupplungsstange (14) eingreift, wobei die Kupplungsstange (14) verstellbar ist zwischen einer drehfest mit dund einer drehfest mit der Bohrspindel (5) gekuppelten Bohrstellung.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung, bestehend aus einer Bohrmaschine, die eine in einem Maschinengehäuse drehbar gelagerte Bohrspindel aufweist, und aus einem Bohrfutter, das einen Futterkörper, einen koaxial zum Futterkörper verdrehbaren Spannkonus und einen Backenhalter aufweist, in dem in Führungsaufnahmen Spannbacken geführt sind, die radial verstellbar an einem Mitnehmer gelagert sind, der mit einem Gewindeabschnitt in eine zur Futterachse koaxiale, dem Futterkörper zugeordnete Gewindebuchse eingreift.
- Aus Bohrmaschine und Bohrfutter bestehende Bohrvorrichtungen sind in der Praxis seit langem bekannt, wobei früher die Bohrmaschine ausschließlich zum drehenden Antreiben des Bohrfutters gedacht war, während das Öffnen und Schließen des Bohrfutters mittels eines Bohrfutterschlüssels bewirkt werden musste. Die weitere technische Entwicklung führte dann zu schlüssellos zu betätigenden Bohrfuttern, bei denen von Hand eine Spannhülse relativ zu dem drehfest an der Bohrspindel befestigten Futterkörper verdreht werden konnte, um ein Bohrwerkzeug zwischen den Spannbacken einzuspannen oder die Einspannung zu lösen. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, die Betätigung des Bohrfutters weiter zu vereinfachen, wozu bei Rundbackenfutter in der
DE 10 2005 012 534 A1 vorgeschlagen ist, eine relativ zum Bohrfutter verstellbare Kupplungshülse einzusetzen, die gegenüber dem Maschinengehäuse gegen Mitdrehen gehalten ist und durch eine Kupplungseinrichtung mit der Spannhülse kraftschlüssig verbunden werden kann. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Bohrvorrichtung der eingangs genannten Art einen möglichst einfachen Aufbau bereitzustellen, um eine vereinfachte Betätigung zu ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird bei einer Bohrvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Bohrspindel als Hohlspindel gestaltet ist, in der eine drehfest und axial verschieblich mit der Gewindebuchse verbundene Kupplungsstange eingreift, und dass die Kupplungsstange verstellbar ist zwischen einer drehfest mit dem Maschinengehäuse gekuppelten Spannstellung und einer drehfest mit der Bohrspindel gekoppelten Bohrstellung.
- Diese Bohrvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass das Bohrfutter einen sehr einfachen Aufbau aufweist, der kostengünstig zu fertigen und zu montieren ist, da die Eingriffe zur Modifikation der Bohrvorrichtung auf Seiten der Bohrmaschine ausgeführt werden. Diese Eingriffe sind allerdings sehr einfach und beanspruchen sehr wenig Platz, so dass eine Integration in bestehende Maschinengehäuse möglich ist, also für die Bereitstellung der zusätzlichen Funktion des automatisierten Spannens und Lösens keine voluminösen Maschinengehäuse erforderlich sind; das manuelle Öffnen und Schließen des Bohrfutters bleibt gleichwohl möglich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass nachspannende Bohrfutter die Tendenz haben, sich im Bohrbetrieb fester zu schließen, also das Bohrwerkzeug stärker einzuspannen bzw. im Linkslauf die Einspannung zu lösen. Dieses unerwünschte Verhalten wird bei der Erfindung durch die Kopplung der Bohrspindel mit der Kupplungsstange und damit dem Mitnehmer in der Bohrstellung unterbunden.
- Der Vollständigkeit halber wird erwähnt, dass die Spannstellung ihren Namen durch die Beeinflussung des Spannzustandes des Werkzeuges erhalten hat, also in der Spannstellung sowohl das Einspannen als auch das Lösen des Werkzeuges erfolgen kann.
- Ganz besonders bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist es, wenn die Kupplungsstange an ihrem axial der Gewindebuchse abgewandten Ende eine Kupplungsscheibe aufweist, die in der Spannstellung dem Maschinengehäuse und in der Bohrstellung der Bohrspindel anliegt. Durch diese Kupplungsscheibe wird eine vergrößerte Anlagefläche bereitgestellt, um eine sichere drehschlüssige Verbindung der Kupplungsstange einerseits mit dem Maschinengehäuse, andererseits mit der Bohrspindel bereitstellen zu können. Als vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn die Kupplungsscheibe auf mindestens einer ihrer Planseiten, vorzugsweise auf beiden Planseiten eine Stirnverzahnung zum Zusammenwirken mit einer Gegenverzahnung aufweist, da so eine drehfeste Verbindung mittels eines Formschlusses generiert wird, die gleichwohl bei Überschreiten eines vorbestimmten Drehmomentes ohne eine Zerstörung der beteiligten Bauteile ein Ratschen der Stirnverzahnung über die Gegenverzahnung ermöglicht.
- Im Rahmen der Erfindung besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Kupplungsscheibe als Teil der Kupplungsstange auf dieser zwischen der Spannstellung und der Bohrstellung verstellbar ist. Es besteht also nicht die zwingende Notwendigkeit, die gesamte Kupplungsstange innerhalb des Maschinengehäuses und relativ zur Gewindebuchse zu verstellen, da auch eine Verstellung eines Teils der Kupplungsstange, nämlich der Kupplungsscheibe ausreicht, um das wechselweise Zusammenwirken mit dem Maschinengehäuse in der Spannstellung oder der Bohrspindel in der Bohrstellung zu gewährleisten.
- Um die Sicherheit während des Bohrbetriebes zu erhöhen, ist zwischen dem Maschinengehäuse und der Kupplungsstange eine die Kupplungsstange in Richtung der Bohrspindel beaufschlagende Feder angeordnet, die die drehschlüssige Verbindung der Kupplungsstange gegenüber der Bohrspindel sicherstellt, so dass garantiert ist, dass der Mitnehmer sich gemeinsam mit dem Futterkörper verdreht.
- Weiterhin bevorzugt im Rahmen der Erfindung ist es, wenn am Maschinengehäuse von außen zugänglich ein Schalter zur Verstellung der Kupplungsstange angeordnet ist, wobei dieser Schalter rein mechanisch oder elektrisch/magnetisch auf die Stellung der Kupplungsstange einwirken kann. Sofern der Schalter dem Antriebssystem der kraftbetätigten Bohrmaschine zugeordnet ist, besteht die Möglichkeit, dass in der Spannstellung der Schalter zur Beeinflussung der Drehzahl der Bohrmaschine in Sinne einer Begrenzung vorgesehen ist.
- Ein einfacher mechanischer Aufbau zeichnet sich dadurch aus, dass der Kupplungsstange eine Steuerkurve zugeordnet ist zur Verstellung mittels einer an dem Schalter ausgebildeten Steuerfläche. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn der Schalter als Druckschalter mit einer den Druckschalter in die der Bohrstellung entsprechenden Ruhelage verstellenden Feder ausgebildet ist, also durch den Nutzer eine aktive Betätigung des Druckschalters erforderlich ist, um die Kupplungsstange in die Spannstellung zu verstellen. Durch diese Auslegung ist die sichere Einspannung des Bohrwerkzeuges während des Bohrbetriebes durch Gewährleistung der Beibehaltung der Bohrstellung gegeben.
- Um in der Spannstellung eine permanente Einwirkung des Nutzers auf den Druckschalter entbehrlich zu machen, besteht die Möglichkeit, dass dem Druckschalter ein Schieber zur Festlegung seiner aus der Ruhelage ausgelenkten Lage zugeordnet ist.
- Als vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, wenn am Druckschalter eine Rastaufnahme und am Maschinengehäuse ein Raststift vorgesehen ist, der mittels eines Schaltstiftes verstellbar ist. Zur Erhöhung der Betriebssicherung ist dabei die Gestaltung so getroffen, dass der Schaltstift mittels einer Schaltfeder in Richtung der Rastaufnahme beaufschlagt ist.
- Die durch das Öffnen und Spannen des Bohrfutters auftretenden zusätzlichen Belastungen werden berücksichtigt, indem im Maschinengehäuse im Bereich der Kupplungsscheibe und des Schalters ein Stabilitätsskelett ausgebildet ist.
- Statt der mechanischen Verstellung der Kupplungsstange mittels des Schalters/Druckschalters besteht gleichfalls die Möglichkeit, dass die Kupplungsstange aus einem magnetischen Material gebildet und im Maschinengehäuse ein mittels des Schalters betätigbarer Elektromagnet angeordnet.
- Die drehfeste Verbindung zwischen der Kupplungsstange und der Gewindebuchse lässt sich in einfacher Weise dadurch erzielen, dass die Gewindebuchse in ihrem der Kupplungsstange zugewandten Buchsenboden eine nicht kreisrunde Öffnung aufweist, in die die Kupplungsstange mit korrespondierendem Querschnitt eingreift. Selbstverständlich besteht dann auch die Möglichkeit, dass nicht die Gewindebuchse die Kupplungsstange, sondern die Kupplungsstange mit korrespondierender Gestaltung die Gewindebuchse umgreift. Durch die erhöhte Integration des Bohrfutters mit der Bohrmaschine in der Bohrvorrichtung ergibt sich auch die Möglichkeit, die Bohrspindel einstückig mit dem Futterkörper auszubilden, wodurch sich wiederum Vorteile bei der Fertigung und der Montage ergeben, da weniger Bauteile gehandhabt werden müssen.
- Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung, -
2 eine der1 entsprechenden Darstellung einer alternative nAusführungsform mit geänderter Lagerung der Bohrspindel, -
3 eine der1 entsprechende Darstellung einer nochmals anderen Ausführungsform mit geänderter Spindellagerung. -
4 einen Längsschnitt durch die isolierte Darstellung eines Bohrfutter mit den zur Zusammenwirkung vorgesehenen Bauteilen der Bohrmaschine, -
5 einen Längsschnitt zur Zusammenwirkung der Kupplungsstange mit dem Maschinengehäuse unter Verwendung magnetischer Kräfte, -
6 eine der5 entsprechende Darstellung mit auf der Kupplungsstange axial verschiebbaren Kupplungsscheibe. -
7 eine der5 entsprechende Darstellung mit einem im Maschinengehäuse gelagerten Druckschalter zur axialen Verstellung der Kupplungsscheibe, -
8 eine der7 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausführungsform mit einem Schieber zu Betätigung des Druckschalters, -
9 eine der5 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausführungsform hinsichtlich des Schalters, -
10 eine der5 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform mit einem im Maschinengehäuse angeordneten Stabilitätsskelett sowie einem dem Druckschalter zugeordneten Raststift mit einem Schaltstift, -
11 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung in Form eines Akku-Bohrschraubers, teilweise im Schnitt dargestellt, -
12 eine der11 entsprechende Darstellung mit einem Druckschalter gemäß7 , teilweise im Schnitt dargestellt, und -
13 eine der3 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform mit einstückig mit dem Futterkörper ausgebildeten Gewindebuchse, die drehschlüssig unmittelbar mit der Kupplungsstange verbunden ist. - In den Zeichnungen sind Bohrvorrichtungen
1 dargestellt, die aus einer Bohrmaschine2 und einem Bohrfutter3 bestehen. Die Bohrmaschine2 weist ein Maschinengehäuse4 auf, in dem drehbar eine Bohrspindel5 gelagert ist, die drehend antreibbar ist, in der Regel durch einen Elektromotor. Die1 bis3 zeigen dabei kabelgebundene Bohrvorrichtungen1 , während in den11 und12 akkubetriebene Bohrvorrichtungen1 gezeigt sind. Bei der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung ist1 das Bohrfutter3 als ein nachspannendes Flachbacken-Bohrfutter gestaltet, das einen Futterkörper6 , einen koaxial zum Futterkörper6 verdrehbaren Spannkonus7 und einen Backenhalter8 aufweist, in dem in Führungsaufnahmen9 Spannbacken10 geführt sind, die radial verstellbar an einem Mitnehmer11 gelagert ist. Dieser Mitnehmer11 greift mit einem Gewindeabschnitt12 in eine zur Futterachse koaxiale, dem Futterkörper6 zugeordnete Gewindebuchse13 ein. Die Gewindebuchse13 kann einstückig gegenüber dem Futterkörper6 oder getrennt ausgebildet sein. Bei einer Verdrehung des Mitnehmers11 in der Gewindebuchse13 relativ zum Futterkörper6 verstellt sich der Mitnehmer11 axial, wodurch die Spannbacken10 in den geneigt zur Futterachse verlaufenden Führungsaufnahmen9 des Backenhalters8 verschoben werden und sich dadurch auch radial verstellen, um so, je nach Drehsinn des Mitnehmers11 , ein Öffnen und Schließen des Bohrfutters3 zu ermöglichen. - Um dieses Öffnen und Schließen für den Nutzer zu vereinfachen, ist die Nutzung des Motors der Bohrmaschine
2 vorgesehen. Dies wird realisiert, indem die Bohrspindel5 als Hohlspindel gestaltet ist, in der eine drehfest mit der Gewindebuchse13 verbundene Kupplungstange14 eingreift, wobei die Kupplungsstange14 verstellbar ist zwischen einer drehfest mit dem Maschinengehäuse4 gekuppelten Spannstellung und einer drehfest mit der Bohrspindel5 gekoppelten Bohrstellung. Befindet sich die Kupplungsstange14 in der Spannstellung, ist die Drehlage der Kupplungsstange14 durch das Maschinengehäuse4 als Bezugssystem festgelegt, so dass bei einem Antrieb der Bohrspindel5 der Futterkörper6 mit dem Spannkonus7 und dem Backenhalter8 verdreht wird, was dazu führt, dass der Mitnehmer11 in der Gewindebuchse12 spindelt und die Drehung der Bohrspindel5 in eine Verstellung der Spannbacken10 in ihren Führungsaufnahmen9 umsetzt. In der Bohrstellung ist die Kupplungsstange14 mit der Bohrspindel5 drehfest gekuppelt, so dass im Bohrbetrieb die Lage der Spannbacken10 festgelegt ist und eine Lockerung der Einspannung nicht erfolgen kann. Bei einstückiger Ausbildung der Gewindebuchse13 mit dem Futterkörper6 ist die Kupplungsstange14 drehfest mit dem Mitnehmer11 gekoppelt (13 ), während andernfalls die Kopplung über die separate Gewindebuchse13 erfolgt. - Um das Zusammenwirken der Kupplungsstange
14 mit dem Maschinengehäuse4 einerseits und der Bohrspindel5 andererseits zu vereinfachen, ist an dem der Gewindebuchse13 abgewandten Ende der Kupplungsstange14 eine Kupplungsscheibe15 ausgebildet, die in der Spannstellung dem Maschinengehäuse4 und in der Bohrstellung der Bohrspindel5 anliegt. Die Kupplungsscheibe15 weist dabei bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel auf beiden Seiten jeweils eine Stirnverzahnung16 zum Zusammenwirken mit Gegenverzahnungen17 des Maschinengehäuses4 und der Bohrspindel5 auf, die im übrigen zur Vereinfachung des Gesamtaufbaus der Bohrvorrichtung einstückig mit dem Futterkörper5 des Bohrfutters3 ausgestaltet sein kann. - In den
4 und5 sind Ausführungsbeispiele gezeigt, bei denen die Kupplungsstange14 mit der Kupplungsscheibe15 insgesamt relativ zu der Gewindebuchse13 und dem Mitnehmer11 verstellt wird; die erforderliche axiale Verstellung zum Schalten zwischen der Bohrstellung und der Spannstellung lässt sich dabei aber auch generieren, indem lediglich die Kupplungsscheibe15 als Teil der Kupplungsstange14 auf dieser zwischen der Spannstellung und der Bohrstellung verstellt wird. Die drehfeste Verbindung der Kupplungsstange14 mit der Gewindebuchse13 erfolgt bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen, indem die Gewindebuchse13 in ihrem der Kupplungstange14 zugewandten Büchsenboden eine nicht kreisrunde Öffnung aufweist, in die die Kupplungsstange14 mit korrespondierendem Querschnitt eingreift, also beispielsweise an dem betreffenden Ende der Kupplungsstange14 ein Sechskant zum Zusammenwirken mit einer Sechskantaufnahme der Gewindebuchse13 ausgestaltet ist und damit die Kupplungsstange14 außenseitig von der Gewindebuchse13 umgriffen ist. Denkbar ist es selbstverständlich auch, dass die Kupplungsstange14 die Gewindebuchse13 außenseitig umgreift. - Ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit im Bohrbetrieb dient eine zwischen dem Maschinengehäuse
4 und der Kupplungsstange14 angeordnete Feder18 , die die Kupplungsstange14 in Richtung der Bohrstellung beaufschlagt. - Der Übergang aus dieser Bohrstellung in die Spannstellung erfordert eine Verschiebung der Kupplungsstange
14 relativ zu der Bohrspindel5 und zu dem Maschinengehäuse4 unter der Kontrolle des Nutzers der Bohrvorrichtung1 . Dazu ist am Maschinengehäuse4 ein von außen zugänglicher Schalter19 vorgesehen, der neben der rein mechanischen Verstellung der Kupplungsstange14 selbstverständlich zugleich auch auf das Antriebssystem einwirken kann im Sinne einer Begrenzung der Drehzahl, um so einen hochtourigen Betrieb der Bohrvorrichtung1 zum Öffnen und Schließen des Bohrfutters3 zu vermeiden. - Die
5 und6 zeigen Ausführungsformen, bei denen zur Verstellung der Kupplungsstange14 ein Elektromagnet20 vorgesehen ist, der zweckmäßigerweise dem Maschinengehäuse4 zugeordnet ist, während die Kupplungsstange14 aus einem magnetischen Material besteht. Der Schalter19 dient dann zum Ein und Ausschalten des Elektromagneten20 . - Alternativ besteht auch die in der
7 gezeigte Möglichkeit einer rein mechanischen Verstellung der Kupplungsstange14 mittels eines als Druckschalter21 ausgestalteten Schalters19 , der von einer den Druckschalter21 in die der Bohrstellung entsprechenden Ruhelage verstellbare Feder beaufschlagt ist. Bei der in der7 gezeigten Ausführungsform kann der Nutzer damit den Druckschalter21 niederdrücken und so die Kupplungsstange14 axial nach hinten in die Spannstellung verstellen und dann mittels des Antriebs der Bohrspindel5 die Verdrehung des Mitnehmers11 bewirken. Um dabei dem Nutzer eine gleichzeitige Betätigung des Druckschalters21 und des Bohrspindelantriebs zu ersparen, besteht die in der8 gezeigte Möglichkeit, dem Druckschalter21 einen Schieber22 zur Festlegung seiner aus der Ruhelage ausgelenkten Lage zuzuordnen. -
9 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Schalter19 unmittelbar als Schiebeglied ausgestaltet, dem zweckmäßigerweise zwei Rastpositionen korrespondierend zur Bohrstellung und zur Spannstellung zugeordnet sind. - Die
10 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Maschinengehäuse4 ein Stabilitätsskelett23 ausgebildet ist, um die höhere Belastung des in der Regel aus Kunststoff gefertigten Maschinengehäuses4 im Hinblick auf die Betätigung der Kupplungsstange14 berücksichtigen zu können. Dieses Stabilitätsskelett23 kann aus einem härteren Kunststoff oder aus Metall bestehen. Bei diesem in der10 gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Druckschalter21 eine Rastaufnahme24 und am Maschinengehäuse4 ein Raststift25 vorgesehen, der mittels eines Schaltstiftes26 verstellbar ist; der Raststift25 ist mittels einer Rastfeder in Richtung der Rastaufnahme24 beaufschlagt, deren Vorspannung einstellbar ist. Mittels eines Drehmomentbegrenzers29 wird also bei Überschreiten eines einstellbaren Drehmoments der Raststift25 verstellt und durch den Druckschalter21 freigegeben. Der Nutzer hat also auch hier die Möglichkeit, zunächst den Druckschalter21 zu betätigen und die Spannstellung der Kupplungsstange14 einzustellen, wobei diese Stellung beibehalten bleibt durch das Zusammenwirken des federbeaufschlagten Raststiftes25 mit der Rastaufnahme24 des Druckschalters21 . Der Nutzer kann dann mittels des Antriebes der Bohrmaschine2 die Verdrehung der Bohrspindel5 und damit das Öffnen und Schließen des Bohrfutters3 bewirken. Nach erfolgter Verstellung der Spannbacken10 wird der Schaltstift26 betätigt und unter der Wirkung der Feder18 die Kupplungsstange14 in die Bohrstellung verstellt, oder der Drehmomentbegrenzer29 spricht an und bewirkt diese Verstellung. - Die
11 und12 veranschaulichen eine mögliche Integration des Schalters15 bzw. Druckschalters21 in das Maschinengehäuse in der Nähe des Drehwahlschalters, so dass für den Nutzer die Möglichkeit der Einhandbedienung besteht. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Bohrvorrichtung
- 2
- Bohrmaschine
- 3
- Bohrfutter
- 4
- Maschinengehäuse
- 5
- Bohrspindel
- 6
- Futterkörper
- 7
- Spannkonus
- 8
- Backenhalter
- 9
- Führungsaufnahmen
- 10
- Spannbacken
- 11
- Mitnehmer
- 12
- Gewindeabschnitt
- 13
- Gewindebuchse
- 14
- Kupplungsstange
- 15
- Kupplungsscheibe
- 16
- Stirnverzahnung
- 17
- Gegenverzahnung
- 18
- Feder
- 19
- Schalter
- 20
- Elektromagnet
- 21
- Druckschalter
- 22
- Schieber
- 23
- Stabilitätsskelett
- 24
- Rastaufnahme
- 25
- Raststift
- 26
- Schaltstift
- 27
- Steuerfläche
- 28
- Steuerkurve
- 29
- Drehmomentbegrenzer
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005012534 A1 [0002]
Claims (19)
- Bohrvorrichtung, bestehend aus einer Bohrmaschine (
2 ), die eine in einem Maschinengehäuse (4 ) drehbar gelagerte Bohrspindel (5 ) aufweist, und aus einem Bohrfutter (3 ), das einen Futterkörper (6 ), einen koaxial zum Futterkörper (6 ) verdrehbaren Spannkonus (7 ) und einen Backenhalter (8 ) aufweist, in dem in Führungsaufnahmen (9 ) Spannbacken (10 ) geführt sind, die radial verstellbar an einem Mitnehmer (11 ) gelagert sind, der mit einem Gewindeabschnitt (12 ) in eine zur Futterachse koaxiale, dem Futterkörper (6 ) zugeordnete Gewindebuchse (13 ) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrspindel (5 ) als Hohlspindel gestaltet ist, in der eine drehfest mit der Gewindebuchse (13 ) verbundene Kupplungsstange (14 ) eingreift, und dass die Kupplungsstange (14 ) verstellbar ist zwischen einer drehfest mit dem Maschinengehäuse (4 ) gekuppelten Spannstellung und einer drehfest mit der Bohrspindel (5 ) gekuppelten Bohrstellung. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsstange (
14 ) an ihrem axial der Gewindebuchse (13 ) abgewandten Ende eine Kupplungsscheibe (15 ) aufweist, die in der Spannstellung dem Maschinengehäuse (4 ) und in der Bohrstellung der Bohrspindel (5 ) anliegt. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsscheibe (
15 ) auf mindestens einer ihrer Planseiten, vorzugsweise auf beiden Planseiten eine Stirnverzahnung (16 ) zum Zusammenwirken mit einer Gegenverzahnung (17 ) aufweist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsscheibe (
15 ) als Teil der Kupplungsstange (14 ) auf dieser zwischen der Spannstellung und der Bohrstellung verstellbar ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Maschinengehäuse (
4 ) und der Kupplungsstange (14 ) eine die Kupplungsstange (14 ) in Richtung der Bohrstellung beaufschlagende Feder (18 ) angeordnet ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Maschinengehäuse (
4 ) von außen zugänglich ein Schalter (19 ) zur Verstellung der Kupplungsstange (14 ) angeordnet ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Spannstellung der Schalter (
19 ) zur Beeinflussung der Drehzahl der Bohrmaschine (2 ) im Sinne einer Begrenzung vorgesehen ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsstange (
14 ) eine Steuerkurve (28 ) zugeordnet ist zur Verstellung mittels einer an dem Schalter (19 ) ausgebildeten Steuerfläche (27 ). - Bohrvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter (
19 ) als Druckschalter (21 ) mit einer den Druckschalter (21 ) in die der Bohrstellung entsprechenden Ruhelage verstellenden Feder ausgebildet ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckschalter (
21 ) ein Schieber (22 ) zur Festlegung seiner aus der Ruhelage ausgelenkten Lage zugeordnet ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Druckschalter (
21 ) eine Rastaufnahme (24 ) und am Maschinengehäuse (4 ) ein Raststift (25 ) vorgesehen ist, der mittels eines Schaltstiftes (26 ) verstellbar ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Raststift (
25 ) mittels einer Rastfeder in Richtung der Rastaufnahme (24 ) beaufschlagt ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Maschinengehäuse (
4 ) im Bereich der Kupplungsscheibe (15 ) und des Schalters (19 ) ein Stabilitätsskelett (23 ) ausgebildet ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsstange (
14 ) aus einem magnetischen Material gebildet und im Maschinengehäuse (4 ) ein mittels des Schalters (19 ) betätigbarer Elektromagnet (20 ) angeordnet ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindebuchse (
13 ) in ihrem der Kupplungsstange (14 ) zugewandten Buchsenboden eine nicht kreisrunde Öffnung aufweist, in die die Kupplungsstange mit korrespondierendem Querschnitt eingreift. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrspindel (
5 ) einstückig mit dem Futterkörper (6 ) ausgebildet ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Futterkörper (
6 ) einstückig mit der Gewindebuchse (13 ) gestaltet, also das Gewinde zur Aufnahme des Gewindeabschnitts (12 ) des Mitnehmers (11 ) im Futterkörper (6 ) ausgebildet ist, und dass die Kupplungsstange (14 ) drehfest mit dem Mitnehmer (11 ) verbunden ist. - Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehmomentbegrenzer (
29 ) zur Verstellung des Schalters (19 ) in die die Bohrstellung der Kupplungsstange (14 ) ermöglichende Position bei Überschreiten eines vorgegebenen Drehmomentes vorgesehen ist. - Bohrvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das vorgegebene Drehmoment einstellbar ist.
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