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Die
Erfindung betrifft ein prägbares
Siegel mit einem Schichtenverbund und einem Klebstoff. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines prägbaren Siegels.
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Zur
Beurkundung der Echtheit von Dokumenten, etwa zur notariellen Beglaubigung,
kommen prägbare
Siegel zum Einsatz, die auf die Vorderseite des betreffenden Dokuments
aufgeklebt und mithilfe eines Prägestempels
mit einem Siegelabdruck versehen werden. Durch den Siegelabdruck
wird das Siegel zumindest in einem oberen Bereich seines Schichtenverbunds
entsprechend der Druckeinwirkung verformt.
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Derartige
Siegel werden auch in Verbindung mit einem Siegelfaden verwendet,
der beispielsweise durch die Lochungen sämtlicher Blätter eines mehrseitigen Dokuments
hindurchgeführt
wird und dessen Enden mithilfe des Siegels auf dem obersten Blatt des
zu beurkundenden Dokuments fixiert werden.
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Die
Siegel sind so gestaltet, dass Manipulationen am Siegel, insbesondere
ihre Ablösung
und nachträgliche
Wiederanbringung erschwert oder zumindest durch irreversible Veränderungen
am Siegel nachweisbar gemacht werden. Damit im Falle einer Manipulation
hinreichend deutliche Spuren am Siegel zurückbleiben, wird neben der seitlichen
Außenkontur
des Siegels, die meist als Siegelstern ausgebildet ist, vor allem
der Schichtenaufbau des Siegels optimiert. Dabei kommen beispielsweise
Papierschichten mit geringer Eigenfestigkeit zum Einsatz, die bei
dem Versuch, das Siegel abzulösen,
auseinander reißen, noch
bevor der Klebstoff an der Siegelunterseite (bei erhöhter Krafteinwirkung)
von dem Dokument und/oder dem Siegelfaden abgelöst werden kann. Diese Optimierungen
des Schichtaufbaus zielen darauf ab, das Siegel bei einem Manipulationsversuch
an einer anderen Stelle als an der Klebeschicht zu zerstören.
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Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass in dieser Weise gestaltete Siegel, wenn
sie nicht noch mit weiteren Sicherheitsmerkmalen versehen sind,
nur solche Manipulationen anzeigen, die mit einer mechanischen Krafteinwirkung
einhergehen. Würde
jedoch die Klebeschicht auf anderem Wege, beispielsweise durch Einsatz
chemischer Lösungsmittel
und somit ohne nennenswerte mechanische Krafteinwirkungen entfernt,
bliebe der übrige
Aufbau des ursprünglichen Siegels
trotz der Manipulation unverändert.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solche Manipulationsversuche
an einem Siegel besser nachweisbar zu machen, die das chemische
Auflösen
des Klebstoffs mithilfe eines Lösungsmittels
zum Ziel haben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein prägbares
Siegel mit einem Schichtenverbund, der zumindest eine obere Schicht
und eine untere Schicht umfasst und der eine Unterseite aufweist,
an der ein Klebstoff vorgesehen ist,
- – wobei
das Siegel als Sicherheitsmerkmal eine Indikatorsubstanz enthält, die
beim Kontakt mit einer Flüssigkeit
verfließt
und/oder eine chemische Farbreaktion eingeht, und
- – wobei
zumindest ein Anteil der Indikatorsubstanz an der Unterseite des
Schichtenverbunds in einer Position angeordnet ist, wo er an den
Klebstoff angrenzt und/oder nach unten hin freiliegt.
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Erfindungsgemäß ist in
dem Siegel eine Indikatorsubstanz enthalten, die eine chemische
Einwirkung zum Ablösen
des Klebstoffs durch eine Farbveränderung nachweisbar macht.
Hierzu ist die Indikatorsubstanz innerhalb der Siegelstruktur an
der Unterseite des Schichtenverbunds angeordnet, wo ein Lösungsmittel
zum Entfernen des Klebstoffs angewendet werden müsste. Dies hat zur Folge, dass bei
einer chemischen Manipulation, bei der der Klebstoff aufgelöst würde, zugleich
die Indikatorsubstanz mit dem Lösungsmittel
oder der sonstigen Flüssigkeit in
Berührung
käme und
dabei selbst verfließt,
gegebenenfalls auch eine chemische Reaktion eingeht, in jedem Fall
aber eine bleibende Farbveränderung
hinterlässt.
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Die
Indikatorsubstanz im Sinne dieser Anmeldung ist nicht notwendigerweise
eine einzelne, stöchiometrich
homogene chemische Substanz im engeren Sinn, sondern umfasst ebenso
auch beliebige Mischungen oder sonstige Zusammensetzungen aus einer
Mehrzahl von Stoffen und/oder Stoffverbindungen, insbesondere in
trockener bzw. getrockneter Form. Der Begriff Substanz bedeutet
somit lediglich, dass der Indikator ein chemischer Zusatz ist, der
es ermöglicht,
eine zwischenzeitliche Einwirkung einer Flüssigkeit, insbesondere eines
Lösungsmittels durch
eine dauerhafte Veränderung
nachweisbar zu machen.
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Erfindungsgemäß ist ferner
vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Indikatorsubstanz an der Unterseite
des Schichtenverbunds, d. h. somit in Höhe der Oberseite des Klebstoffs
angeordnet ist. Ferner ist vorgesehen, dass dieser Teil der Indikatorsubstanz
dort, bezogen auf die laterale Position innerhalb der Grundfläche des
Siegels, an den Klebstoff angrenzt und/oder nach unten hin freiliegt.
In den an den Klebstoff angrenzenden Bereichen kommt die Indikatorsubstanz
spätestens
dann, wenn der Klebstoff durch ein chemisches Lösungsmittel von der Unterseite
des Schichtenverbunds abgelöst ist,
mit dem Lösungsmittel
in Kontakt. Zusätzlich kann
die Indikatorsubstanz in einigen Teilbereichen der Grundfläche des
Schichtenverbunds freiliegen, d. h. über Aussparungen der Klebstoffschicht
angeordnet sein. Hier wird die Indikatorsubstanz im Falle des Einsatzes
eines Lösungsmittels
noch schneller angegriffen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die gesamte Indikatorsubstanz an der Unterseite des Schichtenverbunds
angeordnet und grenzt dort zumindest bereichsweise an den Klebstoff
an. Im einfachsten Fall ist die Unterseite beispielsweise mit einer
durchgehenden Klebstoffschicht bedeckt, so dass der Schichtenverbund
des Siegels ganzflächig auf
der Klebstoffschicht haftet und die Klebstoffschicht wiederum auf
dem Dokument bzw. dem Siegelfaden haftet.
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Vorzugsweise
liegt ein Anteil der Indikatorsubstanz an der Unterseite des Schichtenverbunds im
Bereich von Aussparungen einer aus dem Klebstoff gebildeten Schicht
frei. Dementsprechend ist hier der Klebstoff nicht als durchgehende
Schicht, sondern als unvollständige,
mit Unterbrechungen versehene Beschichtung an der Unterseite des Schichtenverbunds
vorgesehen. Während
bei vollständiger
Beschichtung mit dem Klebstoff die Indikatorsubstanz erst nach weitestgehender
Ablösung
des Klebstoffs mit dem Lösungsmittel
in Berührung kommt,
tritt sie bei unvollständiger
Klebebeschichtung bereits zu Beginn des Manipulationsversuchs in Kontakt
mit der Flüssigkeit,
so dass die Nachweisreaktionen (durch Verlaufen und/oder chemisches
Reagieren der Indikatorsubstanz) bereits zu Beginn des Manipulationsversuchs
in Gang gesetzt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Indikatorsubstanz zwischen der unteren Schicht des Schichtenverbunds
und dem Klebstoff auf die Unterseite der unteren Schicht aufgebracht,
insbesondere aufgedruckt. Alternativ kann das Material der unteren Schicht
des Schichtenverbunds mit der Indikatorsubstanz getränkt sein,
insbesondere dann, wenn die untere Schicht eine Papierschicht oder
papierhaltige Schicht ist. Diese beiden Ausführungsformen schließen sich
jedoch nicht gegenseitig aus, da eine aufgedruckte Substanz auch
teilweise in das Schichtmaterial eindringt.
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Die
Papierschicht bzw. papierhaltige Schicht kann vollständig oder
auch nur bereichsweise mit der Indikatorsubstanz getränkt sein.
Die wieder eingetrocknete Indikatorsubstanz ist somit im Volumenmaterial
der Papierschicht enthalten.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Indikatorsubstanz ein Farbstoff, beispielsweise eine Druckfarbe,
die auf die Unterseite des Schichtenverbunds aufgedruckt ist. Anstelle
gängiger
Druckfarben, die in der Regel wasserunlöslich sind, können auch
spezielle Farbstoffe oder Farbstoffgemische verwendet werden, die
eine stärkere
Tendenz zum Auslaufen und Zerfließen zeigen, sobald sie mit
einer Flüssigkeit
oder auch nur mit Feuchtigkeit in Kontakt treten. Dadurch sind Farbveränderungen
nachweisbar, wenn das Siegel zu Prüfzwecken im Durchlicht betrachtet
wird und die ursprünglichen
Konturen der mit der Druckfarbe gedruckten Formen, etwa ein graphisches
Muster, zerlaufen sind und somit auf die ursprünglich unbedruckten Bereiche
abfärben.
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Dementsprechend
ist vorzugsweise vorgesehen, dass der im Bereich der Unterseite
des Schichtenverbunds angeordnete Farbstoff mit Unterbrechungen über die
Grundfläche
des Siegels verteilt ist, wobei mit dem Farbstoff versehene erste
Flächenbereiche
und farbstofffreie zweite Flächenbereiche
einander aneinander angrenzen. Hierbei wird ein seitliches Verfließen als
Folge eines Manipulationsversuchs nachweisbar, bei dem ursprünglich scharfe Ränder der
Farbstoffbereiche mit schwächeren
Farbsäumen
umgeben sind, die auf ein Verlaufen des Farbstoffs während des
Manipulationsversuchs hindeuten.
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Der
Farbstoff kann beispielsweise in Form eines Bildes, einer Ansammlung
alphanumerischer oder sonstiger Zeichen oder auch in Form eines
graphischen Musters vorgesehen sein. Das Farbstoffmuster könnte etwa
ein Schachbrettmuster, ein Muster aus geraden, gewellten oder anderweitig
verlaufenden Linien oder auch ein Punkteraster sein. Durch eine
möglichst
große
Vielzahl an Übergängen zwischen
farbstoffbehafteten und farbstofffreien Bereichen wird der Versuch
erschwert, das Siegel unter Einsatz von Flüssigkeiten zu manipulieren,
ohne Spuren zu hinterlassen.
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Die
Indikatorsubstanz kann beispielsweise ein in organischen Lösungsmitteln,
beispielsweise in Aceton, Benzin oder einem Alkohol, insbesondere
in Ethanol löslicher
Farbstoff sein. Alternativ oder zusätzlich können auch wasserlösliche Farbstoffe
eingesetzt werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Indikatorsubstanz eine chemische Nachweissubstanz, welche
beim Kontakt mit einem Lösungsmittel eine
chemische Farbreaktion verursacht. Hierbei ist die chemische Nachweissubstanz
vorzugsweise farblos, so dass im Falle der Anwendung eines Lösungsmittels
erstmals eine irreversible chemische Reaktion und als deren Folge
eine Einfärbung
des Siegels auftritt. Alternativ kann die Nachweissubstanz jedoch
auch selbst farbig (wenngleich nicht notwendigerweise eine Druckfarbe)
sein; hierbei äußert sich
die Farbreaktion beispielsweise als als Farbumschlag zu einer anderen
Farbe als vor dem Manipulationsversuch. Eine farblose Indikatorsubstanz
hingegen hat den Vorteil, dass die Färbung nicht von vornherein
erkennbar ist, sondern erst im Laufe der Manipulation auftritt.
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Es
kommen insbesondere solche chemischen Nachweissubstanzen in Frage,
die auf ein organisches Lösungsmittel
wie Aceton, Benzin oder einen Alkohol, insbesondere auf Ethanol
ansprechen. Grundsätzlich
wird die chemische Nachweissubstanz an das Material des Klebstoffs
abgestimmt sein, so dass beide Materialien – der Klebstoff und die chemische
Nachweissubstanz – mit
demselben oder zumindest mit ähnlichen
Klassen von Lösungsmitteln reagieren;
dadurch führt
eine Manipulation zum Auflösen
des Klebstoffs mit Hilfe einer Flüssigkeit zugleich zu einer
chemischen Reaktion der Nachweissubstanz.
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Als
Klebstoff wird vorzugsweise ein trockener selbstklebender Haftklebstoff
verwendet, beispielsweise eine farblose Gummierung und insbesondere
aus einem Acrylklebstoff. Der Klebstoff kann in Form einer durchgehenden,
ununterbrochenen Haftklebschicht an der Unterseite des Schichtenverbunds
vorgesehen sein. Hierbei setzt die Einwirkung der Flüssigkeit
bzw. des Lösungsmittels
auf die Indikatorsubstanz zumindest an den Rändern des (zumeist sternförmigen)
Siegels bereits mit Beginn der Manipulation ein und führt beispielsweise
zu einem Auslaufen der Indikatorfarbe und/oder einer Anfärbung des
Dokuments an der Außenkontur
des Siegels.
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Der
Klebstoff kann auch in Form einer unvollständigen Beschichtung an der
Unterseite des Schichtenverbunds vorgesehen sein, wobei der Klebstoff
nur erste Teilbereiche der Unterseite bedeckt und wobei dazwischen
weitere, zweite Teilbereiche der Unterseite frei liegen. In den
zweiten Teilbereichen der Unterseite des Schichtenverbunds befinden
sich somit Aussparungen in der Klebstoffbeschichtung. Die unvollständige Klebstoffbeschichtung
kann als löchrige,
aber dennoch zusammenhängende
Klebstoffschicht ausgebildet sein oder als Anordnung einer Vielzahl
voneinander isolierter, etwa inselförmiger Klebstoffbereiche.
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Der
Klebstoff ist beispielsweise in Form eines Klebstoffmusters mit
einer möglichst
großen
Vielzahl erster und zweiter Teilbereiche über die Unterseite des Schichtenverbunds
verteilt. Sofern über
der Klebstoffbeschichtung zusätzlich
auch die Indikatorsubstanz in Form eines Musters verteilt ist, werden sich
beide Muster (aus dem Klebstoff und der Indikatorsubstanz) überlagern
und ein Manipulieren noch weiter erschweren.
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Hinsichtlich
der äußeren Form
des Siegels ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Siegel in Form
eines Siegelsterns ausgebildet ist, dessen Umriss eine Vielzahl
seitlicher Ausbuchtungen aufweist. Insbesondere ist vorgesehen,
dass sämtliche Schichten
des Schichtenverbunds sowie die Klebstoffbeschichtung gemäß der Außenkontur
des Siegelsterns begrenzt sind. Das Siegel benötigt somit keine Deckfolie
mit seitlich über
stehendem Rand, der die unteren Siegelschichten umgeben müsste. Dies
vereinfacht die Herstellung wesentlich. Somit kann aus einer Verbundbahn,
die die notwendigen Schichten für
den Siegelaufbau (und den Klebstoff) umfasst, eine Vielzahl von
fertigen Siegelabdrücken bzw.
Siegeln ausgestanzt werden und mit dem Klebstoff auf einer Abziehfolie
konfektioniert vertrieben werden.
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Hinsichtlich
des Aufbaus des Schichtenverbunds ist als obere Schicht vorzugsweise
eine Kunststoffschaumschicht, beispielsweise eine Polystyrolschicht
vorgesehen. Als untere Schicht des Schichtenverbunds ist vorzugsweise
eine Papierschicht, beispielsweise aus Löschpapier oder aus einem festeren
Papier vorgesehen. Ebenso können
beide Ausführungsformen
miteinander kombiniert werden. Die obere und die untere Schicht
sind beispeilsweise durch eine dazwischenliegende Haftklebeschicht
unmittelbar miteinander verklebt.
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Ein
solcher Aufbau des Schichtenverbunds ist jedoch lediglich beispielhaft;
ebenso können grundsätzlich auch
beliebige andere Material- und Schichtkombinationen auf ihrer (späteren) Unterseite mit
dem Indikator versehen werden. Im Falle der Papierschicht als unterer
Schicht des Schichtenverbunds grenzt diese an die Indikatorsubstanz
an, soweit diese nicht ohnehin in den Papierteig selbst eingedrungen
ist. Des Weiteren grenzt die Papierschicht zumindest bereichsweise
an den Klebstoff an.
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Die
obere Schicht aus dem Kunststoffmaterial verdichtet sich unter der
Druckeinwirkung eines Siegelstempels; die zusätzlich darunter angeordnete Papierschicht
erhöht
die Materialstärke
des Siegels soweit, dass die Druckverformung des geprägten Siegels
zuverlässig
dauerhaft weiterbesteht. Die Oberseite der oberen Schicht, beispielsweise
der Kunststoffschaumschicht, kann bereits vorverdichtet sein, insbesondere
um das Bedrucken mit einem Firmenlogo, einem notariellen Siegelbild
oder dergleichen zu erleichtern.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren
gemäß einem
der Ansprüche
26 und 27 gelöst.
Dabei wird die Indikatorsubstanz entweder nachträglich auf die untere Schicht
des Schichtenverbunds aufgebracht (Anspruch 26), oder es wird bereits
bei der Herstelleung des Schichtenverbunds für die später untenliegende Siegelchicht
ein Schichtmaterial verwendet, welches die Indikatorsubstanz enthält (Anspruch
27).
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Nachstehend
werden einige Ausführungsbeispiele
mit Bezug auf die Figuren näher
erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht auf ein Siegel,
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2 eine
teilweise, schematische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus des
Siegels aus 1 gemäß einer Ausführungsform,
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3 eine
ausschnittweise, schematische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus
des Siegels aus 1 gemäß einer alternativen Ausführungsform
und
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4 eine
vergrößerte Ausschnittansicht
zu 3.
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1 zeigt
eine schematische Draufsicht auf ein Siegel 10, das eine
Außenkontur
in Form eines Siegelsterns 20 mit einer Vielzahl lateraler
Ausbuchtungen aufweist. Vorzugsweise sind sämtliche Schichten, aus denen
das Siegel 10 aufgebaut ist, gemäß dieser Außenkontur geformt, einschließlich der
Klebeschicht zum Aufkleben des Siegels.
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2 zeigt
eine ausschnittweise, schematische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus
des Siegels aus 1 gemäß einer Ausführungsform. Der
Schichtenverbund 1 umfasst zumindest eine obere Schicht 18 und
eine untere Schicht 19. Beide Schichten können (durch
eine klebende Zwischenschicht 3) miteinander verklebt oder
auf sonstige Weise miteinander verbunden sein. Die obere Schicht 18 ist
beispielsweise eine Kunststoffschaumschicht 4, etwa aus
geschäumten
Polystyrol, und die untere Schicht 19 ist beispielsweise
eine Papierschichat 2, etwa aus Löschpapier. Der Kunststoffschaum
der Kunststoffschaumschicht 4 kann in einem obersten Schichtdickenbereich
teilweise vorverdichtet sein, um ein Bedrucken mit einem schwarzen oder
farbigen Aufdruck (Firmenlogo oder dergleichen) auf der Oberseite 1A des
Schichtenverbunds 1 zu erleichtern.
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Auf
der Unterseite 1B des Schichtenverbunds 1 ist
ein Klebstoff 5 vorgesehen, vorzugsweise ein trockener
und (in trockenem Zustand) selbstklebender Haftklebstoff, etwa ein
Acrylklebstoff. In 2 ist der Klebstoff als ununterbrochene
Haftklebschicht 14 ausgebildet.
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An
der Unterseite 1B des Schichtenverbunds 1 ist
ferner eine Indikatorsubstanz 11 vorgesehen. Sie ist entweder
nur auf Teilflächen
der Unterseite 1B vorgesehen (wie in 2 dargestellt)
oder ganzflächig
oder sogar im gesamten Volumen der unteren Schicht 19 vorgesehen.
Als Indikatorsubstanz 11 kann ein Farbstoff 21 oder
auch eine chemische Nachweissubstanz 31 verwendet werden,
die in Gegenwart eines Lösungsmittels
eine chemische Reaktion mit einem irreversiblen Farbumschlag erzeugt. Insbesondere
dann, wenn nur Teilbereiche der Unterseite 1B mit der Indikatorsubstanz 11 versehen
sind, sind Einfärbungen
oder Farbumschläge,
die beim unbefugten Manipulieren aufgrund des Lösungsmittels entstehen, in
den Flächenbereichen
ohne Indikatorsubstanz 11 rasch erkennbar. Auch im Falle
eines Farbstoff 21, der durch ein Lösungsmittel gelöst wird, ist
ein Verfließen
des Farbstoffs in die ursprünglich farbstofffreien
Grundflächenbereiche
gut erkennbar. Das aus der Indikatorsubstanz 11 gebildete
graphische Muster oder sonstige Muster 6 wird dabei teilweise
verfließen
bzw. ausgewaschen werden; die Veränderung ist im Gegenlicht beobachtbar
und dient als Nachweis der unbefugten Manipulation durch chemische
Lösungsmittel
zum Auflösen
des Klebstoffs 5.
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3 zeigt
eine ausschnittweise, schematische Querschnittsansicht des Schichtaufbaus
eines Siegels 1 gemäß einer
alternativen Ausführungsform,
bei der der Klebstoff 5 lediglich in Form einer unvollständigen Beschichtung 15,
etwa in Form eines Klebstoffmusters 7 auf die Unterseite 1B des
Schichtenverbunds 1 aufgetragen ist und lediglich erste
Teilbereiche 16 der Unterseite bedeckt. Dadurch wird zwar
der Anteil der klebenden Auflagefläche an der Siegelunterseite
verringert, jedoch hat diese Ausführungsform den Vorteil, dass
ein Lösungsmittel
zur Auflösung
des Klebstoffs (oder eine sonstige Flüssigkeit) praktisch ohne Zeitverzögerung bis
zur Indikatorsubstanz 11 vordringt, d. h. schon zu Beginn
des Manipulationsversuchs zu einer Einfärbung oder einer Farbveränderung
am Siegel führt.
Durch die Aussparungen 8 in der Klebstoffbeschichtung liegen zweite
Teilbereiche 17 der Unterseite frei, in denen das Lösungsmittel
bzw. die Flüssigkeit
direkt mit der Unterseite 1B des Schichtenverbunds 1 und
der dort angeordneten Indikatorsubstanz 11 in Kontakt kommt,
noch bevor die übrigen
Klebstoffbereiche aufgelöst
sind.
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In
den 2 und 3 ist die Position der Indikatorsubstanz 11 unmittelbar
unterhalb der Unterseite des Schichtenverbunds 1 dargestellt.
Die Indikatorsubstanz 11 kann jedoch alternativ oder zusätzlich auch
in dem Material der unteren Schicht 19 des Schichtenverbunds 1 angeordnet
sein, je nachdem, ob die Indikatorsubstanz 11 aufgedruckt,
in flüssiger
Form aufgetragen (und dann getrocknet) oder in sonstiger Weise an
der Unterseite 1B vorgesehen wurde. Auch beeinflusst die
Art der Indikatorsubstanz 11 und ihre Tendenz zum Eindringen
in das Material der unteren Schicht 19 (etwa Papier), ob
und wo innerhalb der unteren Schicht 19 die Indikatorsubstanz 11 schließlich angeordnet
ist. In jedem Fall jedoch befindet sich zumindest ein Teil der Indikatorsubstanz 11 an
der Unterseite 1B des Schichtenverbunds 1, wo
er sofort mit einem Lössungsmittel
in Kontakt kommt.
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Zusätzlich ist
in 3 auch die Indikatorsubstanz 11 in Form
eines Musters aufgetragen, beispielsweise in Form eines Schachbrettmusters
oder eines anderweitigen Musters aus Linien, Punkten oder sonstigen
Musterelementen einschließlich
alphanumerischer Zeichen. Die Indikatorsubstanz 11 ist
beispielsweise ein leicht löslicher
Farbstoff.
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4 zeigt
eine vergrößerte Ausschnittansicht
zu 3, bei der das durch die Indikatorsubstanz 11 gebildete
Musters 6 – etwa
aus mit dem Farbstoff 21 versehenen ersten Flächen bereichen 12 und
dazwischen angeordneten farbstofffreien zweiten Flächenbereiche 13 – deutlicher
erkennbar ist. Die Gestaltung des durch den Auftrag der Indikatorsubstanz 11 gebildeten
Musters 6 kann unabhängig
von der Form des Klebstoffmusters 7 der unvollständigen Beschichtung 15 gewählt werden,
da die Vielzahl an Übergängen zwischen
farbstoffhaltigen und farbstofffreien Flächenbereichen 12, 13 und
deren hohe Diche ein zielgerichtetetes Manipulieren durch Flüssigkeiten
bereits hinreichend erschwert. Wie anhand von 4 erkennbar
ist, kommt eine solche Flüssigkeit,
beispielsweise ein Lösungsmittel 30 zum
Auflösen
des Klebstoffs 5, im Bereich der Aussparungen ohne größere Zeitverzögerung mit
der Indikatorsubstanz 11 in Kontakt und verursacht dadurch
irreversible Farbveränderungen
an dem Siegel und/oder dem damit bedeckten Substrat, etwa dem Dokument
und ggfs. dem Siegelfaden.
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Die
Ausführungsbeispiele
der 2 bis 4 können im Übrigen auch dahingehend abgewandelt
werden, dass die Indikatorsubstanz in allen 2 bis 4 wahlweise
ein Farbstoff 21 oder eine chemische Nachweissubstanz 31 sein
kann. Ebenso können
die Ausführungsbeispiele
der 2 bis 4 auch (und zusätzlich)
dahingehend abgewandelt werden, dass die Indikatorsubstanz 11 statt
als mit Unterbrechungen versehenes Muster 6 als durchgehende
Beschichtung auf der Unterseite 1B des Schichtenverbunds 1 oder
als Bestandteil des Schichtmaterials der unteren Schicht 19 oder
eines Teilvolumens der unteren Schicht 19 vorgesehen ist. Ebenso
können
diese beiden Abwandlungen hinsichtlich des Art und der Verteilung
bzw. Position der Indikatorsubstanz 11 miteinander kombiniert
werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schichtenverbund
- 1A
- Oberseite
- 1B
- Unterseite
- 2
- Papierschicht
- 3
- klebende
Zwischenschicht
- 4
- Kunststoffschaumschicht
- 5
- Klebstoff
- 6
- graphisches
Muster
- 7
- Klebstoffmuster
- 8
- Aussparung
- 10
- Siegel
- 11
- Indikatorsubstanz
- 12
- erster
Flächenbereich
- 13
- zweiter
Flächenbereich
- 14
- ununterbrochene
Haftklebschicht
- 15
- unvollständige Beschichtung
- 16
- erster
Teilbereich
- 17
- zweiter
Teilbereich
- 18
- obere
Schicht
- 19
- untere
Schicht
- 20
- Siegelstern
- 21
- Farbstoff
- 30
- Lösungsmittel
- 31
- chemische
Nachweissubstanz