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Stand der Technik
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Es
ist bekannt, dass hydrolytische Enzyme wie Glycosidasen und Glycotransferasen
andere Transferasen (z. B. Transglutaminasen), Lipasen, Esterasen,
Proteasen, Amidasen, Acylasen und Oxidoreductasen, wie v. a. Laccasen
und Peroxidasen, zur enzymatischen Kopplung bestimmter Enzymsubstrate über
die Bildung von bestimmten Bindungen in der Lage sind.
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Bislang
wurde aber kein rein enzymatisches System beschrieben, welches in
der Lage ist, auch im wässrigen Milieu Kopplungsreaktionen
und/oder Cross-linkreaktionen auszuführen, auch nicht solche
von cellulosehaltigen oder proteinhaltigen natürlichen
Polymeren bzw. Faserstoffen wie Textilien wie Baumwolle, Wolle oder
Seide, sowie von Biomaterialien für Medizinprodukte oder
solchen Stoffen wie Kosmetika, Lacken, Gebrauchstextilien wie z.
B. Teppichen, Holz- oder Kunststoff- basierenden Baumaterialien
und weiteren Materialien, bei denen Coating von Oberflächen
eine Rolle spielt.
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Dabei
versteht man unter Koppeln (Coaten) folgendes:
Eine zu modifizierende
Substanz wird mit einer Kopplungs-enhancer Substanz in der Weise
umgesetzt, dass entweder nur der Kopplungsenhancer gekoppelt (gecoated)
wird oder mittels dieser Verbindung eine zu koppelnde Substanz an
die zu modifizierende Substanz angeheftet wird.
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Dabei
sind für das einfache Koppeln aber auch für das
Cross-linken mindestens zwei reaktive funktionelle Gruppen des Kopplungsenhancers
nötig, um die Kopplungs- und/oder Crosslinkreaktionen ablaufen
zu lassen. Neben den gewünschten Kopplungsreaktionen kann
es dabei auch zu meist unerwünschten Cross-linkreaktionen
kommen, d. h. zu Cross-linkreaktionen (Vernetzungen) zwischen den
Kopplungsenhancern und/oder zu Cross-linkreaktionen (Vernetzungen)
zwischen den Kopplungsenhancern und der zu koppelnden und/oder der
zu modifizierenden Substanz.
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Koppeln
und Cross-linken laufen also bei Vorhandensein von bi- oder mehr-funktionalen
Kopplungsenhancer-Substanzen meist parallel und Cross-linkreaktionen
können erwünschte oder unerwünschte Reaktionen
darstellen, da sie die Ausbeute an gewünschten Kopplungs-
und/oder Cross-linkreaktionen reduzieren können.
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Die
Möglichkeit, solche (auch enzymatische) Kopplungsreaktionen
oder Cross-linkreaktionen im wässrigen Milieu bzw. Lösungsmittel-frei
durchführen zu können, ist insbesondere für
viele technischen Anwendungen wünschenswert, wo aus Kosten-
bzw. Umweltründen auf Lösungsmittel verzichtet
werden muss.
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Die üblicherweise
durchgeführten chemischen Reaktionen (Kopplungsreaktionen,
Cross-linkreaktionen arbeiten mit Hilfe von chemischen Koppelsubtanzen
wie Aldehyden, Anhydriden, Hydraziden, Acrylderivativen, Vinylderivativen,
Oxiranverbindungen, N-Hydroxysuccimidyl-Verbindungen, halidhaltigen
Verbindungen wie Chlortriazinen und vielen mehr.
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Diese
Kuppler besitzen mindestens zwei funktionelle Kopplungsgruppen,
die in der Lage sind, mit wichtigen funktionellen Gruppen wie hauptsächlich
Aminen, Schwefelgruppen-, Hydroxyl- oder Carboxylsäuregruppen
in den zu koppelnden und/oder in den zu modifizierenden Verbindungen
zu reagieren.
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Dabei
ist mit ihrer hohen Reaktivität auch in fast allen Fällen
hohe Toxizität verbunden, dazu kommen in vielen Fällen
wegen der oftmals erforderlichen großen Reaktanden-Mengen
hohe Kosten und darüber hinaus oftmals lange Reaktionszeiten.
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Generelle Beschreibung der Erfindung
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Um
diese Schwierigkeit des Stands der Technik zu überwinden,
wurden in
WO 2005/103372 enzymatische
Systeme zur Verfügung gestellt, die sich vor allem durch
ihre wesentlich höhere Spezifität, ihre wesentlich
schnellere Reaktion und ihre wesentlich geringere Toxizität
auszeichnen und damit eine wesentlich kostengünstigere
und umweltfreundlichere Arbeitsweise erlauben.
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Es
konnte in
WO 2005/103372 überraschenderweise
gefunden werden, dass bei gezieltem Einsatz von Enzym-basierenden
Systemen, enthaltend: Enzyme aus den Gruppen: Lipasen, Esterasen,
Protoasen, Amidasen, Transferasen, Acylasen, Glycosidasen, Glycotransferasen
oder Oxidoreduktasen wie bevorzugt Peroxidasen und Laccasen, entweder
einzeln oder in Kombination eingesetzt und gegebenenfalls unter
Zusatz von z. B. Peroxid und in Kombination mit speziellen durch
die Wirkung der Enzyme aktivierten Kopplungs- und/oder Cross-linksubstanzen
(im weiteren Kopplungsenhancer genannt) Kopplungsreaktionen und/oder Cross-linkreaktionen
von zu modifizierenden Verbindungen mit geeigneten zu koppelnden
Verbindungen durchgeführt werden konnten. Bevorzuge geeignete
Verbindungen, die modifiziert werden sollten, waren dabei solche
Substanzen wie natürliche (d. h. in der Natur vorkommende)
Monomere bis Polymere, bevorzugt cellulosehaltige oder proteinhaltige
natürliche Polymere oder bevorzugt Faserstoffe wie bevorzugt
Zellstoffe oder Textilien wie Baumwolle, Wolle oder Seide oder künstliche
(d. h. synthetisch hergestellte) Monomere bis Polymere oder Gemische
zwischen natürlichen und künstlichen Monomeren
bis Polymeren.
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Bevorzugte
Substanzen, die als zu koppelnde Agenzien an die oben genannten
zu modifizierenden Substanzen durch die Enzym-basierenden Systeme
hauptsächlich enthaltend: geeignete Enzyme und Kopplungsenhancer
gekoppelt werden sollten, waren dabei gleiche oder ähnliche
Substanzen wie die zu modifizierenden Verbindungen wie:
natürliche
(d. h. in der Natur vorkommende) Monomere bis Polymere, bevorzugt
cellulosehaltige oder proteinhaltige natürliche Polymere
oder bevorzugt Faserstoffe wie Zellstoffe, Textilien wie Baumwolle,
Wolle oder Seide oder künstliche (d. h. synthetisch hergestellte)
Monomere bis Polymere oder Gemische zwischen natürlichen
und künstlichen Monomeren bis Polymeren,
Ebenso in
WO 2005/103372 aufgeführte
bevorzuge Substanzen, die als modifizierende (zu koppelnden) Agenzien
an die oben genannten zu modifizierenden Substanzen durch das Enzymsystem
enthaltend: geeignete Enzyme und Kopplungsenhancer gekoppelt werden
sollten, waren:
hauptsächlich Biopolymersubstanzen
bzw. Substanzen, die zu anderen Substanzengruppen gehören,
wie z. B. UV-absorbierende Stoffe, radical-scavengers etc, (siehe
dort).
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Die
Erfindung in
WO 2005/103372 stellet
also Enzyme-basierende Methoden für Kopplungs- und/oder Cross-link
Reaktionen zur Verfügung.
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Dabei
arbeitet die bevorzugte Methode (= enzymatische Oxirangenerierung),
nach der in
WO 2005/103372 die
Kopplungs- und/oder Cross-linking-reaktionen durchgeführt
wurden, mit bevorzugt nicht immobilisierter Lipase von Candida spec.
und/oder Peroxidase (Meerrettich Peroxidase)(z. B. ggf. Coating
von Zellstoffen und Textilien zur Verhinderung der Vergilbung durch
UV-Licht).
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Dabei
wurden zum Beispiel Enzym (nicht immobilisierte Lipase), H2O2 spezielle Kopplungs-
und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer = Gemisch von
hauptsächlich ungesättigten Fettsäuren
bzw Fetten, Ölen), zu koppelnde Verbindung und zu modifizierende
Verbindung zu Beginn der Reaktion zusammengegeben und damit die
Generierung von Oxirangruppen-tragenden Fettsäuren, Fetten/Ölen
gestartet bei simultan verlaufender Kopplungs- bzw. Cross-link-Reaktion.
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Die
Reaktion ist somit eine 1-Pot Reaktion.
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Die
Hauptnachteile dieser Verfahrensführung sind:
- 1) Geringe Ausbeute von Oxirangruppen-tragenden Fettsäuren,
Fetten, Ölen, da in wässrigen Systemen gearbeitet
wird und dadurch mögliche Inaktivierung des Enzyms während
der Reaktion, dadurch: längere Reaktionszeiten und höhere
Kosten.
- 2) Abhängigkeit von physiologischen bzw. enzymoptimalen
pH-Werten und Temperaturen, (pH 4–7, 30–55°C),
da die Enzymreaktionen und die Ankopplungsreaktionen in einem Reaktionsgefäß ablaufen,
dadurch mögliche Inaktivierung des Enzyms während
der Reaktion und längere Reaktionszeiten und höhere Kosten.
- 3) Das Enzym hat intensiven Kontakt (da mit nicht immobilisierten
Enzymen und in einem System (1-pot) gearbeitet wird) mit den zu
modifizierenden Verbindungen und dem Lösungsmittel: Wasser,
was zu unerwünschten Nebenreaktionen (z. B. Reaktionen
mit Wasser, Konkurrenz zum nötigen Substrat: H2O2) führen kann, dadurch: längere
Reaktionszeiten und höhere Kosten.
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Es
ist daher sehr wünschenswert, enzymatische Systeme für
Kopplungs- und/oder Cross-link Reaktionen zur Verfügung
zu stellen, die die genannten Nachteile nicht oder nur in geringem
Maße aufweisen.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde überraschender Weise gefunden,
dass hauptsächlich zwei Änderungen in der Verfahrensführung
im bevorzugten Kopplungs- und Cross-linkverfahren mit Hilfe der
Enzym-basierenden Oxiranherstellung aus Di-Poly-ungesättigten
Fettsäuren, Fetten oder Ölen eine erhebliche Steigerung
in der Performance der genannten Reaktionen zeigen:
- A) Verfahrensführung nicht im in WO 2005/103372 beschriebenen 1-pot
System, sondern in 2-pot, 3-pot bzw. multi-pot Systemen, die bisher
noch nicht beschrieben sind, daher auch neu und erfinderisch sind.
- B) Verfahrensführung mit Hilfe von immobilisierten
Enzymen, bevorzugt Lipase Enzymen (v. a. aus Candicla antarctica
und Candida paralopsilosis, wobei letzterer Stamm zur Enzymproduktion
selbst kultiviert wurde. Der Einsatz von immobilisierten Enzymen
hat im vorliegenden Fall den entscheidenden Vorteil, dass diese
wesentlich stabiler sind als die entsprechenden freien Enzyme (bei
gleicher Aktvitäts-Performancce) und dass diese Enzyme
mehrfach (bis zu 20 mal) benutzt werden können, was die
Kostenstruktur der vorliegenden Kopplungs- und Cross-link Systeme
entscheidend verbessert.
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2-pot-System
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Im
2-pot System findet die Oxiran-Bildungsreaktion in Gegenwart von
bevorzugt Di- bis poly-ungesättigten Fettsäuren
bzw. Fetten, Ölen mit Hilfe von bevorzugt immobilisiertem
Enzym (Lipase) und bevorzugt H2O, in pot
1 statt, wo nur das Restwasser aus dem Peroxid vorhanden ist (30%ige
bis 60%ige Lösung).
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Durch
diese nahezu wasserfreie Verfahrensführung ist die Oxiranbildung
stark begünstigt, da keine Konkurrenzreaktion zwischen
Peroxid und Wasser stattfindet.
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Pot
2: Reaktion der Oxiran-tragenden Kopplungs-Enhancersubstancen mit
den zu modifizierenden Verbindung und mit den Verbindungen, die
gekoppelt und/oder gecross-linkt werden sollen.
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3-pot System
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Das
3-pot System ist durch folgende Verfahrensführung gekennzeichnet:
- a) Pot 1: Herstellung von Oxiranverbindungen
aus bevorzugt Di- bis poly-ungesättigten Fettsäuren
bzw. Fetten, Ölen mit Hilfe von bevorzugt immobilisiertem
Enzym (Lipase) und bevorzugt H2O2.
- b) Pot 2: Aktivierung der zu modifizierenden und/oder der zu
koppelnden Verbindungen mit Oxiran (Kopplungs-Enhancersubstanzen),
welche zu diesem Zweck mit der Oxiran-enthaltender Lösung
aus pot 1 behandelt werden.
- c) Pot 3: Reaktion der Oxiran-tragenden zu modifizierenden und/oder
zu koppelnden Verbindungen mit den Verbindungen, die gekoppelt und/oder
gecross-linkt werden sollen.
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Bei
multi-pot Systemen werden verschiedene Verbindungen, die gekoppelt
und/oder gecross-linkt werden sollen, nachdem die Oxiran-tragenden
Kopplungs-Enhancerverbindungen in pot 1 hergestellt sind, in verschiedenen
pot-Systemen successive angeheftet.
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Grundsätzlich
ist jede Kombinationsmöglichkeit möglich, auch
ist es möglich, mehrere zu koppelnde oder zu cross-linkende
Verbindungen gleichzeitig in einem pot-system anzuheften.
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1 (APPENDIX
I) zeigt den möglichen Kopplungsmechanismus.
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Es
ist also möglich beim Einsatz von bestimmten bevorzugt
immobilisierten Lipasen aus bevorzugt Candida antarctica, Candida
paralopsilosis und einer speziellen Verfahrensführung (2-pot
Systeme, 3-pot, Systeme, multi-pot Systeme) weit höherer
Konzentrationen von Oxiran zu erzeugen, als dies (wie in der eigenen
Patentanmeldung
WO 2005/103372 beschrieben)
bei Reaktionen im wässrigen Milieu möglich ist.
Dies ist ein entscheidender Schritt zum kommerziellen Einsatz dieser
neuen universellen Enzymbasierenden Kopplungs- und Cross-link-Systeme.
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2 (APPENDIX
II) zeigt den entsprechenden Performanceunterschied zwischen chemischem
und enzymatischen Koppeln und/oder Cross-linking am Beispiel von
gekoppelter Blaustärke.
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Immobilisierte Enzyme
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Die
erfindungsgemäßen immobilisierten Enzyme (bevorzugt
Lipasen) sind zum Teil käuflich erhältlich, wie
solche, die mit sich selbst gekoppelt sind (CLEA Lipasen = Cross-linked
Enzyme-Aggregate) oder solche, die an verschiedene Träger
gekoppelt sind, wie Acrylbeads, Bimssteinbeads, „sintered
glass” beads oder solche, die aus einer funktionalisierten
Matrix bestehen, an der Kopplungen selbst vorgenommen werden können (z.
B. supermagnetische Silica-beads etc.). Weiterhin kann eine Immmobilisierung
von freiem Enzym (z. B. auch Lipase Enzym) nach allen gängigen
Methoden des Stands der Technik durchgeführt werden wie:
bevorzugt kovalente Bindung oder adsorptive Bindung der Enzyme an
Trägermolekülen oder Carriern, Kreuzverknüpfung
der Enzyme an Trägermolekülen oder Carriern, Matrixeinbindung
der Enzyme in z. B. Polysaccharidmatrices (Alpin, etc.) und Mikroverkapselung
der Enzyme. Trägermoleküle oder Carrier sind bevorzugt
Geltypen insbesondere bevorzugt z. B. solche Geltypen, wie sie in
der Säulenchromatographie benutzt werden, bestehend aus:
Kunststoffen (aus Acryl-, Acrylamid-Mischpolymeren, Silicagelen)
oder aus Biopolymeren (Sephadex-typen, Sephacryl-typen, Cellulosen
bzw. Cellulosederivaten etc.) oder aus anderen Materialien wie Keramik,
Glas, aus mineralischen Materialien wie aus Aktivkohle, Kieselerde
oder Bentonit etc..
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In
der vorliegenden Erfindung werden also die Nachteile hauptsächlich
des 1-pot Systems aus der Erfindung
WO 2005/103372 dadurch gelöst,
dass Enzym-basierende Methoden für Kopplungs- und/oder Cross-link
Reaktionen zur Verfügung gestellt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass sie
- A) Enzyme wie insbesondere besonders
bevorzugt immobilisierte Lipasen oder Esterasen, Protoasen, Amidasen,
Transferasen, Acylasen, Glycosidasen, Glycotransferasen, und Oxidoreduktasen
wie bevorzugt Peroxidasen oder Laccasen und andere Oxidasen enthalten
und dadurch gekennzeichnet, dass sie in Oxiran-generierenden Systemen
und gegebenenfalls auch in anderen Kopplungs- und/oder Cross-link
Systemen
- B) Peroxide oder Per-Verbindungen oder Peroxid-generierende
Systeme enthalten und dadurch gekennzeichnet, dass sie
- C) spezielle Kopplungs- und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer)
enthalten, welche als Kopplungs und/oder Cross-link Agenzien dienen,
die durch die Enzyme aktiviert werden und dadurch gekennzeichnet,
dass sie
- D) Verbindungen, die modifiziert werden sollen, enthalten wie
natürliche (d. h. in der Natur vorkommende) Monomere bis
Polymere, bevorzugt cellulosehaltige oder proteinhaltige nalürliche
Polymere oder bevorzugt Faserstoffe wie Textilien wie Baumwolle,
Wolle oder Seide oder künstliche (d. h. synthetisch hergestellte) Monomere
bis Polymere oder Gemische zwischen natürlichen und künstlichen
Monomeren bis Polymeren enthalten und dass sie als zu modifizierende
Stoffe Biomaterialien für Medizinprodukte oder solche Stoffe wie
Kosmetika, Lacke, Gebrauchstextilien wie z. B. Teppiche, Holz- oder
Kunststoff-basierende Baumaterialien und weiteren Materialien, bei
denen Coating von Oberflächen eine Rolle spielt, enthalten
und dadurch gekennzeichnet, dass sie
- E) Verbindungen, die als zu koppelnde Agenzien an die zu modifizierenden
Verbindungen gekoppelt und/oder gecross-linkt werden sollen, enthalten
(bevorzugt gleiche oder ähnliche Substanzen wie die zu modifizierenden
Verbindungen) wie natürliche (d. h. in der Natur vorkommende)
Monomere bis Polymere, bevorzugt cellulosehaltige oder proteinhaltige
natürliche Polymere oder bevorzugt Faserstoffen wie Textilien
wie Baumwolle, Wolle oder Seide oder künstliche (d. h.
synthetisch hergestellte) Monomere bis Polymere oder Gemische zwischen
natürlichen und künstlichen Monomeren bis Polymeren
und dass sie als zu koppelnde Stoffe ebenfalls bevorzugt solche
Stoffe, die beim „Finishing” bei der Textilbehandlung
benutzt werden, wie bevorzugt Verbindungen wie Polysaccharide zur
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit und/oder des
Festigkeitsverhaltens, enthalten oder dass sie andere Verbindungen
enthalten, die ebenfalls bei den jeweiligen Finishing Verfahren
eingesetzt werden, wie Brigthening Substanzen, Farbstoffe, barrier/greaseproof
Verbindungen, anti-yellowing Verbindungen etc. und die unten aufgeführten
Substanzen für weitere Finishing-Verfahren und dass sie
ebenfalls bevorzugt solche Stoffe, die als Veränderung
von Biomaterialien für Medizinprodukte eingesetzt werden,
enthalten oder dass sie bevorzugt solche Stoffe enthalten, nutzbar
für das enzymatische Koppeln und/oder Cross-linken zur
Veränderung und/oder Verbesserung von Kosmetika, Lacken,
Gebrauchstextilien wie z. B. Teppiche, Holz- oder Kunststoff-basierende
Baumaterialien und weitere Materialien, bei denen Coating von Oberflächen
eine Rolle spielt, und dadurch gekennzeichnet, dass sie
- F) gegebenenfalls zusätzlich zu E) oder alleine zusammen
mit A bis D) Eigenschaftsverändernde Verbindungen enthalten
und dadurch gekennzeichnet, dass
- G) die Reaktion bei der (bevorzugten) Bildung von Oxiranen in
2-pot, 3-pot oder multi-pot Systemen durchgeführt werden.
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Detaillierte Beschreibung der Bestandteile
der Enzym-basierenden Kopplungs- und Cross-link-Systeme.
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A) Enzyme
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Die
erfindungsgemäßen Enzyme sind gemäß Internationaler
Enzym-Nomenklature: Committee of the International Union
of Biochemistry and Molecular Biology (Enzyme Nomenclature, Academic
Press, Inc., 1992, S. 306–337), bevorzugt Enzyme
der Klasse 3 (Hydrolasen) 3.1, 3.1.1, 3.1.2, 3.1.3, 3.1.4 und 3.1.7
wie z. B.:
Carboxylester-Hydrolasen (3.1.1), Thiolesterhydrolasen
(3.1.2), Phosphor-Monester-Hydrolasen (Phosphatasen)(3.1.3), Phosphorsäure
Diester Hydrolasen (3.1.4), Diphosphorsäure-Monoester-Hydrolasen
(3.1.7).
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Davon
ganz besonders bevorzugt sind Enzyme der Sub-Sub-Klasse 3.1.1.3,
Lipasen (Triacylglycerin Lipasen, Triglycerinacylhydrolasen), insbesondere
bevorzugt immobilisierte Lipasen aus Candida antarctica und Candida
paralopsilosis.
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Als
weitere Enzyme werden solche, die Kohlenstoff/Stickstoffbindungen
(C/N) spalten können (andere als Peptidbindungen), eingesetzt
(3.5), besonders bevorzugt: Enzyme der Sub-Klasse 3.5.5.1 Nitrilasen,
der Klasse 3.5.1.4 Amidasen und der Klasse 3.5 Acylasen. Ebenso
besonders bevorzugt sind Enzyme der Klasse 3.4., welche hydrolytisch
auf Peptidbindungen wirken: hier insbesondere der Sub-Sub-Klasse
3.4.11–19, welche die Exopeptidasen umfassen und besonders
bevorzugt die Sub-Sub-Klasse 3.4.21–24 und 3.4.99, welche die
Endopeptidasen umfassen und hier insbesondere die Sub-Sub-Klasse
der Scrinproteinasen wie: Chymotrypsin (3.4.21.1); Trypsin (3.4.21.4);
Subtilisin (3.4.21.62); Endopeptidase K (3.4.21.64);
ebenso
besonders bevorzugt die Sub-Sub-Klasse der Cystein Endopeptidasen
wie:
Papain (3.4.22.2), Ficain (Ficin) (3.4.22.3); Bromelaine
(3.4.22.32/3.4.22.33); ebenso besonders bevorzugt die Sub-Sub-Klasse
der Aspartic Endopeptidasen wie:
Pepsine (3.4.23.1/3.4.23.2);
Renin (3.4.23.15), Aspergillopepsine (3.4.23.18/3.4.23.19),
Penicillopepsin
(3.4.23.20); Rhizopuspepsin (3.4.23.21); Endothiapepsin (3.4.23.22);
Mucorpepsin
(3.4.23.23); Candidapepsin (3.4.2324), Saccharopepsin (3.4.23.25);
Rhodutorulapepsin
(3.4.23.26); Physaropepsin (3.4.23.26); Acrocylindropepsin (3.4.23.28),
Polyporopepsin
(3.4.23.29); Pycnoporopepsin (3.4.23.30); Scytalidopepsin A/B (3.4.23.31/3.4.23.32),
Xanthomonapepsin (3.4.23.33);
und ebenso besonders bevorzugt
die Sub-Sub-Klasse der Metalloendopeptidasen wie:
Microbial
Collagenase (3.4.24.3); Gelatinase A/B (3.4.24.24/3.4.24.35); Thermolysin
(3.4.24.27); Bacillolysin (3.4.24.28); Deuterolysin (3.4.24.39).
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Ebenso
bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1 (Oxidoreduktasen) gemäß Internationaler
Enzym-Nomenklature: Committee of the International Union
of Biochemistry and Molecular Biology (Enzyme Nomenclature, Academic
Press, Inc., 1992, S. 24 bis 154) wie:
Cellobiose:
quinone-1-oxidoreductase 1.1.5.1, Bilirubinoxidase 1.3.3.5, Cytochromoxidase
1.9.3, Oxigenasen, Lipoxigenasen, Cytochrom P 450 Enzyme, 1.13,
1.14, Superoxiddismutase 1.15.11, Perrioxidase, z. B. Ceruloplasmin
1.16.3.1 und insbesondere bevorzugt Enzyme der Sub-Klasse 1.10,
die auf Biphenole und verwandte Verbindungen wirken. Sie katalysieren
die Oxidation von Biphenolen und Ascorbaten. Als Akzeptoren fungieren
NAD+, NADP+ (1.10.1),
Cytochrome (1.10.2), Sauerstoff (1.10.3) oder andere (1.10.99).
Von diesen wiederum sind Enzyme der Sub-Sub-Klasse 1.10.3 mit Sauerstoff
(O2) als Akzeptor besonders bevorzugt.
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Von
den Enzymen dieser Sub-Klasse sind insbesondere die Enzyme Catechol
Oxidase (Tyrosinase)(1.10.3.1), L-Ascorbate Oxidase (1.10.3.3),
O-Aminophenol Oxidase (1.10.3.4) und Laccase (Benzoldiol: Oxigen
Oxidoreduktase)(1.10.3.2) bevorzugt, wobei die Laccasen (Benzoldiol:
Oxygen Oxidoreduktase)(1.10.3.2.) insbesondere bevorzugt sind.
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Weiterhin
besonders bevorzugt sind die Enzyme der Sub-Klasse 1.11., die auf
ein Peroxid als Akzeptor wirken. Diese einzige Sub-klasse (1.11.1)
enthält die Peroxidasen. Ganz besonders bevorzugt sind
hier die Cytochrom C Peroxidasen (1.11.1.5), Catalase (1.11.1.6),
die Peroxidase (1.11.1.7) die Iodid-Peroxidase (1.11.1.8), die Glutathione-Peroxidase
(1.11.1.9), die Chlorid Peroxidase (1.11.1.10), die L-Ascorbat-Peroxidase
(1.11.1.11), die Phospholipid-Hydroperoxid-Glutathione-Peroxidase
(1.11.1.12), die Mangan Peroxidase (1.11.1.13) und die Diarylpropan-Peroxidase
(Ligninase, Lignin Peroxidase) (1.11.1.14). Insbesondere bevorzugt
sind Peroxidasen (1.1 1.1.7), Chloroperoxidasen (1.11.1.10) Lactoperoxidasen
und Catalasen (1.11.1.6).
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Ebenso
bevorzugt werden Glycotransferasen und Transglutaminasen der Sub-Klassen
2.3 und 2.4 und Glycosidasen der Sub-Klasse 3.2 eingesetzt.
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Für
Enzyme, die für ihre Wirkung Peroxide benötigen,
werden diese bevorzugt als H2O2 oder
als organische Peroxide oder Peroxid-Addukte (wie Harnstoff-Peroxid-Addukt
etc.) zur Verfügung gestellt oder enzymatisch generiert.
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Als
Enzyme zur Peroxid-Generierung werden solche entsprechend der oben
zitierten Internationalen Enzym-Nomenklature aus der Sub-Klasse
1.1.3 wie:
Malate Oxidase 1.1.3.3, Glukose Oxidase (GOD) 1.1.3.4,
Hexose oxidase 1.1.3.5, Cholesterol Oxidase 1.1.3.6, Aryl-alkohol
Oxidase 1.1.3.7, L-Gluconolacton oxidase 1.1.3.8, Galactose Oxidase
1.1.3.9, Pyranose Oxidase 1.1.4.10, L-Sorbose oxidase 1.1.3.11,
Alkohol oxidase 1.1.3.12, Choline Oxidase 1.1.3.17, Sekundäre Alkohol
Oxidase 1.1.3.18, Glycerin-3-phosphat Oxidase 1.1.3.21, Xanthin
Oxidase 1.1.3.22, Thiamin Oxidase 1.1.3.23. L-Galactonolacton Oxidase
1.1.3.24, Cellobiose Oxidase 1.1.3.25, Hydroxyphytanat Oxidase 1.1.3.27,
N-Acetylhexosamin Oxidase 1.1.3.29, Polyvinyl-alkohol Oxidase 1.1.3.30
und Methanol Oxidase 1.1.3.31 eingesetzt.
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B) Peroxide, Per-Verbindungen und andere
Oxidantien
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Zur
Generierung von bevorzugt Oxiranen oder anderer oxidierten Verbindungen
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Enzym-basierenden
Kopplungs- bzw. Cross-link Methoden werden Luft, Sauerstoff, Ozon,
bevorzugt Peroxid-verbindungen wie H2O2, organische Peroxide, Persäuren
wie die Peressigsäure, Perameisensäure, Perschwefelsäure,
Persalpetersäure, Metachlorperoxidbenzoesäure,
Perchlorsäure, Perverbindungen wie Perborate, Percarbonate,
Persulfate oder Sauerstoffspezies und deren Radikale wie OH-Radikal, OOH-Radikal,
OH+-Radikal, Superoxid (O– 2), Dioxygenyl-Kation (O2 +), Singulettsauerstoff, Ozonid (O3 –), Dioxirane,
Dioxitane oder Fremy Radikale eingesetzt.
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C) spezielle Kopplungs- und/oder Cross-link-Verbindungen
(Kopplungsenhancer)
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Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Kopplungsenhancer
sind:
- I) Ungesättigte Fettsäuren,
ungesättigte Fette und Öle, bzw. gesättigte
oder ungesättigte Fettsäurealkohole, wobei aus
diesen unter Reaktion mit bevorzugt Lipasen und Peroxiden (bevorzugt
H2O2) ungesättigte Perfettsäuren
oder Perfette oder Perfettsäurealkohole entstehen, die
an den Stellen, wo Doppelbindungen vorhanden sind, spontan Oxirangruppen
generieren (siehe 1, APPENDIX 1).
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Diese
Oxirangruppen können, wenn sie in Mehrzahl zahl auftreten,
z. B. den zu modifizierenden Stoff mit den Fetten/Fettsäuren
selbst koppeln (über OH-gruppen, NH2-gruppen
und Thiolgruppen im zu modifizierenden Stoff) oder es können
auch Cross-linking Reaktionen mit OH-gruppen, NH2-gruppen
und Thiolgruppen mit zu koppelnden Verbindungen durchgeführt
werden.
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Die
Fettsäuren, Fette werden ggf. zusammen mit entsprechenden
Emulgatoren (wie in
WO/98/59108 beschrieben)
emulgiert. Besonders bevorzugt sind hier Tween-Substanzen wie z.
B. Tween 20 oder Tween 40.
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Die
bevorzugten Fettsäuren oder Fette sind:
Einfach- und
besonders bevorzugt mehrfach ungesättigte Fettsäuren und
Fette, insbesondere die Monofettsäureester, die Difettsäureester
und die Trifettsäureester besonders bevorzugt Pflanzenöle/Fette
oder Gemische aus diesen.
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Als
bevorzugte ein- oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren
werden eingesetzt: a) Einfach ungesättigte Fettsäuren:
10-Undecenoic
acid | |
9-cis-Dodecenoic
acid | (lauroleic
acid) |
9-cis-Tetradecenoic
acid | (myristoleic
acid) |
9-cis-Hexadecenoic
acid | (paimitoleic
acid) |
6-cis-Octadecenoic
acid | (petroselic
acid) |
6-trans-Octadecenoic
acid | (petroselaidic
acid) |
9-cis-Octadecenoic
acid | (oleic
acid) |
9-trans-Octadecenoic
acid | (elaidic
acid) |
9-cis,
12 cis-Octadecadienoic acid | (linoleic
acid) |
9-trans,
12-trans-Octadecadienoic acid | (linolaidic
acid) |
9-cis,
12-cis, 15-cis-Octadecatrienoic acid | (linolenic
acid) |
9-trans,
11-trans, 13-trans-Octadecatrienoic acid | (α-eleostearic
acid) |
9-cis,
11-trans, 13-trans-Octadecatrienoic acid | (β-eleostearic
acid) |
9-cis-Icosenic
acid | (gadoleic
acid) |
Icosa-5,8,11,14-tetraenoic
acid | (arachidic
acid) |
13-cis-Docosenoic
acid | (erucic
acid) |
13-trans-Docosenoic
acid | (brassidic
acid) |
4,8,12,15,19-Docosapentaenoic
acid | (clupanodonic
acid) und andere |
b) Mehrfach ungesättigte Fettsäuren
9,12-Octadecadienoic
acid | (linoleic
acid) |
9,12,15-Octadecatrienoic
acid | (linolenic
acid) |
5,9,12-Octadecatrienoic
acid | |
9,11,13-Octadecatrienoic
acid | (eleostearic
acid) |
9,11,13,15-Octadecatetraenoic
acid | (parinaric
acid) |
5,11,14-Eicosatrienoic
acid | |
5,8,11,14-Eicosatetraenoic
acid | (arachidic
acid) |
4,8,12,15,18-Eicosapentaenoic
acid | |
4,8,12,15,19-Docosapentaenoic
acid | (clupanodonic
acid) |
4,8,12,15,18,21-Tetracosahexaenoic
acid | (nisinic
acid) |
und
andere | |
-
c) Öle/Fette
-
Hier
sind besonders bevorzugt:
Anisöl, Melissenöl,
Lorbeeröl, Rhizinusöl, Cedarwoodöl, Nelkenöl,
Primelöl, Maisöl, Baumwollsamenöl, Kokusnußöl,
Jojolaöl, Schmalzöl, Leinöl, Macadamianußöl,
Mineralöl, Olivenöl, Orangenöl, Distelöl,
Sonnenblumenöl, Sojabohnenöl, Weizenkeimöl,
Erdnußöl, Sesamöl, Immersionsöl,
Lebertranöl, andere Fischöle, Butterfett, Kakaubutter,
Palmöl, Neutralöl, Avocadoöl, Nachtkerzenöl,
Haselnußöl, Borretschäl, Mandelöl, Rapsöl
etc. oder Gemische aus diesen und andere. |
-
d) Ungesättigte bzw. gesättigte
Fettsäurealkohole
-
Ebenso
besonders bevorzugte erfindungsgemäße Kopplungs-
und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer) sind Fettsäurealkohole,
wie:
trans-2-dodecene-1-ol, 1,5-pentane-diol, 1,6-hexanediol,
1,7-heptanediol, 1,8-octanediol, 1,9-nonanediol, 1,10-decanediol,
1,12-dodecanediol, hepten, octen tetradecen, octene-3-ol, 5-hexen-1-ol,
9-decen-1-ol, 1-buten-3-ol, ethyleneglycol und andere Substanzen,
wie sie in der Literatur: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry:
Flavors and Fragrances, Volume A11, 1988, Seite 141–250,
beschrieben sind.
-
Die
entsprechenden Verbindungen können, wenn sie mindestens
eine Doppelbindung tragen, als Kopplungsenhancer zur Selbstkopplung
verwendet werden. Bei Vorliegen von zwei oder mehr Doppelbindungen
können die Alkohole als Kopplungsenhancer zum Koppeln von
zu koppelnden Subtanzen verwendet werden (Linkerverbindungen). Liegen
nur zwei Alkoholfunktionen und keine Doppelbindungen vor, können
die Fettsäurealkohole über andere Kopplungsenhancer
gekoppelt werden oder zum Cross-linken dienen.
- III)
Ebenso besonders bevorzugte erfindungsgemäße Kopplungs-
und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer) sind Doppelbindung-tragende
Terpene,
wie Hemi-, Mono-, Sesqui-, Di-, Sester-, Triterpene,
Tetraterpene und Polyterpene. Zu den Tetraterpenen gehören
die Carotinoide, die auch besonders bevorzugt sind, wie β-Caroten,
Capsanthin, Violaxanthin, Zeaxanthin, Lycopen
Ebenfalls bevorzugt
ist der Einsatz von Carotinen.
-
Insbesondere
bevorzugt sind die Sesquiterpene Farnesol und Nerolidol und weitere
Verbindungen aus der Gruppe Terpene wie:
Crocin, Crocetin,
Geranylgeraniol, Squalen, Phyten, Citronellol, Citronellen, Geraniol,
Ocimen, Myrcen, Linalool, Myrcenol, Prenol, Nerol, Dolichol, Geranial,
Neral, Citronellal etc..
-
Des
weiteren sind besonders bevorzugt Verbindungen, die in den folgenden
Literaturen beschrieben sind wie:
- E. Breitmaier:
Terpene. Teubner Verlag, Januar 1999,
- J. D. Conolly, R. A. Hill: Dictionary of Terpenoids.
Chapman & Hall,
London, New York etc.
- Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry: Terpenes,
Volume A 26, 1988, Seite 205–220.
- Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry: Flavors
and Fragrances, Volume A11, 1988, Seite 141–250.
- Wikipedia, Terpene, 05/2008
- R. Ikan: Natural products, Academic Press, 1990, London,
1991, Seite 105-126, 168-225.
- P. Nuhn: Natursoffchemie, S. Hirzel: Wissenschaftliche
Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1991, Seite 466–497
- IV) Des weiteren werden als erfindungsgemäße
spezielle Kopplungs- und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer)
Verbindungen eingesetzt wie:
Isocyanate wie Alkyl- bzw. Aryl-Monoisocyanate,
Thiocyanate wie Isothiocyanate, Arylmonoisothiocyanate, Alkyl-monoisothiocyanate.
-
Besonders
bevorzugt sind die entsprechenden Bis-Verbindungen wie Aryl-diisothiocyanate
und Alkyl-diisothiocyanate, Alkyl-diisocyanate und Aryl-diisocyanate
und weiterhin solche, die im Appendix 3 S. 1637–1642
des Lancaster (Clariant) Forschungschemikalienkatalog 2004–2005 aufgeführt
sind.
-
Peroxidasen
zusammen mit Peroxid können diese Verbindungen vom Thiocyanat
zum starken Oxidants Hypothiocyanit bzw. der Hypothiocyanic acid
oxidieren.
-
Die
Bildung des starken Oxidants Hypothiocyanit ist vom eingesetzten
Enzym, den Reaktionsbedingungen und den Mengenverhältnissen
der Reaktanden abhängig, wobei bei bestimmten Bedingungen
mit Vorzug Kopplungs- bzw. Cross-linkreaktionen durchgeführt
werden können.
- V) Als weitere erfindungsgemäße
spezielle Kopplungs- und/oder Cross-link-Verbindungen (Kopplungsenhancer)
werden ebenfalls bevorzugt Verbindungen eingesetzt wie:
- a) Reaktivankerverbindungen wie β-Sulfooxyethylsulfonverbindungen
(Schwefelsäureester des 7-Hydroxy-ethylsulfons) bzw. allgemein
Sulfonyl-, Sulfamoyl- oder Carbamoylalkylsulfonsäure-Gruppierungen
tragende Verbindungen (wie z. B. in Zollinger: Color Chemistry,
VCH, Weinheim, 1987 beschrieben).
- b) andere Kopplungs-Verbindungen wie Aldehyde, Anhydride, Hydrazide,
Acrylderivative, Vinylderivative, Oxiranverbindungen, N-Hydroxysuccimidyl-Verbindungen
etc. und deren Diniere oder Trimere.
Entsprechende erfindungsgemäße
Kopplungsreagentien sind z. B. in, Chemistry of Protein
Conjugation and Cross-linking, S. S. Wong ed.: CRC Press, 1991 und
in: Immobilized Affinity Techniques; G. T. Hermanson et
al. eds.; Academic Press, 1992 und in: Bioconjugate
Techniques; G. T. Hermanson ed.; Academic Press, 1996 aufgeführt.
- VI) Weitere spezielle Kopplungs- und/oder Cross-link-Verbindungen
(Kopplungsenhancer) für die erfindungsgemäßen
enzymatischen Kopplungs- bzw. Crosslinkmethoden von bestimmten Gruppen
in den erfindungsgemäßen zu modifizierenden Polymeren
und zu koppelnden Verbindungen sind folgende:
- 1) Koppeln/ Cross-linken von OH-Gruppen (z. B. in Polysacchariden)
mit Substanzen wie:
Epoxide (Oxirane oder bifunktional Bisoxirane),
Carbonyldiimidazole (CDI). N,N'-Disucci-midyl-carbonate (DSC), Isocyanate,
Diisocyanate bzw. Isothiocyanate oder Diisothiocyanate.
- 2) Koppeln/Cross-linken von NH2-Gruppen
(z. B. in Proteinen) mit Substanzen wie:
Isocyanate, Diisocyanate,
Isothiocyanate oder Diisothiocyanate, Acyl Azide NI-IS Estern (N-Hydroxysuccinimid),
Sulfonyl Chloride, Aldehyde und Glyoxale, Carbonate, Arylierungs
Reagentien, Imidoester, Carbodiimide und Anhydride.
- 3) Koppeln/ Cross-linken von Carboxylgruppen (z. B. in Polysacchariden,
Proteinen) mit Substanzen wie:
Carbonyldiimidazole (CDI), Carbodiimide,
Diazoalkane und Diacetyl Verbindungen.
- 4) Koppeln/Cross-linken von Thiolgruppen (z. B. in Proteinen)
mit Substanzen wie:
Haloacetyl und Alkyl-Halid Derivate, Maleimide,
Aziridine, Acryloyl Derivate, Arylierungsreagentien und Thiol-Disulfid
Austauschreagentien.
- 5) Koppeln/Cross-linken von Aldehydgruppen- bzw. Ketogruppen
(z. B. in Proteinen und Polysacchariden etc.) mit Substanzen wie:
Hydrazin
Derivate, Schiff'sche Base Bildungsreagentien, reduktive Aminierungsreagentien
und Mann ich Kondensations-Reagentien.
- 6) Koppeln/Cross-linken von Substraten mittels photoreaktiver
chemischer Raktion mit Substanzen wie:
Aryl Azide und halogenierte
Aryl Azide, Benzophenone, bestimmte Diazo Verbindungen und Diazirin
Derivate.
-
Diese
unter VI) genannten Verbindungen werden durch die eingesetzten Enzyme
aktiviert und es können Kopplungsreaktionen bevorzugt auch
zur Einbringung von gewünschten Funktionen in die zu modifizierenden
oder zu koppelnden Verbindungen durchgeführt werden.
-
Darunter
sind insbesondere bevorzugt homobifunktionale Kopplungsenhancer,
die zwei gleiche funktionelle kopplungsrelevante Endgruppen tragen
oder heterobifunktionale Kopplungsenhancer, die zwei verschiedene
funktionelle kopplungsrelevante Endgruppen tragen bzw. trifunktionale
Kopplungsenhancer, wobei in allen Fällen durchaus verschiedene
funktionelle Substratgruppen miteinander gekoppelt werden können.
- D) Verbindungen, die modifiziert werden sollen,
sind natürliche (d. h. in der Natur vorkommende) Monomere bis
Polymere, bevorzugt cellulosehaltige oder proteinhaltige natürliche
Polymere oder bevorzugt Faserstoffe wie Baumwolle, Wolle oder Seide
oder künstliche (d. h. synthetisch hergestellte) Monomere
bis Polymere oder Gemische zwischen natürlichen und künstlichen
Monomeren bis Polymeren oder sind Biomaterialien für Medizinprodukte
oder solche Stoffe wie Kosmetika, Lacke, Gebrauchstextilien wie
z. B. Teppiche, Holz- oder Kunststoff-basierende Baumaterialien
und weiteren Materialien, bei denen Coating von Oberflächen eine
Rolle spielt.
- E) Verbindungen, die als zu koppelnde Agenzien an die zu modifizierenden
Verbindungen gekoppelt und/oder gecross-linkt werden sollen, sind
bevorzugt gleiche oder ähnliche Substanzen wie die zu modifizierenden
Verbindungen wie natürliche (d. h. in der Natur vorkommende)
Monomere bis Polymere, bevorzugt cellulosehaltige oder proteinhaltige
natürliche Polymere oder bevorzugt Faserstoffen wie Textilien
wie Baumwolle, Wolle oder Seide oder künstliche (d. h.
synthetisch hergestellte) Monomere bis Polymere oder Gemische zwischen
natürlichen und künstlichen Monomeren bis Polymeren
und sind ebenfalls bevorzugt solche Stoffe, die beim „Finishing” bei
der Textilbehandlung benutzt werden, wie bevorzugt Verbindungen wie
Polysaccharide zur Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
und/oder des Festigkeitsverhaltens oder sind ebenfalls solche Stoffe,
die bei den jeweiligen Finishing-Verfahren wie Brigthening Substanzen, Farbstoffe,
barrier/greaseproof Verbindungen, anti-yellowing Verbindungen etc.
eingesetzt werden und sind ebenfalls solche Stoffe, die für
weitere Finishing-Verfahren eingesetzt werden oder sind bevorzugt
solche Stoffe, die als Veränderung und/oder Verbesserunge
von Biomaterialien für Medizinprodukte oder zur Veränderung
und/oder Verbesserung von Kosmetika, Lacken, Gebrauchstextilien
wie z. B. Teppiche, Holz- oder Kunststoff-basierende Baumaterialien
und weitere Materialien, bei denen Coating von Oberflächen eine
Rolle spielt, eingesetzt werden.
-
Die
genannten Polymer-Verbindungen (d. h. Verbindungen, die modifiziert
werden sollen und auch geeignete Verbindungen, die gekoppelt und/oder
gecross-linkt werden sollen) sind vorzugsweise Biopolymere, gewonnen
aus pflanzlichem, tierischem oder mikrobiellem Material, wie diese
z. B.:
- in Rauen, H. M., ed., „Biochemisches
Taschenbuch", Springer Verlag, 1964;
- Elias, H-G. ed., „Makromoleküle" (Band
1 und 2), Hüthing & Wepf
Verlag, 1992;
- Nuhn, P. ed.. „Naturstoffchemie",
S. Hirzel Verlag, 1997 und
- Steinbüchel, A. ed., "Biopolymers",
Volumen 1–10, Willey-VCH, 2003, beschrieben sind.
-
Sie
können erfindungsgemäß vorzugsweise komplexe,
weniger komplexe bis relativ uniforme Polysaccharide sein und/oder
vorzugsweise komplexe, weniger komplexe bis relativ uniforme Polyamin
Verbindungen sein oder Proteine oder protein-ähnliche Substanzen
und/oder bevorzugt komplexe, weniger komplexe bis relativ uniforme
Lignine, Lignane und/oder Huminsubstanzen und/oder bevorzugt komplexe,
weniger komplexe bis relativ uniforme Polyester Verbindungen wie
Poly-Milchsäure oder Poly-glycolsäure, Poly-ε-Caprolactone
Verbindungen, Poly-β-Hydroxybuttersäure, Poly-β-Hyaroxyvaleriansäure,
Poly- dioxanone, Poly-ethylenetherephthalate, Poly-Malonsäure,
Poly-Weinsäure, Poly-(orthoester) Verbindungen, Poly-Anhydride,
Poly-Cyanoacrylate, Poly-(Phosphoester) Verbindungen und Poly-phosphazene
und/oder Polyisoprenoide und/oder Öle, Fette oder Fettsäuren
und/oder Polynucleotide wie Desoxyribonukleinsäure oder
Ribonukleinsäure, gemischte Polymere wie Lipopolysaccharide,
Glycoproteine, Glycolipide, Lipoproteine oder Derivate der besagten
Verbindungen.
-
Polysaccharide.
-
Im
Falle von Polysacchariden werden insbesondere solche bevorzugt wie
(auch beschrieben in Rauen, H. M „Biochemisches
Taschenbuch" Seite 718–734):
Stärke
und Stärkederivate, Amylopektin, Glykogen, Lichenan, Pustulan,
Laminarin, Lutean, Hefeglukan, Nigeran, Pullulan, Scleroglukan,
Curdlan, Gellan, Emulsan, Acetan, Welan, Cellulose und Cellulosederivate
inklusive Zellstoffe, Dextrane und Dextranderivate, Mannane insbesondere
Hefemannan, Xylane, Galaktane, Arabane, Xanthane, Tapioka, Inulin
und andere Fruktosane des Inulintyps, Lävane, Arabinogalaktane,
Clukomannane, Galaktomannane, Galaktoglukomannane, Phosphomannane,
Fukane, Agar, Agarose, Cyclodexrine, Carrageenane, Pektine (unverestert
und verestert), Algine, Chitine, Chitosane, Heparine, Teichinsäuren,
Hyaluronsäuren, Chondroitinschwefelsäuren, Carobin,
Pflanzengummis wie:
Gum Arabicum, Gum Tragacanth, Gum Karaya,
Gum Ghatti, Gum Damar, Gum Locust Bean, Gum Rosin, Gum Elemi, Gum
Guaiac, Gum Guar, Gum Mastic, Gum Storax, Gum Pontianak etc. und
Derivate der genannten Polysaccharide bzw. Mischungen.
-
Des
weiteren sind Verbindungen, die modifiziert = gekoppelt und/oder
gecross-linkt werden sollen, solche Stoffe wie Biomaterialien für
Medizinprodukte oder solche Stoffe wie Kosmetika wie Lacke, Gebrauchstextilien
wie z. B. Teppiche, Holz- oder Kunststoffbasierende Baumaterialien
und weiteren Materialien, bei denen Coating (Koppeln und/oder Cross-linken)
von Oberflächen oder Stoffen eine Rolle spielt.
- F) Eigenschafts- verändernde Verbindungen
sind zu koppelnde Verhindungen, die abhängig von den gewünschten
Eigenschaften ausgewählt und gekoppelt werden. Besonders
bevorzugt sind dabei solche Stoffe die beim „Finishing” bei
der Textilbehandlung benutzt werden. Diese Stoffe sind bevorzugt
Verbindungen wie Polysaccharide zur Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
und/oder des Festigkeitsverhaltens oder andere Verbindungen, die
beiden jeweiligen Finishing-Verfahren eingesetzt werden wie Brigthening Substanzen,
Farbstoffe, barrier/greaseproof Verbindungen, anti-yellowing Verbindungen
etc..
-
Diese
Verbindungen werden detailliert unter „Anwendungen der
erfindungsgemäßen enzymatischen Kopplungs- bzw.
Cross-link Systeme” behandelt.
-
Des
weiteren sind Eigenschafts-verändernde und/oder Eigenschafts-verbessernde
Verbindungen solche Stoffe wie Biomaterialien (für Medizinprodukte) – verändernde
und/oder – verbessernde Substanzen oder solche Stoffe wie
Kosmetika wie Lacke, wie Gebrauchstextilien (z. B. Teppiche, Holz-
oder Kunststoff- basierende Baumaterialien) verändernde
und/oder verbessernde Substanzen etc..
-
Anwendungen der erfindungsgemäßen
enzymatischen Kopplungs- bzw. Cross-linksysteme
-
A) Textilien
-
In
der Literatur sind eine Fülle von Anwendungen beschrieben,
die man allgemein als „Einbringen neuer und/oder verbessernder
Eigenschaften in Fasermaterial und/oder Polymere, bevorzugt Textilien
wie Baumwolle, Seide oder Wolle” bezeichnen kann. Dabei
sind insbesondere Verbesserungen in der Performance der klassischen
Textil-Endbehandlungsmethoden die wichtigsten Anwendungen für
das erfindungsgemäße Kopplungs- und/oder Cross-linkverfahren.
- A) Die wichtigsten Verfahren für eine
Vorbehandlung von Textilstoffen sind:
- a) „Singeing”: Dieses bedeutet eine Wärmebehandlung
zum „Absengen von hervorquellenden Fasern” und wird
benutzt, um geschmeidigere Textilien zu erlangen.
-
Eine
Verwendungsmöglichkeit für diese Behandlung für
das erfindungsgemäße enzymatische Kopplungs- und/oder
Cross-linkverfahren ist derzeit noch offen.
- b) „Sizing”:
Dieses bedeutet ein Beschichten der Textilien mit Vorzug mit Polysachariden
wie Stärken, modifizierten Stärken, Stärke
Derivaten, Cellulose Derivaten und anderen Polysachariden und/oder
Proteinen (siehe oben) oder mit synthetischen Polymeren wie Polyvinylalkoholen
(PVA's), Polyvinylacetaten, Polyuretanen, Polyester und Styrencopolymeren
etc..
- Das Verfahren wird eingesetzt, um Brüche in den Textilbahnen
zu verhindern.
- c) „De-sizing”: Dieses Verfahren bedeutet
eine Wiederablösung des beim Sizing aufgetragenen Materials von
der Faser
- 1) mittels Enzymen wie Amylasen, Cellulasen etc.
- 2) mittels Oxidantien
- 3) mittels Säuren oder Basen
-
Eine
Verwendungsmöglichkeit für diese Behandlungen
(„Sizing” und „De-sizing”) für
das erfindungsgemäße enzymatische Kopplungs- und/oder
Cross-linkverfahren ist derzeit noch offen.
- d) „Scouring” und „Carbonizing”:
- Diese Verfahren bedeuten das Entfernen von Unreinheiten von
den jeweiligen Fasern wie: Fett, Wachse, Wollfett, Cellulose, Stroh
und/oder trockenes Gras, andere Vegetabilien und Schmutz etc. mit
Hilfe von z. B. Mineralsäuren.
-
Auch
hier ist eine Verwendungsmöglichkeit für diese
Behandlung für das erfindungsgemäße enzymatische
Kopplungs- und/oder Cross-linkverfahren derzeit noch offen.
- B) Die wichtigsten Verfahren für eine
Endbehandlung/Nachbehandlung („Finishing”) von
Textilstoffen sind:
- a) Bleiche von Textilstoffen:
- Hier werden die Üblichen State-of-the-art Bleichsysteme
für Textilien benutzt wie:
Hypochlorit-, Chlordioxid-,
Hydroperoxid- oder Persäure- (v. a. Peressigsäure)
generierende Bleichsysteme. Ebenso können Laccase-Mediator-Systeme
eingesetzt werden (Literatur: History, overview and applications
of mediated lignolytic systems, especially laccase-mediator-systems
(LIGNOZYM®-process), Call, H. P.; Mücke, I.; Special
Issue of the Journal of Biotechnology, „Low molecular weight
compounds in lignin degradation", 53, 1997, 163–202.
-
Eine
Verwendungsmöglichkeit für diese Behandlung für
das erfindungsggemäße enzymatische Kopplungs-
und/oder Cross-linkverfahren ist derzeit noch offen.
- b) „Brightening” von Textilstoffen:
- Auch hier werden die Üblichen State-of-the-art Brightening-Agentien
für Textilien benutzt wie bevorzugt: Bis-(triazinyl)-stilbene,
nichtionische Distyrl-arene, 1,3-Diphenyl-2-pyazoline, Naphtalimide,
Coumarine, Bis(benzoxazole) und kationische Azole etc..
- c) Färben von Textilstoffen:
- Auch hier werden die üblichen State-of-the-art Farbstoffsubstanzen
für Textilien (wie auch beschrieben in: „T.,
L. Vigo: Textile Science and Technology, Band 11, Elsevier Verlag,
2002”) benutzt, wie bevorzugt:
Acid dyes,
Metal complex dyes, Mordant dyes, Direct dyes, Reactive dyes, Vat
dyes, Sulfur dyes, und Acid dyes”.
-
Alle
Substanzen, die OH-, Amino- oder Thiolgruppen tragen, können
mit dem erfindungsgemäßen Kopplungs- und/oder
Cross-linkverfahren an die Fasern kovalent angeheftet werden.
-
Die
oben genannten wichtigsten Verfahren für eine Vorbehandlung
von Textilstoffen wie:
„Singeing”, Sizing,
De-sizing, „Scouring” und „Carbonizing”,
und Nachbehandlung wie:
Bleichverfahren, Behandlung mit „Brightening” Agentien,
Färben von Textilien und andere Methoden zur Fasermodifizierung
sind in der Literatur: „T., L. Vigo: Textile Science
and Technology, Band 11, Elsevier Verlag, 2002” beschrieben.
-
State-of-the-art
enzymatische Verfahren sind in der Literatur: A. Cavaco-Paulo
et. al.: Textile processing with enzymes, CRC press, 2003 und K-E.
L. Eriksson et. al.: Enzyme applications in fiber processing, ASC symposium
series (ACS 687), 1998, beschrieben. Die entsprechenden
Verfahren und eingesetzten Substanzen können auch mit dem
erfindungsgemäß benutzten System eingesetzt werden.
-
Ebenso
werden in „T., L. Vigo: Textile Science and Technology,
Band 11, Elsevier Verlag, 2002” darüber
hinaus weitere Methoden, die zur Endbehandlung/Nachbehandlung, von
Textilien bzw. dem „Finishing” von Textilien (Einbringen
neuer und/oder verbessernder Eigenschaften in die Textilfasern)
benutzt werden, beschrieben.
-
Die
entsprechenden Verfahren und eingesetzten Substanzen können
auch hier ebenfalls mit dem erfindungsgemäß benutzten
System eingesetzt werden.
-
Die
folgenden „Finishing”-Methoden werden vorzugsweise
angewandt:
- 1) Einbringen von ”crease
resistance und resiliency” Eigenschaften
- 2) Einbringen von ”flame-retardant” Eigenschaften
- 3) Einbringen von ”absorbancy” und „superabsorbancy” Eigenschaften
- 4) Einbringen von ”release” und „repellent” Eigenschaften
- 5) Einbringen von ”antimicrobial” und „antiinsect” Eigenschaften
- 6) Einbringen von ”enviromentally protective„ Eigenschaften
- 7) Einbringen von ”ultraviolet” und „heat
resistance„ Eigenschaften
- 8) Einbringen von ”air pollution protection„ Eigenschaften
- 9) Einbringen von ”weather resistance” Eigenschaften
- 10) Einbringen von ”shrink-proofing„ Eigenschaften
- 11) Einbringen von ”abrasion” und „pilling
resistance„ Eigenschaften
- 12) Einbringen von ”antistatic„ Eigenschaften
- 13) Einführen von Greaseproof/barrier Eigenschaften
- 14) Einführen von Metallen, Metallionen für
die Herstellung von „security textile”
- 15) Einführen von „fluorescent” oder „luminescent” Substanzes
für die Herstellung von „security textile” und „designed
textile”
- 16) Koppeln von anti-yellowing Verbindungen
- 17) Einführen von Geruchs-entfernenden Eigenschaften
- 18) Einführen von Feuchtigkeits-regulierenden Substanzen
- 19) Einbringen von multifunktionellen Eigenschaften
-
Die
genannten Anwendungen werden bevorzugt mit den Enzym-basierenden
Systemen zum Koppeln und Cross-linken, insbesondere mit Systemen,
die enzymatisch Oxiran erzeugen, durchgeführt.
-
Im
folgenden sind einige bevorzugte Anwendungen detailliert und beispielhaft
erklärt:
-
1) Verbesserung von Festigkeitseigenschaften
von Textilien durch Koppeln/Cross-linken von Polysacchariden und
anderen Stoffen
-
Eine
besonders bevorzugte Anwendung ist die sogenannte „Fibre
Modification” von Textilstoffen oder Kunststoffen auch
im Medizinsektor (siehe unten).
-
Dabei
sind zu koppelnde Substanzen, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Enzymbasierenden Systeme mit den Verbindungen, die modifiziert werden
sollen (bevorzugt Textilfasern und/oder Kunststoffe) gekoppelt und/oder
gecross-linkt werden spezielle Eigenschafts-verändernde
monomere bis polymere Substanzen wie Cellulosen, Hemicellulosen
(z. B. Xylane) andere Polysaccharide, besonders bevorzugt Stärken,
aber auch Proteine oder Ligninsubstanzen etc.. Diese Behandlung
kann neben anderen gewünschten Effekten eine starke Festigkeitserhöhung
bewirken.
-
Besonders
bevorzugt ist das Koppeln von kationischen Stärken, welche
auf Grund ihrer Ladungseigenschaften teilweise nicht-kovalent auf
die Fasern aufziehen können, Wegen der erheblichen Kosten
von kationischen Stärken ist besonders bevorzugt die Kopplung
von anderen nicht geladenen Stärken wie z. B. Kartoffelstärken.
-
2) Stoffe zum Einführen von „greaseproof„ Eigenschaften„
-
Solche
bevorzugten ”barrier”-Verbindungen sind:
- a) Polymere (Polysaccharide) wie bevorzugt
Chitosane etc.
- b) Andere Polysaccharides wie Alginate etc.
- c) Hydroxyethylierte Stärken
- d) Proteine wie Casein, Zein, Molkeproteine, Gluten etc.
- e) Fettsäure-Melamine-Waxe
- f) Paraffine
- g) Polyvinyl Alkohole (PVA's) oder Acetate
- h) Spezielle ”Fat removal” Substanzen wie
z. B. Hydroxyalkoxypropyl Derivate etc.
- i) Andere Verbindungen wie Sulfosuccinate, aliphatische Alkohole,
propylierte aromatische Verbindungen, etc.
- j) Besonders bevorzugt ist die Kopplung von mehreren verschiedenen ”barrier” Verbindungen.
-
3) Koppeln von antimikrobiellen Verbindungen:
-
Besonders
bevorzugt sind Verbindungen oder Systeme wie:
- a)
organische Säuren wie: Benzoic acids, Parabene, Sorbate
- b) Enzyme wie: Lysozyme, Glucose Oxidasen, Lacto-Peroxidasen,
andere Peroxidasen
- c) Bacteriocine wie: Nisin, Lacticine, Mischungen mit anderen
Verbindungen
- d) Fungizide wie: Benomyl, Imazalil, etc.
- e) Polymere wie: Chitosane
- f) Ungesättigten Verbindungen wie: Terpen-Verbindungen
wie Eugenol, Farnesol u. a., Terpenoid-Verbindungen, wie Carotine,
bzw. Carotinoide
- g) Natürliche Extrakte wie: Grapefruit Samenextrakte,
Gewürz Extrakte, Meerrettich Extrakte
- h) Verbindungen wie: Zimt-Aldehyde, Allyl Isothiocyanate, BHT,
Hexainethyxlenetetramine, Antibiotika etc.
- i) Antimikrobielle Metall- enthaltende Stoffsysteme wie: z.
B. Silber substituierte Zeolite
- j) Precursor Verbindungen zur Generation von reaktiven Sauerstoffverbindungen
(andere als H2O2)
wie: Singulet Sauerstoff, Peroxyl Radikal, Hydroperoxid Radikal
etc.
- k) geeignete Mischungen der Stoffe
-
Ein
Hauptproblem beim Gebrauch solcher antimikrobieller Systeme ist
ihr möglicher Einsatz nur bei Verpackungen für
flüssige Substrate → wegen des gehinderten Kontakts
zum Substrat bei festen Packungsinhalten (Diffusionsproblem).
-
6) Koppeln von Metallen zur Herstellung
von „security textile”
-
Besonders
bevorzugt sind zwei Koppelmethoden mit relevanten Verbindungen wie:
- a) Koppeln von Metallionen (z. B. Aluminium)
mit Hilfe von komplexfierenden Agentien (z. B.: Metallkomplex-bildende
Verbindungen oder Siderophoren oder Siderophor-ähnliche
Substanzen wie sie in der Literatur: Winkelmann, G.: „transition
metals in microbial metabolism", Harwood Academic Publisher
1997; Winkelmann, G: "handbook of microbial
iron chelates", CRC press, 2000; Winkelmann,
G: „metal ions in fungi", Marcell Dekker Inc.,
1994; beschrieben sind
- b) Koppeln von Metallen mit Hilfe von durch Cyclodextrinen,
Crown Ether etc. gebildete Einschlussverbindungen.
-
7) Koppeln von luminescent bzw. fluorescent
Verbindungen zur Produktion von z. B. „security textile”
-
Besonders
bevorzugt sind luminescent Verbindungen oder deren Derivate, die
als kopplungsrelevante Gruppen OH-, NH2-
oder Thiol-Gruppen besitzen.
-
Bevorzugt
sind Verbindungen wie:
- a) Luminol (3-aminophthalic
acid hydrazide) Derivate + spezifische Enhancer Verbindungen
- b) Acridin Derivative + spezifische Enhancer Verbindungen
- c) Lucigenin Derivative + spezifische Enhancer Verbindungen
- d) Peroxyoxalat enthaltende Systeme (Fluorophor + Peroxyoxalat
precursor + Peroxid) + gegebenenfalls spezifische Enhancer Verbindungen
-
Besonders
bevorzugt sind auch solche Verbindungen, die auch in der Literatur:
Wöhrle,
D. et al.: „Photochemie", Wiley-VCH, 1998 und
Birks,
J. B.: "Chemoluminescence", VCH, 1989;
beschrieben sind.
-
Bevorzugt
wird die Luminescence nach entsprechender Oxidation z. B. chemisch,
enzymatisch oder physikalisch initiiert. Dies führt zu
einer Anregung der lumineszierenden Substanz, was wiederum zu einer
zeitweisen Lichtreaktion führt.
-
Besonders
bevorzugt sind auch hier Verbindungen oder deren Derivative, die
als kopplungsrelevante Gruppen OH-, NH2-
oder Thiol-Gruppen besitzen.
-
Bevorzugt
sind Verbindungen wie:
Propylene glycol, Squalen, Diene oder
Triene, Diazine, Triazine und Tetrazine und deren Sulphone und Ester.
-
8) Koppeln von anti-yellowing Verbindungen:
-
Eine
weitere Anwendung ist die Verhinderung von durch Licht, Sauerstoff
und/oder Wärme erzeugte Vergilbungen von Textilien, das
sogenannte „Yellowing Inhibition”.
-
Zur
Erklärung der Vergilbungs-Effekte sei auf: Inhibition
of Light Induced Yellowing of Lignin-Containing Paper; C. Heitner
et al., eds.; ACS Series, 1993 verwiesen.
-
Hierbei
werden UV absorbierende Substanzen wie Benzotriazol-Verbindungen,
para-Aminobenzoesäuren und Derivate, Zimtsäure
und Derivate, 2-Phenylbenzimidazole und Derivate, Dibenzoylmethane
und Derivate und Benzophenone wie 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon
und Derivate und andere Stoffe eingesetzt, bzw. an den Cellulose
oder den Proteinkörper der Textilfasern bevorzugt über
die OH-Gruppen der Cellulose oder der NH2-Gruppen
der Proteine angekoppelt.
-
Weitere
erfindungsgemäße UV-Absorber finden sich in: Lichtabsorption
u. Photochemie organischer Moleküle, Klessinger und Michl,
VCH, 1989.
-
Ebenso
werden Radikalfänger wie Nitroxylradikale wie TEMPO-Verbindungen,
Nitrone, andere NO-Verbindungen oder generell geeignete Antioxidantien
(Sulfide, Disulfide, Thiole, Ascorbate etc.) eingesetzt bzw. an
die Textilfasern bevorzugt über die OH-Gruppen der Cellulose
(Baumwolle) oder den NH2-Gruppen der Proteine
(Wolle, Seide) angekoppelt. Ebenso wird bevorzugt mit optischen
Aufheller-Substanzen wie Derivaten der Flavonsäure, Umbelliferonverbindungen,
Cumarinverbindungen, sowie Verbindungen, die in: Detergents
and Textil Washing; Jacoby et al; VCH, 1987 erwähnt
sind, gekoppelt.
-
Neben
der Verhinderung bzw. Abschwächung von durch Licht (UV),
Sauerstoff und/oder Wärme erzeugten Vergilbungen von Textilien
durch die erfindungsgemäßen Kopplungs- und/oder
Cross-link-Systeme ist auch deren Einsatz bei Plastikmaterialien,
Farbanstrichen. Teppichböden, bzw. allen dem Licht ausgesetzten Materialien
möglich.
-
Anwendungen der erfindungsgemäßen
enzymatischen Kopplungs- bzw. Cross-linksysteme
-
B) Biomaterialien für Medizinprodukte:
-
Heutzutage
gibt es enorm großes Feld von Anwendungen bezüglich
verschiedener Biomaterialien aber auch anderen Materialien (z. B.
Metallen) für den Einsatz in der Medizin v. a. in der Medizintechnik.
Dabei ist es meistens nötig und wünschenswert,
die Stoffe durch v. a. Koppeln und Cross-linken in Ihren Eigenschaften
zu ändern und/oder zu verbessern. Dabei wäre der
Einsatz des erfindungsgemäßen Kopplungs- und/oder Cross-link-Systems
in hohem Maße wünschenswert, da die bekannten
chemischen state-of-the-art und die bekannten enzymatischen state-of-the-art
Verfahren zum Koppeln und Cross-linken in vielen Fällen
die Hauptnachteile: hohe Kosten, geringere Performance, Toxizität
und geringe Umweltverträglichkeit besitzen. Die meisten
eingesetzten Verfahren sind auch nicht generell einsetzbar wie das
neue Oxiran-basierende enzymatische Verfahren.
-
Der
Einsatz solcher Stoffe (Biomaterialien), beispielsweise modifiziert
und/oder verbessert durch das erfindungsgemäße
Kopplungs- und Cross-link-Systems ist z. B. in folgenden Anwendungs-gebieten
der Medizintechnik denkbar:
- Einsatz als „nicht-thrombogene” Biomaterial
wie:
inertes Material, bei dem die Oberfläche modifiziert
und/oder gekoppelt wurde durch z. B.: Oberflächen mit Hydrogelen,
mit PEG Immobilisierungen, Heparin-ähnlichen Oberflächen,
Zellmembran-ähnlichen Oberflächen, Installierung
einer Albumin-Affinität mittels z. B. Fettsäure-Coating,
Installierung von hydrophoben/hydrophilen Domänen und dem
Einbringen von Oberflächen- verändernden Additiven
etc..
- Einsatz als cardiovasculäre Material, (bei dem die
Oberfläche modifiziert und/oder gekoppelt wurde) wie:
Herzklappen,
Herzschrittmacher, Stunts, Bypässen, Ballon-Pumpen, Kunstherzen, „artificial” rote
Blutkörperchen, gekross-linktes Hämoglobin etc..
- Einsatz in orthopädisch genutzem Material, (bei dem
die Oberfläche modifiziert und/oder gekoppelt wurde wie):
Hilfsmaterialien
für Prothesen wie Prothesen für Hüfte,
Knie, Schulter, Ellbogen, Handgelenk, Fußgelenk und Finger
etc..
- Einsatz in anderem Material, (bei dem die Oberfläche
modifiziert und/oder gekoppelt wurde) für Anwendungen wie:
Zahnanwendungen
(z. B. Füllzemente etc.), Augenanwendungen (z. B. künstliche
Linsen/Kontaktlinsen etc.), Verbrennungsanwendung, Gehör-Anwendung,
Gewebe-Engeneering, Nähte, „drug delivery systems”,
Bioelektroden, Biosensoren und diagnostische Anwendungen, etc..
-
Ebenfalls
sind alle Anwendungen, wie sie in der Literatur: B. D. Ratner,
et. al.: Biomaterial Sience, Elsevier Academic Press, 2004,
beschrieben sind, mögliche Anwendungen für das
erfindungsgemäße, enzymatische Koppel- und Cross-link
System.
-
Anwendungen der erfindungsgemäßen
enzymatischen Kopplungs- bzw. Cross-linksysteme
-
C) Andere Awendungen:
-
Des
weiteren sind bevorzugte Verbindungen, die verändert und/oder
verbessert werden sollen, d. h. die mit dem erfindungsgemäßen
enzymatischen System modifiziert = gekoppelt und/oder gecross-linkt
werden sollen, solche Stoffe wie Kosmetikstoffe (siehe auch erfindungsgemäß Literatur: Träger,
L.: „Chemie der Kosmetik", Hüthing Verlag,
1989 und Umbach, W.: „Kosmetik",
Thieme Verlag 1995), Lacke, Gebrauchstextilien wie z. B.
Teppiche, Holz- oder Kunststoff- basierende Baumaterialien und weitere
Materialien, bei denen Coating (Koppeln und/oder Cross-linken) von
Oberflächen oder Stoffen eine Rolle spielt.
-
Verfahrensführung
-
Mit
dem erfindungsgemäß bevorzugten Enzym-basierenden
System zur Oxiranerzeugung ist es generell möglich, alle
Verbindungen, die OH-, NH2 oder Thiolgruppen
besitzen (zu modifizierende Verbindungen), mit zu koppelnden bzw.
zu cross-linkenden Verbindungen, die ebenfalls OH-, NH2 oder
Thiolfunktionen besitzen, zu koppeln. Bei Vorhandensein von anderen
funktionellen Gruppen wie z. B. Carboxylfunktionen ist dies auch
nach geeigneter Umfunktionalisierung möglich.
-
Dies
macht das erfindungsgemäße System, da zur Oxiranerzeugung
sehr billige und ungifüge Verbindungen wie z. B. bevorzugt
Lipasen, ungesättigte Fettsäuren bzw. Fette, Pflanzen-
und Tieröle und Peroxid eingesetzt werden, zu einem kommerziell
hochinteressanten und universell einsetzbaren Kopplungs- und Cross-link-Verfahren.
-
Solche
Verfahren haben nicht nur im Zellstoff- oder Textilbereich sondern
auch im allgemeinen Chemiebereich und im Medizinsektor oder generell
da, wo coating als Oberflächenänderung bzw. Oberflächenverbesserung
etc. eingesetzt wird, eine immer weiter steigende Bedeutung.
-
Methode: 1-pot System für den
Einsatz z. B. beim Koppeln bzw Cross-linken
-
Diese
Methode wurde in der Patentanmeldung
WO 2005/103372 als Erfindung offenbart.
Wie dort beschrieben, ist es nicht möglich, die genannten
Lipase-Reaktionen in einem wasserhaltigen Milieu durchzuführen,
da Wasser und H
2O
2 um
das aktive Zentrum des Enzyms konkurrieren. Bei Vorhandensein einer
hydrophoben ”Matrix” wie z. B. Fasermaterial kann
eine Lösungsmittel-Umgebung bzw. eine wasserarme oder wasserfreie
Umgehung simuliert werden und Reaktionen, die vorher nicht möglich
waren, ermöglicht werden. Verfahrensmäßig
werden das zu modifizierende Substrat (Textilfasern) zu Beginn der
Reaktion mit Lipase, Peroxid und ungesättigten Fettsäuren,
Fetten/Ölen zusammengegeben und damit die Generierung von
Oxirangruppen-tragenden Verbindungen aus den ungesättigten
Fettsäuren, Fetten/Ölen gestartet, bei simultan
verlaufender Kopplungs- bzw. Cross-Link-Reaktion. Die Reaktion ist
somit eine 1-Pot Reaktion.
-
Methode: 2-pot System für den
Einsatz z. B. beim Koppeln bzw Cross-linken
-
Der
Vorteil dieser im vorliegenden Patent erfindungsgemäßen
Methode ist, dass im nahezu wasserfreien Fettsystem gearbeitet wird,
was die Performance wesentlich gegenüber dem 1-pot-System
erhöht. Dies konnte völlig überraschend
festgestellt werden, da es im fetthaltigen, wasserfreien System
zwar wegen der fehlenden Konkurrenz zwischen Wasser und Peroxid
um das aktive Zentrum des Enzyms (Lipase) zu einer stärkeren
Generierung von Oxiranen kommen sollte, aber die Beeinflussung der
Gesamtreaktion durch Minimierung der Diffusionsgeschwindigkeit im
Fett stärker sein sollte.
-
Verfahrensmäßig
besteht die Methode aus zwei Schritten:
- Pot 1: Herstellung
von Oxiran-tragenden Fettsäuren bzw. Fetten, Ölen
- Pot 2: Koppeln und Cross-linken von zu modifizierenden Textilfasern
mit zu koppelnden bzw. zu cross-linkenden Verbindungen
-
Prozedere:
-
20
g Fettsäure bzw. Fett (bevorzugt Öl-Gemische)
werden mit 50 mg crude Lipase von Candida antarctica oder Candida
paralopsilosis (immobilisiert) versetzt und über 6 Stunden
hinweg 1.7 ml H2O2 (30%)
zugegeben (nach 0, 0.5 und 1 Std. je 150 μl, nach 2, 3,
4, 5 und 6 Std. je 250 μl oder kontinuierlich mit Hilfe
einer Präzisionspumpe). Die Reaktion erfolgt unter Rundschüttlung
(180 rpm) in einem 100 ml Erlenmeyerkolben bei 30°C. Größere
Ansätze sind entsprechend upscalbar.
-
Die
Reaktionslösung wird gegebenenfalls für weitere
6 Std. geschüttelt (pot 1).
-
Die
Lösung wird dann mittels Filternutsche vorn immobilisierten
Enzym separiert und daraufhin eingesetzt.
-
Das
Enzym kann bis zu 20fach wieder verwendet werden, gegebenenfalls
nach Zugabe von frischem Enzym um etwaige Inaktivierungen auszugleichen,
-
Die
gebildeten oxiranhaltigen Verbindungen (Fettsäuren bzw.
Fette, Öle) werden den zu modifizierenden Verbindungen
zugesetzt (ca. 0.675 g/100 g absolut trockenen Textilfaser).
-
Die
Faserlösung enthält ebenfall die zu koppelnde
bzw. zu cross-linkende Verbindung, bzw. die zu koppelnden bzw. zu
cross-linkenden Verbindungen, in einer Konzentration von 0.5 bis
40 kg, bevorzugt 5–20 kg, pro Tonne absolut trockenen Textilfasern.
-
Der
Ansatz wird für 0.5 bis 20 Std., bevorzugt 1–6
Std., unter leichtem Rühren (30–100 rpm, bevorzugt 30–50
rpm) bei 0.5 bis 4% Stoffdichte, bevorzugt bei 1–2%, bei
30 bis 80°C, bevorzugt bei 30–55°C und
bei pH 4.0 bis 9.0, bevorzugt bei pH 4.5–8.0, inkubiert
(pot 2). Der behandelte Textilstoff wird dann intensiv durch Filtration
gewaschen.
-
3 zeigt
den entsprechenden erfindungsgemäßen Rührer.
-
Nach
dem Waschen werden Nutschenblätter zur Bestimmung von Parametern
wie Viskosität etc. hergestellt. Ebenfalls werden handsheets
für die Bestimmung von relevanten Festigkeitseigenschaften
hergestellt. Für die Testung, ob und in welcher Menge Kopplungen
stattgefunden haben, wird meistens ungetrockneter Textilstoff benutzt,
wobei die genaue eingesetzte Menge über das Trockengewicht
ermittelt wird.
-
Methode: 3-pot System für den
Einsatz beim Koppeln bzw Cross-linken
-
Ein
Vorteil dieser Methode, die ebenfalls im vorliegenden Patent eine
erfindungsgemäße Methode ist, ist, dass auch hier
im nahezu wasserfreien Fettsystem gearbeitet wird, was ebenfalls
die Performance signifikant gegenüber dem 1-pot-System
erhöht.
-
Zusätzlich
wird die Kopplungs- und Cross-link-Prozedur der zu koppelnden Substanz
von der Kopplungs- und Cross-link-Prozedur der zu modifizierenen
Substanz separiert, was zu einer Aktivierung der zu modifizierenden
und/oder der zu koppelnden Substanz mit Oxiran führt. Dies
hat den weiteren Vorteil, dass sensitivere Substanzen schonender
gekoppelt und/oder gecross-linkt werden können und dass
das Koppeln und/oder Cross-linken schneller anläuft.
-
Verfahrensmäßig
besteht die Methode aus drei Schritten:
- Pot 1: Herstellung
von Oxiran-tragenden Fettsäuren bzw. Fetten, Ölen.
- Pot 2: Koppeln und Cross-linken des zu modifizierenden Stoffes
(Textilstoff) und/oder der zu koppelnden Verbindungen mit Oxiran-tragenden
Fettsäuren bzw. Fetten, Ölen: = Aktivierung des
zu modifizierenden Stoffes (Textilstoff) und/oder der zu koppelnden
Verbindungen.
- Pot 3: Koppeln und/oder Cross-linken von zu modifizierender
Verbindung (Textilstoff) und/oder den zu koppelnden Verbindungen
mit den zu koppelnden und/oder zu modifizierenden Verbindungen.
-
Prozedere:
-
20
g Fettsäure bzw. Fett, Öl (bevorzugt Öl-Gemische)
werden mit 50 mg crude Lipase von Candida antarcticia oder Candida
paralopsilosis (immobilisiert) versetzt und über 6 Stunden
hinweg 1.7 ml H2O2 (30%) zugegeben
(nach 0, 0.5 und 1 Std. je 150 μl, nach 2, 3, 4, 5 und
6 Std. je 250 μl oder kontinuierlich mit Hilfe einer Präzisionspumpe).
Die Reaktion erfolgt unter Std. je 250 μl oder kontinuierlich
mit Hilfe einer Präzisionspumpe). Die Reaktion erfolgt
unter Rundschüttlung (180 rpm) in einem 100 ml Erlenmeyerkolben
bei 30°C. Größere Ansätze sind
entsprechend upscalbar.
-
Die
Reaktionslösung wird gegebenenfalls für weitere
6 Std. geschüttelt (pot 1).
-
Die
Lösung wird dann mittels Filternutsche vom immobilisierten
Enzym separiert und dann eingesetzt.
-
Das
Enzym kann bis zu 20fach wieder verwendet werden, gegebenenfalls
nach Zugabe von frischem Enzym um etwaige Inaktivierungen auszugleichen,
-
Die
gebildeten oxiranhaltigen Verbindungen (Fettsäuren bzw.
Fette, Öle) werden den Textilfasern zugesetzt: 0.1 g bis
2 g/100 g, bevorzugt 0.3 g bis 1 g/100 g absolut trockene Textilfaser).
-
Der
Ansatz wird für 0.5 bis 20 Std., bevorzugt 1–6
Std., unter leichtem Rühren (30–100 rpm, bevorzugt 30–50
rpm) bei 0.5 bis 4% Stoffdichte, bevorzugt bei 1–2%, bei
30 bis 80°C. bevorzugt bei 30–55°C und
bei pH 4.0 bis 9.0, bevorzugt bei pH 4.5–8.0, inkubiert.
Der behandelte Textilstoff wird dann intensiv durch Filtration gewaschen
(= pot 2 = Aktivierung).
-
Danach
wird (= pot 3) die auf die circa Stoffdichte eingestellte Textilfaserlösung
(= zu modifizierende Verbindung) mit der zu koppelnden bzw. zu cross-linkenden
Verbindung, bzw. mit den zu koppelnden bzw. zu cross-linkenden Verbindungen,
in einer Konzentration von 0.5 bis 40 kg, bevorzugt 5–20
kg, pro Tonne absolut trockenen Textilfasern versetzt. Der Ansatz
wird für 0.5 bis 20 Std., bevorzugt 1–6 Std.,
unter leichtem Rühren (30–100 rpm, bevorzugt 30–50
rpm) bei 0.5 bis 4% Stoffdichte, bevorzugt bei 1–2%, bei
30 bis 80°C. bevorzugt bei 30–55°C und
bei pH 4.0 bis 9.0, bevorzugt bei pH 4.5–8.0, inkubiert.
-
Die
behandelten Textilfasern werden dann wiederum intensiv durch Filtration
gewaschen.
-
Nach
dem Waschen werden Nutschenblätter zur Bestimmung von Parametern
wie Viskosität etc. hergestellt. Ebenfalls werden handsheets
für die Bestimmung von relevanten Festigkeitseigenschaften
hergestellt. Für die Testung, ob und in welcher Menge Kopplungen
stattgefunden haben, wird meistens ungetrockneter Textilstoff benutzt,
wobei die genaue eingesetzte Menge über das Trockengewicht
ermittelt wird.
-
Methode: multi-pot System für
den Einsatz beim Koppeln bzw Cross-linken
-
- Pot 1 dient der Oxiranherstellung.
- pot 2 und pot 3 werden wie beim 3-pot System durchgeführt.
-
In
pot 4 wird, wie für pot 2 beschrieben, eine erneute Aktivierung
durchgeführt
-
In
pot 5 wird mit der zu koppelnden bzw. zu cross-linkenden Verbindung,
bzw. mit den zu koppelnden bzw. zu cross-linkenden Verhindungen
gekoppelt bzw. gecross-linkt.
-
Mit
dieser multi-pot Methode können auch chemisch unverträgliche
oder sehr empfindliche Verbindungen in Mehrzahl gekoppelt werden.
-
Im
Folgenden ist die Erfindung durch Beispiele erläutert,
soll aber nicht auf diese beschränkt sein.
-
Beispiel 1: (Vergleichsmethode nach der
eigenen Patentanmeldung
WO
20115/103372
-
Kopplung von Blauxylan oder Blaustärke
an Textilfasern (1-pot System)
-
Folgende
wässrige Mischung wird zu 1.0 g atro Textilfasern unter
Mixen gegeben:
ca. 40 ml Leitungswasser, versetzt mit 20 mg
Blauxylan (200 mg pro 10 ml Leitungswasser) = 1 ml pro Ansatz oder
100 mg Blaustärke (1 g pro 50 ml Leitungswasser) = 5 ml/Ansatz,
versetzt mit 0.2 mg Lipase aus Candida spec. (2 mg/10 ml Leitungswasser)
= 1 ml pro Ansatz und 6 mg Fettemulgat (300 mg Speiseölmischung/300 mg
Tween 20 in 100 ml Leitungswasser) = 1 ml pro Ansatz. Der pH-Wert
mit Schwefelsäure und/oder Natronlauge so eingestellt,
dass nach Zugabe der Textilfasern ein pH-Wert von ca. 4.5 resultiert.
Dann wird auf 50 ml aufgefüllt, sodass eine Stoffdichte
von ca. 2% resultiert. Die Reaktion wird dann durch Zugabe von 10 μl
H2O2 (30%ig) (bei
Blauxylan), bzw. 50 μl H2O2 (30%ig) (bei Blaustärke) gestartet
und die Mischung für 1 min gemixt.
-
Danach
wird der Stoff in ein Reaktionsgefäß gegeben und
unter Normaldruck für 8 Stunden bei 40°C unter
Rühren inkubiert.
-
Daraufhin
wird der Stoff durch Filtration gewaschen und ein Nutschen-Blatt
mittels Vakumtrocknung hergestellt.
-
Durch
das auf die Faser gekoppelte Blauxylan konnte eine Reduzierung der
Weiße (im Vergleich zum Referenzwert ohne Enzym) um 6.7%
erreicht werden (Messung der Weiße mittels Weißemessgerät
Dr. Lange/Germany (Color-Tester LFM 1).
-
Bei
Blaustärke konnte eine Reduzierung der Weiße (im
Vergleich zum Referenzwert ohne Enzym) um 12.0% erreicht werden.
-
Beispiel 2:
-
Kopplung von Blauxylan oder Blaustärke
an Textilfasern (2-pot System)
-
Folgende
wässrige Mischung wird zu 1.0 g atro Textilfasern unter
Mixen gegeben:
ca. 40 ml Leitungswasser, versetzt mit 20 mg
Blauxylan (200 mg pro 10 ml Leitungswasser) = 1 ml pro Ansatz oder
100 mg Blaustärke (1 g pro 50 ml Leitungswasser) = 5 ml/Ansatz,
Der pH-Wert mit Schwefelsäure und/oder Natronlauge so eingestellt,
dass nach Zugabe des Textilstoffs ein pH-Wert von ca. 4.5 resultiert.
Dann wird auf 50 ml aufgefüllt, sodass eine Stoffdichte
von ca. 2% resultiert. Die Reaktion wird dann durch Zugabe von 10 μg
Enhancersubstanz, bestehend aus ungesättigtem Fettgemisch, Ölgemisch
(monoungesättigte Fette/Öle = 39% w/w, di-oligo
ungesättigte Fette/Öle = 50% w/w) gestartet und
die Mischung für 1 min gemixt.
-
Die
entsprechende Enhancerlösung = „Oxiranlösung” wird
wie folgt hergestellt:
20 g Fettsäure bzw. Fett, Öl
(bevorzugt gemischt) werden mit 50 mg crude Lipase von Candida antarctica
oder Candida paralopsilosis (immobilisiert) versetzt und über
6 Stunden hinweg 1.7 ml H2O2 (30%)
zugegeben (nach 0, 0.5 und 1 Std. je 150 μl, nach 2, 3,
4, 5 und 6 Std. je 250 μl oder kontinuierlich mit Hilfe
einer Präzisionspumpe). Die Reaktion erfolgt unter Rundschüttlung
(180 rpm) in einem 100 ml Erlenmeyerkolben bei 30°C.
-
Die
Reaktionslösung wird gegebenenfalls für weitere
6 Std. geschüttelt (pot 1).
-
Die
Lösung wird dann mittels Filtration vom immobilisierten
Enzym separiert und dann eingesetzt (Kopplungs- bzw. Cross-linkraktion
in pot 2).
-
Nach
2 Stunden Reaktion bei 60°C, unter Rühren wird
der Stoff durch Filtration gewaschen und ein Nutschen-Blatt mittels
Vakumtrocknung hergestellt.
-
Durch
das auf die Faser gekoppelte Blauxylan bzw. der Blaustärke
konnte eine Reduzierung der Weiße (im Vergleich zum Referenzwert
ohne Enzym) um 7.5%, bzw. um 12.2% erreicht werden (Messung der
Weiße mittels Weißemessgerät Dr. Lange/Germany
(Color-Tester LFM 1).
-
Beispiel 3
-
Kopplung von Stärken an Textilfasern
zur Festigkeitserhöhung (2-pot System)
-
Folgende
wässrige Mischung wird zu 2.0 g atro Textilstoff unter
Mixen gegeben:
ca. 80 ml Leitungswasser, versetzt mit 20 mg
Kartoffelstärke (200 mg pro 10 ml Leitungswasser) = 1 ml
pro Ansatz. Der pH-Wert mit Schwefelsäure und/oder Natronlauge
so eingestellt, dass nach Zugabe des Textilstoffs ein pH-Wert von
ca. 4.5 resultiert. Dann wird auf 100 ml aufgefüllt, sodass
eine Stoffdichte von ca. 2% resultiert. Die Reaktion wird dann durch
Zugabe von 20 μg Enhancersubstanz, bestehend aus ungesättigtem Fettgemisch Ölgemisch
(mono-ungesättigte Fette/Öle = 39% w/w, di-oligo
ungesättigte Fette/Öle = 50% w/w) gestartet und
die Mischung für 1 min gemixt.
-
Die
entsprechende Enhancerlösung = „Oxiranlösung” wird
wie folgt hergestellt:
20 g Fettsäure bzw. Fett, Öl
(bevorzugt gemischt) werden mit 50 mg crude Lipase von Candida antarctica
oder Candida paralopsilosis (immobilisiert) versetzt und über
6 Stunden hinweg 1.7 ml H2O2 (30%)
zugegeben (nach 0, 0.5 und 1 Std. je 150 μl, nach 2, 3,
4, 5 und 6 Std. je 250 μl oder kontinuierlich mit Hilfe
einer Präzisionspumpe). Die Reaktion erfolgt unter Rundschüttlung
(180 rpm) in einem 100 ml Erlenmcyerkolben bei 30°C.
-
Die
Reaktionslösung wird gegebenenfalls für weitere
6 Std. geschüttelt (pot 1).
-
Die
Lösung wird dann mittels Filtration vom immobilisierten
Enzym separiert und dann eingesetzt (Kopplungs- bzw. Cross-linkreaktion
in pot 2).
-
Nach
2 Stunden Reaktionszeit bei 40°C unter Rühren
wird der Textilstoff durch Filtration gewaschen und es wird ein
Nutschen-Blatt mittels Vakumtrocknung hergestellt (zur Bestimmung
der ISO- Weiße und Viskosität). Bei größeren
Ansätzen werden die üblichen bzw. relevanten Festigkeitswerte
bestimmt oder Anwendungs-bezogene Untersuchungen durchgeführt.
-
Beispiel 4
-
Kopplung von Na-alginat und Chitosan zum
Einführen von Greaseproof Eigenschaften in Textilstoff
(2-pot System)
-
Folgende
wässrige Mischung wird zu 2.0 g atro Textilstoff unter
Mixen gegeben:
ca. 80 ml Leitungswasser, versetzt mit je 20
mg Na-alginat (200 mg pro 10 ml Leitungswasser) und Chitosan (200
mg pro 10 ml 1% Essigsäure) = 1 ml pro Ansatz. Der pH-Wert
mit Schwefelsäure und/oder Natronlauge so eingestellt,
dass nach Zugabe des Textilstoffs ein pH-Wert von ca. 4.5 resultiert.
Dann wird auf 100 ml aufgefüllt, sodass eine Stoffdichte
von ca. 2% resultiert. Die Reaktion wird dann durch Zugabe von 20 μg
Enhancersubstanz, bestehend aus ungesättigtem Fettgemisch/Ölgemisch
(mono-ungesättigte Fette/Öle = 39% w/w, di-oligo
ungesättigte Fette/Öle = 50% w/w) gestartet und
die Mischung für 1 min gemixt.
-
Die
entsprechende Enhancerlösung = „Oxiranlösung” wird
wie folgt hergestellt:
20 g Fettsäure bzw. Fett, Öl
(bevorzugt gemischt) werden mit 50 mg crude Lipase von Candida antarctica
oder Candida paralopsilosis (immobilisiert) versetzt und über
6 Stunden hinweg 1.7 ml H2O2 (30%)
zugegeben (nach 0, 0.5 und 1 Std. je 150 μl, nach 2, 3,
4, 5 und 6 Std. je 250 μl oder kontinuierlich mit Hilfe
einer Präzisionspumpe). Die Reaktion erfolgt unter Rundschüttlung
(180 rpm) in einem 100 ml Erlenmeyerkolben bei 30°C.
-
Die
Reaktionslösung wird gegebenenfalls für weitere
6 Std. geschüttelt (pot 1).
-
Die
Lösung wird dann mittels Filtration vom immobilisierten
Enzym separiert und dann eingesetzt (Kopplungs- bzw. Cross-linkreaktion
in pot 2).
-
Nach
2 Stunden Reaktionszeit bei 40°C unter Rühren
wird der Textilstoff durch Filtration gewaschen und es wird ein
Hutschen-Blatt mittels Vakumtrocknung hergestellt (zur Bestimmung
der ISO-Weiße und Viskosität). Bei größeren
Ansätzen werden die üblichen bzw. relevanten Festigkeitswerte
bestimmt oder Anwendungs-bezogene Untersuchungen durchgeführt.
-
Beispiel 5
-
Enzymatisches Coating von Textilien zur
Verhinderung der Vergilbung durch UV-Licht
-
5
g atro Textilstoff, Stoffdichte 30% werden zu folgenden Lösungen
gegeben:
- A) In 20 ml Leitungswasser werden
2 mg Natrium Isothiocyanat pro g atro Textilstoff unter Rühren
versetzt, der pH-Wert mit Schwefelsäure und/oder Natronlauge
so eingestellt, dass nach Zugabe des Textilstoffs und des Enzyms
ein pH-Wert von ca. 5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit 5 mg Peroxidase (HRP) (berechnet
als reines Enzymprotein), 1 mg Amino-TEMPO, 2.5 mg TINUVIN 1130
(Benztriazol-Verbindung) und 1.5 mg H2O2 pro g atro Textilstoff versetzt.
-
Die
Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
-
Generell
sollte die Stoffdichte zwischen 8 und 12.5% liegen.
-
Nach
Zugabe des Textilstoffes wird für 2 min gemixt.
-
Danach
wird der Stoff in ein auf 50°C vorgeheiztes Reaktionsgefäß gegeben
und unter Normaldruck für eine Stunde inkubiert.
-
Daraufhin
wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 μm) gewaschen
und über eine Nutsche ein Blatt gerutscht, welches im Trockner
eines Blattbildners unter Vakuum getrocknet wird. Das Blatt wird
für 24 Std. in einem SUNTEST UV Bestrahlungsgerät
der Fa. Atlas bestrahlt, > 300
nm. Die Vergilbung (in Reduktion von ISO Weiße) wird gemessen
und mit einem unbehandelten Blatt (Ebenfalls im SUNTEST bestrahlt)
verglichen.
-
Es
konnte eine Reduktion der Vergilbung von mehr als 15 ISO Weiße
% gemessen werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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