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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Klappsitz zur Bestuhlung von Sälen
und Tribünen, bestehend aus einer feststehenden Rückenlehne
und einer Sitzfläche, die um eine zur Rückenlehne
parallele Sitzschwenkachse in eine vertikale Position klappbar ist
und einem zentralen Tragrohr und einer Gasdruckfeder, die etwa vertikal
ausgerichtet ist und die am Tragrohr befestigt und die die Sitzfläche
trägt und die in verschiedenen Ausdehnungen arretierbar
ist.
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Für
Räume, die darauf spezialisiert sind, dass in ihnen mehrere
Personen über eine längere Zeit hinweg sitzen
sollen, und dabei auf eine bestimmte Blickachse fixiert sind, ist
es üblich, dass darin Sitzgelegenheiten fest installiert
sind, deren Sitzflächen hochklappbar sind, damit der Weg
zum Erreichen dieser Sitze möglichst wenig eingeengt wird.
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Eine
z. B. aus Kinosälen und Opernhäusern weithin bekannte
Anordnung von Klappsitzen besteht aus zwei rechteckigen Platten,
die jeweils mit einer Schmalseite am Boden befestigt sind und mit
ihrer anderen Schmalseite eine Armlehne tragen und an denen etwas
unterhalb der Sitzhöhe eine horizontale Schwenkachse befestigt
ist, mit der die Sitzfläche verschwenkbar ist. Die Rückenlehne
ist meistens fest an der nach hinten weisenden Kante der beiden Tragplatten
befestigt.
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Ein
Nachteil dieser Anordnung ist, dass die Befestigung der Platten
am Boden dessen Reinigung erschwert und den Bewegungsspielraum für
die Füße der Besucher unnötig einschränkt,
die ihren Platz suchen.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass eine Höhenverstellung der Sitzfläche
nicht möglich ist. Wenn z. B. ein sehr kleiner Besucher
hinter einem sehr großen Besucher Platz nehmen muss, der
ihm die Sicht versperrt, dann bietet ihm dieser bekannte Klappsitz keine
Möglichkeit seine Position zu verbessern.
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Die
GS
DE 91 05 801. 5 beschreibt
einen Klappsitz, dessen Sitzfläche nur auf einer einzigen Säule
ruht. Dadurch ist die Reinigung des Bodens erheblich vereinfacht
und es wird ein größerer Bewegungsspielraum für
die Füße der Benutzer geboten. Ein weiterer Vorteil
ist, dass ein größerer und besser nutzbarer Raum
für das Abstellen von Taschen und anderen Traglasten geboten
wird. Die hier vorgestellte Rückenlehne ist ebenso wie
bei den zuvor geschilderten Kinositzen starr befestigt.
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Ein
Nachteil des vorgenannten Prinzips ist, dass zum Verschwenken der
Sitzfläche eine Gasfeder erforderlich ist, die aber nicht
für eine Höhenverstellung der Sitzfläche
genutzt werden kann.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
einen Klappsitz mit höhenverstellbarer Sitzfläche
zu entwickeln, der in mehreren hintereinander angeordneten Sitzreihen
anwendbar ist und die vorgenannten Nachteile vermeidet, also bei
Nichtbenutzung eine möglichst geringe Grundfläche
und ein möglichst niedriges Volumen beansprucht und bei
Nutzung einen möglichst großen Abstellraum unterhalb
der Sitzfläche bietet und aus einer möglichst
geringen Anzahl von Teilen besteht.
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Als
Lösung lehrt die Erfindung, dass auf der Gasdruckfeder
eine Sitztragplatte befestigt ist, deren senkrecht zur Rückenlehne
verlaufende Kante etwas breiter als das Tragrohr und schmäler
als die Sitzfläche ist und an deren zur Rückenlehne
weisenden Kante die Sitzfläche gelenkig befestigt ist und
von der Unterkante der Rückenlehne wenigstens ein Rücklehnenträger
zum Tragrohr verläuft.
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Es
ist ein ganz wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die meist
plattenförmige Sitzfläche nicht – wie
beim bisherigen Stand der Technik – direkt an dem oberen
Ende der Gasdruckfeder befestigt ist, sondern über ein
Gelenk an einer Sitztragplatte. Der Vorteil dieser Sitztragplatte
wird bei einem besonders breiten, vertikalen Tragrohr am augenfälligsten:
Da die Sitztragplatte stets etwas über die Breite des Tragrohres
hinausragt und die Sitzfläche an der äußeren
Kante der Sitztragplatte angelenkt ist, kann sie in eine senkrechte
Position versenkt werden ohne an das darunter befindliche Tragrohr
anzustoßen. Dadurch wird erreicht, dass – trotz
einer Tragsäule etwa in der Mitte der Sitzfläche
und damit unterhalb des Schwerpunktes der darauf sitzenden Person – die Sitzfläche
im unbenutzten Zustand in die Nähe der Rückenlehne
verschwenkt wird, sodass ein relativ großer Bewegungsraum
für die Platz suchenden Benutzer geboten wird.
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Ein
weitere Vorteil ist, dass die tragende Gasdruckfeder etwa in der
Mitte der Sitzfläche angeordnet werden kann, sodass das
Gewicht der darauf sitzenden Person auf die Gasdruckfeder vor allem
in Längsrichtung gerichtete Kräfte ausübt,
jedoch kaum Biegemomente, die bekanntlich die Benutzbarkeit und
die Lebensdauer einer solchen Gasdruckfeder stark einschränken.
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Ein
weiterer, wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen
Prinzips ist die Befestigung der Rückenlehne durch den
Rücklehnenträger, der direkt unterhalb des Schwenkkreises
der Hinterkante der Sitzfläche verläuft. Dadurch
schränkt er – im Gegensatz zu zahlreichen ande ren,
bekannten Konstruktionen – den verfügbaren Stauraum
unterhalb des Sitzes nur geringfügig ein. Er befindet sich
deshalb auch außerhalb des zumeist üblichen Bewegungsbereiches
der Unterschenkel und der Schuhe der sitzenden Personen, sodass
er nicht dem Risiko einer erhöhten Abnutzung durch das
häufige Aufsetzen von Schuhen ausgesetzt ist.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass ein Bewegungsspielraum für das
von Orthopäden geforderte „aktive Sitzen” also
für Bewegungen der Person geboten wird, die sich über
längere Zeit hinweg auf dem Klappsitz aufhalten muss.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Klappsitz kann durch die
grundsätzlich vorhandene Gasdruckfeder stets die Höhe
seiner Sitzfläche verstellt werden. Die Rückenlehne
hingegen ist fest angeordnet, sodass entsprechend der Erhöhung
der Sitzfläche der dann abgedeckte, untere Teil der Rückenlehne nicht
benutzt wird. Die Rückenlehne ist also um den Hub der Sitzfläche
zu verlängern, wenn sie auch bei der niedrigsten einstellbaren
Höhe der Sitzfläche bis zu ihr herunterreichen
soll.
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Unabhängig
von Form und Länge der Rücklehne ist über
die Form des Rückenlehnenträgers zu entscheiden,
der die Unterkante der Rückenlehne mit dem Tragrohr verbindet.
Um einen möglichst großen Freiraum unterhalb der
Sitzfläche zu schaffen, sollte der Rücklehnenträger
einen möglichst nur marginalen Sicherheitsabstand zum Schwenkkreis
der Hinterkante der Sitzfläche aufweisen. Idealerweise
ist der Rücklehnenträger also ein Kreisbogensegment. Aber
auch wenn er wegen einer vereinfachten Herstellung aus einem geraden
Stab – wie z. B. einem Stahlrohr – besteht, darf
die Hinterkante der Sitzfläche im hochgeklappten Zustand
nicht daran anstoßen, sondern sich nur bis auf einen marginalen
Sicherheitsabstand nähern.
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Wenn
die Sitzfläche auch in ihrer tiefsten Position noch ohne
eine Kollision mit dem Rücklehnenträger in die
vertikale Position verschwenkbar sein soll, muss der Rücklehnenträger
entsprechend tief an dem Tragrohr angesetzt werden.
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Als
eine andere Variante ist es jedoch durchaus praxisgerecht, dass
die Sitzfläche nur in ihrer höchsten Position
in die Vertikale verschwenkt werden kann, weil dadurch der Rücklehnenträger
in einer höheren Position am Tragrohr befestigt werden
kann und auf diese Weise der Freiraum unter der Sitzfläche
weiter vergrößert wird.
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Für
eine besonders belastbare Verbindung des Rücklehnenträgers
mit dem Tragrohr ist es sinnvoll, dass der Rücklehnenträger
das Tragrohr nach Art einer Gabel umfasst. Die beiden Schenkel dieser Gabel
können dann mit dem Tragrohr z. B. verschweißt
werden. Vorteilhaft ist, dass die beiden Schweißverbindungen
in dem denkbar größten Abstand zueinander stehen,
sodass sie gegen solche Scherkräfte besonders widerstandsfähig
sind, die durch Belastungen der Oberkante der Rückenlehne hervorgerufen
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante wird vorgeschlagen,
dass sich die unbenutzte Sitzfläche selbsttätig
in ihre vertikale Position bewegt, indem ein Gegengewicht an ihrer
Hinterkante befestig wird. Dabei sollte das dadurch erzeugte Schwenkmoment
jedoch nicht so groß sein, dass die Sitzfläche
mit unnötig hoher Geschwindigkeit gegen das Tragrohr schlägt.
Deshalb empfiehlt die Erfindung, dass der Abstand des Gegengewichtes
von der Schwenkachse so gewählt wird, dass der resultierende
Schwerpunkt des Sitzes mitsamt dem Gegen gewicht nahe zur Schwenkachse
in dem von der Schwenkachse aus gesehen hinteren Teil der Sitzfläche
angeordnet ist. Ein verschiebbares Gegengewicht bietet sogar die
Möglichkeit, das Schwenkmoment abhängig vom Verschleißzustand
der Schwenkachse nachzujustieren
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In
einer weiteren, interessanten Ausführungsvariante sind
die Rückenlehne und/oder die Sitzfläche von zahlreichen
Bohrungen oder anders geformten Öffnungen durchbrochen.
Diese Öffnungen dienen zur Ventilation der Körperfläche
der darauf sitzenden Personen.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass sie die Reflektion von Schall vermindern,
was zur Geräuschdämmung in einem Raum mit sehr
vielen Menschen in positiver Weise beiträgt. Geräusch
dämmend wirken auch Sacklöcher oder anders geformte
Vertiefungen in der Rückseite der Rückenlehne
und/oder der Unterseite der Sitzfläche. Insbesondere dann,
wenn die Sitzfläche sich in ihrer vertikalen Position befindet, sind
die akustischen Eigenschaften ihrer Unterseite relevant.
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Alternativ
zu diesen Schallschluckmaßnahmen können auch schallschluckende
Materialien auf der Rückseite der Rückenlehne
oder der Unterseite der Sitzfläche angebracht werden.
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Bohrungen, Öffnungen,
Sacklöcher oder andere Vertiefungen auf der Vorderfläche
der Rückenlehne oder der Sitzfläche können
zusätzlich zur Befestigung von Lordosenstützen,
Sitzpolstern und anderem Zubehör benutzt werden. Wenn dieses
Zubehör nicht dauerhaft beim Sitz verbleiben soll, so kann es
als getrenntes Systemzubehör bereitgehalten werden und
z. B. gegen eine Miete und/oder eine Kaution an die nutzende Person
ausgehändigt werden.
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Als
eine weitere sehr vorteilhafte, zusätzliche Ausstattungsvariante
sind die Bohrungen oder Vertiefungen in der Oberfläche
der Sitzfläche oder der Vorderseite der Rückenlehne
mit Hohlräumen verbunden, die in die Sitzfläche
oder die Rückenlehne eingearbeitet sind. Bei der Herstellung
der Rückenlehne und der Sitzfläche aus Schichtholz
können Hohlräume z. B. dadurch gebildet werden,
dass eine Schicht nicht durchgehend aus Holz besteht sondern nur
aus parallelen und zueinander beabstandeten Streifen.
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Solche
oder ähnliche Hohlräume in der Rückenlehne
können über einen hohlen Rücklehnenträger
mit dem Tragrohr verbunden werden. Ähnliche Hohlräume
in der Sitzfläche müssen über ein zusätzliches
Sitzluftrohr mit dem Innenraum des Tragrohres verbunden werden.
Dann ist es sinnvoll, in das Tragrohr Luft einzublasen, die dann
als willkommene Belüftung des Rückens und/oder
des Sitzbereiches des Nutzers geblasen werden kann.
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Insbesondere
dann, wenn die Raumluft im Winter beheizt und im Sommer gekühlt
werden soll, ist diese Einrichtung für den Dauerbetrieb
eine nennenswerte Reduzierung der Betriebskosten, da die temperierte
Luft in unmittelbaren Takt mit den Personen kommt und nicht erst über
einen langen Weg von Belüftungsdüsen an den Wänden
zu den Personen gelangen muss. Deshalb ist im Sommer nur eine geringere
Abkühlung und im Sommer nur eine geringere Beheizung erforderlich,
wodurch die gesamten Energiekosten deutlich sinken.
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Weitere
Vorteile sind, dass jede Person frische und gefilterte Luft erhält.
Dadurch wird sie von Ausdünstungen anderer Personen in
diesem Raum in einem gewissen Maße ferngehalten.
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Ein
weiterer Pluspunkt ist, dass durch eine einfache Luftklappe – wie
z. B. im Tragrohr – jede Person individuell das Maß an
temperierter Luft bestimmen kann, das ihr Temperaturwunsch erfordert. Es
wird also eine individuelle Temperierung der einzelnen Sitzplätze
möglich.
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In
einer vereinfachte Variante der Belüftung über
den Klappsitz wird die Luft nur bis in das Tragrohr geführt
wird und tritt dort aus Schlitzen oder anderen Öffnungen
aus.
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In
einer weiter verbesserten Ausführungsvariante ist an der
Rückseite der Rückenlehne ein Klapptisch befestigt,
welcher von einem weiteren Sitz aus nutzbar ist. Zum Beispiel für
Hörsäle in Universitäten ist eine Tischfläche
eine kaum verzichtbare Einrichtung. Jedoch ist sie beim schnellen
Besetzen von zahlreichen Sitzplätzen im Wege, weshalb es
sehr vorteilhaft ist, dass sie abgeklappt werden kann.
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Die
Erfindung schlägt zur Unterstützung des Klapptisches
vor, dass er von einer Stütze gehalten wird, die an der
Rückseite der Rückenlehne an einer Lagerplatte
gelenkig befestigt ist, die zwischen zwei vertikal verlaufenden
Schienen verschiebbar ist. Der Vorteil ist, dass die beiden Schienen
eine Nut abdecken, in der die Lagerplatte läuft, sodass
das Risiko von Verletzungen und des Einklemmens von Fingern reduziert
wird.
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Eine
weitere, den Nutzwert erhöhende Ausführungsform
ist, dass im Tragrohr Elektrokabel für die Zuführung
elektrischer Energie oder Kabel für den Austausch von Daten
verlegt sind, die zu einer Steckdose im Tragrohr oder an der Rückseite
der Rückenlehne führen. Diese Steckdose kann z.
B. einen Netzanschluss zur Versorgung von Laptops oder anderen elektronischen
Geräten enthalten. Eine denkbare Daten-Schnittstelle ist
z. B. eine Anschlussdose für RJ41 Stecker zur Verbindung
mit einem hausinternen Datennetz. Möglich sind jedoch auch
Zuleitungen für Bedienelemente und Anzeigen, z. B. zur
interaktiven Mitwirkung der Zuschauer in einem Fernsehstudio.
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Im
Prinzip ist sogar eine Anschlussdose für einen Druckluftanschluss
denkbar, wenn z. B. an jedem einzelnen Sitzplatz in einer Physikvorlesung
Experimente durchgeführt werden sollen.
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Für
einen erfindungsgemäßen Klappsitz mit einem elektrischen
Anschluss ist es eine sinnvolle Variante, dass an der Sitztragplatte
ein Schalter angeordnet ist, der in der vertikalen Position der
Sitzfläche das Elektrokabel oder ein Teil dieses Elektrokabels
in seiner Stromführung unterbricht. Dadurch wird beim Aufstehen
des Nutzers z. B. die Stromversorgung abgeschaltet, sodass zurückgelassene
Verbraucher vom Netz getrennt werden.
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Ein
wesentlicher Vorteil eines erfindungsgemäßen Klappsitzes
ist, dass er mit einem einzigen Tragrohr abgestützt wird.
Dadurch ist es möglich, z. B. standardisierte Sitzflächen,
Sitztragplatten, Rückenlehnen und Rückenlehnenträger
zu fertigen, die in den verschiedensten baulichen Situationen anwendbar
sind. Zur Adaption sind verschiedene Ausführungen des Tragrohres
sinnvoll, die jedoch alle den gleichen „Kopf” aufweisen,
an dem der Rücklehnenträger und die Gasdruckfeder
befestigt ist.
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Eine
häufig vorkommende Befestigungsaufgabe für einen
Klappsitz ist z. B. eine stufenartige Tribüne. Hier können
erfindungsgemäße Klappsitze mit einem L-förmigen
Tragrohr, das unterhalb des Rücklehnenträgers
waagerecht verläuft, an den senkrechten Flächen
der Tribüne befestigt werden.
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Der
Vorteil ist, dass dann die gesamte waagerechte Fläche der
Tribüne frei bleibt und mit Reinigungsgeräten
durchgehend und schnell gesäubert werden kann. Beim Aufsuchen
der Plätze durch die Besucher ist ein maximaler Aktionsraum
für die Besucher, insbesondere für ihre Füße
und ihre Arme gegeben. Im Sitzen hat jede Person unterhalb ihrer
Sitzfläche fast den gesamten geometrisch überhaupt verfügbaren
Raum frei, um darin Taschen und andere Traglasten abzustellen oder
um ihre Unterschenkel und Füße während
langer Sitzungen bewegen zu können.
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Zur
Befestigung des L-förmigen Tragrohres an den senkrechten
Flächen der Tribüne schlägt die Erfindung
vor, dass es verschraubt ist und die Wand an dieser Stelle durch
Platten, Streben oder andere Verdickungen verstärkt ist.
Insbesondere dann wenn diese Verstärkungen auf der Rückseite
angeordnet sind wird nach Außen eine optisch befriedigende
und leicht zu reinigende Oberfläche beibehalten.
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Für
Räume mit einer durchgehend ebenen Grundfläche
ist es sinnvoll, mehrere erfindungsgemäße Klappsitze
zusammen zu fassen. Dann kann ein für mehrere Klappsitze
gemeinsames Tragrohr waagerecht verlaufen und an seinen beiden Enden befestigt
werden, z. B. auf je einer senkrechten Säule. Das Tragrohr
verläuft dann bei jedem Klappsitz unterhalb der Befestigung
der Gasdruckfeder und oberhalb der Befestigung des Rücklehnenträgers. Der
Rücklehnenträger wird also an der Unterseite des
Tragrohres befestigt, die Gasdruckfeder an der Oberseite.
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Auch
für diese Konfiguration sind standardmäßige
Elemente aus einem Sitzbaukasten nutzbar, der auch für
andere Einbausituationen verwendbar ist, wie z. B. den Standardfall,
dass das Tragrohr eine durchgehend grade Säule ist, die
vertikal angeordnet ist und am unteren Ende mit dem Boden verschraubt ist
oder auf einer Bodenplatte ruht oder auf einem für Bürodrehstühle
bekannten, fünfarmigen Stern mit Rollen an jedem Ende montiert
ist.
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Wenn
für einen erfindungsgemäßen Klappsitz
Armlehnen gefordert werden, so ist es eine sehr einfache Ausführungsvariante,
Armlehnen unbeweglich an der Rückenlehne zu befestigen.
Nachteilig dabei ist, dass sie bei hochgeklappter Sitzfläche
darüber hinaus in den Gang vor den Sitzen ragen und bei der
Besetzung der Klappsitze stören.
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Deshalb
schlägt die Erfindung als eine alternative Ausführungsform
vor, dass jede Seitenlehne jeweils an einer seitlichen Kante der
Sitzfläche befestigt wird. Wenn die Sitzfläche
in ihre vertikale Position verschwenkt wird, werden damit auch die
Armlehnen verschwenkt und bewegen sich seitlich an der Rückenlehne
vorbei, bis sie nach hinten über die Rücklehnen
heraus ragen.
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Wenn
auf der Rückseite der Rückenlehne ein Klapptisch
oder andere voluminöse Anbauten angeordnet sind, die in
den Freiraum bis zur nächsten Sitzreihe hinein ragen und
die über die Rückenlehnen hinaus in die gleiche
Richtung weisenden Armlehnen nicht darüber hinaus ragen,
stören die hoch geschwenkten Armlehnen nicht zusätzlich.
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Falls
jedoch eine Konfiguration des erfindungsgemäßen
Klappsitzes mit Armlehnen gefordert wird, die bei Nichtbenutzung
ganz besonders raumsparend sein soll, schlägt die Erfindung
vor, dass die Armlehne parallel zur Sitzfläche verschwenkt
wird. Um bei nichtbenutz tem Zustand die Armlehnen in eine Position
in der Ebene der vertikal stehenden Sitzfläche zu bringen,
empfiehlt die Erfindung folgende Konstruktion: Die Armlehne ist
an ihrem zur Rückenlehne hinweisenden Ende gelenkig mit
einem L-förmigen Träger verbunden, der an der Sitztragplatte
befestigt ist. Das andere Ende der Armlehne ist – ebenfalls
gelenkig – mit einer Armlehnenstütze verbunden,
die gelenkig nahe der Vorderkante der Sitzfläche befestigt
ist. Beim Anheben der Vorderkante der Sitzfläche wird über
die Armlehnenstütze auch die Vorderkante der Armlehne angehoben. Wenn
die Sitzfläche senkrecht steht, dann kann – bei entsprechender
Dimensionierung von Armlehnenstütze und L-förmigem
Träger – auch die Armlehne senkrecht stehen.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sonder
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Schnitt
durch einen erfindungsgemäßen Klappsitz, Sitzfläche
in vertikaler Position
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2 Klappsitz
wie oben, jedoch Sitzfläche in horizontaler Position
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In 1 ist
ein Schnitt entlang der Hochachse eines erfindungsgemäßer
Klappsitz dargestellt. Im unteren Teil ist das Tragrohr 3 – hier
ein Vierkantrohr – zu sehen, in dessen obere Stirnseite
die Gasdruckfeder 4 eingelassen ist. Diese trägt
auf ihrer Spitze die Sitztragplatte 21, ein ganz wesentliches
Merkmal der Erfindung.
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In 1 ist
gut nachzuvollziehen dass die Sitztragplatte 22 in Richtung
zur Rückenlehne 1 hin, also mit ihrer Hinterkante über
die Breite des Tragrohres 3 hinausragt. An dieser Kante
ist die Sitzfläche 2 um die Schwenkachse 21 verschwenkbar gelagert.
In 1 ist sehr gut zu sehen, dass sie bei dem Verschwenken
um die Schwenkachse 21 in die vertikale Position mit ihrem
unteren Teil nicht mit dem Tragrohr 3 kollidiert, da die
Sitztragplatte 22 um ein ausrechendes Maß über
die Kante des Tragrohres 3 hinausragt.
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In 1 zeigt
den Klappsitz mit vertikal ausgerichteter Sitzfläche 2,
also in der Position, die für das Aufsuchen der Sitzplätze
durch die darauf Sitzenden gedacht ist. Aus der erfindungsgemäßen Verbindung
der Sitzfläche 2 mit dem zentralen Tragrohr 3 über
eine Sitztragplatte 22 und eine Schwenkachse 21 resultiert
ein Vorteil, der in 1 sehr gut zu erkennen ist:
Da
der erfindungsgemäße Klappsitz dafür
vorgesehen ist, in langen Reihen hintereinander zu stehen, wird
der Abstand zwischen der Vorderkante eines Klappsitzes zu dem davor
stehenden, weiteren Klappsitz so gering wie möglich gewählt,
um die verfügbare Grundfläche optimal auszunutzen
und um an der Rückseite der Rückenlehne des davor
stehenden Klappsitzes noch einen Klapptisch anbringen zu können.
Durch diese Nähe zum nächsten Klappsitz wird beim
Hindurchgehen durch die Passage zwischen zwei Stuhlreihen der Breite
so gering, dass jeder gewonnene Zentimeter ein deutlicher Gewinn
ist, insbesondere bei der Nutzung der Passage durch sehr zahlreiche
Personen.
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Da
es zu den anatomischen Gegebenheiten eines jeden Menschen zählt,
dass sein Oberkörper durch die Arme deutlich breiter ist
als im Bereich seiner Beine, wird in diesem Bereich ein größerer
Platz be nötigt. Da bei jedem Klappsitz die Vorderkante
der Sitzfläche 2 im aufgeklappten Zustand zum
höchsten Punkt wird und dann über die Unterkante
der hängenden menschlichen Arme hinausreicht, kann die Sitzfläche 2 leicht
mit dem Arm einer gehenden Person kollidieren. Je weiter die Sitzfläche 2 vom
Arm dieser Person entfernt ist, desto geringer ist das Risiko einer
Kollision. Da die Sitzfläche 2 an der hinteren Kante
der Sitztragplatte 22 befestigt ist, wird durch den nach
hinten hinausragenden Teil der Sitztragplatte 22 den Passanten
ein zusätzlicher Raumgewinn für ihre Arme verschafft.
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In 1 wird
auch deutlich, dass die Forderung nach einer automatischen Selbstaufrichtung
der Sitzfläche 2 durch ein daran hängen
des Gewicht nur dann erfüllt werden kann, wenn dafür
ein entsprechender Hebelarm vorhanden ist. Deshalb ist es ausgeschlossen,
dass die Schwenkachse 21 an der Hinterkante der Sitzfläche 2 angeordnet
wird. Nur wenn die Hinterkante mit dem daran hängenden
Gewicht zu der Schwenkachse 21 beabstandet ist, kann das Gewicht
die Sitzfläche 2 selbsttätig aufrichten.
Die Forderung nach dieser Anordnung ergibt sich aus der Aufgabenstellung
eines Klappsitzes mit selbsttätig hochklappender Sitzfläche
und möglichst einfachem Aufbau mit möglichst wenig
Teilen.
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Die
sich ergebende Position der Schwenkachse 21 etwa zu Beginn
des hinteren Viertels der Sitzfläche, bestimmt für
die Hinterkante der Sitzfläche 2 den Radius ihrer
kreisförmigen Flugkurve. In 1 ist gut
zu sehen, dass diese – hier durch eine gepunktete Linie – eingezeichnete
Flugkurve bestimmt, welchen Abstand die Oberkante des Rücklehnenträgers 5 zur
Schwenkachse 21 haben muss, damit die Sitzfläche
in die vertikale Position geschwenkt werden kann ohne mit dem Rücklehnenträger 5 zu
kollidieren.
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Um
die Konsequenzen dieser Flugkurve auf den Rücklehnenträger 5 möglichst
gut darstellen zu können, ist in der in 1 dargestellten
Ausführungsform ein einziger, mittiger Rücklehnenträger 5 dargestellt.
Er ist mit einem Flansch am Tragrohr 3 befestigt. Andere
Befestigungsformen sind in anderen Unteransprüchen genannt.
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In 1 wird
auch deutlich, dass durch das einzige Tragrohr 3 und den
so hoch wie möglich angeordneten Rücklehnenträger 5 unterhalb
der Sitzfläche der verfügte Raum fast vollständig
für den Nutzer des Sitzes zur Ablage von Taschen und anderem
Zubehör zur Verfügung steht oder das dieser Raum
für Bewegungen seiner Unterschenkel, also für „aktives Sitzen” genutzt
werden kann.
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In 2 ist
der gleiche Schnitt durch den Klappsitz wie in 1 dargestellt,
hier jedoch mit horizontaler Sitzfläche 2. In 2 wird
deutlich, dass dank der Sitztragplatte 22 die Gasdruckfeder 4 nicht direkt
unter der Sitzschwenkachse 21 angeordnet werden muss, sondern
weiter vorne platziert ist, sodass sie unterhalb des Schwerpunktes
der darauf sitzenden Person angeordnet ist.
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In 2 ist
nachvollziehbar, dass durch eine – hier nicht eingezeichnete – Längenveränderung
der Gasdruckfeder 4 die Sitzfläche 2 in
der Höhe verstellbar ist. Dadurch werden jeweils andere
Bereiche der Rückenlehne 1 zum Anlehen des Rückens
der darauf sitzenden Person genutzt, was ohne weiteres möglich
ist.
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In 2 ist
ebenso wie in 1 gut sichtbar, dass nur mit
den im Haupanspruch definierten Abständen des Rücklehnenträgers 5 zur
Schwenkachse 21 und der Schwenkachse 21 von der
hinteren Kante des Tragrohres 3 eine einwandfreie und dauerhaft
befriedigende Funktion eines derartigen Klappsitzes möglich
ist.
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Sitzfläche
- 21
- Sitzschwenkachse
der Sitzfläche 2
- 22
- Sitztragplatte,
trägt die gelenkig daran befestigte Sitzfläche 2
- 3
- Tragrohr
- 4
- Gasdruckfeder
auf Tragrohr 3 befestigt, trägt Sitztragplatte 22
- 5
- Rücklehnenträger,
verbindet Rückenlehne 1 und Tragrohr 3
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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