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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloss, das zwischen einer Öffnungsstellung,
einer Vorschließstellung und einer Schließstellung
verstellbar ist.
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Derartige
Schlösser finden insbesondere Anwendung in Türen
und sonstigen Klappen von Fahrzeugen, wie beispielsweise Heckklappen,
Schiebetüren oder Motorhauben.
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Grundsätzlich
ist man sowohl bei Türen als auch bei Klappen von Fahrzeugen
bestrebt, die von einem Benutzer oder einer motorischen Öffnungshilfe
aufzubringenden Kräfte beim Öffnen der Tür
bzw. Klappe so gering wie möglich zu halten. Es besteht nun
zunehmend Bedarf an einer Verbesserung der Dichtungen dahingehend,
dass die Dichtwirkung verbessert werden soll, um beispielsweise
Windgeräusche im Inneren des Fahrzeugs zu reduzieren. Dies wird
in der Regel durch eine spezielle Ausgestaltung der Dichtungen erreicht,
die zur Folge hat, dass der Dichtungsdruck erhöht wird,
also die von der Dichtung auf die betreffende Tür bzw.
Klappe in der geschlossenen Stellung ausgeübten Kräfte
erhöht sind. Diese Erhöhung des Dichtungsdrucks
hat wiederum zur Folge, dass die beim Öffnen der Tür
bzw. Klappe zu überwindenden Kräfte ebenfalls
vergrößert sind. Vor allem folgt hieraus, dass
größere Kräfte erforderlich sind, um
die Tür bzw. Klappe zu schließen, da hierbei gegen
den von der Dichtung entgegengesetzten Widerstand gearbeitet werden
muss.
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Im
Stand der Technik existieren Lösungen, mit denen bereits
versucht wurde, die zum Öffnen erforderlichen Betätigungskräfte
zu reduzieren.
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Außerdem
wurden bereits so genannte Zuziehhilfen vorgeschlagen, die dazu
dienen, die Tür oder Klappe insbesondere ausgehend von
einer so genannten Vorschließstellung in die dem vollständig geschlossenen
Zustand entsprechende Schließstellung zu überführen.
Die Vorschließstellung bezeichnet eine solche Stellung
des Schlosses, in der die Tür bzw. Klappe noch nicht vollständig
geschlossen ist, aber auch nicht ohne Betätigung eines Öffnungsmechanismus
einfach geöffnet werden kann, sondern gewissermaßen
in einer vorverschlossenen bzw. vorverriegelten Stellung gehalten
wird. Bei den bekannten Zuziehhilfen handelt es sich um externe
Systeme, die üblicherweise über einen Bowdenzug
mit dem Schloss verbunden sind. Derartige Systeme sind teuer, schwer
und benötigen einen relativ großen Bauraum in
der Tür bzw. Klappe. Auch integrierte Zuziehhilfen sind
grundsätzlich bekannt, stellen aber stets ein zusätzliches
separates System dar. Wenn derartige Zuziehhilfen mit motorischen Öffnungshilfen kombiniert
werden, dann sind separate Elektromotoren für beide Funktionen – Öffnungshilfe
einerseits und Zuziehhilfe andererseits – erforderlich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeugschloss der eingangs genannten
Art zu schaffen, das bei möglichst einfachem und zuverlässigem Aufbau,
einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit und möglichst
geringem Platzbedarf und Gewicht einen hohen Komfort besitzt, indem
zumindest eine Zuziehhilfe vorgesehen ist, die insbesondere auch bei
einem hohen Dichtungsdruck der betreffenden Tür oder Klappe
ein sicheres Überführen dieser Tür bzw.
Klappe in die vollständig geschlossene Stellung sicherstellt.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs
1.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das Kraftfahrzeugschloss eine schwenkbar gelagerte Drehfalle,
einen Sperrmechanismus und einen manuell oder motorisch betätigbaren
Betätigungshebel umfasst. Der Sperrmechanismus umfasst
dabei ein um eine Sperrachse verschwenkbares Gesperre, durch das
ein Verschwenken der Drehfalle in der Schließstellung gesperrt
ist und das zum Freigeben der Drehfalle in eine Öffnungsrichtung
verschwenkbar ist. Der Betätigungshebel ist dabei dazu
ausgebildet, in der Schließstellung den Sperrmechanismus zu
blockieren und in einer Öffnungsrichtung um eine Betätigungsachse
verschwenkbar zu sein, um den Sperrmechanismus freizugeben. Erfindungsgemäß ist
der Sperrmechanismus gleichzeitig Bestandteil einer motorischen
Zuziehhilfe und dazu ausgebildet, ausgehend von der Vorschließstellung
die Drehfalle motorisch in Schließrichtung zu verschwenken
und die Schließstellung herzustellen.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, den Sperrmechanismus oder zumindest
Teile davon für eine Zuziehhilfefunktion zu nutzen. Hierdurch können
Herstellungskosten, Gewicht und Platzbedarf des Schlosses erheblich
reduziert werden, ohne auf den Komfort einer motorischen Zuziehhilfe
verzichten zu müssen.
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In
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein
mit dem Sperrmechanismus gekoppelter Motor der Zuziehhilfe gleichzeitig mit
dem Betätigungshebel gekoppelt, um den Betätigungshebel
in Öffnungsrichtung zu verschwenken. Für beide
Komfortfunktionen, nämlich Zuziehhilfe einerseits und Öffnungshilfe
andererseits, ist hierdurch folglich lediglich ein einziger Elektromotor
erforderlich. Das Bereitstellen separater Systeme für diese beiden
Funktionen ist nicht mehr erforderlich. Ein erhöhter Komfort
lässt sich also ohne nennenswerte Zugeständnisse
bei Herstellungskosten, Gewicht oder Platzbedarf realisieren.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass in der Schließstellung und/oder in der
Vorschließstellung die Anordnung aus Drehfalle und Gesperre
selbsthemmend ausgelegt ist. Bevorzugt ist dabei der Grad der Selbsthemmung
sehr klein gewählt bzw. ist die Anordnung an der Grenze
zur Selbsthemmung ausgelegt. Hierunter ist zu verstehen, dass die
Selbsthemmung derart ausgelegt ist, dass in der jeweiligen Stellung
das Schloss bzw. die mit dem Schloss ausgerüstete Tür
oder Klappe nicht sicher verriegelt ist. Das System befindet sich
gewissermaßen ”an der Kippe”. Im Übrigen
stellt der Begriff einer Auslegung einer Mechanik an der Grenze
zur Selbsthemmung für den Fachmann eine klare technische
Lehre dar. Durch diese Auslegung des Schlosses wird ein die Funktionalität
des Schlosses optimierender Kompromiss erzielt: Würde das
Schloss ohne Selbsthemmung ausgelegt werden, stünde der
Betätigungshebel unter einer relativ hohen Last, was die Öffnungskräfte
für den Benutzer oder eine motorische Öffnungshilfe
beträchtlich erhöhen würde. Würde
man dagegen einen hohen Grad an Selbsthemmung vorsehen, so hätte
dies zwar eine geringe Last am Betätigungshebel und damit
relativ geringe Öffnungskräfte zur Folge. Gleichzeitig
wären aber vergleichsweise hohe Kräfte zum so
genannten ”Ausheben” des Schlosses erforderlich,
d. h. um den Sperrmechanismus in Öffnungsrichtung zu verschwenken.
Der erfindungsgemäße Vorschlag einer Auslegung
des Schlosses an der Grenze zur Selbsthemmung stellt gewissermaßen
eine Gratwanderung dar, die hohe Anforderungen an die konkrete Ausgestaltung
und Anordnung der einzelnen Schlosskomponenten stellt, sorgt aber
dafür, dass im Sinne einer Komfortverbesserung die beim Öffnen
aufzubringende Kräfte sehr gering gehalten werden können,
ohne die grundsätzliche zuverlässige Funktionsweise
des Schlosses zu beeinträchtigen.
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Dieser
Aspekt, also die Auslegung des Schlosses an der Grenze zur Selbsthemmung,
stellt einen unabhängigen Aspekt der Erfindung dar, für den
auch unabhängig Schutz beansprucht wird, d. h. dieser Aspekt
der Erfindung kann auch ohne Vorsehen einer Zuziehhilfe bzw. ohne
den Gedanken, den Sperrmechanismus gleichzeitig als Bestandteil
einer motorischen Zuziehhilfe vorzusehen, realisiert werden.
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In
einer Variante der Erfindung kann das Gesperre eine um die Sperrachse
verschwenkbare Sperrklinke umfassen, die mit der Drehfalle unmittelbar
zusammenwirkt und dazu ausgebildet ist, die Drehfalle sowohl als
Bestandteil des Sperrmechanismus in der Schließstellung
zu sperren als auch als Bestandteil der Zuziehhilfe von der Vorschließstellung
in die Schließstellung zu verschwenken.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass das Gesperre zusätzlich zu der
Sperrklinke eine mit dem Betätigungshebel zusammenwirkende
Rastklinke aufweist.
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In
einer anderen Variante der Erfindung umfasst das Gesperre ein Kniehebelsystem.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass das Kniehebelsystem zwei gelenkig
miteinander verbundene Hebel umfasst, wobei ein erster Hebel um
die Sperrachse verschwenkbar und ein zweiter Hebel an die Drehfalle angelenkt
ist.
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Dabei
kann ferner vorgesehen sein, dass das Gesperre zusätzlich
zu dem Kniehebelsystem eine mit dem Betätigungshebel zusammenwirkende Rastklinke
aufweist.
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Wenn
nachstehend Aspekte der Erfindung beschrieben werden, die in Verbindung
mit beiden oben erwähnten Varianten realisierbar sind,
dann werden die verschwenkbare Sperrklinke der ersten Variante und
der Kniehebelmechanismus bzw. dessen um die Sperrachse verschwenkbarer
erster Hebel auch allgemein als ”Gesperrelement” bezeichnet.
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So
ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung eine Rastklinke bezüglich der Sperrachse drehfest
mit einem Gesperreelement, insbesondere mit der Sperrklinke oder
mit dem ersten Hebel, gekoppelt, wobei vorgesehen ist, dass die Rastklinke
nur gemeinsam mit dem Gesperreelement um die Sperrachse verschwenkbar
ist. Dabei können die Rastklinke und das Gesperreelement
bezüglich der Sperrachse in unterschiedlichen Ebenen angeordnet
sein.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Rastklinke derart mit dem Betätigungshebel
zusammenwirkt, dass die Rastklinke in der Schließstellung
und in der Vorschließstellung durch den Betätigungshebel
blockiert ist.
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Gemäß einem
besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung ist der Betätigungshebel
dazu ausgebildet, den Sperrmechanismus in Öffnungsrichtung
zu beaufschlagen. Insbesondere dient also der Betätigungshebel
nicht nur zum Freigeben des Sperrmechanismus, wodurch ein Verschwenken
der Drehfalle in Öffnungsrichtung ermöglicht wird,
sondern der Betätigungshebel kann auch aktiv den Öffnungsvorgang
insofern unterstützen, als er den Sperrmechanismus in Öffnungsrichtung
beaufschlagt. Dieses Beaufschlagen erfolgt beispielsweise durch
ein Antreiben oder Anstoßen eines verschwenkbaren Elementes
des Sperrmechanismus, insbesondere einer Rastklinke des Gesperres.
Auch dieser Aspekt der Erfindung stellt einen unabhängigen
Aspekt dar, für den auch unabhängig Schutz beansprucht
wird.
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Bevorzugt
umfasst der Betätigungshebel einen auf der einen Seite
der Betätigungsachse gelegenen und zum Blockieren des Gesperres
dienenden Blockierarm sowie einen auf der anderen Seite der Betätigungsachse
gelegenen Stoßarm, der dazu ausgebildet ist, das Gesperre
in Öffnungsrichtung zu verschwenken.
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Dabei
kann vorgesehen sein, dass der Stoßarm mit einer Rastklinke
des Gesperres zusammenwirkt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Drehfalle beim Verschwenken in Schließrichtung
den Sperrmechanismus antreibt. Hierdurch wird insbesondere bei einer
schnellen Schließbewegung, wie sie beispielsweise bei einem
raschen Zuschlagen der Tür bzw. Klappe erfolgt, ein Blockieren
des Schlosses verhindert, was sonst insbesondere dadurch auftreten könnte,
dass eine verschwenkbare Sperrklinke, die dazu dient, die Drehfalle
in der Schließstellung zu sperren, sich beim Schließen
der Tür bzw. Klappe nicht schnell genug in Schließrichtung
dreht. In dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
kann vorgesehen sein, dass die Drehfalle beim Verschwenken in Schließrichtung
die Sperrklinke in Schließrichtung dreht, beispielsweise
also gewissermaßen durch eine wie auch immer geartete Koppelung ”vor sich
hertreibt”.
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Es
ist möglich, aber nicht zwingend, dass die Drehfalle, der
Betätigungshebel und der Sperrmechanismus jeweils vorgespannt
sind, wobei hierfür insbesondere jeweils eine Feder oder
eine Federanordnung vorgesehen ist. Dabei ist insbesondere vorgesehen,
dass die Drehfalle in Öffnungsrich tung, der Betätigungshebel
in Sperrrichtung und der Sperrmechanismus ebenfalls in Öffnungsrichtung
vorgespannt sind.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind auch in den abhängigen
Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei wesentliche Bestandteile
des Schlosses in einer Schließstellung, einer Vorschließstellung
und einer Öffnungsstellung dargestellt sind, und
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2 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer 1 entsprechenden
Darstellung
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Das
in 1 in einer Schließstellung, einer Vorschließstellung
und einer Öffnungsstellung dargestellte erfindungsgemäße
Fahrzeugschloss umfasst einen Betätigungshebel 17,
eine Drehfalle 11 sowie einen Sperrmechanismus, der ein
Gesperre 15 umfasst, das in diesem Ausführungsbeispiel
eine Sperrklinke 23 und eine Rastklinke 29 umfasst.
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Der
Betätigungshebel 17 ist um eine Betätigungsachse 19 schwenkbar
gelagert, wobei die Drehfalle 11 um eine Drehfallenachse 49 verschwenkbar
ist. Die Sperrklinke 23 und die Rastklinke 29 des
Gesperres 15 sind um eine gemeinsame Sperrachse 13 verschwenkbar
gelagert. Dabei sind die Sperrklinke 23 und die Rastklinke 29 relativ
zueinander drehfest angeordnet, d. h. die Sperrklinke 23 und
die Rastklinke 29 können nur gemeinsam verschwenkt
werden. Theoretisch könnte das Gesperre 15 auch von
einem einstückigen Bauteil gebildet werden, das die nachstehend
erläuterten Funktionen der Rastklinke 29 und der
Sperrklinke 23 übernehmen kann.
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Lediglich
schematisch angedeutet ist in 1, dass
der Betätigungshebel 17 mit einer Öffnungseinrichtung 45 gekoppelt
ist, die insbesondere einen Innenöffnungshebel und einen
Außenöffnungshebel einer Fahrzeugtür
umfasst. Der hierfür vorgesehene Kopplungsmechanismus,
der insbesondere eine oder mehrere Kupplungen umfasst, ist hier
der Einfachheit halber nicht dargestellt. Durch die dargestellte
Verbindung der Öffnungseinrichtung 45 mit der
Betätigungsachse 19 ist angedeutet, dass die Öffnungseinrichtung 45 dazu
dient, den Betätigungshebel 17 zum Öffnen
der Tür bzw. Klappe um die Betätigungsachse 19 zu
verschwenken, und zwar gegen den Uhrzeigersinn, wie es durch den
Pfeil unterhalb des Betätigungshebels 17 angedeutet
ist. In einer konkreten möglichen Ausgestaltung des Schlosses
greift die Öffnungseinrichtung 45 insbesondere
an einem Betätigungsarm 47 und dabei an einem
abgewinkelten, sich etwa parallel zur Betätigungsachse 19 erstreckenden
Betätigungsabschnitt des Betätigungsarmes 47 an.
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Auf
der einen Seite der Betätigungsachse 19 ist ein
Blockierarm 39 des Betätigungshebels 17 gelegen,
der in der Schließstellung und in der Vorschließstellung
mit der Rastklinke 29 zusammenwirkt, und zwar in der Schließstellung
mit einer Schließfläche 35 der Rastklinke 29 und
in der Vorschließstellung mit einer Vorschließfläche 37 der Rastklinke 29.
Der Betätigungshebel 17 dient also dazu, sowohl
in der Schließstellung als auch in der Vorschließstellung
ein Verschwenken des Gesperres 15 um die Sperrachse 13 in Öffnungsrichtung
durch Blockieren zu verhindern.
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Der
Betätigungshebel 17 weist außerdem einen
Stoßarm 41 auf, der beim Öffnen des Schlosses bzw.
einer mit dem Schloss ausgestatten Tür bzw. Klappe mit
einem eine Stoßfläche 43 aufweisenden Abschnitt
der Rastklinke 29 zusammenwirkt. Der Stoßarm 41 und
der die Stoßfläche 43 aufweisende Abschnitt
der Rastklinke 29 sind derart aufeinander abgestimmt, dass
beim Verschwenken des Betätigungshebels 17 in Öffnungsrichtung
der Stoßarm 41 die Rastklinke 29 und
damit das Gesperre 15 gegen den Uhrzeigersinn und damit
in Öffnungsrichtung verschwenkt.
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Dieses
Beaufschlagen der Rastklinke 29 durch den Stoßarm 41 erfolgt
erst dann, wenn durch anfängliches Verdrehen des Betätigungshebels 17 in Öffnungsrichtung
der Blockierarm 39 die Rastklinke 29 so weit freigegeben
hat, dass diese sich in Öffnungsrichtung drehen kann.
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Die
Sperrklinke 23 wirkt unmittelbar mit der Drehfalle 11 zusammen,
und zwar sowohl zum Sperren oder Blockieren der Drehfalle 11 als
auch als Bestandteil einer Zuziehhilfe. In der Schließstellung wirkt
die Sperrklinke 23 über eine Sperrfläche 25 mit einer
entsprechenden Gegenfläche der Drehfalle 11 zusammen.
Die Sperrklinke 23 ist außerdem mit einer Vorschließfläche 28 versehen, über
welche die Sperrklinke 23 mit einer entsprechenden Gegenfläche
der Drehfalle 11 in der Vorschließstellung zusammenwirkt.
Ferner weist die Sperrklinke 23 eine Zuziehfläche 27 auf,
die dazu dient, die Drehfalle 11 ausgehend von der Vorschließstellung
in die Schließstellung zu drehen. Dabei ist das Schloss
derart ausgelegt, dass sich die Anordnung aus Drehfalle 11 und Sperrklinke 23 sowohl
in der Schließstellung als auch in der Vorschließstellung
an der Grenze zur Selbsthemmung befindet bzw. der Grad der Selbsthemmung
sehr klein gewählt ist, wie es vorstehend bereits erläutert
wurde.
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Des
Weiteren umfasst das erfindungsgemäße Kraftfahrzeugschloss
einen Elektromotor 21, der zum Öffnen der Tür
bzw. Klappe Bestandteil einer Öffnungshilfe und beim Überführen
des Schlosses von der Vorschließstellung in die Schließstellung
als Bestandteil einer Zuziehhilfe wirksam ist.
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Die Öffnungsfunktion
ist durch eine Verbindung des Motors 21 mit der Betätigungsachse 19 angedeutet.
Die Verbindung zwischen dem Motor 21 und der Sperrachse 13 deutet
an, dass der Motor 21 in seiner Eigenschaft als Bestandteil
der Zuziehhilfe das Gesperre 15 in der durch den Pfeil
angedeuteten Weise im Uhrzeigersinn, d. h. in Schließrichtung,
um die Sperrachse 13 verschwenken kann.
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Nicht
dargestellt sind zur Koppelung des Motors 21 an den Betätigungshebel 17 und
das Gesperre 15 vorgesehenen Einrichtungen. Ebenfalls nicht dargestellt
sind Sensoren sowie weitere elektrische und elektronische Komponenten,
die dazu dienen, den Motor 21 zu aktivieren und zu deaktivieren,
wenn die entsprechende Situation am Schloss detektiert wird.
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Zum Öffnen
des Schlosses wird an der Öffnungseinrichtung 45 entweder
ein Innen- oder Außenöffnungshebel vom Benutzer
betätigt. Dies kann mittels einer Sensorik detektiert werden,
woraufhin der Motor 21 aktiviert wird, um den Betätigungshebel 17 in Öffnungsrichtung
um die Betätigungsachse 19 zu verschwenken. Hierdurch
wird zunächst das Blockieren der Rastklinke 29 durch
den Blockierarm 39 aufgehoben, so dass das Gesperre 15 gegen
den Uhrzeigersinn und somit in Öffnungsrichtung verschwenken
kann. Die in der Schließstellung zwischen der Drehfalle 11 und
der Sperrklinke 23 wirksame Selbsthemmung sorgt dafür,
dass die über die Rastklinke 29 auf den Blockierarm 39 aufgebrachte Last
vergleichsweise gering ist, so dass die zum anfänglichen
Verschwenken des Betätigungshebels 17 zwecks Freigabe
des Gesperres 15 erforderliche Kraft relativ klein ist.
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Nachdem
die Rastklinke 29 freigegeben worden ist, beaufschlagt
der Betätigungshebel 17 bei seinem weiteren Verschwenken
mittels seines Stoßarmes 41 die Stoßfläche 43 der
Rastklinke 29, wodurch unter Überwindung der gering
ausgelegten Selbsthemmungskraft zwischen Drehfalle 11 und Sperrklinke 23 die
Rastklinke 29 und die Sperrklinke 23 als eine
Einheit gegen den Uhrzeigersinn in Öffnungsrichtung verschwenkt
werden. Hierdurch gibt die Sperrklinke 23 die Drehfalle 11 frei,
die folglich um die Drehfallenachse 49 verschwenken kann,
wodurch das Schloss in die Öffnungsstellung gelangt.
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Beim
Schließen des Schlosses wird die Drehfalle 11 über
den nicht dargestellten, fest am Fahrzeug angebrachten Schließbügel
in Schließrichtung, also gegen den Uhrzeigersinn, um die
Drehfallenachse 49 verschwenkt, bis sie zunächst
die Vorschließstellung erreicht ist. Dabei sind die Drehbewegungen
der Drehfalle 11 und der Sperrklinke 23 derart
aufeinander abgestimmt, dass in der Vorschließstellung
die Sperrklinke 23 in der dargestellten Weise an der Drehfalle 11 anliegt.
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Mittels
einer Sensorik wird dieser Zustand erkannt, woraufhin der Motor 21 aktiviert
wird und aktiv das Gesperre 15 um die Sperrachse 13 im
Uhrzeigersinn und somit in Schließrichtung dreht. Hierbei nimmt
die Sperrklinke 23 über ihre Zuziehfläche 27 die
Drehfalle 11 mit, die somit motorisch unterstützt
in die Schließstellung gedreht wird, womit die Schließstellung
hergestellt und das Schloss vollständig geschlossen ist.
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Zu
erwähnen ist noch, dass in der Vorschließstellung
die gering ausgelegte Selbsthemmung zwischen Drehfalle 11 und
Sperrklinke 23 wirksam ist, und zwar hier über
die Vorschließfläche 28 der Sperrklinke 23 und
die entsprechende Gegenfläche an der Drehfalle 11.
Von Bedeutung ist diese Selbsthemmung insbesondere dann, wenn ausgehend
von der Vorschließstellung das Schloss weiter im Sinne
eines Öffnens betätigt werden soll. Entsprechend
der Situation beim von der Schließstellung ausgehenden
anfänglichen Öffnen ist durch die in der Vorschließstellung
wirksame Selbsthemmung gewährleistet, dass die am Blockierarm 39 des
Betätigungshebels 17 anliegende Last vergleichsweise
gering ist, so dass realtiv geringe Kräfte erforderlich sind,
um den Betätigungshebel 17 ausgehend von der Vorschließstellung
weiter in Öffnungsrichtung zu drehen und somit die Rastklinke 29 freizugeben.
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In
dem Ausführungsbeispiel der 2 umfasst
das Gesperre wiederum eine mit dem Betätigungshebel 17 zusammenwirkende
Rastklinke 29. Anstelle einer Sperrklinke 23,
wie sie im Ausführungsbeispiel der 1 vorgesehen
ist, umfasst das Gesperre 15 beim Ausführungsbeispiel
der 2 eine Kniehebelanordnung, die einen ersten Hebel 31 und
einen zweiten Hebel 33 umfasst. Die beiden Hebel 31 und 33 sind
gelenkig miteinander verbunden, nämlich um eine gemeinsame
Achse 51 gegeneinander verschwenkbar. Der erste Hebel 31 ist
an seinem anderen Ende bezüglich der Sperrachse 13 drehfest mit
der Rastklinke 29 gekoppelt, d. h. nur gemeinsam mit der
Rastklinke 29 um die Sperrachse 13 verschwenkbar.
Der zweite Hebel 33 ist mit seinem anderen Ende an die
Drehfalle 11 angelenkt, d. h. um eine weitere Achse 53 relativ
zur Drehfalle 11 verschwenkbar.
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Hinsichtlich
des prinzipiellen Aufbaus entspricht das Schloss gemäß 2 ansonsten
dem Schloss gemäß 1, so dass
insofern auf die entsprechenden Ausführungen zur 1 verwiesen wird.
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Das
Schloss gemäß 2 ist wiederum
so ausgebildet, dass in der Schließstellung die Anordnung
aus Drehfalle 11 und Kniehebelanordnung 31, 33 an
der Grenze zur Selbsthemmung ausgelegt ist. Die zum Freigeben der
Rastklinke 29 durch Verschwenken des Betätigungshebels 17 in Öffnungsrichtung
erforderlichen Kräfte sind hierdurch vergleichsweise gering.
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Nachdem
die Rastklinke 29 freigegeben worden, also die Schließfläche 35 der
Rastklinke 29 außer Eingriff mit dem Blockierarm 39 des
Betätigungshebels 17 gelangt ist, treibt der Betätigungshebel 17 mit
seinem Stoßarm 41 die Rastklinke 29 und
damit das Gesperre 15 in Öffnungsrichtung an,
wobei hier ein Verschwenken der Rastklinke 29 um die Sperrachse 13 im
Uhrzeigersinn erfolgt.
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Hierdurch
gelangt die Kniehebelanordnung in eine Stellung, die ein Verschwenken
der Drehfalle 11 in Öffnungsrichtung, also im
Uhrzeigersinn, ermöglicht.
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Beim
Schließen der mit dem Schloss ausgestatteten Tür
bzw. Klappe gelangt das Schloss zunächst in die Vorschließstellung.
Dieser Zustand wird detektiert, woraufhin der Motor 21 die
drehfest gekoppelte Anordnung aus erstem Hebel 31 und Rastklinke 29 in
Schließrichtung, d. h. hier gegen den Uhrzeigersinn, um
die Sperrachse 13 verschwenkt. Über den zweiten
Hebel 33 der Kniehebelanordnung wird hierdurch die Drehfalle 11 derart
beaufschlagt bzw. angetrieben, dass sie motorisch unterstützt
gegen den Uhrzeigersinn in Schließrichtung um die Drehfallenachse 49 verschwenkt
wird, bis die Schließstellung erreicht und damit die Tür
bzw. Klappe vollständig geschlossen ist.
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Den 1 und 2 ist
außerdem zu entnehmen, dass bezüglich der jeweiligen
Achsen die betreffenden Bauteile nicht in der gleichen Ebene angeordnet
sind. Vielmehr sind die entsprechenden Bauteile bezüglich
der jeweiligen Achse in unterschiedlichen Ebenen, d. h. insbesondere übereinander
liegend, angeordnet. Dies ermöglicht es, dass Bauteile
des Schlosses beim Verstellen einander überlappen können,
wodurch insgesamt eine Reduzierung des Platzbedarfes für
das erfindungsgemäße Schloss erreicht wird.
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- 11
- Drehfalle
- 13
- Sperrachse
- 15
- Gesperre
- 17
- Betätigungshebel
- 19
- Betätigungsachse
- 21
- Motor
- 23
- Sperrklinke
- 25
- Sperrfläche
- 27
- Zuziehfläche
- 28
- Vorschließfläche
- 29
- Rastklinke
- 31
- Erster
Hebel
- 33
- Zweiter
Hebel
- 35
- Schließfläche
- 37
- Vorschließfläche
- 39
- Blockierarm
- 41
- Stoßarm
- 43
- Stoßfläche
- 45
- Öffnungseinrichtung
- 47
- Betätigungsarm
- 49
- Drehfallenachse
- 51
- Achse
- 53
- Achse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10312304
A [0006]
- - US 4203621 [0006]
- - DE 202008012706 U1 [0006]
- - DE 10327448 A [0006]
- - WO 2006/087578 A [0006]
- - WO 2008/061491 A [0006]
- - WO 2007/076826 [0006]