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Die
Erfindung betrifft eine Abzugszunge für eine Schusswaffe, insbesondere
eine Sportwaffe.
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Die
Abzugszunge wird mit dem Finger zum Auslösen des Schusses einer Schusswaffe
betätigt. Dabei
ist, um kontrolliert einen Schuss abzugeben, diese mit einer Federkraft
vorbelastet.
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Der
Auslösedruck,
der überwindet
werden muss, damit der Schuss bricht, ist dabei einstellbar und
teilweise durch Bestimmungen oder Regeln vorgegeben.
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Insbesondere
bei Sportschützen,
beispielsweise beim Biathlon, ist der Auslösedruck, um einen sehr präzisen Schuss
abgeben zu können,
im Bereich um 100 Gramm, also weit unter dem Bereich für Pistolen
eingestellt. Beim Sportschießen,
bei dem über
längere
Zeit ein sehr kleines Ziel präzise
anvisiert werden muss, kann es zu Ermüdung, Verkrampfung und Desensibilisierung
des Abzugsfingers kommen. Dann ist kein sehr definiertes Auslösen des Schusses
mehr möglich.
Dies erhöht
die Gefahr eines verrissenen Schusses durch übermäßiges Durchziehen oder dem üblichen
Entgegenwirken durch „Spielen” mit dem
Abzug, also eine Bewegung des Abzugs oder des Auslösefingers
vor dem Auslösen
des Schusses, was ein ungewolltes, verfrühtes und damit unpräzises Abfeuern
zur Folge haben kann.
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Da
sich also recht leicht ein Schuss lösen kann und dabei ein Verziehen
des Schusses nicht selten vorkommt, ist es wünschenswert, wenn dem Schützen ein
definierterer Auslösepunkt, also
ein direkter Kontakt zum Druckpunkt zur Verfügung gestellt werden könnte.
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Aufgabe
der Erfindung ist es eine verbesserte Abzugszunge zur Verfügung zu
stellen, die eine sicherere Schussabgabe einer Waffe ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Abzugszunge nach den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass ein an dem Grundkörper
der Abzugszunge an einem Gelenk verschwenkbar gelagertes federnd
vorgespanntes Abzugsblatt vorgesehen ist, welches zum Erreichen
des Auslösedrucks
zum Brechen des Schusses durch Anlegen des Fingers beim Abzug gegen
den Grundkörper
bei Überwinden
einer Federvorspannung auf einem Vordruckweg verschwenkbar ist,
bei Anliegen des Abzugsblatts am Grundkörper kann dann bei Überwindung
des Druckpunkts auf dem Auslöseweg
der Abzug der Schusswaffe ausgelöst werden.
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Durch
die Erfindung ist ein direkter Kontakt zum Druckpunkt ermöglicht,
da durch den definierten Vorweg der Abzugszunge und der zweiten
Stufe im Druckaufbau, der überwunden
werden muss beim Durchziehen, ein Verreißen oder ein ungewollter Schuss
fast nicht mehr vorkommt. Der Schütze ist zudem schneller in
der Reaktionszeit beim Auslösen und
bei der Auge-Hand-Koordination.
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Nach
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
Feder-Vorspannung des Abzugsblatts gegen den Grundkörper der
Abzugszunge durch eine Feder vorgesehen, welche in Abzugsrichtung
in einer wenigstens teilweise im Abzugsblatt und/oder dem Grundkörper vorgesehenen Ausnehmung
gelagert ist und insbesondere durch eine Madenschraube in der Federvorspannung
einstellbar und in ihrer Position in der Ausnehmung festlegbar ist.
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Von
Vorteil sind in dem Abzugsblatt und dem Grundkörper der Abzugszunge wenigstens
zwei in unterschiedlichem Abstand zum Gelenk befindliche Ausnehmungen
vorgesehen, durch welche durch Wahl der Einlegung der Feder eine
Einstellung der Feder-Vorspannung des Abzugsblatts gegen den Grundkörper der
Abzugszunge erfolgen kann.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
an dem Abzugsblatt zur Auflage des Fingerdruckpunkts des Schützen ein Kontaktpunkt
oder eine Kontaktplatte vorgelagert vorgesehen ist, welche insbesondere
an dem Abzugsblatt durch wenigstens eine hierzu vorgesehene Langloch-Festlegung und/oder
Verschraubung in ihrer Position gegenüber dem Abzugsblatt einstellbar ist.
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Bevorzugterweise
ist das Gelenk am oberen Bereich des Grundkörpers der Abzugszunge vorgesehen.
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Eine
besonders vorteilhafte und daher bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass das Abzugsblatt an seinem unteren Bereich in einer Zwangsführung in
Eingriff mit dem Grundkörper
der Abzugszunge steht, wodurch eine maximale Auslenkung des Abzugsblatts
gegen den Grundkörper
definiert ist.
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Von
Vorteil ist eine Aufnahme vorgesehen, vermittels welche eine einstellbare
Befestigung an einer Züngelführung eines
Abzugshebels einer Waffe ermöglicht
ist.
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Die
Aufnahme ist dabei von Vorteil so ausgestaltet, dass diese vermittels
einer einstellbaren Festlegung eine rotatorische Einstellung um
die durch den Verlauf der Abzugszunge definierte Achse oder eine
hierzu parallele Achse RA und/oder eine Längeneinstellung entlang der
durch den Verlauf der Abzugszunge definierten Achse oder eine hierzu
parallele RA Achse ermöglicht.
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Von
Vorteil ist ein Winkelversatzstück
vorgesehen, vermittels welchem die Lage der Abzugszunge unter dem
Abzugshebel einer Waffe seitlich vorwählbar und einstellbar ist,
wobei die Einstellung insbesondere durch Festlegung in Zusammenwirkung einer
Festlegschraube mit einem Langloch erfolgt. Dem folgend erfolg die
Festlegung der Aufnahme von Vorteil an dem Winkelversatzstück.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen oder
deren mögliche
Unterkombinationen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im
Einzelnen zeigt die schematische Darstellung in:
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1 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von der Seite,
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2 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von schräg
hinten,
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3 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von hinten,
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4 eine
Querschnittsdarstellung in Richtung IV aus 3,
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5 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von vorne,
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6 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von oben,
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7 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von schräg
unten,
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8 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von schräg
unten links, und
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9 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Abzugszunge
von vorne schräg
unten.
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Die
in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich
wirkende Elemente.
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1 zeigt
die eine beispielhafte Abzugszunge 1 für eine Schusswaffe mit einem
Grundkörper 2 und
einem daran in einem Gelenk 3 verschwenkbar angelenkten
Abzugsblatt 4. Vermittels einer Aufnahme 12 wird
die Abzugszunge 1 an einer Züngelführung eines Abzugshebels einer
Waffe (nicht dargestellt) befestigt, wobei die Lage in Laufrichtung
an der Züngelführung einstellbar
ist. Der Schuss wird durch Verschwenken der Abzugszunge 1 in
Abzugsrichtung R ausgelöst.
Wird der Finger auf eine im gezeigten Beispiel am Abzugsblatt 4 vorgesehene Kontaktplatte 8 gelegt
wird zunächst
der federbelastete Vordruckweg VD zurückgelegt, dann liegt das Abzugsblatt 4 am
Grundkörper 2 an
und nur noch der in der nicht dargestellten Auslösemechanik eingestellte Auslösedruck
muss durch den Auslöseweg
AD überwunden
werden, damit der Schuss bricht.
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Das
Gelenk 3, um welches das Abzugsblatt 4 am Grundkörper verschwenkbar
angelenkt ist ist im gezeigten Beispiel am oberen Bereich a des
Grundkörpers 2 der
Abzugszunge 1 vorgesehen. Im Sinne der Erfindung sind hier
auch andere federvorbelastete Anordnungen möglich.
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Das
konkrete Beispiel der Federvorspannung ist in 4 weiter
erläutert.
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Die 2 und 3 zeigen
die Abzugszunge schräg
von hinten und von hinten her gesehen.
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Die
einstellbare Kontaktplatte 8 ist an dem Abzugsblatt 4 zur
Auflage des Fingerdruckpunkts des Schützen vorgelagert vorgesehen
(siehe auch 5, 6 und 9).
Dabei ist zur Einstellung ihrer Position gegenüber dem Abzugsblatt eine Langloch-Festlegung 9 mit
am Abzugsblatt 4 wirkender Verschraubung 10 vorgesehen.
Konstruktiv ist hier auch eine Abstandseinstellung zum Abzugsblatt denkbar.
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In 4 ist
die Erfindung in einer Schnittdarstellung der Abzugszunge näher erläutert.
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Die
Feder-Vorspannung des Abzugsblatts 4 gegen den Grundkörper 2 der
Abzugszunge 1 erfolgt durch eine Feder 5, welche
in Abzugsrichtung R in einer wenigstens teilweise im Abzugsblatt 4 und
dem Grundkörper 2 vorgesehenen
Ausnehmung 61 oder 62 gelagert ist. Der Einstellung
des Federdrucks bzw. der Federverspannung auf dem Vordruckweg VD und
die Sicherung der Feder ist dabei zum einen durch eine Madenschraube 7 einstellbar,
zum anderen erfolgt die Einstellung durch die Wahl zwischen im Beispiel
zwei in unterschiedlichem Abstand zum Gelenk 3 befindliche
Ausnehmungen 61 und 62. Im Beispiel ist die weniger
federbelastete Ausnehmung 62 gewählt.
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Zur
Auslösung
des Schusses muss nun nur noch der Auslöseweg AD unter Überwindung
der durch die Waffenmechanik nach Abzug des Vordrucks restlich notwenige
Auslösedruck
erreicht werden.
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Die
maximale Auslenkung (entspricht dem Vordruckweg VD) ist durch eine
an seinem unteren Bereich b des Abzugsblatts 4 vorgesehene
Zwangsführung 11 vorgegeben,
durch die ein Eingriff zwischen dem Grundkörper 2 und der Abzugszunge 1 besteht
(siehe auch 7 und 8).
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In
den 7 und 8 ist zudem auch die rotatorische
Einstellbarkeit 14 der Aufnahme 12 und damit der
Abzugszunge gegenüber
der Waffe erläutert.
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So
ist eine Rotation 14 um die durch den Verlauf der zur Abzugszunge
parallelen Achse RA als auch eine Längeneinstellung 16 entlang
Achse RA ermöglicht,
wobei eine Klemmung in der gewünschten
Position durch Madenschrauben 15 erfolgt.
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Die
Verbindung der Aufnahme 12 mit dem Grundkörper 2 erfolgt über ein
Winkelversatzstück 13,
vermittels welchem die Lage 19 der Abzugszunge 4 unter
dem Abzugshebel einer Waffe seit lich vorwählbar und einstellbar ist,
wobei die Einstellung insbesondere durch Festlegung in Zusammenwirkung einer
Festlegschraube 17 mit einem Langloch 18 erfolgt.
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Es
ist also eine Winkeleinstellung 14 möglich, eine Längeneinstellung 16 und
eine Seiteneinstellung der Lage 19. Weiterhin ist durch
den Sperrstein 20 eine Verkippung des Grundkörpers 2 gegenüber dem
Winkelversatzstück 13 möglich.
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- 1
- Abzugszunge
- 2
- Grundkörper
- 3
- Gelenk
- 4
- Abzugsblatt
- 5
- Feder
- 61,
62
- Ausnehmung
- 7
- Madenschraube
- 8
- Kontaktplatte
- 9
- Langloch-Festlegung
- 10
- Verschraubung
- 11
- Zwangsführung
- 12
- Aufnahme
- 13
- Winkelversatzstück
- 14
- rotatorische
Einstellung
- 15
- Madenschrauben
- 16
- Längeneinstellung
- 17
- Festlegschraube
- 18
- Langloch
- 19
- Lage
- 20
- Sperrstein
- a
- oberer
Bereich des Grundkörpers
- b
- unterer
Bereich des Abzugsblatts
- VD
- maximale
Auslenkung, Vordruckweg
- AD
- Auslöseweg
- R
- Abzugsrichtung
- RA
- parallele
Achse