Die vorliegende Erfindung betrifft eine Armbrust zum Schießen
von Pfeilen, Bolzen, Harpunen oder zum Narkotisieren, die einen
Schaft mit einer Auflage für das Geschoß enthält und bei der
über zwei starre, gelenkig am Grundrahmen angebrachte Wurfarme
die Sehne gegen Federkraft gespannt wird.
Eine derartige Armbrust ist bekannt. Die beiden Wurfarme werden
je gegen eine Feder gespannt. Um unterschiedliche Schußentfernungen
zu erreichen, werden verschiedene Federn eingesetzt. Bei dieser
bekannten Armbrust besteht der große Nachteil, daß durch die
jedem Wurfarm zugeordneten Federn unterschiedliche Vorspannungen
erfolgen können, wodurch ein ungenauer Schuß die Folge ist. Weiter
hin bilden die beiden Federn eine hohe Massenträgheit und führen
zu einem erhöhten Gewicht der Waffe. Die Handhabung ist sehr um
ständlich und wirkt insbesondere bei der Jagd durch das hohe
Gewicht sehr nachteilig aus. Um weit und genau schießen zu kön
nen, ist eine sehr hohe Federspannung notwendig, so daß starke
Spannungen auf den Abzugmechanismus wirken. Bei Betätigung des
Abzuges sind relativ hohe Kräfte notwendig, so daß eine gewisse
Bewegung der Armbrust im Augenblick des Abschusses sich nicht
vermeiden läßt. Die Folge ist dann zwangsläufig ein ungenauerer
Schuß.
Wesen der vorliegenden Erfindung ist es, die beiden Wurfarme
völlig gleich mit der Federkraft zu beaufschlagen, wobei gleich
zeitig ein möglichst leicht zu betätigender Abzug geschaffen wer
den soll, um einen präzisen Schuß zu erreichen.
Um diese Vorteile zu erhalten, sieht die vorliegende Erfindung
vor, daß die Feder vorzugsweise aus einem an sich bekannten
Federpaket von Tellerfedern besteht, das im Grundrahmen unter der
Geschoßauflage angebracht und über umgelenkte Elemente, bei
spielsweise Seile mit den beiden Wurfarmen verbunden ist. Nur
ein Federelement bzw. nur ein Federsystem ist zentral in der
Waffe angeordnet, so daß die gesamte Armbrust baulich sehr klein
und leicht gestaltet werden kann. Über die umgelenkten Elemente
wirkt die Federkraft gleichmäßig auf beide Wurfarme, so daß die
Armbrust beim Abschuß sich nicht seitlich bewegt.
Um die Federkraft völlig gleichmäßig auf beide Wurfarme verteilen
zu können, sind erfindungsgemäß die umgelenkten Elemente über an
sich bekannte Mittel in der Länge einstellbar.
Das Spannen der Wurfarme gegen die Kraft der Feder bzw. des
Federpaketes wird dadurch erreicht, daß an dem Grundrahmen beid
seitig Spannbügel gelenkig angeordnet sind, die mit hinter die
Wurfarme fassenden Elementen, beispielsweise Haken, versehen sind.
Die Haken der als lange Hebelarme dienenden Spannbügel werden
hinter die Wurfarme geschoben, so daß dann mit relativ geringem
Kraftaufwand die Wurfarme und damit die Sehne gespannt werden
können.
Vorzugsweise sind die Spannbügel kardanisch an dem Grundrahmen
angebracht. Die Spannbügel können so in einfacher Weise nach unten
geklappt werden und dienen dann als Auflage während des Schießens.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Spannbügel über Arre
tierungsmittel miteinander verbindbar sind. Die Armbrust kann so
bei hinter die Wurfarme greifenden Haken ganz einfach gesichert
werden. Bei in dieser Weise anliegenden Wurfarmen ist die Arm
brust sehr schmal und kann dann wesentlich einfacher getragen
und auch transportiert werden.
Hierbei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Arretie
rungsmittel aus Rasten bestehen, die unter Federdruck einrasten
und ineinander greifen.
Werden die umgelenkten Elemente, wie Seile über Exzentersegmente
geführt, kann über das damit während des Spannens entstehende
andere Übersetzungsverhältnis mit relativ geringer Körperkraft
eine extrem hohe Federkraft erreicht werden.
Die vorliegende Erfindung sieht ferner vor, daß die Abzugvorrich
tung aus einem, gegen Federkraft verschiebbaren Spannbolzen
besteht, der an einem Ende mit einem Vorsprung, beispielsweise
in Form eines vorspringenden Randes oder mit einer Raste verse
hen ist, unter den in Spannstellung, ebenfalls unter Federkraft,
ein verschiebbares Sicherungselement einrastet, wobei gleichzei
tig, ebenfalls unter Federkraft, sich der Abzug oder ein damit
verbundenes Teil unter den Spannbolzen oder einen, an dem Bolzen
angebrachten Vorsprung schiebt. Durch diese Maßnahmen wird ein
indirekt wirkender Abzug geschaffen. Die zur Auslösung des Schusses
notwendige hohe Kraft wird durch Vorspannen des Spannbolzens
bereits aufgebracht. Bei Betätigung des Abzuges wird der Spannbolzen unter sehr
geringem Kraftaufwand freigegeben, wodurch dieser den Sehnen
halter freigibt und somit der Schuß ausgelöst wird. Das automa
tisch in Sicherungsstellung schnappende Sicherungselement ver
hindert einen ungewollten Schuß. Wird der Spannbolzen gegen
Federkraft verschoben, rasten automatisch der Abzug in die
Spannposition und das Sicherheitselement in die Sicherungsstel
lung. Erst wenn lezteres verschoben wird, ist die Armbrust ent
sichert und schußbereit.
Ferner ist vorgesehen, daß der freigegebene Spannbolzen unter
Federkraft direkt oder indirekt mit der Arretierung des Sehnen
halters verbunden ist bzw. in Kontakt gerät. Nachdem durch Betä
tigung des Abzuges der Spannbolzen sich unter der Kraft der vor
gespannten Feder bewegt, wird die Arretierung des Sehnenhalters
freigegeben, so daß der Schuß sich löst.
Verschiebt der Spannbolzen bei Betätigung des Anzuges direkt
oder indirekt das Sicherungselement wieder in die Sicherungs
stellung, ist sofort nach dem Spannen des Spannbolzens die
Waffe automatisch wieder gesichert.
Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß an dem verschieb
baren Sicherungselement und an dem Spannbolzen Rasten, Kerben
oder dergleichen vorgesehen sind, die in Sicherungsposition
des Sicherungselementes bei Betätigung des Abzuges fest mitein
ander verbunden sind. Wird versehentlich der Abzug betätigt, ohne
daß das Sicherungselement verschoben wurde, also die Armbrust
nicht entsichert wurde, greifen die Rasten oder Kerben ineinan
der, so daß der Schuß sich nicht lösen kann. Es ist dann auch
nicht möglich, die Armbrust zu entsichern, wodurch der Schuß dann
gelöst würde. Erst nach erneutem Spannen des Spannbolzens kann
das Sicherungselement gegen Federkraft verschoben werden, womit
die Armbrust dann schußbereit wäre.
Bei einer Armbrust mit Visier ist vorgesehen, daß das Visier auf
einem, sich über die gesamte Länge der Armbrust erstreckenden
Hebel angeordnet ist, der hinten schwenkbar und vorn in der
Höhe verstellbar angebracht ist. Über diesen langen Hebel ist es
möglich, das Visier in sehr einfacher Weise exakt einzustellen.
Die Erfindung sieht schließlich vor, daß an der Höhenverstellung
eine Skala angebracht ist, um so für bestimmte Schußentfernungen
die richtige Visiereinstellung leicht und genau einstellen zu
können.
Die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung ist an Hand eines
Ausführungsbeispieles nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Armbrust nach der Erfindung in der Draufsicht,
Fig. 2 eine Armbrust nach der Erfindung in der Seitenansicht und
Fig. 3 eine Prinzipskizze von dem Abzugsmechanismus nach der
Erfindung.
Die Armbrust 1 besteht im wesentlichen aus dem Schaft 2, dem
Grundrahmen 3 sowie der Geschoßauflage 4. An dem Grundrahmen 3
sind an den Punkten 5, 5′ beidseitig Spannbügel 6, 6′ kardanisch
angebracht.
In dem Grundrahmen 3 ist unterhalb der Geschoßauflage 4 ein Feder
paket 7 vorgesehen, das über ein schwenkbares Teil 8 und über Sei
le 9, 9′ mit den Wurfarmen 10, 10′ verbunden ist, wobei zwischen den
Wurfarmen 10, 10′ die Sehne 11 befestigt ist. Die Seile 9, 9′ können
über hier nicht dargestellte Mittel in der Länge verstellt werden.
Es ist auch möglich, das Teil 8 kardanisch aufzuhängen, wodurch
sich die Federkraft des Federpaketes 7 automatisch gleichmäßig auf
beide Wurfarme 10, 10′ verteilen würde. Die Seile 9, 9′ werden über
Exzentersegmente 12, 12′ geführt, um so beim Spannen der Wurf
arme 10, 10′ eine Übersetzung zum leichteren Spannen des Federpa
ketes 7 zu erreichen. Gleichzeitig läßt sich durch die Festlegung
der Form der Exzentersegmente 12, 12′ die Bewegung und damit die
Schnelligkeit der Wurfarme 10, 10′ steuern.
Zum Spannen der Wurfarme 10, 10′ werden die hier nicht näher dar
gestellten Arretierungsmittel 13, die aus Rasten bestehen können,
die unter Federkraft ineinandergreifen, gelöst und nach vorn
geschwenkt, bis die Haken 14, 14′ hinter die Wurfarme 10, 10′
greifen. Anschließend werden unter Kraftaufwand gegen die Feder
kraft des Federpaketes 7 die Spannbügel 6, 6′ verschwenkt, bis
die Sehne in den Sehnenhalter 15 eingelegt werden kann. Die Spann
bügel 6, 6′ können dann oberhalb des Schaftes 2 arretiert werden,
wodurch die Wurfarme 10, 10′ festgehalten werden und somit die
Armbrust 1 auch bei gespannten Wurfarmen 10, 10′ gesichert ist.
Da die Wurfarme 10, 10′ in dieser Stellung an dem Grundrahmen 3
anliegen, ist die Armbrust 1 dann insgesamt sehr schmal, wodurch
ein einfaches Tragen oder Verstauen möglich wird. Werden die
Spannbügel 6, 6′ in die lt. Fig. 2 skizzierte Lage gebracht,
fassen die Haken 14, 14′ nicht mehr hinter die Wurfarme 10, 10′,
so daß dann die Armbrust schußbereit ist.
Auf dem Grundrahmen 3 ist ein Hebel 16 um die Achse 17 schwenk
bar angeordnet, der vorn über eine Klemmschraube 18 in einem
Langloch 19 in der Höhe verstellbar ist. Neben dem Langloch 19
ist eine Skala 20 vorgesehen, um so das auf dem Hebel 16 aufge
setzte Visier 21 genau einstellen zu können.
Die Abzugvorrichtung 22 besteht aus einem Spannbolzen 23, der
über einen Betätigungshebel 24 gegen eine in Richtung des Pfei
les 25 wirkende Feder in Richtung des Pfeiles 26 verschoben
wird, um auf diese Weise die Abzugvorrichtung 22 zu spannen.
Das Sicherungselement 27 schiebt sich dabei durch eine in Rich
tung des Pfeiles 28 wirkende Feder mit seiner Raste 29 unter die
Raste 30 an dem Spannbolzen 23. Gleichzeitig schiebt sich das
mit dem Abzug 31 verbundene Teil 32 durch eine Feder, die Rich
tung des Pfeiles 33 wirkt, unter den Spannbolzen 23.
Zur Entsicherung der Abzugvorrichtung 22 wird das Sicherungs
element 27 über den Betätigungshebel 34 gegen die Kraft der
Feder verschoben, bis der Betätigungshebel 34 in dem gewinkelten
Schlitz in die Position 35 gelangt und dort festgehalten wird.
Wird bei so entsicherter Abzugvorrichtung 22 der Abzug 31 betä
tigt, wozu nur ein sehr geringer Kraftaufwand notwendig ist, wird
der Spannbolzen 23 freigegeben und schnellt unter Federkraft in
Richtung des Pfeiles 25 und schlägt auf den Hebel 36, wodurch er
die Arretierung 37 des Sehnenhalters 15 freigibt, der sich durch
eine Feder, die in Richtung des Pfeiles 38 wirkt, verschwenkt
und damit die Sehne 11 sich löst. Gleichzeitig drückt ein Ele
ment 39, welches mit dem Spannbolzen 23 verbunden ist, auf den
Betätigungshebel 34 und schiebt diesen aus der festgehaltenen
Stellung, so daß nach dem Schuß automatisch unter Federkraft das
Sicherungselement 27 sich wieder in die Sicherungsposition ver
schiebt.
Wird versehentlich bei nicht entsicherter Abzugvorrichtung 22
der Abzug 31 betätigt, verschiebt sich der Spannbolzen 23 nur
so weit, bis die Rasten 29 und 30 ineinandergreifen, ohne daß
der Hebel 36 von dem Spannbolzen 23 berührt wird. Der Schuß kann
dann auch nicht durch Verschieben des Sicherungselementes 27
über den Betätigungshebel 34 ausgelöst werden, da zuerst der
Spannbolzen 23 erneut wieder gespannt werden muß. Erst dann kann
die Armbrust 1 wieder durch den Betätigungshebel 34 entsichert
werden.
Zum sicheren Zielen können die Spannbügel 6, 6′ nach unten in
die in der Fig. 2 gestrichelt eingezeichneten Lage geschwenkt
werden, um sie so als Auflage der Armbrust 1 zu nutzen.