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Die
Erfindung betrifft eine nichtwässrige Dispersion von organischen
Polymerpartikeln in einem Reaktivverdünner, ein Verfahren
zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.
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Nichtwässrige
Dispersionen von organischen Polymerpartikeln in einem Reaktivverdünner
sind im Stand der Technik beschrieben. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung ist hier insbesondere auf die
EP 1 910 436 B1 zu verweisen.
Konkret ist darin beansprucht eine nichtwässrige transparente
Dispersion von Polyurethan(meth)acrylatpartikeln in einem Reaktivverdünner.
Diese nichtwässrige transparente Dispersion ist dadurch
erhältlich, dass man ein Polyisocyanat mit mindestens einem
Polyol und einem nukleophil funktionalisierten (Meth)acrylsäureester
in einem Reaktivverdünner umsetzt. Besonderes Kennzeichen
dieser nichtwässrigen transparenten Dispersion ist der
mittlere Durchmesser der Polyurethan(meth)acrylatpartikel mit weniger
als 40 nm.
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In
der
EP 1 910 436 B1 wird
auch ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der beschriebenen
nichtwässrigen transparenten Dispersion von Polyurethan(meth)acrylatpartikeln
beschrieben. Hierbei wird ein Polyisocyanat mit mindestens einem
Polyol und einem nukleophil funktionalisierten (Meth)acrylsäureester
in einem Reaktivverdünner umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt
in einem Rührkessel. Wichtig ist es dabei, dass man die
Umsetzung bei einer Rührerumfangsgeschwindigkeit von mindestens
5 m/s durchführt, wobei das Verhältnis von Rührerdurchmesser
zu Gefäßdurchmesser 0,3 bis 0,8 beträgt
und der Abstand des Rührers vom Gefäßboden
das 0,25 bis 0,5-fache des Rührerdurchmessers beträgt.
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Es
werden auch vorteilhafte Verwendungen der bezeichneten Dispersion
angegeben, wie als Dispersionsklebstoff oder als Bestandteil desselben
oder als Gussglas oder als Bestandteil desselben. Darüber
hinaus soll eine vorteilhafte Verwendung dieser Dispersion darin
bestehen, sie als schlagzähigkeitsverbesserndes Mittel
in Formmassen, Klebstoffen oder Gussgläsern einzusetzen.
Weiterhin wird in der
EP
1 910 436 B1 ein Formkörper beschrieben, der durch
Härtung der vorstehend bezeichneten Dispersion erhältlich
ist.
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Die
vorstehend beschriebene bekannte Lehre geht insbesondere von einem
Bedürfnis nach Klebesystemen aus, durch die eine vollständig
transparente Klebeverbindung erzielt werden kann. Dies soll insbesondere
bei der Verklebung von Gläsern bedeutsam sein, bei denen
die Transparenz auch beim Endprodukt erhalten bleiben soll. Als
gleichermaßen wichtig wird herausgestellt, dass der ausgehärtete
Klebstoff eine Mindestschlagzähigkeit aufweist, um eine
mechanisch beanspruchbare Klebeverbindung zu erhalten. Weiterhin wurde
die Bereitstellung einer nicht wässrigen Dispersion, die
aus relativ wenigen Komponenten erhältlich ist, als Aufgabe
der bekannten Lehre herausgestellt, um damit die Herstellung wirtschaftlicher
zu machen. Schließlich wird es nach dem beschriebenen Stand
der Technik angestrebt, dass die bezeichnete Dispersion einen hohen
Feststoffanteil an Polyurethan enthalten soll, um die Schlagzähigkeitseigenschaften
zu optimieren. Zugleich soll aber auch eine gute Handhabbarkeit
und Verarbeitbarkeit der angestrebten Dispersion gegeben sein.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erweist sich in der vorstehend bereits
dargestellten nichtwässrigen transparenten Dispersion von
Polyurethan(meth)acrylatpartikeln in einem Reaktivverdünner
unter Beachtung der bezeichneten Herstellungsmaßnahmen
sowie des mittleren Durchmessers der angegebenen Polyurethan(meth)acrylatpartikel
von weniger als 40 nm. Der vorstehend beschriebene Stand der Technik
führt ersichtlich zu Kenntnissen, die sich bei der Verwendung
der beschriebenen nichtwässrigen Dispersion von Polyurethan(meth)acrylatpartikeln
als vorteilhaft erweisen, so als Klebstoff, Gussglas oder Schlagzähigkeitsmodifikator.
Allerdings ist, wie ohne Weiteres erkenntlich, die beschriebene
Lehre stark konkretisiert und auf spezielle Polyacrylatpartikel
eingeschränkt. Die Offenbarung der
EP 1 910 436 B1 gibt jedoch
keinerlei Hinweise darauf, dass hier in irgendeiner Weise eine vorteilhafte
Verallgemeinerung möglich wäre.
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Der
Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem vorstehend
bezeichneten Stand der Technik, diesen in einer Weise zu verallgemeinern,
dass vielfältige organische Polymerpartikel in Form von nichtwässrigen
Dispersionen in einem Reaktivverdünner eingesetzt werden
können, dies insbesondere im Hinblick auf gleichermaßen
vielfältige Anwendungsmöglichkeiten mit den dort
gestellten Anforderungen.
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Erfindungsgemäß wird
die bezeichnete Aufgabe gelöst durch eine nichtwässrige
Dispersion von organischen Polymerpartikeln in einem Reaktivverdünner,
die dadurch erhältlich ist, dass mindestens ein Monomer unter
Bildung der organischen Polymerpartikel in dem Reaktivverdünner
polymerisiert wird, wobei der Reaktivitätsverdünner
an dieser Polymerisation aufgrund seiner orthogonalen Reaktivität
gegenüber den Monomeren nicht teilnimmt, jedoch eine Funktionalität
aufweist, die eine spätere gezielte Polymerisation ermöglicht. Demzufolge
kann die Polymerisation quasi „kontrolliert” durchgeführt
werden.
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Zentrale
Erkenntnis der Erfinder ist es demzufolge, dass mindestens ein Monomer,
gegebenenfalls im Beisein eines davon verschiedenen weiteren Monomers,
unter Bildung organischer Polymer- oder Copolymerpartikel in dem
Reaktivverdünner polymerisiert wird. Der Reaktivverdünner
erfüllt dabei die folgenden Funktionen: Der Reaktivverdünner
dient als flüssiges Reaktionsmedium für die Reaktion
der Ausgangsmonomeren und dergleichen, die bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen nichtwässrigen Dispersion
eingesetzt werden. An der Polymerbildungsreaktion nimmt er nicht
teil. Er ist aber auch ein Lösungsmittel für weitere
zugegebene Monomere und Comonomere, die beispielsweise nachträglich
an die Polymerpartikel angehängt werden und dazu vorzugsweise
nukleophil funktionalisiert sind. Diese optionale Vorgehensweise
wird im Folgenden noch eingehender beschrieben bzw. ergibt sich
aus dem Anspruch 5. Der Reaktivverdünner ist nach Abschluss
der Polymerisation zur Bildung der organischen Polymerpartikel das
flüssige Dispergiermittel für die gebildeten organischen
Polymerpartikel. Zudem ist der Reaktivverdünner in einem
weiteren Schritt, wie bereits angesprochen, durch Polymerisation
aushärtbar, wobei am Ende dieser Reaktion die zuvor gebildeten
organischen Polymerpartikel im ausgehärteten Reaktivverdünner
eingebettet sind. Dazu enthält der Reaktivverdünner
eine Funktionalität, deren Reaktivität mit der
der mit zu den Partikeln bildenden Monomeren orthogonal ist. Das
Merkmal ”orthogonale Reaktivität”, soll
demzufolge so verstanden werden, dass während der Polymerisation
der Polymerpartikel die wachsenden Polymerketten nicht mit dem Reaktivverdünner
reagieren können.
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Die
Wahl eines geeigneten Reaktivverdünners ist dem Fachmann
unter Berücksichtigung der vorgenannten Bedingungen problemlos
möglich. Durch Polymerisation des Reaktivverdünners
werden, wie vorstehend erwähnt, die organischen Polymerpartikel
irreversibel in den Reaktivverdüner eingebettet. Das auf
diese Weise erhaltene Produkt kann auch als ”ausgehärtete
Dispersion” bezeichnet werden.
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Diese
Polymerisation kann im Anwendungsfall mit vorgegebenen Reaktionspartnern
erfolgen, so die Ausbildung einer Klebverbindung unter Einsatz geeigneter
Katalysatoren. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit,
die erhaltenen organischen Polymerpartikel im Rahmen der bezeichneten
Polymerisation so zu modifizieren, dass sie ein weiteres Monomer
tragen, das mit dem Reaktivverdünner im Rahmen einer Polymerisation
reagieren kann. Das Gesamtsystem kann so eingestellt werden, dass
der Reaktivverdünner mit den derart funktionalisierten
organischen Polymerpartikeln in Reaktion treten kann. Die Reaktion
kann beispielsweise durch Erhitzen, Bestrahlen, beispielsweise mit
UV- oder Infrarot-Licht, und/oder durch Einbringen eines geeigneten
Katalysators oder Aushärtemittels erfolgen.
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Die
oben beschriebene Funktionalisierung der Oberfläche der
Polymerpartikel kann zur Stabilisierung der Dispersionen beitragen,
sie ist jedoch keineswegs essentiell für die Ausbildung
stabiler Dispersionen.
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Die
Erfindung besteht demzufolge in einer außergewöhnlich
vorteilhaften Verallgemeinerung des vorstehend bezeichneten Standes
der Technik und erweist sich insbesondere im Hinblick auf die angesprochene erweiterte
Anwendungsbreite als besonders vorteilhaft. Dies soll nachfolgend
im Einzelnen erörtert werden:
In einer Variante A
der vorliegenden Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn das mindestens eine Monomer zur Bildung der organischen Polymerpartikel
mit Hilfe eines Stufenwachstumsmechanismus, insbesondere eines Additions-
oder Kondensationsmechanismus, polymerisiert worden ist. Diese Begriffe
sind dem Fachmann uneingeschränkt geläufig.
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Bei
der Auswahl des Monomers bzw. der Monomeren zur Bildung der organischen
Polymerpartikel unterliegt die Erfindung keinen wesentlichen Einschränkungen.
Bevorzugt ist es jedoch, dass die Monomere bzw. Monomeren gezielte
Kombinationen von Verbindungen darstellen, die aus der Gruppe ausgewählt
sind, die aus Carbonsäuren bzw. Derivaten davon und Aminen,
Epoxiden und Diolen, Harnstoffderivaten und Aldehyden, Alkylpolysilikaten
und Disiloxanen, Phosgen und Diolen, Dialkoxyarylderivaten und Aryldiolen,
oder 1,4-Dichlorbenzol und Natriumsulfid besteht. Der Fachmann kann
dieser beispielhaft aufgeführten Liste von Kombinationen
ohne weiteres entnehmen, dass diese entsprechend im Rahmen einer Polymerisation
unter Ausbildung von Polyamiden bzw. Polyimiden, Epoxyharzen, Harnstoffharzen,
Silikonharzen, Polycarbonaten, Polyaryletherketonen und Polyphenylensulfiden
reagieren.
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Im
Rahmen der Erfindung ist der Reaktivverdünner von besonderer
Bedeutung, wie oben gezeigt. Vorteilhaft ist es, wenn dieser bei
Anwendung der oben angesprochenen Variante A, in Form einer oder
mehrerer ein- oder mehrfach olefinisch ungesättigter Monomerer
vorliegt. Um einen diesbezüglichen gewissen Eindruck zu
vermitteln, werden in der folgenden Aufzählung A bevorzugte
Beispiele angegeben: Alkyl(meth)acrylate, die sich von gesättigten
Alkoholen ableiten, wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Isopropyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat,
Pentyl(meth)acrylat, n-Hexyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat, n-Decyl(meth)acrylat,
Isooctyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Tetradecyl(meth)acrylat
usw.; Alkyl(meth)acrylate, die sich von ungesättigten Alkoholen
ableiten, wie z. B. Oleyl(meth)acrylat, 2-Propinyl(meth)acrylat,
Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat usw.; Amide und Nitrile der
(Meth)acrylsäure, wie N-(3-Dimethylaminopropyl)(meth)acrylamid,
N-(Diethylphosphono)(meth)acrylamid, N-(3-Dibutylaminopropyl)(meth)acrylamid,
N-t-Butyl-N-(diethylphosphono)(meth)acrylamid, N,N-bis(2-Diethylaminoethyl)(meth)acrylamid,
(Meth)acryloylamidoacetonitril, N-(Methoxymethyl)(meth)acrylamid,
N-Acetyl(meth)acrylamid, N-(Dimethylaminoethyl)(meth)acrylamid,
N-Methyl-N-phenyl(meth)acrylamid, N,N-Diethyl(meth)acrylamid, N-Methyl(meth)acrylamid,
N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N-Isopropyl(meth)acrylamid; Aminoalkyl(meth)acrylate,
wie tris(2-(Meth)acryloxyethyl)amin, N-methylformamidoethyl(meth)acrylat,
3-Diethylaminopropyl(meth)acrylat, 2-Ureidoethyl(meth)acrylat; andere
stickstoffhaltige (Meth)acrylate, wie N-((Meth)acryloyloxyethyl)diisobutylketimin,
2-(Meth)acryloyloxyethylmethylcyanamid, Cyano-methyl(meth)acrylat,
2,2,6,6-Tetramethylpiperidyl(meth)acrylat; Aryl(meth)acrylate, wie
Nonylphenyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat, 2-Naphthyl(meth)acrylat,
Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste jeweils unsubstituiert
oder bis zu vierfach substituiert sein können; carbonylhaltige
(Meth)acrylate, wie 2-Carboxyethyl(meth)acrylat, Carboxymethyl(meth)acrylat,
N-(2-(Meth)acryloyloxyethyl)-2-pyrrolidinon, N-(3-(Meth)acryloyloxypropyl)-2-pyrrolidinon,
N-(Meth)acryloylmorpholin, Oxazolidinylethyl(meth)acrylat, N-((Meth)acryloyloxy)formamid,
Acetonyl(meth)-acrylat, N-(Meth)acryloyl-2-pyrrolidinon; Cycloalkyl(meth)acrylate,
wie Cyclobutyl(meth)acrylat, Cyclopentyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat,
Cyclooctyl-(meth)acrylat, 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat, 3,3,5-Trimethylcyclohexyl(meth)acrylat,
Bornyl-(meth)acrylat, Cyclopenta-2,4-dienyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat,
1-Methylcyclo-hexyl(meth)acrylat; Glycoldi(meth)acrylate, wie 1,4-Butandioldi(meth)acrylat,
1,3-Butan-dioldi(meth)acrylat, Triethylenglycoldi(meth)acrylat,
2,5-Dimethyl1,6-hexandioldi(meth)acrylat, 1,10-Decandioldi(meth)acrylat, 1,2-Propandioldi(meth)acrylat,
Diethylenglycoldi(meth)acrylat, Ethylenglycoldi(meth)acrylat; (Meth)acrylate von
Etheralkoholen, wie Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyl-oxyethoxyethyl(meth)acrylat,
Methoxyethoxyethyl(meth)acrylat, 1-Butoxypropyl(meth)acrylat, 1-Methyl-(2-vinyloxy)ethyl(meth)acrylat,
Cyclohexyloxymethyl(meth)acrylat, Methoxymethoxyethyl(meth)acrylat,
Benzyloxymethyl(meth)acrylat, Phenyloxyethylmethacrylat, Furfuryl(meth)acrylat,
2-Butoxyethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethoxymethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat,
Allyloxymethyl(meth)acrylat, 1-Ethoxybutyl(meth)acrylat, Methoxymethyl(meth)acrylat, 1-Ethoxyethyl(meth)acrylat,
Ethoxymethyl(meth)acrylat; (Meth)acrylate von halogenierten Alkoholen,
wie 2,3-Dibromopropyl(meth)acrylat, 4-Bromophenyl(meth)acrylat,
1,3-Dichloro-2-propyl(meth)acrylat, 2-Bromoethyl(meth)acrylat, 2-Iodoethyl(meth)acrylat,
Chloromethyl(meth)acrylat; Oxiranyl(meth)acrylate, wie 10,11-Epoxyundecyl(meth)acrylat,
2,3-Epoxycyclohexyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxybutyl(meth)acrylat, 3,4-Epoxybutyl(meth)acrylat,
Glycidyl(meth)acrylat; Phosphor-, Bor- und/oder Silicium-haltige
(Meth)acrylate, wie 2-(Dibutylphosphono)ethyl(meth)acrylat, 2,3-Butylen(meth)acryloylethylborat,
2-(Dimethylphosphato)propyl(meth)acrylat, Methyldiethoxy(meth)acryloylethoxysilan,
2-(Ethylenphosphito)propyl(meth)acrylat, Dimethylphosphinomethyl(meth)acrylat,
Dimethylphosphonoethyl(meth)acrylat, Diethyl(meth)acryloylphosphonat, Diethylphosphatoethyl(meth)acrylat,
Dipropyl(meth)acryloylphosphat; schwefelhaltige (Meth)acrylate,
wie Thiomethyl(meth)acrylat, Thiocyclohexyl(meth)acrylat, Thiophenyl(meth)acrylat,
Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, 4-Thiocyanatobutyl(meth)acrylat,
Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat,
Methylsulfinyl methyl(meth)acrylat, Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid;
Tri(meth)acrylate, wie Trimethyloyl propantri(meth)acrylat, Glycerintri(meth)acrylat;
Tetra(meth)acrylate, wie Pentaerythrittetra(meth)acrylat, Styrole, funktionalisierte
Styrole, und mehrfach olefinisch ungesättigte Monomere
wie Divinylether, Diallylphthalat und Divinylbenzol. Die genannten
Verbindungen könne selbstverständlich auch als
Mischung von zwei oder mehreren verwendet werden.
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Bei
Verwendung der angesprochenen Variante A ist es auch vorteilhaft
möglich, ein weiteres Monomer im Anschluss an die Bildung
der organischen Polymerpartikel einzubeziehen, das sowohl mit dem
Monomer bzw. den Monomeren des Polymers, als auch mit dem Reaktionsverdünner
in Reaktion treten kann. Diese Reaktion kann gezielt gesteuert werden
kann, weil die Monomere selektiv an die Enden der jeweiligen Polymerketten
gebunden werden können. Der Einsatz dieser weiteren Monomeren
führt zu einer ”Verkappung” (oder als ”Endcapping” bezeichnet)
der organischen Polymerteilchen. Die angesprochene Reaktion zwischen
Reaktionsverdünner und diesen ”funktionalisierten” und
einpolymerisierten Monomeren kann gesteuert und geleitet werden.
Hierbei können die oben beschriebenen Maßnahmen
des Erwärmens, der Bestrahlung etc. in geeigneter Weise
und gesteuert eingesetzt werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
nichtwässrigen Dispersion besteht gemäß einer
Variante B darin, dass das mindestens eine Monomer bzw. die Monomeren
zur Bildung der Polymerpartikel mit Hilfe eines Kettenwachstumsmechanismus,
insbesondere eines radikalischen oder ionischen Kettenwachstumsmechanismus,
polymerisiert werden. Auch hierbei handelt es sich um übliche
Sachbegriffe, die keiner weiteren Erläuterung bedürfen.
Bevorzugt ist es hierbei, dass das mindestens eine Monomer bzw. die
Monomeren zur Bildung der Polymerpartikel ein bzw. mehreren einfach
auch mehrfach olefinisch ungesättigte Monomerer darstellen,
wobei die in der vorstehenden Aufzählung A genannten Monomeren
vorteilhaft verwendet werden können.
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Die
genannten Verbindungen könne selbstverständlich
oder als Mischung von zwei oder mehreren verwendet werden.
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Bei
der Variante B ist es besonders zweckmäßig, dass
die Reaktivverdünner Komponenten von Polyurethanharzen,
Epoxyharzen, Polyamiden, Polyimiden, Polyestern, Polyharnstoffen,
Polysiloxanen oder Polyformaldehydharzen darstellen. Bei diesen
kann leicht gewährleistet werden, dass sie nicht in die
Polymerisation der olefinischen Monomeren einbezogen werden. Beispielhaft
sind in Tabelle 1 verschiedene Komponentenkombinationen angegeben,
mit denen sich die obengenannten Polymere realisieren lassen.
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Es
ist nicht erforderlich, das die zur Bildung der obengenannten Polymere
notwendigen Komponenten zusammen als Reaktivverdünner eingesetzt
werden, was jedoch auch nicht vollständig ausgeschlossen
ist. So kann beispielsweise entweder die Polyolkomponente oder die
Isocyanatkomponente eines zu bildenden Polyurethans als Reaktivverdünner
verwendet werden und die fehlende zweite Komponente erst nach Bildung
der Polymerpartikel zugegeben werden, wie dies in Tabelle 1 angedeutet
ist. Diese Vorgehensweise kann der Fachmann leicht auf andere Reaktivverdünnerkomponenten übertragen.
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Als
besonders vorteilhaft im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben
sich Kombinationen von Komponenten erwiesen, wie sie in Tabelle
2 angegeben sind.
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Werden
die Komponenten im entsprechenden Gemisch verwendet hat der Fachmann
darauf zu achten, dass die Polymerisation des Reaktivverdünners
nicht spontan ablaufen kann. Dies kann beispielsweise gewährleistet
werden indem ein Katalysator oder Initiator erst nach Bildung der
Polymerpartikel zugegeben wird. Dem Fachmann sind solche und äquivalente
Maßnahmen zur Reaktionskontrolle selbstverständlich
geläufig.
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Im
Rahmen der Erfindung ist es nicht erforderlich, den mittleren Durchmesser
der Polymerpartikel kritisch einzuschränken. Dem Fachmann
ist es ohne Weiteres möglich, bei der Herstellung dieser
nichtwässrigen Dispersion solche Bedingungen, insbesondere
in herangezogenen Rückkesseln, einzustellen, mit denen
problemlos in wünschenswerter Weise der mittlere Durchmesser
eingestellt werden kann. Im Regelfall ist es vorteilhaft, wenn die
Polymerpartikel der erfindungsgemäßen nichtwässrigen
Dispersion einen mittleren Durchmesser von weniger als 50 μm
aufweisen. Weitergehend ist es bevorzugt, wenn der mittlere Durchmesser
der Polymerpartikel weniger als 10 μm, insbesondere weniger
als 250 nm, beträgt. Ein Durchmesser von weniger als 40
nm ist dann besonders vorteilhaft, wenn für die nicht wässrige
Dispersion Transparenz angestrebt wird. Die angegebenen Durchmesser
können, insbesondere wenn sie im kolloidalen Bereich liegen,
mittels Lichtstreuung bestimmt werden. Die Erfindung bietet hier
auch eine vorteilhafte Steuerung bzw. Flexibilität bei
der Einstellung des im Hinblick auf den Anwendungsfall vorteilhaften
mittleren Durchmessers der Polymerpartikel.
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Der
Fachmann wird die Konzentration der organischen Polymerpartikel
in der erfindungsgemäßen nichtwässrigen
Dispersion ebenfalls wunschgemäß nach den Anforderungen
der jeweiligen Verwendung einstellen. Als vorteilhafte Regel kann
angegeben werden, dass die Polymerpartikel in der nichtwässrigen
Dispersion zweckmäßigerweise in einer Menge von
20 bis 70 Gew.-% vorliegen. Der Bereich von 30 bis 60 Gew.-% ist
besonders bevorzugt. Ganz besonders vorteilhaft ist eine nichtwässrige
Dispersion bei der Mehrzahl der Verwendungsmöglichkeiten,
wenn der Gehalt an Polymerpartikeln zwischen 40 und 50 Gew.-% liegt.
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Die
Erfindung belässt auch die Möglichkeit der vorteilhaften
Ausbildung, wenn zusätzlich Additive einbezogen werden.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die nichtwässrige
Dispersion Additive aus der Gruppe enthält, die besteht
aus Beschleunigern, Antioxidantien, Polymerisationsinitiatoren für
den Reaktivverdünner, polymeren und oligomeren Bindemitteln,
Vernetzungsmitteln, farb- und/oder effektgebenden Mitteln, organischen
und anorganischen, transparenten oder opaken Füllstoffen,
UV-Absorbern, Lichtschutzmitteln, Entlüftungsmitteln, Entschäumern,
Emulgatoren, Netz- und Dispergiermitteln, Haftvermittlern, Haftvermittlern,
rheologiesteuernden Additiven, Flammschutzmitteln, Trocknungsmitteln,
Korrosionsinhibitoren, Wachsen und Mattierungsmitteln, Stabilisatoren
oder Gemischen hiervon. Im Allgemeinen muss der erfindungsgemäßen
nichtwässrigen Dispersion kein Stabilisator zur Stabilisierung
der Partikel in der flüssigen Phase zugesetzt werden. Falls
jedoch ein oder mehrere Stabilisatoren zugesetzt werden, können
solche verwendet werden, die vom Fachmann im allgemeinen zur Stabilisierung
von Dispersionen der beschriebenen Art in Betracht gezogen werden,
insbesondere Dimethylolpropionsäure und deren Ester, Phasenvermittler
auf Basis von Ethylenglykol und 2-Amino-2-methylpropanol oder Salze,
Amide und Ester höherer Fettsäuren, deren Salze,
Amide und Ester gegebenenfalls mit Funktionalitäten, die
einen Einbau in die Matrix der Polymerpartikel ermöglichen,
modifiziert sind.
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Darüber
hinaus besteht, wenngleich selbstverständlich nicht zwingend,
die Möglichkeit, Lösungsmittel einzusetzen, sofern
sie dem erfindungsgemäßen technologischen Grundgedanken
nicht entgegenstehen, wie er oben beschrieben wurde. Auf jeden Fall
müssen sie inert sein. Als Beispiele können angegeben
werden: Kohlenwasserstoffe, Ether, Ester, Ketone und/oder Halogenkohlenwasserstoffe,
insbesondere Pentan, Hexan, Cyclohexan, Petrolether, Toluol, Benzol,
THF, Diethylether, Essigsäureethylester, Aceton, Methylethylketon, Chloroform,
Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff.
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Diese
können einerseits die gewünschte Bildung der organischen
Polymerpartikel begünstigen, andererseits auch bei den
verschiedenen möglichen Anwendungsfällen von Vorteil
sein. So kann die Viskosität der erfindungsgemäßen
nichtwässrigen Dispersion auf den jeweiligen Verwendungszweck
vorteilhaft abgestimmt werden. Eine niedrige Viskosität
ist dann von Vorteil, wenn die Materialien durch enge Düsen
oder Rohrleitungen gepumpt oder in enge Poren oder Kavitäten
gegossen werden müssen. Beim Einsatz von Klebstoffen oder Zweikomponentenharzen
ist gegebenenfalls auch eine Viskositätsanpassung erforderlich,
um die Harze für Oberflächen benetzbar zu machen
oder deren Mischbarkeit in Statikmischern zu ermöglichen.
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Die
erfindungsgemäße allgemeine Lehre, wie sie vorstehend
dargestellt und im nachfolgenden Anspruch 1 beansprucht wird, ergibt
sich nicht unmittelbar und eindeutig aus dem eingangs beschriebenen
Stand der Technik. Dennoch soll dieser selbstverständlich
nicht Bestandteil der vorliegenden Erfindung sein, dies in ihren
verschiedenen Ausgestaltungen, d. h. in ihrer Ausgestaltung als
nichtwässrige Dispersion und auch nicht in der Ausgestaltung
des nachfolgend beschriebenen Verfahrens und der nachstehend beschriebenen
Verwendungsmöglichkeiten. Ausgeschlossen sein soll demzufolge
eine nichtwässrige transparente Dispersion von Polyurethan(meth)acrylatpartikeln
in einem Reaktivverdünner, wobei diese Partikel einen mittleren
Durchmesser von weniger als 40 nm aufweisen und wobei die Partikel
zusätzlich mit einem nukleophil funktionalisierten (Meth)acrylsäureester
umgesetzt wurden. Ebenfalls sollen nichtwässrigen transparenten
Dispersion die Polyurethan(meth)acrylatpartikel Mit einem mittleren
Durchmesser von weniger als 40 nm und einen Reaktivverdünner
enthalten, in denen zusätzlich ein nukleophil funktionalisierter
(Meth)acrylsäureester in dem Reaktivverdünner
vorliegt nicht Bestandteil der vorliegenden Erfindung sein.
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Wie
vorstehend bereits ausgeführt, besteht bei der erfindungsgemäßen
nichtwässrigen Dispersion keine relevante Einschränkung
auf die Art der darin enthaltenen bzw. ausgebildeten organischen
Polymerpartikel: Polyamide aus Carbonsäuren und Aminen,
Epoxidharze aus Epoxiden und Diamine oder Disäuren, Harnstoff-
und Melaminharze aus Harnstoffderivaten und Aldehyden, Phenolharze
aus Phenolen und Aldehyden, Polyolefine aus einzelnen Olefinen,
Silikonharze aus Ethylpolysilikaten und Disiloxanen, Polycarbonate
aus Phosgen und Diolen, Polyaryletherketone aus Dialkoxyarylderivaten
und Aryldiolen, Polyimide aus Aminen und Carbonsäurederivaten
und Polyphenylensulfide aus 1,4-Dichlorbenzol und Natriumsulfid.
Es sei mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass diese Auflistung nicht
erschöpfend ist. Vielmehr ist es für einen Fachmann ohne
Weiteres erkennbar, dass hier noch vielfältige andere polymere
Materialien in Betracht kommen.
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Des
Weiteren ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung zur Lösung
der gestellten Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung einer nichtwässrigen
Dispersion von organischen Polymerpartikeln der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Art, wie auch in den Ansprüchen
1 bis 15 dargestellt, wobei dieses Verfahren eine Polymerisation
zu den organischen Polymerpartikeln von mindestens einem Monomer
in einem Rührkessel in Anwesenheit des bereits beschriebenen
Reaktivverdünners umfasst. Dieses Verfahren ist insbesondere
dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Rührerumfangsgeschwindigkeit
von mindestens 2 m/s durchgeführt wird, wobei das Verhältnis
von Rührerdurchmesser zu Gefäßdurchmesser
auf 0,3–0,80 und der Abstand des Rührers zum Gefäßboden
auf 0,25 bis 0,5 fache des Rührerdurchmessers eingestellt
wird.
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Zweckmäßig
und vorteilhaft ist es dabei, dass die Rührerumfangsgeschwindigkeit
auf mindestens 5 m/s, insbesondere auf mindestens 8 m/s eingestellt
wird. Dem Fachmann ist es aus der oben stehenden Beschreibung klar
ersichtlich, dass die Rührerumfangsgeschwindigkeit einen
signifikanten Einfluß auf die Partikelgröße
der entstehenden Polymerpartikel hat. Der Fachmann ist daher ohne
weiteres in der Lage, die Rührerumfangsgeschwindigkeit
so einzustellen, dass die gewünschte Partikelgröße
erhalten wird. Bei der praktischen Verwirklichung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hat es sich auch gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn
als Rührer eine Dispergierscheibe verwendet wird.
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Vorstehend
wurde im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
nichtwässrigen Dispersion bereits darauf hingewiesen, dass
verschiedene Additive einbezogen werden können. Zur Vermeidung
von Wiederholungen sei auf die diesbezüglichen vorausgegangenen
Ausführungen verwiesen. Dabei können diese Additive sowohl
während der Verfahrensführung als auch nach Abschluss
des Verfahrens, je nach Funktionalität derselben, eingesetzt
werden. Von Vorteil ist es allerdings, dass das erfindungsgemäße
Verfahren in Gegenwart eines zur Polymerisation der Partikel-bildenden
Monomeren geeigneten Katalysators bzw. Reaktionsinitiatoren durchgeführt
wird. Als Katalysatoren können je nach Reaktionsmechanismus
beispielsweise Säuren, Basen, tertiäre aromatische
Amine oder Metallseifen und als Reaktionsinitiatoren beispielsweise
Peroxide, Azoverbindungen oder Benzoinether angegeben werden.
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Der
Wert der vorliegenden Erfindung erweist sich insbesondere in der
flexiblen praktischen Verwirklichung einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.
Diese Flexibilität geht insbesondere auf die Art der einbezogenen
organischen Polymerpartikel, aber auch auf die in Kombination damit
eingesetzten Reaktivverdünner zurück. Hier hat
der Fachmann dann vielfältige Möglichkeiten der
weitergehenden Steuerung durch beispielsweise geeignete Temperatureinwirkung,
und/oder durch zusätzliches Einbringen von Additiven in
der gewünschten Art bzw. Funktionalität.
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Ein
besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen nichtwässrigen
Dispersion besteht darin, dass sie als Schlagzähigkeitsmodifikator,
insbesondere in Folien, eingesetzt werden können. Bei den
Folien kann es sich beispielsweise um Polyamide, Polyvinylacetate,
Polyester, Polyvinylidenchlorid, oder PVC handeln.
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Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße Dispersion auch
direkt zur Bildung einer Klebeverbindung oder eines Gießkörpers
ausgehärtet werden. Außer einem Härtungsinitiator
brauchen keine weiteren Substanzen zugegeben zu werden. Es ist aber
auch möglich, die erfindungsgemäße Dispersion
mit herkömmlichen Klebesystemen oder Gießmassen
zu vermischen und anschließend die Mischung auszuhärten.
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Zu
Formkörpern ausgehärtete Dispersionen gemäß der
vorliegenden Erfindung besitzen durch die darin enthaltenen organischen
Polymerteilchen, je nach Art, die wünschenswerten Anwendungseigenschaften, so
im Einzelfall hervorragende Schlagzähigkeitseigenschaften
und wertvolle sonstige mechanische Eigenschaften, insbesondere eine
hohe Zugfestigkeit.
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Wegen
der angesprochenen vorteilhaften Schlagzähigkeit und Zugfestigkeit
der erfindungsgemäßen nichtwässrigen
Dispersionen eignen sie sich hervorragend für Klebeanwendungen,
die durch entsprechend niedrige Einstellung des mittleren Teilchendurchmessers
sogar mit hoher Transparenz realisiert werden können. So
kann die erfindungsgemäße Dispersion mit Vorteil
als Klebstoff für Glas eingesetzt werden. Durch die gesteuert
eingestellte Transparenz und die hervorragende Schlagzähigkeit
eignet sich die Dispersion gemäß der Erfindung
auch als Gussmasse zur Herstellung transparenter, schlagzäher
Produkte. Von Vorteil ist es auch, dass die erfindungsgemäße
Dispersion über längere Zeit, z. B. mindestens
zwei Monate, bei Raumtemperatur stabil ist und somit wünschenswert
lange lagerungsfähig. Auch erweist es sich von Vorteil,
dass die erfindungsgemäße Dispersion einen hohen
Feststoffgehalt aufweisen kann, d. h. insbesondere an den organischen
Polymerpartikeln.
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Im
Allgemeinen hat die erfindungsgemäße nichtwässrige
Dispersion auch für die verschiedenen Anwendungsfälle
die geeignete Viskosität. Im Einzelfall kann es jedoch
zweckmäßig sein, zur Herabsetzung der Viskosität
ein geeignetes Lösungsmittel vor der Anwendung oder auch
im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
bereits einzusetzen.
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Weitere
vorteilhafte Verwendungsmöglichkeiten der nichtwässrigen
Dispersion der vorliegenden Erfindung sind zusammen mit den dazu
verwendeten Polymerpartikeln und Reaktivverdünnern in der
folgenden Tabelle 3 angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Beispiele näher
erläutert, die jedoch in keiner Weise als beschränkend
angesehen werden dürfen.
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Herstellung von Polyethylhexylacrylat-Polymerpartikeln
in verschiedenen Medien
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Beispiel 1: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
in einer Polyurethan-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
Polyetherpolyol (Mw = 1965 g/mol) und 0,54
mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat (M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die
Mischung wird unter Rühren auf 90°C (2 m/s) erhitzt.
Anschließend werden 0,003 mol Azo-bis(isobutyronitril)
(AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat)
zugegeben. Die Polymerisation erfolgt bei 90°C unter Rühren
(2 m/s) für 3 h. Es wird eine Lösung mit einem
Feststoffgehalt von 40% erhalten. Anschließend werden 5
g der Dispersion mit 0,0015 mol Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI) (0,38 g, M = 250,25 g/mol) unter Zugabe des Katalysators Dibutylzinnlaurat
(DBTDL, 0,02 g, M = 631,55 g/mol) auf 60°C erhitzt, um
das Polyetherpolyol mit dem Isocyanat (Molverhältnis Polyol:Isocyanat
1:1) zu Polyurethan zu polymerisieren.
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Beispiel 2: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
unter Verwendung von Dodecylmercaptan als Kettenregler in einer
Polyurethan-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
Polyetherpolyol (Mw = 1965 g/mol) und 0,54
mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat (M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die
Mischung wird unter Rühren auf 90°C (2 m/s) erhitzt.
Anschließend werden 0,003 mol Azo-bis(isobutyronitril)
(AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat)
zugegeben. Zu der Reaktion wird als Kettenregler 1% Dodecylmercaptan (M
= 202,4 g/mol) zugegeben. Die Polymerisation erfolgt bei 90°C
unter Rühren (2 m/s) für 3 h. Anschließend werden
5 g der Dispersion mit 0,0015 mol Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI) (0,38 g, M = 250,25 g/mol) unter Zugabe des Katalysators Dibutylzinnlaurat
(DBTDL, M = 631,55 g/mol) auf 60°C erhitzt, um das Polyetherpolyol
mit dem Isocyanat (Molverhältnis Polyol:Isocyanat 1:1)
zu Polyurethan zu polymerisieren.
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Beispiel 3: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
unter Verwendung von 12-Hydroxystearinsäure als Stabilisator
in einer Polyurethan-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
Polyetherpolyol (Mw = 1965 g/mol) und 0,54
mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat (M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die
Mischung wird unter Rühren auf 90°C (2 m/s) erhitzt.
Anschließend werden 0,003 mol Azo-bis(isobutyronitril)
(AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat)
zugegeben. Zu der Reaktion wird 0,5% 12-Hydroxystearinsäure
als Stabilisator zugegeben. Die Polymerisation erfolgt bei 90°C
unter Rühren (2 m/s) für 3 h. Anschließend
werden 5 g der Dispersion mit 0,0015 mol Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI) (0,38 g, M = 250,25 g/mol) unter Zugabe des Katalysators Dibutylzinnlaurat
(DBTDL, M = 631,55 g/mol) auf 60°C erhitzt, um das Polyetherpolyol
mit dem Isocyanat (Molverhältnis Polyol:Isocyanat 1:1)
zu Polyurethan zu polymerisieren.
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Beispiel 4: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
in einer Polyharnstoff-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
(Hexamethylendiamin (M = 116,21 g/mol) und 0,54 mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat
(M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die Mischung wird unter Rühren
auf 90°C (2 m/s) erhitzt. Anschließend werden
0,003 mol Azo-bis(isobutyronitril) (AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst
in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat) zugegeben. Die Polymerisation erfolgt
bei 90°C unter Rühren (2 m/s) für 3 h.
Anschließend werden 5 g der Dispersion mit 0,0015 mol Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(MDI) (0,38 g, M = 250,25 g/mol) unter Zugabe des Katalysators Dibutylzinnlaurat
(DBTDL, M = 631,55 g/mol) auf 60°C erhitzt, um das Hexamethylendiamin
mit dem Isocyanat (Molverhältnis Diamin:Isocyanat 1:1)
zu Polyharnstoff zu polymerisieren.
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Beispiel 5: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
in einer Polyamid-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
Hexamethylendiamin (M = 116,21 g/mol) und 0,54 mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat
(M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die Mischung wird unter Rühren
auf 90°C (2 m/s) erhitzt. Anschließend werden
0,003 mol Azo-bis-(isobutyronitril) (AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst
in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat) zugegeben. Die Polymerisation erfolgt
bei 90°C unter Rühren (2 m/s) für 3 h.
Anschließend wird die Dispersion mit 0,076 mol Azelainsäure
(M = 188,22 g/mol) unter Zugabe des Katalysators p-Toluolsulfonsäure
(M = 172,20 g/mol) auf 130°C erhitzt, um das Hexamethylendiamin
mit der Säure zu Polyamid zu polymerisieren.
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Beispiel 6: Herstellung von 2-Ethylhexylacrylat-Partikeln
in einer Polyester-Matrix
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Auf
einer Oberschalenwaage werden 0,076 mol (150 g) Reaktivverdünner
Polyetherpolyol (M
w = 1965 g/mol) und 0,54
mol (100 g) 2-Ethylhexylacrylat (M = 184,3 g/mol) eingewogen. Die
Mischung wird unter Rühren auf 90°C (2 m/s) erhitzt.
Anschließend werden 0,003 mol Azo-bis(isobutyronitril)
(AIBN, 0,5 g (0,5 Gew.-%) gelöst in 10 ml 2-Ethylhexylacrylat)
zugegeben. Die Polymerisation erfolgt bei 90°C unter Rühren
(2 m/s) für 3 h. Anschließend wird die Dispersion
mit 0,076 mol Azelainsäure (M = 188,22 g/mol) unter Zugabe
von p-Toluolsulfonsäure (M = 172,20 g/mol) auf 130°C
erhitzt, um das Polyetherpolyol mit der Azelainsäure zu
Polyester zu polymerisieren. Tabelle 1. Beispiele für Polymertypen
(1)
Reaktivverdünner | (2)
Monomer (für Reaktivverdünner) | Polymer
(aus (1) und (2)) |
Diamin | Dianhydrid | Polyimid |
Diamin | Diisocyanat | Polyharnstoff |
Diamin | Dicarbonsäure | Polyamid |
Polyalkohol/Diol | Dicarbonsäure | Polyester |
Ungesättigtes
Polyester-Harz | - | Polyester |
Polyalkohol/Diol | Diisocyanat | Polyurethan |
Styrol | - | Polystyrol |
(Meth)acrylat | - | Poly(meth)acrylat |
Phenol | Formaldehyd | Phenolharz |
Furan | Formaldehyd | Furanharz |
Melamin | Formaldehyd | Melamin-Formaldehydharz |
Harnstoff | Formaldehyd | Harnstoff-Formaldehydharz |
Tabelle 3. Anwendungsbeispiele für Polymerpartikel/Reaktivverdünner
Kombinationen
Polymerpartikel
auf der Basis von | Reaktivverdünner | Matrix-Polymer | Anwendungsbeispiel |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Diamine | Polyimid | Folien
(Elektrotechnik), Isolationsmittel |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Diamine | Polyharnstoff | Beschichtungen,
Klebstoffe, Schaumstoffe |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Diamine | Polyamid | Polyamidharze,
Fasern, Formmassen |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Polyalkohol/Diol | Polyester | Lacke,
Formmassen |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Ungesättigtes
Polyesterharz | Polyester | Farben,
Gießharze |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Polyalkohol/Diol | Polyurethan | Beschichtungen,
Klebstoffe, Schäume (Automobilindustrie) |
Polyurethane | Styrol | Polystyrol | Schaumstoffe,
Folien |
Polyurethane | (Meth)acrylate | Poly(meth)acrylat | Lacke,
Klebstoffe |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Phenol | Phenolharz | Füllstoffe,
Hartschaumplatten |
Poly(meth)acrylate,
Polystyrole | Furan | Furanharz | Formstoffe |
Tabelle 2. Beispielsreaktionen für Polymertypen
(1)
Reaktivverdünner | (2)
Monomer (für Reaktivverdünner) | Polymer
(aus (1) und (2)) |
Isophorondiamin | Pyromellitsäuredianhydrid | Polyimid |
Ethylendiamin | 3,3',4,4'-Benzophenontetracarboxyldianhydrid | Polyimid |
Hexamethylendiamin | Diethylentriaminpentaessigsäuredianhydrid | Polyimid |
Isophorondiamin | Isophorondiisocyanat | Polyharnstoff |
Ethylendiamin | 2,4,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat | Polyharnstoff |
Hexamethylendiamin | Hexamethylendiisocyanat | Polyharnstoff |
Isophorondiamin | Adipinsäure | Polyamid |
Ethylendiamin | Sebacinsäure | Polyamid |
Hexamethylendiamin | Azelainsäure | Polyamid |
Ethylenglykol | Adipinsäure | Polyester |
1,2-Propandiol | Sebacinsäure | Polyester |
1,4-Butandiol | Azelainsäure | Polyester |
Ungesättigtes
Polyesterharz | - | Polyester |
Polyetherpolyole | Isophorondiisocyanat | Polyurethan |
Organofunktionalisierte Polysiloxane | 2,4,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat | Polyurethan |
Copolyesterpolyole | Hexamethylendiisocyanat | Polyurethan |
Styrol | - | Polystyrol |
(Meth)acrylate | - | Poly(meth)acrylat |
3,5-Dimethyoxyphenol | Formaldehyd | Phenolharz |
Phenol | Formaldehyd | Phenolharz |
m-tert.
Butylphenol | Formaldehyd | Phenolharz |
3,5-Dimethylphenol | Formaldehyd | Phenolharz |
o-Cresol | Formaldehyd | Phenolharz |
m-Cresol | Formaldehyd | Phenolharz |
p-Cresol | Formaldehyd | Phenolharz |
Furan | Formaldehyd | Furanharz |
Furfural | Formaldehyd | Furanharz |
Furfurylalkohol | Formaldehyd | Furanharz |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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B1 [0002, 0003, 0004, 0006]