DE2719720C2 - Verfahren zur Herstellung von Verklebungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von VerklebungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von flexiblen Verklebungen unter Verwendung
von Ein- oder Zweikomponenten-Polyurethanklebstoffen auf Basis von organischen Polyisocyanaten
und bestimmten nachstehend näher erläuterten Polyhydroxyverbindungen.
Die Herstellung von Reaktionsklebstoffen auf Basis von organischen Polyhydroxyverbindungen und Polyisocyanaten
ist bekannt (vgl. z. B. GB-PS 14 08 510).
Nachteilig bei diesen Klebstoffen ist, daß zur Erzielung hoher Kohäsionsfestigkeiten und Wärmestandfestigkeiten
Polyole und Polyisocyanate mit hohem Verzweigungsgrad verwendet werden müssen. Diese Produkte
ergeben Klebfilme geringer Flexibilität und sind daher zur Klebung flexibler Materialien, wie z. B. Gummi oder
Kunststoffen, nicht geeignet. Weichmacherzusatz setzt die Kohäsionsfestigkeit herab. Flexible Klebfilme lassen
sich aus wenig verzweigten Polyolen und Polyisocyanaten herstellen, doch ist ihre Kohäsionsfestigkeit gering.
Durch Zusatz üblicher anorganischer oder organischer Pigmente konnten die erforderlichen Eigenschaften
flexibler Reaktionsklebstoffe bisher nicht befriedigend erreicht werden.
Wie nun überraschend gefunden wurde, ist die Herstellung von flexiblen Verklebungcn ausgezeichneter
Kohäsionsfestigkeit nach dem bekannten Prinzip der Zweikomponenten-Polyurethanklebstoffe, welche als
wesentlichen Bestandfeil ein zu Polyurethan ausreagierendes Reaktionsgemisch enthalten, dann möglich, wenn
als Reaktionspartner für die Polyisocyanate anstelle der klassischen Polyhydroxyverbindungen der Polyureihanchemie
bestimmte nachstehend näher erläuterte Dispersionen von Polymeren in organischen Hydroxyverbindungen
verwendet werden. Wie sich außerdem herausstellte, gestattet die Verwendung derartiger Dispersionen
von Polymeren in Polyhydroxyverbindungen auch die Herstellung von Verklebungen auf Basis von durch
den Einfluß von Feuchtigkeit aushärtenden Isocyanat-Vorpolymeren, welche ihrerseits durch Umsetzung der
genannten Dispersionen mit einem Überschuß an organischen Polyisocyanaten zugänglich sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Verklebungen bliebiger ||
Substrate unter Verwendung von Klebstoffen auf Basis von organischen Polyisocyanaten und Verbindungen mit
gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, sowie gegebenenfalls den üblichen Hilfsund
Zusatzmitteln, wobei die Klebstoffe entweder zu Polyurethanen ausreagierende Gemische darstellen oder
enthalten, oder wobei die Klebstoffe feuchtigkeitshärtende, freie Isocyanatgruppen aufweisende Umsetzungsprodukte aus überschüssigen Mengen an Polyisocyanaten und Polyhydroxyverbindungen darstellen oder enthalten,
dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Polyhydroxyverbindungen Dispersionen von Hart-Segmente
und gegebenenfalls gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Wasserstoffatome aufweisenden
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten aus (i) Diisocyanaten des Molekulargewichtsbereichs 112-300 und (ii)
im Sinne der Isocyanat-Polyadditionsreaktion mindestens difunktionellen Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähigen Gruppen des Molekulargewichtsbereichs 32-300 und gegebenenfalls PoIyhydroxypolyestern
oder Polyhydroxypolyethern eines über 300 liegenden Molekulargewichts in organischen
Polyhydroxyverbindungen einsetzt. '*
Die erfindungswesentliche Polyhydroxyl-Komponente stellt eine Dispersion von Polyisocyanat-Poly- 'i'
additionsprodukten in organischen Polyhydroxyverbindungen dar. Die erfindungsgemäß eröffnete Möglichkeit ||
der Herstellung von elastischen Verklebungen hoher Kohäsionsfestigkeit ist hierbei in erster Linie darauf zu- J'
rückzuführen, daß in den erfindungswesentlichen Dispersionen sowohl eine elastifizierende Komponente als Λ
auch eine aus Hartsegmenten und damit für die Kohäsion verantwortliche Komponente enthalten ist. Hierbei
stellt die Polyhydroxylverbindung die elastifizierende Komponente und das dispergierte Polyisocyanat-Poly- ι (
additionsprodukt die fur die Kohäsionsfestigkeit verantwortliche Komponente mit Hartsegmenten dar. ^
Bei den Polyhydroxyverbindungen, welche in den erfindungswesentlichen Dispersionen die kontinuierliche
Phase bilden, handelt es sich im allgemeinen um die aus der Polyurethanchemie bekannten Polyhydroxylver-
(i5 bindungen des Molekulargewichtsbereichs 200-4000, vorzugsweise 400-2500 oder um Gemische von verschiedenen
Polyhydroxyverbindungen mit einem mittleren Molekulargewicht von 200-4000, vorzugsweise
400-250(1. wobei Einzelkomponenten der Gemische auch ein Molekulargewicht zwischen 62 und 200 oder zwischen
4000 und 20 000 aufweisen können.
Geeignete Polyhydroxylverbindungen sind beispielsweise:
1. Einfache mehrwertige Alkohole wie z. B. Äthylenglykol, 1,2-Propandiol, Hexamethylenglyfcol, Glycerin
oder Trimethylolpropan;
2. Estergruppen aufweisende mehrwertige Alkohole, wie sie in an sich bekannter Weise durch Umsetzung
von Dicarbonsäuren wie Adipinsäure, Phthalsäure, Maleinsäure, Tetrahydrophthalsäure oder Hexahydrophthalsüure
mit überschüssigen Mengen an Alkoholen wie beispielsweise den oben unter 1. genannten
hergestellt werden können;
3. die an sich bekannten Polyätherpolyoie der Polyurethanchemie wie sie in an sich bekannter Weise durch
Alkoxylierung von geeigneten Startermolekülen zugänglich sind. Geeignete Startermoleküle wären neben
Wasser beispielsweise die oben unter 1. genannten einfachen Alkohole; geeignete Alkoxylierungsmittel
wären Äthylenoxid und/oder Propyleno::id;
4. natürliche. Hydroxylgruppen aufweisende Öle wie insbesondere Rizinusöl.
Die Polyhydroxylverbindung stellt die elastifizierende Komponente dar. Dies bedeutet, daß als kontinuierliehe
Phase entweder ausschließlich Diole bzw. Diolgemische oder lediglich zu schwachen Verzweigungen
Anlaß gebende höherfunktionelle Polyole bzw. Poiyolgemische zum Einsatz gelangen. Dies bedeutet, daß Triole
bzw. Polyclgemische mit einer bei 3 oder über 3 liegenden mittleren OH-Funktionalität ein (mittleres) Molekulargewicht
von mindestens 600 aufweisen sollten.
Neben den oben beispielhaft genannten Polyhydroxylverbindungen können selbstverständlich als kontinuierliche
Phase auch beliebige andere beispielsweise Acetal-amid- oder Urethangruppen aufweisende Polyhydroxylverbindungen
wie sie in der Polyurethanchemie an sich bekannt sind, zum Einsatz gelangen.
Der Feststoflgehalt der erfindungswesentlichen Dispersionen liegt irn allgemeinen zwischen 3 und 60, vorzugsweise
zwischen 10 und 50 Gew.-%, bezogen auf Gesamtdispersion.
Zu den bevorzugten Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten gehören, insbesondere aus niedermolekularen
Bausteinen aufgebaute, endständig Hydroxylgruppen, primäre oder sekundäre Aminogruppen oder Semicarbazidgruppen
aufweisende Polyadditionsprodukte. Unter »niedermolekularen« Bausteinen sind hierbei insbesondere
Diisocyanate des Molekulargewichtsbereichs 112-300 und im Sinne der Isocyanat-Polyadditionsreaktion
mindestens difunktionelle Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen
des Molekulargewichtsbereichs 32-300 zu verstehen.
Geeignete Diisocyanate zur Herstellung der dispergierten Polyadditionsprodukte sind z. B. Äthylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol, 3,3,5-Trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexylisocyanat
oder 4,4'-Diisocyanatodiphcnylmethan.
Geeignete niedermolekulare Aufbaukomponenten mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen
sind z. B. Hydrazin, Äthylendiamin, Hexamethylendiamin, 2,4-Diaminotoluol, 2,6-Diaminotoluol,
4,4'-Diaminodiphenylmethan, Aminoäthanol, 2-Amino-propanol, Ν,Ν-Diäthanolamin, Äthylenglykol, Trimethylenglykol,
1,2-Propandiol, Hexamethylenglykol, oder auch ionische Gruppen aufweisende Aufbaukomponenten
wie z. B. das Natriumsalz der 2-(Aminoäthyl)-2-aminoäthansulfonsäure. Die beispielhaft genannten
Diisocyanate und Aufbaukomponenten mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen können
jeweils auch als beliebige Gemische zum Einsatz gelangen, die Mitverwendung von im Sinne der Isocyanat-Additionsreaktion
mono- oder polyfunktionellen Aufbaukomponenten ist selbstverständlich auch möglich. Bei
der Herstellung der Polyadditionsprodukte werden im allgemeinen die Aufbaukomponenten in solchen Mengen
eingesetzt, daß für jede mit Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppe 0,9 -1,1, vorzugsweise eine lsocyanatgruppe,
zur Verfügung steht. Die Herstellung der Dispersionen der Polyadditionsprodukte in den beispielhaft
genannten Polyhydroxylverbindungen erfolgt im allgemeinen in situ nach bekannten Verfahren des Standes der
Technik, wie sie beispielsweise in DE-OS 25 13 815, DE-AS 12 60 142 oder der deutschen Patentanmeldung
P 25 50 797.5 beschrieben sind.
Außer derartigen Dispersionen von Polyadditionsprodukten aus niedermolekularen Aufbaukomponenten
können auch solche erfindungsgemäß eingesetzt werden, deren Polyadditionsprodukte unter Mitverwendung
von höhermolekularen Aufbaukomponenten erhalten worden sind, wobei unter »höhermolekularen« Aufbaukomponenten
beispielsweise Polyhydroxypolyester oder Polyhydroxypolyäther aus den oben beispielhaft angegebenen
Aufbaukomponenten und eines über 300 liegenden Molekulargewichts zu verstehen sind. Dispersionen
derartiger Polyadditionsprodukte in den beispielhaft genannten Polyhydroxylverbindungen können beispielsweise
aus den bekannten wäßrigen Polyurethandispersionen durch Abmischen mit den Polyhydroxylverbindungen
und anschließendem Abdestillieren des Wassers gemäß deutscher Patentanmeldung P 25 50 860.5
j§ erhalten werden.
Dispersionen von Isocyanat-Polyadditionsprodukten aus nicdeimolekularen Bausteinen stellen typische Beispiele
dar, in welchen die disperse Phase die vorzugsweise aus Hartsegmenten aufgebaute und daher für die
Kohäsionsfestigkeit verantwortliche Komponente darstellen, während die Polyhydroxylverbindung die elastifizierende
Komponente darstellt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt sind solche Polymer-Dispersionen, d. h. Dispersionen
von Polyadditionsprodukten in Polyhydroxylverbindungen, deren disperse Phase ebenfalls gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppen aufweist und zwar sollte die disperse Phase vorzugsweise mindestens
0,1 Äquivalente an reaktiven Gruppen pro 100 g Feststoff aufweisen und gleichzeitig im Sinne der Isocyaniit-Additionsreaktion
mindestens difunktionell sein. to
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für die Eignung der erfiridungswcsentlichen Polymer-Dispersionen ist
die Teilchengröße der dispergierten Teilchen, die damit verbundene Sedimentationsstabilität und die Viskosität
der Dispersionen. Im allgemeinen sollte die Teilchengröße der dispersen Phase zwischen 0,01 und 10. Vorzugs-
weise 0,01 bis 1 μΐη liegen. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Dispersionen sind im übrigen im allgemeinen
sedimentationsstabil und weisen 20%ig bei 25°C eine Viskosität von unter 100 000, vorzugsweise von unter
10 000 besonders bevorzugt unter 3000 cP auf.
Besonders feinteilige Dispersionen werden nach den oben angegebenen Verfahren des Standes der Technik,
S nach dem Verfahren der deutschen Patentanmeldung P 25 SO 860.5 oder auch dadurch erhalten, daß zunächst
eine Lösung des Polymeren in einem niedermolekularen Alkohol wie beispielsweise Diäthylenglykol hergestellt
wird, welche Lösung dann mit einem höhermolekularen Polyol, bevorzugt Rizinusöl, abgemischt wird,
wobei das gelöste Polymer in eine feindisperse Phase übergeht.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Polymer-Dispersionen mit organischen
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Polymer-Dispersionen mit organischen
ίο Polyisocyanaten zur Reaktion gebracht, wobei msn diese zu Polyurethanen führende Umsetzung entweder während
des Klebevorgangs ablaufen läßt, d. h. die Polyhydroxyl-Komponente und die Polyisocyanat-Komponente
als Zweikomponenten-System verarbeitet, oder wobei man unter Verwendung eines Polyisocyanat-Überschusses
zunächst ein freie Isocyanatgruppen aufweisendes Präpolymer herstellt und dieses anschließend als unter
dem Einfluß von feuchtigkeit aushärtenden Klebstoff verarbeitet. Im erstgenannten Fall wird die Menge der
Reaktionspartner im allgemeinen so bemessen, daß für jede in der Polymer-Dispersion vorliegende, gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppe 0,8-1,5 vorzugsweise 0,95-1,30 Isocyanatgruppen vorliegen. Bei der
Herstellung der NCO-Präpolymere kommen für jede gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Gruppe 1,2
bis 2,5 vorzugsweise 1,6 bis 2,2 Isocyanatgruppen zum Einsatz. Bei Verwendung eines Isocyanat-Überschusses
ist es jedoch nicht erforderlich, die Reaktion zum NCO-Präpolymeren vor der Durchführung des Verklebever-
fahrens ablaufen zu lassen, es ist vielmertr auch bei Verwendung eines NCO-Überschusses möglich, die lsocyanat-Additionsreaktion
zwischen Polyisocyanatkomponente und PoJyhydroxylkomponente während des Klebevorgangs
durchzuführen, wobei die Härtung des Systems während des Klebevorgangs teilweise durch die Reaktion
zwischen Isocyanatgruppen der Isocyanat-Komponente und gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen
Gruppen der Polyhydroxyl-Komponente und durch Reaktion zwischen Isocyanatgruppen der Isocyanatkomponente
und Luftfeuchtigkeit vonstatten geht.
Als Polyisocyanat-Komponente kommen aliphatische, cycloaliphatische, aromatische und heterocyclische
Polyisocyanate in Betracht, wie sie z. B. von W. Siefgen in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis
136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylen-diisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-l^-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 1 -Isocyanato-S^^-trimethyl-S-isocyanatomethyl-cyclohexan (DAS
12 02 785), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylen-düFocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3-
und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'- und/oder -^'-diphenylmethan-diisocyanat, 1,3-
und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-ToIuylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
Diphenylmethan-2,4'- und/oder -4,4'-diisocyanat, Naphthylen-l,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat,
Polyphenylpolymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und
anschließende Phosgenierung erhalten und z. B. in den britischen Patentschriften 8 74 430 und 8 48 671
beschrieben werden, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z. B. in der deutschen Auslegeschrift i 1 57 601
beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift
10 92 007 beschrieben werden. Diisocyanate, wie sie in der amerikanischen Patentschrift 34 92 330 beschrieben
werden, Allophanatgruppen aufweisende Polyisocyanate wie sie z. B. in der britischen Patentschrift 9 94 890,
der belgischen Patentschrift 7 61626 und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7102 524
beschrieben werden, lsocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den deutschen Patentschriften
10 22 789, 12 22 067 und 10 27 394 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 19 29 034 und
20 04 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen
Patentschrift 7 52 261 oder in der amerikanischen Patentschrift 33 94 164 beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen
aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 12 30 778, Biuretgruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 11 01 394, in der britischen Patentschrift
8 89 050 und in der französischen Patentschrift 70 17 514 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen Patentschrift 7 23 640 beschrieben werden, Estergruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in den britischen Patentschriften 9 56 474 und 10 72 956, in
der amerikanischen Patentschrift 35 67 763 und in der deutschen Patentschrift 12 31 688 genannt werden,
Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift
10 72 385.
Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate mit aromatisch
gebundenen Isocyanatgruppen wie z. B. 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol aus diesen Isomeren
bestehende Gemische, 2,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan, aus diesen Isomeren
bestehende Gemische oder Phosgenierungsprodukte von Anilin/Formaldehyd-Kondensaten wie sie als
Polyisocyanatgemische der Diphenylmethanreihe bekannt sind, eingesetzt.
Die Durchmischung der erfindungswesentlichen Dispersionen mit der Polyisocyanat-Komponente erfolgt bevorzugt bei Raumtemperatur wobei man sich häufig maschineller Einrichtungen bedient.
Die Durchmischung der erfindungswesentlichen Dispersionen mit der Polyisocyanat-Komponente erfolgt bevorzugt bei Raumtemperatur wobei man sich häufig maschineller Einrichtungen bedient.
Auch bei Verwendung von äquivalenten Mengen der Reaktionspartner stellen die Gemische während eines
Zeitraums von 0,2-30, bevorzugt 0,1 bis 1 Stunden Flüssigkeiten einer verhältnismäßig niedrigen Viskosität dar
und lassen sich mit einfachen Geräten, z. B. einem Pinsel oder einer Zweikomponentendosieranlage ohne
Schwierigkeit auf die zu verklebenden Materialien aufbringen. Nach Beschichtung mindestens einer der zu ver-
ti5 klebenden Oberfläche und Zusammenfügen der zu verklebenden Substrate erreicht der Klebstoff nach kurzer
Zeit eine maximale Klebkrafl. Gewünschtenfalls kann die Reaktion auch durch Mitverwendung der an sich
bekannten Katalysatoren zur Beschleunigung der NCO/OH-Reaktion beschleunigt werden.
Geeignete Katalysatoren sind z. B. tertiäre Amine wie Triäthylendiamin, Ν,Ν'-Diäthylpiperazin oder orga-
Geeignete Katalysatoren sind z. B. tertiäre Amine wie Triäthylendiamin, Ν,Ν'-Diäthylpiperazin oder orga-
nisehe Metallverbindungen insbesondere Zinnverbindungen, wie z. B. Dibulylzinndilaurat. Die Katalysatoren
werden gegebenenfalls in Mengen von 0,01 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 3 Gew.-% bezogen aul'die Reakiionskomponenten
zugesetzt.
Bei der Herstellung von Verklebungcn werden die Klebstoffe im allgemeinen bei Raumtemperatur oder wenig
erhöhter Temperatur auf die zu verklebenden Substrate aufgetragen und diese anschließend verpreßt. Die
Anwendung höherer Temperaturen ist hierbei im allgemeinen nicht erforderlich. In diesem Zusammenhang
soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, daß es auch möglich ist, die freie Isocyanatgruppcn aufweisenden Klebstoffe
entweder mit den üblichen Bloekicrungsmitteln für Isocyanatgruppcn wie z. B. Phenol oder i-Caprolactam
in Derivate mit blockierten Isocyanatgruppen zu überführen oder die freien Isocyanatgruppen der Präpolymere
unter Zuhilfenahme von Dimerisierungskatalysatoren für Isocyanatgruppen wie z. B. tert. Phosphinen zu
dimerisieren, wobei in beiden Fällen Hitzeaktivierbare Klebstoffe erhalten werden, deren Isocyanatgruppen
erst durch Hitzeeinwirkung freigesetzt werden. Bei der Verarbeitung derartiger Hitze-aktivierbarer Klebstoffe
sind dann Verarbeitungstemp<;raturen von bis zu 1800C erforderlich. Ein Anwendungsgebiet insbesondere für
die zuletzt genannten Hitze-aktivierbaren Klebstoffe mit dimerisierten Isocyanatgruppen wäre beispielsweise
die Reifencordverklebung.
Zur Modifizierung der erfindungsgemäß einzusetzenden Klebstoffen können diesen natürliche oder synthetische
Harze, Alterungsschutzmittel, Pigmente und Füllstoffe zugesetzt werden. Auch die Mitverwendung von
V/asser adsorbierenden Substanzen wie z. B. Natriumaluminosilikat oder von Lösungsmitteln wie z. B. Methyläthylketon
ist möglich, im Falle der Zweikomponenten-Klebstoffe im allgemeinen jedoch nicht erforderlich.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beliebige Materialien wie z. B. Papier, Textilien, Kunststoff,
Gummi, Metall oder keramische Werkstoffe verklebt oder verfugt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders gut zum Verkleben von elastischen Materialien, da wegen der Eigenelastizität der ausgehärteten
Klebstoffe die Elastizität des Verbundmaterials nicht nachteilhaft beeinträchtigt wird.
Experimenteller Teil
»In-situ«-Herstellung von Diisocyanat-Polyadditionsprodukt-Dispersionen von Tabelle 1 nach der Lehre von
DOS 25 50 796 und DOS 25 50 797 in einem Polyol-Wassergcmisch.
Allgemeine Arbeitsvorschrift
Apparatur: Stahl-Rührkessel mit Rückflußkühler und anschließend absteigenden Kühler, Vorratsgefäß für das
Diisocyanat mit Einleitungsrohr, das in die flüssige Phase eintaucht.
Durchführung der Polyadditionsreaktionen
Im Rührkessel wird eine Mischung aus den Dispersionsmitteln (Polyolen), den NH-Gruppen enthaltenden
Kettenverlängerungsmitteln und Wasser vorgelegt. Der Gehalt an Wasser, bezogen auf die Menge Dispersionsmittel,
beträgt zwischen 15 Gew.-% für eine 20%ige Dispersion und 40 Gew.-% für eine 50%ige Dispersion. Mit
ca. 0,5 bar Druck wird mit Hilfe von Stickstoff das flüssige Diisocyanat(gemisch) in die auf 70-850C erwärmte
Mischung unter starkem Rühren eingedrückt. Die Diisocyanatzugabc kann so rasch kontinuierlich oder in Portionen
erfolgen, daß die exotherm verlaufene Polyaddition das Reaktionsgemisch bis zur Siedetemperatur des
Wassers erhitzt. Nach Beendigung der Diisocyanatzugabe, die gegebenenfalls unter »Rückflußkochen« erfolgen
kann, wird die Temperatur des Kesselinhaltes auf 5O-75°C gekühlt und praktisch sofort unter reduziertem
Druck mit der Destillation des Wassers bei 500-300 Torr begonnen. Nachdem ein Vakuum von 40 Torr erreicht
ist, erhöht man allmählich die Innentemperatur auf 90-1100C zur Entfernung des Restwassers. Wenn der Wassergehalt
weniger als 0,2 Gew.-% beträgt, kann die noch heiße Dispersion durch ein 0,1 mm Drucksieb abgelassen
werden.
Die im allgemeinen kugeligen Teilchen der stabilen Dispersionen haben einen Durchmesser von 0,1 -2 μΐη,
meistens unter 1 μίτι.
Charakterisierung der »in situ« hergestellten Dispersionen in Ester- und Äthergruppen enthaltenden Dispersionsmitteln
II | |
III | |
15 | IV |
V | |
vi | |
VlI | |
20 | VIII |
IX | |
X | |
XI | |
25 | XII |
XlII | |
XIV | |
30 | XV |
XVI |
Disperse Phase | % OH | Konz. | Dl | Kettcnverlg. | Kcnnzahlcn | NH + OH |
Typ | 3 | 4 | 5 | 6 | NH | 8 |
2 | _ | 25 | 21.1 T80 | 3.9 HY | 7 | _ |
PHD | 1.70 | 20 | 16.1 T80 | 2.7HY | 100 | 90 |
PHD(OH)2 | 1.52 | 50 | 40.5 T80 | 6.7 HY+ 2.8AA | 100 | 91 |
PHD(OH)2 | 1.60 | 40 | 32.3 T80 | 5.4 HY+ 2.3AA | 100 | 91 |
PHD(OH)2 | 3.40 | 20 | 15.4 T80 | 2.2 HY+ 24 AA | 100 | 81.5 |
PHD(OH)2 | 3.40 | 40 | 30.7 T 80 | 4.4 HY+ 4.9AA | 100 | 81.5 |
PHD(OH)2 | 2.78 | 40 | 31.3 T80 | 4.7 HY+ 4.0AA | 100 | 84.6 |
PHD(OH)2 | 4.81 | 25 | 19.5 MDI | 1.4 HY+ 4.1 AA | 100 | 69.6 |
PHD(OH)2 | 5.10 | 20 | 14.6 T80 | 1.7 HY+ 3.7AA | 100 | 73.7 |
PHD(OH)2 | 5.10 | 40 | 29.2 T 80 | 3.4 HY+ 7.4AA | 100 | 73.7 |
PHD(OH)2 | 6.04 | 25 | 17.8 T 80 | 1.8 HY+ 5.4AA | 100 | 69.6 |
PHD(OH)2 | 6.04 | 25 | 17.8 T 80 | 1.8 HY+ 5.4AA | 100 | 69.6 |
PHD(OH)2 | 1.70 | 20 | 16.1 T80 | 2.8 HY+ 1.1 DAA | 100 | 90 |
PHD(OH)4 | 5.00 | 40 | 29.3 T 80 | 4.5 HY+ 6.2DAA | 100 | 74.1 |
PHD(OH)4 | 0.9 HY+ 3.5 AA | 100 | ||||
4.75 | 20 | 14.OTl(X' | 1.6 MDA/DMS | 66.3 | ||
PHD(OH)2 | 5.31 | 20 | 14.0 TiOO | 5.6 AAS+ 3.8AA | 100 | 66.0 |
APHS(OH)2 | 100 | |||||
Dispersion 1
Herstellung nach DOS 9
Dispersionsmittel IO
% OH Disp. 11
Viskosität cP/25 % 12
I | 25 50 796 | 75 RIZ |
II | 25 50 796 | 80 RIZ |
III | 25 50 796 | 50 PE 1 |
IV | 25 50 796 | 60 PE 2 |
V | 25 50 796 | 80 RIZ |
Vl | 25 50 796 | 60 RlZ |
VIl | 25 50 796 | 60 PE 2 |
VIII | 25 50 796 | 75 RIZ |
IX | 25 50 796 | 80 RlZ |
X | 25 50 796 | 60 PE 2 |
Xl | 25 50 796 | 75 RIZ |
XIl | 25 50 796 |
[ 37.5 RlZ
[ 37.5 PE 1 |
XIII | 25 50 796 | 80 RIZ |
XIV | 25 50 796 | 60 PE 2 |
XV | 25 50 797 | 80 RIZ |
XVI | 25 50 797 | 80 RIZ |
3.64 | 2600 |
4.22 | 1400 |
1.61 | 3200 |
1.66 | 1900 |
4.56 | 1300 |
4.27 | 3200 |
2.13 | 1200 |
4.84 | 7800 |
4.90 | 1200 |
3.06 | 960 |
5.15 | 1500 |
3.97 | 1340 |
4.22 | 1900 |
3.02 | 1500 |
4.83 | 1000 |
4.94 | 3400 |
Erläuterungen zu Tabelle 1
Spalte 1
Spalte 1
Bezeichnung der Dispersionen, die als Ausgangskomponente für den Reaktionsklebstoff dienen.
Spalte 2 5
Typisierung der dispersen Phase
PHD Polyhydra/odicarbonamid
PHD Polyhydra/odicarbonamid
PIID(OII)1 l'olyhyclra/odicarbonamid mit λ Hydroxylgruppen im Molekül
KPIII)(OII)1 Kationisches PIII) mit λ Hydroxylgruppen im Molekül
APHS(OII), Anionischer PolyharnstolT mit .v Hydroxylgruppen im Molekül κι
Spalte 3
Hydroxylgruppengehalt in Gew.-%, bezogen auf Feststoff
Spalte 4 15
Konz. = FeststolTgehalt in Gew.-%
Spalten 5-7
Ausgangskomponenten für die Herstellung der dispersen Phase
:o Spalte 5
Dl Diisocyanate in Gew.-%, bezogen auf FeststolT
T80 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, Isomerengemisch im Verhältnis 80 : 20
TlOO reines 2,4-Toluylendiisocyanat
MDI 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat 25
Spalte 6
Kettcnverlängerungsmittel
HY Hydrazin (wird als Monohydrat zugegeben in entsprechend größerer Menge)
AA Äthanolamin Mt
DAA N,N-Diäthanolamin
MDA/DMS N-Mcthyldiäthanolamin, das als Diisocyanat-Polyaddukt mit 90 Aquivalent-%
Dimethylsulfat quarterniert ist
Spalten 7 und 8 ■ 35
Kennzahlen
Spalte 7
... - -NCO. - .00
40
Spalte 8
NO) | - · 100 |
NH | NCO |
45
Spalte 9
Herstellungsmethoden nach DOS 25 50 796/7 entsprechend allgemeiner Arbeitsvorschrift S. 14
Spalte IO
Dispersionsmittel 50
RIZ = Rizinusöl. OHZ 165
PE I = Linsares Polypropylenglykol mit sekundären OH-Gruppen (OH-Zahl = 56)
PE 2 = Linearer auf 1,2-Propandiol gestarteter Polyäther aus Propylenoxid und Äthylenoxid
mit ca. 6% primären OH-Gruppen, OH-Zahl 56
55
Spalte 11
Hydroxylgruppengehalt in Gew.-%, bezogen auf Gesamtdispersion
Spalte 12
Viskosität der Dispersion bei 25 % in cP 60
Tabelle 2 | 1 | Dispersion | 1 | Eigenschaften de | 39' | 27 19 | 720 | n. 9 Tgn | Konz. | nach dem erfindungsgemäßen | Dispersions | 1 | cm | Polyiso- | Verfahren | |
2 | Bez. | 2 | (Tabelle I) | 31' | U | mittel | 1 | 13 | cyanat | |||||||
3 | Typ | >24h | r ReaktionsklebstofTe | 76 | S | 6 | 7 | Zusatz | ||||||||
5 | Zusammensetzung und | 4 | 2 | A | 5 h | 85 | % Disp. | |||||||||
Paient- | 5 | 5 | 3 | >24h | %on | 50 | 25 | RIZ | 2 | 37,5 V | 8 | |||||
beispiel | 6 | 1 | 6 | 3h | 68 | 20 | RIZ | 1 | 47,0 V | |||||||
7 | II | 7 | PHD | 31' | 4 | 52 | 50 | PEl | 4 | 16,6 V | - | |||||
O | 1 | 8 | III | 8 | PHD(OH)2 | 34' | 71 | 50 | PEl | 2 | 16,6 V | - | ||||
9 | Ul | 9 | PHD(OH)2 | >24h | - | 105 | 40 | PE 2 | Wärmeslandfestigkeit | 17,1 V | - | |||||
10 | IV | 10 | PHD(OH)3 | 39' | 1,70 | 96 | An -TV |
PE 2 | min. | 2 | 17,1 V | 0,3 K 1 | ||||
11 | iV | U | PIID(OH)2 | 30' | 1,52 | 77 | 20 | RlZ | 12 | 4 | 47,0 V | - | ||||
15 | 12 | V | 12 | PHD(OIi)2 | >24h | 1.52 | 115 | 40 | RIZ | 64 | 1 | 47,0 V | 0,3 K 2 | |||
13 | VI | 13 | PHD(OH)2 | 33' | 1,60 | 114 | 40 | PE 2 | 75 | 2 | 22,0 V | - | ||||
14 | VIl | 14 | PHD(OH)2 | >18h | 1,60 | 80 | 25 | RlZ | 180 | 2 | 50,0 V | - | ||||
15 | VIII | 15 | PHD(OH)2 | 40' | 3,40 | 110 | 20 | RIZ | 180 | 0 | 51,0 V | - | ||||
20 | 16 | IX | 16 | PHD(OH)2 | 3,5 | 2,78 | 95 | 40 | PE 2 | 180 | 4 | 31,5 V | - | |||
17 | X | PHD(OH)2 | 2,78 | 132 | 25 | RIZ | 180 | 5 | 53 V | - | ||||||
18 | XI | PHD(OH)2 | 4,81 | 53 8 |
25 | RIZ | 120 | 123 L | ||||||||
19 | XI | PHD(OH)2 | 5,10 | 25 | RIZ | 180 | 49,5 V | |||||||||
25 | 20 | XI | PHD(OH)2 | 5,10 | 25 | RIZI | 180 | -1 40,9 V | - | |||||||
XII | PHD(OH)2 | 6,04 | 20 | PEZl | 180 | 43,5 V | 10 PE 2 | |||||||||
XIII | PHD(OH)2 | 6,04 | 40 | I | RIZ | 180 | 22,0 V | |||||||||
XIV | PHD(OH)2 | 6,04 | 20 | PE 2 | 180 | 49,9 V | - | |||||||||
30 | XV | PHD(OH)2 | 6,04 | 20 | RIZ | 180 | 51,0 V | - | ||||||||
XVl | KPHD(OH)2 | 1,70 | RIZ | 180 | - | |||||||||||
Tabelle 2 (Fortsetzung | APHS(OH)2 | 5,00 | 180 | |||||||||||||
Patentbeisp | 4,75 | 120 | 50° C | |||||||||||||
35 | el Eigenschaften | 5,31 | Bemerkungen | |||||||||||||
Topfzeit | ||||||||||||||||
40 | 1 | |||||||||||||||
9 | 14 | |||||||||||||||
45 | ||||||||||||||||
50 | ||||||||||||||||
55 | ||||||||||||||||
60 | ||||||||||||||||
22,7%igc Disp. | ||||||||||||||||
65 | ||||||||||||||||
Scherfestigkeit kp/cm2 | ||||||||||||||||
sofort | ||||||||||||||||
10 | ||||||||||||||||
62 | ||||||||||||||||
65 | ||||||||||||||||
15 | ||||||||||||||||
25 | ||||||||||||||||
24 | ||||||||||||||||
31 | ||||||||||||||||
73 | ||||||||||||||||
61 | ||||||||||||||||
27 | ||||||||||||||||
85 | ||||||||||||||||
68 | ||||||||||||||||
32 | ||||||||||||||||
88 | ||||||||||||||||
62 | ||||||||||||||||
71 | ||||||||||||||||
ti 45 | ||||||||||||||||
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Patentbeispiel Eigen.'-haften
Topfzeit
Scherfestigkeil kp/cnr sofort n. 9 Tgn.
10
Wärmcstandfestigkeil 500C
min. cm
!2 13
14
17 | 32' | 58 | 84 | 95 |
18 | >24h | 22 | 77 | 180 |
19 | 33' | 33 | 70 | 150 |
20 | 22' | 45 | 82 | 100 |
Vergleichsversuche mit den reinen Dispersionsmitteln
10
11
12
13
14
Λ
B
B
RIZ | 51 V | 38' |
PE 1 | 17,5 V - | >24h |
PE 2 | 17,5 V - | >24h |
49
23
keine
Filmbildung
Filmbildung
keine
Filmbildung
Filmbildung
Erläuterungen zu den Tabellen 2 und
Spalte 1 Bezeichnung der Patentbeispiele nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
Spalten 2-6
Charakterisierung der Dispersionen in Polyolen; vergleiche Tabelle 1, Spalten 1-4 und 10
Spalte 7
Polyisocyanate in Gew.-%, bezogen auf die in Spalte 2 bezeichneten Dispersionen, die bei Raumtemperatur 40
intensiv mit der Dispersion gemischt werden
V = Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat mit einem NCO-Gehalt von 30 Gew.-% (»rohes MDI«)
L = Tris-(urethanisoeyanat) aus 1 Mol 1,1,1-Trimethylolpropan und 2,4-Toluylendiisocyanat als
75%ige Äthylacetat-Lösung, NCO-Gchalt = 14,2 Gew.-%
Spalte 8 Zusätze in Gew.-%, bezogen auf die Dispersionen von Spalte
K 1 = Diazabicyclooctan K 2 = Zinndioctoat PE 2 = Polyätherglykol siehe Tabelle I, Sr.altc
Spalte 9 Topfzeiten (Zeiten der Auftragsfähigkeit) ' — Minuten
h = Stunden
Spalten 10 und Prüfung der Scherfestigkeit
Die Prüfung der Scherfestigkeit erfolgt in Anlehnung an DIN 53 251. Für diese Prüfung werden nicht vorbehandelte
Buchenholz-Probekörper mit Klebstoff eingestrichen. Innerhalb 15 Minuten nach dem Kleb- 60
stoffauftrag werden 2 Probekörper so zusammengelegt, daß eine überlappte Fläche von 2 cm2 vorliegt, und
24 h mit einem Druck von 30 kp/cnr gepreßt. Die Ermittlung der Scherfestigkeit erfolgt in einer Zufprüfmaschine
mit einem Spindelvorschub von 110 mm/min. Diese Prüfung wird sofort und nach 9 Tagen nach
dem Preßvorgang durchgeführt.
Spalten 12 und Prüfung der Wärmestandfestigkeit
Die Prüfung der Wärmestandfestigkeit erfolgt an einem Verbund aus nicht vorbchandeltem Buchenholz
und einer 0,25 mm dicken PVC-Dekorfolie der Fa. Benecke (Bestell-Nr. 387913) mit einem Gehalt an
Phthalatweichmacher von 15%. Beide Testmaterialien werden mit Klebstoff eingestrichen und nach einer
»offenen Zeit« von 15 min so zusammengelegt, daB eine überlappte Fläche von 5 x 6 cm vorliegt. Der Verbund wird anschließend 1 min mit 3,5 kp/cm gepreßt. Nach einer Lagerzeit von 9 Tagen wird oer Verbund
bei Temperaturen von 5O0C einer konstanten Kraft von 1,250 kp über die Breite von 5 cm ausgesetzt. Der
Trennwinke! beträgt 1800C. In der vorstehenden Tabelle sind die Zeiten aufgeführt, die die Klebung der
Belastung widersteht. Nach 180 min wurde die Prüfung abgebrochen und die Trennstrecke in cm angegeben.
20%ige PHD(OH)j/SAN-Dispersion XVlI
Feststoff-Verh.: Dispersionsmittel: OH-Zahl/FeststofT:
Teilchengröße:
1 : 1
3,02 Gew.-%; Viskosität bei 25°C 1900 cP
0,5-3 μΐη
Die Herstellung der Dispersion erfolgt nach DOS 26 27 073 und der allgemeinen Arbeitsvorschrift, jedoch
rührt man anstelle von reinem Wasser eine wäßrige Styrol-Acrylnitril-Dispcrsion (Gcw.-Verh. Styrol: Acrylnitril (= 72 : 28) in das Gemisch der Vorlage ein, sonst wird analog Beispiel Xl, Tabelle 1, gearbeitet.
100 Gew.-Teile Dispersion XVII und
47,1 Gew.-Teile Polycyanat V werden intensiv bei Raumtemperatur gerührt und als Reaktionsklebstoff
aufgetragen. Die Topfzeit beträgt 47 Minuten.
sofort
nach 9 Tagen
Scherfestigkeit kp/cm2 Wärmestandfestigkeit bei 5O0C
95 Minuten
72
25%ige PHD(OH)2/ABS-Dispersion XVIII
40 Viskosität bei 25°C: 3200 cP
Die Herstellung der Dispersion erfolgt analog Dispersion XVII, jedoch wird anstelle einer SAN-Dispersion
eine wäßrige ABS (Copfropfpolymerisat)-Dispcrsion aus 70 Gcw.-% Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat und
30 Ge\v.-% Pfropfcopolymerisat aus Polybutadien, Styrol und Acrylnitril) verwendet.
Die analog Patentbeispiel 21 mit Polyisocyanat V hergestellte Reaktionsklebstoffmischung hat eine Topfzeit
von 40 Minuten.
sofort
Scherfestigkeit kp/cm3 Wärmestandlestigkcit bei 500C
84
155 Minuten
nuch 9 Tagen
FeststolTverhaltnis: Dispersionsmittel:
OH-Zahl/FeststolV: Teilchengröße:
25%igc PIID(OH)2/PMHS-Dispersion XIX
Rizinusöl
3,02 Gew.-"/,; Viskosität bei 25°C 2350 cP
0,2-2 μηι
Die Herstellung der Dispersion erfolgt analog Beispiel 6 der DOS 26 39 254 durch simultan in-situ im Rizinusöl
durchgeführte Polyadditions- und Polykondensationsreaktionen. Als Ausgangskomponenten werden für das
Polyaddukt die in Tabelle 1, Dispersion IX, genannten Komponenten verwendet, für das Polykondensat zum
Polymethylenharnstofl" (PMHS) Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis 1 : 1.
Patentbeispiel 23
Die aus 100 Gew.-Tln. Dispersion XIX und 37,5 Gew.-Tln. Polyisocyanat V hergestellte Mischung hat eine
Topfzeit von 34 Minuten.
sofort
nach 9 Tagen
Scherfestigkeit kp/cm2
Wärmestandfestigkeii bei 5O0C
Wärmestandfestigkeii bei 5O0C
42
23 Minuten
63
25%ige PMHS(CH1-OH), - Dispersion XX
Dispersionsmittel: Rizinusöl
Viskosität bei 25°C: 280OcP
Teilchengröße: 0,5-3 μπι
Teilchengröße: 0,5-3 μπι
Die Herstellung der Methylolendgruppen aufweisenden Polykondensat-Dispersion erfolgt nach der Lehre der
DOS 23 24 134 aus Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis 19 : 20.
Patentbeispiel 24 (Vergleich)
Die aus 100 Gew.-Tln. Dispersion XX und 41 Gew.-Tln. Polyisocyanat Verhaltene Mischung hat eine Topfzeit
von 21 Minuten.
50c | sofort | nach 9 Tagen | |
Scherfestigkeit kp/cm2 | 61 | 80 | |
Wärmestandfestigkeit bei | 125 Minuten | ||
Patentbeispiel 25 | |||
'C | |||
100 Gew.-TIe. einer Mischung aus gleichen Teilen der 25%igen Dispersionen XI und XX und 47 Gew.-Tln.
Polyisocyanat V haben eine Topfzeit von 26 Minuten.
sofort
nach 9 Tagen
Scherfestigkeit kp/cm2
Wärmestandfestigkeit bei 500C
Wärmestandfestigkeit bei 500C
78 102
180 Minuten/2 cm
6%igc PHD(OH)2-Dispersion XXI
Dispersionsmittelgemisch: Diäthylenglykol/Rizinusöl im Gew.-Verhältnis 9 : 85
OH-Zahl/FcststolT: 5,74 Gew.-%; Viskosität bei 250C
OH-Zahl/FcststolT: 5,74 Gew.-%; Viskosität bei 250C
Teilchengröße: 0,05-1 μτη
a) Herstellung einer 40%igcn PI IL)(OH(.,-Lösung in Diälhylenglykol nach DOS 26 38 759
Aus 23,5 Gew.-Tln. 2,4-Toluyiendiist>cyanat, 2,2 Gew.-Tln. Hydrazin (als Monohydrat eingesetzt) und
14,3 Gew.-Tln Diiithylenglykol in überschüssigem Diäthylenglykol.
Die wasserfreie Lösung hat bei 25°C eine Viskosität von 3100 cP.
Die wasserfreie Lösung hat bei 25°C eine Viskosität von 3100 cP.
b) Dispergierung der Lösung a in Rizinusöl
85 Gew.-Tie. Rizinusöl werden in einer Rührapparatur vorgelegt und auf 600C erwärmt. Dann rührt man langsam
15 Gew.-Tle. der auf 700C erwärmten Diäthylenglykollösung intensiv ein und läßt die durchscheinende
Dispersion auf Raumtemperatur erkalten.
Patentbeispiel 26
100 Gew.-Tle. der Dispersion XXI und 75 Gew.-Tle. Polyisocyanat werden intensiv vermischt. Die Topfzeit
beträgt 20 Minuten.
sofort nach 9 Tagen
Scherfestigkeit kp/cnr 69 80
Wärmestandrestigkeit bei 500C 180 Minuten/4 cm
40%ige PHD(OH)2-Suspension XXlI
Dispersionsmittel: Polyalkylenoxid, PE 2 (Tabelle 1)
OH-Zahl/FeststofT: 5,10 Gew.-%; Viskosität bei 25°C 970 cP
Teilchengröße: 1-5μπι
OH-Zahl/FeststofT: 5,10 Gew.-%; Viskosität bei 25°C 970 cP
Teilchengröße: 1-5μπι
a) Herstellung eines PHD(OH)rPulvers
In Analogie zu Dispersion X (Tabelle 1) wird mit den gleichen Reaktionskomponenten und Mengen jedoch
ausschließlich im Wasser die Polyadditionsreakuon durchgefijhrt. Wenn das Diisocyanat vollständig verbraucht
ist, kann man das Polyaddukt auf einer Nutsche isolieren und nach gründlichem Waschen auf einem Blech im
Trockenschrank bei 80-1200C unter Vakuum trocknen. In einer Kugelmühle wird innerhalb von 24 Stunden ein
Pulver gewonnen, das eine unregelmäßige Teilchenform mit einem Durchmesser von 2-6 μίτι aufweist.
b) Suspendierung des Pulvers
60 Gew.-Tle. PE 2 und 40 Gew.-Tle. des unter a beschriebenen Pulvers werden intensiv durchmischt bis die
Suspension frei ist von Agglomerated Gegebenenfalls kann ein auf einem Dreiwalzenstuhl gewonnener
60-70%iger Masterbatch auf 40% Feststoff verdünnt werden.
Patentbeispiel 27
Analog Patentbeispiel 12 wird mit überschüssigem Polyisocyanat Vein Gemisch hergestellt, das eine Topfzeit
von mehr als 24 Stunden aufweist.
sofort nach 9 Tagen
Scherfestigkeit kp/cnr 42 71
Wärmestandfestigkeit bei 5O0C 75 Minuten
Ohne PHD(OH(,-Pulver erfolgt keine Filmbildung (Vergleichsversuch C, Tabelle 3).
Patentbeispiel 28
Herstellung einer lagcrstabilen NCO-Präpolymer-Dispersion 100 Gew.-TIc. der40%igen PI ID(OH^-Dispersion
in PE 2 (siehe Beispiel X, Tabelle I) und 6 Gew.-Tle. N-Methyldi;ithanolamin werden in einer Rührapparatur
aul'80°C aufgeheizt und 40,24 Gew.-Tle. auf 5O0C erwärmtes Diphcnylmethan-4,4'-diisocyanat eingetragen.
Innerhalb von 3-5 Stunden erreicht man bei 95-1050C Rculdionstemperatur etwa den theoretischen Gchail an
<r· freiem Isocyanat von 3,9 Gew.-"/,.
Die Viskosität beträgt bei 800C 27 500 cP. Bei Ausschluß von Feuchtigkeit ist das Produkt bei Raumtemperatur
lagerstabil.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Verklebungen beliebiger Substrate unter Verwendung von Klebstoffen auf Basis von organischen Polyisocyanaten und Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, sowie gegebenenfalls den üblichen Hilfs- und Zusatzmitteln, wobei die Klebstoffe entweder zu Polyurethanen ausreagierende Gemische aus den Polyisocyanaten und Polyhydroxyl verbindungen darstellen oder enthalten, oder wobei die Klebstoffe feuchtigkeitshärtende, freie Isocyanatgruppen aufweisende Umsetzungsprodukte aus überschüssigen Mengen an Polyisocyanaten und PolyhydroxyVerbindüngen darstellen oder enthalten, dadurchgekennzeichnet, daß man als organische Polyhydroxyverbindungen Dispersionen von, Hartsegmente und gegebenenfalls gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähige Wasserstoffatome aufweisenden, Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten aus (i) Diisocyanaten des Molekulargewichtsbereichs 112-300 und (ii) im Sinne der lsocyanat-Polyadditionsreaktion mindestens difunktionellen Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Gruppen des Molekulargewichtsbereichs 32-300 und gegebenenfalls Polyhydroxypolyestern oder Polyhydroxypolyethern eines über 300 liegenden Molekulargewichts in organischen Polyhydroxyverbindungen als elastifizierender Komponente einsetzt.
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