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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugkindersitz mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruches 1.
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Fahrzeugkindersitze,
wie sie beispielsweise für die Sicherung von Kindern in
Personenkraftwagen verwendet werden, sind allgemein bekannt. Zur Sicherung
des Kindes im Kindersitz wird entweder das fahrzeugeigene oder ein
kindersitzintegriertes Gurtsystem verwendet. Der Kindersitz wird
im Fahrzeug entweder direkt auf den Fahrzeugsitz positioniert oder
indirekt auf einer im Fahrzeug befestigten Kindersitzbasis, wie
diese beispielsweise aus der
DE 10 2006 011 520 A1 bekannt ist. Die Befestigung
des Kindersitzes und gegebenenfalls der Kindersitzbasis im Fahrzeug
erfolgt mittels des Fahrzeuggurtes oder einem unter der Bezeichnung
ISOFIX bekannten Befestigungssystem.
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Gurtstraffer
für erwachsene Insassen von Personenkraftwagen zählen
zu den sogenannten passiven Sicherheitssystemen. Gurtstraffer straffen unmittelbar
vor oder während eines Unfalls die Sicherheitsgurte. Durch
das Straffen des Gurtes und dem daraus resultierenden engeren Anliegen
des Gurtes am Körper des Insassen nimmt dieser frühzeitig
an der Verzögerung des Fahrzeuges teil und ein Durchtauchen
unter dem Beckengurt wird verhindert. Um die Kräfte auf
den Insassen durch das Gurtsystem zu begrenzen, können
die Gurtstraffer mit sogenannten Gurtkraftbegrenzern kombiniert
sein, die ab einer definierten Gurtkraft beispielsweise ein gezieltes
Abspulen des Gurtbandes aus einem Gurtaufroller bewirken.
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Eine
optimale Rückhaltewirkung eines Kindes in einem Fahrzeugkindersitz
mit integriertem Gurtsystem setzt ebenfalls ein möglichst
enges Anliegen des Gurtes am Körper voraus. Somit ist es
vorteilhaft, die Funktion der Gurtstraffung auch in einen Kindersitz
zu integrieren.
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Aus
der
DE 197 22 096
A1 ist ein Fahrzeugkindersitz bekannt, der eine Rückhaltevorrichtung bestehend
aus integriertem Gurtsystem und Gurtstrafferanordnung aufweist.
Zur Auslösung der Gurtstrafferfunktion des Kindersitzes
werden eine Sensoreinrichtung sowie eine Steuereinheit benötigt,
von denen zumindest die Steuereinheit außerhalb des Kindersitzes
fest im Fahrzeug integriert ist. Bei der Montage des Kindersitzes
in das Fahrzeug muss dieser daher mittels lösbarer Steckverbindungen
an die Steuereinheit des Fahrzeuges angeschlossen werden. Erfolgt
dies versehentlich nicht, ist die Gurtstrafferanordnung ohne Funktion.
Dieser Fehler soll durch zusätzliche Überwachungsmittel
ausgeschlossen werden.
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Die
DE 102 51 040 A1 offenbart
eine Kopplungsvorrichtung zwischen dem fahrzeugeigenen Gurtstraffersystem
und dem kindersitzintegrierten Gurtsystem. Eine separate Gurtstraffervorrichtung
im Kindersitz ist nicht vorgesehen. Die optimale Rückhaltewirkung
des Kindersitzgurtsystems ist damit vom Vorhandensein eines Gurtstraffers
im Fahrzeug abhängig. Dies ist aber insbesondere bei Fondsitzen von
Personenkraftwagen häufig nicht der Fall, so dass der Einsatz
des Kindersitzes auf bestimmte Fahrzeugmodelle und/oder auf die
Vordersitze beschränkt bleibt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugkindersitz
mit Gurtstrafferfunktion insbesondere hinsichtlich seiner universellen
Verwendung und der Vermeidung von Montagefehlern zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Dadurch,
dass sämtliche für die Gurtstrafferfunktion notwendigen
Bauteile der Gurtstraffervorrichtung am oder im Kindersitz befestigt
und mit diesem aus dem Fahrzeug entnehmbar sind, ist der Kindersitz
universell in allen Fahrzeugmodellen und auf sämtlichen
Sitzplätzen nutzbar. Das Anschließen des Kindersitzes
an fahrzeugintegrierte Gurtstraffer, Sensoreinrichtungen oder Steuerungseinheiten
entfällt, wodurch Fehler bei der Montage des Kindersitzes
in das Fahrzeug vermieden werden. Die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit der Gurtstraffervorrichtung kann außerhalb
des Fahrzeuges erfolgen, da der Kindersitz ein autarkes System darstellt.
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In
bevorzugter Ausführung ist die Gurtstraffervorrichtung
ein mechanisches System, bei dem die Auslösesensorik eine
Sensormasse umfasst, deren Trägheitskraft im Crashfall
die Gurtstraffervorrichtung auslöst. Aufgrund des rein
mechanischen Aufbaus ist keine externe oder interne Energieversorgung
des Kindersitzes notwendig.
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Der
für die Gurtstrafferfunktion notwendige Kraftspeicher wird
vorzugsweise durch eine oder mehrere Federn gebildet; grundsätzlich
deckt die vorliegende Erfindung aber auch pyrotechnische, hydraulische
oder pneumatische Systeme ab.
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Die
Gurtstraffung im Crashfall resultiert aus einer räumlichen
Verschiebung einer ersten Gurtumlenkung, die einen Gurtabschnitt
des integrierten Gurtsystems umlenkt. Mittels einer zweiten Gurtumlenkung
kann ein Flaschenzug gebildet werden, der gegenüber der
Bewegung der ersten Gurtumlenkung eine größere
Bewegung, d. h. Straffung des Gurtsystems bewirkt.
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Eine
in der Gurtstraffervorrichtung integrierte, zusätzliche
Gurtkraftbegrenzung begrenzt die auf ein im Kindersitz angegurtetes
Kind wirkenden Gurtkräfte wirkungsvoll. Während
oder zeitlich unmittelbar nach der Gurtstraffung geben einzelne
Gurtabschnitte des Gurtsystems beim Überschreiten einer Grenzkraft wieder
gezielt nach, so dass Verletzungen des Kindes aufgrund zu hoher
Gurtkräfte vermieden werden.
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Die
Gurtstraffervorrichtung ist grundsätzlich für
die Integration in alle Kindersitztypen und für sämtliche
Altersklassen vom Neugeborenen über Kleinkinder bis hin
zu Kindern im Alter von bis zu 12 Jahren und für einen
Einsatz in oder entgegen der Fahrtrichtung geeignet. Die erfindungsgemäßen Fahrzeugkindersitze
sind insbesondere Kraftfahrzeugkindersitze für den Einsatz
in Personenkraftwagen, Kleinbussen, Bussen, Schienenfahrzeugen oder
Flugzeugen. Es ist jedoch auch eine Ausgestaltung für andere
Fahrzeuge, insbesondere Fahrräder, möglich.
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Im
folgenden ist die Erfindung anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugkindersitzes von schräg
vorne,
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2 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugkindersitzes von schräg
hinten,
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3 eine
perspektivische Ansicht des Fahrzeugkindersitzes von schräg
unten, wobei die Gurtstraffervorrichtung vereinfacht und schematisch dargestellt
ist,
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4 eine
schematische Darstellung des Verstellgurtverlaufes eines ersten
Ausführungsbeispiels im Normalzustand und gestrichelt in
ausgelöstem Zustand,
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5 die
Gurtstraffervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
im Normalzustand,
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6 die
Gurtstraffervorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels
im ausgelösten Zustand,
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7 eine
schematische Darstellung des Verstellgurtverlaufes eines zweiten
Ausführungsbeispiels im Normalzustand und gestrichelt in
ausgelöstem Zustand,
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7a Einzelheit
VII aus 7
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7b Einzelheit
entsprechend 7 nach erfolgter Gurtkraftbegrenzung
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8 die
Gurtstraffervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
im Normalzustand,
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9 die
Gurtstraffervorrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels
im ausgelösten Zustand,
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Ein
in 1 dargestellter Fahrzeugkindersitz (1)
für den Transport von Kleinkindern oder Kindern wird bei
der Montage ins Fahrzeug in Fahrtrichtung unmittelbar auf dem Fahrzeugsitz
positioniert und über das vorhandene Fahrzeuggurtsystem,
insbesondere einen 3-Punkt-Gurt, fixiert. Alternativ kann der Kindersitz
mittels einer am Fahrzeugsitz oder an der Fahrzeugstruktur befestigten
Kindersitzbasis indirekt an dem Fahrzeugsitz befestigt werden. In
Abwandlung der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele
kann der Fahrzeugkindersitz auch mittels eines mechanischen Schnellbefestigungssystems,
wie es beispielsweise unter der Bezeichnung ISOFIX bekannt ist,
am Fahrzeugsitz oder der Kindersitzbasis befestigt werden. ISOFIX
ist in der ISO-Norm 13216 normiert. Die nachfolgend
verwendeten Richtungsangaben beziehen sich auf die Montage des Fahrzeugkindersitzes
auf den Fahrzeugsitz in üblicher Fahrtrichtung des Fahrzeugs.
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Die
Struktur des Kindersitzes 1 besteht aus einer gepolsterten
Kunststoff-Sitzschale, die im wesentlichen in die Bereiche Lehne 3 und
Sitzfläche 5 unterteilt ist, die einteilig miteinander
verbunden sind oder alternativ mittels eines horizontalen Scharniers gegeneinander
schwenkbar und verriegelbar sind. Die seitliche Abstützung
des Kindes erfolgt durch je eine Seitenabstützung 4 links
und rechts der Lehne 3 und der Sitzfläche 5.
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Im
Kindersitz ist ein 5-Punkt Gurtsystem 10 integriert, das
ein Gurtschloss 21 aufweist, welches fünf Gurtabschnitte
untereinander verbindet. Der erste Gurtabschnitt ist ein Schrittgurt 11,
der ausgehend vom Gurtschloss 21 zum vorderen Bereich der
Sitzfläche 5 verläuft und an dieser befestigt
ist. Zwei untere seitliche Gurtabschnitte, die Beckengurte 12, sind
mit ihren unteren Enden jeweils im äußeren Bereich
der Sitzfläche 5 verankert und verlaufen von dort
aus zum Gurtschloss 21, wo sie durch je eine langlochförmige
Durchführung 23a von zwei am Gurtschloss verriegelbaren
Gurtzungen 23 hindurchgeführt sind. Im weiteren
Verlauf gehen in den Durchführungen 23a die beiden
Beckengurte 12 einteilig in jeweils einen von zwei Schultergurten 13 über,
die die übrigen Gurtabschnitte des 5-Punkt-Gurtsystems 10 bilden.
Die Schultergurte 13 sind im oberen Bereich der Lehne 3 durch
zwei Durchführungen 14 der Lehne 3 hindurchgeführt
und, wie in 2 zu erkennen ist, im Bereich
der rückwärtigen Seite der Lehne 3 mittels
eines Verbindungselements 17 miteinander gekoppelt. Ausgehend
von diesem Verbindungselement 17 verläuft ein
Verstellgurt 15 durch eine in 3 dargestellte
Vertiefung 8 einer unterhalb der Sitzfläche 5 befindlichen
und mit dieser einteilig verbundenen Sitzauflagefläche 6 und
ist im vorderen Bereich der Sitzschalenauflagefläche 6 durch
diese hindurchgeführt. Hierzu ist im vorderen Bereich der Sitzfläche 5 eine
Ausnehmung ausgebildet, in der eine an sich bekannte Gurtfestlegevorrichtung 16 angeordnet
ist. Diese ermöglicht das Hindurchziehen des Verstellgurtes
nur in Richtung der Vorderkante des Kindersitzes. In die andere
Richtung lässt sich der Verstellgurt 15 nur durch
Entriegeln der Gurtfestlegevorrichtung 16 ziehen.
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Zum
Ermöglichen des Ein- und Aussteigen des Kindes lassen sich
durch Betätigen einer Entriegelungstaste des Gurtschlosses 21 die
beiden Gurtzungen 23 aus diesem entnehmen und anschließend wieder
in dieses einführen und verriegeln. Das am Kind anliegende
Gurtsystem 10 kann durch Ziehen am Verstellgurt 15 gespannt
und damit insbesondere an die Größe des Kindes
angepasst werden. Dabei wird die effektive Länge der Schultergurte 13 zwischen
den Durchführungen 23a der Gurtzungen 23 und
den Durchführungen 14 der Lehne 3 verändert, so
dass der Schrittgurt 11, die Beckengurte 12 sowie die
Schultergurte 13 enger am Körper des Kindes anliegen.
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Der
Verstellgurt 15 wirkt mit einer Gurtstraffervorrichtung 31 zusammen,
die ebenfalls in der Vertiefung 8 der Sitzschalenauflagefläche 6 angeordnet ist.
In 3 ist diese Gurtstraffervorrichtung 31 schematisch
und vereinfacht dargestellt. Zwei Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend beschrieben.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung des Verlaufs des Verstellgurtes 15 eines
ersten Ausführungsbeispiels im Normalzustand und in gestrichelter
Linie in ausgelöstem Zustand. Der Verstellgurt 15 wird
an einer im hinteren Bereich der Vertiefung 8 positionierten
ersten Gurtumlenkung 37 der Gurtstraffervorrichtung 31 umgelenkt.
Ausgehend von der ersten Gurtumlenkung 37 verläuft
ein Abschnitt des Verstellgurtes 15 frei beweglich zwischen der
Gurtstraffervorrichtung 31 und der Sitzfläche 5 hindurch
nach vorne zur Gurtfestlegevorrichtung 16 und ist dort
fixiert. Der andere Abschnitt des Verstellgurtes 15 verläuft
ausgehend von der ersten Gurtumlenkung 37 hinter der Lehne 3 nach
oben und ist wie zuvor beschriebenen mit dem Verbindungselement 17 gekoppelt.
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Beim
Auslösen der Gurtstraffervorrichtung 31 im Crashfall,
wird die erste Gurtumlenkung 37 und somit der Umlenkpunkt
des Verstellgurtes 15 um einen Hub ρL nach hinten
bewegt. Der Verstellgurtverlauf wird dadurch so verändert,
dass die Gurtabschnittslänge des Gurtsystems 10 zwischen
der Gurtfestlegevorrichtung 16 und den Durchführungen 14 der
Schultergurte 13 durch die Lehne 3 verlängert wird.
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Da
der Verstellgurt mittels der Gurtfestlegevorrichtung 16 fest
fixiert ist, wird entsprechend Gurtband der Schultergurte 13 von
der Vorderseite der Lehne 3 durch die Durchführungen 14 in
Richtung der Rückseite der Lehne hindurchgezogen, so dass weniger
Gurtband vor der Lehne 3 vorhanden ist. Dadurch wird die
Gurtlose zwischen einem im Fahrzeugkindersitz 1 sitzenden
Kind und dem 5-Punkt Gurtsystem 10 verkleinert bzw. eliminiert.
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Nachfolgend
ist das in 5 dargestellte erste Ausführungsbeispiel
im Detail beschrieben. Eine unterhalb der Sitzfläche 5 in
der Vertiefung 8 der Sitzschalenauflagefläche 6 fest
mit der Sitzfläche 5 verbundene Trägerplatte 33 weist
zwei fest mit dieser verbundene Führungen 35 auf.
Die Führungen 35 sind jeweils mit einer Bohrung 35a versehen,
die jeweils einen Schenkel 37a der im wesentlichen U-förmigen
ersten Gurtumlenkung 37 aufnehmen und linear beweglich
führen. Zwischen den Führungen 35 und
je einem Absatz 37b der Schenkel 37 ist je ein Kraftspeicher 39 in
Form einer Feder angeordnet. Vorzugsweise sind die Federn 39 Druckfedern,
die von den Schenkeln 37a aufgenommen und gegen Ausknicken
fixiert werden. Die beiden Federn 39 beaufschlagen die
erste Gurtumlenkung und bewirken im ausgelösten Zustand
der Gurtstraffervorrichtung 31 den Hub ρL der
ersten Gurtumlenkung in Richtung der ausgelösten Position.
Als Hubbegrenzung dient jeweils ein zweiter Absatz 37c am
Ende eines jeden Schenkels 37. Der zweite Absatz 37c besteht
beispielsweise aus einer im Anschluss an die Montage der Federn 39 aufgequetschten
zylindrischen Buchse
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Zwischen
den Schenkeln 37a der ersten Gurtumlenkung 37 ist
ein Gegenelement 38 angeordnet und fest mit dieser verbunden.
Das Gegenelement 38 hat die Form eines U mit leicht nach
außen gebogenen Schenkeln und besteht vorzugsweise aus
einem Material mit kreisrundem Querschnitt und einem Durchmesser
von 6 mm.
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Ebenfalls
fest mit der Trägerplatte
33 verbunden ist ein
in etwa in Fahrtrichtung ausgerichtetes, insbesondere hohlzylindrisch
ausgebildetes Gehäuse
53. Im Inneren des Gehäuses
53 ist
eine Sensormasse
61 beweglich in diesem geführt.
Die Sensormasse
61 weist im Mittelpunkt ihres insbesondere kreisförmigen
Querschnittes eine Bohrung
61a auf, die parallel zur Zylinderausrichtung
des Gehäuses
53 verläuft. Durch diese
Bohrung
61a verläuft ein Seilzug
57,
der mit seinem ersten Ende an einem Auslöser
41a eines
an der Trägerplatte
33 befestigten Konnektors
41 befestigt
ist. Der Konnektor
41 dient der Verriegelung der ersten
Gurtumlenkung
37 in der Normalposition und ist eine allgemein
als „ISOFIX-Konnektor” bekannte Verriegelungsvorrichtung, wie
diese beispielsweise in der
DE 198 48 231 A1 beschrieben ist. Grundsätzlich
sind aber alle bekannten Verriegelungssysteme zur Verriegelung von
Gegenelementen, wie beispielsweise Drehfallenschlösser, als
Konnektor
41 geeignet. Der Konnektor
41, die erste
Gurtumlenkung
37, deren Führung
35 und
das Gegenelement
38 stellen die wesentlichen Elemente der
Straffermechanik dar.
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Das
zweite Ende des Seilzugs 57 wird durch einen angeformten
Gewindestangenabschnitt 57a gebildet, der durch eine Bohrung
eines Verschlusses 55 hindurchläuft, der das von
der ersten Gurtumlenkung 37 abgewandte Ende des Gehäuses 53 verschließt.
Der aus dem Gehäuse 53 bzw. dem Verschluss 55 herausragende
Gewindestangenabschnitt 57a ist durch eine Flügelmutter 59 gesichert. Im
Inneren des Gehäuses 53 stützt sich eine
Sensorfeder 63 einerseits an der Stirnfläche der
Gewindestange und andererseits an der Sensormasse 61 ab und
spannt diese gegen einen Anschlag 53a des Gehäuses 53.
Der Anschlag 53a wird vorzugsweise durch einen Durchmesserverkleinerung
im Inneren des zylindrischen Gehäuses gebildet. Die Sensormasse 61 und
die Sensorfeder 63 bilden gemeinsam die Auslösesensorik
der Gurtstraffervorrichtung 31.
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Im
in 6 dargestellten Crashfall wird die Sensormasse 61 aufgrund
von Beschleunigungskräften im Gehäuse in Fahrtrichtung,
d. h. in Richtung des Verschlusses 55 bewegt und spannt
dabei die Feder 63. Dadurch wird eine Kraft auf den Seilzug 57 übertragen.
Sobald diese Kraft die Auslösekraft des Konnektors 41 überschreitet,
erfolgt ein Auslösehub ρa des Auslösers 41a und
das Gegenelement 38 und damit die erste Gurtumlenkung 37 wird
freigegeben, die aufgrund der Kraft der sich nun entspannenden Federn 39 in
die ausgelöste Position bewegt wird. Unter der Auslösekraft
des Konnektors 41 ist diejenige Kraft zu verstehen, die
auf den Auslöser 41a wirken muss, um Federkräfte
und Reibung innerhalb des Konnektors 41 zu überwinden
und diesen zu entriegeln. Die Masse der Sensormasse 61 und
die Auslösekraft des Konnektors 41 stellen bei
der konstruktiven Auslegung der Auslösesensorik die wesentlichen
Stellgrößen für die Auslöseschwelle
der Gurtstraffervorrichtung dar.
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7 und 7a zeigen
eine schematische Darstellung des Verlaufs des Verstellgurtes 15 eines zweiten
Ausführungsbeispiels im Normalzustand und in gestrichelter
Linie in ausgelöstem Zustand. Der Verstellgurt 15 wird
an einer im hinteren Bereich der Vertiefung 8 positionierten
ersten Gurtumlenkung 137 der Gurtstraffervorrichtung 131 umgelenkt.
Ausgehend von der ersten Gurtumlenkung 137 verläuft ein
Abschnitt des Verstellgurtes 15 frei beweglich zwischen
der Gurtstraffervorrichtung 131 und der Sitzfläche 5 hindurch
nach vorne zur Gurtfestlegevorrichtung 16 und ist dort
fixiert. Der andere Abschnitt des Verstellgurtes 15 verläuft
ausgehend von der ersten Gurtumlenkung 137 durch eine insbesondere langlochförmige Öffnung 173 einer
fest und somit unbeweglich mit dem Fahrzeugkindersitz 1 verbundene zweite
Gurtumlenkung hinter der Lehne 3 nach oben und ist wie
zuvor beschriebenen mit dem Verbindungselement 17 gekoppelt.
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Beim
Auslösen der Gurtstraffervorrichtung 131 wird
die erste Gurtumlenkung 137 und somit der Umlenkpunkt des
Verstellgurtes 15 um einen Hub ρL relativ zur
unbeweglichen zweiten Gurtumlenkung 171 nach hinten bewegt.
Da der Verstellgurt 15 durch die Öffnung 173 der
zweiten Gurtumlenkung 171 hindurchläuft, wird
der Verstellgurt an der ersten Gurtumlenkung 137 vorzugsweise
um etwa 150° bis 180° umgelenkt und läuft
in entgegengesetzter Richtung bis zur Öffnung 173 der
zweiten Gurtumlenkung 171. An dieser wird der Verstellgurt 15 erneut
um vorzugsweise 80° bis 130° umgelenkt und verläuft
hinter der Lehne 3 weiter nach oben. Der Verstellgurtverlauf wird
dadurch insgesamt so umgelenkt, dass die Gurtabschnittslänge
des Gurtsystems 10 zwischen der Gurtfestlegevorrichtung 16 und
den Durchführungen 14 der Schultergurte 13 durch
die Lehne 3 verlängert wird. Da der Verstellgurt
mittels der Gurtfestlegevorrichtung 16 fest fixiert ist,
wird entsprechend Gurtband der Schultergurte 13 von der
Vorderseite der Lehne 3 durch die Durchführungen 14 in
Richtung der Rückseite der Lehne hindurchgezogen, so dass wie
im ersten Ausführungsbeispiel weniger Gurtband vor der
Lehne 3 vorhanden ist. Die Anordnung von erster Gurtumlenkung 137 und
zweiter Gurtumlenkung 171 bzw. deren Relativbewegung zueinander bewirken
einen Flaschenzugeffekt, durch den der Hub des Verstellgurtes 15 hinter
der zweiter Gurtumlenkung 171 ungefähr doppelt
so groß ist wie der Hub ρL der ersten Gurtumlenkung 137.
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7b zeigt
in schematischer Darstellung eine zusätzliche Gurtkraftbegrenzungsfunktion
des zweiten Aufführungsbeispiels. Ein im Kindersitz angegurtetes
Kind beaufschlagt im Crashfall während oder zeitlich unmittelbar
nach der Gurtstraffung das Gurtsystem 10 mit einer Kraft
F. Entsprechende Reaktionskräfte wirken über das
Gurtsystem 10 auf den Körper des Kindes und werden
wie nachfolgend beschrieben durch die Gurtkraftbegrenzungsfunktion begrenzt.
Durch die zuvor beschriebene Anordnung von erster und zweiter Gurtumlenkung
und dem daraus resultierenden Flaschenzugeffekt wirkt die Kraft F
in doppelter Größe auf die erste Gurtumlenkung 137 in
Richtung der ursprünglichen, unausgelösten Normalposition.
Beim Überschreiten einer Grenzkraft Fgrenz wird
die erste Gurtumlenkung 137 solange zurückbewegt,
bis die Grenzkraft Fgrenz wieder unterschritten
ist oder die Gurtumlenkung 1 wieder vollständig
ihre Normalposition erreicht hat.
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Nachfolgend
ist das in 8 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel
im Detail beschrieben. Ein unterhalb der Sitzfläche 5 in
der Vertiefung 8 der Sitzschalenauflagefläche 6 fest
mit der Sitzfläche 5 verbundenes Gehäuse 153 weist
eine mit diesem verbundene Führung 135 auf, in
der die erste Gurtumlenkung 137 in Form eines Gleiters
aufgenommen und linear verschiebbar geführt ist. Zwischen der
ersten Gurtumlenkung 137 und einem Absatz 153a der
Führung ist ein Kraftspeicher 139 in Form einer
Feder angeordnet. Vorzugsweise ist die Federn 139 eine
Druckfeder, die außen von der Führung 135 gegen
Ausknicken fixiert wird. Die Feder 139 beaufschlagt die
erste Gurtumlenkung 137 und bewirkt im ausgelösten
Zustand der Gurtstraffervorrichtung 31 den Hub ρL
der ersten Gurtumlenkung 137 in Richtung der ausgelösten
Position.
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Der
Verstellgurt 15 wird durch die Öffnung 173 der
zweite Gurtumlenkung 171 geführt, die mit dem
Gehäuse 153 verbunden ist. Somit wird der zuvor
beschriebene Gurtverlauf realisiert.
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An
der ersten Gurtumlenkung 137 ist ein Gegenelement 138 befestigt.
Das Gegenelement 138 erstreckt sich im Inneren des Gehäuses 153 und
hat die Form eines U mit Schenkeln, die parallel zur Führung 135 ausgebildet
sind und deren Enden fest mit der ersten Gurtumlenkung 137 verbunden
sind. Das Gegenelement 138 besteht vorzugsweise aus einem Material
mit kreisrundem Querschnitt und einem Durchmesser von 6 mm.
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Im
Gehäuse 153 befindet sich der fest an diesem angebundene
Konnektor 41. Eine Sensormasse 161 ist unmittelbar
am Auslöser 41a des Konnektors 41 befestigt,
insbesondere angeschraubt. Innerhalb des Gehäuses 153 ist
die Sensormasse 161 in Grenzen frei beweglich, so dass
der notwendige Auslösehub ρa des Auslösers 41 ermöglicht
wird. Eine der Sensorfeder 63 des ersten Ausführungsbeispiels
entsprechende Sensorfeder entfällt beim zweiten Ausführungsbeispiel,
so dass die Auslösesensorik im wesentlichen aus der Sensormasse 161 besteht.
Der Konnektor 41, die erste Gurtumlenkung 137,
deren Führung 135, das Gegenelement 138 und die
zweite Gurtumlenkung 171 stellen die wesentlichen Elemente
der Straffermechanik dar.
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Im
in 9 dargestellten Crashfall wirkt die Trägheitskraft
der Sensormasse 161 direkt auf den Auslöser 41a.
Sobald diese Kraft die Auslösekraft des Konnektors 41 überschreitet, öffnet
dieser und gibt das Gegenelement 38 und somit die erste
Gurtumlenkung 137 frei, die aufgrund der Kraft der sich nun
entspannenden Federn 139 in die ausgelöste Position
bewegt wird.
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Nach
der Auslösung der Gurtstraffervorrichtung 131 wird
zur Wiederherstellung des Normalzustandes die erste Gurtumlenkung 137 entgegen
der Kraft der Feder 139 in der Führung 135 soweit
zurückgedrückt, bis das Gegenelement 138 wieder
mit dem Konnektor 41 verriegelt. Somit ist der Fahrzeugkindersitz 1 und
dessen Gurtstraffervorrichtung reversibel mehrfach nutzbar.
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- 1
- Fahrzeugkindersitz
- 3
- Lehne
- 4
- Seitenabstützung
- 5
- Sitzfläche
- 6
- Sitzschalenauflagefläche
- 8
- Vertiefung
- 10
- Gurtsystem
- 11
- Schrittgurt
- 12
- Beckengurt
- 13
- Schultergurt
- 14
- Durchführung
- 15
- Verstellgurt
- 16
- Gurtfestlegevorrichtung
- 17
- Verbindungselement
- 21
- Gurtschloss
- 23
- Gurtzunge
- 23a
- Durchführung
- 31,
131
- Gurtstraffervorrichtung
- 33
- Trägerplatte
- 35,
135
- Führung
- 35a,
135a
- Bohrung
- 37,
137
- erste
Gurtumlenkung
- 37a
- Schenkel
- 37b
- erster
Absatz
- 37b
- zweiter
Absatz
- 38,
138
- Gegenelement
- 39,
139
- Kraftspeicher
- 41
- Konnektor
- 41a
- Auslöser
- 53,
153
- Gehäuse
- 53a,
- 153a
Anschlag
- 55
- Verschluss
- 55a
- Durchgangsloch
- 57
- Seilzug
- 57a
- Gewindestange
- 59
- Flügelmutter
- 61,
161
- Sensormasse
- 61a
- Bohrung
- 63
- Sensorfeder
- 171
- zweite
Gurtumlenkung
- 173
- Öffnung
- ρa
- Auslösehub
- ρL
- Hub
- F
- Gurtkraft
- Fgrenz
- Grenzkraft
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006011520
A1 [0002]
- - DE 19722096 A1 [0005]
- - DE 10251040 A1 [0006]
- - DE 19848231 A1 [0036]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-