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Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Verdeck und einer Vorrichtung
zur Erfassung einer Annäherung an das Verdeck und/oder
einer Berührung des Verdecks, wobei die Vorrichtung einen
kapazitiven Sensor und eine mit dem Sensor gekoppelte Auswerteeinheit
umfasst, anhand derer eine Änderung einer elektrischen
Kapazität ermittelbar ist.
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Es
ist allgemein bekannt, dass Cabriolet-Fahrzeuge mit einem Verdeck
aus einem textilen Gewebe und/oder Kunststoff – so genannte ”Softtops” – aufgrund
der Eigenschaften des Verdecks besonders von Vandalismushandlungen
und Zerstörungen im Zusammenhang mit Diebstählen
betroffen sind. Deshalb sind aus dem Stand der Technik Verfahren
und Vorrichtungen bekannt, anhand derer diese Handlungen unterbunden
oder zumindest behindert werden sollen.
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Eine
derartige Vandalismus-Schutzschicht aus drahtartiger Maschenware
ist aus der
EP 0 675 220
B1 bekannt, wobei die Maschenware mindestens teilweise
aus schnittfesten Fasern, wie Aramidfasern, nach dem Gelspinnverfahren
gesponnenen Polyethylenfasern oder Glasfasern besteht. In mindestens
einem Fadensystem der Maschenware ist ein Draht enthalten, wobei
dieser Draht mindestens in einem aus der Ebene der Maschenware herausragenden
Fadensystem enthalten ist. Das drahthaltige Fadensystem ragt so
aus der Ebene der Maschenware heraus, dass bei einem späteren
Verkleben der Vandalismus-Schutzschicht dieses Verkleben bevorzugt über
das Fadensystem erfolgt.
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Aus
der
DE 103 62 056
B4 ist ein Verfahren zur Erfassung der Präsenz
oder Bewegung eines Objektes in einem durch motorisch angetriebene
Komponenten definierten Gefährdungsbereich mittels eines Überwachungssystems
bekannt, bei welchem mittels mindestens einer Elektrodeneinrichtung
feldelektrische Eigenschaften in einem Überwachungsbereich
erfasst werden. Der Überwachungsbereich besteht als solcher
aus einem Gefährdungsbereich und einer diesem Gefährdungsbereich
vorgelagerten Zone, wobei die feldelektrischen Eigenschaften in
dem Überwachungsbereich mittels einer Prüfungsprozedur
ausgewertet werden. Vor Einleitung eines Bewegungsvorganges oder
im Rahmen der Einleitung eines Bewegungsvorganges erfolgt eine Abstimmung des Überwachungssystems,
das durch die motorisch angetriebenen Komponenten und die Elektrodeneinrichtung
gebildet wird. Ermittelte Änderungen der feldelektrischen
Eigenschaften des Überwachungsbereichs werden als Beurteilungsgrundlage
herangezogen, ob eine Bewegung eines Objektes in den Überwachungsbereich
hinein und/oder aus diesem hinaus erfolgt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einem Verdeck
und einer mit geringem Aufwand erzeugbaren Vorrichtung zur Erfassung
einer Annäherung an das Verdeck und/oder einer Berührung
des Verdecks anzugeben, wobei anhand der Vorrichtung eine zuverlässige
Detektion einer Annährung an das Verdeck und/oder einer
Berührung desselben ermöglicht werden soll.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug
gelöst, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße Fahrzeug umfasst ein Verdeck
und eine Vorrichtung zur Erfassung einer Annäherung an
das Verdeck und/oder einer Berührung des Verdecks. Die
Vorrichtung umfasst einen kapazitiven Sensor und eine mit dem Sensor
gekoppelte Auswerteeinheit, anhand derer eine Änderung einer
elektrischen Kapazität ermittelbar ist. Erfindungsgemäß ist
der kapazitive Sensor aus zumindest einem metallischen Element des
Verdecks gebildet, wobei das Verdeck vollständig elektrisch
von einer Karosserie des Fahrzeuges isoliert ist.
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Dadurch
ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, ohne die
Verwendung zusätzlicher Bauelemente in oder an dem Verdeck
einen Schutz vor oder zumindest eine Behinderung vor einer Zerstörungshandlung
am Verdeck durch Vandalismus zu erzeugen, wobei die Auswerteeinheit
zu diesem Schutz vorzugsweise mit einer Alarmanlage des Fahrzeuges
gekoppelt ist, anhand derer bei einer Annäherung und/oder
Berührung optische und/oder akustische Warnsignale ausgebbar
sind. Durch diese Warnsignale werden Personen, welche das Verdeck beschädigen
wollen, frühzeitig abgeschreckt, woraus eine erhöhte
gefühlte Sicherheit für einen Besitzer des Fahrzeuges
resultiert.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 schematisch
ein Fahrzeug mit einem Verdeck.
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Die
einzige 1 zeigt ein Fahrzeug 1 mit einem Verdeck 2 – ein
so genanntes Cabriolet-Fahrzeug – wobei das Verdeck 2 ein
so genanntes ”Softtop” ist, welches aus einem
textilen Gewebe und/oder einem Kunststoff, beispielsweise Polyvinylchlorid (kurz:
PVC), gebildet und somit flexibel ist.
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Um
einer Beschädigung des Verdecks 2 aufgrund von
Vandalismushandlungen oder im Zusammenhang mit einem Diebstahl von
Gegenständen aus einem Innenraum des Fahrzeuges 1 bzw.
des gesamten Fahrzeuges 1 vorzubeugen, ist ein kapazitiver
Sensor 3 vorgesehen.
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Der
kapazitive Sensor 3 ist mit einer Auswerteeinheit 4 gekoppelt,
welche eine Größe einer elektrischen Kapazität
C des Sensors 3 ständig, insbesondere jedoch bei
abgestelltem und/oder verschlossenem Fahrzeug 1, überwacht.
Somit ist eine Annäherung einer nicht näher dargestellten
Person an das Verdeck 2 oder eine Berührung des
Verdecks 2 durch die Person oder einen in einer Hand der
Person befindlichen Gegenstand detektierbar, da sich bei einer Annäherung
und/oder Berührung die Kapazität des Sensors 3 ändert.
Dabei sind der Sensor 3 und die Auswerteeinheit 4 vorzugsweise
mit einer Schließanlage bzw. einer Zentralverriegelung
des Fahrzeuges 1 gekoppelt, so dass die Aktivierung und/oder
Deaktivierung automatisch erfolgt.
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Der
Sensor 3 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Fahrzeuges 1 ein
Rahmen 2.1 des Verdecks 2, welcher eine Stabilität
des Verdecks 2 und eine Klappbarkeit desselben sicherstellt.
Der Rahmen 3.1 ist aus Metall gebildet und im dargestellten
Ausführungsbeispiel stark vereinfacht dargestellt. Dabei
bildet der gesamte Rahmen 2.1 den Sensor 3, so
dass dieser eine möglichst große Fläche
abdeckt und daraus folgend einen großen Erfassungsbereich
aufweist.
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In
nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen
der Erfindung ist der Sensor 3 alternativ oder zusätzlich
durch in das Verdeck 2 eingebrachte oder an diesem befestigte
metallische Elemente, wie z. B. ein zur mechanischen Verstärkung
in das Verdeck 2 eingebrachtes metallisches Machengeflecht,
gebildet. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass der Sensor 3 einen
sehr großen Erfassungsbereich aufweist.
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Bei
der Annäherung der Person an das Fahrzeug 1, insbesondere
an dessen Verdeck 2, und/oder einer Berührung
des Verdecks 2 ändert sich die Größe
der elektrischen Kapazität C zwischen dem Rahmen 2.1 des
Verdecks 2 und einem Erdpotenzial E. Diese Änderung
wird von der Auswerteeinheit 3 detektiert, wobei nicht
eine absolute Änderung der Kapazität C sondern
eine relative Änderung dieser über die Zeit erfasst
und ausgewertet wird, so dass die Kapazität C beeinflussende
Faktoren, insbesondere Witterungseinflüsse wie Temperatur
oder Feuchtigkeit, die Auswertung nicht beeinflussen. Zur Ermittlung
der relativen Änderung der Kapazität C wird eines
der zahlreich aus der Literatur bekannten Verfahren verwendet. Ob
es sich um eine Annäherung an das Fahrzeug 1 bzw.
dessen Verdeck 2 oder eine Berührung des Verdecks 2 handelt,
ist anhand eines Vergleichs mit bestimmten vorgegebenen Signalmustern
ermittelbar, wobei insbesondere eine Änderungsstärke,
eine Steilheit und/oder eine Dauer der Änderung der Kapazität
C erfasst und berücksichtigt werden.
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Um
die Kapazität C und/oder deren Änderung zu erfassen,
ist es erforderlich, dass das Verdeck 2 und/oder die metallischen
Elemente desselben, wie dessen Rahmen 2.1 und/oder das
Maschengeflecht, mittels geeigneter Maßnahmen vollständig vom
Rohbau, d. h. von einer Karosserie 1.1 des Fahrzeuges 1,
elektrisch isoliert sind.
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Die
Auswerteeinheit 4 ist weiterhin mit einer Alarmanlage 5 des
Fahrzeuges 1 gekoppelt, welche mittels der Auswerteeinheit 4 derart
ansteuerbar ist, dass bei einer detektierten Annäherung über
einen bestimmten vorgegebenen Grenzwert oder einer Berührung
des Verdecks 2 ein Alarm auslösbar ist. Dieser
Alarm ist insbesondere durch akustische Warnsignale, welche beispielsweise
mittels einer nicht näher dargestellten Hupe und/oder Sirene
des Fahrzeuges 1 erzeugbar sind, und/oder durch optische
Signale, beispielsweise durch Aktivierung einer Beleuchtung B des
Fahrzeuges 1, realisierbar.
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Der
ausgegebene Alarm hängt dabei insbesondere davon ab, ob
es sich um eine Annäherung oder eine Berührung
handelt. So wird z. B. bei einer Annäherung zunächst
nur ein optisches Warnsignal und erst bei einer Berührung
zusätzlich ein akustisches Warnsignal ausgegeben. Es können
alternativ auch weitere Eskalationsstufen zur Auslösung
der Warnsignale vorgesehen sein, welche insbesondere in Abhängigkeit
des jeweiligen Signalmusters der Handlung aktiviert werden. Dadurch
wird eine Person, welche das Verdeck 2 des Fahrzeuges 1 z.
B. mit einem scharfkantigen Gegenstand, wie einem Messer, beschädigen
oder zerstören wird, frühzeitig gewarnt und abgeschreckt
sowie frühzeitig von der Handlung abgehalten oder die Handlung
wird in einem Anfangsstadium unterbrochen, so dass ein Schadensmaß am
Verdeck 2 und/oder am Fahrzeug 1 minimiert wird.
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Zusätzlich
ist die Auswerteeinheit 4 mit einer Kommunikationseinheit 6 gekoppelt,
anhand welcher gleichzeitig bei Annäherung an das Verdeck 2 oder Berührung
des Verdecks 2 ein Notruf an eine nicht näher
dargestellte Zentrale übermittelbar ist. Bei der Zentrale
kann es sich beispielsweise um ein Telefon eines Nutzers des Fahrzeuges 1 oder
eine zentrale Datenverarbeitungseinheit handeln, über welche
beispielsweise der Nutzer und/oder die Polizei benachrichtigt werden.
Dazu umfasst der Notruf vorzugsweise alle notwendigen Daten, wie
ein amtliches Kennzeichen, einen Typ, eine Farbe und einen Standort des
Fahrzeuges 1 sowie eine Nachricht, dass eine Berührung
und/oder Zerstörung des Verdecks 2 detektiert
wurde. Der Notruf kann dabei als Sprachnachricht und/oder Textnachricht übermittelt
werden.
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Zum Öffnen
und Schließen eines manuell betätigten Verdecks 2 ist
jedoch eine Berührung des Verdecks 1 auch durch
einen berechtigten Nutzer des Fahrzeuges 1, insbesondere
dessen Fahrer, erforderlich. Um zu vermeiden, dass bei diesem Öffnen oder
Schließen des manuell betätigten Verdecks 2 durch
einen berechtigten Nutzer des Fahrzeuges 1 ein Alarm und/oder
ein Notruf aufgrund der Berührung des Verdecks 2 ausgelöst
werden, wird die Überwachung der Kapazität C mittels
der Auswerteeinheit 4 und/oder des Sensors 3 beim
berechtigten öffnen des Fahrzeuges 1, beispielsweise
mittels einer Funkfernbedienung, eines Schlüssels oder
eines schlüssellosen Zugangssystemes, deaktiviert.
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- 1
- Fahrzeug
- 1.1
- Karosserie
- 2
- Verdeck
- 2.1
- Rahmen
- 3
- Sensor
- 4
- Auswerteeinheit
- 5
- Alarmanlage
- 6
- Kommunikationseinheit
- B
- Beleuchtung
- E
- Erdpotential
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0675220
B1 [0003]
- - DE 10362056 B4 [0004]