-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur
mit einem länglichen
Auslaufschlitz, dessen Länge
mindestens das Zehnfache seiner Breite beträgt und der derart ausgebildet
ist, dass bei Betätigung
der Sanitärarmatur
Wasser in einem zusammenhängenden glatten
Vorhang aus dem Auslaufschlitz austritt.
-
-
2. Beschreibung des Standes
der Technik
-
Sanitärarmaturen
haben meist einen Lochauslauf mit einem Strahlregler, der dem ausfließenden Wasser
Luft zumischt. Bei Brausen gibt es hingegen schon seit längerer Zeit
Bauarten, bei denen das Wasser als zusammenhängender glatter Vorhang aus
einem horizontal verlaufenden Auslaufschlitz ausläuft. Beispiele
für derartige,
häufig
auch als Schwallbrausen bezeichnete Brausearmaturen sind in der
DE 26 19 415 C2 und
der
DE 10 2007
010 791 A1 beschrieben.
-
Schwallartige
Wasserströme,
die praktisch drucklos und großflächig aus
einer Sanitärarmatur austreten
und dabei einen zusammenhängenden glatten
Vorhang bilden, wurden in jüngerer
Zeit auch für
Waschtischarmaturen (so die eingangs erwähnte
DE 10 2004 056 074 A1 )
und Wannenfüllbatterien
(so die
DE 10
2005 061 974 B3 ) vorgeschlagen. Dort ist jeweils auch beschrieben,
dass der Auslaufschlitz auch leicht geneigt gegenüber einer
horizontalen Ebene verlaufen kann.
-
Vor
allem dann, wenn der Auslaufschlitz einer Waschtischarmatur wie
bei der
DE 10
2004 056 074 A1 nach unten weist und praktisch waagerecht verläuft, hat
die Erzeugung eines glatten breiten Wasservorhangs aber auch einige
Nachteile. Zumindest bei bestimmten Waschtischgeometrien kann es unbequem
für einen
Benutzer sein, seine Hände,
andere Körperteile
oder auch Gegenstände
in den oft knappen Raum zwischen einen Auslaufarm der Waschtischarmatur
und dem Beckenboden einzubringen. Ferner kann der Benutzer den ästhetisch
eigentlich ansprechenden Wasservorhang schlecht wahrnehmen, da er
von dem Auslaufarm der Sanitärarmatur
weitgehend verdeckt wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Aufgabe
der Erfindung ist es deswegen, eine Sanitärarmatur der eingangs genannten
Art derart zu verbessern, dass der erzeugte Wasservorhang bequemer
zugänglich
ist und vom Benutzer besser visuell wahrgenommen werden kann.
-
Gelöst wird
diese Aufgabe bei einer Sanitärarmatur
der eingangs genannten Art dadurch, dass im Einbauzustand der Sanitärarmatur
zumindest ein Teil des Auslaufschlitzes gegenüber einer horizontalen Ebene
um einen Neigungswinkel von mehr als 25°, vorzugsweise von mehr als
45° geneigt verläuft.
-
Durch
den stärker
geneigten Auslaufschlitz wird ein Wasservorhang erzeugt, der, wenn
der Auslaufschlitz unterhalb eines Auslaufarms der Sanitärarmatur
angeordnet ist, nunmehr schräg
nach oben, z. B. nach vorne zu einem Benutzer hin, verläuft. Dadurch
wird der Wasservorhang für
den Benutzer bequemer zugänglich
und für
ihn besser visuell wahrnehmbar; überdies
hat in solcher schräg
austretender Wasservorhang eine ästhetisch
sehr ansprechende Wirkung. Unter ”Neigung” wird vorliegend jede Ausrichtung
verstanden, die nicht parallel zu der horizontalen Ebene verläuft.
-
Je
länger
der Auslaufschlitz ist, desto breiter ist der Wasservorhang, was
häufig
praktische Vorteile bietet und im Allgemeinen auch als ästhetisch
ansprechender empfunden wird. Bevorzugt ist es deswegen, wenn die
Länge des
Auslaufschlitzes mindestens das Zwanzigfache, vorzugsweise mindestens
das Fünfzigfache
seiner Breite beträgt.
-
Bei
einem Ausführungsbeispiel
erstreckt sich im Einbauzustand der Sanitärarmatur der Auslaufschlitz
in einer Ebene, die um den Neigungswinkel geneigt zu der horizontalen Ebene
angeordnet ist. Ferner verläuft
der Auslaufschlitz entlang einer Schnittgeraden, entlang der die
Ebene eine weitere, ebenfalls zu der horizontalen Ebene geneigt
angeordnete Ebene schneidet. Die weitere Ebene kann dabei ebenfalls
um mehr als 25°,
vorzugsweise um mehr als 45°,
zu der horizontalen Ebene geneigt sein. Durch diese gewissermaßen doppelt
geneigte Anordnung des Auslaufschlitzes wird der Wasservorhang noch
besser zugänglich
und für
den Benutzer visuell noch besser wahrnehmbar.
-
Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel weist
die Sanitärarmatur
eine nach außen
vorstehende Abtropfkehle auf, die das im Einbauzustand der Sanitärarmatur
untere Ende des Auslaufschlitzes im Wesentlichen U-förmig umschließt. Eine
solche Abtropfkehle ist deswegen vorteilhaft, weil sich bei einem
schräger
verlaufenden Auslaufschlitz der gewünschte zusammenhängende Wasservorhang
regelmäßig nur
bei einer bestimmten Durchflussmenge ausbildet. Beim Ein- und Ausschalten
der Sanitärarmatur
wird diese Durchflussmenge nicht erreicht, so dass das Wasser nicht
mehr als Wasservorhang aus dem Auslaufschlitz austritt. Um zu verhindern,
dass während
dieser Phasen das Wasser unkontrolliert am Auslaufarm der Sanitärarmatur
herabläuft
und sich beispielsweise auf einem Waschtisch sammelt, wird das ablaufende
Wasser von der Abtropfkehle aufgenommen und als Tropfen oder dünner Strahl
in eine gewünschte
Richtung (z. B. in das Waschbecken hinein) abgeleitet.
-
Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
erstreckt sich zumindest entlang eines Teils des Auslaufschlitzes
eine nach außen
vorstehende Ablaufleiste. Eine solche Ablaufleiste hat sich ebenfalls
als vorteilhaft erwiesen, um zu verhindern, dass Wasser während der
Ein- oder Ausschaltphasen an einem Auslaufarm der Sanitärarmatur
unkontrolliert herabfließt.
Dies gilt insbesondere dann, wenn der Auslaufschlitz in der vorstehend
genannten Weise doppelt geneigt angeordnet ist.
-
Dabei
kann die Ablaufleiste eine Innenflanke haben, die bündig an
eine Längsseite
des Ablaufschlitzes anschließt.
Durch einen solchen stufenlosen Anschluss der Ablaufleiste ist gewährleistet, dass
diese die Ausbildung des Wasservorhangs nicht stört, sondern eher unterstützt.
-
Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel geht
die Ablaufleiste in einen Schenkel der Ablaufkehle über. Die
Ablaufleiste und die Abtropfkehle bilden somit gemeinsam eine Einrichtung,
die beim Ein- und Ausschalten der Sanitärarmatur ein kontrolliertes Abtropfen
gewährleistet.
-
Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
umfasst die Sanitärarmatur
eine Schwalleinrichtung, die einen Wassereinlass und einen Vorraum
aufweist, in den das Wasser aus dem Wassereinlass gelangt. Ferner
enthält
die Schwalleinrichtung einen Strahlformungsraum, an dem der Auslaufschlitz
ausgebildet ist. In einem zwischen dem Vorraum und dem Strahlformungsraum
angeordneten Strahlberuhigungsabschnitt wird der Strahl zur Strahlberuhigung
umgelenkt. Durch diese Kombination eines Vorraums, eines Strahlberuhigungsabschnitts
und eines Strahlformungsraums wird gewährleistet, dass trotz der stärker geneigten
Anordnung des Auslaufschlitzes ein gleichmäßiger Wasservorhang erzeugt
wird.
-
Bei
einer Weiterbildung erstrecken sich der Vorraum, der Strahlberuhigungsabschnitt
und der Strahlformungsraum parallel zum Auslaufschlitz und sind
in Auslaufrichtung des Wassers hintereinander angeordnet. Dies ermöglicht einen
kompakten modulartigen Aufbau der Schwalleinrichtung.
-
Bei
einer anderen Weiterbildung sind zwischen dem Vorraum und dem Strahlberuhigungsabschnitt
mehrere (vorzugsweise parallel zueinander verlaufende) Kanäle ausgebildet,
deren Abstand und/oder deren Querschnittsfläche in Längsrichtung des Auslaufschlitzes
variiert. Eine solche Variation hat sich als zweckmäßig erwiesen,
um den unterschiedlichen hydrostatischen Verhältnissen Rechnung zu tragen,
die sich aus der stärker
geneigten Anordnung des Auslaufschlitzes ergeben.
-
Bei
einer anderen Weiterbildung verläuft
die Einlaufrichtung des Wassers in den Vorraum im Wesentlichen parallel
zur Längsrichtung
des Auslaufschlitzes. Entlang der Einlaufrichtung verringern sich dann
sowohl der Abstand als auch die Querschnittsfläche der Kanäle. Eine solche Variation der
Abstände
und Querschnittsflächen
der Kanäle
hat sich insbesondere dann als vorteilhaft erwiesen, wenn die Einlaufrichtung
schräg
von unten nach oben verläuft.
-
Der
Strahlberuhigungsabschnitt kann einen mäandrierenden, insbesondere
einen S-förmigen, Durchflusskanal
für das
Wasser aufweisen. Auf diese Weise lässt sich der Wasserstrom besonders
einfach und effektiv beruhigen.
-
Bei
einer Weiterbildung weist der Strahlberuhigungsabschnitt mindestens
zwei identisch ausgebildete Strahlumlenkmodule auf, die auf Umschlag zueinander
angeordnet sind. Durch einen solchen modulartigen Aufbau des Strahlberuhigungsabschnitts
kann dessen strahlberuhigende Wirkung auf einfache Weise dadurch
erhöht
werden, indem weitere Strahlumlenkmodule angesetzt werden. Eine
solche Anpassung kann beispielsweise erforderlich sein, wenn von
der Hausinstallation, an welche die Sanitärarmatur angeschlossen wird,
besonders hohe Wasserdrücke
bereitgestellt werden.
-
Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
sind ein den Vorraum wenigstens teilweise festlegendes Vorraummodul,
der Strahlberuhigungsabschnitt und ein den Strahlformungsraum festlegender
Strahlformungsabschnitt jeweils im Wesentlichen stabartig ausgebildet
und in Auslaufrichtung des Wassers hintereinander angeordnet. Auch
diese Ausbildung trägt zur
kompakten und flexibel variierbaren Bauweise der Schwalleinrichtung
bei.
-
Der
Strahlformungsabschnitt kann ein erstes Strahlformungsmodul und
ein zweites Strahlformungsmodul aufweisen, wobei das zweite Strahlformungsmodul
den Auslaufschlitz enthält
und im Einbauzustand der Sanitärarmatur
zumindest teilweise eine Öffnung
eines Gehäuses
der Sanitärarmatur durchsetzt.
Auch hier hat die Modularität
Vorteile, weil das zweite Strahlformungsmodul, d. h. dasjenige Teil
der Schwalleinrichtung, das von außen sichtbar ist, auf einfache
Weise ausgewechselt werden kann. Durch Auswechseln des zweiten Strahlformungsmoduls
lässt sich
somit die Schwalleinrichtung leicht an unterschiedliche Gehäuse und
Oberflächenbeschaffenheiten
der Sanitärarmatur
anpassen.
-
Die
Schwalleinrichtung kann vollständig
aus transparentem Material, z. B. aus witterungsbeständigen Thermoplasten
wie etwa Polyamiden, hergestellt sein und von der dem Auslaufschlitz
gegenüberliegenden
Seite beleuchtet werden. Auch eine Verwendung als Duscharmatur ist
selbstverständlich möglich.
-
Die
erfindungsgemäße Schwalleinrichtung kann
vorteilhaft auch in solchen Sanitärarmaturen eingesetzt werden,
deren Auslaufschlitz nicht geneigt zu der horizontalen Ebene, sondern
parallel hierzu angeordnet ist. Die Anmelderin behält sich
ausdrücklich
vor, Patentansprüche
auch auf die Schwalleinrichtung als solche zu richten.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen. Darin zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur;
-
2 eine
Vorderansicht der in der 1 gezeigten Sanitärarmatur;
-
3a bis 3d eine
Draufsicht, eine Seitenansicht, einen Schnitt entlang der Linie
N-N bzw. einen vergrößerten Schnitt
entlang der Linie O-O durch eine Schwalleinrichtung, die Teil der
in den 1 und 2 gezeigten Sanitärarmatur
ist;
-
4 eine
Explosionsdarstellung der einzelnen Module, aus denen die in den 3a bis 3d gezeigte
Schwalleinrichtung zusammengesetzt ist;
-
5a bis 5d ein
Vorraummodul der Schwalleinrichtung in einer Draufsicht, einer Seitenansicht,
einem Schnitt entlang der Linie F-F bzw. einen vergrößerten Schnitt
entlang der Linie G-G;
-
6a bis 6d einen
Strahlberuhigungsabschnitt der Schwalleinrichtung in einer Draufsicht, einer
Seitenansicht, einem Schnitt entlang der Linie H-H bzw. einem vergrößerten Schnitt
entlang der Linie I-I;
-
7a bis 7d ein
erstes Strahlformungsmodul der Schwalleinrichtung in einer Draufsicht,
einer Seitenansicht, einem Schnitt entlang der Linie J-J bzw. einem
vergrößerten Schnitt
entlang der Linie K-K;
-
8a bis 8d ein
zweites Strahlformungsmodul der Schwalleinrichtung in einer Draufsicht,
einer Seitenansicht, einem Schnitt entlang der Linie L-L bzw. einem
vergrößerten Schnitt
entlang der Linie M-M;
-
9 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sanitärarmatur gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel;
-
10 eine
Vorderansicht der in der 9 gezeigten Sanitärarmatur.
-
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
Die 1 und 2 zeigen
eine insgesamt mit 10 bezeichnete Sanitärarmatur in einer Seiten- bzw.
einer Vorderansicht. Die Sanitärarmatur 10 ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel
als Waschtischarmatur ausgebildet und in ihrem Einbauzustand auf
einem gestrichelt angedeuteten Waschtisch 12 gezeigt.
-
Die
Sanitärarmatur 10 hat
ein Gehäuse 14, das
im dargestellten Ausführungsbeispiel
annähernd die
Form eines länglichen
flachen Quaders hat. Wie man in den 1 und 2 erkennen
kann, ist das Gehäuse 14 in
zwei zueinander senkrechten Ebenen (Zeichenebenen der 1 und 2)
geneigt zur Horizontalen angeordnet. Vom einem Benutzer aus betrachtet,
der vor dem Waschtisch 12 steht, verläuft das Gehäuse 14 somit doppelt
geneigt, d. h. von links nach rechts und von hinten nach vorne.
-
Eine
sich zwischen der Basis 16 und dem oberen Ende 18 erstreckende
Unterseite 20 des Gehäuses 14 ist
im Wesentlichen als ebene Fläche
ausgebildet, die bezüglich
zur Horizontalen in einem Neigungswinkel α verläuft, der hier etwa 60° beträgt. Die Unterseite 20 des
Gehäuses 14 weist
einen Ausschnitt aus (nicht dargestellt), der Teile einer Schwalleinrichtung
freigibt, die weiter unten näher
erläutert wird.
Die Schwalleinrichtung hat einen Auslaufschlitz 24, aus
dem Wasser aus der Sanitärarmatur 10 austreten
kann.
-
Der
Auslaufschlitz 24 grenzt nahtlos an eine Ablaufleiste 26 an,
die an ihrem unteren Ende in einen Schenkel einer im Wesentlichen
U-förmig
gekrümmten
Abtropfkehle 28 übergeht.
Bei dem darstellten Ausführungsbeispiel
ragen die Ablaufleiste 26 und die Abtropfkehle 28 über die
Unterseite 20 des Gehäuses 14 hinaus.
Die Schwalleinrichtung kann auch so in den Ausschnitt in der Unterseite 20 des
Gehäuses 14 eingelassen
sein, dass auch die Ablaufleiste 26 und die Abtropfkehle 28 nicht über die Außenkontur
des Gehäuses 14 hinausragen.
-
Der
Auslaufschlitz 24 erstreckt sich bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
im Einbauzustand der Sanitärarmatur 10 in
einer ersten Ebene 27, die senkrecht zu der Zeichenebene
der 1 verläuft und
um den Neigungswinkel α gegenüber der
Horizontalen angeordnet ist. Außerdem
verläuft
der Auslaufschlitz 24 entlang einer Schnittgeraden, entlang der
die erste Ebene 27 eine zweite Ebene 29 schneidet.
Die zweite Ebene 29 verläuft senkrecht zu der Zeichenebene
der 2 und ist ebenfalls um einen Winkel, der hier
etwa 55° beträgt, gegenüber der
Horizontalen geneigt. Der Auslaufschlitz 24 verläuft dadurch
gewissermaßen,
genauso wie auch das Gehäuse 14,
doppelt geneigt bezüglich
der Horizontalen. Die Länge
l des Auslaufschlitzes 24 beträgt hier etwa das Fünfzigfache
der Breite b.
-
Zur
Betätigung
der Sanitärarmatur 10 weist diese
nicht gezeigte Bedienelemente oder ein Sensorfeld auf, mit dem die
Sanitärarmatur 10 berührungslos
betätigt
werden kann. Nach Betätigung
der Sanitärarmatur 10 tritt
aus dem Auslaufschlitz 24 nach kurzer Anlaufzeit, auf die
weiter unten noch eingegangen wird, ein in der 1 mit 30 angedeuteter Wasservorhang
beinahe drucklos unter dem Einfluss der Schwerkraft aus. Bei einem
derartigen Wasservorhang 30 ist es wichtig, dass er über eine
möglichst große Strecke
zusammenhängend
bleibt und sich nicht in einzelne Teilstrahlen auftrennt. Bei der
Sanitärarmatur 10 ist
der Wasservorhang 30 besonders dünn und gleichmäßig. Durch
die doppelt geneigte Anordnung des Auslaufschlitzes 24 entsteht
außerdem
ein völlig
neuer ästhetischer
Gesamteindruck, der auch in der Natur keine Vorbilder hat.
-
Zur
Erzeugung des Wasservorhangs 30 ist eine im Gehäuse 14 der
Sanitärarmatur 10 angeordnete
Schwalleinrichtung vorgesehen, die im Folgenden mit Bezug auf die 3 bis 8 näher erläutert wird:
Zunächst wird
Bezug genommen auf die 3a bis 3d, welche
die insgesamt mit 32 bezeichnete Schwallvorrichtung im
zusammengebauten Zustand in einer Draufsicht, einer Seitenansicht,
einem Schnitt entlang der Linie N-N bzw. einem vergrößerten Schnitt
entlang der Linie O-O zeigen.
-
Im
Folgenden wird der Grundaufbau der Schwalleinrichtung 32 zunächst mit
Bezug auf die vergrößerte Schnittdarstellung
der 3d erläutert.
-
Das
der Schwalleinrichtung 32 zuströmende Wasser gelangt zuerst
in ein Vorraummodul 34, das zumindest teilweise einen Vorraum 36 festlegt.
Wie in der 3c erkennbar ist, erstreckt
sich der Vorraum 36 über
die gesamte Länge
der Schwalleinrichtung 32 hinweg. Der Querschnitt des Vorraums 36 verjüngt sich
dabei in Querrichtung des Vorraummoduls 34, wie in der 3d erkennbar
ist. Von dem Vorraum 36 gehen mehrere Kanäle 38 ab,
die das Vorraummodul 34 in Querrichtung durchsetzen und
einen schlitzförmigen
Querschnitt haben, wie dies am besten in der 5a erkennbar
ist.
-
Wenn
die Schwalleinrichtung 32 in das Gehäuse 14 der Sanitärarmatur 10 eingebaut
ist, liegt das Vorraummodul 34 mit seinem offenen Ende 39 dichtend
an einer Tragplatte an, wodurch der Vorraum 36, abgesehen
von einem in der 3c erkennbaren Wassereinlass 40,
abgeschlossen ist. Der Wassereinlass 40 legt gleichzeitig
eine mit einem Pfeil angedeutete Einlaufrichtung 42 fest,
die senkrecht zu einer in der 3c ebenfalls
mit einem Pfeil angedeuteten Auslaufrichtung 44 verläuft.
-
Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet
sich der Wassereinlass 40 im eingebauten Zustand der Schwalleinrichtung 32 am
unteren Ende der Sanitärarmatur 10 und
ist somit der Basis 16 zugewandt. Beim Betrieb der Sanitärarmatur 10 steigt das
Wasser entlang der Einlaufrichtung 42 durch den Vorraum 36 hindurch
und zweigt von dort aus in die Kanäle 38 ab. Um der relativ
stark geneigten Anordnung des Vorraums 36 und der damit
einhergehenden in Längsrichtung
variierenden hydrostatischen Drücke
Rechnung zu tragen, nehmen sowohl die Abstände zwischen den Kanälen 38 als
auch deren Querschnittsflächen
entlang der Einlaufrichtung 42 ab, wie dies am besten in
der 3c erkennbar ist. Die Abstimmung der Querschnitte
der Kanäle 38 und deren
Abstände
voneinander haben einen maßgeblichen
Einfluss darauf, welche Qualität
der Wasservorhang 30 bei einer gegebenen Durchflussmenge
der Sanitärarmatur 10 hat.
Falls der Wassereinlass 40 nicht an der unteren, sondern
an der gegenüberliegenden,
im Einbauzustand sich oben befindenden Stirnseite des Vorraums 36 angeordnet
ist, so sind die Abstände
und Durchmesser der Kanäle 38 anzupassen.
-
Die
Kanäle 38 enden
in einer leistenförmigen Ausnehmung 48,
wie sie in der 3d und der Draufsicht auf das
Vorraummodul 34 der 5a erkennbar
ist. Nach dem Durchtritt durch die Kanäle 38 und der Ausnehmung 48 gelangt
das Wasser in einen Strahlberuhigungsabschnitt 50, der
im dargestellten Ausführungsbeispiel
aus einem ersten Strahlumlenkmodul 52 und einem zweiten
Strahlumlenkmodul 54 zusammengesetzt ist. Die beiden Strahlumlenkmodule 52, 54 sind
dabei identisch ausgebildet und auf Umschlag angeordnet. In jedem
Strahlumlenkmodul 52, 54 ist ein Kanal ausgebildet,
der jeweils zweimal abgewinkelt ist. Durch die Anordnung auf Umschlag entsteht
somit ein S-förmiger
Durchflusskanal 56, der das Wasser insgesamt viermal um
90° umlenkt.
Um eine konstante Weite des Durchflusskanals 56 zu gewährleisten,
sind im Durchflusskanal 56 Stabilisierungsstege 58 angeordnet.
Durch den modulartigen Aufbau lassen sich die beiden Strahlumlenkmodule 52, 54 jeweils
einstückig,
z. B. aus Kunststoff, herstellen und durch Aufstecken miteinander
verbinden.
-
Ebenfalls
leistenförmige
Ausnehmungen 60 an gegenüberliegenden Längsseiten
der Strahlumlenkmodule 52, 54 ergänzen sich
untereinander und auch mit der Ausnehmung 48 des Vorraummoduls 34 zur
Bildung des Durchflusskanals 56. Die stromabwärtige Ausnehmung 60 des
zweiten Strahlumlenkmoduls 52 korrespondiert mit einer
entsprechenden Ausnehmung 62, die in einem ersten Strahlformungsmodul 64 eines
Strahlformungsabschnitts 66 ausgebildet ist. Der Strahlformungsabschnitt 66 dient dazu,
dass im Strahlberuhigungsabschnitt 50 verlangsamte Wasser
in eine Form zu bringen, die ein möglichst laminares Ausströmen aus
dem Auslaufschlitz 24 ermöglicht, der endseitig an einem
zweiten Strahlformungsmodul 68 des Strahlformungsabschnitts 66 ausgebildet
ist. Wie in der 3d erkennbar ist, weitet sich
der Durchflusskanal 56 im Strahlberuhigungsabschnitt 50 zu
einem Strahlformungsraum 70 auf, der sich über die
gesamte Länge
der Schwallvorrichtung 32 hinweg erstreckt. Zur Stabilisierung
des Strahlformungsraums 70 sind in einem Endabschnitt 72 des
ersten Strahlformungsmoduls 64, der einen verringerten
Querschnitt aufweist, Stabilisierungsstege 74 angeordnet,
wie sie besonders gut in den 7a bis 7c erkennbar
sind.
-
Auf
den Endabschnitt 72 des ersten Strahlformungsmoduls 64 ist
das zweite Strahlformungsmodul 68 aufgesetzt, das zu diesem
Zweck an seiner Unterseite eine nutartige Ausnehmung aufweist. Die beiden
Strahlformungsmodule 64, 68 sind auf diese Weise über eine
Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden.
-
Im
zweiten Strahlformungsmodul 68 verjüngt sich der Strahlformungsraum 70 und
bildet dort einen Auslaufkanal 76, der sich ebenfalls über die
gesamte Länge
der Schwalleinrichtung 32 erstreckt. Der Auslaufkanal 76 mündet in
den Auslaufschlitz 24, von dem aus das Wasser als Wasservorhang 30 aus
der Schwalleinrichtung 32 austritt. Entlang einer Längsseite
des Auslaufschlitzes 24 erstreckt sich die Ablaufleiste 26,
die bei der hier gezeigten Anordnung den austretenden Wasservorhang 30 noch über eine kurze
Strecke führt.
Eine Innenflanke 78 der Ablaufleiste 26 schließt dabei
bündig
an eine Längsseite des
Ablaufschlitzes 24 an, so dass das Wasser stufenfrei vom
Auslaufkanal 76 über
den Auslaufschlitz 24 an der Innenflanke 78 der
Ablaufleiste 26 entlang fließen kann.
-
In
einer umlaufenden Längsnut 81 (siehe 8b bis 8d),
die im ersten Strahlformungsmodul 68 ausgebildet ist, ist
eine Ringdichtung 82 eingelegt, wie sie gut in der Explosionsdarstellung
der 4 erkennbar ist. Mit der Ringdichtung 82 wird
die Schwallvorrichtung 32 gegenüber dem Gehäuse 14 der Sanitärarmatur 10 abgedichtet,
so dass aus dem Auslaufschlitz 24 auslaufendes Wasser nicht
in das Gehäuse 14 eindringen
kann.
-
In
der Explosionsdarstellung der 4 ist gut
erkennbar, wie die am zweiten Strahlformungsmodul 68 ausgebildete
Ablaufleiste 26 an ihrem unteren Ende in die Ablaufkehle 28 übergeht.
Die Ablaufkehle 28 umschließt dabei im Wesentlichen U-förmig das
untere Ende des Auslaufschlitzes 24.
-
Im
Folgenden wird die Funktion der Schwalleinrichtung 32 nochmals
kurz zusammengefasst:
Bei Betätigung der Sanitärarmatur 10 strömt Wasser über den
Wassereinlass 40 in den Vorraum 36 ein. Das Wasser
verlässt
dann den Vorraum 36 über
die rechtwinklig davon abgehenden Kanäle 38 und tritt in den
Durchflusskanal 56 über,
der im Strahlberuhigungsabschnitt 50 mäandrierend verläuft. Der
Durchflusskanal 56 erstreckt sich dabei, abgesehen von schmalen
Stabilisierungsstegen 58, über die gesamte Länge der
Schwallvorrichtung 32. Nach der Strahlberuhigung im Strahlberuhigungsabschnitt 50 tritt das
Wasser mit nunmehr verminderter Geschwindigkeit in den Strahlformungsraum 70 ein,
in der sich das Wasser weiter beruhigt und der Wasserfluss geformt
wird. Am Ende des Strahlformungsraums 70 tritt das Wasser
in den schmaleren Auslaufkanal 76 über, bis es schließlich am
Auslaufschlitz 24 aus der Schwalleinrichtung 32 austritt
und als geschlossener gleichmäßiger Wasservorhang 30 von
der Sanitärarmatur 10 herabfließt.
-
Die
Ausbildung des gleichmäßigen Wasservorhangs 30 erfordert
eine sehr genaue Abstimmung der Geometrie der vorstehend genannten
Räume und
Kanäle
an die Durchflussmenge. Dies hat unter anderem zur Folge, dass sich
der gewünschte
Wasservorhang 30 erst dann einstellt, wenn eine spezifizierte
Durchflussmenge erreicht ist. Beim Betätigen und Ausschalten der Sanitärarmatur 10 wird
die gewünschte
Durchflussmenge nicht erreicht, so dass sich auch kein Wasservorhang 30 ausbildet.
-
Die
Ablaufleiste 26 und die Ablaufkehle 28 verhindern,
dass das aus dem Auslaufschlitz 24 beim Betätigen oder
Ausschalten auslaufende Wasser unkontrolliert an der Unterseite 20 des
Gehäuses 14 herabläuft und
sich beispielsweise auf dem Waschtisch 12 verteilt. Das
während
der Betätigungs-
oder Ausschaltphase unter geringerem Druck austretende Wasser läuft an der
Innenflanke 78 der Ablaufleiste 26 herunter und
wird von der Ablaufkehle 28 umgelenkt, so dass es als einzelne
Tropfen oder als dünner
Strahl abgeleitet wird. Falls auf die Ablaufleiste 26 verzichtet
wird, so kann es zweckmäßig sein,
die Abtropfkehle 28 etwas weiter auszuführen. Vor allem dann, wenn
nur sehr wenig Wasser aus dem Auslaufschlitz 24 austritt,
erweist sich die Führung
an der Innenflanke 78 der Ablaufleiste 26 jedoch
als sehr zweckmäßig, um
ein unkontrolliertes Verteilen eines Wasserfilms auf der Unterseite 20 des
Gehäuses 14 zu
verhindern.
-
Wie
sich insbesondere aus der Explosionsdarstellung der 4 ergibt,
sind die einzelnen Module, nämlich
das Vorraummodul 34, das erste Strahlumlenkmodul 52,
das zweite Strahlumlenkmodul 54, das erste Strahlformungsmodul 64 und
das zweite Strahlformungsmodul 68, insgesamt stabförmig ausgebildet
und können
modulartig hintereinander gesteckt werden, so dass die Schwalleinrichtung 32 sehr
rasch aus den einzelnen Modulen zusammengesetzt werden kann. Weitere
konstruktive Einzelheiten der vorstehend genannten Module können in
den Darstellungen der 5 bis 8 entnommen werden.
-
Gleichzeitig
ermöglicht
es die Modulbauweise, die Schwalleinrichtung 32 ohne größeren Aufwand
an veränderte
Bedingungen anzupassen. Um beispielsweise eine Anpassung an eine
veränderte Durchflussmenge
und/oder einen anderen Neigungswinkel α zu erzielen, genügt es, lediglich
einzelne der genannten Module auszutauschen. Bei einer Änderung
des Neigungswinkels kommt hierzu insbesondere das Vorraummodul 34 in
Betracht. Bei größeren Durchflussmengen
kann eine zusätzliche
Strahlberuhigung notwendig sein. In diesem Fall kann der Strahlberuhigungsabschnitt
nicht aus zwei, sondern z. B. aus insgesamt vier Strahlumlenkmodulen 52 zusammengesetzt
werden. Selbstverständlich
kommt auch in Betracht, einen speziell an die veränderten Verhältnisse
angepassten Strahlberuhigungsabschnitt zu verwenden. Bei einer Anpassung
an andere Gehäuseoberflächen (z.
B. glänzend
oder matt, lackiert oder verchromt) kann das zweite Strahlformungsmodul 68 gegen
ein Modul ausgetauscht werden, das die gewünschte Oberflächeneigenschaften hat.
-
Die 9 und 10 zeigen
eine Sanitärarmatur 110 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Gleiche oder einander entsprechende Teile sind dabei mit um 100
erhöhten
Bezugsziffern bezeichnet.
-
Wie
am besten in der Vorderansicht der 10 erkennbar
ist, verläuft
bei diesem Ausführungsbeispiel
der Auslaufschlitz 124 nicht an der Unterseite 20,
sondern entlang einer Seitenfläche 121 des
Gehäuses 114. Überdies
ist der Auslaufschlitz 124 bei diesem Ausführungsbeispiel
nicht geradlinig, sondern bogenförmig
gekrümmt,
wie dies in der 9 erkennbar ist. Gegenüber der
Horizontalen beträgt
die Neigung des Auslaufschlitzes zwischen etwa 15° und 60°. Wie in
der 10 erkennbar ist, wird auf diese Weise ein kuppelartiger
Wasservorhang 130 erzeugt, der sich seitlich von der Sanitärarmatur 110 in
den Waschtisch 112 ergießt.