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Die
Erfindung betrifft eine Wassermatratze mit zumindest einer von Wasserhülle begrenzten Wasserkammer,
die aus einem folienartigen Material besteht und in die eine Flüssigkeit
einfüllbar
ist. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Ventilvorrichtung für eine Wassermatratze,
die vorzugsweise nachträglich
an der Wassermatratze anbringbar ist.
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Eine
Wassermatratze bekannten Aufbaus weist eine üblicherweise aus einer Kunststoff-Folie gebildete
Wasserhülle
auf, in die über
einen Einfüllstutzen
Wasser in gewünschter
Menge eingefüllt werden
kann. Statt Wasser eignen sich auch andere Flüssigkeiten zum Befüllen einer
Wassermatratze, beispielsweise öle,
Gele oder Alkohole, jedoch soll im Folgenden von Wasser ausgegangen
werden, wobei dieser Begriff jedoch auch die anderen Befüllflüssigkeiten
mit abdeckt.
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Wenn
die Wassermatratze mit Wasser gefüllt ist, besitzt sie üblicherweise
eine im wesentlichen quaderförmige
Gestalt mit einer Oberseite, auf die sich ein Benutzer auflegen
kann. Es hat sich gezeigt, dass sich bei Gebrauch eines Wasserbettes
in der Wasserkammer im Laufe der Zeit Luftblasen bilden. Deren Entstehung
ist noch nicht ganz geklärt,
jedoch geht man davon aus, dass die Luft von außen in die Wasserkammer eintritt.
Aus vielen kleinen Luftblasen entwickeln sich größere Luftblasen in der Wasserkammer,
die das Wohlbefinden des Benutzers des Wasserbettes wesentlich stören, insbesondere
wenn sich die Luftblasen im Bereich des Rückens des Benutzers befinden.
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Um
die Luft aus der Wasserkammer zu entfernen, ist es bekannt, den
Einfüllstutzen
zu öffnen und
die Luft abzupumpen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass Wasser
aus der Wassermatratze herausschwappt, was unerwünscht ist. Ferner ist es bekannt,
die Luft durch Zugabe von Chemikalien chemisch zu binden, was jedoch
nur eine kurzzeitige Wirkung zeigt und insbesondere auf Dauer kostenintensiv
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wassermatratze der genannten
Art und eine Ventilvorrichtung für
eine Wassermatratze zu schaffen, bei der die Bildung größerer Luftblasen
in der Wasserkammer der Wassermatratze vermieden oder zumindest
verringert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Wassermatratze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei
ist vorgesehen, dass an der Wasserhülle ein flüssigkeitsdichtes Entgasungsventil angeordnet
ist, durch das Luft und/oder Gas aus dem Inneren der Wasserkammer
abführbar
ist.
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Die
Erfindung geht von der Grundidee aus, das Innere der Wassermatratze
permanent zu entlüften
und dabei gleichzeitig sicherzustellen, dass kein Wasser aus der
Wassermatratze austritt. Dies wird durch das flüssigkeitsdichte, aber luft-
bzw. gasdurchlässige
Entgasungsventil erreicht, mit dem die Wasserhülle ausgebildet ist. Das Entgasungsventil kann
beispielsweise eine textile Membran aufweisen, die flüssigkeitsdicht,
aber gasdurchlässig
ist. Ein derartiges textiles Material ist beispielsweise aus dem Bekleidungssektor
bekannt.
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Bei
Benutzung der Wassermatratze wird die Luft durch die Bewegung des
Benutzers innerhalb der Wasserkammer hin und her geschoben und gelangt
auf diese Weise irgendwann in den Bereich des Entgasungsventils,
durch das sie austreten kann, da durch den auf dem Wasserbett bzw.
der Wassermatratze liegenden Benutzer ein erhöhter Druck innerhalb der Wasserkammer
herrscht. Es hat sich gezeigt, dass mit dem Entgasungsventil die
Luft weitestgehend aus der Wasserkammer entfernt werden kann, so
dass sich größere Luftblasen
nicht mehr bilden können.
Ein Entlüften
der Wassermatratze durch Öffnen
des Einführstutzens
oder der Zusatz von Luft bindenden Chemikalien ist nicht mehr notwendig.
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Eine
Wasserhülle
bekannten Aufbaus besitzt einen verschließbaren Einfüllstutzen, durch den das Wasser
in die Wassermatratze eingefüllt
oder nachgefüllt
werden kann. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Entgasungsventil in den Einfüllstutzen integriert und insbesondere
in diesem angeordnet ist. Auf diese Weise muss in der Wassermatratze
für das
Entgasungsventil keine zusätzliche Öffnung vorgesehen
werden, was herstellungstechnisch günstig ist. Vorzugsweise ist
das Entgasungsventil als unabhängige
Baueinheit ausgebildet und in den Einfüllstutzen eingesetzt. Zum Befüllen der
Wassermatratze kann das Entgasungsventil aus dem Einfüllstutzen
herausgenommen werden. Nachdem die Wassermatratze ausreichend mit Wasser
befüllt
ist, wird das Entgasungsventil wieder in den Einfüllstutzen
eingesetzt und dort fixiert.
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Die
Wasserhülle
und auch der Einfüllstutzen sind üblicherweise
aus einem relativ weichen, flexiblen Kunststoff-Material ausgebildet. In Weiterbildung der
Erfindung ist deshalb vorgesehen, den Einfüllstutzen vor Einsetzen des
Entgasungsventils zu stabilisieren, was beispielsweise dadurch erfolgen
kann, dass in den Einfüllstutzen
eine Stabilisierungshülse vorzugsweise
unter enger Passung eingesetzt ist und dass das Entgasungsventil
in der Stabilisierungshülse
sitzt. Die Stabilisierungshülse
liegt auf der Innenseite des Einfüllstutzens mit dessen Wandung
in Anlage und erhöht
somit dessen Steifigkeit.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Stabilisierungshülse
einen Boden besitzt und somit einen im wesentlichen napfförmigen Aufbau
aufweist. In dem Boden ist zumindest eine kleine Durchtrittsöffnung mit
einer Weite im Bereich von 0,1 bis 5 mm und insbesondere im Bereich
von 0,5 bis 1,5 mm. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist der Innenraum
der Stabilisierungshülse,
in den das Entgasungsventil eingesetzt wird, nur über die
Durchtrittsöffnung
mit der Wasserkammer verbunden. Auf diese Weise ist verhindert,
dass übermäßig viel
Wasser an das Entgasungsventil kommt, während die abzuführende Luft
ohne Probleme die Durchtrittsöffnung
passieren kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Entgasungsventil
einen hülsenförmigen Träger aufweist,
der unter enger Passung in die Stabilisierungshülse oder den Einfüllstutzen
eingesetzt ist.
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Wenn
das Entgasungsventil mit seinem hülsenförmigen Träger direkt in den Einfüllstutzen
eingesetzt wird, kann der hülsenförmige Träger selbst als
Stabilisierungselement wirken, wenn er entsprechend stabil ausgebildet
ist.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
hülsenförmigen Träger eine sich
senkrecht zur Längserstreckung
der Hülse
verlaufende Querwand besitzt, in der ein von der textilen Membran
abgedeckter Entgasungskanal ausgebildet ist. Der Träger kann
zusammen mit der textilen Membran aus der Stabilisierungshülse oder
dem Einfüllstutzen
entnommen werden, ohne dass die Gefahr der Beschädigung der textilen Membran
besteht.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die den Entgasungskanal
bildende und begrenzende Wandung nach oben über den hülsenförmigen Träger hervorragt bzw. von diesem
hervorsteht. Auf diese Weise ist es möglich, den Einfüllstutzen
und/oder das Entgasungsventil mittels eines haubenförmigen Deckels
abzudecken und in ihrer gegenseitigen Position zu fixieren, während der
Entgasungskanal mit seinem hervorragenden Abschnitt den Deckel durchdringt
und somit eine Verbindung zur umgebenden Atmosphäre bildet.
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Hinsichtlich
der Ventilvorrichtung für
eine Wassermatratze wird die oben genannte Aufgabe durch ein flüssigkeitsdichtes
Entgasungsventil gelöst,
durch das Luft und/oder Gas aus dem Inneren der Wassermatratze bzw.
deren Wasserkammer abführbar
ist.
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Die
erfindungsgemäße Ventilvorrichtung kann
als Nachrüstsatz
ausbildet sein, mit dem eine Wassermatratze oder ein Wasserbett
beliebiger Bauart im erfindungsgemäßen Sinne nachgerüstet werden
kann, insbesondere wenn die Wassermatratze einen Einfüllstutzen
aufweist, in dem das Entgasungsventil angeordnet wird. Der konstruktive
Aufbau der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung
ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Wassermatratze
und auch aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen, so dass auf eine
Wiederholung an dieser Stelle vermieden werden soll. Alle Merkmale,
die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Wassermatratze beschrieben
sind, können
auch bei der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung
vorhanden sein.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 die
Einzelteile des erfindungsgemäßen Entgasungsventils
in perspektivischer, auseinandergezogener Darstellung und
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2 einen
vertikalen Schnitt durch das Entgasungsventil.
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Die 1 zeigt
eine nur angedeutete Wassermatratze 10, die von einer aus
einer Kunststoff-Folie bestehenden Wasserhülle 11 begrenzt ist, an
die ein Einfüllstutzen 12 angeformt
ist, der auf seiner Außenseite
ein umlaufendes Außengewinde 13 trägt.
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Eine
Stabilisierungshülle 14 ist
becherförmig ausgestaltet
und besitzt eine rohrförmige
Wandung 15, die an ihrer Unterseite durch einen Boden 16 verschlossen
ist. In dem Boden 16 ist zumindest eine Durchtrittsöffnung 17 ausgebildet,
die relativ geringe Abmessungen von vorzugsweise maxi mal 2 mm besitzt.
Der Außendurchmesser
der Stabilisierungshülse 14 entspricht
dem Innendurchmesser des Einfüllstutzens 12,
so dass die Stabilisierungshülse 14 unter
enger Passung in den Einfüllstutzen 12 einsetzbar ist.
Am oberen Rand der Stabilisierungshülse 14 ist ein umlaufender,
radial nach außen
hervorstehender Kragen 28 vorgesehen. Beim Einsetzen der
Stabilisierungshülse 14 in
den Einfüllstutzen 12 legt
sich der Kragen 28 auf den oberen Rand des Einfüllstutzens 12 in
vorzugsweise abgedichteter Weise auf. Durch die Anlage des Kragens 28 am
Einfüllstutzen 12 ist
eine definierte Solllage für
die Stabilisierungshülse 14 im
Einfüllstutzen 12 gegeben
und es ist darüber
hinaus verhindert, dass die Stabilisierungshülse 14 übermäßig in den
Einfüllstutzen 12 hineingedrückt wird.
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Ein
Entgasungsventil 18 besitzt einen hülsenförmigen Träger 19, der haubenförmig ausgebildet
ist und eine rohrförmige
Wandung 27 (s. 2) und eine am oberen Ende daran
anschließende,
sich senkrecht dazu erstreckende Querwand 26 aufweist. In
der Querwand 26 ist eine zentrale Bohrung 28 ausgebildet,
in die ein rohrförmiges
Einsatzteil 20 eingesetzt ist, das einen Entgasungskanal 22 bildet.
Das Einsatzteil 20 besitzt an seinem unteren, im Inneren des
Trägers 19 angeordneten
Ende einen flanschartigen, nach außen vorstehenden, umlaufenden
Kragen 23, mit dem es im Umfangsbereich der Bohrung 28 an
der Unterseite der Querwand 26 anliegt. Auf der Unterseite
des Kragens 23, d. h. Im inneren des Trägers 19 ist die dortige
Mündung
des Entgasungskanals 22 von einer textilen Membran 21 vollständig überdeckt,
die in ihrem Randbereich auf dem Kragen 23 aufliegt und
an diesem befestigt ist. Die textile Membran 21 ist flüssigkeitsdicht,
aber gasdurchlässig,
so dass durch den Entgasungskanal 22 ein Gas oder Luft
entweichen kann, jedoch verhindert die textile Membran 21 den
Austritt einer Flüssigkeit
und insbesondere von Wasser.
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Der
hülsenförmige Träger 19 entspricht
mit seinen Außenabmessungen
den Innenabmessungen der Stabilisierungshülse 14, so dass das
Entgasungsventil 18 mit dem Träger 19 unter enger
Passung in die Stabilisierungshülse 14 eingesetzt
werden kann.
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Das
Einsatzteil 20 steht auf der Oberseite des Trägers 19 des
Entgasungsventils 18 um ein geringes Maß hervor und bildet somit einen
rohrförmigen
Stutzen.
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Ein
haubenförmiger
Deckel 24 besitzt eine zentrale Bohrung 25, deren
Innendurchmesser dem Außendurchmesser
des hervorstehenden rohrförmigen
Stutzens des Einsatzteils 20 entspricht, so dass das Einsatzteil 20 und
damit der Entgasungskanal 22 den Deckel 24 durchdringen
kann. Der Deckel 24 besitzt ein nicht dargestelltes Innengewinde,
mit dem er mit dem Außengewinde 13 des
Einfüllstutzens 12 in Eingriff
treten kann.
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Beim
Zusammenbau der Vorrichtung wird zunächst die Stabilisierungshülse 14 unter
enger Passung in den Einfüllstutzen 12 eingesetzt.
Die im Boden 16 der Stabilisierungshülse 14 ausgebildete Durchtrittsöffnung 17 stellt
sicher, dass die Luft aus dem Inneren der Wasserhülle 11 in
den Innenraum der Stabilisierungshülse 14 eintreten kann,
jedoch wirkt sie gleichzeitig als Drossel, die ein übermäßiges Eindringen
von Wasser aus dem Innenraum der Wasserhülse 11 in den Innenraum
der Stabilisierungshülse 14 verhindert.
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Anschließend wird
das Entgasungsventil 18 mit dem hülsenförmigen Träger 19 unter enger
Passung in die Stabilisierungshülse 14 eingesetzt
und zur Festlegung der Bauteile wird der Deckel 24 so aufgeschraubt,
dass einerseits die Stabilisierungshülse 14 und das Entgasungsventil 18 in
dem Einfüllstutzen 12 fixiert
sind und andererseits das den Entgasungskanal 22 bildende
Einsatzteil 20 den Deckel 24 an der Bohrung 25 durchdringt.
Im montierten Zustand steht somit der Innenraum der Wasserhülle 11 über die
Durchtrittsöffnung 17 des
Bodens 16 der Stabilisierungshülse 14 und den Entgasungskanal 22 mit
der umgebenden Atmosphäre
in Verbindung, wobei die textile Membran 21 das Gas und
insbesondere Luft an die Umgebung entweichen lässt, jedoch einen Austritt
von Wasser verhindert.