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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Der
im Vorliegenden offenbarte Gegenstand betrifft ein System und Verfahren
zum Erzeugen einer Patientendiagnose. Insbesondere betrifft der
hier offenbarte behandelte Gegenstand ein System zum Erzeugen einer
Patientendiagnose, die auf von dem Elektrokardiographen und/oder
von einer Ultraschallvorrichtung ausgegebenen Eingaben basiert,
und ein Verfahren zur Verwendung des Systems.
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Linksventrikuläre Hypertrophie
(LVH) kennzeichnet eine vergrößerte Herzkammer
oder eine Verdickung des Myokards der linken Herzkammer. Für sich genommen
ist LVH keine Erkrankung, ist jedoch ein Indiz für hypertrophische Kardiomyopathie
(HCM = Hypertrophic Cardiomyopathy), die eine den Herzmuskel beeinträchtigende
Erkrankung bezeichnet. Die Identifizierung von LVH kann daher als
ein Mittel zur Diagnose einer in sonstiger Weise nicht nachweisbaren
HCM dienen.
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LVH
wird im Allgemeinen mittels Elektrokardiographie oder Echokardiographie
identifiziert. Ein Problem in Zusammenhang mit der auf einer elektrokardiographischen
LVH-Analyse basierenden Diagnose von HCM ist, dass die Elektrokardiographie
die Dicke des Myokards basierend auf der elektrischen Aktivität des Nerzes
lediglich indirekt abschätzen
kann und daher möglicherweise
ungenau ist. Ein Problem in Zusammenhang mit der auf einer echokardiographischen
Messung von LVH basierenden Diagnose von HCM ist, dass die echokardiographische
Messung arbeitsaufwendig, kostspielig und zeitraubend ist. Ein weiteres
Problem in Zusammenhang mit der auf einer echokardiographi schen
LVH-Messung basierenden Diagnose von HCM ist, dass die echokardiographische
Messung möglicherweise
ein vergrößertes Myokard
identifiziert, das im Übrigen
gesund ist, was eine fehlerhaften HCM-Diagnose ergeben könnte. Beispielsweise
könnte
bei einem sportlichen Patienten, der ein auf sportliche Betätigung zurückführendes
vergrößertes Myokard
aufweist, basierend auf einem echokardiographischen LVH-Messwert
fehlerhaft HCM diagnostiziert werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Auf
die oben erwähnten
Mängel,
Nachteile und Probleme wird hier eingegangen, die nach dem Lesen und
Verstehen der folgenden Beschreibung verständlich werden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
enthält
ein System eine Steuereinrichtung, einen mit der Steuereinrichtung
verbundenen Elektrokardiographen und eine mit der Steuereinrichtung
verbundene Ultraschallvorrichtung. Der Elektrokardiograph ist dazu
eingerichtet, ein diagnostisches Elektrokardiogramm zu erzeugen.
Die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, eine Diagnose zu erstellen,
die auf von dem Elektrokardiographen oder von der Ultraschallvorrichtung
stammenden Daten basiert.
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In
noch einem Ausführungsbeispiel
enthält
ein System eine Steuereinrichtung und einen mit der Steuereinrichtung
verbundenen Elektrokardiographen. Der Elektrokardiograph ist dazu
eingerichtet, ein diagnostisches Elektrokardiogramm zu erzeugen
und basierend auf dem diagnostischen Elektrokardiogramm Spannungskriterien
kennzeichnende Daten und EKG-Pathologiedaten zu erzeugen. Das System
enthält
ferner eine mit der Steuereinrichtung verbundene Ultraschallvorrichtung.
Die Ultraschallvorrichtung ist dazu eingerichtet, einen strukturellen
Messwert des Myokards zu erzeugen. Die Steuereinrichtung ist dazu
eingerichtet, basierend auf den Spannungskriteriendaten, den EKG-Pathologiedaten
und dem strukturellen Messwert des Myokards eine Diagnose zu erstellen.
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In
noch einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet ein Verfahren die Schritte: Bereitstellen eines Systems, das
einen Elektrokardiographen und eine Ultraschallvorrichtung enthält, und
Verwenden des Systems, um ein diagnostisches Elektrokardiogramm
zu gewinnen. Das Verfahren beinhaltet ferner den Schritt, das System
zu verwenden, um Spannungskriterien und eine EKG-Pathologie des
diagnostischen Elektrokardiogramms zu analysieren. Das Verfahren
beinhaltet ferner die Schritte: Verwenden des Systems, um ein Ultraschallbild
des Patienten zu erhalten, und Verwenden des Ultraschallbilds, um
einen strukturellen Messwert des Myokards zu gewinnen. Das Verfahren
beinhaltet ferner den Schritt: Erstellen einer Diagnose basierend
auf der Spannungskriterienanalyse, der EKG-Pathologie und dem strukturellen
Messwert des Myokards.
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In
noch einem Ausführungsbeispiel
beinhaltet ein Verfahren die Schritte: Bereitstellen eines Systems, das
einen Elektrokardiographen und eine Ultraschallvorrichtung enthält; und
Verwenden des Elektrokardiographen, um ein diagnostisches Elektrokardiogramm
zu erhalten. Das Verfahren beinhaltet ferner den Schritt: Erzeugen
eines integrierten Berichts, der auf von dem diagnostischen Elektrokardiogramm
stammenden EKG-Daten und auf von der Ultraschallvorrichtung stammenden
Ultraschalldaten basiert.
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Vielfältige weitere
Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung werden dem Fachmann
anhand der beigefügten
Zeichnungen und der zugeordneten detaillierten Beschreibung verständlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
in einer schematischen Darstellung ein System gemäß einem
Ausführungsbeispiel;
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2 veranschaulicht
in einem Flussdiagramm ein Verfahren gemäß einem Ausführungsbeispiel;
und
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3 veranschaulicht
in einem Flussdiagramm ein Verfahren gemäß noch einem Ausführungsbeispiel.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug genommen, die einen Bestandteil der vorliegenden Erfindung
bilden, und in denen spezielle verwirklichbare Ausführungsbeispiele
veranschaulichend gezeigt werden. Diese Ausführungsbeispiele sind im Einzelnen
ausreichend beschrieben, um dem Fachmann die Verwirklichung der
Ausführungsbeispiele
zu ermöglichen,
und es ist klar, dass weitere Ausführungsbeispiele genutzt werden
können,
und dass logische, mechanische, elektrische und sonstige Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne vom Gegenstand der Ausführungsbeispiele
abzuweichen. Die folgende detaillierte Beschreibung sollte daher
nicht als den Schutzumfang der Erfindung beschränkend bewertet werden.
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Unter
Bezugnahme auf 1 ist gemäß einem Ausführungsbeispiel
ein System 10 gezeigt. Das System 10 enthält einen
Elektrokardiographen 12, eine Patientenanschlussvorrichtung 14,
eine Ultraschallvorrichtung 16, eine Ultraschallsonde 18 und
eine Steuereinrichtung 20.
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Der
Elektrokardiograph 12 ist mit der Patientenanschlussvorrichtung 14 verbunden.
Die Patientenanschlussvorrichtung 14 enthält im Allgemeinen
eine Reihe von Sensoren oder Wandlern, die dazu eingerichtet sind,
unmittelbar an einem Patienten angebracht zu werden. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
enthält
die Patientenanschlussvorrichtung 14 vier Sensoren, die
dazu eingerichtet sind, an den Extremitäten eines Patienten angebracht
zu werden, und sechs zusätzliche
Sensoren, die dazu eingerichtet sind, an dem Rumpf des Patienten
angebracht zu werden. In weiteren Ausführungsbeispielen können abgewandelte
Konfigurationen von Sensoren und Sensororten verwendet werden, um
ein standardmäßiges oder
nicht standardmäßiges Elektrokardiogramm-(EKG)-Signal
zu akquirieren. Beispielsweise können
die Sensoren an modifizierten Orten, beispielsweise gemäß der Mason-Likar-Anschlusskonfiguration,
platziert werden, oder es kann eine geringere Anzahl von Sensoren
eingesetzt werden, um ein abgeleitetes diagnostisches 12-Kanal-Elektrokardiogramm
zu erhalten.
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Der
Elektrokardiograph 12 ist dazu eingerichtet, die elektrische
Aktivität
des Nerzes eines Patienten aufzuzeichnen. Der Elektrokardiograph 12 kann
ein EKG 13 erzeugen, das eine grafische Darstellung der über die
Zeit hinweg aufgezeichneten kardialen elektrischen (Aktivitäten) aufweist.
Der Elektrokardiograph 12 kann auch genutzt werden, um
basierend auf einem oder mehreren Kriterien, die in Zusammenhang
mit der aufgezeichneten elektrischen Aktivität des Herzens stehen, linksventrikuläre Hypertrophie
(LVH) zu diagnostizieren. Beispielsweise kann LVH basierend auf
Spannungskriterien wie den Sokolow-Lyon-Index-Kriterien und/oder den
Cornell-Kriterien diagnostiziert werden. Spannungskriterien sind
dem Fachmann wohl bekannt und werden daher nicht im Einzelnen erläutert.
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Die
Ultraschallvorrichtung 16 ist mit der Ultraschallsonde 18 verbunden.
Nicht als beschränkend
zu bewerten, kann die Ultraschallvorrichtung 16 in einer
oder mehreren der folgenden Betriebsarten betrieben werden: zweidimensionale
Bildgebung oder B-Mode, M-Mode, Farbfluss-Abbildung, Farb-M-Mode,
Gewebegeschwindigkeitsbildgebung und Power-Doppler. Diese Betriebsarten
sind dem Fachmann wohl bekannt und werden daher nicht im Einzelnen
erläutert.
Es kann auch dreidimensionale Bildgebung eingesetzt werden. Die Ultraschallvorrichtung 16 ist
dazu eingerichtet, Ultraschalldaten zu gewinnen, die beispielsweise
auf einem oder mehreren der folgenden Datentypen basieren können: Abmessungen,
Zeitdifferenzen zwischen kardialen Ereignissen, Geschwindigkeit
von Gewebe oder Blut, und Gewebekompression. Darüber hinaus sollte für Zwecke
dieser Offenbarung der Begriff ”Ultraschalldaten” auch sonstige
Datentypen umfassen, die sich von den oben erwähnten exemplarischen Datentypen
ableiten lassen.
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Die
Ultraschallsonde 18 ist dazu eingerichtet, eine einfache
und genaue Bildgebung von anvisierten kardialen Regionen ermöglichen.
Die Ultraschallvorrichtung 16 kann eingesetzt werden, um
LVH zu diagnostizieren, indem das Myokards der linken Herzkammer
bildgebend erfasst wird, und danach die Bildgebungsdaten genutzt
werden, um strukturelle Messwerte des Myokards zu gewinnen, beispielsweise
die Wandstärke des
Myokards, die Masse des Myokards oder den Innendurchmesser des linken
Ventrikels. Beispielsweise kann LVH diagnostiziert sein, falls die
gemessene Wandstärke
des Myokards 1,1 Zentimeter überschreitet.
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Die
Steuereinrichtung 20 ist mit dem Elektrokardiographen 12 und
mit der Ultraschallvorrichtung 16. verbunden Die Steuereinrichtung 20 kann
außerdem
mit einem Ausgabegerät 21 verbunden
sein. Das Ausgabegerät
kann auf einer beliebigen be kannten Einrichtung basieren, die dazu
eingerichtet ist, Daten von der Steuereinrichtung zu senden oder
zu übertragen,
beispielsweise ein Monitor, ein Drucker oder eine Vorrichtung, die
dazu eingerichtet ist, von der Steuereinrichtung 20 stammende
digitale Datensätze
zu übertragen. Wie
weiter unten im Einzelnen erläutert,
kann die Steuereinrichtung 20 dazu eingerichtet sein, eine
Diagnose zu erstellen, die auf von dem Elektrokardiographen 12 und/oder
von der Ultraschallvorrichtung 16 stammenden Daten oder
Eingaben basiert. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann die von der Steuereinrichtung stammende Diagnose einen integrierten
Bericht, der sowohl EKG- als auch Ultraschalldaten enthält, und
eine Interpretation der LVH-Diagnose
umfassen, die eine Einschätzung
der pathologischen Ernsthaftigkeit von LVH beinhaltet. Die von der
Steuereinrichtung 20 stammende Diagnose kann über das
EKG 13 und/oder über
das Ausgabegerät 21 übermittelt
werden.
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Unter
Bezugnahme auf 2 wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
anhand eines Flussdiagramms ein Verfahren 100 zur Verwendung
des (in 1 gezeigten) Systems 10 für die Diagnose
von LVH veranschaulicht. Das Verfahren 100 weist Blöcke 102–116 auf,
die eine Reihe von Schritten repräsentieren. Die Ausführung der
Schritte 102–116 ist
nicht unbedingt auf die gezeigte Reihenfolge festgelegt.
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 2 wird in
Schritt 102 unter Verwendung des Elektrokardiographen 12 ein
diagnostisches EKG gewonnen. In dem hier verwendeten Sinne sollte
der Begriff ”diagnostisches EKG” auch eine
standardisierte 12-Kanal-Darstellung
der elektrischen Aktivität
des Herzens oder eine Frank-Kanal-Darstellung der elektrischen Aktivität des Herzens
umfassen. Die Definition des diagnostisches EKG sollte außerdem beinhalten,
dass dieses mit einer minimalen Abtastrate von 500 Abtastungen pro
Sekunde, mit einer minimalen Bandbreite von 0,5–150 Hz und mit einer minimalen
Abtastauflösung
von 5 μV
akquiriert wird.
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In
Schritt 104 wird das in Schritt 102 gewonnene
diagnostische EKG durch den Elektrokardiographen 12 analysiert.
In Schritt 104 erfolgt im Allgemeinen eine Analyse von
Spannungskriterien, beispielsweise Sokolow-Lyon-Index-Kriterien
und/oder der Cornell-Kriterien. Schritt 104 kann ferner
eine Analyse umfassen, die andere für LVH symptomatische Kriterien
verwendet, beispielsweise das Vorhandensein von Vorhofflimmern, P-Wellendauer,
P-Wellenmorphologie, usw. Es wurde beobachtet, dass vielfältige EKG-Anomalien
mit LVH korreliert sind, so dass gemäß einem Ausführungsbeispiel
jede nachweisbare EKG-Anomalie in der Analyse von Schritt 104 berücksichtigt
werden kann.
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In
Schritt 106 entscheidet das Verfahren 100 in Abhängigkeit
von der Analyse von Schritt 104, ob das diagnostische EKG
normal ist. Es sollte klar sein, dass diese Entscheidung auf den
in Schritt 104 durchgeführten
speziellen Kriterien begründet
ist. Für
Zwecke der Veranschaulichung wird ein ”normales EKG” nachstehend
als ein EKG beschrieben, dass keinerlei nachweisbare Anomalien aufweist;
jedoch können
abgewandelte Ausführungsbeispiele
ein EKG basierend auf anderen Kriterien als normal definieren. Falls
in Schritt 106 ermittelt wird, dass das diagnostische EKG
normal ist, fährt
das Verfahren 100 mit Schritt 108 fort. Falls
in Schritt 106 ermittelt wird, dass das diagnostische EKG
anomal ist, fährt
das Verfahren 100 mit Schritt 112 fort.
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In
Schritt 108 ermittelt das Verfahren 100, ob ein
vorgegebener Patient irgendwelche zusätzlichen Risikofaktoren aufweist,
die LVH zugeordnet sind, beispielsweise Bluthochdruck (HBP = High
Blood Pressure), hoch normalen Bluthochdruck, Dia betes, Mitralklappeninsuffizienzen
oder Aortenstenose. Falls in Schritt 108 ermittelt wird,
dass keine zusätzlichen
Risikofaktoren vorhanden sind, fährt
das Verfahren 100 mit Schritt 110 fort. Falls
in Schritt 108 ermittelt wird, dass zusätzliche Risikofaktoren vorhanden
sind, fährt
das Verfahren 100 mit Schritt 112 fort.
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In
Schritt 110 erzeugt das Verfahren 100 eine negative
Diagnose für
LVH. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann diese Diagnose durch die Steuereinrichtung 20 automatisch
generiert und zusammen mit den übrigen
in dem diagnostischen EKG des Patienten enthaltenen Daten übermittelt
werden.
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In
Schritt 112 wird die Ultraschallvorrichtung 16 eingesetzt,
um ein Ultraschallbild des Myokards des Patienten zu akquirieren.
In Schritt 114 wird das akquirierte Ultraschallbild verwendet,
um einen oder mehrere strukturelle Messwerte des Myokards zu gewinnen.
In Schritt 116 stellt das Verfahren 100 basierend
auf den strukturellen Messwerten des Myokards eine Diagnose. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
stellt die Steuereinrichtung 20 automatisch eine positive
LVH-Diagnose, falls die Wandstärke
des Myokards 1,1 Zentimeter überschreitet,
und sie stellt eine negative LVH-Diagnose falls die Wandstärke des
Myokards kleiner oder gleich 1,1 Zentimeter ist. Die in Schritt 116 gestellte
Diagnose kann gemeinsam mit den übrigen
in dem diagnostischen EKG des Patienten enthaltenen Daten übermittelt
werden.
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Es
sollte klar sein, dass das Verfahren 100 für die Einschätzung des
Patienten lediglich den Elektrokardiographen 12 verwendet,
es sei denn, es ist ein LVH zugeordneter Risikofaktor identifiziert.
Somit spart das Verfahren 100 im Falle der Untersuchung
von Patienten mit geringem Risiko Personal, Kosten und Zeit in Zusammenhang
mit einer Ultraschalluntersu chung. Falls ein LVH-Risikofaktor identifiziert
ist, verwendet das Verfahren 100 die Ultraschallvorrichtung 16 mit
Blick auf die Erstellung einer genaueren LVH-Diagnose, als sie sich
andernfalls von dem Elektrokardiographen erzielen ließe.
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Unter
Bezugnahme auf 3 veranschaulicht ein Flussdiagramm
ein Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens 200 zur Verwendung des (in 1 gezeigten)
Systems 10, um LVH und hypertrophische Kardiomyopathie
(HCM = Hypertrophic Cardiomyopathy) zu diagnostizieren. Das Verfahren 200 kann
außerdem
eine Schweregradbewertung vorsehen, die dazu eingerichtet ist, die
Ernsthaftigkeit/Schwere des diagnostizierten Zustands zu übermitteln.
Es sollte klar sein, dass die in dem Verfahren 200 verkörperte Integration
von EKG- und Ultraschalldaten die Erstellung einer Einschätzung der
pathologischen Natur von LVH-Zuständen gestattet, die möglicherweise
ein medizinisches Eingreifen erfordern. Das Verfahren 200 beinhaltet
Blöcke 202–216, die
eine Reihe von Schritten repräsentieren.
Die Schritte 202–216 sind
nicht notwendig in der gezeigten Reihenfolge auszuführen.
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Unter
Bezugnahme auf 1 und 3 wird in
Schritt 202 unter Verwendung des Elektrokardiographen 12 ein
diagnostisches EKG gewonnen. In Schritt 204 wird das diagnostische
EKG durch den Elektrokardiographen 12 analysiert. Die nachfolgende
Beschreibung von Schritt 204 geht davon aus, dass das diagnostische
EKG mit Blick auf die Identifizierung eventueller nachweisbarer
EKG-Anomalien analysiert wird; jedoch können veränderte Ausführungsbeispiele das diagnostische
EKG basierend auf anderen Kriterien analysieren. Die diagnostische
EKG-Analyse in Schritt 104 beinhaltet im Speziellen eine
Analyse von Spannungskriterien, beispielsweise dem Sokolow-Lyon-Index
und/oder der Cornell-Kriterien, und beinhaltet zusätzlich eine
Analyse von EKG-Pathologiedaten. Nicht als beschränkend zu
bewerten, können
die EKG-Pathologiedaten QRS-Dauerdaten sowie Daten beinhalten, die
Repolarisationsanomalien betreffen.
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In
Schritt 206 ermittelt das Verfahren 200 in Abhängigkeit
von der in Schritt 204 ausgeführten Analyse, ob das diagnostische
EKG normal ist. Es sollte klar sein, dass diese Ermittlung auf den
in Schritt 204 angewandten speziellen Kriterien begründet ist.
Für Zwecke
der Veranschaulichung wird nachstehend ein ”normales EKG” als ein
EKG beschrieben, das keine nachweisbaren Anomalien aufweist; jedoch
können
abgewandelte Ausführungsbeispiele
andere Kriterien zugrunde legen, um ein EKG als ”normal” zu definieren. Falls das diagnostische
EKG in Schritt 206 als normal befunden wird, fährt das
Verfahren 200 mit Schritt 208 fort. Falls das
diagnostische EKG in Schritt 206 als anomal befunden wird,
fährt das
Verfahren 200 mit Schritt 212 fort.
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In
Schritt 208 ermittelt das Verfahren 200, ob ein
gegebener Patient irgendwelche zusätzlichen LVH zugeordneten Risikofaktoren
aufweist, beispielsweise HBP, hoch normalen Bluthochdruck, Diabetes,
Mitralklappeninsuffizienzen oder Aortenstenose. Falls in Schritt 208 ermittelt
wird, dass keine zusätzlichen
Risikofaktoren vorhanden sind, fährt
das Verfahren 200 mit Schritt 210 fort. Falls
in Schritt 208 ermittelt wird, dass zusätzliche Risikofaktoren vorhanden
sind, fährt
das Verfahren 200 mit Schritt 212 fort.
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In
Schritt 210 erzeugt das Verfahren 200 eine negative
Diagnose für
LVH. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann diese Diagnose durch die Steuereinrichtung 20 automatisch
generiert und zusammen mit den übrigen
in dem diagnostischen EKG des Patienten enthaltenen Daten übermittelt
werden.
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In
Schritt 212 wird die Ultraschallvorrichtung 16 eingesetzt,
um ein Ultraschallbild des Myokards des Patienten zu akquirieren.
In Schritt 214 wird das akquirierte Ultraschallbild verwendet,
um einen oder mehrere strukturelle Messwerte des Myokards zu gewinnen.
In Schritt 216 erzeugt das Verfahren 100 basierend
auf Eingaben von dem Elektrokardiographen 12 und von der
Ultraschallvorrichtung 16 eine Diagnose. Da Schritt 216 sowohl
den Elektrokardiographen 12 als auch die Ultraschallvorrichtung 16 verwendet,
ist die resultierende Diagnose möglicherweise
genauer und vollständiger
als eine Diagnose, die basierend auf Eingaben jeweils nur einer
der Vorrichtungen zu erlangen wäre.
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
wird die Diagnose von Schritt 216 basierend auf von dem
Elektrokardiographen 12 stammenden Spannungskriterien und
EKG-Pathologiedaten und auf von der Ultraschallvorrichtung 16 stammenden
strukturellen Messdaten des Myokards durch die Steuereinrichtung 20 automatisch
generiert. Gemäß noch einem
Ausführungsbeispiel
beinhaltet die Diagnose in Schritt 216 eine Schweregradbewertung
der Erkrankung.
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Im
folgenden Abschnitt sind einige nicht als beschränkend zu bewertende Beispiele
unterbreitet, in denen der Schritt 216 des Verfahrens 200 zur
Erstellung einer Diagnose sowohl von dem Elektrokardiographen 12 als
auch von der Ultraschallvorrichtung 16 stammende Daten
verwenden kann.
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Für Zwecke
eines ersten Ausführungsbeispiels
sei angenommen, dass eine elektrokardiographische Analyse eines
gegebenen Patienten basierend auf einer Analyse der Spannungskriterien
negativ ist, und basierend auf einer Analyse der EKG-Pathologie
positiv ist, und ferner, dass eine Ultraschalluntersuchung desselben
Patienten eine Wandstärke
des Myokards anzeigt, die 1,1 Zentimeter überschreitet. In diesem Beispiel ist
der Befund einer übermäßigen Wandstärke des
Myokards in Kombination mit der anomalen EKG-Pathologie ein klares
Indiz für
LVH und HCM. Der negative Befund der EKG-Spannungskriterienanalyse
reicht zwar nicht aus, um die Gesamtdiagnose zu ändern, kann jedoch den zugehörigen Grad
der Ernsthaftigkeit geringer einstufen. Dementsprechend kann Schritt 216 des
Verfahrens 200 eine Diagnose erzeugen, die basierend auf einer
das normale Maß übersteigenden
Wandstärke
des Myokards hinsichtlich LVH positiv ist, und hinsichtlich HCM
positiv ist. Die Diagnose kann ferner einen mittleren Grad von Ernsthaftigkeit
beinhalten.
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Für Zwecke
eines zweiten Ausführungsbeispiels
sei angenommen, dass eine elektrokardiographische Analyse eines
vorgegebenen Patienten basierend auf einer Spannungskriterienanalyse
negativ ist, und basierend auf einer EKG-Pathologieanalyse negativ
ist, und ferner, dass eine Ultraschalluntersuchung desselben Patienten
eine Myokardwandstärke
größer als
1,1 Zentimeter anzeigt. In diesem Beispiel fällt die übermäßige Wandstärke des Myokards aufgrund der
Befunde der Spannungskriterien und der Pathologie geringer ins Gewicht.
D. h., eine große
Wandstärke
des Myokards in Abwesenheit einer EKG-Pathologieanomalie kann anzeigen,
dass die Wandstärke
nicht in Zusammenhang mit HCM steht. Dementsprechend kann Schritt 216 des Verfahrens 200 eine
Diagnose erzeugen, die für
HCM negativ ist, und die einen geringen Grad von Ernsthaftigkeit
beinhaltet. Die Diagnose kann außerdem anzeigen, dass zwar
eine das normale Maß übersteigenden Wandstärke des
Myokards identifiziert wurde, dass diese jedoch wahrscheinlich eine
normale Variante ist oder sportlicher Aktivität zuschreibbar ist.
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Für Zwecke
eines dritten Ausführungsbeispiels
sei angenommen, dass eine elektrokardiographische Analyse eines
vorgegebenen Patienten basierend auf einer Spannungskriterienanalyse
positiv ist und basierend auf einer EKG-Pathologieanalyse negativ
ist, und ferner, dass eine Ultraschalluntersuchung des selben Patienten
eine Wandstärke
des Myokards von weniger als 1,1 Zentimeter anzeigt. In diesem Beispiel
zeigen die normale Wandstärke
des Myokards und die normale EKG-Pathologie das Vorliegen von LVH
und HCM an. Der positive Befund der EKG-Spannungskriterienanalyse wird in der
Regel mit Blick auf die schlüssigere Wandstärkemessung
und Pathologieanalyse als eine normale Variante oder als eine Fehldiagnose
erachtet werden; jedoch kann der Befund der Spannungskriterien dennoch
als eine vorsorgliche Maßnahme übermittelt werden.
Dementsprechend kann Schritt 216 des Verfahrens 200 eine
Diagnose erzeugen, die einen positiven Befund der EKG-Spannungskriterien
identifiziert, der wahrscheinlich eine normale Variante ist. Die
Diagnose kann ferner einen geringen Grad von Ernsthaftigkeit beinhalten.
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Für Zwecke
eines vierten Ausführungsbeispiels
sei angenommen, dass eine elektrokardiographische Analyse eines
vorgegebenen Patienten basierend auf einer Spannungskriterienanalyse
negativ ist und basierend auf einer EKG-Pathologieanalyse positiv
ist, und ferner, dass eine Ultraschalluntersuchung desselben Patienten
eine Wandstärke
des Myokards von weniger als 1,1 Zentimeter anzeigt. In diesem Beispiel
indizieren die normale Wandstärke
des Myokards und die normale Spannungskriterienanalyse die Abwesenheit
von LVH. Die positive EKG-Pathologieanalyse kann jedoch das Vorliegen
einer möglicherweise
akuten Erkrankung anzeigen, die nicht in Zusammenhang mit LVH steht.
Dementsprechend kann Schritt 216 des Verfahrens 200 eine
Diagnose erzeugen, die mit Blick auf LVH negativ ist. Die Diagnose
kann außerdem
den positiven EKG-Befund mit einem mittleren bis hohen Grad von
Ernsthaftigkeit kennzeichnen.
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Die
vorliegende Beschreibung verwendet Beispiele, um die Erfindung,
einschließlich
des besten Modus zu offenbaren, und um außerdem den Fachmann in die
Lage zu versetzen, die Erfin dung in der Praxis einzusetzen, beispielsweise
beliebige Einrichtungen und Systeme herzustellen und zu nutzen und
beliebige damit verbundene Verfahren durchzuführen. Der patentfähige Schutzumfang
der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann andere
dem Fachmann in den Sinn kommende Beispiele umfassen. Solche anderen
Beispiele sollen in den Schutzumfang der Ansprüche fallen, falls sie strukturelle
Elemente aufweisen, die sich von dem wörtlichen Inhalt der Ansprüche nicht
unterscheiden, oder falls sie äquivalente
strukturelle Elemente enthalten, die nur unwesentlich von dem wörtlichen
Inhalt der Ansprüche
abweichen.
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Im
Vorliegenden ist ein System
10 zum Erstellen einer Diagnose
offenbart. Das System
10 enthält eine Steuereinrichtung
20,
einen mit der Steuereinrichtung
20 verbundenen Elektrokardiographen
12 und
eine mit der Steuereinrichtung
20 verbundene Ultraschallvorrichtung
16.
Der Elektrokardiograph
12 ist dazu eingerichtet, ein diagnostisches
Elektrokardiogramm zu erzeugen. Die Steuereinrichtung
20 ist
dazu eingerichtet, eine Diagnose zu erstellen, die auf von dem Elektrokardiographen
12 oder
von der Ultraschallvorrichtung
16 stammenden Daten basiert. BEZUGSZEICHENLISTE
| Fig.
1 |
10 | System |
12 | Elektrokardiograph |
13 | EKG |
14 | Anschlussleitungen/Kanäle |
16 | Ultraschallvorrichtung |
18 | Sonde |
20 | Steuereinrichtung |
21 | Ausgabegerät |
| Fig.
2 |
100 | Verfahren |
102 | Schritt |
104 | Schritt |
106 | Schritt |
108 | Schritt |
110 | Schritt |
112 | Schritt |
114 | Schritt |
116 | Schritt |
| Fig.
3 |
200 | Verfahren |
202 | Schritt |
204 | Schritt |
206 | Schritt |
208 | Schritt |
210 | Schritt |
212 | Schritt |
214 | Schritt |
216 | Schritt |