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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
kristallorientierten Keramik bestehend aus einem multikristallinen
Körper, deren Hauptphase eine isotrope Perovskit-Verbindung
ist, und der spezifische kristalline Ebenen von kristallinen Körnern
aufweist, die den multikristallinen Körper aufbauen, die orientiert
sind.
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In
den letzten Jahren gab es einen wachsenden Bedarf an Material, das
kein Blei enthält, welches umweltschädlich ist,
und das hervorragende piezoelektrische oder dielektrische Eigenschaften
zeigt. Kristallorientierte Keramiken des (Li, K, Na)(Nb, Ta, Sb)O3-Systems werden als mögliches Material
für einen solchen Bedarf betrachtet.
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Zum
Beispiel wurde, wie in der
japanischen
Patentanmeldung Nr. 2004-300019 beschrieben, eine isotrope kristallorientierte
Keramik vom Perovskit-Typ entwickelt, die durch die allgemeine Formel
{Li
x(K
1-yNa
y)
1-x} (Nb
1-z-wTa
zSb
w)O
3 dargestellt
wird, wobei 0 ≤ x ≤ 0,2, 0 ≤ y ≤ 1,
0 ≤ z ≤ 0,4, 0 ≤ w ≤ 0,2, x
+ z + w > 0 darstellen. Plättchenförmiges
Pulver von NaNbO
3 wird verwendet, um diese
kristallorientierte Keramik herzustellen. Im Einzelnen wird eine
Mischung des plättchenförmigen Pulvers und des
Reaktionsrohmaterials in Schichten geformt, die laminierten Schichten
werden den Verfahren des Walzens (engl.: rolling), Entfettens und
kaltisostatischen Pressens (CIP) unterworfen, gefolgt von Erhitzen
unter Sauerstoff, um die kristallorientierte Keramik zu vervollständigen.
Diese kristallorientierte Keramik hat eine hohe Dichte und zeigt
ein relativ hohes Maß an Orientierung.
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Um
jedoch aus bleifreiem Material piezoelektrische oder dielektrische
Elemente zu erhalten, die piezoelektrische oder dielektrische Eigenschaften
zeigen, die so hoch sind wie jene, die aus Blei enthaltendem Material
gewonnen werden, ist es sehr wünschenswert, ein Verfahren
zu entwickeln, das eine kristallorientierte Keramik hervorbringt,
die ferner ein höheres Maß an Orientierung aufweist,
als das oben beschriebene herkömmliche Verfahren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer
kristallorientierten Keramik bereit, die aus einem multikristallinen
Körper, deren Hauptphase eine isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ
ist, spezifischen kristallinen Ebenen der kristallinen Körner
besteht, die den multikristallinen Körper aufbauen, der
orientiert ist, und wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
Mischen,
um eine Rohmaterialmischung zu erhalten, eines anisotrop geformten
Pulvers bestehend aus anisotrop geformten Körnern, deren
spezifische kristalline Ebenen orientiert sind, und eines Reaktionsrohmaterialpulvers,
das mit dem anisotrop geformten Pulver reagiert, um die isotrope
Verbindung vom Perovskit-Typ herzustellen;
Formgeben der Rohmaterialmischung,
sodass die spezifischen kristallinen Ebenen der anisotrop geformten Körner
im Wesentlichen in derselben Richtung orientiert sind, um dabei
einen geformten Körper zu bilden; und
Sintern des
geformten Körpers, sodass das anisotrop geformte Pulver
und das Reaktionsrohmaterialpulver miteinander reagieren und zusammen
gesintert werden, um dabei die kristallorientierte Keramik herzustellen;
wobei
bei dem Schritt des Mischens, das anisotrop geformte Pulver und
das Reaktionsrohmaterialpulver in solch einem stoichiometrischen
Verhältnis gemischt werden, dass die isotrope Verbindung
vom Perovskit-Typ eine Zusammensetzung aufweist, die durch die erste
allgemeine Formel {Lix(K1-yNay)1-x}a(Nb1-z-wTazSbw)O3 dargestellt
ist (wobei 0 ≤ x ≤ 0,2, 0 ≤ y ≤ 1,
0 ≤ z ≤ 0,4, 0 ≤ w ≤ 0,2, x
+ z + w > 0, 0,95 ≤ a ≤ 1,05
darstellen), und mindestens eines aus Nb2O5-Pulver und Ta2O5-Pulver in einer Menge von 0,005 bis 0,02
Mol des Nb2O5-Pulvers
und/oder Ta2O5-Pulvers
zu 1 Mol der isotropen Verbindung vom Perovksit-Typ hinzugefügt
wird.
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Bei
dem Schritt des Sinterns werden die kristallorientierten Keramiken
bei einer Temperatur gesintert, die höher ist als ihre
Solidustemperatur. Das heißt, dass das Reaktionsrohmaterial
in einem halb geschmolzenen Zustand ist (gemischter Zustand zwischen
der flüssigen Phase und der festen Phase). Falls die Menge
in der flüssigen Phase zu diesem Zeitpunkt überaus
hoch ist, wird die Ausrichtung der Körner des anisotrop
geformten Pulvers in einem hohen Ausmaß verringert, wodurch
eine Verringerung des Ausmaßes an Orientierung des gesinterten
Körpers bewirkt wird. Die Erfinder dieser Anmeldung haben
herausgefunden, dass weil die flüssige Phase Alkalimetalle enthält,
ist es möglich, die Menge in der flüssigen Phase
zu verringern, um dadurch zu verhindern, dass das Ausmaß an
Orientierung des gesinterten Körpers verringert wird durch
Zugabe von Na2O5-Pulver
(oder von Ta2O5-Pulver),
das direkt mit der flüssigen Phase in dem Sinterschritt
reagiert. Dementsprechend wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren bereitgestellt, das im Stande ist, eine
kristallorientierte Keramik mit einem hohen Maß an Orientierung
herzustellen.
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Andere
Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
und den Ansprüchen klar.
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Die
Verfahren gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der unten beschriebenen Erfindung umfassen alle einen Mischungsschritt,
einen Formgebungsschritt und einen Sinterschritt, die durchgeführt
werden, um eine kristallorientierte Keramik herzustellen, die aus
einem multikristallinen Körper hergestellt ist, deren Hauptphase
eine isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ ist, der orientierte
{100} kristalline Ebenen von kristallinen Körnern aufweist,
die den multikristallinen Körper aufbauen. Hier bedeutet
der Begriff „isotrop”, dass wenn eine Struktur
ABO3 vom Perovskit-Typ durch ein pseudokubisch
primitives Gitter dargestellt wird, die relativen Verhältnisse
entlang den axialen Längen a, b und c im Bereich zwischen
0,8 und 1,2 liegen, und die axialen Winkel α, β und γ im
Bereich zwischen 80 Grad und 100 Grad liegen. Die kristalline Ebene
ist eine pseudokubische {100} Ebene. Der Ausdruck „{100}
kristalline Ebenen sind orientiert” bedeutet, dass die
kristallinen Körner so angeordnet sind, dass die {100}
Ebenen der Verbindung vom Perovskit-Typ zueinander parallel sind.
Dieser Zustand der Orientierung kann hiernach als „Ebenen-orientiert” bezeichnet
werden.
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Allgemein
hat eine isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ eine tetragonale
oder orthorhombische oder trigonale Struktur, die eine etwas verzerrte
Version einer kubischen Struktur ist. Da die Verzerrung klein ist,
wird in dieser Ausführungsform die isotrope Verbindung
vom Perovskit-Typ betrachtet als eine, die eine kubische Struktur
aufweist, und seine kristalline Ebene wird durch den Spiegelindex
als „pseudokubisch {HKL}” ausgedrückt.
Wenn eine spezielle kristalline Ebene planar orientiert ist, kann
der Winkel der Ebenenorientierung durch Verwendung eines durchschnittlichen
Ausmaßes an Orientierung F (HKL) dargestellt werden, der durch
den folgenden Ausdruck (E1) gemäß der Methode
von Lotgering dargestellt wird.
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In
dem Ausdruck (E1) ist ΣI(hkl) eine Summe von röntgendiffraktometrischen
Intensitäten, die über alle kristallinen Phasen
(hkl) der kristallorientierten Keramik gemessen werden, und ΣI0(hkl) ist die Summe von röntgendiffraktometrischen
Intensitäten, die über alle kristallinen Ebenen
(hkl) der nichtorientierten piezoelektrischen Keramik gemessen werden,
die dieselbe Zusammensetzung wie die kristallorientierte Keramik
aufweist. Ebenso ist Σ'I(HKL) eine Summe von röntgendiffraktometrischen
Intensitäten, die für kristallographisch äquivalente
kristalline Ebenen (HKL) der kristallorientierten Keramik gemessen
werden und Σ'I0(HKL) ist die Summe
von röntgendiffraktometrischen Intensitäten, die
für spezielle kristallographisch äquivalente Ebenen (HKL)
der nichtorientierten piezoelektrischen Keramik gemessen werden,
die dieselbe Zusammensetzung wie die kristallorientierte Keramik
aufweist.
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Dementsprechend
ist das durchschnittliche Maß an Orientierung F(HKL) 0%,
falls die kristallinen Körner, die den multikristallinen
Körper aufbauen, nicht orientiert sind. Auf der anderen
Seite beträgt das durchschnittliche Maß an Orientierung
F(HKL) 100%, falls die (HKL) Ebenen aller kristallinen Körner,
die den multikristallinen Körper aufbauen, in einer Richtung
parallel zur Messebene orientiert sind. Wenn der Prozentsatz an
orientierten kristallinen Körnern in der kristallorientierten
Keramik steigt, haben die kristallorientierten Keramiken bessere
Eigenschaften.
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In
dem Mischungsschritt werden anisotrop geformtes Pulver, Reaktionsrohmaterialpulver
und Nb2O5- und/oder
Ta2O5-Pulver gemischt,
um eine Rohmaterialmischung herzustellen.
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In
den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bedeutet
der Begriff „anisotrop geformt-” soviel wie „geformt,
sodass die longitudinale Größe größer
ist als die Breite und die Dicke”. Beispiele davon umfassen eine
plättchenähnliche Form, eine Säulenform,
eine Schuppenform und eine Nadelform. Es ist bevorzugt, dass das
anisotrop geformte Pulver aus orientierten Körnern besteht,
die eine Form aufweisen, sodass sie in dem Formgebungsschritt leicht
in dieselbe Richtung orientiert werden können. Demgemäß ist
es bevorzugt, dass das durchschnittliche Aspektverhältnis
der orientierten Körner 3 oder mehr beträgt. Falls
das durchschnittliche Aspektverhältnis kleiner ist als
3, wird es schwierig, das anisotrop geformte Pulver in dem Formgebungsschritt in
dieselbe Richtung zu orientieren. Um kristallorientierte Keramiken
mit einem höheren Ausmaß an Orientierung zu erhalten,
ist es bevorzugter, dass das durchschnittliche Aspektverhältnis
der orientierten Körner 5 oder mehr beträgt. Hier
ist das durchschnittliche Aspektverhältnis der durchschnittliche
Wert von maximaler Größe/minimaler Größe
des orientierten Korns.
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Es
gibt eine Tendenz, dass wenn das durchschnittliche Aspektverhältnis
steigt, wird es einfacher, die orientierten Körner in dem
Formgebungsschritt zu orientieren. Falls jedoch das durchschnittliche
Aspektverhältnis sehr groß ist, können
die orientierten Körner während des Mischungsschritts
brechen, und als Ergebnis wird bei dem Formgebungsschritt kein geformter
Körper erhalten, bei dem die orientierten Körner
orientiert sind. Dementsprechend ist es bevorzugt, dass das durchschnittliche
Aspektverhältnis 100 nicht übersteigt.
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Es
ist bevorzugter, dass das durchschnittliche Aspektverhältnis
geringer ist als 50, noch bevorzugter geringer als 30.
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In
dem Sinterschritt reagieren das anisotrop geformte Pulver und das
Reaktionsrohmaterialpulver miteinander und werden gesintert, wobei
als Folge kristalline Körner gebildet werden. Dementsprechend
kann die Härte der hergestellten kristallorientierten Keramik
unzureichend werden, falls der Durchmesser der orientierten Körner
des anisotrop geformten Pulvers zu groß wird. Dementsprechend
ist es bevorzugt, dass die longitudinale Größe
des orientierten Korns geringer ist als 30 μm. Es ist bevorzugter,
dass die longitudinale Größe des orientierten
Korns geringer ist als 20 μm, noch bevorzugter geringer
als 15 μm. Auf der anderen Seite kann die piezoelektrische
Leistung der hergestellten kristallorientierten Keramik unter ein
akzeptables Niveau sinken, falls das orientierte Korn zu klein ist,
weil die kristallinen Körner davon zu klein werden.
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Dementsprechend
ist es bevorzugt, dass die longitudinale Größe
des orientierten Korns größer ist als 0,5 μm.
Es ist bevorzugter, dass die longitudinale Größe
des orientierten Korns größer ist als 1 μm,
noch bevorzugter größer als 2 μm.
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In
dem Mischungsschritt werden ein anisotrop geformtes Pulver und Reaktionsrohmaterialpulver
in einem stoichiometrischen Verhältnis gemischt, um eine
isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ zu erhalten, die durch die
folgende allgemeine Formel (1) dargestellt ist. {Lix(K1-yNay)1-x}a(Nb1-z-wTazSbw)O3 (wobei
0 ≤ x ≤ 0,2, 0 ≤ y ≤ 1, 0 ≤ z
0,4, 0 ≤ w ≤ 0,2, x + z + w > 0, 0,95 ≤ a ≤ 1,05
darstellen) ... (f1).
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In
der allgemeinen Formel (1) deutet der Teil „x + z + w > 0” an, dass
mindestens eines aus Li, Ta und Sb als Austauschelement benötigt
wird.
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Falls
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellte Verbindung eine
Zusammensetzung der Formel ABO3 der Perovskit-Struktur
zeigt, kann das Verhältnis zwischen Elementen A und Elementen
B bis zu ± 5% von 1:1 abweichen. Um jedoch Gitterdefekte
in der hergestellten kristallorientierten Keramik zu verringern,
um dadurch hervorragende piezoelektrische Eigenschaften zu erhalten,
ist es bevorzugt, dass die Abweichung des Verhältnisses
innerhalb von ± 3% liegt. Das heißt, bevorzugt
gilt das Verhältnis von 0,95 ≤ a ≤ 1,05
für die allgemeine Formel (1) und bevorzugter 0,97 ≤ a ≤ 1,03.
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Im Übrigen
ist es bevorzugt, dass die isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ
(ABO3), die durch Sintern der Mischung eines
anisotrop geformten Pulvers und eines Reaktionsrohmaterialpulvers
plus Nb2O5-Puvler
und/oder Ta2O5-Pulver
hergestellt wird, eine Zusammensetzung aufweist, in der das Verhältnis
von Elementen A zu Elementen B (dies kann im Folgenden als „A/B-Verhältnis” bezeichnet
werden) zwischen 0,94 und 1,0 liegt. Falls das A/B-Verhältnis
kleiner ist als 0,94, kann eine Heterophase gebildet werden, wodurch
als Folge das Maß an Orientierung verringert wird. Auf
der anderen Seite kann sich eine Alkalimetallkomponente an der kristallinen
Korngrenze entmischen, falls es 1,0 übersteigt, wodurch
als Folge der Isolierungswiderstand verringert wird. Daher ist es
bevorzugt, das anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver
in solch einem Verhältnis zu mischen, dass a im Bereich
von 0,95 ≤ a ≤ 1,05 liegt, und bevorzugter 0,97 ≤ a ≤ 1,03
in der allgemeinen Formel (1) ist.
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In
der allgemeinen Formel (1) zeigt y das Verhältnis zwischen
K und Na an, die in der hergestellten isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ
enthalten sind. Die durch die allgemeine Formel (1) dargestellte
Verbindung enthält mindestens eines aus K und Na. In der
allgemeinen Formel (1) ist es bevorzugt, dass y im Bereich zwischen
0 < y ≤ 1
liegt. In diesem Fall enthält die durch die allgemeine
Formel (1) dargestellte Verbindung Na als einen essentiellen Bestandteil.
Dementsprechend können in diesem Fall die piezoelektrischen Eigenschaften,
wie beispielsweise die piezoelektrische Konstante g31, der hergestellten
kristallorientierten Keramik verbessert werden.
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Der
Bereich von y in der allgemeinen Formel (1) kann 0 ≤ y < 1 betragen. In
diesem Fall enthält die durch die allgemeine Formel (1)
dargestellte Verbindung K als einen essentiellen Bestandteil. Dementsprechend
können in diesem Fall die piezoelektrischen Eigenschaften,
wie beispielsweise die piezoelektrische Konstante d31, verbessert
sein. Darüber hinaus kann es in diesem Fall möglich
werden, die Energie und die Kosten, die für die Herstellung
der kristallorientierten Keramik nötig sind, zu verringern,
da der Sinterschritt bei einer geringeren Temperatur durchgeführt
werden kann, da die zugegebene Menge von K steigt.
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In
der allgemeinen Formel (1) ist es bevorzugter, dass y im Bereich
zwischen 0,05 ≤ y ≤ 0,75 liegt, noch bevorzugter
0,25 ≤ y ≤ 0,70 beträgt. In diesem Fall
kann es möglich werden, die piezoelektrische Konstante
d31 und die elektromechanische Kupplungskonstante kp der hergestellten
kristallorientierten Keramik weiter zu verbessern. Dies lässt
die hergestellte kristallorientierte Keramik für die Verwendung
als piezoelektrisches Material geeigneter werden. Es ist ferner
bevorzugt, dass y im Bereich von 0,20 ≤ y ≤ 0,70,
ferner bevorzugt 0,35 ≤ y ≤ 0,65 und noch bevorzugter
0,35 ≤ y < 0,65
liegt. Am meisten bevorzugt liegt y im Bereich von 0,42 ≤ y ≤ 0,60.
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In
der allgemeinen Formel (1) zeigt x eine für K und/oder
Na als ein Element A ausgetauschte Menge von Li an. Falls ein Teil
von K und/oder Na durch Li substituiert wird, können Vorteile
im Hinblick auf eine Verbesserung der piezoelektrischen Eigenschaften,
des Steigens der Curietemperatur (Tc) und/oder der Förderung
von Verdichtung erzielt werden. In der allgemeinen Formel (1) ist
es bevorzugter, dass x im Bereich zwischen 0 < x ≤ 0,2 liegt. In diesem
Fall wird der Sinterschritt einfacher, die piezoelektrischen Eigenschaften
werden verbessert, und die Curietemperatur (Tc) steigt weiter, da
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellte Verbindung Li als
ein wesentliches Element enthält. Der Grund dafür
liegt darin, dass die Sintertemperatur aufgrund von Li, das ein
wesentliches Element im obigen Bereich von x ist, verringert wird,
und Li als ein Sinterhilfsmittel dient, um das Sintern der Verbindung
zu ermöglichen, sodass weniger Leerstellen vorhanden sind. Falls
x 0,2 überschreitet, können piezoelektrische Eigenschaften
(z. B. die piezoelektrische Konstante d31, die elektromechanische
Kupplungskonstante kp, die piezoelektrische Konstante g31) verringert
werden.
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In
der allgemeinen Formel (1) kann x gleich 0 sein. In diesem Fall
wird die allgemeine Formel (1) als (K1-yNay)a(Nb1-z-wTazSbw)O3 dargestellt.
In diesem Fall ist es möglich, die charakteristische Variation
wegen der Entmischung von Rohmaterialpulver in dem Mischungsschritt
zu verringern, da das Rohmaterial keine Verbindung umfasst (z. B.
LiCO3), die Lithium enthält, das
von geringem Gewicht ist. In diesem Fall kann darüber hinaus
eine hohe Dielektrizitätskonstante und eine relativ große
piezoelektrische Konstante erhalten werden. In der allgemeinen Formel
(1) ist es bevorzugter, dass x im Bereich 0 ≤ x ≤ 0,15
liegt und bevorzugter bei 0 ≤ x ≤ 0,10 liegt.
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In
der allgemeinen Formel (1) zeigt z die für Nb als ein Element
B ausgetauschte Menge von Ta an. Wenn ein Teil von Nb gegen Ta ausgetauscht
wird, kann ein Vorteil hinsichtlich einer Verbesserung der piezoelektrischen
Eigenschaften erreicht werden. Falls z 0,4 überschreitet,
kann es schwierig werden, die hergestellte kristallorientierte Keramik
als ein piezoelektrisches Material für die Verwendung in
Haushaltsanwendungen oder Automobilen zu verwenden, da die Curietemperatur
verringert wird. In der allgemeinen Formel (1) kann es bevorzugter
sein, dass z im Bereich von 0 < z ≤ 0,4
liegt. In diesem Fall enthält die durch die allgemeine
Formel (1) dargestellte Verbindung Ta als einen wesentlichen Bestandteil.
In diesem Fall dient Ta als ein Sinterhilfsmittel, da die Sintertemperatur
verringert werden kann, Leerstellen in der hergestellten kristallorientierten
Keramik können reduziert werden.
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In
der allgemeinen Formel (1) kann z 0 sein. In diesem Fall ist die
allgemeine Formel (1) gegeben als {Lix(K1-yNay)1-x}a(Nb1-wSbw)O3. In diesem Fall
enthält die durch die allgemeine Formel (1) dargestellte
Verbindung kein Ta. Dementsprechend kann die durch die allgemeine
Formel (1) dargestellte Verbindung, die hervorragende piezoelektrische
Eigenschaften zeigt, ohne teures Ta enthaltendes Material hergestellt
werden. In der allgemeinen Formel (1) ist es bevorzugter, dass z
im Bereich von 0 < z ≤ 0,35
liegt und noch bevorzugter bei 0 ≤ z ≤ 0,30 liegt.
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In
der allgemeinen Formel (1) zeigt w die für Nb als ein Element
B ausgetauschte Menge von Sb an. Falls ein Teil von Nb durch Sb
substituiert wird, kann ein Vorteil hinsichtlich einer Verbesserung
der piezoelektrischen Eigenschaften erreicht werden. Falls w 0,2 überschreitet,
werden die piezoelektrischen Eigenschaften und/oder die Curietemperatur
verringert. Dementsprechend ist es bevorzugt, dass w im Bereich
von 0 < w ≤ 0,2
liegt. In diesem Fall enthält die durch die allgemeine
Formel (1) dargestellte Verbindung Sb als einen wesentlichen Bestandteil.
Dementsprechend können die Sinterleistung und Stabilität
des dielektrischen Verlust tanδ verbessert werden, da die
Sintertemperatur verringert wird.
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In
der allgemeinen Formel (1) kann w 0 sein.
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In
diesem Fall wird die allgemeine Formel (1) dargestellt als {Lix(K1-yNay)1-x}a(Nb1-zTaz)O3. In diesem Fall enthält
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellte Verbindung kein
Sb, und dementsprechend zeigt sie eine relativ hohe Curietemperatur.
In der allgemeinen Formel (1) ist es bevorzugter, dass w im Bereich
von 0 ≤ w ≤ 0,15 und noch bevorzugter von 0 ≤ w ≤ 0,10
liegt.
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In
diesem Fall ändert sich die kristalline Phase der hergestellten
kristallorientierten Keramik von der kubischen Phase zu der tetragonalen
Phase bei einer ersten Übergangstemperatur der kristallinen
Phase, die gleich ist mit der Curietemperatur, von der tetragonalen
Phase zu der orthorhombischen Phase bei einer zweiten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase und von der orthorhombischen Phase zu der
rhomboedrischen Phase bei einer dritten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase. In einem Temperaturbereich, der höher
ist als die erste Übergangstemperatur der kristallinen
Phase, verschwinden deren Versetzungseigenschaften, da die kristallorientierte
Keramik in der kubischen Phase ist. Auf der anderen Seite steigen
in einem Temperaturbereich, der geringer ist als die zweite Übergangstemperatur
der kristallinen Phase, die Temperaturabhängigkeiten der
Versetzungseigenschaften und die auftretende dynamische Kapazität,
da die kristallorientierte Keramik in der orthorhombischen Phase
ist. Dementsprechend ist es wünschenswert, dass die erste Übergangstemperatur
der kristallinen Phase höher ist als der Verwendungstemperaturbereich
und die zweite Übergangstemperatur der kristallinen Phase
geringer ist als der Verwendungstemperaturbereich, sodass die kristallorientierte
Keramik über den gesamten Verwendungstemperaturbereich
in der tetragonalen Phase bleibt.
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Gemäß dem
„Journal
of American Ceramic Society" 1995, 42. Band [9], Seiten
438 to 442, und dem
US-Patent
Nr. 2976246 , ändert sich die kristalline Phase
von Kaliumnatriumniobat (K
1-yNa
yNbO
3) mit der Grundzusammensetzung der obigen
kristallorientierten Keramik von der kubischen Phase zu der tetragonalen Phase
bei einer ersten Übergangstemperatur der kristallinen Phase,
die gleich ist der Curietemperatur, von der tetragonalen Phase zur
orthorhombischen Phase bei einer zweiten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase und von der orthorhombischen Phase zur rhomboedrischen
Phase bei einer dritten Übergangstemperatur der kristallinen
Phase. Wenn y = 0,5 ist, ist die erste Übergangstemperatur
der kristallinen Phase etwa 420°C, die zweite Übergangstemperatur
der kristallinen Phase ist etwa 190°C und die dritte Übergangstemperatur
der kristallinen Phase ist etwa –150°C. Dementsprechend
ist der Temperaturbereich, in dem das Kaliumnatriumniobat in der
tetragonalen Phase vorliegt, zwischen 190°C und 420°C,
was außerhalb des Verwendungstemperaturbereichs von –40
bis 160°C bei herkömmlichen Industrieprodukten
liegt ist. Indessen können die erste und die zweite Übergangstemperatur
der kristallinen Phase der obigen kristallorientierten Keramik variieren, indem
die Mengen der ausgetauschten Elemente Li, Ta und Sb in dem Kaliumnatriumniobat
(K
1-yNa
yNbO
3) verändert werden, die die Grundzusammensetzung
der kristallorientierten Keramik aufbauen.
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Die
folgenden Gleichungen B1 und B2 zeigen Ergebnisse der multiplen
linearen Regressionsanalyse, die an den Austauschmengen von Li,
Ta und Sb durchgeführt wurden, und die gemessenen Übergangstemperaturen
der kristallinen Phase. Aus den Gleichungen B1 und B2 kann gesehen
werden, dass der Austausch von Li eine Steigerung der ersten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase bewirkt, und ein Sinken der zweiten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase bewirkt. Es kann ebenso gesehen werden, dass
der Austausch von Ta oder Sb ein Sinken der ersten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase und ein Sinken der zweiten Übergangstemperatur
der kristallinen Phase bewirkt.
- Die erste Übergangstemperatur
der kristallinen Phase = (388 + 9x – 5z – 17w) ± 50[°C]
... (B1).
- Die zweite Übergangstemperatur der kristallinen Phase
= (190 – 18,9x – 3,9z – 5,8w) ± 50[°C]
... (B2).
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Die
erste Übergangstemperatur der kristallinen Phase ist eine
Temperatur, bei der die Piezoeigenschaften vollständig
verschwinden, und um die herum die dynamische Kapazität
schnell ansteigt. Dementsprechend ist es erwünscht, dass
die erste Übergangstemperatur der kristallinen Phase höher
ist als eine obere Grenze der verwendeten Umgebungstemperatur (+60°C
zum Beispiel). Die zweite Übergangstemperatur der kristallinen
Phase ist eine Temperatur, bei der einfach ein kristalliner Phasenübergang
stattfindet und die Piezoeigenschaften nicht verschwinden. Da die
zweite Übergangstemperatur der kristallinen Phase in irgendeinen
Bereich eingestellt werden kann, bei dem die Temperaturabhängigkeit
der Verschiebungseigenschaft oder die tatsächliche dynamische
Kapazität nicht verschlechtert wird, ist es erwünscht,
dass die zweite Übergangstemperatur der kristallinen Phase
unter eine untere Grenze der Verwendungsumgebungstemperatur eingestellt
wird (z. B. –40°C).
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Im Übrigen
hängt die obere Grenze der Verwendungsumgebungstemperatur
von der Verwendung ab, sie kann 60°C, 80°C, 100°C,
120°C, 140°C oder 160°C betragen. Ähnlich
kann die untere Grenze der Verwendungsumgebungstemperatur –30°C
oder –40°C sein.
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Dementsprechend
ist es erwünscht, dass x, z und w die Beziehung (388 +
9x – 5z – 17w) + 50 ≥ 120 erfüllt,
da es wünschenswert ist, dass die erste Übergangstemperatur
der kristallinen Phasen, die durch die Gleichung B1 ausgedrückt
wird, 120°C oder mehr beträgt. Auf der anderen
Seite ist es gewünscht, dass x, z und w die Beziehung (190 – 18,9x – 3,9z – 5,8w) – 50 ≤ 10
erfüllt, da es erwünscht ist, dass die zweite Übergangstemperatur
der kristallinen Phase, die durch Gleichung B2 ausgedrückt
wird, 10°C oder geringer beträgt. Mit anderen
Worten, es ist erwünscht, dass die allgemeine Formel (1)
die Beziehungen 9x – 5z – 17w ≥ –318 und –18,9x – 3,9z – 5,8w ≤ –130
erfüllt.
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Es
ist bevorzugt, dass das anisotrop geformte Pulver aus einem säurebehandelten
Körper hergestellt wird, der durch Säurebehandlung
eines anisotrop geformten Ausgangsmaterials erhalten wird, das aus
einer Bismutschicht-strukturierten Verbindung vom Perovskit-Typ
aufgebaut ist, die durch eine allgemeine Formel (2), nämlich
(Bi2O2)2+{Bi0,5(KuNa1-u)m-1,5 (Nb1-vTav)mO3m+i}2–, beschrieben wird, in der m eine
ganze Zahl gleich oder höher 2 ist, 0 ≤ u ≤ 0,8
ist, 0 ≤ v ≤ 0,4 ist. In diesem Fall kann das
Maß an Orientierung der hergestellten kristallorientierten
Keramik verbessert werden, während eine Dichteverringerung
ferner wirksam unterdrückt wird, wie oben beschrieben.
Wenn die flüssige Phase durch Zugabe von Nb2O5-Pulver und/oder Ta2O5-Pulver verringert wird, obwohl das Maß an
Orientierung der hergestellten kristallorientierten Keramik verbessert
wird, kann die kristallorientierte Keramik schwer gesintert werden.
Da jedoch der säurebehandelte Körper viele A-Fehlstellen
(Alkalimetallfehlstellen) aufweist und dementsprechend eine hervorragende
Reaktivität mit der flüssigen Phase zeigt, die
Alkalimetallelemente enthält, die aus dem Reaktionsrohmaterial
stammen, kann die Sinterleistung verbessert werden.
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Zum
Beispiel kann, wenn die kristallorientierte Keramik unter Verwendung
von plättchenähnlichem Pulver von NaNbO3 als das anisotrop geformte Pulver hergestellt
wird, das Maß der Orientierung des plättchenähnlichen
Pulvers unzureichend sein, da die Oberflächen des plättchenförmigen
Pulvers rau sind. Auf der anderen Seite kann das Maß an
Orientierung in dem Formgebungsschritt erhöht werden, wenn
der obige säurebehandelte Körper als das anisotrop
geformte Pulver verwendet wird, da die Oberflächen des
plättchenförmigen Pulvers glatt sind. Dementsprechend
ist es in diesem Fall möglich, kristallorientierte Keramiken
mit einem höheren Maß an Orientierung herzustellen.
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Wenn
u in der allgemeinen Formel (2) 0,8 überschreitet, kann
es schwierig werden, eine kristallorientierte Keramik mit einem
hohen Maß an Orientierung durch Verwendung des obigen anisotrop
geformten Pulvers herzustellen, da der Schmelzpunkt des anisotrop
geformten Pulvers verringert wird. Auf der anderen Seite, falls
v 0,4 überschreitet, kann es, da die Curietemperatur der
kristallorientierten Keramik, die durch Verwendung des obigen anisotrop
geformten Pulvers hergestellt wird, verringert wird, schwierig werden,
sie als piezoelektrisches Material für Haushaltsanwendungen
oder in Automobilen zu verwenden. Wenn m zu groß wird, besteht
die Möglichkeit, dass das nichtanisotrop geformte Perovskit-Korn
zusätzlich zu anisotrop geformtem Pulver aus der Bismutschicht-strukturierten
Verbindung vom Perovskit-Typ zu einem Zeitpunkt der Ausbildung des
anisotrop geformten Pulvers gebildet wird. Dementsprechend ist es
im Hinblick auf die Anhebung der Ausbeute bevorzugt, dass m eine
ganze Zahl nicht größer als 15 ist.
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Die
Säurebehandlung kann durchgeführt werden, indem
bewirkt wird, dass das Ausgangsmaterial Säure wie beispielsweise
Salzsäure kontaktiert. Im Einzelnen kann das Ausgangsmaterial
in einer Säurelösung gemischt werden, während
es erhitzt wird.
-
Das
Reaktionsrohmaterialpulver ist so ausgebildet, dass es mit dem anisotrop
geformten Pulver reagiert, indem es zusammen gesintert wird, um
die gewünschte isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ zu
bilden.
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Es
ist bevorzugt, dass das Reaktionsrohmaterialpulver einen Korndurchmesser
von weniger als 1/3 des anisotrop geformten Pulvers aufweist. Falls
der Korndurchmesser des Reaktionsrohmaterialpulvers 1/3 von dem
des anisotrop geformten Pulvers überschreitet, kann es
schwierig werden, die Rohmaterialmischung so zu formen, dass die
{100} Ebenen des anisotrop geformten Pulvers in dieselbe Richtung
orientiert sind. Es ist bevorzugter, dass der Korndurchmesser des
Reaktionsrohmaterialpulvers geringer als 1/3 von dem des anisotrop
geformten Pulvers ist, und noch bevorzugter geringer als 1/5 von
dem des anisotrop geformten Pulvers ist. Hier bedeutet der Korndurchmesser
eine Länge der längsten Seite des Korns des Reaktionsrohmaterialpulvers
oder anisotrop geformten Pulvers.
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Die
Zusammensetzung des Reaktionsrohmaterialpulvers wird in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des anisotrop geformten Pulvers und der
Zusammensetzung der isotropen Zielverbindung vom Perovskit-Typ bestimmt,
die durch die allgemeine Formel (1) dargstellt wird. Als Reaktionsrohmaterialpulver
kann ein Oxidpulver, ein komplexes Oxidpulver, ein Hydroxidpulver
oder es können verschiedene Salze verwendet werden, wie
beispielsweise Carbonat und Nitrat, oder ein Alkoxid.
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Ebenso
kann als Reaktionsrohmaterialpulver mindestens eine Art von kalziniertem
Pulver verwendet werden, das ausgewählt ist aus einer Li-Quelle,
K-Quelle, Na-Quelle, Nb-Quelle, Ta-Quelle und Sb-Quelle. Als eine
Quelle jedes der oben beschriebenen Elemente können Verbindungen
verwendet werden, die jeweils mindestens eines dieser Elemente enthält.
Das Mischungsverhältnis der verwendeten Elementquellen
wird in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der isotropen
Verbindung vom Perovskit-Typ, die durch die allgemeine Formel (1)
dargestellt wird, und der Zusammensetzung des anisotrop geformten
Pulvers bestimmt.
-
Es
ist bevorzugt, als Reaktionsrohmaterialpulver ein Pulver zu verwenden,
das aus einer isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ besteht, die
durch die allgemeine Formel (3) dargestellt wird, nämlich {Lip(K1-qNaq)1-p}c(Nb1-r-sTarSbs)O3,
in der 0 ≤ p ≤ 1, 0 ≤ q ≤ 1,
0 ≤ r ≤ 1, 0 ≤ s ≤ 1, 0,95 ≤ c ≤ 1,05
ist. In diesem Fall kann es möglich sein, eine kristallorientierte
Keramik mit einer hohen Dichte und einem hohen Maß an Orientierung
herzustellen.
-
Wenn
die Verbindung, die durch die allgemeine Formel (3) dargestellt
wird, eine Zusammensetzung der Formel ABO3 in
Perovskit-Struktur aufweist, kann das Verhältnis zwischen
Elementen A und Elementen B um bis zu ± 5% von 1:1 abweichen.
Um jedoch Gitterfehlstellen in der hergestellten kristallorientierten
Keramik zu verringern, sodass bessere piezoelektrische Eigenschaften
erhalten werden, ist es bevorzugter, dass die obige Abweichung des
Verhältnisses innerhalb ± 3% liegt. Das heißt,
dass c vorzugsweise im Bereich von 0,95 ≤ c ≤ 1,05
und bevorzugter 0,97 ≤ c ≤ 1,03 in der allgemeinen
Formel (3) liegt. Wie in dem Fall der allgemeinen Formel (1), ist
es bevorzugt, dass die Beziehungen 9p – 5q – 17s ≥ –318
und –18,9p – 3,9r – 5,8s ≤ –130
in der allgemeinen Formel (3) erfüllt werden.
-
In
dem Mischungsschritt werden das anisotrop geformte Pulver und das
Reaktionsrohmaterialpulver in dem stoichiometrischen Verhältnis
gemischt, das durch die allgemeine Formel (1) dargestellt wird.
Zu dem Zeitpunkt beträgt das Mischungsverhältnis
in Mol zwischen dem anisotrop geformten Pulver und dem Reaktionsrohmaterialpulver
vorzugsweise 0,02 bis 0,10:0,98 bis 0,90 (anisotrop geformtes Pulver:
Reaktionsrohmaterialpulver), wenn die Summe des anisotrop geformten
Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers 1 Mol beträgt.
Falls das Verhältnis von anisotrop geformtem Pulver geringer
ist als 0,02 Teile pro Mol, oder falls das Verhältnis von
Reaktionsrohmaterialpulver größer ist als 0,98
Teile pro Mol, obwohl das Maß an Orientierung in gewissem
Ausmaß verbessert werden kann, ist es schwierig, das Maß an
Orientierung auf ein Niveau zu verbessern, das für die
praktische Verwendung als piezoelektrisches Material hoch genug
ist. Auf der anderen Seite kann es, falls das Verhältnis
von anisotrop geformtem Pulver 0,10 Teile pro Mol überschreitet
oder falls das Verhältnis von Reaktionsrohmaterialpulver
geringer ist als 0,90 Teile pro Mol, schwieriger werden, die kristallorientierte
Keramik in einer ausreichend hohen Dichte herzustellen. Dementsprechend
können in einem solchen Fall die piezoelektrischen Eigenschaften
der hergestellten kristallorientierten Keramik unzureichend sein.
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In
dem Mischungsschritt wird mindestens eines aus Nb2O5-Pulver und Ta2O5-Pulver in einem Verhältnis von
0,005 bis 0,02 Mol von Nb2O5-Pulver
und/oder Ta2O5-Pulver
zu 1 Mol der isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ zugegeben, die
durch die allgemeine Formel (1) dargestellt wird. Wenn sowohl Nb2O5-Pulver als auch
Ta2O5-Pulver verwendet
werden, können sie in einem Verhältnis von 0,005
bis 0,02 Mol der Summe von beiden zu 1 Mol der isotropen Verbindung
vom Perovskit-Typ zugegeben wird, die durch die allgemeine Formel (1)
dargestellt wird. Falls die Menge an zugegebenem Nb2O5-Pulver und/oder Ta2O5-Pulver geringer ist als 0,005 Mol, kann
die Wirkung der Verbesserung des Ausmaßes an Orientierung
unzureichend sein. Auf der anderen Seite kann, falls die Menge an
Zugabe von Nb2O5-Pulver
und/oder Ta2O5-Pulver
0,02 Mol überschreitet, das Ausmaß an Orientierung
eher verringert werden. Bevorzugter ist die Menge an Zugabe von
Nb2O5-Pulver und/oder
Ta2O5-Pulver geringer
als 0,015 Mol bis 1 Mol der isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ,
die durch die allgemeine Formel (1) dargestellt wird.
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Das
Nb2O5-Pulver oder
das Ta2O5-Pulver
kann einen Teil der aufbauenden Elemente der isotropen Verbindung
vom Perovskit-Typ bilden nach dem Sintern. Dementsprechend weicht
die Zusammensetzung der kristallorientierten Keramik nach dem Sinterschritt
von der gewünschten Zusammensetzung ab, die aus einer Mischung
des anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterials hergestellt
wird, in Abhängigkeit von der Menge der Zugabe von Nb2O5-Pulver und/oder
Ta2O5-Pulver. Die
durch die allgemeine Formel (1) dargestellte Zusammensetzung ist
eine Zusammensetzung, die aus einer Mischung von anisotrop geformtem
Pulver und dem Reaktionsrohmaterialpulver bestimmt wird, wenn die
Wirkung der Zugabe des Nb2O5-Pulver und/oder
des Ta2O5-Pulvers
nicht in Betracht gezogen ist.
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Es
ist bevorzugt, nur Nb2O5-Pulver
hinzuzugeben und in dem Mischungsschritt Ta2O5-Pulver nicht hinzuzugeben. In diesem Fall
kann die obige Abweichung der Zusammensetzung verringert werden.
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Die
Mischung des anisotrop geformten Pulvers, des Reaktionsrohmaterialpulvers,
des Nb2O5-Pulvers und/oder
des Ta2O5-Pulvers
kann in einem trockenen Verfahren oder in einem nassen Verfahren
durchgeführt werden, bei dem eine angemessene Menge an
Trägerflüssigkeit wie beispielsweise Wasser oder
Alkohol zugegeben wird. Zu diesem Zeitpunkt können ferner
mindestens eines aus Binder, Dispersionsmittel und Plastifizierungsmittel
zugegeben werden, falls nötig.
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In
dem Formgebungsschritt wird ein geformter Körper durch
Formgebung der Rohmaterialmischung so hergestellt, dass die {100}
Ebenen des anisotrop geformten Pulvers im Wesentlichen in dieselbe
Richtung orientiert werden. Jedes Verfahren, das ermöglicht,
dass das anisotrop geformte Pulver orientiert wird, kann für
den Formgebungsschritt verwendet werden. Zum Beispiel umfassen Verfahren,
die zur Ebenenorientierung von anisotrop geformtem Pulver geeignet
sind, Streichmesserverfahren (englisch: doctor blade method), Druckformgebungsverfahren
und Walzverfahren. Gemäß dieser Verfahren ist
es möglich, das anisotrop geformte Pulver im Wesentlichen
in dieselbe Richtung innerhalb des geformten Körpers durch
Scherbeanspruchung oder dergleichen zu orientieren, die auf das
anisotrop geformte Pulver angewendet wird.
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In
dem Sinterverfahren wird der geformte Körper so erhitzt,
dass das anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterial
miteinander reagieren und gesintert werden, um dadurch die kristallorientierte
Keramik zu vervollständigen. In dem Sinterschritt schreitet
das Sintern mit dem Erhitzen des geformten Körpers fort,
als eine Folge davon wird die kristallorientierte Keramik bestehend
aus einem multikristallinen Körper, der hauptsächlich
aus einer isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ besteht, hergestellt.
In dem Sinterschritt wird in Abhängigkeit von den Zusammensetzungen
des anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterials zusätzlich
ein überschüssiger Bestandteil gebildet.
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Die
Heiztemperatur in dem Sinterschritt wird innerhalb eines optimalen
Bereichs bestimmt, indem die Reaktion und das Sinterverfahren, in
Abhängigkeit von den Zusammensetzungen des verwendeten
anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterials, und der
Zusammensetzung der gewünschten kristallorientierten Keramik
effektiv fortschreiten. Zum Beispiel wird die Heiztemperatur in
einen Bereich von 900°C bis 1300°C eingestellt.
Als nächstes werden bevorzugte Beispiele der oben beschriebenen
Ausführungsform beschrieben.
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Erstes Beispiel
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Das
erste Beispiel ist ein Beispiel, in dem der Mischungsschritt, der
Formgebungsschritt und der Sinterschritt durchgeführt werden,
um kristallorientierte Keramiken herzustellen, die aus einem multikristallinen Körper
bestehen, dessen Hauptphase eine isotrope Verbindung vom Perovskit-Typ
ist, die {100} kristallinenen Ebenen der Kristallkörner,
die den multikristallinen Körper aufbauen, sind orientiert.
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In
dem Mischungsschritt werden anisotrop geformtes Pulver bestehend
aus anisotrop geformten orientierten Körnern, deren {100}
kristallinene Flächen orientiert sind, und Reaktionsrohmaterialpulver,
das mit dem anisotrop geformten Pulver reagiert, um eine anisotrope
Verbindung vom Perovskit-Typ herzustellen, gemischt, um eine Rohmaterialmischung
herzustellen. Zu diesem Zeitpunkt werden das anisotrop geformte
Pulver und das Reaktionsrohmaterial in einem stoichiometrischen
Verhältnis gemischt, um in dem späteren Sinterschritt
eine anisotrope Verbindung vom Perovskit-Typ zu erhalten, die durch
die Formel {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}1,020(Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 dargstellt wird, und das Nb2O5-Pulver wird in einem Verhältnis von
0,005–0,02 Mol zu 1 Mol der isotropen Verbindung vom Perovskit-Typ
hinzugegeben.
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In
dem Formgebungsschritt wird die Rohmaterialmischung so geformt,
dass die {100} kristallinenen Ebenen des anisotrop geformten Pulvers
im Wesentlichen in derselben Richtung orientiert sind, um den geformten
Körper herzustellen. In dem Sinterschritt wird der geformte
Körper erhitzt, sodass das anisotrop geformte Pulver und
das Reaktionsrohmaterialpulver miteinander reagieren und gesintert
werden, um kristallorientierte Keramiken herzustellen.
-
Im
Folgenden wird ein tatsächliches Beispiel des obigen ersten
Beispiels erklärt. Zunächst wurde ein anisotrop
geformtes Pulver hergestellt. In diesem Beispiel wurde als ein anisotrop
geformtes Pulver eine Bismutschicht-strukturierte Verbindung vom
Perovskit-Typ verwendet, die durch eine Formel Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18 (oder
(Bi2O2)2+{(Bi0,5Na3,5)(Nb0,93Ta0,07)5O16}2–))
dargestellt ist.
-
Im
Einzelnen wurde Bi2O3-Pulver,
NaHCO3-Pulver, Nb2O5-Pulver und Ta2O5-Pulver in einem stoichiometrischen Verhältnis
nass gemischt, um eine Verbindung zu erhalten, die eine Zusammensetzung
von Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18 aufweist.
-
Danach
wurde die erhaltene Mischung zu NaCl in einem Verhältnis
von 100 Gewichtsteilen der erhaltenen Mischung zu 80 Gewichtsteilen
NaCl gegeben, und dann wurde 1 Stunde lang trocken erhitzt. Als
nächstes wurde die erhaltene Mischung 2 Stunden lang in
einem Platintiegel auf 1100°C erhitzt, um Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18 herzustellen.
Das Erhitzen wurde bei einer Temperaturanstiegsrate von 150°C/h
in einem Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 850°C,
und bei einer Temperatursteigerungsrate von 100°C/h in
einem Temperaturbereich von 850°C bis 1100°C durchgeführt.
Danach wurde es mit einer Temperaturabkühlungsrate von
150°C/h gekühlt, gefolgt von Waschen mit heißem
Wasser, um Fließmittel zu entfernen. Somit wurde Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18-Pulver erhalten.
Dieses Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18-Pulver war ein plättchenförmiges
Pulver, dessen {001} Ebenen orientierte Ebenen darstellen.
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Als
nächstes wurde das Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18-Pulver
in einer Stahlmühle gebrochen. Das gebrochene Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18-Pulver hatte
als Ausgangsrohmaterialpulver einen durchschnittlichen Korndurchmesser
von etwa 12 μm und ein Aspektverhältnis von 10
bis 20.
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Als
nächstes wurde das Ausgangsrohmaterialpulver mit HCl in
einem Verhältnis von 1 g zu 30 ml HCl einer Normalität
von 6N hinzugegeben und dann 24 Stunden lang bei einer Temperatur
von 60°C gerührt. Danach wurde eine Saugfilterung
durchgeführt. Der obige Säurewaschschritt wurde
zweifach durchgeführt, um einen säurebehandelten
Körper von Bi2,5Na3,5(Nb0,93Ta0,07)5O18-Pulver zu erhalten.
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Die
Analyse der Zusammensetzung und die Bestimmung der kristallinenen
Phase wurden an dem so erhaltenen anisotrop geformten Pulver durch
Verwendung eines Röntgenanalysators vom Energiedispersionstyp
bzw. eines Röntgendiffraktometers durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das anisotrop geformte Pulver Na0,5(Nb0,93Ta0,07)O3-Pulver als
eine Hauptkomponente enthält, und eine Struktur einer Verbindung
vom Perovskit-Typ und eine Struktur von einer Bismutschicht-strukturierten
Verbindung aufweist. Dieses anisotrop geformte Pulver war ein plättchenförmiges
Pulver mit einem durchschnittlichen Korndurchmesser von 12 μm
und einem Aspektverhältnis von 10 bis 20.
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Als
nächstes wurde ein Reaktionsrohmaterialpulver auf die folgende
Art und Weise hergestellt. NaHCO3-Pulver,
KHCO3-Pulver, Li2CO3-Pulver, Nb2O5-Pulver, Ta2O5-Pulver und NaSbO3-Pulver
wurden eingewogen, um eine Zusammensetzung zu erhalten, die äquivalent
war zu 1 Mol von {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}1,020(Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 weniger 0,05 Mol von Na0,5(Nb0,93Ta0,07)O3, das als das anisotrop geformte Pulver
zu verwenden ist. Um spezieller zu werden, sie wurden eingewogen,
um eine stoichiometrische Zusammensetzung von Li0,06(K0,45Na0,55)0,94}1,047 (Nb0,835Ta0,1Sb0,065)O3 zu erhalten.
Danach wurden diese Pulver 20 Stunden lang durch Verwendung von
ZrO2-Kugeln und organischem Lösungsmittel
nass gebrochen. Anschließend wurde die resultierende Mischung
bei 750°C 5 Stunden lang kalziniert, und dann durch Verwendung
von ZrO2-Bällen und organischem
Lösungsmittel nass gemischt. Als Ergebnis wurde ein Pulver
eines gesinterten Körpers mit einem durchschnittlichen
Korndurchmesser von etwa 0,5 μm als das Reaktionsrohmaterialpulver
erhalten.
-
Das
anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver, die
somit erhalten wurden, wurden eingewogen, um die stoichiometrische
Zusammensetzung von {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}1,020(Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 zu erhalten, und zu Nb2O5-Pulver hinzugegeben, um eine Rohmaterialmischung
zu erhalten (der Mischungsschritt). Im Einzelnen wurden das anisotrop
geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver in einem Molverhältnis
von 0,05:0,95 (anisotrop geformtes Pulver: Reaktionsrohmaterialpulver)
unter Zugabe von 0,01 Mol Nb2O5-Pulver
gemischt. Danasch wurde die Rohmaterialmischung unter Verwendung
von ZrO2-Kugeln 20 Stunden lang nass gemischt,
um eine Aufschlämmung der Rohmaterialmischung zu erhalten.
Als nächstes wurde die Aufschlämmung zu Binder
(Polyvinylbutyral) und Plastifizierungsmittel (Dibutylphthalat)
zugegeben und dann weiter umgerührt. Zu diesem Zeitpunkt
wurden ein Binder und ein Plastifizierungsmittel in einem Verhältnis
von 100 g Rohmaterialmischungspulver zu 8,0 g Binder und 4,0 g Plastifizierungsmittel
zugegeben. Auf diese Weise wurde eine aufschlämmungsähnliche
Rohmaterialmischung erhalten.
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Als
nächstes wurde die aufschlämmungsähnliche
Rohmaterialmischung zu 100 μm dicken Bändern geformt.
Die erhaltenen Bänder wurden laminiert und durckgebunden,
um einen laminierten geformten Körper mit einer Dicke von
1,2 mm zu erhalten (der Formgebungsschritt). Zu diesem Zeitpunkt
könnte das anisotrop geformte Pulver innerhalb des geformten
Körpers im Wesentlichen in dieselbe Richtung orientiert
vorliegen.
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Als
nächstes wurde der geformte Körper durch Erhitzen
auf eine Temperatur von 400°C in der Atmosphäre
entfettet. Der entfettete geformte Körper wurde auf eine
Pt-Platte gelegt, die sich in einem Magnesiumoxidbehälter
befindet, und auf eine Temperatur von 1120°C erhitzt, gefolgt
von Abkühlen, um kristallorientierte Keramiken herzustellen
(der Sinterschritt). Im Folgenden werden diese kristallorientierten
Keramiken als Probe E1 bezeichnet. In dem obigen Verfahren wurde
das Erhitzen bei einer Temperatursteigerungsrate von 200°C/h durchgeführt
und das Abkühlen wurde bei einer Temperaturabkühlungsrate
von 10°C/h in einem Temperaturbereich von 1120°C
bis 1000°C und bei einer Temperaturabkühlungsrate
von 200°C/h in einem Temperaturbereich unter 1000°C
durchgeführt.
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Die
Zusammensetzung der Probe E1 kann betrachtet werden als {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}(Nb0,843Ta0,097Sb0,06)O3, betrachtet
aus dem Blickpunkt der Zusammensetzungen des anisotrop geformten
Pulvers, des Reaktionsrohmaterialpulvers und des Nb2O5-Pulvers und des Mischungsverhältnisses
zwischen diesen. In der später erläuterten Tabelle
1 werden die Zusammensetzungen des anisotrop geformten Pulvers und
des Reaktionsrohmaterialpulvers, der zusätzlichen Menge
an Nb2O5-Pulver,
der gewünschten Zusammensetzung der Mischung des anisotrop
geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers und der Zusammensetzung
der Verbindung vom Perovskit-Typ nach dem Sintern gezeigt.
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Es
wurde auch die Massedichte der Probe E1 von den kristallorientierten
Keramiken gemessen. Im Einzelnen wurde zuerst das Trockengewicht
der hergestellten kristallorientierten Keramiken gemessen. Als nächstes
wurden die hergestellten kristallorientierten Keramiken so in Wasser
getaucht, dass Wasser in deren offenen Poren eindrang, und dann
wurde das Nassgewicht der kristallorientierten Keramiken gemessen.
Danach wurde das Volumen der offenen Poren in den kristallorientierten
Keramiken auf Basis des Unterschieds zwischen dem Trockengewicht
und dem Nassgewicht berechnet. Als nächstes wurde das Volumen
der kristallorientierten Keramiken ausschließlich der offenen
Poren durch das archimedische Verfahren gemessen. Anschließend
wurde das Trockengewicht durch das Gesamtvolumen der kristallorientierten
Keramiken (Volumen der offenen Poren plus Volumen der kristallorientierten
Keramiken ausschließlich der offenen Poren) geteilt, um
die Massedichte der kristallorientierten Keramiken zu berechnen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Auch
das Maß der Orientierung von Probe E1 der kristallorientierten
Keramiken wurde gemessen. Im Einzelnen wurde Probe E1 an einer Oberfläche
auf eine Dicke von 150 μm poliert. Das durchschnittliche
Maß an Orientierung F(100), gemäß der
Methode nach Lotgering, der polierten Oberfläche wurde
unter Verwendung der vorhergehenden Bezeichnung (E1) berechnet.
Das Ergebnis ist in Tabelle 1 gezeigt.
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Zu
Vergleichszwecken mit der Probe E1 wurde eine Probe C1 bestehend
aus einer kristallorientierten Keramik hergestellt. Im Falle der
Herstellung von Probe C1 wurde Nb2O5-Pulver nicht in dem Mischungsschritt zur
Mischung aus anisotrop geformtem Pulvers und Reaktionsrohmaterialpulvers
hinzugegeben. Darüber hinaus wurde im Fall der Herstellung
von Probe C1 die Zusammensetzung des Reaktionsrohmaterials im Vergleich
zur Herstellung der Probe E1 geändert, sodass das Verhältnis
A/B in der Probe C1 dem von Probe E1 gleich ist (A Elemente – B
Element = 1:1).
-
Dieser
Fall wird im Folgenden im Einzelnen dargestellt. Zuerst wurde das
anisotrop geformte Pulver in derselben Art und Weise wie im Fall
der Probe E4 hergestellt. Als nächstes wurden NaHCO3-Pulver, KHCO3-Pulver,
Li2CO3-Pulver, Nb2O5-Pulver, Ta2O5-Pulver und NaSbO3-Pulver eingewogen, um eine stoichiometrische
Zusammensetzung {Li0,06(K0,45Na0,55)0,94}1,026(Nb0,835Ta0,1Sb0,065)O3 zu erhalten. Danach wurden diese Pulver
20 Stunden lang unter Verwendung von ZrO2-Kugeln
und organischem Lösungsmittel nass gemischt. Anschließend
wurde die resultierende Mischung bei Temperaturen von 750°C
5 Stunden lang kalziniert, und dann unter Verwendung von ZrO2-Kugeln und organischem Lösungsmittel
nass gebrochen. Als Ergebnis wurde Pulver aus einem gesinterten
Körper mit einem durchschnittlichen Korndurchmesser von
etwa 0,5 μm als ein Reaktionsrohmaterialpulver erhalten.
-
Danach
wurden das anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver
in einem Molverhältnis von 0,05:0,95 (anisotrop geformtes
Pulver: Reaktionsrohmaterialpulver) gemischt. Als nächstes
wurde die Mischung durch Verwendung eines organischen Lösungsmittels
nass gemischt und ferner mit einem Binder und einem Plastifizierungsmittel
in derselben Art und Weise wie im Fall der Probe E1 gemischt, um
eine aufschlämmungsähnliche Rohmaterialmischung
zu erhalten.
-
Als
nächstes wurde die aufschlämmungsähnliche
Rohmaterialmischung zu Bändern geformt, und zwar in derselben
Art und Weise wie im Fall der Probe E14. Die so erhaltenen Bänder
wurden laminiert und pressgebunden, um einen laminierten geformten
Körper mit einer Dicke von 1,2 mm als Probe C1 zu erhalten. In
der später erläuterten Tabelle 1 werden die Zusammensetzungen
des anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers,
der zugegebenen Menge an Nb2O5-Pulver,
der gewünschten Zusammensetzung der Mischung aus dem anisotrop
geformten Pulver und dem Reaktionsrohmaterialpulver und die Zusammensetzung
der Verbindung vom Perovskit-Typ nach dem Sintern gezeigt. Die Zusammensetzung,
die Massedichte und das durchschnittliche Maß der Orientierung
der Probe C1 nach dem Sinterschritt wurden gemessen wie im Fall
der Probe E1. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Wie
in Tabelle 1 gesehen werden kann, hat die Probe E1, die durch den
Mischungsschritt hergestellt wurde, bei dem Nb2O5-Pulver zu der Mischung des anisotrop geformten
Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers hinzugegeben wurde,
ein höheres Maß an Orientierung als die Probe
C1, die ohne Zugabe von Nb2O5-Pulver
hergestellt wurde. Die Proben E1 und C1 haben annährend
dieselbe Dichte. Demgemäß ergibt sich daraus,
dass die Zugabe von Nb2O5-Pulver
während des Mischungsschrittes eine Verbesserung des Ausmaßes
an Orientierung in den hergestellten kristallorientierten Keramiken
möglich macht. Aus der Tatsache, dass Probe E1 ein höheres
Maß an Orientierung zeigt als Probe C1, wenn sie dasselbe.
Verhältnis von Elementen A – Elementen B (A/B
= 1) zeigen, zeigt sich daher, dass eine Verbesserung im Ausmaß der
Orientierung durch Zugabe von Nb2O5-Pulver selbst erreicht wird, und nicht
durch eine Änderung des Verhältnisses von A/B.
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Zweites Beispiel
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Das
zweite Beispiel ist ein Beispiel, bei dem kristallorientierte Keramiken
aus anisotrop geformtem Pulver und Reaktionsrohmaterialpulver hergestellt
wird, bei dem das Mischungsverhältnis ein anderes ist,
als in der Probe E1 und in der Probe C1. In diesem zweiten Beispiel
werden das anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver
in einem stoichiometrischen Verhältnis gemischt, um {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}0,975 (Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 zu erhalten.
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Im
Einzelnen wurde das anisotrop geformte Pulver (Na0,5(Nb0,93Ta0,07)O3-Pulver) zunächst auf dieselbe Art
und Weise wie im Fall des ersten Beispiels hergestellt. Als nächstes
wurden NaHCO3-Pulver KHCO3-Pulver,
Li2CO3-Pulver, Nb2O5-Pulver, Ta2O5-Pulver und NaSbO3-Pulver eingewogen, um eine Zusammensetzung zu
erhalten, die 1 Mol von {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}0,975(Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 weniger
0,05 Mol von Na0,5(Nb0,93Ta0,07)O3 äquivalent
war, die als anisotrop geformtes Pulver zu verwenden war. Um noch
spezieller zu werden, sie wurden eingewogen um eine stoichiometrische
Zusammensetzung von {Li0,06(K0,45Na0,55)0,94}(Nb0,835Ta0,1Sb0,065)O3 zu erhalten.
Danach wurde durch Kalzinieren und dann Nassbrechen dieser Mischung
in derselben Art und Weise wie im Fall des ersten Beispiels ein
Pulver eines gesinterten Körpers erhalten mit einem durchschnittlichen
Korndurchmesser von etwa 0,5 μm als das Reaktionsrohmaterialpulver.
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Als
nächstes wurden das so erhaltene anisotrop geformte Pulver
und das Reaktionsrohmaterialpulver in einem stoichiometrischen Verhältnis
eingewogen, um {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}0,975(Nb0,84Ta0,099Sb0,061)O3 zu erhalten, mit Zugabe von Nb2O5-Pulver als ein Additiv. Um genauer zu sein
wurden das anisotrop geformte Pulver und das Reaktionsrohmaterialpulver
in einem Molverhältnis von 0,05:0,95 (anisotrop geformtes
Pulver: Reaktionsrohmaterialpulver) eingewogen, und 0,005 Mol Nb2O5-Pulver wurden
hinzugegeben.
-
Danach
wurde die Mischung durch Verwendung eines organischen Lösungsmittels
nass gemischt und ferner mit einem Binder und einem Plastifizierungsmittel
in derselben Art und Weise wie im Fall des ersten Beispiels gemischt,
um die aufschlämmungsähnliche Rohmaterialmischung
zu erhalten. Als nächstes wurde die aufschlämmungsähnliche
Rohmaterialmischung zu 100 μm dicken Bändern geformt.
Die so erhaltenen Bänder wurden laminiert und pressgebunden,
um einen laminierten geformten Körper zu erhalten mit einer
Dicke von 1,2 mm wie in Probe E2.
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Die
Zusammensetzung von Probe E2 kann betrachtet werden als {Li0,059(K0,438Na0,562)0,941}0965(Nb0,841Ta0,098Sb0,061)O3, betrachtet aus dem Blickwinkel der Zusammensetzungen des
anisotrop geformten Pulvers, des Reaktionsrohmaterialpulvers und
des Nb2O5-Pulvers
sowie des Mischungsverhältnisses unter ihnen. Für
den Fall der Herstellung von Probe E2 werden in der später
erläuterten Tabelle 2 die Zusammensetzungen des anisotrop
geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers, die zugegebene
Menge des Nb2O5-Pulvers,
die gewünschte Zusammensetzung der Mischung aus dem anisotrop geformten
Pulver und dem Reaktionsrohmaterialpulver und die Zusammensetzung
der Verbindung vom Perovskit-Typ nach dem Sintern gezeigt.
-
In
diesem Beispiel werden vier andere Proben (Probe E3, Probe E4, Probe
C2 und Probe C3) hergestellt. Jede dieser Proben unterscheidet sich
von der Probe E2 in der Menge des Nb2O5-Pulvers, die in dem Schritt des Mischens
des anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers
hinzugegeben wird. Außerhalb dessen werden diese Proben
in derselben Art und Weise hergestellt wie im Fall der Probe E2. Für
jeden der Fälle der Herstellung der Proben E2, E3, E4,
C2 und C3 werden in der später erläuterten Tabelle 2
die Zusammensetzungen des anisotrop geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers,
die zugegebene Menge an Nb2O5-Pulver,
die gewünschte Zusammensetzung der Mischung des anisotrop
geformten Pulvers und des Reaktionsrohmaterialpulvers und der Zusammensetzung
der Verbindung vom Perovskit-Typ nach dem Sintern gezeigt. Die Zusammensetzung,
die Massendichte und das durchschnittliche Maß an Orientierung
von jeder dieser Proben wurden wie in dem Fall der ersten Ausführungsform
gemessen. Die Ergebnisse werden in Wie in Tabelle 2 gesehen werden
kann, zeigen die Proben E2 bis E4, die durch den Mischungsschritt
hergestellt wurden, bei dem Nb2O5-Pulver zu der Mischung von anisotrop geformtem
Pulver und Reaktionsrohmaterial in einer Menge von 0,005 bis 0,02
Mol zugegeben wurde, ein höheres Maß an Orientierung,
wie die Probe C2, die ohne Zugabe von Nb2O5-Pulver hergestellt wurde. Ebenso zeigen
die Proben E2 bis E4 Dichten, die höher oder gleich hoch
sind wie die Probe C2. Auf der anderen Seite zeigt die Probe C3,
die durch Zugabe zum Nb2O5-Pulver
in einer relativ großen Menge (0,04 Mol) hergestellt wurde,
ein Maß an Orientierung, das geringer ist als das von Probe
C2. Dementsprechend liegt die Menge der Zugabe an Nb2O5-Pulver vorzugsweise im Bereich von 0,005
bis 0,02 Mol und bevorzugter 0,005 bis 0,015 Mol zu 1 Mol der isotropen
Verbindung vom Perovskit-Typ.
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Die
oben erklärten bevorzugten Ausführungsformen sind
Beispiele der Erfindung der vorliegenden Anmeldung, die allein durch
die unten angehängten Ansprüche beschrieben wird.
Es sollte verstanden werden, dass Modifizierungen der bevorzugten
Ausführungsformen gemacht werden können, wie sie
von einem Fachmann durchgeführt würden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2004-300019 [0003]
- - US 2976246 [0033]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Journal
of American Ceramic Society” 1995, 42. Band [9], Seiten
438 to 442 [0033]