DE102009C

DE102009C -

Info

Publication number: DE102009C
Application number: DENDAT102009D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 101009 -

KLASSE 42: Instrumente.

Neuerungen an Chronographen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. August 1897 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Chronographen, bei dem die Aufzeichnungen durch einen nur ganz geringen Kraftaufwand bewirkt werden können.

Das Hauptmerkmal, des Apparates liegt zunächst darin, dafs eine feststehende Aufzeichnungstrommel und eine in einer Schraubenlinie um diese Trommel sich bewegende Aufzeichnungsnadel vorhanden ist, deren in der Achsrichtung der Trommel erfolgende Aufzeichnungsbewegung während ihres Drehens bezw. Kreisens geschieht.

Aufser diesem Hauptmerkmal sind noch einige andere Merkmale vorhanden, die im Nachfolgenden· unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform näher beschrieben sind.

Es ist A die feststehende Trommel und K der sich in einer Schraubenlinie um diese Trommel bewegende Aufzeichnungsstift. Die Trommel A wird von einem Ständer .F¹ aus gehalten und besitzt auf der gegenüberliegenden Seite eine Mutter B, die mittelst schlittenartig bewegbarer Schubstangen C festgehalten und mit der Trommel verbunden ist. In diese Mutter greift eine Schraubenspindel D ein, die den einen Theil einer Welle E bildet, welche in dem Ständer F gelagert ist und an ihrem freien Ende eine Schnurscheibe G trägt, die mit der Welle E durch Feder und Nuth gekuppelt ist, also so, dafs sich die Welle E in der Längsrichtung verschieben kann, ohne dafs dabei die Schnurscheibe G ihren Platz verlä'fst und die Uebertragung der Drehung dieser Scheibe auf die Welle beeinträchtigt wird. Zum Zurückhalten der Schnurscheibe G ist an dem Ständer F ein Winkel f befestigt.

Wenn also die Welle E durch Vermittelung der Schnurscheibe G von irgend einer Kraftquelle aus, beispielsweise von einem Uhrwerk, in Drehung versetzt wird, so erfolgt dabei gleichzeitig eine Längsbewegung dieser Welle, indem sich der Gewindetheil derselben in die Mutter B der Trommel A hineinschraubt, wobei sich also die Welle von links nach rechts bewegt. In der Zeichnung ist das linke Ende der Welle E abgebrochen, und es ist klar, dafs die W^Telle eine solche Länge besitzen mufs, dafs auch dann, wenn die Welle in der Endlage rechts steht, immer noch die ordnungsmäfsige Unterstützung der Welle durch die Theile f und F erfolgt.

Auf der Welle E, neben dem Gewindetheil D derselben, befindet sich ein Arm J, an dessen freiem Ende eine der Gewindespindel D parallel laufende Stange J¹ befestigt ist. Diese Stange ist an ihrem Ende zu einem Stift J^% abgedreht, und auf diesem Stift befindet sich ein kurzer Schieber K¹, an dem die Aufzeichnungsnadel K sitzt. Zwischen diesen Schieber und die Stange /' ist eine Feder k geschaltet, welche beständig bestrebt ist, die Aufzeichnungsnadel nach rechts zu bewegen. Die Stange J¹ ist hohl und es ist durch sie eine Schnur h¹ hindurchgeführt, die an den Schieber K¹ der Aufzeichnungsnadel .K" angeschlossen ist, so dafs also, wenn an der Schnur h^l gezogen wird, eine Bewegung der Aufzeichnungs-

nadel K nach links erfolgt, und zwar unter gleichzeitiger Anspannung der Feder K. Wenn dann der Zug wieder aufhört, so wird die Aufzeichnungsnadel durch die Feder k wieder in ihre frühere Lage zurückgebfacht. Das andere Ende der Schnur Z?¹ geht nach der Mitte des Apparates, von wo aus durch irgend welche geeignete Uebertragungsmittel die Bewegung, d. h. der Anzug der Schnur bewirkt wird, so dafs diese dann bei jeder solchen Einwirkung die Aufzeichnungsnadel K bewegt und zur Erzeugung einer zickzackförmigen Linie auf der Aufzeichnungstrommel veranlafst. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform wird die Bewegung der Schnur h^l auf elektromagnetischem Wege bewirkt, und zwar sind in diesem Falle die Theile D und E der Welle isolirt von einander. Zwischen diesen Theilen, d. h. an der Isolirungsstelle, befindet sich der Elektromagnet H, dessen Bewickelung einerseits an den Theil E der Welle, andererseits an den Theil D derselben angeschlossen ist, so dafs also auf diese Weise die beiden Theile in leitende Verbindung mit einander gebracht sind. Die Schnur h¹ ist nun an den Anker h des Elektromagneten angeschlossen, so dafs also bei jedesmaligem Stromschlufs eine Bewegung der Aufzeichnungsnadel K erfolgen wird.

Der eine Zweig des betreffenden Stromkreises geht natürlich an den Ständer F, der andere an den Ständer F¹, wobei der Stromkreis selbstverständlich eine- Batterie enthält und mit irgend welcher' Stromschlufsvorrichtung versehen ist, die zu gewissen Zeiten in irgend welcher Weise, beispielsweise durch ein Geschofs, geschlossen wird, wobei dann auf der Aufzeichnungstrommel die Zeit des betreffenden Stromschlusses und die Dauer desselben verzeichnet wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Chronograph, gekennzeichnet durch eine feststehende Aufzeichnungstrommel (A) mit einer mittelst Gewinde längsverschiebbaren, aus zwei hinter einander liegenden und von einander isolirten Theilen (D E) bestehenden Welle, auf der ein die beiden Wellentheile mittelst seiner Bewickelung leitend verbindender Elektromagnet (H) befestigt ist, während der Aufzeichnungsstift (K) längs verschiebbar auf einer von der Welle aus gehaltenen Stange (J¹) sitzt und mittelst einer Schnur (h¹) an den Anker (h) des Elektromagneten angeschlossen ist, so dafs er in einer Schraubenlinie um die Trommel herum bewegt wird und dabei auch axial zu derselben bewegt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.