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Hauptstromauslöser Die Erfindung bezieht sich auf einen Hauptstromauslöser
mit stromabhängiger Charakteristik, bei dem die Bewegung eines in das Feld der Hauptstromwicklung
gezogenen Ankers durch ein mechanisches Hemmwerk verzögert #vird. Diese Hemmwerke
sind meist so eingerichtet, daß durch dies Ablaufbewegung eine Verklinkung gegen
einen einstellbaren; die Au;1ösezeit bestimmenden Anschlag aufläuft und nach der
dadurch erfolgenden Entklinkung der Anker schlagartig angezogen wird, wobei er-
die Auslösevorrichtung betätigt.
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Um bei hohen Überströmen die Auslösezeit auf sehr geringe Werte, möglichst
auf o zu vermindern, ist es üblich, zwischen Anker und Hemmwerk eine kräftige Feder
einzuschalteii, die sich bei geringem Überströmen nicht I hnt und daher beinahe
als starre Verbindung wirkt, während sie bei hohen Überströmen, z. B. vom sechsfachen
Nennstrom an, durchgezogen wird, so daß. der Anker die Auslösebewegung ausführen
kann, ohne durch das Hemmwerk verzögert zu werden. Ein Nachteil dieser Anordnung
liegt darin, daß das Hemmwerk bei dem Auftreten hoher Überströme schlagartig stark
beansprucht wird und daher entsprechend robust gebaut sein muß.
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Gemäß der Erfindung wird deshalb ein Hauptstromauslöser dieser Art
in der Weise ausgebildet, daß die Schnellauslösung bei hohen Überströmen durch einen
in dem Hemmwerk eingebauten, von einem Streufluß des Hauptstrommagneten angezogenen
Hilfsanker erfolgt, der durch seine Anzugbewegung die obenerwähnte Verklinkung des
Hemmwerks löst und dadurch den Anker zur sofortigen Auslösung freigibt. Es ist zwar
bekannt, bei Hauptstromauslösern die Schnellauslösung durch einen vom Streufluß
angezogenen Hilfsanker ausführen zu lassen, der die Verklinkung des Ankers löst.
Bei diesen bekannten Hauptstromauslösern handelt es sich jedoch um solche mit Ferraris-Laufwerk
und stromunabhängiger Charakteristik.
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Ferner ist ein Hauptstromauslöser mit stromunabhängiger Charakteristik
und mechanischem Hemmwerk bekannt, bei dem außer dem das Hemmwerk in Gang setzenden
Anker
ein zweiter die Auflösung bewirkender Anker vorgesehen ist. Dieser Auslöseanker
wird normalerweise von einer Klinke festgehalten, die von einer durch eine besondere
Kraftspeicherfeder betätigten Zwischenklinke gelöst werden kann, die ihrerseits
von einer weiteren Halteklinke zurückgehalten wird. Auf diese Halteklinke wirkt
erst das Hemmwerk oder zwecks Schnellauslösung ein Streuanker ein. Dieser bekannte
Auslöser besitzt daher einen verwickelten Aufbau mit entsprechend großem Raumbedarf
und benötigt außer der üblichen Stromfeder eine besondereKraftspeicherfeder für
dieZwischenklinke sowie eine Zwischenfeder, die zwischen dem Hemmwerk und dem Ansprechanker
vorgesehen ist, wobei alle diese Federn genau aufeinander abgestimmt sein müssen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung in der Anwendung eines Streuankers
zur Auslösung der Verklinkung bei einem Hauptstromauslöser mit stromabhängiger Charakteristik,
bei dem die Ankerbewegung durch ein Hemmwerk mit lösbarer Verklinkung verzögert
wird und der Streuanker unmittelbar auf die Verklinkung dieses Hemmwerkes einwirkt.
Ein besonderer Vorteil der durch die Erfindung geschaffenen Anordnung liegt darin,
daß sie es ermöglicht, ein begrenzt abhängiges Relais mit Schnellauslösung zu bauen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird der Streuanker
an dem Hemmwerk selbst gelagert, das seinerseits innerhalb eines an dem Hauptmagnet.
befestigten Gehäuses angeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Abb. i bis
3 b beschrieben.
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Der Hauptstromauslöser besteht im wesentlichen aus dem die Hauptstromspule
tragenden Magnet a und dem Anker b. Mit dem Anker ist in bekannter Weise
ein Zahnsegment c verbunden, das mit einem in dem Gehäuse e gelagerten Ritzel d
in Eingriff steht. Das Ritzel d wirkt über ein Gestänge auf ein in dem Gehäuse e
angebautes Hemmwerk f ein, das in ebenfalls bekannter Weise eine Klinke g besitzt.
Wird diese Klinke zur Seite gedrückt, so wird die Bewegung des Ankers freigegeben.
Die Ansprechstromstärke des Ankers wird durch eine Feder k bestimmt.
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Bei geringeren Überströmen erfolgt die Auslösung in dem Augenblick,
wo während der Ablaufbewegung des Hemmwerkes die Klinke g gegen einen (nicht gezeichneten)
Anschlag läuft, der sie zur Seite drückt. Zur Schnellauslösung bei hohen Überströmen
ist gemäß der Erfindung ein vom Hauptstrommagnet angezogener Streuanker lt vorgesehene,
der durch eine Feder zurückgehalten wird. Sobald die Rückzugfeder des Streuankers
überwunden und dieser gegen den Magnet angezogen wird, drückt er die Klinke g zur
Seite, so daß die Auslösung momentan erfolgt. Durch die Schraube L kann der
Streuanker h. festgestellt und daher unwirksam gemacht werden.
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Der Streuanker h ist, wie aus Abb. r und 2 ersichtlich, an dem Hemmwerk
f selbst gelagert. Zu diesem Zweck ist der U-förmige Lappen bildende Anker drehbar
auf einer Säule i gelagert, die in der üblichen Weise die Platinen des Hemmwerkes
f verbindet.
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Zwischen dem Anker b und dem Zahnsegment c ist eine Feder m eingeschaltet.
Erreicht der Überstrom eine gewisse Stärke, so wird die Feder m von dem Anker überwunden,
so daß dieser schlagartig an den Magnet a angezogen wird. Die Auslösevorrichtung
wird jedoch von der Verlängerung c' des Zahnsegmentes c betätigt, dessen Bewegung
durch das Hemmwerk verzögert wird, auch wenn der Anker b schlagartig angezogen ist.
Je nach Einstellung der Feder na läßt sich eine Charakteristik nach Abb. 3 a oder
3 b erzielen. Abb. 3 b zeigt eine sogenannte begrenzt stromabhängige Charakteristik
mit Kurzschlußschnellauslösung. Um die Grenzzeit to
dieser Charakteristik
von der jeweiligen Einstellung der die Ansprechstromstärke bestimmenden Feder k
unabhängig zu machen, muß diese, wie dargestellt, unmittelbar auf den Anker b, also
nicht etwa auf das Zahnsegment c, einwirken.