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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Aufbereitung
von Feuchtmittel für eine Offsetdruckmaschine, mit einem
Ionentauscher zur Entfernung von salzbildenden Ionen aus dem Feuchtmittel.
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Derzeit
ist es ein besonderes Anliegen, die Verwendung von umweltbelastenden
Substanzen im Offsetdruckprozess zu reduzieren oder möglichst
sogar ganz zu vermeiden. Insbesondere ist es gewünscht,
alkoholreduziert oder alkoholfrei zu drucken, konkret den Einsatz
von Isopropanol (IPA) zu verringern oder ganz unnötig zu
machen. In der Praxis tritt aber beim isopropanolfreien Offsetdruck
das Problem auf, dass oft schon nach wenigen Wochen das Feuchtmittel
der Offsetdruckmaschine vollständig getauscht werden muss,
da die Qualität des Offsetdruckprozesses stark nachlässt.
Das ist weder in ökologischer noch in ökonomischer
Sicht akzeptabel, weil die häufige Entsorgung von Feuchtmittel
als Sonderabfall teuer und nicht umweltfreundlich ist. Hinzu kommen
erhebliche Ausfallzeiten der Offsetdruckmaschine während
des Feuchtmittelwechsels.
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Eine
der Hauptursachen für das beschriebene Problem stellen
die Verschmutzungen des Feuchtmittels dar. Um diese Verschmutzungen
zu reduzieren, werden beim alkoholfreien oder alkoholreduzierten
Offsetdruck Filter im Feuchtmittelkreislauf eingesetzt, so dass
die Standzeiten verlängert werden. Dennoch kann sich schon
nach kurzer Zeit die Druckqualität verschlechtern.
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Eine
Ursache für dieses Phänomen sind die sich im Feuchtmittel
aufkonzentrierenden Wasserhärtebildner, welche überwiegend
aus dem Papierstrich (Calciumcarbonat, CaCO3)
stammen, aber auch aus der Farbe kommen können. Das Calciumcarbonat
dissoziiert im Feuchtmittel in die Ionen Ca2+ und
HCO3 -, wobei die
Ca2+ Ionen einen entscheidenden Anteil an
der Wasserhärte des Feuchtmittels haben. Da die normalen
Filter die gelösten Ionen nicht einfangen oder reduzieren
können, steigt die Wasserhärte im Laufe der Zeit
tendenziell immer weiter an, bis sie auf einem hohen Wasserhärteniveau
einen temporären Gleichgewichtszustand erreicht. Diese
Tatsache kann zu einer deutlich schlechter werdenden Druckqualität
und sogar zu Ablagerungen auf den Walzen der Offsetdruckmaschine
führen. Offensichtlich hängt dieser Vorgang stark
von den zu druckenden Aufträgen, genauer den verwendeten Materialen
(zum Beispiel Papier, Farbe, Druckwerkswaschmittel, Feuchtmittelzusätze)
und dem eingesetzten Rohwasser ab.
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Im
Dokument
EP 1 577 117
A2 ist eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel
für den Offsetdruck beschrieben. Geregelt werden gleichzeitig
der pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit des Feuchtmittels.
Das Feuchtmittel wird gefiltert und einem magnetischen Feld ausgesetzt,
um zur Kristallbildung führende molekulare Kohäsion
aufzubrechen. Hinsichtlich der pH-Wertregelung kann das Feuchtmittel
mittels eines Ionentauschers angesäuert werden. Hinsichtlich
der elektrischen Leitfähigkeitsregelung werden dem Feuchtmittel
zwei spezielle Lösungen mit einer Vielzahl von Inhaltsstoffen
hinzugegeben, welche das im Offsetdruck verbreitet verwendete Isopropanol
ersetzen.
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Die
im Dokument
EP 1 577
117 A2 dargestellte technische Lehre ist aufwendig und
nutzt besondere Feuchtmittelzusätze. Insbesondere die Leitfähigkeit
des Feuchtmittels ist eine im praktischen Einsatz kritische Regelgröße:
Zunächst ist die Leitfähigkeit in der Praxis druckauftragsabhängig.
Auch ist die Leitfähigkeit nur teilweise durch den Druckprozess
beeinflussenden Stoffe bedingt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, auf einfache Weise eine möglichst
lange Standzeit von Feuchtmittel zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
zur Aufbereitung von Feuchtmittel mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 und/oder ein Verfahren zur Aufbereitung von Feuchtmittel mit den Merkmalen
gemäß Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
charakterisiert.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufbereitung
von Feuchtmittel für eine Offsetdruckmaschine umfasst einen
Ionentauscher zur Entfernung von salzbildenden Ionen, insbesondere
salzausfällende Ionen, aus dem Feuchtmittel in Form eines
Kationentauschers, durch dessen Operation der pH-Wert des Feuchtmittels
unverändert bleibt, und eine auf Messung der Wasserhärte
des Feuchtmittels basierende Regelungseinrichtung für die
Zufuhr des Feuchtmittels zum Kationentauscher.
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In
vorteilhafter Weise kann mit der Erfindung die Wasserhärte
des Feuchtmittels geregelt werden oder kontrolliert und eingestellt
werden. Durch die Erfindung ist die Feuchtmittelaufbereitung verbessert, es
kann eine längere Standzeit des Feuchtmittels bei hoher
Druckqualität erzielt werden.
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Das
Feuchtmittel kann insbesondere ein alkoholreduziertes oder alkoholfreies
Feuchtmittel, zum Beispiel ein Feuchtmittel, dessen Gehalt an Isopropanol
reduziert oder das frei von Isopropanol ist, sein. Eine wesentliche
Lösungsmittelkomponente des Feuchtmittels ist Wasser. Die
Offsetdruckmaschine kann insbesondere eine Bogenoffsetdruckmaschine
sein. Der pH-Wert kann im Wesentlichen unverändert bleiben.
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In
Bezug auf die Wasserhärte sei an dieser Stelle angemerkt,
dass die Gesamthärte die Summe der Konzentrationen der
Kationen von Erdalkalimetallen in Wasser angibt. Im SI-Maßsystem
wird der Gehalt an Erdalkali-Ionen in Mol pro Litern angegeben.
Geläufig wird in der Praxis die Wasserhärte auch
in Grad deutscher Härte (°dH) quantifiziert. Dabei
ist 1°dH als 10 mg CaO je einem Liter Wasser definiert.
Für die anderen Härtebildner sind äquivalente Mengen
festgelegt: Für Magnesium ist die äquivalente
Menge etwa 7,19 mg MgO pro Liter Wasser. 1°dH sind 0,1783
mmol/1 beziehungsweise sind 17,8 ppm CaCO3.
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In
bevorzugter Ausführung kann der Kationentauscher zweifach
geladene Kationen durch einfach geladene Kationen ersetzen. Anders
gesagt, der im Kationentauscher sind zweifach geladene Kationen,
insbesondere Erdalkalimetallionen, aus dem Feuchtmittel aufnehmbar
und einfach geladene Kationen, insbesondere Alkalimetallionen, ans
Feuchtmittel abgebbar. Konkret kann der Kationentauscher Ca2+ und/oder Mg2+ Ionen
durch Na+ Ionen ersetzen. Auf diese Weise
kann eine zu hohe Wasserhärte des Feuchtmittels reduziert
werden, wodurch sich die Druckqualität wieder verbessert
und die Standzeit des Feuchtmittels deutlich erhöht.
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In
verschiedenen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel für die Wasserhärtemessung
eine ionenselektive Elektrode für Ca2+ Ionen und/oder
Mg2+ Ionen oder eine Titrationseinrichtung für
Ca2+ und/oder Mg2+ Ionen
oder einen Wasserhärtesensor. Die Titrationseinrichtung
kann insbesondere automatisch sein. Eine praktikable Messung der Wasserhärte
ist die komplexometrische Titration mit einer wässrigen
Lösung eines Dinatriumsalzes von Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), das mit Ca2+ Ionen und/oder Mg2+ Ionen lösliche und stabile Chelatkomplexe
bildet.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel eine Einrichtung zur
geregelten Zugabe von pH-Pufferlösung ins Feuchtmittel,
mit einer Regelung und einer mit der Regelung verbundenen Messeinrichtung
zur Bestimmung des pH-Wertes des Feuchtmittels.
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Des
Weiteren oder alternativ zu anderen beschriebenen Merkmalen kann
die Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel wenigstens ein
Filter zum Absondern von Verschmutzungen im Feuchtmittel aufweisen.
Insbesondere kann der Filter ein Grobfilter, ein Feinfilter und/oder
ein Ölfilter umfassen.
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Auch
andere Feuchtmittelfilter wie Membranfilter, Zentrifuge oder Granulat-/Schüttbettfilter
können eingesetzt werden. Die Filter können auch
unabhängig von dem Kationentauscher wie Bypass, Zwangsumlauf
oder im Zwischentank angeschlossen sein.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Aufbereitung
von Feuchtmittel kann des Weiteren oder alternativ zu anderen beschriebenen
Merkmalen die Zufuhr von Feuchtmittel zum Kationentauscher und/oder
zum Filter unterbrechbar und/oder unabhängig voneinander
betreibbar sein.
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Des
Weiteren oder alternativ zu anderen beschriebenen Merkmalen kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufbereitung
von Feuchtmittel einen Anionentauscher zur Abgabe von OH- -Ionen
aufweisen.
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Im
Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Feuchtmittelanlage
für eine Offsetdruckmaschine, mit wenigstens einem Feuchtmittelreservoir
und einem Hinlauf und einem Rücklauf vom Feuchtmittelreservoir
zu einem Druckwerk der Offsetdruckmaschine. Die erfindungsgemäße Feuchtmittelanlage
weist eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel mit Merkmalen
oder Merkmalskombinationen gemäß dieser Darstellung
auf.
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Insbesondere
kann in der erfindungsgemäßen Feuchtmittelanlage
die Wasserhärtemessung im Feuchtmittelreservoir erfolgen.
Des Weiteren oder alternativ zu anderen beschriebenen Merkmalen
kann sich der Kationentauscher der Feuchtmittelanlage in einem Bypasskreislauf
für das Feuchtmittel befinden. Dabei kann insbesondere
der Bypasskreislauf des Weiteren Ventile und/oder ein oder mehrere
Einrichtungen zur Volumenstrommessung umfassen.
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In
einer möglichen Weiterbildung kann eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel mit Kationentauscher
an den Feuchtmittelkreislauf von einer Mehrzahl von Offsetdruckmaschinen
angeschlossen sein. Anders gesagt, die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann derart ausgeführt sein, dass das Feuchtmittel
mehrerer Offsetdruckmaschinen aufbereitet werden kann.
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Im
Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Offsetdruckmaschine,
insbesondere eine Bogenoffsetdruckmaschine. Die erfindungsgemäße
Offsetdruckmaschine umfasst wenigstens eine Feuchtmittelanlage mit
Merkmalen oder Merkmalskombinationen gemäß dieser
Darstellung. Der in der Offsetdruckmaschine bearbeitete Bedruckstoff
kann insbesondere Papier, Pappe oder Karton sein.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahbren zur Aufbereitung
von Feuchtmittel für eine Offsetdruckmaschine wird Feuchtmittel
einem Ionentauscher zur Entfernung von salzbildenden Ionen, insbesondere salzausfällende
Ionen, aus dem Feuchtmittel zugeführt. Im Ionentauscher
werden Kationen getauscht, wobei der pH-Wert des Feuchtmittels im
Wesentlichen unverändert bleibt. Dabei wird das Feuchtmittel dem
Kationentauscher in Abhängigkeit der gemessenen Wasserhärte
des Feuchtmittels geregelt zugeführt.
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Dabei
kann insbesondere ein Feuchtmittelvolumen dem Kationentauscher zugeführt
werden, welches in Abhängigkeit von der gemessenen Wasserhärte
vor dem Kationentausch und dem gewünschten Wasserhärte-Sollwert
nach dem Kationentausch ermittelt wird.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung von
Feuchtmittel für eine Offsetdruckmaschine kann insbesondere
eine Feuchtmittelanlage mit Merkmalen oder Merkmalskombinationen
gemäß dieser Darstellung eingesetzt werden.
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In
bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahren zur Aufbereitung von Feuchtmittel umfasst das Feuchtmittel
einen Feuchtmittelzusatz, der ein Puffersystem enthält,
das den pH-Wert des Feuchtmittels zwischen 4,0 und 7,0, bevorzugt
zwischen 4,5 und 5,0 einstellt.
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Das
Feuchtmittel kann einen Feuchtmittelzusatz aufweisen, der ein Puffersystem
enthält, das aus organischen oder anorganischen Säuren
und deren korrespondierenden Salzen besteht.
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Besonders
bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufbereitung
von Feuchtmittel ist, dass das Puffersystem aus einer Dicarbonsäure
oder einer Tricarbonsäure sowie eines oder mehrerer deren
Alkalisalze besteht.
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Alternativ
dazu oder des Weiteren kann der Feuchtmittelzusatz ein Polymer aus
der Gruppe modifizierte Cellulosen, Dextrine, Polyethylenglycole, modifizierte
Polyethylenimine, Polypropylenglykole umfassen.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass das erfindungsgemäße
Verfahren zur Aufbereitung von Feuchtmittel für alkoholarmes
oder alkoholfreies Feuchtmittel angewendet wird.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
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1 eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel, geeignet für
den Isopropanol freien oder reduzierten Offsetdruck, und
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2 eine
alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel mit der Weiterentwicklung
eines zusätzlichen Anionentauschers.
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Die 1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel 10, geeignet
für den Isopropanol freien oder reduzierten Offsetdruck.
Eine Offsetdruckmaschine 44 umfasst ein Druckwerk 42 und
eine mit dem Druckwerk 42 in Wechselwirkung stehende Feuchtmittelanlage 40,
von dessen Feuchtmittelreservoir 11 Feuchtmittel 10 durch
einen Hinlauf 41 zu dem Druckwerk 42 und durch
einen Rücklauf 43 vom Druckwerk 42 zurück
zum Feuchtmittelreservoir 11 gelangen kann. Dem Feuchtmittelreservoir 11 werden
im Allgemeinen aufgehärtetes Frischwasser oder Rohwasser
und geläufige Feuchtmittelzusätze über
einen mittels eines Ventils absperrbaren Füllzulauf 38 zugeführt.
Das zugeführte Feuchtmittel 10 soll bei einer
Wasserhärtemessung 16 mittels Titration von Ca2+ und Mg2+ Ionen
oder mittels eines Wasserhärtesensors einen Härtewert
von 8° bis 16°dH (deutsche Härte), vorzugsweise
8° bis 12°dH aufweisen. Bei einer Ca2+ Ionenmessung
mittels einer ionensensitiven Elektrode 18 sollte der Härtewert
eher bei 8°dH liegen, beispielsweise sollte die Aufhärtung mit
4°dH Mg2+ und 4°dH Ca2+ erfolgen.
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In
dieser 1 ist der erfindungsgemäße Regelkreis
(Regelungseinrichtung 20) für die Wasserhärte
des Feuchtmittels 10 gezeigt: Eine automatische und präzise
Messung 16 der Wasserhärte ist ein ambitioniertes
Unterfangen. In der schematisch dargestellten Ausführungsform
wird eine ionenselektive Elektrode 18 zur Messung der Ca2+ Ionen eingesetzt. Es wird ein erstes Ventil 4,
welches die Durchflussmenge zu einem Kationentauscher 14 reguliert, angesteuert.
Je nach Veränderung der Wasserhärte des Feuchtmittels 10,
des Härteeintrags 12 in das Feuchtmittel, ist
ein kontinuierlicher oder ein diskontinuierlicher Betrieb des Kationentauschers 14 möglich
und wird bedarfsgerecht, in Abhängigkeit der gemessenen
Wasserhärtewerte durchgeführt.
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Es
sei an dieser Stelle angemerkt, dass eine Messung 16 der
Wasserhärte mit den alternativen, nicht in der 1 dargestellten
Messeinrichtungen denjenigen Vorteil gegenüber einer reinen
Ca2+ Messung hat, dass auch die neben den
Ca2+ Ionen auch die überwiegend
durch das aufgehärtete Frischwasser oder Rohwasser (Füllzulauf 38)
eingebrachten Mg2+ Ionen gemessen werden.
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In
der in der 1 gezeigten Ausführungsform
befindet sich der Kationentauscher 14 in einem mittels
eines Ventils regulierbaren und abschaltbaren Bypasskreislauf 13 hinter
einer Feuchtmittelfilterkombination (Filter 28 mit Grobfilter 30 und
Feinfilter 32, in den in dieser Ausführungsform
ein Ölflter integriert ist), die den Eintrag von Verschmutzungen
in den Kationentauscher 14 verringert. Der Fluss des Feuchtmittels 10 zum
Kationentauscher 14 kann durch das erste Ventil 34 und
das zweite Ventil 36 auch derart angesteuert oder geregelt
werden, dass kein oder nur ein Teilstrom oder nur eine bestimmte Volumenmenge
des gefilterten Feuchtmittels 10 durch den Kationentauscher 14 fließt,
so dass die Menge der entfernten Ca2+ Ionen
kontrolliert werden kann.
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Durch
eine Volumenstrommessung 37 kann der Feuchtmittelvolumenstrom
und/oder das Feuchtmittelvolumen, welches durch den Kationentauscher fließt,
ermittelt werden.
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Hierdurch
kann die Feuchtmittelzufuhr zum Kationentauscher angesteuert oder
geregelt werden.
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Bei
einem sehr großen Härteeintrag 12 von wasserhärtebildenden
Ionen in das Feuchtmittel 10 kann der pH-Wert des Feuchtmittels 10,
insbesondere durch die nicht durch den Kationentauscher 14 entfernbaren
Hydrogencarbonationen (CaCO3 - Ionen)
ansteigen und den druckoptimalen pH-Bereich von etwa 4,5 bis 5,5
herauslaufen. Um dieses zu verhindern, wird in der gezeigten Ausführungsform
zusätzlich der pH-Wert des Feuchtmittels überwacht (Regelung 24 für
pH-Pufferlösung). Zur Messung wird ein pH-Sensor (Messeinrichtung 26 für
pH-Wert) eingesetzt. Durch mit einem Ventil regulierbare Zugabe
einer pH-Pufferlösung mittels einer Einrichtung 22 kann
der pH-Wert des Feuchtmittels 10 wieder in den genannten
Bereich gebracht werden. Alternativ zu der gezeigten pH-Wertregelung
mittels pH-Pufferlösung kann auch gegebenenfalls die prozentuale Menge
eines Feuchtmittelzusatzes mit Puffersubstanzen erhöht
werden.
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Um
eine gute Druckqualität zu erzielen, sollte die Wasserhärte
im Feuchtmittel 10 maximal bei 20°dH, bevorzugt
etwa im Bereich von 8 bis 16°dH, bevorzugt 8 bis 12°dH
für Ca2+ Ionen, liegen. Werden alle
wasserhärtebildenden Ionen aus dem Feuchtmittel 10 entfernt,
wird das Wasser zu weich, und die Druckqualität nimmt wieder
ab. Aus diesem Grunde wird bevorzugt die Wasserhärte in
den angegebenen Bereich geregelt.
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Eine
konkrete Regelung im Regelkreis (Regelungseinrichtung 20)
der in der 1 gezeigten Ausführungsform
mit einer Wasserhärtemessung im Feuchtmitteltank oder Feuchtmittelreservoir 11 kann so
aussehen, dass mehrmals am Tag lang die Wasserhärte gemessen
wird. Erst bei Überschreiten einer Grenze von etwa 14 bis
16°dH für die Wasserhärte wird der Kationentauscher 14 aktiviert.
Der Kationentauscher 14 wird in Abhängigkeit von
Voreinstellungen und Kennlinien, welche die Regelventile (erstes Ventil 36 und
zweites Ventil 38) steuern und damit die durchströmende
Feuchtmittelmenge bestimmen, eingeschaltet. Dadurch wird die Wasserhärte
langsam wieder reduziert, bis sie einen Wert von etwa 8°dH bis
12°dH erreicht hat. Die beschriebene Regelung und Einwirkung
auf das Feuchtmittel kann auch während eines laufenden
Druckprozesses erfolgen. Während der Verringerungsphase
der Wasserhärte bei laufendem Kationentauscher wird die
Häufigkeit der Wasserhärtemessungen erhöht,
zum Beispiel alle 10 Minuten, um den Kationentausch rechtzeitig beenden
zu können, wenn der untere Wasserhärtegrenzwert
erreicht wird. Ist die Wasserhärte wieder im gewünschten
Bereich, kann der Kationenaustauscher wieder abgeschaltet werden.
Die Wasserhärteüberwachung kann wieder mehrmals
am Tag erfolgen. Erst wenn der obere Grenzwert erneut überschritten
wird, wird der Kationentauscher wieder automatisch aktiviert.
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Eine
weitere konkrete Regelung im Regelkreis (Regelungseinrichtung 20)
der in der 1 gezeigten Ausführungsform
mit einer Wasserhärtemessung im Feuchtmitteltank oder Feuchtmittelreservoir 11 kann
so aussehen, dass mehrmals am Tag die Wasserhärte gemessen
wird. Erst bei Überschreiten einer Grenze von etwa 14 bis
16°dH für die Wasserhärte wird der Kationentauscher 14 aktiviert.
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In
Abhängigkeit von der gemessenen Wasserhärte (zum
Beispiel 20°dH) und dem bevorzugten Sollwert der Wasserhärte
(zum Beispiel 10°dH) wird das Feuchtmittelvolumen ermittelt,
welches durch den Kationentauscher fließen soll. Wenn das
vorgegebene Feuchtmittelvolumen, welches mittels der Volumenstrommessung 37 bestimmt
wurde, den Kationentauscher 14 durchströmt hat
wird der Kationentauscher 14 wieder deaktiviert und anschließend
die Wasserhärte gemessen.
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Ist
die Wasserhärte wieder im gewünschten Bereich
oder zu klein, bleibt der Kationentauscher 14 abgeschaltet
und die Wasserhärteüberwachung erfolgt wieder
mehrmals am Tag.
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Ist
hingegen die Wasserhärte noch zu hoch, wird in Abhängigkeit
der gemessenen neuen Wasserhärtewerte ein neues Feuchtmittelvolumen
ermittelt mit dem der Kationentauscher durchströmt wird. Der
Vorgang wird solange wiederholt, bis die gewünschte Wasserhärte
erreicht wird und damit die normale Wasserhärteüberwachung
wieder erfolgt.
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Die
Regenerierung des Kationentauschers 14 kann mittels einer
Salzlösung (NaCl-Lösung) erfolgen. Insbesondere
kann die Regenierung automatisiert sein.
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Der
Kationentauscher 14 sollte in Kombination mit Filtern 28 eingesetzt
werden, um das Feuchtmittel 10 zunächst zu reinigen,
bevor es in den Kationentauscher 14 gelangt. Aus dem Feuchtmittel 10 sollen
durch eine Filtration Fette, Öle, Farbbestandteile, Papierfasern,
Calciumcarbonat und Papierstrich entfernt werden, um den Kationentauscher 14 vor
Verschmutzungen zu schützen.
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An
der Stelle von handelsüblichen Filtern können
auch spezielle Filter zum Einsatz gelangen. Beispielsweise können
Membranfilter (zum Beispiel Ultrafiltration) oder Zentrifugen verwendet
werden. Sie besitzen eine sehr gute Filtrationswirkung. Ein besonderer
Vorteil dieser derzeit noch relativ kostspieligen Filter liegt darin,
dass das noch ungelöste Calciumcarbonat im Wesentlichen
vollständig aus dem gesamten Filterkreislauf entfernbar
ist, wodurch die Ca2+ Ionenbildung aus dem
Feststoff entscheidend reduziert wird.
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Die 2 stellt
eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufbereitung von Feuchtmittel 10 mit der
Weiterentwicklung eines zusätzlichen Anionentauschers 46 dar.
Optional ist des Weiteren für die Regelungseinrichtung 20 in
der alternativen Ausführungsform auch eine Leitwertmessung 48 vorgesehen
(mit dem Ziel, den Leitwertbereich zu begrenzen). Über
die bereits unter Bezugnahme auf die 1 beschriebenen
und mit denselben Bezugszeichen gekennzeichneten Merkmale hinaus,
ist in dieser alternativen Ausführungsform dem Kationentauscher 14 ein
Anionentauscher 46 zur Entfernung von salzbildenden Anionen aus
dem Feuchtmittel 10 und zur Abgabe von OH- Ionen
an das Feuchtmittel 10 im Bypasskreislauf 13 nachgeordnet.
Dem Anionentauscher 46 nachgeordnet im Bypasskreislauf 13 befindet
sich ein Zwischenbecken 50, welches auf einen neutralen
pH-Wert (pH = 7) mittels einer zweiten pH-Wert Messung 49 und/oder
zweiten Leitwertmessung 51 geregelt ist. Das auf diese
Weise entioniersierte Feuchtmittel 10 gelangt in ein Mischbecken 52,
in welchem es mittels dosierter Zugabe von geläufigem Feuchtmittelzusatz (Dosierungszufuhr 54 mit
Ventil), insbesondere eine pH- Puffersubstanz, Ionen und einen Wasserhärtebildner
umfassend, auf einen pH-Wert von 4,5 bis 5,5 gebracht wird. Die
Dosierung des Feuchtmittelzusatzes erfolgt in Abhängigkeit
von der dem Mischbecken 52 aus dem Zwischenbecken 50 mittels
Ventil steuerbar zugeführten Feuchtmittelmenge. Vom Mischbecken 52 gelangt
das aufgehärtete Feuchtmittel 10 wieder ins Feuchtmittelreservoir 11,
wobei die Zufuhr mittels Ansteuerung eines Ventils durch die Regelungseinrichtung 20 regulierbar.
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- 10
- Feuchtmittel
- 11
- Feuchtmittelreservoir
- 12
- Härteeintrag
- 13
- Bypasskreislauf
- 14
- Kationentauscher
- 16
- Messung
der Wasserhärte
- 18
- ionenselektive
Elektrode
- 20
- Regelungseinrichtung
- 22
- Einrichtung
zur Zugabe von pH-Pufferlösung
- 24
- Regelung
für pH-Pufferlösung
- 26
- Messeinrichtung
für pH-Wert
- 28
- Filter
- 30
- Grobfilter
- 32
- Feinfilter
- 34
- erstes
Ventil
- 36
- zweites
Ventil
- 37
- Volumenstrommessung
- 38
- Füllzulauf
von Rohwasser
- 40
- Feuchtmittelanlage
- 41
- Hinlauf
- 42
- Druckwerk
- 43
- Rücklauf
- 44
- Offsetdruckmaschine
- 46
- Anionentauscher
- 48
- Leitwertmessung
- 49
- zweite
Messeinrichtung für pH-Wert
- 50
- Zwischenbecken
- 51
- zweite
Leitfähigkeitsmessung
- 52
- Mischbecken
- 54
- Dosierungszufuhr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1577117
A2 [0005, 0006]