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Die Erfindung betrifft eine Arretiereinheit für einen Türschließer zur Feststellung einer Tür in einer gewünschten Öffnungsstellung. Die Erfindung betrifft ferner ein Türschließsystem, welches zum Schließen eines geöffneten Türflügels ausgebildet ist, die Verwendung einer Arretiereinheit in einem Türschließsystem und ein Verfahren zum Arretieren einer Tür in einer geöffneten Position.
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Eine bekannte Arretiereinheit für einen Türschließer ist beispielsweise in der
EP 0 321 649 B1 beschrieben. Derartige Türschließer sind zwischen einem Türflügel und einem Türrahmen in der Weise angeordnet, dass sie die Tür in Schließrichtung mit einer Schließkraft beaufschlagen und somit eine geöffnete Tür in ihre geschlossene Stellung bewegen. Die Arretiereinheit ist dabei für die Feststellung der Tür in ihrer Öffnungsposition vorgesehen. Dazu ist die Arretiereinheit in eine Führungsschiene des Türschließers integriert. In der Führungsschiene gleitet ein Gleiter in eine Schließrichtung und in einer dieser entgegengesetzten Öffnungsrichtung entlang. Der Gleiter ist mit einem dem Hydraulikzylinder des Türschließers gegenüberliegenden Ende eines Türschließerschwenkarms verbunden. Diese Anordnung mit Türschließer und Arretiereinheit ermöglicht es, eine Tür in einem bestimmten Öffnungswinkel, üblicherweise zwischen 90° bis 120°, festzustellen. Dies ist besonders dann gewünscht, wenn große und schwere Türen, die insbesondere in öffentlichen Gebäuden häufig anzutreffen sind, das Öffnen erschweren.
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Die Arretiereinheit ist dazu zur Blockade des in der Führungsschiene geführten Gleiters ausgebildet. Der Grundgedanke einer solchen Arretiereinheit beruht darauf, den bei einem Schließvorgang die Führungsschiene in Schließrichtung entlang gleitenden Gleiter an einem Weitergleiten in Schließrichtung zu hindern. Die Arretiereinheit weist dazu ein in den Gleitweg des Gleiters hineinragendes Sperrelement mit einem Gleiteranschlag, beispielsweise einen Haltenocken, auf, gegen den der Gleiter bei einer Bewegung in Schließrichtung anschlägt. Der Gleiteranschlag befindet sich an einem zwischen einer Anschlagposition und einer Freigabeposition bewegbaren druckfederbeaufschlagten Sperrelement, welches in seiner Anschlagposition zumindest mit dem Gleiteranschlag in den Gleitweg des Gleiters hineinragt. Ferner ist eine Sperrelementblockierung in Form eines wahlweise bestrombaren Elektromagneten und einer mit diesem zusammenwirkenden Platte vorhanden, über die das Sperrelement in seiner Anschlagposition festgestellt werden kann. Der Gleiteranschlag des in der Anschlagposition durch die aktivierte Sperrelementblockierung festgestellten Sperrelements stellt sich somit dem (durch den Türschließer angetrieben) in Schließrichtung durch die Führungsschiene gleitenden Gleiter in den Weg und hindert ihn an einer Fortsetzung der Bewegung in Schließrichtung. Auf diese Weise ist die Tür in einer geöffneten Stellung festgestellt. Zum Schließen der Tür ist üblicherweise ein Taster oder ähnliches vorhanden, bei dessen Betätigung beispielsweise die Bestromung der Arretiereinheit unterbrochen und die Sperrelementblockierung somit desaktiviert wird. In diesem Zustand ist der Gleiter in Türschließrichtung somit freigegeben und kann durch den Türschließer somit zugedrückt werden. Die
EP 1 134 350 A2 offenbart eine Feststellvorrichtung für eine mit einem Türschließer versehene Tür mit einem in Türöffnungsrichtung vor dem Blockieranschlag angeordneten und in den Gleitweg des Gleiters hineinragenden Hebel, der zur Mitnahme eines Schlittens und zur Einschaltung eines Elektromagneten vorgesehen ist. Die
DE 199 01 773 A1 offenbart eine Feststellvorrichtung mit Reedschaltern, die durch einen mit einem Permanentmagneten ausgestatteten Gleiter geschaltet werden können. Aus der
US 4,286,412 A ist eine Feststellvorrichtung bekannt, bei der zum Sperren eines ein Sperrelement tragenden Schwenkrahmens eine Blockierrolle verwendet wird. Die
DE 103 59 979 A1 schließlich offenbart eine Vorrichtung zum Feststellen eines Flügels, die insbesondere auch zur Verwendung einer Brandschutztür vorgesehen ist.
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Ausgehend von der
EP 0 321 649 A2 und insbesondere auch der
EP 1 134 350 A2 ist es die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Arretiereinheit hinsichtlich ihrer Einsatzflexibilität und gleichzeitig bezüglich ihrer Funktionszuverlässigkeit zu verbessern.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Arretiereinheit, einem Türschließsystem, einer Verwendung einer Arretiereinheit und einem Verfahren zum Arretieren einer Tür gemäß einem der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung liegt in der Integration eines Schaltelementes in die Arretiereinheit, das in der Weise an der Arretiereinheit angeordnet ist, dass es bei seiner Betätigung, insbesondere bei seiner Betätigung durch den die Arretiereinheit übergleitenden Gleiter, die Aktivierung der Sperrelementblockierung auslöst. Unter der Aktivierung der Sperrelementblockierung ist dabei ein Schaltzustand zu verstehen, in dem das Sperrelement in der Anschlagposition festgestellt ist. Erfindungsgemäß ist das Schaltelement also derart ausgebildet und an der Arretiereinheit angeordnet, dass es durch den Gleiter betätigt werden kann. Das Schaltelement ist ferner in der Weise angelegt, dass es bei seiner Betätigung die Aktivierung der Sperrelementblockierung auslöst. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Arretiereinheiten ermöglicht es die erfindungsgemäße Arretiereinheit somit, dass eine Gleiterblockade in der Führungsschiene bzw. eine Aktivierung der Sperrelementblockierung und damit eine Feststellung des Sperrelements in der Anschlagposition abhängig von der Position des Gleiters in der Führungsschiene erreicht wird. Die Aktivierung der Türfeststellung erfolgt somit nicht, wie bisher üblich, allein über einen in Feststellaktivierungsstellung befindlichen externen Taster (dessen Kernfunktion in der Desaktivierung der Feststellung liegt, um eine festgestellte Tür, zu schließen) oder ähnliche Schaltmittel, sondern allein oder, je nach Ausführungsform, zusätzlich in Abhängigkeit von der Stellung des Türschließers bzw. der Position des Gleiters im Türschließer respektive dem Gleiter selbst, der das Schaltelement betätigt und damit letztendlich den Feststellmechanismus der Arretiereinheit aktiviert. Vorzugsweise sind dazu der Taster und das Schaltmittel in Reihe geschaltet, wie nachstehend noch näher erläutert werden wird. Allein in denjenigen Positionen des Gleiters in der Führungsschiene, in denen er das Schaltelement betätigt, wird somit die Aktivierung der Sperrblockierung ausgelöst (bzw., sofern eine Reihenschaltung mit einem Taster oder einem ähnlichen Schaltmittel vorliegt, bei gleichzeitiger entsprechender Positionierung des Tasters in der Stellung zur Aktivierung des Feststellmechanismus). Auf diese Weise ist es daher möglich, durch eine Einstellung der Position der Arretiereinheit entlang der Führungsschiene die Aktivierung der Arretiereinheit zur Feststellung der Tür in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Tür bzw. der Position des Gleiters in der Führungsschiene zu gestalten.
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Das Schaltelement ist erfindungsgemäß ein in den Gleitweg des Gleiters (dahingehend somit vergleichbar mit dem Gleiteranschlag) hineinragendes Betätigungselement, welches in seiner Lage durch ein Übergleiten des Gleiters verändert, insbesondere umgeklappt und/oder in die Arretiereinheit hineingedrückt, wird. Dazu weist das Schaltelement ferner vorzugsweise entsprechende Anlauf- und Ablaufschrägen auf, um ein hinderungsfreies Übergleiten des Schaltelements zu ermöglichen. Alternativ oder ergänzend ist selbstverständlich auch die Verwendung anderer Schaltelemente, wie beispielsweise einer Lichtschranke oder anderer optischer Sensoren, Mikroschalter, magnetischer Sensoren (z. B. Hall-Sensoren) etc., zur Verwirklichung der Erfindung möglich. Die zentrale Grundanforderung, die erfindungsgemäß an das Schaltelement zu stellen ist, ist die Eignung des Schaltelementes, die Positionierung des Gleiters in einem bestimmten Bereich der Führungsschiene zu erfassen. Gleichzeitig soll es ferner in die Arretiereinheit integrierbar sein.
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Es ist erfindungsgemäß ferner vorgesehen, dass das Schaltelement in Öffnungsrichtung hinter dem Sperrelement liegend angeordnet ist. Damit übergleitet der Gleiter bei einer Öffnung der Tür in der Führungsschiene somit zunächst das Sperrelement und anschließend das in Öffnungsrichtung hinter dem Sperrelement liegende Schaltelement. Das Schaltelement wird somit erst dann vom Gleiter betätigt, wenn dieser zumindest bereits auf dem Sperrelement liegt bzw. dieses zumindest teilweise in Öffnungsrichtung bereits passiert hat. Dies gewährleistet, dass eine Auslösung der Sperrelementblockierung durch eine Betätigung des Schaltelements nur bei einer wenigstens so weit geöffneten Tür erfolgt, dass der Gleiter in der Führungsschiene die Arretiereinheit in Öffnungsrichtung bereits passiert hat. Dabei ist der Abstand zwischen dem Sperrelement und dem Schaltelement im Rahmen der Erfindung selbstverständlich variabel. Um hier eine besonders gute Anpassung der erfindungsgemäßen Arretiereinheit zu ermöglichen, betrifft eine Weiterbildung der Erfindung eine Arretiereinheit, an der der Abstand zwischen Sperrelement und Schaltelement eingestellt bzw. verändert werden kann.
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Besonders günstig ist es jedoch, das Schaltelement möglichst nah am Sperrelement anzuordnen, um den Zeitpunkt, ab dem der Gleiter das Sperrelement in Öffnungsrichtung zumindest teilweise überglitten hat, möglichst zeitnah mit dem Schaltelement sensieren zu können. Je näher das Schaltelement neben dem Sperrelement an der Arretiereinheit angeordnet ist, desto frühzeitiger wird die Sperrelementblockierung nach einem Übergleiten des Sperrelements aktiviert. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das Sperrelement und das Schaltelement somit hintereinander und besonders bevorzugt unmittelbar hintereinander in Bewegungsrichtung des Gleiters in der Führungsschiene an der Arretiereinheit angeordnet, wobei das Schaltelement in Öffnungsrichtung gesehen hinter dem Sperrelement liegt, damit der Gleiter das Sperrelement zumindest teilweise in Öffnungsrichtung bereits überglitten hat, bevor das Schaltelement durch den Gleiter betätigt wird.
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Alternativ ist es auch möglich, das Schaltelement in das Sperrelement zu integrieren, insbesondere am Gleiteranschlag.
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Vorteilhafte Weiterbildungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Arretiereinheit ergeben sich ferner hinsichtlich des Aktivierungsablaufes der Sperrelementblockierung nach einer Betätigung des Schaltelements. Im täglichen Gebrauch hat es sich gezeigt, dass die Aktivierung der Sperrelementblockierung besonders bevorzugt nur bei betätigtem Schaltelement aufrechterhalten wird. Bei dieser Ausführungsform ist es daher erforderlich, dass der Gleiter das Schaltelement über den gesamten Zeitraum in einer betätigten Stellung hält, in dem die Sperrelementblockierung aktiviert sein soll, und dadurch das Sperrelement sperrt. Neben dieser Anordnung, bei der die Sperrelementblockierung nur dann aktiviert ist, so lange der Gleiter das Schaltelement betätigt, ist es erfindungsgemäß grundsätzlich allerdings auch möglich, nach einer einmaligen Aktivierung des betätigten Schaltelements eine kontinuierliche Aktivierung der Sperrelementblockierung für ein vorher festgelegtes Zeitintervall vorzusehen (Timerfunktion).
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Wesentlich für die Erfindung ist ferner, dass die Sperrelementblockierung der Arretiereinheit in der Weise ausgebildet ist, dass sie das Sperrelement allein in der Anschlagposition feststellt. Solange das Sperrelement somit in der Freigabeposition ist, also beispielsweise in die Arretiereinheit hinein gedrückt ist, wird die Sperrelementblockierung bei der Betätigung des Schaltelements somit zwar aktiviert. Allerdings wird dadurch das Sperrelement nicht in dieser Freigabeposition festgestellt. Die Sperrelementblockierung ist ferner in der Weise ausgebildet, dass die Feststellung des Sperrelementes in der Anschlagposition auch dann erfolgt, wenn, ausgehend von der Freigabeposition, das Sperrelement bei bereits aktivierter Sperrelementblockierung in die Anschlagposition gelangt. Die wesentliche Aufgabe der Sperrelementblockierung ist es, dass sie das Sperrelement in seiner Anschlagposition wahlweise feststellen bzw. freigeben kann. Erfindungsgemäß weist die Sperrelementblockierung dazu vorzugsweise ein schaltbares Sperrglied auf, das beispielsweise ein Sperrhebel ist, der zum wenigstens teilweisen Hintergreifen des Sperrelements bei aktivierter Sperrelementblockierung ausgebildet ist. Der Sperrhebel der Sperrelementblockierung ist dazu beispielsweise schwenkbar in der Arretiereinheit gelagert und wenigstens zwischen einer Position, in der er das Sperrelement wenigstens teilweise hintergreift, und einer Position, in der der Sperrhebel das Sperrelement nicht hintergreift, verschwenkbar. Unter einem Hintergreifen ist dabei im Sinne der Erfindung eine solche Stellung zu verstehen, in der der Sperrhebel die Bewegung des Sperrelements von der Anschlagposition in die Freigabeposition blockiert. Gleichzeitig oder alternativ kann das Sperrglied beispielsweise auch ein Sperrbolzen sein, der in eine entsprechende Sperrausnehmung des Sperrelementes zum Feststellen des Sperrelementes eingreift.
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Dabei hat sich eine Arretiereinheit, deren Sperrhebel eine Blockierrolle umfasst, die bei aktivierter Sperrelementblockierung das Sperrelement zumindest teilweise hintergreift, als besonders günstig erwiesen. Neben zahlreichen Ausbildungsalternativen, wie beispielsweise Rastnasen, Sperrhaken etc., weist der Sperrhebel bei dieser konkreten Ausführungsform somit an der Stelle, die am Sperrhebel für das Hintergreifen des Sperrelementes bei aktivierter Sperrelementblockierung verantwortlich ist, ein Rollenelement in Form einer Blockierrolle auf. Die Blockierrolle hat den Vorteil, dass sie zur Freigabe der Sperrelementblockierung, um eine Bewegung des Sperrelements von ihrer Anschlagposition in ihre Freigabeposition zu ermöglichen, nur soweit aus dem Bewegungsweg des Sperrelements herausgeführt werden muss, dass dieses die Blockierrolle zur Seite drücken kann. Zur Freigabe des Sperrelementes sind somit lediglich vergleichsweise kleine Verstellwege erforderlich. Im Übrigen zeichnet sich eine Blockierrolle durch eine besonders hohe Funktionszuverlässigkeit aus, da ein Verklemmen etc. des Sperrmechanismus hier besonders selten ist.
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Grundsätzlich können im Rahmen der Erfindung das Schaltelement und die Sperrelementblockierung mechanisch, beispielsweise mittels eines geeigneten Getriebes, miteinander gekoppelt sein. Bevorzugt ist es jedoch, die Sperrelementblockierung mit einem Elektromagneten, umfassend eine Spule und einen Anker, auszustatten, der zur Aktivierung der Sperrelementblockierung während seiner Bestromung ausgebildet ist. Elektromagneten zeichnen sich durch ihren einfachen Aufbau, ihre hohe Funktionszuverlässigkeit sowie ihren geringen Platzbedarf aus. Die Sperrelementblockierung ist erfindungsgemäß dabei bevorzugt in der Weise ausgebildet, dass zu ihrer Aktivierung der Elektromagnet bestromt werden muss. Bezüglich der Aktivierung der Sperrelementblockierung liegt hier somit eine Ruhestromvariante vor. Dies ist insbesondere dann besonders günstig, wenn die Arretiereinheit in sicherheitsrelevanten Bereichen, wie beispielsweise im Bereich von Brandschutztüren etc., eingesetzt wird. Durch die Integration der Ruhestromvariante in die Arretiereinheit ist gewährleistet, dass die Sperrelementblockierung nur während der Bestromung aktiviert wird. Bricht die Stromversorgung, beispielsweise in Folge eines Brandes, zusammen, wird die Bestromung des Elektromagneten unterbrochen und die Sperrelementblockierung wird deaktiviert. Die durch die Arretiereinheit hervorgerufene Feststellung der in Öffnungsstellung befindlichen Tür wird dadurch aufgehoben, wodurch die Tür anschließend durch den Türschließer geschlossen wird. Im Falle eines Brandes kann so beispielsweise der Rauchverbreitung in einem Gebäude etc. besonders sicher entgegen gewirkt werden.
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Vorzugsweise sind der Elektromagnet und das Schaltelement in einer Reihenschaltung angeordnet. Auf diese Weise lässt sich besonders einfach und damit bevorzugt die Bedingung erhalten, dass eine Betätigung des Schaltelements zur Aktivierung der Sperrelementblockierung respektive des Elektromagneten erforderlich ist.
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Weiterhin bevorzugt ist es, dass der Anker des Elektromagneten unmittelbar mit dem Sperrhebel verbunden ist, so dass eine Bewegung des Ankers unmittelbar auf den Sperrhebel übertragen wird. Neben einer vergleichsweise einfachen Steuermechanik ist diese Ausführungsform im Übrigen sehr robust.
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Besonders günstig ist es ferner, den Elektromagneten und das Sperrelement in der Weise zueinander anzuordnen, dass die Richtung der vom Elektromagneten auf den Sperrhebel übertragenen Hubbewegung quer und insbesondere senkrecht zur Bewegungsrichtung des Sperrelements verläuft. Wesentliches Kriterium dieser Ausführungsform ist somit, dass die Sperrhebelbewegung nicht koaxial bzw. nicht parallel zur Bewegungsrichtung des Sperrelements orientiert ist. Diese Anordnung ist insbesondere dahingehend besonders sicher, als dass auf das Sperrelement ausgeübte Kräfte im Wesentlichen in Form von Querkräften auf den Sperrhebel übertragen werden. Dies ist besonders ausgeprägt, wenn die beiden Bewegungsrichtungen senkrecht zueinander verlaufen. Im Ergebnis kann mit dieser Ausführungsform einem unbeabsichtigten Schließen der Tür durch beispielsweise auf das Türblatt wirkende Kräfte (Windlasten, manuelles Ruckeln etc.) besonders gut vorgebeugt werden, da eine Krafteinwirkung auf das Sperrelement den Sperrhebel nicht gleichzeitig in eine das Sperrelement freigebende Position drückt.
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Die Einsatzvielfalt einer erfindungsgemäßen Arretiereinheit lässt sich zudem noch erhöhen, wenn der Gleiteranschlag zur Einstellung der Haltekraft höhenverstellbar und in Form einer Steuerkurve ausgebildet ist. Die grundsätzliche Höhenverstellbarkeit des Gleiteranschlags kann beispielsweise über entsprechende Schraubgewinde erhalten werden. Dabei ist vorliegend unter einer Höhenverstellbarkeit eine Justierung des Gleiteranschlags des Sperrelements hinsichtlich seines Hineinragens in den Gleitweg des Gleiters zu verstehen bzw. eine Einstellbarkeit bezüglich der Höhe, die der Gleiteranschlag von der an diesen angrenzenden Oberfläche der Arretiereinheit vorsteht. Ist der Gleiteranschlag bzw. das Sperrelement höhenverstellbar ausgebildet, kann das Ausmaß, wie weit der Gleiteranschlag über die Oberfläche der Arretiereinheit vorsteht, variiert werden. Dazu ist es beispielsweise möglich, ein Sperrelement in der Arretiereinheit vorzusehen, das einen Träger und den relativ zu diesem Träger verstellbaren Gleiteranschlag umfasst. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist allein der Träger des Sperrelementes mit der Druckfeder beaufschlagt, so dass das Ausmaß der Druckfederbeaufschlagung durch eine Höhenverstellung des Gleiteranschlags nicht verändert wird. Bei einer alternativen Ausführungsform zur Höhenverstellung ist es dagegen vorgesehen, ein höhenverstellbares Sperrelement in die erfindungsgemäße Arretiereinheit zu integrieren, dessen Relativposition zur Druckfeder variabel ist. Diese Ausführungsform ermöglicht ergänzend zur Höhenverstellung somit die Variierung der Kraft der Druckfederbeaufschlagung auf das Sperrelement.
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Eine weitere erfindungsgemäße Justiermöglichkeit ergibt sich durch die Ausbildung des Gleiteranschlags in Form einer Steuerkurve. Die Steuerkurve ist dabei in der Weise ausgelegt, dass die Schräge des Gleiteranschlags je nach Höhenverstellung variiert. So ist die Steuerschräge in einer bevorzugten Ausführungsform beispielsweise in der Weise ausgebildet, dass der Gleiteranschlag zu seinem von der Arretiereinheit vorstehenden Spitzenbereich hin immer weiter abflacht. Je weiter der Gleiteranschlag bzw. das Sperrelement bei dieser Ausführungsform somit in den Gleitweg des Gleiters hineinragt, desto steiler ist der Anschlagwinkel bzw. der Winkel des Gleiterarschlags in seinem Fußbereich gegenüber der an diesen angrenzenden Oberfläche der Arretiereinheit, entlang derer der Gleiter entlang fährt. In seiner maximal in den Gleitweg des Gleiters hineinragenden Stellung steht der Gleiteranschlag bei dieser Ausführungsform besonders bevorzugt nahezu senkrecht über die Oberfläche der Arretiereinheit vor. Zur Spitze des Gleiteranschlags hin verflacht sich die Steuerkurve immer weiter. Durch eine Justierung der Höheneinstellung des Gleiteranschlags mit Steuerkurve lässt sich somit der Anschlagwinkel variieren. Dies ermöglicht eine Anpassung der durch den Gleiteranschlag ausgeübten Haltekraft auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen, wie bspw. die durch den Türschließer ausgeübte Schließkraft, das Gewicht der Türen etc.. Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, den Gleiteranschlag gradlinig bzw. als gleichmäßige Schräge auszubilden. Eine Höhenverstellung der Sperrelementes hat bei dieser Ausführungsform keine Änderung des Anschlagwinkels zur Folge.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die einen Elektromagneten umfassende erfindungsgemäße Arretiereinheit zur Einstellung der Haltekraft spannungsregulierbar, insbesondere mittels einer Strombegrenzung, einer Spannungsbegrenzung, einer Pulsbreitenmodulation oder einer Phasenanschnittssteuerung, ausgebildet. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, dass hier eine Justierung der Haltekraft der Arretiereinheit nicht mechanisch (wie beispielsweise mit der Steuerkurve und/oder der Einstellung der auf das Sperrelement wirkenden Druckfederkraft), sondern über eine Einstellung wenigstens einer der vorstehend genannten spannungsbezogenen Größen erfolgt. Diese Ausführungsform ist insofern besonders vorteilhaft, da die Einstellungsschrittweiten sehr fein gewählt werden können. Dadurch ist eine besonders selektive Anpassung der Arretiereinheit an die entsprechenden Umgebungsbedingungen möglich.
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Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung liegt in der Integration einer erfindungsgemäßen Arretiereinheit in einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen in ein Türschließsystem, welches zum Schließen eines geöffneten Türflügels ausgebildet ist. Gattungsgemäße Türschließsysteme umfassen, wie vorstehend bereits erwähnt, einen Türschließer und einen zwischen dem Türflügel und einem Türrahmen angeordneten Türschließerschwenkarm, der an seinem einen Ende mit dem Türschließer verbunden ist und an seinem anderen Ende einen in einer Führungsschiene verschiebbar geführten Gleiter aufweist, der mit einem zwischen dem Türflügel und dem Türrahmen angeordneten Türschließerschwenkarm verbunden ist, wobei der Gleiter bei einem Schließen des geöffneten Türflügels in eine Schließrichtung und in eine der Schließrichtung entgegengesetzte Öffnungsrichtung entlang der Führungsschiene bewegbar ist. Ein solches Türschließsystem kann ferner geeignete Einrichtungen, wie beispielsweise Taster etc., umfassen, die eine manuelle Freigabe der Arretiereinheit ermöglichen.
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Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Arretiereinheit entlang der Führungsschiene des Türschließsystems verstellbar ausgebildet. Diese Ausführungsform ermöglicht es somit, den Öffnungswinkel der Tür bzw. auch das Türschließsystem an sich an individuelle Umgebungsbedingungen besonders vielseitig anpassen zu können. So kann beispielsweise der Öffnungswinkel der Tür durch ein einfaches Verschieben und anschließendes Feststellen der Arretiereinheit entlang der Führungsschiene erfolgen. Die Feststellung der Arretiereinheit in der Führungsschiene erfolgt dabei mit bereits aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen, wie beispielsweise durch die Verwendung entsprechender Schraubverbindungen etc..
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Ein bevorzugter Einsatzbereich bzw. eine bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Arretiereinheit liegt in Türschließsystemen für zweiflügelige Türen, wobei hier jeder Türflügel einen entsprechenden Türschließer, einen Türschließerschwenkarm und eine erfindungsgemäße Arretiereinheit aufweist. Ein wesentliches Merkmal dieser Ausführungsform liegt in der Integration einer Schließfolgeregelung in das Türschließsystem, die in der Weise ausgebildet ist, dass sie den zeitlichen Ablauf des Schließvorgangs beider Türflügel zueinander steuert. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die beiden Türflügel im geschlossenen Zustand immer in einer bestimmten Stellung zueinander vorliegen. Eine erfindungsgemäße Schließfolgeregelung kann beispielsweise in einer entsprechend ausgebildeten Steuereinheit bestehen, die die Positionierung bzw. zeitliche Auslösung der beiden Arretiereinheiten zueinander überwacht und steuert. Alternativ oder ergänzend ist es ferner möglich, eine weitere erfindungsgemäße Arretiereinheit vorzusehen, die in der Weise angeordnet ist, dass sie den Gangflügel einer zweiflügeligen Tür bei einem Schließvorgang beider Türen bei kleinem Öffnungswinkel (zumindest übergangsweise) blockiert. Dadurch kann ein Vorlauf des Standflügels erreicht werden, so dass dieser vor dem Gangflügel schließen kann und die Schließreihenfolge beider Flügel zueinander korrekt abläuft bzw. zuverlässig geregelt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Türschließsystems ist ein Stromkreis vorhanden, der in der Weise ausgebildet ist, dass er im geschlossenen Zustand die Sperrelementblockierung zur Feststellung des Sperrelements in der Anschlagposition aktiviert, wobei dieses Türschließsystem ein Energiesparmodul aufweist, das feststellt, ob die Tür geschlossen oder geöffnet ist, und wobei das Energiesparmodul den Stromkreis unterbricht, wenn es feststellt, dass die Tür geschlossen ist. Im Gegensatz zu den bisher aus dem Stand der Technik bekannten Türschließsystemen, bei denen der Strom bis auf eine kurze Unterbrechung zur Türschließung immer an ist bzw. der Stromkreis immer geschlossen ist, zeichnet sich diese Ausführungsform der Erfindung somit dadurch aus, dass unnötige Bestromungszeiten, insbesondere bei geschlossener Tür, vermieden werden. Dadurch ist der Energiebedarf dieser Ausführungsform erheblich gesenkt. Das Energiesparmodul ist in seinen Einzelheiten dazu in geeigneter Weise ausgebildet und umfasst beispielsweise Mittel, wie entsprechende Kontakte oder Schalter, die zur Detektion des Türschließzustandes in der Lage sind. Derartige Einrichtungen sind im Stand der Technik beschrieben. Darüber hinaus sind im Energiesparmodul geeignete Unterbrechungseinrichtungen vorgesehen, wie beispielsweise Schalter etc., umfassen, die eine Unterbrechung des Stromflusses bzw. des Stromkreises bei geschlossener Tür ermöglichen.
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Die Vorteile einer erfindungsgemäßen Arretiereinheit in einem Türschließsystem, insbesondere einem Türschließsystem mit den vorstehenden Merkmalen, treten besonders deutlich bei der Integration einer Brandschutztür in ein erfindungsgemäßes Türschließsystem hervor. Dies betrifft insbesondere die Ruhestromvariante, bei der die Sperrung des Sperrelements und damit die Fixierung der Tür in einer Öffnungsstellung solange aufrecht erhalten wird, solange die Bestromung der Sperrelementblockierung aufrecht erhalten wird. Diese Ausführungsform stellt somit die Schutzziele nach DIN EN 1155 „geschlossener und sicherer Brandabschnitt” sicher und gewährleistet, dass bei einem Abschalten der Versorgungsspannung ein Drahtbruch, ein Kurzschluss etc. die Türarretierung unverzüglich aufgehoben wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung liegt schließlich in einem Verfahren zum Arretieren einer Tür in einer geöffneten Position mittels eines mit der Tür in Wirkverbindung stehenden Türschließers und einer Arretiereinheit, wobei zur Einsteilung der gewünschten Türöffnungsstellung die in einer Führungsschiene verschiebbare Arretiereinheit in der Führungsschiene justiert und festgestellt wird, und wobei sich bei einem Öffnungsvorgang ein am Türschließer angeordneter und in der Führungsschiene geführter Gleiter an der Arretiereinheit vorbeibewegt und dabei durch Betätigen eines in Gleitrichtung des Gleiters bei dem Öffnungsvorgang der Tür hinter dem Sperrelement angeordneten Schaltelements eine Aktivierung einer Sperrelementblockierung auslöst. Kernelement dieses Verfahrens ist es, dass letztendlich die Positionierung des Gleiters in einem bestimmten Bereich innerhalb der Führungsschiene für eine Auslösung des Feststellvorgangs verantwortlich ist. Auf diese Weise kann besonders gut gewährleistet werden, dass der Gleiter in einer zur Auslösung der Feststellung geeigneten Position in der Gleitschiene ist. Dieses erfindungsgemäße Verfahren zum Arretieren einer Tür in einer geöffneten Position beugt somit beispielsweise Fehlfunktionen (wie unter anderem einer Auslösung der Arretierung im geschlossenen Zustand der Tür etc.) besonders gut vor.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weiter erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 ein Türschließsystem mit einer erfindungsgemäßen Arretiereinheit;
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2 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Arretiereinheit in einer perspektivischen Schrägansicht;
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3 eine Draufsicht auf die in 2 dargestellte Arretiereinheit;
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4 eine Schnittansicht der Arretiereinheit gemäß der 2 und 3 entlang der Linie a-a in 3;
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5 eine seitliche Querschnittsansicht auf eine Arretiereinheit in einer zweiten Ausführungsform mit einem Gleiter und einem Sperrelement in Freigabeposition;
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6a eine Arretiereinheit aus 5 in einer seitlichen Querschnittsansicht mit dem Sperrelement in Anschlagposition und aktivierter Sperrelementblockierung; und
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6b eine alternative seitliche Querschnittsansicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß 6a.
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Gleiche Bauteile sind in den Fig. mit gleichen Bezugszeichen angegeben.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Türschließsystem 1. Dieses weist einen an einer Tür 2 (nur teilweise dargestellt) angebrachten Türschließer 3 mit einer Schließerwelle 4 auf. Die Schließerwelle 4 ist mit einem Gleitarm 5 drehfest verbunden. An dem der Schließerwelle 4 abgewandten Ende des Gleitarms 5 ist ein in 1 nicht näher dargestellter Gleiter angeordnet, der in einer am Türrahmen 6 (nur teilweise dargestellt) angebrachten Führungsschiene 7 des Türschließsystems 1 längsverschieblich geführt ist. Dabei bewegt sich der Gleiter in eine Öffnungsrichtung B entlang der Führungsschiene 7, wenn die Tür 2 geöffnet wird, und in eine Schließrichtung A, wenn die Tür 2 geschlossen wird. In der Führungsschiene 7 ist ferner eine in 1 nicht näher dargestellte erfindungsgemäße Arretiereinheit angeordnet. Diese ist, wie nachfolgend noch näher beschrieben werden wird, in der Weise ausgebildet, dass sie die Bewegung des Gleiters in Schließrichtung A in der Führungsschiene 7 bei einem bestimmten Öffnungswinkel der Tür 2 wahlweise blockieren oder freigeben kann. Blockiert die Arretiereinheit den Gleiter bzw. schlägt dieser in Schließrichtung gegen einen in den Gleitweg des Gleiters hineinragenden Gleiteranschlag (in 1 nicht dargestellt) an, wird die Tür 2 in einer geöffneten Stellung gehalten (entgegen der vom Türschließer 3 ausgeübten Schließkraft). Nur der Vollständigkeit halber wird festgehalten, dass vorliegend selbstverständlich auch eine umgekehrte Montage des Türschließsystems 1 möglich ist, bei dem die Führungsschiene 7 (inklusive Arretiereinheit) an der Tür 2 und der Türschließer 3 am Türrahmen 6 angebracht ist.
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Die 2 bis 4 veranschaulichen den Aufbau und die Funktionsweise einer Arretiereinheit 8 in einer ersten Ausführungsform. Die Arretiereinheit 8 umfasst ein Gehäuse 9, ein Sperrelement 10, ein Schaltelement 11, Gleitflächen 12 und einen Anschlussblock 13. Die Arretiereinheit 8 ist in die Führungsschiene 7 des Türschließsystems 1 gemäß 1, ausgehend von der in 2 dargestellten perspektivischen Ansicht auf die Arretiereinheit 8, kopfüber eingebaut, sodass das Sperrelement 10 und das Schaltelement 11 in der in 2 dargestellten Positionierung in 1 in der Führungsschiene 7 nach unten über das Gehäuse 9 der Arretiereinheit 8 vorstehen. Das Gehäuse 9 der Arretiereinheit 8 weist ferner einen Deckel 14 auf, über den der Gleiter des Türschließers aus 1 bei einem Schließvorgang in Richtung A bzw. bei einem Öffnungsvorgang in Richtung B über die Arretiereinheit 8 hinweg bewegt wird.
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Die Arretiereinheit 8 ist ferner bezüglich ihrer Positionierung in der Führungsschiene 7 aus 1 längsverschieblich. Dazu weist die Arretiereinheit 8 die beiden spiegelbildlich ausgebildeten, parallel zueinander verlaufenden stufenförmigen Gleitflächen 12 auf. Die Gleitflächen 12 ermöglichen eine Führung und Justierung der Arretiereinheit 8 innerhalb der Führungsscheine 7. Zur Feststellung der Arretiereinheit 8 in der Führungsschiene 7 sind die beiden Schraubverbindungen 15 (3) vorhanden. Über eine Einstellung der Position der Arretiereinheit 8 in Längsrichtung der Führungsschiene 7 gelingt letztendlich die Arretierung der Tür 2 in einer gewünschten Öffnungsstellung bzw. einem bestimmten Öffnungswinkel.
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Die Funktionsweise der Arretiereinheit 8 beruht im Wesentlichen darauf, dass das zwischen einer Anschlagposition (gemäß der 2–4) und einer Freigabeposition (in den 1 bis 4 nicht dargestellt) bewegbare Sperrelement 10 die Tür 2 in einer Öffnungsstellung feststellen kann. Dies gelingt in der Anschlagstellung des Sperrelements 10, in der dieses über die Oberfläche des Deckels 14 der Arretiereinheit 8 mit der Höhe H1 (4) hinausragt. Das Sperrelement 10 ist mit einer Druckfeder 16 (4) in der Weise federbeaufschlagt, dass die Druckfeder 16 das Sperrelement 10 in die Anschlagposition aus dem Gehäuse 9 herausdrückt. Solange das Sperrelement 10 nicht festgestellt ist, kann es somit entgegen der durch die Druckfeder 16 ausgeübten Kraft in das Gehäuse 9 der Arretiereinheit 8 eingedrückt werden. Dieser Vorgang läuft beispielsweise dann ab, wenn die Tür 2 (1) geöffnet wird und der Gleiter des Gleitarms 5 die Führungsschiene 7 entlang gleitet und die Arretiereinheit 8 in Öffnungsrichtung B entlang des Deckels 14 passiert. Nähert sich der Gleiter dem Sperrelement 10, schlägt es gegen eine Anlaufschräge 17 am Sperrelement 10 an. Wird die Bewegung des Gleiters in Öffnungsrichtung B fortgesetzt, drückt der Gleiter durch Überlaufen der Anlaufschräge 17 das Sperrelement 10 immer weiter in Richtung des Gehäuses 9 bzw. in das Gehäuse 9 hinein. Hat der Gleiter das Sperrelement 10 in Öffnungsrichtung B vollständig passiert, drückt die Druckfeder 16 das Sperrelement 10 wieder aus dem Gehäuse 9 heraus.
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Solange das Sperrelement 10 nicht festgestellt ist, kann der Gleiter beim Passieren des Sperrelements 10 dieses selbstverständlich auch bei einem („Rück”-)Übergleiten in Schließrichtung A entsprechend ins Gehäuse 9 verschieben. Trifft der Gleiter in dieser Richtung auf das Sperrelement 10, schlägt er gegen die Steuerschräge 18 an, welche gemäß 4 im Längsschnitt ein bogenförmiges Profil aufweist, das von einer steilen Anfangssteigung mit dem Anschlagswinkel α (gemäß 4 der Winkel in Schließrichtung A zwischen der Oberfläche des Deckels 14 und der an die Oberfläche des Deckels 14 anschließenden Steuerschräge 18) zu einem im Spitzenbereich des Sperrelements 10 nahezu waagerechten Bereich ausläuft. Der Anschlagswinkel α vergrößert sich somit von zirka 90° auf zirka 180°, je weiter das Sperrelement 10 in das Gehäuse 9 der Arretiereinheit 8 geschoben wird. Das Sperrelement 10 umfasst ferner ein nicht näher dargestelltes Innengewinde, welches sich teilweise im Eingriff mit einem Außengewinde befindet. Diese Anordnung ermöglicht eine Höhenverstellung des Sperrelementes 10 relativ zur Oberfläche des Deckels 14 (über eine entsprechende Stellschraube, deren Schraubschlitz zum Eingriff eines Schraubenziehers in 3 mit 30 angegeben ist). Die Höhe H1 ist somit variabel. Durch die bogenförmige Ausbildung der Steuerschräge 18 des Sperrelementes 10 kann durch die Höhenverstellung somit der (Anfangs-)Anschlagswinkel und damit letztendlich die vom Sperrelement ausgeübte Haltekraft variiert werden. Wird diese Haltekraft überwunden, beispielsweise durch aktives Zudrücken der Tür, wird das Sperrelement 10 auch entgegen der aktivierten Sperrelementblockierung in das Gehäuse hineingedrückt, so dass der Gleiter das Sperrelement 10 übergleiten kann und die Tür geschlossen werden kann, ohne dass die Sperrelementblockierung unterbrochen wurde (sogenanntes Überdrücken).
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Die Arretiereinheit 8 ist bestrombar ausgebildet und weist zur Feststellung des Sperrelements 10 in der Anschlagposition einen Elektrohubmagneten 19 auf mit einer Spule 20 und einem Stößel 21. Der Elektrohubmagnet 19 ist dabei in der Weise ausgebildet, dass der Stößel 21 bei einer Bestromung der Spule 20 zum Sperrelement 10 hin (in 4 somit nach rechts) verschoben wird. Damit greift ein im Kopfbereich des Stößels 21 vorhandener Sperrvorsprung 28 seitlich in eine Sperrausnehmung 29 des gemäß den 2 bis 4 in der Anschlagposition befindlichen Sperrelements 10 ein und stellt dieses in der Anschlagposition fest. Solange der Elektrohubmagnet 19 somit bestromt ist, ist das Sperrelement 10, so weit es sich in der Anschlagposition befindet, festgestellt und kann damit auch nicht mehr von einem in Öffnungsrichtung B bzw. in Schließrichtung A die Arretiereinheit 8 passierenden Gleiter überglitten werden. Schlägt der Gleiter nun gemäß den 3 und 4 von rechts kommend (angetrieben durch den Türschließer) gegen die Steuerschräge 18 an, ist die Tür somit in dieser Öffnungsposition festgestellt. Wird die Bestromung des Elektrohubmagneten 19 dagegen unterbrochen, wird die Sperrung des Sperrelements 10 aufgehoben, der Sperrvorsprung 28 wird nicht weiter in die Sperrausnehmung 29 gedrückt und gelangt durch eine Verschiebung des Stößels 21 außer Eingriff mit der Sperrausnehmung 29, und der Gleiter kann das freigegebene Sperrelement 10 in das Gehäuse 9 hineindrücken und entsprechend passieren.
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Zur Auslösung der Bestromung des Elektrohubmagneten 19 weist die Arretiereinheit 8 ein Schaltelement 11 (vorliegend in Form eines Mikroschalters) auf, das in Öffnungsrichtung B hinter dem Sperrelement 10 liegend und über die Oberfläche des Deckels 14 mit der Höhe H2 vorstehend angeordnet ist. Das Schaltelement 11 ragt dabei zwar ebenfalls in den Gleitweg des Gleiters. Allerdings ist die Höhe H2 wesentliche kleiner als die Höhe H1. Das Schaltelement 11 hat ein dachgiebelartiges Profil und weist sowohl in Öffnungsrichtung B als auch in Schließrichtung A eine Auflaufschräge 22 auf. Vergleichbar mit dem Sperrelement 10 wird somit auch das Schaltelement 11 in das Gehäuse 19 hineingeschoben, wenn es von dem Gleiter überfahren wird. Das Sperrelement 10 und das Schaltelement 11 liegen in Bewegungsrichtung des Gleiters hintereinander und nahezu unmittelbar nebeneinander.
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Der Elektrohubmagnet 19 und das Schaltelement 11 sind ferner in Reihenschaltung zueinander angeordnet, so dass eine Bestromung der Spule 20 nur bei betätigtem Schaltelement 11, d. h. bei in das Gehäuse 9 eingedrücktem Schaltelement 11, erfolgt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Bestromung des Elektrohubmagneten 19 nur dann erfolgt, wenn der Gleiter über dem Schaltelement 11 liegt. Die Feststellung des Sperrelements 10 in der Anschlagposition erfolgt daher auch nur dann, wenn der Gleiter sich neben dem Sperrelement 10 befindet und dabei gleichzeitig das Schaltelement 11 betätigt (gemäß den 3 und 4 somit rechts vom Sperrelement 10 ist). Diese Anordnung bedingt, dass der Elektrohubmagnet 19 nur dann bestromt, wenn es zur Feststellung der Tür auch erforderlich ist.
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Die 5, 6a und 6b zeigen eine Arretiereinheit 8' in einer weiteren Ausführungsform. Dabei wird im Folgenden im Wesentlichen auf die Unterschiede zur Arretiereinheit 8 eingegangen werden. Die grundsätzlich Funktionsweise der Arretiereinheit 8' ist mit der der Arretiereinheit 8 vergleichbar. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Arretiereinheiten 8 und 8' liegt allerdings in der Ausbildung der Sperrelementblockierung, die bei der Arretiereinheit 8' einen schwenkbaren Sperrhebel 23 und einer Blockierrolle 24 umfasst. Der Sperrhebel 23 kann von einer das Sperrelement 10' hintergreifenden Position, wie es beispielsweise in den 6a und 6b gezeigt ist, und einer das Sperrelement 10' freigebenden Position (gemäß 5) verschwenkt werden. Dazu ist der Sperrhebel 23 schwenkbeweglich zwischen dem Elektromagneten 19 und dem Sperrelement 10 in der Arretiereinheit 8' gelagert. Die Bewegung des Sperrhebels 23 von der das Sperrelement 10' freigebenden Position gemäß 5 in die das Sperrelement 10' hintergreifende Position gemäß der 6a und 6b wird durch eine Hubbewegung des Elektrohubmagneten 19 ausgelöst. Dazu ist am Sperrhebel ein Anschlagnocken 25 vorhanden, gegen den die Spitze des Stößels 21 bei einer Hubbewegung des Elektrohubmagneten 19 anschlägt, wodurch der Sperrhebel 23 in Richtung des Sperrelements 10' entsprechend ausschwenkt.
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Die Orientierung der Bewegungen des Sperrelements 10', des Sperrhebels 23 und des Stößels 21 zueinander sind durch die Bewegungspfeile C (bzgl. des Sperrelements 10'), D (bzgl. des Sperrhebels 23) und E (bzgl. des Stößels 21) wiedergegeben. Wesentlich für die Ausführung der Arretiereinheit 8' ist, dass die Bewegungsrichtung C des Sperrelements 10' quer zur Schwenkrichtung E des Stößels 21 verläuft 6a entspricht 6b, wobei in 6a die vordere seitliche Hebelstrebe des Sperrhebels 23 abgenommen ist, um den Blick auf die Blockierrolle 24 freizugeben.
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Die 5–6b veranschaulichen ferner das Wechselspiel zwischen dem Sperrelement 10, dem Schaltelement 11 und dem Gleiter 25, der am Ende einer Schließerwelle (in den 5 bis 6b nicht dargestellt) angeordnet ist und in der Führungsschiene (in den 5 bis 6b nicht dargestellt) eines entsprechenden Türschließsystems geführt ist. In 5 ist der Gleiter freigegeben und drückt in der dort gezeigten Stellung das Sperrelement 10' und das Schaltelement 11 in das Gehäuse 9 der Arretiereinheit 8. Zur Arretiereinheit 8' ist somit festzustellen, dass eine Feststellung des Sperrelements durch die Sperrelementblockierung allein in der Anschlagposition des Sperrelements 10' möglich ist. Gemäß 5 betätigt der Gleiter 25 sowohl das Sperrelement 10' und das Schaltelement 11. Durch die Betätigung des Schaltelements 11 ist der Elektrohubmagnet 19 somit bestromt und der Stößel 21 schlägt gegen den Anschlagnocken 25, sodass eine Kraft in Richtung des Sperrelements 10' auf den Sperrhebel 23 ausgeübt wird. Dieser schwenkt allerdings nicht um, da er in seiner Schwenkbewegung durch das niedergedrückte Sperrelement 10' blockiert wird. Trotz Bestromung des Elektrohubmagneten 19 ist es daher möglich, dass das Sperrelement 10' von seiner Freigabeposition in die Anschlagposition ausfährt. Durch die Betätigung des Schaltelementes 11 wird der Elektromagnet 19 zwar bestromt. Allerdings kann der Sperrhebel 23 nicht in seine das Sperrelement 10 sperrende Position ausfahren, da die Blockierrolle 24 gegen die Außenwand des Sperrelementes 10 anschlägt und auf diese Weise nicht in eine das Sperrelement 10' hintergreifende Position schwenken kann.
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In den 6a und 6b schlägt der Gleiter 25 gegen das in Anschlagposition befindliche Sperrelement 10' an, womit eine Tür (nicht dargestellt) in einer Öffnungsstellung festgehalten wird. Dadurch, dass der Türschließer (in den 6a und 6b nicht dargestellt) letztendlich den Gleiter 25 in Schließrichtung A drückt, drückt der Gleiter 25 in Schließrichtung A gegen das Sperrelement 10'. Da dieses in der Anschlagposition durch den das Sperrelement 10' hintergreifenden Sperrhebel 23 bzw. dessen Blockierrolle 24 festgestellt ist, kann der Gleiter 25 das Sperrelement 10' nicht übergleiten. Erst wenn die Bestromung des Elektrohubmagneten 19 unterbrochen wird (beispielsweise durch Stromausfall, durch Betätigung eines geeigneten externen Tasters/Schalters, etc.), womit der Sperrhebel 23 zum Elektrohubmagneten 19 hin schwenkt, gelangt der Sperrhebel 23 aus seinem Hintergriff des Sperrelements 10', womit dieses wieder in das Gehäuse 9 gedrückt werden kann. Drückt der Gleiter 25 somit weiter gegen die Anschlagschräge 18' des Sperrelements 10', wird dieses in das Gehäuse 9 hineingedrückt.
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Ein weiterer Unterschied zwischen der 5 und den 6a und 6b liegt in der Höheneinstellung des Sperrelements 10'. Das Sperrelement 10' ist an einem auf der Druckfeder 16 gelagerten Außengewinde 26 (nicht im Einzelnen dargestellt) angeordnet, welches in ein am Sperrelement 10' angeordnetes Innengewinde 27 eingreift. Gemäß den 6a und 6b ist das Sperrelement 10' nahezu vollständig in das Innengewinde 26 eingeschraubt, wogegen es in 5 zum Teil aus dem Innengewinde 26 herausgeschraubt ist.
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Bei den in den Figuren angegebenen Ausführungsbeispielen ist ferner eine elektrische Veränderung der Haltekraft vorgesehen. Diese Justiermöglichkeit besteht somit für sich oder ergänzend zu einer Höhenverstellung des Sperrelements 10, 10'. Ferner sind auch weitere Ausführungsformen vorgesehen, bei denen eine Höhenverstellung gar nicht mehr möglich ist und die Haltekraftjustierung allein über eine Variation geeigneter elektrischer Stellgrößen erfolgt. Bei diesen Ausführungsformen hat sich die Verwendung einer gradlinigen Steuerschräge 18 gemäß der 5 bis 6b bewährt (im Gegensatz zur kreisabschnittsartigen Steuerschräge 18 aus den 2 bis 4). Die Steuerschräge 18' bzw. deren spezieller Winkel ermöglicht ferner, dass auch das Sperrelemente 10' überdrückt werden kann.