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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Steuern der Schließfolge von zweiflügeligen Schwenktüren, wobei der eine Türflügel ein unterschlagender, so genannter Standflügel ist und der zweite Flügel ein überschlagender, so genannter Gangflügel und wobei ein Gleitschienentürschließer auf die Flügel wirkt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere für solche Türen, welche einen Sicherheitsanspruch zu erfüllen haben, insbesondere für Feuerschutztüren mit so genannter Panik- und Fluchtfunktion, vorteilhaft anwendbar.
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Feuerschutztüren müssen über eine bestimmte, laut jeweiliger Norm festgelegte Dauer, das Übergreifen eines Brandes vom Raum auf der einen Seite auf den Raum auf der anderen Seite der Tür verhindern. Das können sie natürlich nur, wenn sie ordnungsgemäß geschlossen sind. Auf Grund eines Falzes, also eines Vorsprunges, um welchen der Gangflügel über den Standflügel übersteht, ist es für das ordnungsgemäße Verschließen einer zweiflügeligen Feuerschutztür erforderlich, dass die Flügel in der richtigen Reihenfolge geschlossen werden. Das sind dann der Fall, wenn vom offenen Zustand aus zuerst der Standflügel in die geschlossene Stellung gebracht wird und erst dann der Gangflügel. Damit das auch im Brandfall sicher so stattfindet, sind die Flügel nicht nur mit einem Antrieb versehen, welcher selbsttätig die Türflügel in Schließstellung bewegt, sondern auch mit einer Vorrichtung für das Steuern der Schließfolge. Diese Vorrichtung soll bewirken, dass die beiden Türflügel automatisch in der richtigen Reihenfolge geschlossen werden.
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Wenn bei geöffnetem Standflügel der ebenfalls geöffnete Gangflügel, beispielsweise angetrieben durch eine Feder, eine dem Standflügel vorauseilende Schließbewegung ausführt, so wird diese Schließbewegung durch die Wirkung der Vorrichtung für das Steuern der Schließfolge bei einem bestimmten Öffnungswinkel so lange gestoppt, bis der Standflügel in seiner Schließbewegung dem Gangflügel genügend weit voraus eilt, sodass damit die richtige Schließfolge sicher gewährleistet ist. Wenn der Standflügel geschlossen ist, ist der Gangflügel ungehindert schwenkbar.
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Damit diese Schließfolgesteuerung arbeiten kann, muss der Gangflügel bei sich öffnendem Standflügel zwangsweise mindestens bis zu jenem Öffnungswinkel mit geöffnet werden, an welchem er beim Schließen des Standflügels abwarten muss bevor er selber geschlossen werden kann. Das zwangsweise Mitöffnen des Gangflügels erreicht man typischerweise mittels einer Mitnehmerklappe; das ist ein Teil, welcher üblicherweise am Standflügel schwenkbar befestigt ist, zum Gangflügel ragt und diesen im ersten Teil der Öffnungsbewegung des Standflügels in eine Öffnungsbewegung vor sich her schiebt. Eine derartige Klappe zeigt die
AT 010 451 U1 .
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Bei Gleitschienentürschließern ragt ein Schwenkarm von einem Türflügel zu einem Gleitstein, welcher in einer am oberen Rahmenteil des Türstocks angeordneten Gleitschiene längsbeweglich gelagert ist. Bei geschlossenem Türflügel liegt dabei jenes Ende des Schwenkarms, welches am Türflügel befestigt ist, näher an der Schwenkachse des Türflügels als jenes Ende des Schwenkarms, welches mit dem Gleitstein verbunden ist. Während des überwiegenden Teils der schließenden Schwenkbewegung des Türflügels, gleitet der Gleitstein in der Gleitschiene von der Drehachse des Türflügels weg.
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Die
DE 36 04 091 C2 zeigt eine Vorrichtung für das Steuern der Schließfolge von zweiflügeligen Schwenktüren mittels eines Gleitschienentürschließers. Der Gleitstein des Gangflügels ist mit einer entlang der Gleitschiene beweglichen Stange verbunden, die durch eine Klemmvorrichtung geführt wird, die abhängig von der Stellung des Gleitsteins des Standflügels klemmt oder löst. Die Klemmvorrichtung basiert auf einem mittelbar an der Gleitschiene abgestützten Plättchen, welches die Stange umfasst und abhängig von seiner einstellbaren Schräglage an der Stange klemmt oder nicht. Die Schräglage ist sowohl durch die Stellung des Gleitsteins des Standflügels beeinflussbar, als auch von der Kraft, mit der vom Gleitstein des Gangflügels aus daran gedrückt wird, womit auch eine Überlastsicherung realisiert ist. Die Vorrichtung ist einfach, kostengünstig und robust. Nachteilig ist, dass definiertes Halten und Lösen der Bewegung des Gangflügels nur bei solchen Winkeln der Türflügel möglich sind, bei denen die Gleitsteine von Standflügel und Gangflügel während der Schließbewegung der Flügel von der Drehachse der jeweiligen Flügel weg bewegt werden. Viele Türen sind aber so aufgebaut, dass während des letzten Teils der Schließbewegung eines Türflügels der zu dem Flügel gehörende Gleitstein auf die Drehachse des Türflügels zu bewegt wird. Die Vorrichtung entsprechend der
DE 36 04 091 C2 erzwingt dann oftmals, dass der Gangflügel für die Schließfolgesteuerung beim Öffnen des Standflügels in eine störend weit offenen Wartestellung gebracht und dort gehalten werden muss.
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Die
EP 458 034 B1 zeigt eine ähnliche Vorrichtung wie die
DE 36 04 091 C2 . Das Herstellen der Verklemmung in Abhängigkeit von der Stellung des Standflügels erfolgt unter Zuhilfenahme eines an der Gleitschiene schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels, welcher sich vertikal bis in den Höhenbereich des Türblattes des Standflügels erstreckt und mit einem Ende über eine Verbindungsstange mit der Sperrvorrichtung für den Gangflügel verbunden ist. Zu Beginn der Öffnungsbewegung des Standflügels bewegt sich der zum Standflügel gehörende Gleitstein in der Gleitschiene von der Drehachse des Standflügels weg, drückt dabei auf den zweiarmigen Hebel und schwenkt ihn derart, dass Beweglichkeit der erwähnten Verbindungsstange auf die Drehachse des Standflügels zu freigeben wird, womit Beweglichkeit des Gangflügels in dessen Schließrichtung gesperrt wird. Das Lösen dieser Sperre erfolgt, indem der Standflügel beim Schließen direkt mit dem oberen Rand seines Türblattes an den schwenkbaren zweiarmigen Hebel anstößt und ihn entgegengesetzt zur vorherigen Schwenkbewegung zurückdreht. Vorteilhaft an dieser Vorrichtung ist, dass damit ist das Herstellen bzw. Lösen der Verklemmung des Gangflügels in Abhängigkeit von der Stellung des Standflügels auch dann bei sehr kleinen Öffnungswinkeln des Standflügels möglich, wenn sich der Gleitstein des Standflügels im letzten Teil der Schließbewegung des Standflügels auf die Drehachse des Standflügels zu bewegt. Ein verbleibender Nachteil ist, dass beim Öffnen des Standflügels zumindest der Gangflügel noch über den Totpunktwinkel seines Gleitsteins geöffnet werden muss, also über jenen Winkelbereich hinaus, bei dem sich während der Öffnungsbewegung des Gangflügels der Gleitstein des Gangflügels von der Drehachse des Gangflügels weg bewegt. Ein weiterer verbleibender Nachteil ist, dass der erwähnte zweiarmige Hebel in den Höhenbereich des Standflügels herunter ragt und mit dessen Türblatt in Kontakt kommt. Der herunterragende Hebel und der Abdruck den er auf dem Türblatt hinterlässt sind optisch störend.
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Die
EP 2 208 846 A2 beschreibt eine Schließfolgeregelung für zweiflügelige Türen, unter Anwendung eines Gleitschienentürschließers. Für das Halten des Gangflügels in einer offenen Wartestellung und/oder für das Lösen der Sperre des Gangflügels gegen Schließbewegung wird nicht unmittelbar die Bewegung der den jeweiligen Türflügeln zugeordneten Gleitsteine verwendet, sondern die Bewegung von Teilen, welche entlang der Gleitschiene relativ zu den Gleitsteinen auch gegenläufig dazu beweglich sind. Das Bewegen dieser Teile wird durch die Drehung des Schwenkarms des jeweiligen Türschließers angetrieben. Die Funktion der Schließfolgeregelung ist damit sowohl für Standflügel als auch für Gangflügel auch dann bei sehr kleinen Öffnungswinkeln der Flügel gegeben, wenn die Gleitsteine während des letzten Teils der Schließbewegung der zugehörigen Türflügel auf die Drehachse des jeweiligen Türflügels zu bewegt werden. Damit ist sowohl das Halten des Gangflügels in Warteposition mit sehr kleinem Öffnungswinkel möglich als auch Lösen der Sperre erst bei nahezu vollständig geschlossenem Standflügel. Nachteilig ist, dass die Funktion unmittelbar von der Winkelstellung der Schwenkarme der Türflügel relativ zur Gleitschiene abhängig ist. Damit ist die Einstellbarkeit an individuelle bauliche Maße der Tür schwierig. Die Bauweise bedingt zudem unschön von der Gleitschiene abstehende Bauteile und manchmal gefährlich große seitlich Kräfte auf Teile der Gleitschiene.
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Die
EP 1096088 A2 zeigt an einer Schließfolgeregelung für zweiflügelige Türen eine mechanische Übersetzung, zwischen dem Gleitstein des Gangflügels und einem in Abhängigkeit von der Stellung des Standflügels blockierbaren Halteteil durch welche Bewegung des einen Teils entlang der Gleitschiene in entgegengesetzt ausgerichtete Bewegung des anderen Teils entlang der Gleitschiene übersetzt wird. Allerdings ist dabei Bewegung des Gleitsteins des Gangflügels auf die Drehachse des Gangflügels zu nicht blockierbar indem Bewegung des Halteteils (Pos 3 in D1) in die entgegengesetzte Richtung blockiert wird, da die Übersetzung mittels eines Seiles und einer Umlenkrolle erfolgt und bei besagter Blockade des Halteteils und gleichzeitigem Versuch des Verschiebens des Gleitsteins des Gangflügels auf die Drehachse des Gangflügels zu nur das Seil entspannt wird und nicht der Gleitstein aufgehalten wird. Deshalb kann der Haltepunkt bei der Schließbewegung des Gangflügels nur in einen solchen Winkelbereich der Schwenkbewegung des Gangflügels gelegt werden, bei welchem der Gleitstein des Gangflügels zufolge der Schließbewegung von der Schwenkachse des Gangflügels weg verschoben wird.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend hat sich der Erfinder die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung für das Steuern der Schließfolge von zweiflügeligen Schwenktüren bereit zu stellen, wobei der eine Türflügel ein unterschlagender, so genannter Standflügel ist und der zweite Flügel ein überschlagender, so genannter Gangflügel und wobei ein Gleitschienentürschließer auf die Flügel wirkt. Es soll möglich sein, die bei geöffnetem Standflügel erforderliche Warteposition des Gangflügels in einer geöffneten Stellung zu einem solchen Öffnungswinkel des Gangflügels einzustellen, bei dem sich der Gleitstein des Gangflügels während des letzten Teils der Schließbewegung des Gangflügels auf die Drehachse des Gangflügels zu bewegt, da damit auch vorteilhaft kleine Öffnungswinkel für die Warteposition des Gangflügels ermöglicht werden. Es sollen die Nachteile des dazu aus der
EP 2 208 846 A2 bekannten Lösungsansatzes vermieden werden.
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Zum Lösen der Aufgabe wird wie bei der Bauweise gemäß der
EP 2 208 846 A2 davon ausgegangen, dass für das Halten des Gangflügels in einer offenen Wartestellung nicht unmittelbar die Bewegung des Gleitsteins des Gangflügels verwendet wird, sondern die Bewegung eines vom Gleitstein des Gangflügels getrennten, separaten Halteteils, welcher mit dem Gleitstein des Gangflügels über eine mechanische Übersetzung derart in Verbindung steht, dass Bewegung des einen Teils (Gleitstein bzw. Halteteil) entlang der Gleitschiene in entgegengesetzt gerichtete Bewegung des anderen Teils (Halteteil bzw. Gleitstein) übersetzt wird. Als erfindungsgemäße Verbesserung gegenüber der EP 2 208 846 A2 wird vorgeschlagen, die besagte mechanische Übersetzung unabhängig von der Stellung des Schwenkarms des Standflügels auszubilden.
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Dazu ist ein Teil der mechanischen Übersetzung in der Gleitschiene anzuordnen und an dieser gegen translatorische Relativbewegung in deren Längsrichtung zu halten. Ein weiterer Teil der Übersetzung ist mit dem Halteteil zu verbinden, noch ein weiterer Teil der Übersetzung ist mit dem Gleitstein des Gangflügels zu verbinden und die Übersetzung ist so auszubilden, dass durch sie Blockade von Bewegbarkeit des mit dem Halteteil verbundenen Teils der mechanischen Übersetzung entlang der Gleitschiene von der Schwenkachse des Gangflügels weg Blockade von Bewegung des mit dem Gleitstein des Gangflügel verbundenen Teils der mechanischen Übersetzung auf die Schwenkachse des Gangflügels zu bewirkt.
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Übersetzungen welche das gut bewerkstelligen sind auch gut in der Gleitschiene unterbringbar und eine Anpassung an die jeweiligen geometrischen Verhältnisse von Türen ist allein durch Längeneinstellung von Teilen möglich, die sich in der Gleitschiene erstrecken.
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Die Erfindung wird an Hand von skizzenhaften Zeichnungen zu unterschiedlichen Ausführungsprinzipien veranschaulicht. Die Zeichnungen sind nicht als Einschränkung zu verstehen.
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1: zeigt an Hand eines Diagramms und einer Geometrieskizze qualitativ die Bewegung des gleitschienenseitigen Endes eines zu einem Gangflügel gehörenden Schwenkarms in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel des Gangflügels.
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2: zeigt mit Blickrichtung von unten eine erste Ausführungsvariante einer für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbaren Übersetzung in Einbausituation.
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3: zeigt mit Blickrichtung von unten eine zweite Ausführungsvariante einer für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbaren Übersetzung in Einbausituation.
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4: zeigt mit Blickrichtung von unten eine dritte Ausführungsvariante einer für die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendbaren Übersetzung in Einbausituation.
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Der obere Teil von 1 ist eine Teilschnittansicht von oben auf einen schwenkbaren Gangflügel 1, von dessen oberer Stirnfläche aus ein Schwenkarm 2 zu einem Gleitstein 3 in einer Gleitschiene 4 ragt, welche horizontal, parallel zur Ebene des geschlossenen Gangflügels ausgerichtet ist. Aus Sichtbarkeitsgründen ist von der Gleitschiene 4 in 1 nur deren Lage strichliert angedeutet.
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Der untere Teil von 1 ist ein Diagramm, welches die Verschiebung s des Gleitsteines 3 relativ zu seiner Lage bei geschlossenem Gangflügel 1, in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel eines Gangflügels 1 zeigt. Positive Verschiebung bedeutet dabei vergrößerte Entfernung des Gleitsteines zur Drehachse 11 des Gangflügels.
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Man kann erkennen, dass bei den dargestellten Geometrieverhältnissen der Gleitstein 3 bei der Schließbewegung des Gangflügels 1 nur so lange von der Drehachse des Gangflügels weg verschoben wird, so lange der Öffnungswinkel des Gangflügels mehr als etwa 15° beträgt. Bei kleinerem Öffnungswinkel wird der Gleitstein 3 in Richtung auf die Drehachse zu verschoben.
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1 gilt unabhängig davon, ob eine erfindungsgemäße Vorrichtung oder eine Vorrichtung entsprechend dem Stand der Technik verwendet wird.
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Bei den meisten Bauweisen gemäß dem Stand der Technik kann nur jener Schwenkwinkelbereich des Gangflügels 1 für die Steuerung der Schließfolge verwendet werden, welcher über jenem Totpunktwinkel liegt, bei welchem sich bei gleichförmiger Winkelbewegung des Gangflügels die lineare Bewegungsrichtung des zugehörigen Gleitsteines 3 umkehrt. Gemäß der vorliegenden Erfindung hingegen, wird der unter dem Totpunktwinkel liegende Schwenkwinkelbereich verwendet, also jener Öffnungswinkelbereich des Gangflügels, in welchem sich bei der schließenden Schwenkbewegung des Gangflügels der zugehörige Gleitstein 3 zur Schwenkachse des Standflügels hin bewegt. Dazu wird – anders als bei den meisten Bauweisen gemäß dem Stand der Technik – nicht die unmittelbare Bewegung des Gleitsteins 3 für die Steuerung der Schließfolge verwendet, sondern die Bewegung eines relativ dazu bewegten separaten Halteteils 5 (siehe 2 und 3), welcher im relevanten Teil der Schließbewegung des Gangflügels, angetrieben über einen Übersetzungsmechanismus durch die Bewegung des Gleitsteins 3, in der Gleitschiene 4 von der Schwenkachse des Gangflügels weg bewegt wird.
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Das Zusammenwirken dieses separaten Halteteils
5 mit einem Teil des Standflügels zwecks Steuerung der Schließfolge durch Blockieren bzw. Zulassen einer Bewegung kann gemäß den aus dem Stand der Technik bekannten Mitteln an Hand der für das Zusammenwirken der zwei jeweils einem anderen Türflügel zugeordneten Gleitsteine erfolgen und ist deshalb hier nicht Teil tieferer Erörterungen. Eine beispielhafte Funktionsweise zeigt die eingangs erwähnte
DE 36 04 091 C2 .
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Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel von 2 ist die erforderliche Übersetzung zwischen dem Gleitstein 3 des Gangflügels und dem besagten separaten Halteteil 5 durch eine Hydraulikeinheit 6 gebildet, welche ortsfest in der Gleitschiene 4 angeordnet ist und zwei in Gleitschienenrichtung verschiebbare Kolben 6.1, 6.2 aufweist, an welchen der Druck einer gemeinsamen Hydraulikflüssigkeit von entgegengesetzten Richtungen her anliegt, sodass bei Bewegung eines Kolbens der jeweils andere Kolben in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird. Ein Kolben 6.1 ist mit dem Gleitstein 3 des Gangflügels verbunden, der zweite Kolben 6.2 ist mit dem besagten separaten Halteteil 5 verbunden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verbindung des Gleitsteins 3 mit dem Kolben 6.1 so ausgebildet, dass sie bei Überschreiten einer Kraftschwelle in Zugrichtung gelöst wird. Im dargestellten Beispiel ist das durch eine angedeutete Schnappverbindung 11, 6.3 symbolisiert. Damit wird erreicht, dass der Gangflügel oberhalb eines bestimmten Mindestöffnungswinkels jedenfalls unabhängig vom Standflügel schwenkbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel von 3 ist die erforderliche Übersetzung zwischen dem Gleitstein 3 des Gangflügels und dem besagten separaten Halteteil 5 mittels einer Gewindehülse 16 gebildet. Die Gewindehülse ist in der Gleitschiene 4 gegen Längsverschiebung gehalten aber um ihre Gewindeachse, welche parallel zur Gleitschienenrichtung liegt, drehbar. Von den beiden Stirnseiten der Gewindehülse 16 her erstreckt sich jeweils eine Gewindebohrung in die Gewindehülse 16, wobei die beiden Gewinde zueinander entgegengesetzt gängig sind.
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Ein mit dem Gleitstein 3 verbundener Gewindebolzen 3.2 mit einem sehr steilen Gewinde ragt von der einen Stirnseite her in die Gewindehülse 16 und ist dort mit einem zu seinem Bolzengewinde komplementären Mutterngewinde in Gewindeeingriff.
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Von der zweiten Stirnseite her ragt das als Gewindebolzen 5.1 ausgebildete Ende des Halteteils 5 in das zweite, dazu komplementäre Mutterngewinde der Gewindehülse 16. Die Gewindebolzen 3.2, 5.1 sind gegen Drehung um die Gewindeachsen gehalten. Indem ein Gewindebolzen im Mutterngewinde linear bewegt wird, wird die Gewindehülse 16 um die Gewindeachse gedreht und der zweite Gewindebolzen wird entgegengesetzt zum ersten Gewindebolzen linear verschoben.
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Indem der mit dem Gleitstein 3 verbundene Gewindebolzen 3.2 kürzer ausgeführt ist als der Weg des Gleitsteins 3 bei der Öffnungsbewegung des Gangflügels, kann einfach erreicht werden, dass der Gangflügel oberhalb eines bestimmten Mindestöffnungswinkels vollkommen unabhängig vom Standflügel bewegbar ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel von 4 ist die erforderliche Übersetzung zwischen dem Gleitstein 3 des Gangflügels und dem besagten separaten Halteteil 5 mittels eines schwenkbaren zweiarmigen Hebels 26 gebildet. Der Hebel 26 ist in der Gleitschiene 4 gegen Längsverschiebung gehalten, aber um seine Schwenkachse, welche normal zur Gleitschienenrichtung liegt, drehbar. Das erste Ende des etwa normal zur Gleitschienenlängsrichtung ausgerichteten, geraden Hebels 26 ist mit einem Hakenteil 3.3 verhakbar, welcher am Gleitstein 3 schwenkbar gehalten ist und bei Abwesenheit anderer Kräfte durch eine Feder in einer Vorzugsstellung gehalten ist. Die Verhakung erfolgt nur wenn der Gleitstein 3 weit von der Drehachse des Gangflügels weg bewegt wurde und dann wieder auf die Drehachse des Gangflügels zu bewegt wird, wie es gegen Ende der Schließbewegung des Gangflügels der Fall ist. Der Halteteil 5 ist über ein Verbindungsstück 5.2 mit dem Ende des zweiten Hebelarms schwenkbar verbunden. Wenn der Hakenteil 3.3 mit dem Hebel 26 verhakt ist und der Halteteil 5 in gesperrter Position ist, kann der Gleitstein 3 des Gangflügels nicht zur Schwenkachse des Gangflügels hin bewegt werden und damit kann der Gangflügel nicht geschlossen werden. Die Blockierung wird aufgelöst, wenn entweder die Sperre des Halteteils 5 aufgehoben wird – wenn also der Standflügel in die geschlossene Position kommt –, oder wenn durch starken Antrieb der Drehung des Gangflügels die Überlastsicherung der Sperre auslöst.
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Indem der Hakenteil 3.3 vom Hebel 26 abgleitet, wenn sich der Gleitstein des Gangflügels über ein gewisses Maß vom Hebel 26 entfernt, ist auch bei dieser Ausführungsform der der Gangflügel oberhalb eines bestimmten Mindestöffnungswinkels vollkommen unabhängig vom Standflügel bewegbar.
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Neben den besprochenen Ausführungsformen von Übersetzungen gibt es sicher noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten dazu. Beispielsweise können Gleitstein 3 und Halteteil 5 jeweils einen als Zahnstange ausgebildeten Fortsatz aufweisen, wobei die beiden Fortsätze an gegenüberliegenden Seiten eines Zahnrades, welches in der Gleitschiene drehbar gelagert ist, mit dem Zahnrad in Eingriff stehen.
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Bei allen Ausführungsformen kann die Vorrichtung durch Längeneinstellbarkeit des Halteteils 5 oder des Verbindungsteils zwischen dem Gleitstein 3 und dem Übersetzungsmechanismus an die jeweils vorliegenden geometrischen Verhältnisse einer Tür angepasst werden.
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Aus Gründen der Betriebssicherheit bei Stromausfall und bei Feuer ist es jedenfalls sinnvoll, ausschließlich mechanische Übertragungselemente für den Antrieb der erforderlichen Relativbewegung zwischen den einzelnen, an der Steuerung der Schließfolge beteiligten Teilen anzuwenden.
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Aus der Kenntnis der Anforderungen an die mechanische Übersetzung, dass sie mit einem Teil an der Gleitschiene gegen Längsbewegung gehalten sein muss und dass Blockade der Bewegung eines Teils in eine Richtung in Blockade der Bewegung eines anderen Teils in die entgegengesetzte Richtung übersetzbar sein muss, ist es für den Durchschnittsfachmann (Schlosser, Maschinenbaukonstrukteur) auf dem Gebiet mechanischer Übersetzungen problemlos möglich, eine oder mehrere passende mechanische Übersetzungen zu schaffen. Deswegen ist die Wirkungsangabe ”Blockade der Bewegung eines Teils in eine Richtung in Blockade der Bewegung eines anderen Teils in die entgegengesetzte Richtung übersetzbar” ausreichend für die Beschreibung der erforderlichen Übersetzung zwischen Halteteil 5 und Gleitstein 3 des Gangflügels.