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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Möbel
mit einer solchen Vorrichtung.
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Stand der Technik
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Möbel mit
zueinander bewegbaren Möbelteilen
beispielsweise mit einem Möbelkorpus,
in welchem eine Schublade bzw. ein Auszug mittels einer Führung bewegbar
unterbracht ist oder Schränke
mit Beschlägen
für Türen oder
Klappen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt. Außerdem sind
Vorrichtungen für
solche Möbel
im Einsatz, mit welchen die bewegbaren Möbelteile in einer Schließstellung
verriegelbar sind, um beispielsweise ein unerwünschtes Öffnen der Schubladen, Türen oder
dergleichen durch z.B. Kinder zu verhindern. Hierzu kann das bewegbare
Möbelteile
in der Verriegelungsstellung beispielsweise erst nach einer definierten Auslöseaktion
durch eine Person wieder geöffnet werden.
Verriegelungsmechanismen sind auch bei so genannten Wechselschließsystemen
bekannt, wenn beispielsweise pro Korpus nur immer genau eine von
mehreren Schubladen geöffnet
werden kann. Bei geöffneter
Schublade werden die anderen Schubladen verriegelt bzw. geschlossen
gehalten. Dies kann z.B. mit einer vertikalen Stange im Korpus realisiert
werden, welche mit einer verschwenkbaren Einheit pro Schublade versehen
ist, welche die entsprechende Schublade blockieren kann.
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Bei
Möbeln
mit so genannten Touch-Latch Anordnungen für Schubladen, Türen oder
Klappen kann z.B. das in Arretierstellung befindliche Möbelteil erst
dann wieder zum Öffnen
freigegeben werden, wenn das bewegbare Möbelteil um eine vergleichsweise
geringe Strecke zum Beispiel durch Drücken entgegen der Öffnungsrichtung
bewegt wird.
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Insbesondere
wenn ein Möbel
mit einer Verriegelungseinrichtung ausgestattet ist, kann es vorkommen,
dass zum Beispiel durch Verklemmen bzw. Verkanten von relativ zueinander
bewegbaren Bauteilen bzw. Staugut, die Verriegelung nicht aufgehoben
werden kann. Auch bei elektrisch verriegelten Anordnungen kann z.B.
bei einer Störung
der Elektroversorgung die Entriegelung blockiert sein. In solchen
Fällen
kann es durch zum Beispiel eine unsachgemäße Einwirkung auf das Möbel zu Beschädigungen
am Möbel
und deren Zusatzeinrichtungen kommen bzw. ist danach die volle Funktionsfähigkeit
des Bewegungs- bzw. des Öffnungs-
und Schließmechanismus
nicht mehr gegeben.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die vorgenannten Möbel bzw. die Bedienmöglichkeiten
zu verbessern und insbesondere eine Vorrichtung bereit zu stellen,
mit welcher Störungen
bzw. Beeinträchtigungen
der Funktion von bewegbaren Möbelteilen
vermieden werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch den Anspruch 1, 13 und 14 gelöst.
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In
den abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterführungen
der Erfindung aufgezeigt.
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Die
Erfindung geht zunächst
aus von einer Vorrichtung zur Verriegelung eines ersten Möbelteils in
einer Schließstellung
gegenüber
einem zweiten Möbelteil,
wobei über
einen Auslösevorgang
die Verriegelung aufhebbar ist. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung
liegt darin, dass Freigabemittel vorgesehen sind, mit welchen im
montierten Zustand der Vorrichtung bei Erreichen einer vorgegebenen
Auslösekraft
von außen
auf das erste Möbelteil
in dessen Öffnungsrichtung
eine Entriegelung des ersten Möbelteils
vornehmbar ist, wenn die Aufhebung der Verriegelung durch den Auslösevorgang
nicht erfolgt. Damit kann die Zuverlässigkeit der Verriegelungsvorrichtung
bzw. der Bedienkomfort von erfindungsgemäß ausgestatteten Möbeln erhöht werden.
Insbesondere lassen sich unerwünschte
Beschädigungen und
Fehlfunktionen bei verriegeltem und blockiertem bewegbaren Möbelteil
ausschließen.
Auch bei Funktionsstörungen
des Lösemechanismus
der Verriegelung oder der geführten
Bewegung des ersten Möbelteils
kann jederzeit das bewegbare Möbelteil
geöffnet
bzw. bedient werden. Der Auslösevorgang kann
z.B. eine Relativbewegung des ersten Möbelteils zum zweiten Möbelteil
bzw. eine Betätigung von
Betätigungsmitteln
umfassen, beispielsweise eine Schalteranordnung für einen
mechanischen oder elektrischen Verriegelungsmechanismus.
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Die
Auslösekraft
ist die Kraft, die von außen auf
das erste Möbelteil
aufgebracht werden muss, um das erste Möbelteil, wenn dieses durch
die standardmäßig vorgesehene
Verriegelung blockiert ist, wieder öffnen zu können. Dabei wird vorzugsweise die
standardmäßige Verriegelung,
welche nicht über den
Auslösevorgang
aufgehoben werden kann, sozusagen umgangen und ein alternativer
Freigabemechanismus wird über
die Auslösekraft
aktiviert. Die Auslösekraft
im Sinne des Anspruchs 1 kann auch als eine Notentriegelungskraft
bezeichnet werden.
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Neben
der Notentriegelungsfunktion kann die vorgeschlagene Anordnung auch
dann zum Öffnen
genutzt werden, wenn der Lösemechanismus der
Verriegelung gar nicht blockiert ist. Dies kann z.B. dann der Fall
sein, wenn das erste Möbelteil
standardmäßig erst
nach erfolgtem Drücken
des ersten Möbelteils
in Schließrichtung
geöffnet
werden kann. Mit der vorgeschlagenen Anordnung kann somit im Normalbetrieb
auch durch Ziehen an dem ersten Möbelteil diese geöffnet werden.
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Bevorzugt
sind die Verriegelungsmittel an einem Aufnahmeteil angeordnet und
zur Entriegelung des ersten Möbelteils
relativ zum Aufnahmeteil aus einer Verriegelungsposition freisetzbar.
Mit Hilfe eines Aufnahmeteils können
die Verriegelungsmittel einfach montiert und sicher fixiert z.B.
an einem Möbelkorpus
oder an einem dazu bewegbaren Möbelteil positioniert
werden.
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Es
wird weiter vorgeschlagen, dass die Freigabemittel so ausgestaltet
sind, dass bei Erreichen der vorgegebenen Auslösekraft die Entriegelung des ersten
Möbelteils über eine
rückstellbare
Auslösebewegung
des Aufnahmeteils erfolgt. Eine Auslösebewegung z.B. durch Wegschwenken
oder vertikales bzw. horizontales Verschieben des Aufnahmeteils
ist vergleichsweise einfach und platzsparend einrichtbar. Die Freigabemittel
können
insbesondere auch so beschaffen sein, dass diese sowohl die Bereitstellung
des Entriegelungsmechanismus des Aufnahmeteils bei einer bestimmten
Auslösekraft
bewerkstelligen, als auch zur festen Positionierung des Aufnahmeteils
in einer Grundposition beitragen.
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Grundsätzlich sind
auch andere mechanische Freigabemittel einsetzbar bzw. können die
Freigabemittel auch magnetisch oder elektrisch funktionieren.
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Insbesondere
lässt sich
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei einem Verklemmen oder Verkanten des bewegbaren Möbelteils,
womit z.B. die Verriegelungsstellung beispielsweise einer Touch-Latch
Anordnung nicht aufhebbar ist, bzw. bei einem Versagen der Entriegelungsfunktion,
zum Beispiel einer Kindersicherung oder eines Wechselschließsystems,
das Möbelteil
trotzdem öffnen
bzw. ohne Beeinträchtigung
nutzen. Dies ist beispielsweise dann besonders von Vorteil, wenn
das bewegbare Möbelteil
unbedingt sofort geöffnet
werden muss, z.B. um an Gegenstände
heranzukommen, die sofort zugänglich
sein müssen.
Dies können
beispielsweise wichtige Medikamente oder Dokumente sein. Bisher war
einem Versagen der Entriegelung eines bewegbaren Möbelteils
aus einer Schließstellung
nur mit entsprechenden zeitraubenden Maßnahmen zu begegnen oder es
musste unter Anwendung von Gewalt eine zumindest teilweise Zerstörung bzw.
Beschädigung
am Möbelteil
in Kauf genommen werden.
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Erfindungsgemäß kann mit
einer vorgebbaren Auslösekraft
von außen
auf das erste Möbelteil die
Verriegelung des betreffenden Möbelteils
aufgehoben werden. Dabei ist die Vorgabe der Kraft derart gewählt, dass
die zu erreichende Auslösekraft
von einer z.B. erwachsenen Person ohne Weiteres aufgebracht werden
kann. Außerdem
ist die benötigte
Kraft zur Entriegelung des ersten Möbelteils über die vorgeschlagenen Freigabemittel
so bemessen, dass die dabei auftretenden mechanischen Belastungen
keine Beschädigungen
am Möbel
verursacht. Es ist vorteilhafterweise auch möglich, das bewegbare Möbelteil
vor einem unbeabsichtigten bzw. ungewünschten Öffnen beispielsweise durch
Kinder zu schützen
und somit eine Kindersicherung zur Vermeidung eines Zugriffs auf
das offene Möbelteil
bereitzustellen. Der notwendige Kraftaufwand bzw. die Auslösekraft
um die Aufhebung der Verriegelung zu erreichen, kann beispielsweise
wesentlich höher sein,
als der Kraftaufwand für
das Öffnen
bzw. Entriegeln von herkömmlich
geführten
bewegliche Möbelteilen.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt auch
darin, dass das bewegbare erste Möbelteil anders als im Normalbetrieb
genutzten Bedienvorgang entriegelt bzw. geöffnet werden kann. So ist es
denkbar, dass beispielsweise bei so genannten Touch-Latch Anordnungen
ein Öffnen
des ersten Möbelteils
in einer arretierten Schließstellung sowohl
durch Drücken
entgegen der Öffnungsrichtung
als auch durch Ziehen an dem ersten Möbelteil in Öffnungsrichtung erfolgen kann.
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Des
Weiteren ist es von Vorteil, dass die Auslösebewegung des Aufnahmeteils
zur Freigabe der Arretierung wieder rückstellbar ist, insbesondere zumindest
teilweise oder auch vollständig
selbsttätig, z.B. über geeignete
Federmechanismen. Damit lässt sich
nahezu beliebig oft die Arretierstellung erfindungsgemäß entriegeln.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Aufnahmeteil bzw. die Verriegelungsmittel durch
keine besonderen Maßnahmen
wieder in die ursprüngliche
Ausgangsstellung zurückgebracht werden
kann, in welcher eine erneute erfindungsgemäße Notentriegelung möglich ist.
Wenn es nicht vollständig
selbsttätig
erfolgt, kann das Zurücksetzen z.B.
insbesondere durch eine bestimmungsgemäße Bewegung der Schublade oder
dergleichen erfolgen.
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Bevorzugt
sind die Freigabemittel und/oder die Verriegelungsmittel derart
ausgestaltet, dass sie mit einer Bewegung des ersten Möbelteils
aus einer Entriegelungsstellung in eine Ausgangsstellung rückstellbar
sind. So kann z.B. nach einer erfolgten Notentriegelung ein Möbelteil
bzw. eine geöffnete Schublade
bei deren nächstem
Bewegen bzw. beim nächsten
Bedienvorgang, zum Beispiel beim anschließenden Weiteröffnen oder
beim nächsten Schließen für die Rückstellung
der Freigabemittel und/oder der Verriegelungsmittel genutzt werden. Müssen sowohl
die Freigabemittel als auch die Verriegelungsmittel rückgestellt
werden, können
diese gemeinsam mit einer z.B. Schließbewegung oder nacheinander
mit z.B. zwei nacheinander ablaufenden Bewegungen des ersten Möbelteils
rückgestellt werden.
Insbesondere können
z.B. bei einem erstmaligen Schließvorgang die Freigabemittel
in deren Ausgangsstellung gebracht werden, wobei die Verriegelungsmittel
noch in deren Stellung verbleiben, z.B. noch in einer nicht zurückgesetzten
bzw. entriegelten Stellung zum Beispiel relativ zu den Freigabemitteln.
Wird das erste Möbelteil
nun etwas bzw. um einen vergleichsweise kurzen Weg entgegen der Schließrichtung
bewegt und anschließend
nochmals in Schließrichtung,
können
dann auch die Verriegelungsmittel in deren Ausgangslage gebracht
werden, in der diese rückgestellt
bzw. relativ zu den Freigabemitteln entriegelt sind. Diese Vorgehensweise
ist insbesondere für
eine Verriegelung mittels Touch-Latch vorteilhaft.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Freigabemittel eine lösbare Rastverbindung
umfassen, über
welche das Aufnahmeteil in einer Rastposition an einem Halteabschnitt
gehalten ist. Eine lösbare Rastverbindung
ermöglicht
auf einfache und zuverlässige
Weise die Festlegung des Aufnahmeteils beispielsweise mittelbar
oder unmittelbar an dem zweiten Möbelteil. Vorteilhafterweise
lassen sich lösbare Rastverbindungen
ohne Weitere so bemessen bzw. ausbilden, dass die Kraft zum Lösen der
bestehenden Rastverbindungen genau festlegbar bzw. einstellbar ist.
Außerdem
lassen sich Rastverbindungen vergleichsweise platzsparend und robust
einrichten. In der Regel ist das Aufnahmeteil bzw. wesentliche Teile
der Verriegelungsmittel an dem zweiten bzw. feststehenden Möbelteil
angebracht. Die am Aufnahmeteil befindlichen Verriegelungsmittel
können
beispielsweise mit an dem bewegbaren Möbelteil angeordneten weiteren
Teilen der Verriegelungsmittel so zusammenwirken, dass das erste
Möbelteil
gekoppelt mit den Verriegelungsmittel am feststehenden Möbelteil
in einer Schließstellung
verriegelt bzw. arretiert werden kann. Prinzipiell ist jedoch auch
eine Umkehrung der Anbringung des Aufnahmeteils bzw. der Verriegelungsmittel
denkbar. So kann das Aufnahmeteil mit Teilen der Verriegelungsmittel
an dem bewegbaren bzw. ersten Möbelteil
angebracht sein.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes umfassen die Freigabemitteln ein federndes
Rastelement, das mit einem zum Rastelement passenden Gegenabschnitt
zusammenwirkt. Zum Einrichten der lösbaren Rastverbindung sind
Rastelemente mit Federung besonders geeignet, da diese insbesondere
wenig Bauraum benötigen
und zuverlässig
und robust arbeiten. Außerdem eignen
sich federnde Bauteile zur selbsttätigen Ein- bzw. Ausrastung,
wenn das Rastelement beispielsweise an entsprechenden Gegenabschnitten
vorbeigeführt
wird. Als federndes Rastelement kann neben anderen ein Rastbolzen
eingesetzt werden, der z.B. in einer Vertiefung aufgenommen ist
und über
eine darin positionierte Feder in seiner Längsrichtung nachgebend beweglich
ist. Außerdem
kann beispielsweise eine Schenkelfeder oder dergleichen verwendet
werden. Die Kraft bzw. die Verbindungsstabilität, welche mit dem federnden
Rastelement realisierbar ist bzw. das Aufnahmeteil in seiner Rastposition
hält, kann
insbesondere abhängig
von der Ausgestaltung des federnden Rastelements jeweils abgestuft
eingerichtet werden. Außerdem
kann die Form bzw. die Länge
eines Rastbolzens bzw. der Federkennwert eines Federelements, welches
auf den Rastbolzen wirkt, unterschiedlich bemessen sein.
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Es
ist außerdem
bevorzugt, dass die Freigabemittel ein Rastelement umfassen, das
sich mit der Bewegung des Aufnahmeteils entlang einer Kulissenführung bewegt.
Das Rastelement kann neben der Funktion, das Aufnahmeteil mit einer
Verrastkraft in Position zu halten bzw. nachzugeben und auszurasten,
wenn die Auslösekraft
erreicht ist, auch dazu dienen, bei der Auslösebewegung des Aufnahmeteils dieses
in seiner Bewegung zu führen.
Beispielsweise kann dafür
ein federnder Rastbolzen am Aufnahmeteil vorgesehen sein, der durch
Eingriff in eine entsprechende Führung
an einem zum Aufnahmeteile benachbarten Bauteil das Aufnahmeteil
führt.
Wird durch die von außen
aufgezwungene Auslösekraft das
Aufnahmeteil entriegelt, beispielsweise durch ein Zurückweichen
bzw. Ausrasten des federnden Rastbolzens aus einer Verrastkontur
in einem benachbarten Bauteil, kann der Rastbolzen in eine Kulissenführung gelangen
und so entlang eines definierten Weges bewegt werden. Mit der Auslösebewegung
des Aufnahmeteils werden auch die daran angeordneten Verriegelungsmittel
in eine solche Position gebracht, in welcher die Entriegelung des
ersten Möbelteils möglich ist
bzw. freigegeben wird und z.B. geöffnet werden kann. Die Verriegelungsmittel
können
dabei in ihrer Verriegelungsstellung relativ zum Aufnahmeteil verbleiben,
werden jedoch mit diesem räumlich
in eine Freigabestellung gebracht, in welcher das erste Möbelteil
entriegelt wird. Auch eine Zurückbewegung des
Aufnahmeteils in seine Ausgangsstellung kann mit Hilfe der Kulissenführung und
des darin geführten Rastelements
vorteilhaft erfolgen.
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In
einer alternativen Anordnung, weisen die Freigabemittel eine Verbindung
mit einem Scherelement auf, das abscheren kann, wenn die Auslösekraft
erreicht ist. Mit einem abscherbaren Scherelement, welches durch
die Krafteinwirkung von außen auf
das erste Möbelteil
abgeschert wird und das erste Möbelteil
bzw. z.B. eine Schublade entriegelt wird, kann eine besonders einfache
und kostengünstige Lösung bereitgestellt
werden. Denn nur im vergleichsweise selten auftretenden Fall z.B.
einer Notentriegelung muss dann das zerstörte Scherelement durch ein
neues Scherelement ersetzt werden, um wieder die Voraussetzungen
für eine
erneute Entriegelung in Öffnungsrichtung
zu schaffen. In einem einfachen Fall kann das Scherelement zum Beispiel
für eine
Steckverbindung ausgelegt sein, wobei das Scherelement ein einfacher
Metall- oder Kunststoffstift oder dergleichen ggf. mit einer Sollbruchstelle sein
kann. Beispielsweise kann je nach Scherelement die Kraft eingestellt
werden, bei welcher die Abscherung erfolgt bzw. die Notentriegelung
ausgelöst wird.
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Es
ist weiter besonders von Vorteil, dass die Freigabemittel derart
ausgestaltet sind, dass die Auslösekraft
nicht zerstörend
auf die Verriegelungsmittel und/oder das Aufnahmeteil wirkt. Damit
kann auch im Falle einer Notentriegelung eine Beschädigung oder eine
negative Beeinträchtigung
von Bauteilen vermieden werden. Da das sichere Entrasten des Aufnahmeteils
aus seiner Rastposition und damit die Entriegelung des ersten Möbelteils
erst bei Erreichen bzw. bei Überschreiten
der vorgegebenen Krafteinwirkung von außen auf das erste Möbelteil
erfolgt, werden zur Auslösekraft
geringere Außenkräfte bzw. Zugkräfte auf
das erste Möbelteil über die
Verriegelungsmittel bzw. das Aufnahmeteil eingeleitet bzw. von dem
Möbel aufgenommen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes sieht vor,
dass die Verriegelungsmittel ein mit dem ersten Möbelteil
koppelbares Fangelement umfassen, das zur Erreichung der Verriegelungsposition
mit dem ersten Möbelteil
gekoppelt in eine gesicherte Versatzstellung gelangen kann. Eine
solche Anordnung ist besonders zuverlässig bzw. robust. Dabei ist
es von Vorteil, dass das Fangelement erst kurz vor Erreichen der
gewünschten
Schließstellung
des ersten Möbelteils
mit diesem in eine Koppelposition gelangen kann bzw. nur zeitweise
gekoppelt ist. Damit kann die Fangelement-Anordnung vergleichsweise einfach beispielsweise
in einem hinteren Bereich des Möbels
angeordnet werden, z.B. verschwenkbar oder auf andere Weise versetzbar.
Das Fangelement kann mit dem ersten Möbelteil, sobald dieses in die
Nähe der
Verriegelungsposition kommt, gekoppelt bzw. dieses festhaltend in
eine später
wieder freigebbare Verriegelungsstellung gebracht werden, in welcher
das erste Möbelteil
z.B. geschlossen ist. Die Verriegelungsstellung kann danach z.B.
durch Gegendrücken
gegen das erste Möbelteil
gelöst
werden oder auch auf eine andere Weise, z.B. durch Betätigen eines
Entriegelungsschalters.
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Besonders
bevorzugt ist es, dass die Verriegelungsmittel eine Touch-Latch
Anordnung umfassen. Eine Touch-Latch Anordnung ist insbesondere für Anordnungen
mit einem hohen Bedienkomfort vorteilhaft. Außerdem können bewegbare erste Möbelteile
optisch ansprechend ohne Griffe bzw. Griffleisten und dergleichen
ausgestattet werden, da diese nur durch ein leichtes Gegendrücken zum
Beispiel gegen die Frontseite aus einer Verriegelungsposition gelöst werden
können.
Bisher lassen sich Möbel
mit Touch-Latch Anordnung nicht ohne Weiteres öffnen, wenn entsprechende Bauteile
verklemmen bzw. das Entriegeln unmöglich machen. Häufig muss
dann auf das Möbel
so eingewirkt werden, dass eine Beschädigung am Möbel oder an Führungen
bzw. von Teilen der Touch-Latch Anordnung unvermeidbar ist, um das
erste Möbelteil
unsachgemäß zu entriegeln.
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Wenn
eine Touch-Latch Anordnung vorgesehen ist, können insbesondere die Verriegelungsmittel Teil
der Touch-Latch Anordnung sein. Wird eine Touch-Latch Anordnung
verwendet, kann erfindungsgemäß das erste
Möbelteil
sowohl auf die beschriebene Weise durch Gegendrücken gegen das erste Möbelteil
aus der Verriegelungsposition freigesetzt werden, als auch durch
Ziehen am ersten Möbelteil bzw.
an der Schublade in dessen Öffnungsrichtung. Für die Einleitung
von Zugkräften
am ersten Möbelteil sind
an diesem ggf. notwendige Maßnahmen
vorzusehen, beispielsweise eine Griffleiste, ein Griff bzw. eine
hintergreifbare überstehende
Frontpartie.
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Auch
ist ein Öffnen
der Schublade mit einem Saugnapf oder mit Hilfsmitteln denkbar,
die man seitlich oder hinter der Schubladenfront einschieben bzw.
drehen kann. Auch kann bei mehreren vorhandenen Schubladen eine
zur verklemmten Schublade oberhalb, unterhalb oder seitlich benachbarte
Schublade geöffnet
werden, so dass man Zugang zur Front der verklemmten Schublade bekommt
und diese durch Ziehen öffnen
kann.
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Vorteilhafterweise
sind das Aufnahmeteil und die Verriegelungsmittel um eine gemeinsame Achse
verschwenkbar. Auf diese Weise kann die Gesamtanordnung weiter vereinfacht
werden und benötigt
zudem relativ wenig Bauraum. Des Weiteren lassen sich zum Beispiel
bestehende Möbel
mit Touch-Latch Anordnungen mit einem oder zwei verschwenkbaren
Verriegelungshebeln besonders einfach mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
versehen oder ggf. mit dieser nachträglich umrüsten.
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Ausgehend
von einer Vorrichtung zur Verriegelung eines ersten Möbelteils
in einer Schließstellung
gegenüber
einem zweiten Möbelteil,
wobei über einen
Auslösevorgang
die Verriegelung aufhebbar ist, liegt ein weiterer wesentlicher
Aspekt der Erfindung darin, dass Freigabemittel vorgesehen sind,
mit welchen im montierten Zustand der Vorrichtung bei Erreichen
einer vorgegebenen Auslösekraft
von außen
auf das erste Möbelteil
in dessen Öffnungsrichtung
eine Entriegelung des ersten Möbelteils
vornehmbar ist, wobei die Freigabemittel eine lösbare Rastverbindung umfassen.
Eine lösbare
Rastverbindung ist einfach bzw. platzsparend einrichtbar und zeichnet
sich insbesondere durch eine vergleichsweise hohe Zuverlässigkeit
aus. Insbesondere kann vorteilhafterweise die weiter oben erläuterte Anordnung
mit der lösbaren
Rastverbindung, welche im Falle einer Notentriegelung greift, auch
ohne die übergeordnete
Verriegelung zur Schließsicherung z.B.
mittels Touch-Latch vorgesehen werden. Dann funktioniert die oben
als Notentriegelung ausgebildete Anordnung sozusagen als eigentliche
bzw. alleinige Verriegelung des ersten Möbelteils. Damit kann zum Beispiel
auch ein Art Kindersicherung realisiert werden, z.B. bei der eine
erwachsene Person die Rastkraft der lösbaren Rastverbindung überwinden kann,
für ein
Kind dies aber nicht ohne Weiteres möglich ist.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Möbel, welches
eine der oben genannten Vorrichtungen aufweist. Auf diese Weise
lassen sich insbesondere Möbel
mit ausziehbaren Schubladen, Auszügen oder mit Türen oder
Klappen so gestalten, dass die oben genannten Vorteil realisierbar
sind.
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Figurenbeschreibung
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In
den Zeichnungsfiguren sind nachfolgende weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung näher erläutert. Im
Einzelnen zeigt:
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1:
Einen Möbelkorpus
mit einer geöffneten
Schublade in perspektivischer Ansicht von oben,
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2:
eine erfindungsgemäße Schublade
in einem Möbelkorpus
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
in perspektivischer Sicht von hinten,
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3:
eine Detailansicht einer Ausziehführung mit erfindungsgemäßer Vorrichtung
in ausgefahrener Stellung ausschnittsweise und perspektivisch schräg von vorne,
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4:
die Anordnung gemäß 3 in
einer weiteren perspektivischen Ansicht von hinten,
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5:
eine Detailansicht der Ausziehführung
mit erfindungsgemäßer Vorrichtung
gemäß 3 aber
in verriegelter Stellung,
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6:
die Anordnung gemäß 5 jedoch nach
einer Entriegelung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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7:
Detailansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Stellung
aus 5 in Seitenansicht,
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8:
eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung gemäß 7 entlang
der Linie A-A in 7,
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9:
die Anordnung gemäß 7 in
Explosionsdarstellung perspektivisch schräg von oben,
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10:
die Anordnung gemäß 7 nach einer
Entriegelung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
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11:
die Anordnung gemäß 10 unter Weglassung
einzelner Bauteile.
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1 zeigt
schematisiert ein Möbelstück 1 mit
einem Möbelkorpus 2 und
einer darin beweglich geführten
Schublade 3. Die im unteren Bereich des Möbelkorpus 2 angeordnete
Schublade 3 ist im geöffneten
Zustand dargestellt und über
zwei seitliche Führungsschienen
beweglich im Möbelkorpus 2 geführt, von
denen lediglich eine Führung 4 in 1 ersichtlich
ist. Außerdem
ist eine Führung 5 von
zwei weiteren Führungen
oberhalb der Führung 4 im
Möbelkorpus 2 zur
Aufnahme einer weiteren nicht dargestellten Schublade ersichtlich.
Die Führungen 4 und 5 umfassen
insbesondere eine an dem Möbelkorpus 2 fest
angebrachte Korpusschiene, eine an der Schublade 3 angebrachte
Schubladenschiene und ggf. zwischen der Korpus- und der Schubladenschiene
wirkende Mittelschiene. Die Schublade 3 ist mit einer so
genannten Touch-Latch Anordnung versehen und weist daher beispielsweise
keinen Griff an einer Frontblende 3a der Schublade 3 auf.
Wie später noch
näher erläutert kann
die Schublade 3 bei störungsfreier
Funktion bzw. im Normalbetrieb in ihrer geschlossenen und mit dem
Touch-Latch verriegelten Stellung im Möbelkorpus 2 von einer
Bedienperson durch Drücken
auf die Frontblende 3a entriegelt werden. Nach der Entriegelung
kann die Schublade 3 beispielsweise über einen geladenen Energiespeicher
bzw. einen Abdrücker
herausgefahren wird. Der geladene Energiespeicher bzw. der Abdrücker, die hier
nicht dargestellt sind, könnten
z.B. am vorderen Ende der Schubladenschiene angeordnet sein und gegen
einen Anschlag an der Korpusschiene gegenstoßen.
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In 2 ist
ein weiteres Möbelstück 6 mit
einem Möbelkorpus 7 und
einer darin verschieblich bewegbaren Schublade 8 gezeigt.
Das Möbelstück 6 verfügt über eine
Verriegelungsvorrichtung 9 mit einer Synchronisationsstange 10,
einem festgelegten bzw. fest an dem Möbelkorpus angeschraubten Halteteil 11 und
einem versetzbaren bzw. ausklinkbaren Verriegelungsteil 12,
zwischen denen die Synchronisationsstange 10 positioniert
ist. Die Synchronisationsstange 10 synchronisiert die Verschwenkbewegung
von zwei später
noch näher
erläuterten
Fanghebeln 21 und 22.
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3 zeigt
perspektivisch und detailliert die Verriegelungsvorrichtung 9 und
ausschnittsweise die hinteren Endabschnitte von zwei Schubladenschienen 13 und 14,
die jeweils an der in den nachfolgenden Figuren nicht dargestellten
Schublade 8 befestigt sind. Außerdem ist auch der Möbelkorpus 7 in
den nachfolgenden Figuren nicht gezeigt. Die Schubladenschiene 13 verfügt an ihrem
hinteren Ende über ein
justierbares Koppelelement 15 bzw. die Schubladenschiene 14 über ein
entsprechendes Koppelelement 16. Das Halteteil 11 ist über eine
einstückig
daran ausgebildeten Halteplatte 17 mit Anschrauböffnungen
fest an dem Möbelkorpus 7 fixierbar,
beispielsweise an dessen Innenwand oder mittelbar am Möbelkorpus,
z.B. an einem Teil einer Korpusschiene bzw. eines dafür vorgesehenen
Anschraubwinkels an der Korpusschiene befestigbar. Das Verriegelungsteil 12 ist über eine
weiter unten noch näher
beschriebenen Rastverbindung versetzbar bzw. verschwenkbar an einer
Halteplatte 18 angeordnet. Die Halteplatte 18 kann
ebenfalls direkt an dem Möbelkorpus
oder beispielsweise an Teilen einer Korpusschiene befestigt werden.
In 3 ist die nicht verriegelte Stellung der Schublade 8 gezeigt,
wobei das Verriegelungsteil 12 in seiner nicht verschwenkten
Position an der Halteplatte 18 verrastet ist.
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In 4 ist
die Anordnung gemäß 3 in einer
perspektivischen Ansicht von hinten dargestellt. Die Kuppelelemente 15 bzw. 16 verfügen jeweils über eine
Eingreifrolle 19 bzw. 20, welche zur Realisierung
einer Touch-Latch Anordnung jeweils in verschwenkbare Fanghebel 21 bzw. 22 eingreifen
können,
wenn die Schublade 8 in die Schließstellung gelangt. 3 und 4 zeigt
die Stellung der Verriegelungsvorrichtungen 9 bzw. der
Fanghebel 21 und 22 in nicht verriegelter Position
bzw. wenn die Schublade sich im Normalbetrieb in einer Nicht-Schließstellung
befindet. Die Eingreifrollen 19, 20 bzw. die Fanghebel 21, 22 und
die Synchronisationsstange 10 können beispielsweise gemäß bekannter
Touch-Latch Anordnungen funktionieren.
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Wird
die Schublade 8 beispielsweise ausgehend von der Position
gemäß 3 und 4 nach hinten
in den Korpus 7 hineingeschoben, bewegen sich die Schubladenschienen 13, 14 mit
den Koppelelementen 15, 16 so in Richtung der
federbeaufschlagten Fanghebel 21, 22, dass die
Eingreifrollen 19, 20 in die Fanghebel 21, 22 eingreifen
und mit diesen gekoppelt in eine verriegelte bzw. gesichert nach hinten
verschwenkte Stellung der Fanghebel 21, 22 gelangen
(siehe 5). Dabei sind die Fanghebel 21, 22 zurück geschwenkt
und halten die Eingreifrollen 19, 20 in einer
arretierten Stellung, womit auch die entsprechende Schublade 8 im
Möbelkorpus 7 in einer
Schließstellung
arretiert ist. Kommt es nun beispielsweise durch eine Verklemmung
bzw. Verkantung von Bauteilen im Möbelstück 6 zum Beispiel
zu einer Funktionsstörung
des Entriegelungsmechanismus für
die Touch-Latch
Anordnung, so dass die Fanghebel 21, 22 aus der
Position gemäß 5 nicht
in die Position gemäß der 3 und 4 vorschwenken
können,
kann ein erfindungsgemäßer Notöffnungs-
bzw. Notentriegelungsmechanismus ausgelöst werden. Nach Auslösen des
erfindungsgemäßen Notentriegelungsmechanismus
gelangt die Anordnung gemäß 5 in
eine Notentriegelungsposition, die gemäß 6 dargestellt
ist. Die Notentriegelung wird durch Ziehen an der Schublade 8 nach
vorne bzw. in Öffnungsrichtung
bewirkt. Dabei wirkt die Eingreifrolle 20 so auf den Fanghebel 22 ein, dass
das versetzbare Verriegelungsteil 12 aus seiner Rastposition
(gemäß 5)
an der Halteplatte 18 ausrastet. Dabei kann das Verriegelungsteil 12 gemeinsam
mit dem Fanghebel 22 etwas nach vorne verschwenkt werden
und der Fanghebel 22 gibt die Eingreifrolle 20 frei,
womit auch die Schublade 8 geöffnet werden kann. Der Fanghebel 22 wird
also unter Beibehaltung seiner eingerasteten Relativstellung zum
Verriegelungsteil 12 mit diesem gemeinsam nach vorne verschwenkt,
wodurch die Notentriegelung der Touch-Latch Anordnung möglich wird. Über die
Synchronisationsstange 10 wird der Fanghebel 21 entsprechend
der Bewegung des Fanghebels 22 etwas nach vorne verschwenkt
womit gleichzeitig auch die Eingreifrolle 19 frei kommt.
Dazu ist der Fanghebel 21 nach vorne federbelastet ohne
Arretiermöglichkeit
an dem Halteteil 11 verschwenkbar.
-
In 7 ist
die Halteplatte 18 mit dem versetzbaren Verriegelungsteil 12 und
dem Fanghebel 22 in der verriegelten Position gemäß 5 gezeigt. Wie
insbesondere auch aus 8 und 9 hervorgeht,
ist der Fanghebel 22 zwischen einem Kulissenteil 12a und
einem Rastteil 12b des Verriegelungsteils 12,
die miteinander fest verbunden sind, verschwenkbar um eine Achse
S aufgenommen. Zur Erreichung der Notentriegelungs-Position gemäß 6 muss
das Verriegelungsteil 12 bzw. das Rastteil 12b aus
der in 7 und 8 gezeigten Rastposition entrastet
werden. Dabei ist die über
einen federnden Rastbolzen 23 am Rastteil 12b eingerichtete Rastposition
des Verriegelungsteils 12 zu überwinden. Der Rastbolzen 23 ist
in einer Bohrung 24 im Rastteil 12b überstehend
aufgenommen und darin über
eine Spiralfeder 25 federnd nachgiebig untergebracht. In
der verriegelten Position des Verriegelungsteils 12 greift
der Rastbolzen 23 in eine Rundbohrung 26 der Halteplatte 18 ein
und stößt dabei z.B.
an eine Innenwandung des Möbelkorpus 7.
Die Rundbohrung 26 könnte
grundsätzlich
auch als eine Vertiefung in der Halteplatte 18 ausgestaltet
sein.
-
Der
Fanghebel 22 ist mit Hilfe eines darin verschieblich aufgenommenen
Stiftes 28 über
als Führungsnut 29 ausgebildete
Vertiefungen im Kulissenteil 12a an diesem geführt und
in einer Arretierstellung im Verriegelungsteil 12 bei nahezu
vollständig
zurückgeschwenkten
Stellung des Fanghebels 22 arretierbar, was der Darstellung
gemäß 5 und 7 entspricht.
-
An
der Halteplatte 18 ist ein zu deren Flachseite senkrecht
angeordneter Achsstift 30 vorgesehen, auf dem das Verriegelungsteil 12 mit
dem Fanghebel 22 aufgeschoben ist. Eine am Achsstift 30 aufgenommene
Druckfeder 31 ist so positioniert, dass in entriegelter
Stellung des Verriegelungsteils 12 gemäß 10 und 11 der
Rastbolzen 23 durch die Druckfeder 31 in einem
gekrümmt
ausgebildeten Langloch 32 aus einer unteren Lage gemäß 11 in
eine obere Lage (nicht dargestellt) gedrängt wird, welche sich auf Höhe der Rundbohrung 26 befindet. In
dieser Lage kann der Rastbolzen 23 beim Zurückfahren
der Schublade ohne Weiteres und sicher in die Rundbohrung 26 zurückschnappen.
Hierzu stößt beim
nächsten
Zurückfahren
der Schublade 8 die Eingreifrolle 19 bzw. durch
die Synchronisation die Eingreifrolle 20 gegen Anlageflächen 21a und 22a der
Fanghebel 21 und 22. Dabei wird der Fanghebel 22 gemeinsam
mit dem Verriegelungsteil 12 in dessen zurückgeschwenkte
Position gedrückt,
so dass der Rastbolzen 23 aus der oberen Lage im Langloch 32 in
die Rundbogen 26 einrasten kann. Dabei federt der Rastbolzen 23 entgegen
der Federkraft der Spiralfeder 25 kurzzeitig zurück, um den
Zwischenbereich zwischen dem Langloch 32 und der Rundbohrung 26 zu überbrücken. Sobald
der Rastbolzen 23 in die Rundbohrung 26 eingerastet
ist und das Verriegelungsteils 12 damit in seine Ausgangslage
zurückbewegt
ist, wird durch das weitere Gegendrücken der Eingreifrolle 20 gegen
die Anlagefläche 22a der Fanghebel 22 aus
seiner arretierten Position gegenüber dem Verriegelungsteils 12 gelöst und schnappt etwas
zurück
in seine Ausgangslage bzw. entriegelte Stellung. In dieser Stellung
kann beim nächsten
Zurückfahren
der Schublade 8 die Eingreifrolle 20 wieder vom
Fanghebel 22 gefangen werden und gekoppelt in die Arretierung
gelangen.
-
Bei
der Auslöse-
bzw. Entriegelungsbewegung des Verriegelungsteils 12 mit
dem dazu fest arretierten Fanghebel 22 kann dieser maximal
um einen Winkel α (siehe 11)
nach vorne verschwenkt werden, wobei der Rastbolzen 23 aus
der Rundbohrung 26 bis in die untere Lage im Langloch 32 gelangen
kann. Der maximale Verschwenk- bzw.
-
Verdrehwinkel α des Verriegelungsteils 12 wird
durch die Position der Rundbohrung 26 bzw. des Langlochs 32 bzw.
durch die Länge
des Langlochs 32 bestimmt und kann unterschiedlich eingestellt
werden und liegt z.B. im Bereich von ca. 30 Winkelgrade. Zur sicheren
Aufnahme des Rastteils 12b in der Normalstellung bzw. in
der Stellung, in welcher der Rastbolzen 23 in der Rundbohrung 26 einrastet,
ist an der Halteplatte 18 eine entsprechende U-förmige Haltelasche 33 ausgebildet,
an welcher das Rastteil 12b in Anlage kommen kann.
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Die
Koppelelemente 15 und 16 umfassen jeweils ein
Einstellrad 34 und 35, über welche die Eingreifrollen 19 und 20 in
ihrer Position relativ zur jeweiligen Schubladenschiene 13 und 14 in
deren Längsrichtung
feinjustiert werden können.
Damit lässt
sich insbesondere für
jede Schubladenschiene 13 und 14 eine Tiefenverstellung
beispielsweise von ca. +/–3 mm
ermöglichen,
womit auch ein Öffnungsspalt
zwischen einer Vorderkante des Möbelkorpus 7 und
der Front der Schublade 8 einstellbar ist. Dies ist insbesondere
zum Eindrücken
der Schublade bei einer Touch-Latch Anordnung notwendig bzw. dient
zum Ausgleich von gegebenenfalls auftretenden Abweichungen von idealen
Montagepositionen der Korpusschiene bzw. der Schubladenschiene.
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Zur
Synchronisation der Bewegung der beiden Fanghebel 21 und 22 ist
die Synchronisationsstange 10 an entsprechenden Stiftabschnitten
aufgenommen, beispielsweise an einem Stift 36 (siehe 8)
am Kulissenteil 12a, der insbesondere parallel zum Achsstift 30 orientiert
ist. Die Synchronisationsstange 10 ist außerdem am
Achsstift 30 bzw. an einem entsprechend positionierten
Achsstift am Fanghebel 21 drehbar aufgenommen.
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Über eine
Fixierscheibe 27 auf dem Achsstift 30 kann die
Anpresskraft des Verriegelungsteils 12 gegenüber der
Halteplatte 18 eingestellt werden, womit auch die Kraft
beeinflusst wird, welche notwendig ist, das Verriegelungsteil 12 aus
seiner Ausgangsstellung gemäß 7 durch
Ziehen an der Schublade 8 in die ausgelöste Stellung gemäß 10 zu bringen.
Insbesondere muss die gesamte Anordnung so eingestellt sein, dass
dabei andere Bauteile zum Beispiel der Fanghebel 22 oder
die Eingreifrolle 20 nicht beschädigt werden.
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Prinzipiell
kann eine Touch-Latch Anordnung auch nur auf einer Seite einer Schublade
vorgesehen sein. Dann wäre
auch keine Synchronisationsstange notwendig, z.B. bei relativ schmalen
Schubladen.
-
Ebenso
wäre es
vorstellbar, dass eine Notöffnungsanordnung
auf jeder Seite der Schublade vorhanden ist.
-
Auch
kann es die erfindungsgemäße Notöffnung mit
einer Kindersicherung bzw. mit einem Wechselschließsystem
kombiniert werden.
-
- 1
- Möbelstück 32
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Schublade
- 3a
- Frontblende
- 4
- Führung
- 5
- Führung
- 6
- Möbelstück
- 7
- Möbelkorpus
- 8
- Schublade
- 9
- Verriegelungsvorrichtung
- 10
- Synchronisationsstange
- 11
- Halteteil
- 12
- Verriegelungsteil
- 12a
- Kulissenteil
- 12b
- Rastteil
- 13
- Schubladenschiene
- 14
- Schubladenschiene
- 15
- Koppelelement
- 16
- Koppelelement
- 17
- Halteplatte
- 18
- Halteplatte
- 19
- Eingreifrolle
- 20
- Eingreifrolle
- 21
- Fanghebel
- 22
- Fanghebel
- 23
- Rastbolzen
- 24
- Bohrung
- 25
- Spiralfeder
- 26
- Rundbohrung
- 27
- Fixierscheibe
- 28
- Stift
- 29
- Führungsnut
- 30
- Achsstift
- 31
- Druckfeder
- 32
- Langloch
- 33
- Haltelasche
- 34
- Einstellrad
- 35
- Einstellrad
- 36
- Stift