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Die
Erfindung betrifft ein beleuchtbares Bedienelement mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Das Bedienelement kann beispielsweise
ein Stellrad, ein Schalter, ein Taster oder dgl. sein und ist insbesondere
zur Verwendung in Kraftwagen vorgesehen. Beleuchtbare Bedienelemente
werden verwendet, um sie bei Nacht zuverlässig erkennen,
finden und bedienen zu können. Sie sollen durch ihre Beleuchtung
im Dunkeln gut und einwandfrei erkennbar sein, jedoch einen Fahrzeugführer
nicht blenden.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE 10 2006 049 474 A1 ist ein beleuchtbares
Stellrad bekannt, das einen sternförmigen, transparenten
Körper als Lichtleiter aufweist. Zur Beleuchtung wird eine
Lichtquelle, beispielsweise eine LED, in einem Mittelloch des sternförmigen,
transparenten Körpers angeordnet, eine Wandung des Mittellochs
bildet eine Lichteintrittsfläche. Der transparente Körper
kann auch als glasklar bezeichnet werden, er weist eine allenfalls vernachlässigbare
Lichtstreuung in seinem Innern auf, so dass beispielsweise ein Bild
durch ihn hindurch erkennbar bliebe. Anstatt Spitzen weisen „Sternstrahlen” des
sternförmigen, transparenten Körpers ebene Flächen
in Tangentialflächen auf, die Lichtaustrittsflächen
bilden. Der sternförmige, transparente Körper
ist ummantelt von einem lichtundurchlässigen Körper,
der Durchbrechungen an den Lichtaustrittsflächen des sternförmigen,
transparenten, den Lichtleiter bildenden Körpers aufweist.
Bei Beleuchtung sind die Lichtaustrittsflächen hell und
im Dunkeln gut erkennbar. Allerdings tritt das Licht als gerichteter
Lichtstrahl aus und kann einen Fahrzeugführer blenden.
Um einen diffusen, also streuenden Lichtaustritt zu erreichen, können
die Lichtaustrittsflächen aufgerauht sein. Das bekannte
Stellrad ermöglicht keine unterschiedlichen Lichtfarben.
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Aus
dem Gebrauchsmuster
DE
20 2007 010 136 U1 ist ein beleuchtbares Stellrad bekannt,
bei dem das Licht einer Lichtquelle, beispielsweise einer LED, die
in einer Mitte des Stellrads angeordnet ist, durch einen Lichtleiter
auf ein lichtdurchlässiges Symbol am Umfang des Stellrads
fällt. Der Lichtleiter verändert die Wellenlänge
des Lichts in beispielsweise orange, so dass das Symbol bei Nachtbetrieb orange
erscheint. Andere Symbole sind in Umfangsrichtung versetzt auf der
Mantelfläche des Stellrads angeordnet, so dass Licht der
Lichtquelle diese Symbole seitlich am Lichtleiter vorbei beleuchtet.
Diese Symbole erscheinen im Licht der Lichtquelle, also beispielsweise
weiß. Zusätzlich können die Symbole mit
verschiedenen Farben lichtdurchlässig beschichtet sein,
so dass sie im Tagbetrieb bei ausgeschalteter Lichtquelle in diesen
Farben erscheinen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, den Lichtaustritt eines beleuchtbaren Bedienelements
zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße
Bedienelement weist einen transparenten Körper mit einer
Lichteintrittsfläche und mindestens einer Lichtaustrittsfläche
auf. „Transparent” wird umgangssprachlich auch
als „glasklar” bezeichnet und bedeutet, dass Licht
im Körper allenfalls gering gestreut wird; an Oberflächen
des Körpers wird Licht gebrochen und/oder reflektiert.
Des Weiteren weist das erfindungsgemäße Bedienelement
einen transluzenten Körper auf, der mindestens eine Lichteintrittsfläche
aufweist, die der mindestens einen Lichtaustrittsfläche
des transparenten Körpers zugeordnet ist. Das bedeutet,
dass Licht, welches aus der mindestens einen Lichtaustrittsfläche
des transparenten Körpers austritt, in die zugeordnete
Lichteintrittsfläche des transluzenten Körpers
eintritt. Des Weiteren weist der transluzente Körper mindestens eine
Lichtaustrittsfläche auf, die bei Beleuchtung hell erscheint,
d. h. von innen beleuchtet ist. Transluzent bedeutet, dass der Körper
zwar lichtdurchlässig ist, das Licht jedoch in seinem Innern
streut. Ein Bild wäre durch einen transluzenten Körper
nicht oder allenfalls unscharf erkennbar. An Oberflächen
des transluzenten Körpers wird Licht gebrochen und/oder gestreut.
Der transluzente Körper kann mit Abstand vom transparenten
Körper angeordnet sein, vorzugsweise ist er direkt auf
den transparenten Körper aufgesetzt und ummantelt den transparenten
Körper oder bedeckt die Oberfläche/n, die die
mindestens eine Lichtaustrittsfläche aufweist. Die Herstellung beider
Körper kann in Zweikomponenten-Spritzgußtechnik
erfolgen. Durch die Lichtstreuung des transluzenten Körpers
tritt Licht nicht gerichtet als Lichtstrahl aus, sondern die mindestens
eine Lichtaustrittsfläche erscheint bei Beleuchtung als
helle Fläche, der Lichtaustritt ist diffus. Eine Blendgefahr
ist dadurch niedrig, trotzdem ist die mindestens eine Lichtaustrittsfläche
des Bedienelements bei Nachtbetrieb, d. h. bei Beleuchtung im Dunkeln,
gut erkennbar und zwar aus einem großen, räumlichen Winkelbereich.
Letzteres hat den Vorteil, dass das Bedienelement aus verschiedenen
Blickrichtungen nahezu ohne Einschränkung gut erkennbar
ist, so dass die Einbaulage des Bedienelements nicht auf den Fahrzeugführer
ausgerichtet erfolgen muss.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist die mindestens eine
Lichtaustrittsfläche des transluzenten Körpers
die Form eines Symbols auf, wobei das Symbol auch invertiert dargestellt
sein kann. Das Bedienelement gibt dadurch einen Hinweis auf seine
Funktion.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine farbige Lichtquelle vor,
sie kann beispielsweise oranges, rotes oder grünes Licht
emittieren. Farbig beleuchtete Symbole können aus Gründen
der Optik „Nachtdesign” erwünscht sein,
außerdem ist die Blendwirkung im Vergleich mit weißem
Licht weiter verringert und bestimmte Farben verringern eine Augenermüdung.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine lichtundurchlässige
Beschichtung des transluzenten Körpers vor, aus der die
mindestens eine Lichtaustrittsfläche ausgespart ist. Es
kann beispielsweise eine Beschichtung mit Lack erfolgen, die sehr
feine Symbole mit dünner Strichstärke und kleinem
Linienabstand ermöglicht. Die Beschichtung kann aufgedruckt
werden oder es wird ein lichtempfindlicher Fotolack aufgetragen
und belichtet oder ein sog. Laserlack aufgetragen und die Symbole
mit Laser hergestellt. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
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Für
eine griffige Oberfläche des Bedienelements sieht eine
Ausgestaltung der Erfindung eine gummierte Beschichtung vor. Die
Beschichtung kann aufgezogen, aufgeklebt oder im Mehrkomponenten-Spritzgußtechnik
hergestellt werden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine farbige Lichtaustrittsfläche
des transluzenten Körpers vor. Mehrere Lichtaustrittsflächen
können verschiedenfarbig sein. So sind beispielsweise eine blaue
Lichtaustrittsfläche für „kalt” und
eine rote Lichtaustrittsfläche für „warm” möglich.
Die Farbe kann beispielsweise aufgedruckt sein, so dass sie sowohl
unbeleuchtet bei Tag und beleuchtet bei Nacht sichtbar ist.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der transparente Körper
einen lichtdurchlässigen, farbigen Körper aufweist.
Der farbige Körper kann transluzent oder transparent sein.
Es kann der transluzente Körper farbig sein oder der farbige
Körper ist zusätzlich zum transluzenten Körper
vorhanden. Diese Ausgestaltung ist insbesondere für ein Nachtdesign
mit farbig, beispielsweise orange, rot oder grün leuchtenden
Lichtaustrittsflächen vorgesehen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Bedienelements in perspektivischer Darstellung;
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2 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Bedienelements in perspektivischer Darstellung; und
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3 und 4 Einzelteile
des Bedienelements aus 2.
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Das
in 1 dargestellte, erfindungsgemäße,
beleuchtbare Bedienelement 1 ist ein Stellrad, welches
zum Bewegen von nicht dargestellten Lüftungsklappen in
einem Kraftwagen vorgesehen ist. Das Stellrad 2 weist die
Form eines scheibenförmigen Rades mit einer Abflachung
an einer Umfangsstelle und einem Mittelloch 3 auf. Das
Mittelloch 3 ist auf einer Seite des Stellrads 2 durch
einen rohrförmigen Kragen 4 verlängert,
der ein Innenprofil 5 zu einem durch Formschluss drehfesten
Aufsetzen auf eine nicht dargestellte Welle aufweist. Die nicht
dargestellte Welle ist zum Verstellen der Lüftungsklappen
mit dem Stellrad 2 drehend antreibbar.
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Das
Stellrad 2 weist einen inneren, transparenten („glasklaren”)
Körper 6 und einen äußeren, transluzenten
Körper 7 auf. „Transluzent” bedeutet, dass
der ringförmige, äußere Körper 7 Licht
in seinem Innern streut. Der äußere Körper 7 umschließt den
inneren Körper 6 nach Art eines Radreifs, wobei er
sich nur über ungefähr ¾ des Umfangs
erstreckt und im Bereich der Abflachung unterbrochen ist. Beide
Körper 6, 7 bestehen aus Hartkunststoff,
beispielsweise aus Polycarbonat. An seiner Mantelfläche
weist der transluzente Körper 7 erhaben ausgebildete
Symbole 8 auf, die Stellungen der nicht dargestellten Lüftungsklappen
symbolisieren.
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Eine
Wandung des Mittellochs 3 bildet eine Lichteintrittsfläche
des transparenten, inneren Körpers 6. Eine Mantelfläche
des transparenten Körpers 6, auf der der äußere,
transluzente Körper 7 unmittel aufsitzt, bildet
eine Lichtaustrittsfläche des transparenten Körpers 6.
Eine Innenfläche des transluzenten Körpers 7 bildet
eine Lichteintrittsfläche und äußere Oberflächen
der erhabenen Symbole 8 bilden Lichtaustrittsflächen
des transluzenten Körpers 7. Als Lichtquelle wird
beispielsweise eine weiße oder farbige LED im Mittelloch 3 des
Stellrads 2 angeordnet (nicht dargestellt).
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Das
Stellrad 2 ist mit einer gummiartigen Beschichtung 9 aus
einem Weichkunststoff ummantelt, die im Ausführungsbeispiel
durchsichtig dargestellt ist, um die beiden Körper 6, 7 sichtbar
zu machen. Am Umfang weist die Beschichtung 9 eine Dicke
auf, die einer Höhe der erhabenen Symbole 8 entspricht, die
aus der Beschichtung 9 ausgespart sind. Auf der in 1 sichtbaren
Stirnseite des Stellrads 2 ist die Beschichtung 9 flach
kegelförmig, so dass sie innen bündig an den Kragen 4 anschließt.
Die beiden Körper 6, 7 und die Beschichtung 9 sind
in einer Dreikomponenten-Spritzgußtechnik hergestellt.
Unbeleuchtet bei Tagbetrieb sind die Symbole 8 als weiße oder
hellgraue Flächen in der Beschichtung 9 des Stellrads 2 zu
sehen.
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Bei
Nachtbetrieb im Dunkeln wird das Stellrad 2 durch eine
im Mittelloch 3 angeordnete, beispielsweise orangefarbene,
in 1 nicht dargestellte LED beleuchtet. Das Licht
der LED tritt durch die Wandung des Mittellochs 3, die
die Lichteintrittsfläche bildet, in den transparenten,
inneren Körper 6 ein. Am Umfang, der die Lichtaustrittsfläche
des transparenten Körpers 6 bildet, tritt das
Licht aus und durch die Innenumfangsfläche des transluzenten äußeren
Körpers 7 in diesen ein. Das Licht wird im transluzenten
Körper 7 gestreut, wodurch eine gute Lichtverteilung
in Richtung des Außenumfangs erreicht wird. Das diffuse
Licht beleuchtet die erhabenen Symbole 8, so dass diese
im Dunkeln aus allen Richtungen gut erkennbar sind, ohne zu blenden.
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Das
in 2 dargestellte, beleuchtbare, erfindungsgemäße
Bedienelement 1 ist ebenfalls ein Stellrad 2,
es hat die Form eines Kreissektors und ist hohl mit einer Umfangswand
und zwei Stirnwänden ausgebildet. Das Stellrad 2 weist
einen Grundkörper 10 aus lichtundurchlässigem
Hartkunststoff, beispielsweise aus Polycarbonat, auf. Die Umfangsfläche
ist mit einer gummiartigen Beschichtung 9 versehen, die
an Lichtaustrittsflächen ausgespart ist. Zwischen der Beschichtung 9 und
dem Grundkörper 10 befindet sich der in 3 als
Einzelteil dargestellte, transluzente Körper 11,
der in 2 von der Beschichtung 9 abgedeckt und
deswegen nicht sichtbar ist. Der transluzente Körper 11 weist
die Form eines Streifens einer Zylinderschale mit niedrigen Stirnwänden
auf. Auch er ist im Bereich der Lichtaustrittsflächen ausgespart.
Der Grundkörper 10, der transluzente Körper 11 und
die Beschichtung 9 sind in einer Dreikomponenten-Spritzgußtechnik
hergestellt.
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In
den Grundkörper 10 ist der in 4 dargestellte
Körper 12 eingesetzt, der aus einem transparenten
(„glasklaren”) Hartkunststoff besteht. Er hat ebenfalls
die Form eines Streifens einer Zylinderschale mit einer Stirnwand
auf einer Seite, die an einer Innenseite einer Stirnwand des Grundkörpers 10 anliegt.
Von einer Mantelfläche stehen zwei prismenförmige
Erhebungen 13 parallel zueinander nach außen ab.
Die Erhebungen 13 weisen quadratische Querschnitte mit
gerundeten Ecken auf, ihre Außenflächen bilden
Lichtaustrittsflächen 14 und verlaufen in Umfangsrichtung.
In montiertem Zustand sind die Lichtaustrittsflächen 14 in
etwa bündig mit einer Außenseite der Beschichtung 9.
Die Lichtaustrittsflächen 14 weisen eine blaue
und eine rote Beschichtung auf, die „kalt” und „warm” symbolisieren
und sowohl unbeleuchtet als auch beleuchtet blau und rot erscheinen.
Zwischen den Erhebungen 13 weist der transparente Körper 12 zwei
linienförmige, in Umfangsrichtung verlaufende und gekrümmte
Elemente 15 aus lichtdurchlässigem, transparentem
oder transluzentem Hartkunststoff auf, die beispielsweise rot eingefärbt
sind. Auch ihre Außenflächen bilden Lichtaustrittsflächen 16.
In montiertem Zustand befinden sich die streifenförmigen
Elemente 15 in Aussparungen der Beschichtung 9,
so dass ihre Lichtaustrittsflächen 16 sichtbar
sind. In montiertem Zustand bilden die beiden Elemente 15 eine
Art unterbrochene Linie, die von der blauen Lichtaustrittsfläche 14 zur
roten Lichtaustrittsfläche 14, also von „kalt” zu „rot” bzw.
umgekehrt verläuft. Sie ist tags unbeleuchtet und nachts
als beleuchtete, aufgrund der Färbung der Elemente 15 einfarbige
Linie sichtbar.
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- 1
- Bedienelement
- 2
- Stellrad
- 3
- Mittelloch
- 4
- rohrförmiger
Kragen
- 5
- Innenprofil
- 6
- transparenter
Körper
- 7
- transluzenter
Körper
- 8
- Symbole
- 9
- Beschichtung
- 10
- Grundkörper
- 11
- transluzenter
Körper
- 12
- transparenter
Körper
- 13
- Erhebung
- 14
- Lichtaustrittsfläche
- 15
- Elemente
- 16
- Lichtaustrittsfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006049474
A1 [0002]
- - DE 202007010136 U1 [0003]