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Die
Erfindung betrifft einen Schutzanzug mit Haube und einer Zwangsbelüftung,
wobei die Atemluft in einen im Wesentlichen ringförmigen
Atemschlauch eingeleitet wird, der um den Hals des Trägers
angeordnet ist und über im Bereich der Atemöffnungen
des Trägers vorhandene Löcher die Atemluft abgibt.
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Schutzanzüge
dienen dem Schutz gegen in einer Umgebung vorhandene Giftstoffe,
insbesondere flüssige und feste Gefahrenstoffe. Gegen eine
mit Schadstofffen, z. B. Stäuben wie Asbest, oder biologischen
Gefahrstoffen wie Viren, Bakterien und Pilze sowie ausfilterbare
Schadgase sind an den Schutzanzügen Hauben angebracht.
In diese Haube wird die Atemluft entweder direkt oder über
den Schutzanzug über ein entsprechendes Rohrsystem eingebracht.
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Unter
Zwangsbelüftung wird hier verstanden, daß die
Atemluft unter einem, vorzugsweise einstellbaren, Überdruck
zugeführt wird. Der Überdruck ist auch erforderlich,
um zusätzlich das Eindringen von Umgebungsstoffen zu verhindern.
Die abzuführende Luft wird bei porösen Stoffen über
die Poren, in jedem Falle aber auch zusätzlich über
entsprechende Überdruckventile abgeführt.
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Schutzanzüge
werden meist in Betriebsräumen, z. B. Lackkabinen oder
Räumen mit Spezialatmosphäre, benutzt. Sie werden
daher über einen Außenanschluß an ein,
in solchen Räumen ohnehin häufig vorhandenes oder
leicht installierbares, Druckluftsystem mit Hilfe eines Schlauches
angeschlossen. Wegen der schon aus Gründen der Handhabbarkeit
beschränkten Länge des Schlauches kann sich aber
der Anzugträger nicht über einen gewissen Radius
hinaus bewegen. Es ist aber wünschenswert, daß der
Anzug auch ungehindert über größere Entfernungen
benutzt werden kann.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein
tragbares Gebläse am Anzugträger befestigt ist,
das die Atemluft über Filter ansaugt und zumindest in den
Atemluftschlauch der Haube, aber ggfs. auch in den Körperbereich
des Anzuges, einführt.
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Dadurch
wird erreicht, daß sich der Anzugträger ohne lästige
Verbindung über einen Schlauch frei bewegen kann.
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Bevorzugt
ist die Energiequelle ebenfalls tragbar und wird mitgeführt.
Dadurch wird die Beweglichkeit des Trägers weiter erhöht
und Versorgungsautonomie erreicht.
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Bevorzugt
ist das Gebläse, besonders bevorzugt mit seiner Energiequelle,
im Innern des Anzuges, z. B. ggf. auch am Anzugträger selbst,
angebracht.
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Die
Filter für die Atemluft befinden sich dann zweckmäßig
und bevorzugt außen am Anzug zwischen Innen- und Außenraum.
Durch diese Lösung wird das Gebläse nicht kontaminiert,
während die Filter und/oder deren Filtereinsätze
verhältnismäßig einfach abzubauen und
für eine neue Verwendung zu reinigen und zu bestücken
sind.
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Um
diese für den Träger besonders vorteilhaften Lösungen
optimal nutzen zu können, soll auch die Luftzuführung
zu den Atemöffnungen verbessert werden. Ein Gebläse
für diesen Zweck setzt vorzugsweise zwischen 120 und 200
l/min um. Solche Gebläse werden z. B. von der britischen
Firma Scott und der US-Firma 3M geliefert. Darauf wird wegen der Einzelheiten
des Gebläses ausdrücklich verwiesen.
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Im
Vergleich zu einem Anschluß an Druckluftsysteme, wie z.
B. im obengenannten Stand der Technik benutzt, mit denen ohne weiteres
praktisch beliebig große Luftmenge durchgesetzt werden
können, soll auch mit einem Gebläse die Norm EN
12941 hinsichtlich des CO2-Gehaltes
der Atemluft eingehalten werden.
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Hierzu
weist der ringförmige Atemschlauch, oder auch ein kreisbogenförmiger
Schlauchteil, in Halshöhe unterhalb der Atemöffnungen
Mund/Nase zwischen 7 bis 11 Löcher, besonders bevorzugt
9 Löcher, mit einem Durchmesser zwischen 5 und 7 mm, besonders
bevorzugt 6 mm, auf. Bevorzugt liegt die Auslaßfläche
der Löcher im Bereich von 10–3 m2 Bevorzugt sind die Löcher parallel
zueinander (d. h. In einer die Schlauchachse einschließenden
Ebene) und unter 45° zur Trägerperson geneigt
angeordnet. Es hat sich gezeigt, daß so Luft mit ausreichend
niedrigem CO2-Gehalt vor den Atemöffnungen,
insbesondere im Hinblick auf Norm EN 12941, aufrechterhalten
werden kann.
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Bevorzugt
wird die Luft in den ringfömigen Atem an dem/den von der Öffnungsreihe
abgewandten Ende(n) in entgegengesetzter Richtung zur Mitte eingeblasen.
Durch das Gegeneinanderblasen des Luftstromes vom Gebläse
wird für einen sicheren Austritt der Luft aus den Löchern
gesorgt.
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Bevorzugt
ist am Atemluftschlauch im Vorderbereich, besonders bevorzugt symmetrisch
zur Mitte des Vorderbereichs, ein um die Längsachse des
Schlauchbogens schwenkbarer Bügel schwenkbar angebracht,
der so bemessen ist, daß er sich im oberen Brustbereich
der Trägerperson abstützt. Dadurch wird erreicht,
daß der Schlauchbogen und damit die Löcher weitestgehend
im richtigen Abstand und Winkel zu den Atmungsorganen bleiben.
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Bevorzugt
besteht der Bügel aus einem Schaumstoffstreifen aus festerem
Schaumstoff, der über den Schlauchbogen gezogen ist.
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Bevorzugt
weist der Schlauchbogen eine zweite Lochreihe auf, die um 30° zur
Senkrechten von der Trägerperson weg geneigt ist. Besonders
bevorzugt liegt die Lochreihe in einer die Schlauchachse enthaltenden
Ebene. Besonders bevorzugt liegt die Anzahl der Löcher
zwischen 5 und 7 und ganz besonders bevorzugt bei 6. Durch derartige
Löcher wird Luft ausgeblasen, die ein Beschlagen der Sichtscheibe
der Haube verhindert.
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Der
Durchmesser der Löcher der 2. Lochreihe liegt bevorzugt
zwischen 1,8 und 2,2 mm, ganz besonders bevorzugt bei 2 mm.
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Bevorzugt
liegt die Gesamtaustrittsfläche der 2. Lochreihe bei 1,25–5 m2.
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Bevorzugt
ist die Haube im oberen Bereich derart bemessen, daß unter
ihr ein Kopfschutz, z. B. ein harter Schutzhelm, getragen werden
kann. Durch die sorgfältige Bemessung und Anordnung der
Belüftung kann eine größere Haube auch
bei Vorhandensein nur eines Gebläses verwendet werden,
ohne die Einhaltung der CO2-Obergrenze zu
gefährden.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, auf die wegen ihrer großen Klarheit und Übersichtlichkeit
hinsichtlich der Offenbarung ausdrücklich verwiesen wird,
noch näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 Eine
Vorderansicht im Schnitt eines erfindungsgemäßen
Schutzanzuges.
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2 Eine
Rückenansicht, im Schnitt, einer erfindungsgemäßen
Haube
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3 Eine
perspektivische Ansicht des Atemschlauches mit Anschluß und
Löchern.
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In 1 ist
schematisch im Schnitt ein insgesamt mit 1 bezeichneter
Schutzanzug gegen chemische Stoffe mit einer daran angebrachten
Haube 2 gegen giftige oder erstickende Gase gezeigt. Der Schutzanzug
ist aus einem kunststoffbasierten Material, bevorzugt einem Spinn-Vliesstoff
aus PE und/oder PP. Er kann auch ein zusätzliches Folienmaterial
oder eine Beschichtung als Barriereschutz aufweisen, wie z. B. PP,
PE, PU, CPE, Polyester.
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Der
(Zwangs-)Belüftung dient ein Gebläse 4, das über
einen oder zwei Filter 6 bzw. 8 die den Schutzanzug 1 umgebende
Außenluft ansaugt, die über einen Schlauch 12 zum
Atemluftschlauch 14 gefördert wird. Diese Zuführung
von Luft bewirkt einen positiven Trageeffekt (z. B. Temperaturreduzierung im
ganzen Anzug). Dieser ist ein Ringschlauch, im Ausführungsbeispiel
ein Spiralschlauch aus elastischem Kunststoff, z. B. PVC, so daß er
zum Anlegen verbogen werden kann, insbesondere aber gegen leichtere
Kräfte, wie sie bei Bewegungen des Anzugträgers
auftreten, formfest ist. Weitere Einzelheiten werden bei 3 noch
näher erläutert.
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Die
Haube hat ein Visier 16, das durch die günstige
Gestaltung des Atemluftschlauches verhältnismäßig
groß, z. B. 25 cm × 55 cm (d. h. z. B. ca. 0,15
m2), gehalten werden kann, was für
die Arbeit im Schutzanzug wesentlich ist. Die Haube ist auch so hoch,
daß unter ihr ein fester Helm 18 angezogen werden
kann, der, da die Haube selbst i. d. R. aus weichem Material ist,
wesentlich zur Sicherheit der Trägerperson beiträgt.
Unterhalb des Visiers ist eine Notöffnung vorgesehen, die
durch Abreißen eines aufgeklebten Streifens geöffnet
werden kann
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In 2 ist
der Anschluß der Haubenluftversorgung schematisch, aber
deutlicher gezeigt. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen wie immer gleiche oder äquivalente
Teile.
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Ein
einzelner, oben mit einem Schraubstutzen 24 versehener
Schlauch 12 fördert die Atemluft vom Gebläse 4 zum
Atemluftschlauchring 14, der eine Verschraubung 22 zum
Anschluß an den Schraubstutzen 24 aufweist. Die
Verschraubung 22 fördert die Atemluft an beide
Enden des Ringschlauches 14, so daß die Atemluft
gegensinnig in den Ringschlauch 14 eintritt und die Druckkräfte
gegeneinander wirken. Somit wird der Austritt der Atemluft aus den
Löchern des Atemluftringschlauches 14 unter definierten
Bedingungen gefördert.
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In 3 ist
der zu einem Ring gebogene Atemluftschlauch 14 gezeigt.
Der Atemluftschlauch ist aus einem geschmacksneutralen Kunststoff
als Spiralschlauch mit einer spiralförmig umlaufenden Rippe
gefertigt. Die offenen Enden des Atemluftschlauches sind durch einen
T-Stutzen 26 mit 18 mm Außendurchmesser verbunden.
Am Fuß des T-Stutzens 26 ist ein Schraub-Innengewinde 28 zum
Anschluß an den Schraubstutzen 24 angebracht.
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Der
Atemluftschlauchring 14 hat einen Durchmesser von ca. 270
mm auf 310 mm ((Mitte – Mitte). Über eine Länge
von ca. 110 mm sind die zum Anzugträger gerichteten Löcher 30 (Einzelheiten
s. o.) verteilt, über eine Länge von ca. 110 mm
sind die zum Visier gerichteten Löcher 32 (Einzelheiten
s. o.) verteilt.
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Über
den Schlauchring 14 ist ein Schaumstoffstreifen 40 derart
gestreift, daß er eine Bügelform annimmt. Der
Schaumstoffstreifen 40 hat im Ausführungsbeispiel
eine Länge von ca. 300 mm, eine Breite von ca. 45 mm und
eine Dicke von ca. 10 mm. Nahe seinen Enden sind zwei Durchbohrungen 42, 44 ausgebildet,
die den Atemschlauch 14 gut sitzend durchlassen. Der Schaumstoffstreifen 40 wird
dann bis zum Vorderteil des Schlauchs 14 geschoben und soweit
bügelförmig zusammengeschoben, daß seine Enden
seitlich außen der beiden Lochgruppen 30, 32 sind
und der Bügel die gewünschte Pfeiltiefe hat. In dieser
Stellung verbleibt der Schaumstoffstreifen durch seine enge Passung
und auch die Rippe 20 des Atemluftschlauches 14.
Er läßt sich aber auch um die Längsachse
des Atemluftschlauches 14 drehen und durch die Drehung
läßt sich auch die, durch die Pfeilhöhe
des Schaumstoffstreifens 40 mitbestimmte, Stellung des
Schaumstoffstreifens 40 auf der Brust des Anzugträgers 50 festlegen.
Dadurch wird, wie gesagt, die Stellung des Atemluftschlauches 14 besser
fixierbar, was trotz dem geringen Durchsatz des Gebläses
die Einhaltung der CO2-Grenze ermöglicht,
insbesondere die der EN 12941.
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- 1
- Schutzanzug
insgesamt
- 2
- Haube
- 4
- Gebläse
- 6
- Filter
- 8
- Filter
- 10
- Schlauchsystem
- 12
- Schlauch
zum Atemluftschlauch
- 14
- Atemluftschlauch(-ring)
- 16
- Visier
- 18
- Helm
- 20
- Rippe
- 22
- Verschraubung
- 24
- Schraubstutzen
- 26
- T-Stutzen
- 28
- Schraub-Innengewinde
- 30
- Löcher
- 32
- Löcher
- 40
- Schaumstoffstreifen
- 42
- Durchbohrung
im Schaumstoffstreifen
- 44
- Durchbohrung
im Schaumstoffstreifen
- 50
- Anzugträger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - EN 12941 [0012]
- - EN 12941 [0013]
- - EN 12941. [0033]