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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit einem Mund- und Nasenschutz, insbesondere mit einer einfachen Integration in alltägliche Kopfbedeckungen.
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Mund- und Nasenschutzvorrichtungen spielen in Zeiten der Ausbreitung verschiedener Viren wie beispielsweise des neuartigen Coronavirus eine immer größere Rolle. Diese dienen dazu, sich selbst zu schützen, aber auch zu vermeiden, dass bei Husten oder Niesen von Aerosole in die Umgebungsluft verwirbelt werden, welche eventuell andere Menschen infizieren könnten.
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Vorzugsweise werden hierzu, wie auch für andere Anwendungen wie beispielsweise in Krankenhäusern, medizinischen Einrichtungen und während der Grippesaison, einfache Mund- und Nasenschütze aus Papier oder Vlies verwendet. Es gibt auch Mund- und Nasenschutzeinrichtungen aus Textilien, wie beispielsweise Baumwolle.
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Im Stand der Technik ist beispielsweise das Dokument
DE 10 2004 013 453 B4 bekannt, welches ein Gebläsefiltergerät für Atemschutzhauben- und Masken offenbart.
An eine Atemschutzhaube ist ein Lüfter mit Filter angeschlossen, welcher entsprechend dem Bereich, in welchem Mund und Nase positioniert sind, gefilterte Luft zuführen kann.
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Weiterhin ist im Dokument
EP 1 605 788 B1 eine Haube zum Umgeben wenigstens des Gesichtsbereichs eines Benutzers bekannt, welches einen Filter, ein Gebläse zum Erzeugen eines luftdurchlässigen Filters und einen Kanal zum Abgeben der gefilterten Luft an die nahe Umgebung des Gesichts des Benutzers umfasst.
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Weiterhin ist im Dokument
EP 3 679 820 A2 eine Gesichtsmaske offenbart, welche eine Schutzscheibe aufweist, welche bei Verwendung mit einer Innenfläche zum Gesicht hin gerichtet ist, wobei an der Innenfläche mehrere Vorsprünge vorgesehen sind, welche am Gesicht anliegen können, so dass eine gute Belüftung ermöglicht wird.
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Mund- und Nasenschutzvorrichtungen im Stand der Technik weisen allerdings den Nachteil auf, dass ihr Tragen häufig als unangenehm empfunden wird, und dass ein Benutzer in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Ferner können Mund- und Nasenschutzvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik bei Brillenträgern leicht zum Beschlagen von Brillen führen, und durch ein häufig enges Anliegen an Mund und Nase wird der Tragekomfort deutlich verschlechtert und Sprachverständigung wird teilweise verschlechtert. Ferner ist eine Erkennbarkeit der Gesichtsmimik im Bereich von Mund und Nase durch Mund- und Nasenschutzvorrichtung mit Masken gemäß dem Stand der Technik häufig erschwert. Ferner sind die folgenden weiteren Probleme bekannt: Schweres Atmen, feuchte warme Atemluft, schlechte Verständigungsmöglichkeiten, Schwitzen, unangenehmer Tragekomfort und eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mund- und Nasenschutzvorrichtung bereitzustellen, welche die oben genannten Nachteile ausräumt und welche einen möglichst hohen Tragekomfort aufweist, dennoch aber sicher ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Mund- und Nasenschutzvorrichtung gemäß Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine erfindungsgemäße Mund- und Nasenschutzvorrichtung weist ein Schutzelement auf, welches vor dem Mund und/oder der Nase eines Benutzers positionierbar ist, ein Fixierelement, welches dazu angepasst ist, am Kopf eines Benutzers fixiert zu werden, eine Haltevorrichtung, welche das Schutzelement mit dem Fixierelement verbindet, eine Lüftungsvorrichtung, welche am Fixierelement angeordnet ist und dazu angepasst ist, Luft aus der Umgebung einzusaugen und (vorzugsweise über eine Leitung, welche integral mit der Haltevorrichtung ausgebildet ist oder in dieser integriert ist) zu einem Luftauslass zu befördern, wobei dieser Luftauslass am Schutzelement vorgesehen ist.
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Somit kann gefilterte Luft durch eine einfache und leichte Haltevorrichtung zum Schutzelement strömen (vorzugweise über eine Leitung). Der Luftaustritt befindet sich am Schutzelement, welches vorzugsweise vor Mund und Nase positioniert wird. Diese Anordnung ermöglicht ein leichtes und ermüdungsfreies Ein- und Ausatmen der gefilterten Luft, und ein Beschlagen von Brillen durch Atemluft kann vermieden oder zumindest stark eingeschränkt werden.
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Auch kann die erfindungsgemäße Mund- und Nasenschutzvorrichtung im Alltag bei unterschiedlichen Luftbelastungen zum Einsatz kommen, wie beispielsweise bei Pollen, Staub sowie Feinstaub, zur Abwehr von Krankheitserregern und für die Geruchsneutralisierung.
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Vorzugsweise ist an der Lüftungsvorrichtung ein Filter vorgesehen, welcher dazu angepasst ist, durch die Lüftungsvorrichtung eingesaugte Luft zu filtern. Die Luft, welche dann in Richtung Mund und Nase des Benutzers geleitet wird, ist also vorgefiltert. Der Filter kann entweder einen mechanischen Filter umfassen, beispielsweise einen Filter aus Vlies oder anderen Textilien, oder aber auch einen chemischen Filter, wie beispielsweise einen Aktivkohlefilter, dadurch können sogar Schadstoffe sowie Bakterien und/oder Viren unschädlich gemacht werden. Das Filterelement ist vorzugsweise einfach austauschbar, so dass je nach bevorzugtem Anwendungsbereich ein dafür vorgesehenes und angepasstes Filterelement eingesetzt werden kann.
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Vorzugsweise ist die Mund- und Nasenschutzvorrichtung, insbesondere deren Schutzelement, zumindest teilweise aus einem durchsichtigen Material hergestellt. Dies verbessert die Erkennbarkeit von Mimik im Bereich von Mund und Nase, und dadurch wird außerdem der Tragekomfort erhöht. Vorzugsweise ist das Fixierelement eine Kopfbedeckung, weiter vorzugsweise eine Kappe, eine Schirmmütze, ein Haarreif oder ein Hut.
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Dadurch wird es ermöglicht, dass der Mund- und Nasenschutz in Kopfbedeckungen, welche im Alltag bekannt und üblich sind, leicht integriert werden kann. Dadurch werden Einschränkungen, welche der Benutzer hat, reduziert, und die Alltagstauglichkeit wird verbessert, ein höherer Tragekomfort wird garantiert und dadurch erhöht sich auch die Trageakzeptanz für einen Mund- und Nasenschutz. Ferner sind die Lüftungsvorrichtung und der Filter so kompakt angeordnet und außerdem in die Kopfbedeckung integriert, weswegen für diese elektronischen Bauteile auch eine geringere Empfindlichkeit gegen Stöße, etc. vorhanden ist.
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Vorzugsweise ist die Haltevorrichtung mit dem Schutzelement drehbar verbunden, und weiter vorzugsweise ist die Haltevorrichtung auch mit dem Fixierelement drehbar verbunden. Dadurch kann das Fixierelement einige Positionen annehmen, und beispielsweise kann der Abstand des Schutzelements von Mund und Nase entsprechend angepasst werden. Auch wird es dadurch sehr einfach ermöglicht, dass zum Essen oder Trinken das Schutzelement entsprechend heruntergeklappt oder heruntergeschoben werden kann, bzw. hochgeklappt oder hochgeschoben werden kann und teilweise die Funktion dadurch noch erhalten bleibt, dadurch, dass beispielsweise nur die Nase verdeckt werden kann, der Mund aber freigegeben werden kann.
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Weiter vorzugsweise ist zwischen Haltevorrichtung und Schutzelement und/oder innerhalb des Schutzelements und/oder zwischen Haltevorrichtung und Fixierelement und/oder innerhalb der Haltevorrichtung ein Gelenk oder ein Verstellmechanismus vorgesehen, so dass sogar eine dreidimensionale Bewegung und Positionierung des Schutzelements in alle drei Raumrichtungen möglich ist.
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Weiter vorzugsweise ist die Haltevorrichtung mehrteilig aufgebaut, was deren Variabilität noch weiter bevorzugt und wodurch noch weitere Positionen des Schutzelements eingenommen werden können.
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Weiter vorzugsweise sind die Leistung und/oder die Drehzahl der Lüftungsvorrichtung variabel, d.h. die Lüftungsvorrichtung kann auf den Einsatzzweck entsprechend angepasst werden. Weiter vorzugsweise ist der Luftauslass durch eine oder mehrere Düsen oder gar ein Lüftungsgitter dargestellt. Dies ermöglicht es, dass der Luftauslass entweder sehr spezifisch erfolgen kann, beispielsweise im Bereich von Mund und Nase, oder durch ein Lüftungsgitter möglichst großflächig erfolgen kann, wenn beispielsweise im gesamten Bereich von Mund und Nase Umgebungsluft ferngehalten werden soll. Auch kann hier entsprechend der Luftdruck, mit welchem die gefilterte Luft ausgegeben wird, eingestellt werden, und dadurch kann beispielsweise durch einen erhöhten Luftdruck der ausgeblasenen Luft sämtliche Umgebungsluft im Bereich von Mund und Nase verdrängt und somit ferngehalten werden.
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Vorzugsweise umfasst das Fixierelement und/oder die Haltevorrichtung einen Akku, einen oder mehrere Ohrhörer, ein Mikrofon und/oder einen Schalter. Dies trägt dazu bei, insbesondere durch den Akku, dass die Energieversorgung gewährleistet wird, und außerdem trägt die Integration mehrerer alltäglicher Einrichtungen dazu bei, dass die Trageakzeptanz der Mund- und Nasenschutzvorrichtung weiter verbessert werden kann.
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Weiter vorzugsweise kann die Lüftungsvorrichtung in zwei Förderrichtungen betrieben werden, d.h. es kann entweder gefilterte Luft zum Luftauslass in dem Schutzelement gefördert werden, oder es kann Luft aus dem Mund- und Nasenbereich abgesaugt werden und entsprechend an dem Fixierelement, an welchem die Lüftungsvorrichtung vorgesehen ist, ausgegeben werden. Dies erlaubt einen Betrieb in zwei Richtungen, und beispielsweise die ausgeatmete, möglicherweise belastete Luft, gefiltert an die Umgebung abzugeben und beim Beschlagen einer Brille kann es sehr sinnvoll sein, dass auch Luft abgesaugt werden kann.
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Vorzugsweise ist die Leitung integral mit mindestens einem Teil der Haltevorrichtung ausgebildet. Dies trägt weiterhin zu einer leichten und einfachen Bauweise bei.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher beschrieben.
- 1 zeigt eine schematische Ansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 3 zeigt eine isometrische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt - hier ist das Fixierelement 3 als Schirmmütze vorgesehen. In der Schirmmütze integriert sind die Lüftungsvorrichtung 5 sowie der Filter 6, diese sind im oberen Teil der Schirmmütze angebracht. Ferner weist die Mund- und Nasenschutzvorrichtung 1 ein Schutzelement 2 auf, welches hier schildförmig ausgestaltet ist. Dieses ist über eine Haltevorrichtung 4 mit dem Fixierelement 3, also der Schirmmütze, verbunden. Zwischen Schutzelement 2 und Haltevorrichtung 4 ist ein erstes Gelenk 4a vorgesehen, und zwischen Haltevorrichtung 4 und Fixierelement 3 ist ein zweites Gelenk 4b vorgesehen. Diese beiden Gelenke 4a und 4b sind drehbar, so dass die Position des Schutzelements 2 relativ zum Fixierelement 3 jederzeit variabel verändert werden kann und vorzugsweise kann das Schutzelement 2 so positioniert werden, dass das Schutzelement 2 genau vor Mund und Nase eines Benutzers vorgesehen ist.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Hier weist die Mund- und Nasenschutzvorrichtung 1 wiederum ein Fixierelement 3 auf, welches hier als Haarreif ausgestaltet ist. Über eine Haltevorrichtung 4 ist am Fixierelement 3 das Schutzelement 2 vorgesehen, welches hier wieder schildförmig ausgestaltet ist. Wiederum sind hier zwei Gelenke 4a und 4b vorgesehen, wobei das erste Gelenk 4a das Schutzelement 2 und die Haltevorrichtung 4 miteinander verbindet, und das zweite Gelenk 4b das Fixierelement 3 und die Haltevorrichtung 4 miteinander verbindet. Beide Gelenke 4a und 4b sind drehbar, so dass die Position des Schutzelements 2 relativ zum Fixierelement 3 wieder veränderbar ist. Die Lüftungsvorrichtung 5 ist hier nicht im Detail dargestellt, dieser ist aber unter dem Gelenk 4b vorgesehen und hier nicht ersichtlich. Der Filter 6 ist im Fixierelement integriert und hier nicht im Detail ersichtlich.
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3 zeigt eine detaillierte isometrische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, hier ist das Fixierelement 3 wiederum als Haarreif ausgestaltet. Mit dem Fixierelement 3 ist über eine Haltevorrichtung 4 das Schutzelement 2 vorgesehen, welches hierzu einer Seite einen gekrümmten Abschnitt aufweist, welcher gegenüber von Mund und Nase liegen sollte, um diese optimal zu schützen. Auch hier sind wieder zwei Gelenke 4a und 4b vorgesehen, welche die Haltevorrichtung jeweils mit dem Schutzelement 2 sowohl dem Fixierelement 3 verbinden. Im Fixierelement 3 sind die Öffnungen des Filters 6 vorgesehen, darunter ist beispielsweise (hier nicht dargestellt) die Lüftungsvorrichtung 5 angeordnet.
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In allen Figuren nicht dargestellt ist die Leitung 7a, welche die Lüftungsvorrichtung 5 mit dem Luftauslass 2a (ebenfalls nicht dargestellt) verbindet. Vorzugsweise dienen Teile der Haltevorrichtung und des Mund und Nasenschutzbereichs als Leitung zur Luftführung, d.h. bilden diese aus bzw. sind integral mit dieser ausgebildet oder die Leitung ist in Teile der Haltevorrichtung integriert.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
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Als Fixierelement ist jede andere Kopfbedeckung möglich, es wären hier beispielsweise auch Helme, Sportbrillen oder sonstige Dinge, welche am Kopf getragen werden können, möglich.
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Ferner können auch mehrere Haltevorrichtungen 4 vorgesehen sein, beispielsweise, wenn das Schutzelement 2 stabil am Fixierelement befestigt werden soll. Ferner ist die Form des Schutzelements 2 variabel, es sind hier beispielsweise auch Ausführungsformen denkbar, welche eine Gummilippe beinhalten, so dass das Schutzelement 2 näher an Mund und Nase des Trägers anliegen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004013453 B4 [0004]
- EP 1605788 B1 [0005]
- EP 3679820 A2 [0006]