DE102008048600A1

DE102008048600A1 - Vorrichtung zur Stabilisierung eines Waffenpods

Info

Publication number: DE102008048600A1
Application number: DE200810048600
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dr. Steffens; Rolf Körver
Original assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 2008-09-23
Filing date: 2008-09-23
Publication date: 2010-04-01
Anticipated expiration: 2028-09-24
Also published as: DE102008048600B4; EP2326906A1; WO2010034389A1

Abstract

Vorgeschlagen wird die Einbindung eines Adapters (10) zwischen einem Waffenpod (11) und einem Träger (12). Der Adapter (10) übernimmt dabei die Aufgabe eines ansonsten bekannten Lastenschlosses, bewirkt die Stabilisierung und leitet die Ausrichtung der Waffe auf ein Ziel auf Basis der autonomen Zielverfolgung ein.

Description

Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Stabilisierungsmöglichkeit eines so genannten Gun Pods sowie der Ausrichtung der Waffe auf das Ziel auf der Basis einer autonomen Zielverfolgung.
In der DE 10 2005 007 786 A1 ist die Munitionszuführung für ein Gun Pod beschrieben, wobei auch auf den Ausbau eines derartigen Waffenpods näher eingegangen wird.
Weitere Gun Pods sind u. a. in der US 4,121,496 A sowie der US 3,352,207 A offenbart.
Waffenpods mit starr eingebauter Maschinenkanone oder Maschinengewehren sind insbesondere bei Starr- und Drehflüglern in der Nutzung. Nachteilig ist, dass der Pilot das gesamte Fluggerät auf ein Ziel ausrichten muss. Dabei ist ein mögliches Flugmanöver zu berücksichtigen. Verwindungen in der Flugzelle und Verwindungen der Aufhängepunkte des Pods gegenüber der Zelle tragen zudem zu einer Ablage der Visierlinie zur Rohrachse der Waffe bei.
Die WO 2004/042315 A2 schlägt vor, die Waffe eines derartigen Waffenpods in Azimut und Elevation zu richten. Dazu weist das Gehäuse des Waffenpods eine entsprechende Öffnung auf, die ein Verschwenken des Waffenrohres erlaubt. Das Verschwenken erfolgt über in dem Pod integrierte Vorrichtungen. Das Waffenpod selbst bleibt starr mit dem Tragflügel des Flugzeuges verbunden. Nachteilig ist, dass die Größe der Öffnung eine geringe Richtbarkeit mit sich bringt.
Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung aufzuzeigen, die eine einfache und wirkungsvolle Richtbarkeit der Waffe ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen können den Unteransprüchen entnommen werden.
Die Grundidee liegt darin, das gesamte Waffenpod zu stabilisieren und dieses mit einer automatischen Zielverfolgung aus- bzw. umzurüsten. Die erforderlichen Komponenten für diese Fähigkeit würden jedoch in ihren konstruktiven Ausmaßen das Volumen der vorhandenen Pods übersteigen bzw. sprengen.
Die Erfindung sieht daher einen Adapter zwischen den Aufhängepunkten einer Flugzelle (Träger mit Lastenschloss) und dem Pod vor, welcher auch die Aufgabe des Lastenschlosses übernimmt, die Stabilisierung bewirkt und die Ausrichtung der Waffe auf ein Ziel auf Basis der autonomen Zielverfolgung einleitet. Mit dieser Vorrichtung wird in einfacher Art und Weise die Präzision der ureigenen Waffe im Einsatz mit minimalen Kosten bei alter Konfiguration erheblich gesteigert, eine konstruktiv einfache Nachrüstbarkeit bei bekannten Systemen gewährleistet.
Der Lastenschloss-Adapter ist die Plattform zur Aufnahme der Komponenten, wie Richtantriebe sowie der elektrischen Baugruppen zur autonomen Zielverfolgung, d. h. der elektronischen/optisch-elektronischen Sensoren (E/O-Sensoren). Dieses sind in einer einfachsten Variante beispielsweise ein Wärmebildgerät/TV zur Zielverfolgung, ein stabilisierter Kippspiegel mit Antrieb zur Ausrichtung der Visierlinie, ein Video-Tracker zur Zielverfolgung, ein Rechner zur späteren Ausrichtung der Waffe auf das Ziel, d. h. eine eigene Feuerleitung, im Zusammenspiel mit den E/O-Sensoren und den Antrieben für das Ausrichten des Waffenpods in Azimut und Elevation. Unterstützend für die Richtung in Elevation kann ein Kreisel/IMU eingebunden werden. Als eine weitere Option kann ein Entfernungsmesser zur Zielabstandvermessung vorgesehen sein.
Das wesentliche Merkmal dieser Konstruktion ist die Stabilisierung und Richtbarkeit des gesamten Waffenpods in Azimut und Elevation durch den Lastenschloss-Adapter. Es werden durch kleine Richtbereiche große Verbesserungen in der Treffergenauigkeit erreicht.
Die Konstruktion ersetzt die Vorstellung, neue Pods zu entwickeln, die eine Stabilisierung sowie eine automatische Zielrichtweisung bzw. -verfolgung beinhalten.
Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt:
1 einen Adapter mit Waffenpod in einer Frontdarstellung,
2 den Adapter aus 1 in einzubauendem Zustand,
3 ein Regelkonzept in Blockschaltbilddarstellung.
Mit 1 ist in 1 eine Sensor-Einheit in einem Adapter 10 mit beispielsweise einem Wärmebildgerät 2 und/oder TV (nicht weiter dargestellt), Laserentfernungsmesser 3 und einer IMU (Inertial Measuring Units) gekennzeichnet, die zwischen einem Waffenpod 11 und einem Träger 12 mechanisch als auch elektrisch eingebunden wird (2). Das Waffenpod 11 ist mit Hilfe dieses Adapters 10 in Azimut als auch in Elevation richtbar. Dazu weist der Adapter 10 (auch Lastenschloss-Adapter genannt) einen Richtantrieb 13 auf. Ein notwendiger Richtantrieb 14 für die Azimut-Drehung kann sich im Träger 12 oder auch im Adapter 10 befinden. Nicht näher dargestellt ist ein Feuerleitrechner sowie weitere für die Datenauswertung und Ansteuerung der Antriebe etc. benötigte Elektronik 15, die sich gleichfalls im Adapter 10 befinden sollten.
Mit dieser Konstruktion wird folgender Ablauf einer Zielbekämpfung möglich.
Zuerst wird eine Zielaquisition durch die Sensor-Einheit 1 vorgenommen mit anschließender Zielzuweisung und Zielverfolgung. Dazu ist die Sensor-Einheit 1 im vorderen Teil des Lastenschloss-Adapters 10 platziert. Mit den Sensordaten, die vorzugsweise in den Feuerleitrechner eingespeist werden, erfolgt die Auswertung der Zielspur sowie die Ermittlung der Zielentfernung. Gleichzeitig wird diese Berechnung in einem Head-Up Display (2–16) vorzugsweise in Form eines Schusssehtores angezeigt. Die Feuerleitung ermittelt des Weiteren den Vorhalt und Aufsatz. Nach dem Richten des Waffenpods 11 wird der Schuss freigegeben.
Ein sich zusammen mit dem Ablauf der Zielbekämpfung selbst erklärendes Regelkonzept ist in 3 dargestellt. Die Bezeichnungen sind der Einfachheit halber in dem Blockbild eingebunden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 102005007786 A1 [0002]
- US 4121496 A [0003]
- US 3352207 A [0003]
- WO 2004/042315 A2 [0005]

Claims

Waffenpod (11) für Flugzeuge, insbesondere für Starr- und Drehflügler, mit einem Träger mit Lastenschloss (12), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Träger (12) und dem Waffenpod (11) ein Adapter (10) mechanisch eingebunden ist, wobei zumindest eine elektrische Verbindung zwischen dem Adapter (10) sowie dem Waffenpod (11) vorhanden ist und der Adapter die Aufgabe eines Lastenschlosses übernimmt, die Stabilisierung bewirkt und die Ausrichtung der Waffe des Waffenpods (11) auf ein Ziel auf Basis der autonomen Zielverfolgung einleitet.
Waffenpod nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (10) als Plattform zur Aufnahme verschiedener Komponenten, wie Richtantriebe (13, 14) sowie elektrischer/elektronischer und/oder opto-elektronischer Baugruppen zur autonomen Zielverfolgung, dient.
Waffenpod nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Baugruppen beispielsweise ein Wärmebildgerät (2) und/oder TV sowie eine Laserentfernungsmesser (3), ein IMU, ein stabilisierter Kippspiegel mit Antrieb, ein Video-Tracker und/oder ein Feuerleitrechner sein können.