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Die
Erfindung betrifft eine Sitzanordnung für ein Fahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Verstellen
eines Sitzteils einer Sitzanordnung.
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Eine
derartige Sitzanordnung weist ein verstellbares Sitzteil und eine
Verriegelungseinheit zum Verriegeln des Sitzteils in einer Verriegelungsposition auf,
die zu einem manuellen Verstellen des Sitzteils entriegelbar ist.
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Eine
derartige Sitzanordnung kann als Rücksitzanordnung ausgebildet
sein, bei der beispielsweise ein Rückenlehnenteil von einer
aufrechten Stellung, in der ein Fahrzeuginsasse auf der Rücksitzanordnung
sitzen kann, in eine nach vorne verschwenkte Stellung überführbar
ist, um den Stauraum eines hinter der Rücksitzanordnung
angeordneten Kofferraums zu vergrößern oder einen
Zutritt zu einer weiteren, hinter der Rücksitzanordnung
gelegenen Sitzreihe zu ermöglichen. Hierzu wird das Rückenlehnenteil
manuell aus der aufrechten Stellung in die nach vorne verschwenkte
Stellung verschwenkt und muss anschließend, um eine normale
Gebrauchsposition bei aufrechter Rückenlehne wieder herzustellen,
wieder aufgerichtet werden.
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Unterschiedliche
Ausgestaltungen von solchen Rücksitzanordnungen sind bekannt.
Zum einen sind Rücksitzanordnungen bekannt, bei denen ein Rückenlehnenteil
manuell verstellt werden kann, wobei das Zurückverschwenken
des Rückenlehnenteils in nur eine aufrechte Stellung manuell
oder motorisch erfolgen kann. Zum anderen sind auch Rücksitzanordnungen
mit vollelektrischen Lehnen bekannt, bei denen die Verstellung eines
Rückenlehnenteils ausschließlich motorisch erfolgt,
eine manuelle Verstellung also nicht möglich ist.
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Bei
einer aus der
DE
10 2005 058 367 A1 bekannten Sitzanordnung ist eine Antriebseinheit
an einem Rückenlehnenteil angeordnet, die zum Verschwenken
des Rückenlehnenteils aus einer vorgeklappten Stellung
in eine aufrechte Stellung eine Beschlagshälfte eines Drehbeschlags
relativ zu einer anderen Beschlagshälfte verstellt. Eine
der Beschlagshälften ist dabei über eine Klinke
mit einem Sitzteil des Fahrzeugsitzes verrastbar, so dass die Antriebseinheit
das Rückenlehnenteil relativ zum Sitzteil verstellen kann.
Durch Lösen der Verrastung kann die Beschlagshälfte
von dem Sitzteil entkoppelt und das Rückenlehnenteil frei
und manuell verschwenkt werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzanordnung und ein Verfahren
zum Verstellen eines Sitzteils einer Sitzanordnung zur Verfügung
zu stellen, die, ohne die Konstruktion einer Sitzanordnung wesentlich
zu ändern und die manuelle Verstellbarkeit des Sitzteils
zu beeinträchtigen, ein motorisch unterstütztes
Verstellen eines Sitzteils ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
dabei eine Antriebseinheit vorgesehen, die zu einem motorisch unterstützten
Verstellen des Sitzteils mit einem Mitnehmerelement koppelbar ist,
wobei das Mitnehmerelement zum motorisch unterstützten
Verstellen des Sitzteils ausgebildet und vorgesehen ist, eine Verstellkraft
auf das Sitzteil zu übertragen.
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Die
Erfindung geht von dem Gedanken aus, zum motorischen Verstellen
eines Sitzteils ein Mitnehmerelement zu verwenden, das von einer
Antriebseinheit angetrieben und für die motorische Verstellung
mit der Antriebseinheit gekoppelt wird. Das Sitzteil der Sitzanordnung
ist somit grundlegend manuell frei verstellbar. Soll jedoch die
Verstellung motorisch unterstützt werden, wird die Kopplung
hergestellt und das Verstellen erfolgt auf motorische Weise. Das
Mitnehmerelement ist dabei im Kraftfluss der Verstelleinrichtung
angeordnet: die von der Antriebseinheit erzeugte Verstellkraft wird
auf das Mitnehmerelement und über das Mitnehmerelement
auf das Rückenlehnenteil übertragen.
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Auf
diese Weise wird eine Sitzanordnung geschaffen, bei der das Verstellen
eines Sitzteils, beispielsweise das Aufrichten eines um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagerten Rückenlehnenteils aus einer vorgeklappten
Stellung, motorisch erfolgen kann, die trotzdem aber gleichzeitig
auch manuell verstellbar ist. Die Verstellvorrichtung ist als zusätzliche
Baugruppe an einer Sitzanordnung montierbar, ohne dass andere Baugruppen,
insbesondere die Verriegelungseinheit beispielsweise in Form eines Rastbeschlags
zum Verriegeln der Sitzanordnung in einer bestimmten Stellung, konstruktiv
verändert werden müssen. Der eigentliche Kraftfluss
der Sitzanordnung in verriegelter Stellung wird somit nicht verändert:
die Sitzanordnung wird in verriegelter Stellung von der Verriegelungseinheit
gehalten und gesichert. Zum Verstellen kann jedoch die Antriebseinheit dazugeschaltet
werden, die den Verstellvorgang dann motorisch unterstützt.
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Die
motorische Unterstützung ist beispielsweise nur bei einem
Verstellen in eine Verstellrichtung vorgesehen. So kann beispielsweise
lediglich das Aufrichten eines Rückenlehnenteils motorisch erfolgen,
während das übrige Verstellen, insbesondere das
Vorklappen des Rückenlehnenteils, manuell vorzunehmen ist.
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Vorteilhafterweise
ist die Kopplung der Antriebseinheit mit dem Mitnehmerelement in
Abhängigkeit von einem Verriegelungszustand der Verriegelungseinheit
zur Verriegelung des Sitzteils in einer Verriegelungsstellung herstellbar.
Das Mitnehmerelement wird somit in Abhängigkeit von dem
Betriebszustand der Verriegelungseinheit gesteuert. Dadurch kann
auf zusätzliche Steuerkreise zur Steuerung der Antriebseinheit,
insbesondere zur Herstellung der Kopplung der Antriebseinheit mit
dem Mitnehmerelement, verzichtet werden. Die Verriegelungseinheit kann
beispielsweise über einen Bowdenzug oder ein Hebelgetriebe
mit dem Mitnehmerelement oder der Antriebseinheit zusammenwirken
und über den Bowdenzug oder das Hebelgetriebe den Verriegelungszustand
zur Herstellung der Kopplung auf eine entsprechende Kopplungsvorrichtung übertragen.
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Die
Verriegelungseinheit kann derart mit dem Mitnehmerelement zusammenwirken,
dass bei Aufhebung eines Verriegelungszustands der Verriegelungseinheit
das Mitnehmerelement mit der Antriebseinheit gekoppelt wird. Wird
die Verriegelung der Verriegelungseinheit gelöst, so wird
die Kopplung der Antriebseinheit mit dem Mitnehmerelement hergestellt,
so dass das Mitnehmerelement und über das Mitnehmerelement
das Sitzteil motorisch verstellt werden können.
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Umgekehrt
wird die Kopplung der Antriebseinheit mit dem Mitnehmerelement aufgehoben, wenn
die Verriegelungseinheit in einen Verriegelungszustand gelangt.
Mit anderen Worten wird die Kopplung zwischen der Antriebseinheit
und dem Mitnehmerelement aufgehoben, sobald das Sitzteil seine Verriegelungsstellung – beispielsweise
das Rückenlehnenteil seine aufgerichtete Stellung – erreicht und
in dieser Stellung wiederum verriegelt wird. in dieser Stellung
ist das Mitnehmerelement nicht mehr mit der Antriebseinheit gekoppelt,
so dass die Antriebseinheit sich in einem Leerlauf befindet. Der Kraftfluss
zur Aufnahme von Belastungen des Fahrzeugsitzes erfolgt in diesem
Zustand ausschließlich über die Verriegelungseinheit,
die das Sitzteil in der Verriegelungsstellung hält und
abstützt.
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Die
Verriegelungseinheit wirkt somit mit dem Mitnehmerelement zusammen,
die Kopplung mit der Antriebseinheit aufzuheben, wenn die Verriegelungseinheit
in der Verriegelungsstellung des Sitzteils verriegelt. Zusätzlich
kann vorgesehen sein, dass das Mitnehmerelement in eine Ausgangslage
zurückgeführt wird, sobald nach einem motorisch
unterstützten Verstellen des Sitzteils die Verriegelungseinheit in
einen Verriegelungszustand gelangt. Hierfür kann das Mitnehmerelement
mit einem Federelement verbunden sein, das das Mitnehmerelement
in Richtung der Ausgangslage vorspannt und somit aus einer verschwenkten
Lage in die Ausgangslage zurückführt.
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Das
Mitnehmerelement steht vorteilhafterweise in der Ausgangslage nicht
in Wirkverbindung mit dem zu verstellenden Sitzteil, so dass das
Sitzteil um einen vorbestimmten Verstellweg frei manuell von einem
Nutzer relativ zum Mitnehmerelement verstellbar ist. Beispielsweise
kann ein Sitzteil in Form eines zu verschwenkenden Rückenlehnenteils
so um einen vorbestimmten Winkelbereich frei relativ zum Mitnehmerelement
verschwenkt werden, dass in diesem Winkelbereich das Verschwenken
des Rückenlehnenteils nicht durch das Mitnehmerelement
beeinträchtigt wird.
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Vorteilhafterweise
ist das Mitnehmerelement mit einem um eine Drehachse – entsprechend
beispielsweise einer Schwenkachse des Sitzteils – drehbaren
Antriebsrad der Antriebseinheit koppelbar und in gekoppeltem Zustand
zusammen mit dem Antriebsrad verdrehbar. Die Kopplung kann beispielsweise
durch eine formschlüssige Verbindung oder eine kraftschlüssige
Verbindung hergestellt werden. Bei Verwenden einer kraftschlüssigen
Verbindung kann dann auch ein Überlastschutz zur Verfügung gestellt
werden, indem die Kopplung beispielsweise über eine so
genannte Rutschkupplung erfolgt, die bei Übersteigen einer
Lastgrenze durchrutscht.
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Das
Mitnehmerelement kann als um eine Drehachse, beispielsweise die
Drehachse des Antriebsrads, schwenkbar gelagerte Mitnehmerscheibe ausgebildet
sein, die zum Verstellen des Sitzteils von der Antriebseinheit angetrieben
wird. Zum Verstellen des Sitzteils wird das Mitnehmerelement in
Form der Mitnehmerscheibe mit der Antriebseinheit gekoppelt, die
eine Verstellkraft über die Mitnehmerscheibe auf das Sitzteil
ausübt und so das Sitzteil verstellt. Ist die Verriegelungsposition
des Sitzteils erreicht, wird die Kopplung der Mitnehmerscheibe mit
der Antriebseinheit gelöst und das Mitnehmerelement – bedingt durch
die Vorspannung der Feder – in seine Ausgangslage zurückverschwenkt.
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Die
Antriebseinheit weist zum motorischen Verstellen des Sitzteils einen
Antriebsmotor auf, der beispielsweise an einem feststehenden Bauteil
der Sitzanordnung angeordnet ist und das Mitnehmerelement antreibt.
Das Mitnehmerelement wird durch die Antriebseinheit verschwenkt
und kann dabei auf einen Anschlag des Sitzteils einwirken, um das
Sitzteil zu verstellen.
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Alternativ
ist auch denkbar, dass der Antriebsmotor der Antriebseinheit an
dem Sitzteil der Sitzanordnung angeordnet ist, wobei das Mitnehmerelement
zum motorischen Verstellen des Sitzteils auf einen Anschlag an einem
feststehenden Teil der Sitzanordnung einwirkt und sich die Antriebseinheit
zum Verstellen des Sitzteils relativ zum Mitnehmerelement verstellt.
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In
einer ersten Variante kann das Mitnehmerelement zur Herstellung
der Kopplung mit der Antriebseinheit eine schwenkbar an dem Mitnehmerelement
angelenkte Klinke aufweisen, die zur Herstellung der Kopplung mit
einer Aussparung eines Antriebselements in Eingriff gebracht werden
kann. Das Antriebselement kann beispielsweise als Antriebsrad ausgebildet
sein, dass durch den Antriebsmotor der Antriebseinheit angetrieben
und in eine Drehbewegung versetzt wird, wobei das Mitnehmerelement
in Form der Mitnehmerscheibe derart mit dem Antriebsrad gekoppelt
wird, dass sich Antriebsrad und Mitnehmerscheibe synchron bewegen.
Durch den Eingriff der Klinke in die Aussparung des Antriebsrads wird
die Kopplung hergestellt, so dass das Sitzteil in motorisch unterstützter
Weise verstellbar ist.
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In
einer zweiten Variante ist das Mitnehmerelement relativ zur Antriebseinheit
entlang einer gemeinsamen Drehachse des Mitnehmerelementes und eines
Antriebsrads der Antriebseinheit verschiebbar ausgebildet, wobei
durch Verschieben des Mitnehmerelementes die Kopplung des Mitnehmerelementes
mit der Antriebseinheit herstellbar ist. Das Mitnehmerelement kann
beispielsweise Anschlagszähne aufweisen, die in axialer
Richtung von dem Mitnehmerelement vorstehen und die mit Aussparungen
des Antriebsrades der Antriebseinheit in Eingriff gebracht werden
können. Der Eingriff wird durch Verstellen des Mitnehmerelementes
in axialer Richtung entlang der Schwenkachse hergestellt. Werden
das Antriebsrad und die Mitnehmerscheibe voneinander entfernt, so
geraten die Anschlagszähne an der Mitnehmerscheibe mit
den Aussparungen des Antriebsrades außer Eingriff, so dass
die Kopplung zwischen dem Mitnehmerelement und der Antriebseinheit
aufgehoben ist. Wird umgekehrt das Mitnehmerelement in axialer Richtung
entlang der Schwenkachse hin zum Antriebsrad verschoben, so geraten
die Anschlagzähne am Mitnehmerelement mit den Aussparungen
des Antriebsrads in Eingriff, und die Kopplung wird hergestellt.
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Zum
Steuern der axialen Position des Mitnehmerelements zur Herstellung
der Kopplung kann eine Steuereinheit vorgesehen sein, die auf das
Mitnehmerelement einwirkt und dieses in axialer Richtung verschiebt.
Die Steuereinheit kann mit der Verriegelungseinheit zusammenwirken,
so dass in Abhängigkeit von einem Verriegelungszustand
der Verriegelungseinheit die Kopplung hergestellt oder gelöst
wird.
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Die
Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Verstellen eines Sitzteils
einer Sitzanordnung erfüllt. Die Sitzanordnung weist ein
verstellbares Sitzteil und eine Verriegelungseinheit zum Feststellen des
Sitzteils in einer Verriegelungsposition auf, die zu einem manuellen
Verstellen des Sitzteils entriegelt wird. Zu einem motorisch unterstützten
Verstellen des Sitzteils wird eine Antriebseinheit mit einem Mitnehmerelement
gekoppelt, und das Mitnehmerelement überträgt
zum motorisch unterstützen Verstellen des Sitzteils eine
Verstellkraft auf das Sitzteil.
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Mit
dem bereitgestellten Verfahren wird ein Verstellen des Sitzteils
der Sitzanordnung in manueller und motorisch unterstützter
Weise ermöglicht. Soll das Sitzteil motorisch verstellt
werden, wird die Kopplung der Antriebseinheit mit dem Mitnehmerelement hergestellt,
so dass eine Verstellkraft von der Antriebseinheit auf das Sitzteil übertragen
werden kann.
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Wie
vorangehend geschildert, kann das Herstellen der Kopplung in Abhängigkeit
von den Verriegelungszuständen einer Verriegelungseinheit
erfolgen, so dass auf zusätzliche Steuerkreise verzichtet werden
kann, indem die Kopplung beispielsweise hergestellt wird, wenn die
Verriegelung der Verriegelungseinheit gelöst wird, und
die Kopplung aufgehoben wird, wenn die Verriegelungseinheit in einen
Verriegelungszustand gelangt.
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Vorteilhafterweise
wird ein Antriebsmotor der Antriebseinheit zum motorisch unterstützten
Verstellen des Sitzteils eingeschaltet und nach dem motorisch unterstützten
Verstellen wieder abgeschaltet. Der Betriebszustand des Antriebsmotors,
also das Einschalten und Abschalten des Antriebsmotors, kann beispielsweise
in Abhängigkeit von einem Verriegelungszustand der Verriegelungseinheit,
durch eine Zeitsteuerung, durch Auswertung der Stromaufnahme des
Antriebsmotors und/oder durch eine Auswertung der Stellung des Sitzteils
gesteuert werden.
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Im
ersten Fall wird der Antriebsmotor eingeschaltet, sobald die Verriegelungseinheit
zum motorisch unterstützten Verstellen des Sitzteils entriegelt wird,
und wieder abgeschaltet, sobald die Verriegelungseinheit bei Erreichen
der gewünschten Verstellposition wieder verriegelt.
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Im
zweiten Fall wird der Antriebsmotor zum Verstellen eingeschaltet
und dann für eine bestimmte Zeit, beispielsweise 15 Sekunden,
betrieben. Die Betriebszeit ist dabei so ausreichend zu bemessen, dass
das Sitzteil in dieser Zeit die gewünschte Position erreicht.
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Im
dritten Fall wird die Stromaufnahme und damit der Lastzustand des
Antriebsmotors ausgewertet. Das Abschalten des Antriebsmotors erfolgt damit
lastgesteuert.
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Im
vierten Fall wird die Stellung des Sitzteils, beispielsweise in
an sich bekannter Weise durch einen Hall-Sensor an der Antriebseinheit
oder dergleichen, erfasst und ausgewertet. Wird erkannt, dass das
Sitzteil die gewünschte Position erreicht hat, wird der
Antriebsmotor abgeschaltet. Denkbar ist hier auch, einen Schalter
vorzusehen, der das Erreichen der Endposition des Sitzteils signalisiert
und bei Erreichen dieser Endposition den Antriebsmotor abschaltet.
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Die
beschriebenen Möglichkeiten zur Steuerung des Antriebsmotors
können auch in Kombination eingesetzt werden. Denkbar sind
zudem gänzlich andere Vorrichtungen zur Steuerung des Antriebsmotors.
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Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Rücksitzanordnung in einem
Fahrzeug;
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2 eine
Explosionsdarstellung einer ersten Ausführungsform einer
Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Rückenlehnenteils;
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3 eine
gesonderte Explosionsdarstellung von Teilen der Verstellvorrichtung
gemäß 2;
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4a bis 4d Seitenansichten
der Verstellvorrichtung gemäß 2 und 3 in
unterschiedlichen Neigungsstellungen des Rückenlehnenteils;
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5 eine
Explosionsdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer
Verstellvorrichtung zum Verstellen eines Rückenlehnenteils
und
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6a bis 6d Seitenansichten
der Verstellvorrichtung gemäß 5 bei
unterschiedlichen Neigungsstellungen des Rückenlehnenteils.
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1 zeigt
eine Sitzanordnung in Form einer Rücksitzanordnung 1,
die in einem Fahrzeug hinter einem Vordersitz 9 angeordnet
ist. Die Rücksitzanordnung 1 weist ein verstellbares
Sitzteil in Form eines Rückenlehnenteils 11 auf,
das um eine Schwenkachse S schwenkbar gelagert und mit einem Basisteil 12 der
Rücksitzanordnung 1 verbunden ist. Die Rücksitzanordnung 1 ist über
ein Führungsschienensystem 13 in Längsrichtung
des Fahrzeugs verstellbar angeordnet.
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Die
Neigungsstellung des Rückenlehnenteils 11 in der
aufgerichteten Stellung gemäß 1 wird über
eine Verriegelungseinheit in Form eines Rastbeschlags 2,
der an einem Rahmenteil 120 des Basisteils 12 angeordnet
ist, eingestellt und gesichert. Der Rastbeschlag 2 verrastet
in an sich bekannter Weise das Rückenlehnenteil 11 mit
dem Basisteil 12, so dass das Rückenlehnenteil 11 mit
dem Basisteil 12 verriegelt ist.
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Der
Rastbeschlag 2 kann hierbei unterschiedliche Rastpositionen
aufweisen, die unterschiedlichen Neigungsstellungen des Rückenlehnenteils 11 entsprechen.
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Beispielsweise
kann der Rastbeschlag 2 eine Rastposition aufweisen, die
einer Komfortstellung des Rückenlehnenteils 11 entspricht,
in der ein Fahrzeuginsasse in bequemer Weise auf der Rücksitzanordnung 1 sitzen
kann. Weitere Rastpositionen in aufgerichteter Stellung des Rückenlehnenteils 11 können
vorgesehen sein, die einer senkrechteren Stellung des Rückenlehnenteils 11 oder
einer geneigteren Stellung des Rückenlehnenteils 11 entsprechen.
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Zudem
kann der Rastbeschlag 2 das Rückenlehnenteil 11 auch
in einer in die Verschwenkrichtung V nach vorne verschwenkten Position
mit dem Basisteil 12 verrasten, so dass auch in dieser vorgeklappten
Stellung das Rückenlehnenteil 11 mit dem Basisteil 12 verriegelt
ist.
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In
nicht verrastetem Zustand des Rastbeschlags 2 kann das
Rückenlehneteil 11 um die Schwenkachse S verschwenkt
werden.
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Das
Rückenlehnenteil 11 ist verschwenkbar mit dem
Basisteil 12 verbunden, beispielsweise um den Stauraum
eines hinter der Rücksitzanordnung 1 gelegenen
Kofferraums zu vergrößern. Ist hinter der Rücksitzanordnung 1 eine
weitere Sitzreihe angeordnet, so kann die Verschwenkbarkeit des
Rückenlehnenteils 11 auch vorgesehen sein, um
einem Passagier durch eine Karosserieöffnung 8,
beispielsweise die Öffnung einer hinteren Fahrzeugtür,
den Zutritt zu der weiteren Sitzreihe zu ermöglichen.
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In 2 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
einer die Erfindung verwirklichenden Sitzanordnung mit einer Verstellvorrichtung 3 dargestellt,
die als zusätzliche Baugruppe neben einem der Verriegelung
des Rückenlehnenteils 11 dienenden Rastbeschlag 2 verwendet
wird.
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Die
Verstellvorrichtung 3 weist, wie in den Ansichten gemäß 2 bis 4 dargestellt ist, ein Antriebselement
in Form eines Antriebsrades 31 auf, das um die Schwenkachse
S verschwenkbar zwischen einem Rahmenteil 120 des Basisteils 12 und einem
Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11 angeordnet
ist. Das Rahmenteil 110 greift mit einem Gelenkzylinder 111 in
eine zylindrische Aufnahme 24 an dem Rahmenteil 120 ein
und ist somit, durch die Anordnung des Gelenkzylinders 111 und
der zylindrischen Aufnahme 24 konzentrisch zur Schwenkachse S,
um die Schwenkachse S relativ zum Rahmenteil 120 verschwenkbar.
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Das
Antriebsrad 31 bildet zusammen mit einem elektrischen Antriebsmotor 30 (siehe 4a) eine
Antriebseinheit aus.
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Das
Antriebsrad 31 liegt mit einem Bund 311 an einem
Bund 23 der Aufnahme 24 an und ist somit ebenfalls
um die Schwenkachse S verschwenkbar.
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Die
Verstellvorrichtung 3 weist weiterhin ein Mitnehmerelement
in Form einer Mitnehmerscheibe 32 auf, die ebenfalls konzentrisch
zur Schwenkachse S an dem Bund 23 angeordnet ist.
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Das
Antriebsrad 31 liegt mit dem Bund 311 derart an
der Mitnehmerscheibe 32 an, dass zwischen dem Antriebsrad 31 und
der Mitnehmerscheibe 32 im radial äußeren
Bereich ein Zwischenraum entsteht, in dem eine Klinke 322 angeordnet
ist, die über eine Achse 323 an die Mitnehmerscheibe 32 angelenkt
ist. Die Achse 323 durchgreift eine Öffnung an
der Mitnehmerscheibe 32 und verbindet die Klinke 322 derart
mit der Mitnehmerscheibe 32, dass diese relativ zur Mitnehmerscheibe 32 verschwenkt
werden kann.
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An
der dem Antriebsrad 31 abgewandten Seite der Mitnehmerscheibe 32 ist
an einem Bund 320 der Mitnehmerscheibe 32 (siehe 3)
eine Feder 34 in Form einer gewickelten Blattfeder angeordnet,
die mit ihrem einen Ende 341 die Achse 323 umgreift
und mit ihrem anderen Ende 342 mit dem Rahmenteil 120 verbunden
ist. Die Feder 34 umgreift den Bund 320 der Mitnehmerscheibe 32,
mit dem die Mitnehmerscheibe 32 in montiertem Zustand an
dem Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 31 anliegt.
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Das
Antriebsrad 31 weist an seinem äußeren Umfang
eine Verzahnung 310 auf, in die der in 4a bis 4d lediglich
schematisch dargestellte Antriebsmotor 30 über
eine Antriebswelle eingreift.
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Der
Rastbeschlag 2 weist einen zentralen Sternbolzen 21 auf,
in den eine Unterstützungsfeder 22 zur Vorspannung
des Rückenlehnenteils 11 gegenüber dem
Basisteil 12 eingreift.
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Der
Rastbeschlag 2 ist zudem über eine in den Figuren
nicht dargestellte Welle mit einem an der gegenüberliegenden
Sitzseite angeordneten zweiten Rastbeschlag verbunden, die eine
synchrone Betätigung der beidseitigen Rastbeschläge
gewährleistet.
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Die
Verstellvorrichtung 3 dient zum motorischen Verstellen
des Rückenlehnenteils 11 relativ zum Basisteil 12 der
Rücksitzanordnung 1. Die Verstellvorrichtung 3 ist
dabei als gesonderte Baugruppe zusätzlich zu dem Rastbeschlag 2 an
der Rücksitzanordnung 1 montierbar, wobei eine
konstruktive Veränderung des Rastbeschlags 2 nicht
erforderlich ist.
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Der
Rastbeschlag 2 und die Verstellvorrichtung 3 haben
unterschiedliche, getrennte Funktionen. Der Rastbeschlag 2 dient
zur Verrastung und Verriegelung des Rückenlehnenteils 11 relativ
zum Basisteil 12 und hält das Rückenlehnenteil 11 in
Position relativ zum Basisteil 12 (Bauformen eines solchen
Rastbeschlags sind an sich bekannt und sollen an dieser Stelle nicht
näher beschrieben werden). Die Verstellvorrichtung 3 wirkt
hingegen zwischen dem Rahmenteil 120 des Basisteils 12 und
dem Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11,
um eine motorische Kraft auf das Rahmenteil 110 zum Verstellen des
Rückenlehnenteils 11 aus einer nach vorne verschwenkten
Stellung in eine aufrechte Stellung auszuüben.
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Die
Verstellvorrichtung 3 ist derart ausgebildet, dass das
Rückenlehnenteil 11 manuell verstellt werden kann,
gleichzeitig das Aufrichten des Rückenlehnenteils 11 aus
einer nach vorne verschwenkten Stellung in eine aufrechte Stellung
aber auch motorisch erfolgen kann. Hierzu ist die Mitnehmerscheibe 32 über
die Klinke 322 mit dem Antriebsrad 31 koppelbar,
wobei die Kopplung der Mitnehmerscheibe 32 durch Verschwenken
der Klinke 322 lösbar ist. Die Klinke 322 ist über
einen Bowdenzug 33, der über eine Feder 331 an
die Klinke 322 angefedert ist, mit dem Rastbeschlag 2 verbunden,
so dass die Bewegung der Klinke 322 durch den Rastbeschlag 2 gesteuert
wird. Hierzu kann beispielsweise eine Verriegelungsbewegung der
die Verrastung herstellenden Teile des Rastbeschlags 2 über
den Bowdenzug 33 auf die Klinke 322 übertragen
werden, die abhängig von dem hergestellten Verriegelungszustand
des Rastbeschlags 2 zum Koppeln mit dem Antriebsrad 31 in
eine Aussparung 312a, 312b, 312c an dem
Bund 311 des Antriebsrads 31 einschwenkt oder
zum Entkoppeln aus der Aussparung 312a, 312b, 312c herausschwenkt.
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Der
Funktionsweise der Verstellvorrichtung soll nachfolgend anhand der
Ansichten in 4a bis 4d im
Einzelnen erläutert werden.
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Die
Mitnehmerscheibe 32 wirkt zur Verstellung des Rückenlehnenteils 11 über
einen Anschlagzahn 321 auf einen Anschlag 112 am
Rahmenteil 110 ein. Die Wirkverbindung zwischen dem Mitnehmerelement 32 und
dem Anschlag 112 besteht dabei nur beim Aufrichten des
Rückenlehnenteils 11 aus einer nach vorne verschwenkten
Stellung, wie nachfolgend erläutert werden soll.
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4a zeigt
zunächst die Verstellvorrichtung 3 in ihrem Ausgangszustand
bei aufgerichtetem Rückenlehnenteil 11, entsprechend
dem nach oben weisenden Rahmenteil 110. In dieser aufgerichteten Stellung
des Rückenlehnenteils 11 ist das Rückenlehnenteil 11 mit
dem Basisteil 12 über den Rastbeschlag 2 verrastet
und verriegelt. Gleichzeitig ist die über den Bowdenzug 33 mit
dem Rastbeschlag 2 gekoppelte Klinke 322 derart
verschwenkt, dass sie nicht in die Aussparung 312a des
Antriebsrads 31 eingreift. Die Mitnehmerscheibe 32 und
das Antriebsrad 31 sind somit entkoppelt und getrennt voneinander
verschwenkbar. Zudem ist das Rückenlehnenteil 11 gegenüber
dem Mitnehmerelement 32 verschwenkbar, da der Anschlag 112 am
Rückenlehnenteil 11 sich nicht in Anlage mit dem
Anschlagzahn 321 an der Mitnehmerscheibe 32 befindet.
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Wird
der Rastbeschlag 2 betätigt und die Verriegelung
des Rückenlehnenteils 11 mit dem Basisteil 12 gelöst,
so wird über den Bowdenzug 33 durch den Übergang
des Rastbeschlags 2 von der verriegelten in die entriegelte
Stellung die Klinke 322 betätigt und in die in 4b dargestellte
Stellung verschwenkt. In dieser Stellung greift die Klinke 322 in die
Aussparung 312a des Antriebsrads 31 ein, so dass
die Mitnehmerscheibe 32 mit dem Antriebsrad 31 gekoppelt
ist. Mitnehmerscheibe 32 und Antriebsrad 31 können
in diesem Zustand nur synchron zueinander bewegt werden.
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In
dem in 4b dargestellten Zustand ist das
Rückenlehnenteil 11 mit dem Rahmenteil 110 frei manuell
verschwenkbar. Die Verstellvorrichtung 3 beeinträchtigt
die Verschwenkbarkeit des Rückenlehnenteils 11 in
diesem Zustand nicht. Dieses ist dadurch bedingt, dass der Anschlag 112 am
Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11 nicht
mit dem Anschlagzahn 321 der Mitnehmerscheibe 32 in
Eingriff steht und das Rückenlehnenteil 11 und
die Verstellvorrichtung 3 somit nicht in Wirkverbindung
zueinander stehen. Das Rückenlehnenteil 11 kann
manuell in die Verschwenkrichtung V nach vorne verschwenkt werden,
bis die in 4c dargestellte verschwenkte Stellung
erreicht ist.
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In
der in 4c dargestellten Stellung treten der
Anschlag 112 an dem Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11 und
der Anschlagzahn 321 an der Mitnehmerscheibe 32 in
Kontakt.
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Gegebenenfalls
kann der Rastbeschlag 2 in dieser Stellung des Rückenlehnenteils 11 eine
Rastposition aufweisen, so dass das Rückenlehnenteil 11 in
dieser Stellung mit dem Basisteil 12 verriegelt ist. Gelangt
der Rastbeschlag 2 in einen Rastzustand, wird die Kopplung
der Mitnehmerscheibe 32 mit dem Antriebsrad 31 gelöst.
Die Klinke 322 schwenkt aus der Aussparung 312a.
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Um
das Rückenlehnenteil 11 motorisch aufzustellen,
wird durch Betätigung des Rastbeschlags 2 und
das Lösen des Rastzustandes die Mitnehmerscheibe 32 wiederum
mit dem Antriebsrad 31 gekoppelt, indem die Klinke 322 über
den Bowdenzug 33 durch die Betätigung des Rastbeschlags 2 in
die in 4c dargestellte Stellung gebracht
wird, in der die Klinke 322 in die Aussparung 312a des
Antriebsrads 31 eingreift, so dass die Mitnehmerscheibe 32 mit dem
Antriebsrad 31 gekoppelt ist.
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Wird
nun das Antriebsrad 31 durch den Antriebsmotor 30 angetrieben
und in eine Drehbewegung versetzt, so wird das Antriebsrad 31 entgegen der
Verschwenkrichtung V gedreht, gleichzeitig durch die Kopplung über
die Klinke 322 die Mitnehmerscheibe 32 bewegt
und über den Anschlagzahn 321 und den Anschlag 112 das
Rückenlehnenteil 11 verstellt. Die Verstellung
erfolgt somit motorisch angetrieben, bis der in 4d dargestellte
Zustand erreicht ist, in dem das Rückenlehnenteil 11 sich
in der aufgerichteten Stellung befindet. Der Rastbeschlag 2 verrastet
in dieser Stellung, so dass, bedingt durch die Kopplung über
den Bowdenzug 33, die Klinke 322 aus der Aussparung 312a verschwenkt
und die Kopplung der Mitnehmerscheibe 32 mit dem Antriebsrad 31 aufgehoben
wird.
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Angetrieben
durch die Feder 34, die an der Achse 323 der Klinke 322 angreift
und die Mitnehmerscheibe 32 relativ zum Rahmenteil 120 vorspannt,
wird nun die Mitnehmerscheibe 32 zurück in die
in 4a dargestellte Ausgangslage verschwenkt. In dieser
Ausgangslage ist die Klinke 322 nicht in eine Aussparung 312a, 312b, 312c des
Antriebsrades 31 verschwenkt, so dass die Mitnehmerscheibe 32 nicht
mit dem Antriebsrad 31 gekoppelt ist.
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In
der Ausgangslage sind der Anschlag 112 am Rückenlehnenteil 11 und
der Anschlagzahn 321 an der Mitnehmerscheibe 32 beabstandet
voneinander, so dass das Rückenlehnenteile 11 wiederum
frei gegenüber der Mitnehmerscheibe 32 verschwenkbar ist.
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Wird
das Rückenlehnenteil 11 erneut verschwenkt, wiederholt
sich der Vorgang entsprechend.
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Ist
beim Aufheben des Rastzustands des Rastbeschlags 2 die
Klinke 322 nicht unmittelbar in einer Position, in der
sie in eine der Aussparungen 312a, 312b, 312c des
Antriebsrads 31 verschwenken kann, so wird die Klinke 322 über
die Feder 331 des Bowdenzugs 33 unter Spannung
versetzt. Das Antriebsrad 31 verschwenkt, angetrieben durch
den Antriebsmotor 330, zunächst relativ zur Mitnehmerscheibe 32,
bis sich eine der Aussparungen 312a, 312b, 312c unterhalb
der Klinke 322 befindet und die Klinke 322 in
die entsprechende Aussparung 312a, 312b, 312c verschwenken
kann.
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Zum
motorisch unterstützten Verstellen des Rückenlehnenteils 11 kann
zusätzlich vorgesehen sein, dass der Antriebsmotor 30 in
Abhängigkeit von dem Verriegelungszustand des Rastbeschlags 2 ein- und
ausgeschaltet wird. Entriegelt der Rastbeschlag 2 und wird
somit das Antriebsrad 31 mit der Mitnehmerscheibe 32 gekoppelt,
kann der Antriebsmotor 30 zum Verstellen des Rückenlehnenteils 11 eingeschaltet
und nach erneuter Verriegelung des Rastbeschlags 2 wieder
abgeschaltet werden. Hierzu kann beispielsweise ein Steuerungsimpuls
in Abhängigkeit von der Änderung des Verriegelungszustands
des Rastbeschlags 2 abgegriffen und von einer Motorsteuerung
zur Betätigung des Antriebsmotors 30 verarbeitet
werden. Auch denkbar ist eine Zeitsteuerung, die den Antriebsmotor 30 nach
einer bestimmten Laufzeit, beispielsweise einer maximalen zur Aufrichtung
das Rückenlehnenteil 11 benötigten Zeit
automatisch abschaltet. Die Motorsteuerung kann zudem sicherstellen,
dass der Antriebsmotor 30 nur eingeschaltet wird, wenn
das Rückenlehnenteil 11 aufgerichtet werden soll.
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Eine
zweite Ausführungsform einer die Erfindung verwirklichenden
Verstellvorrichtung 3 ist in 5 und 6 dargestellt. Bauteile gleicher Funktion sind
dabei, soweit zweckdienlich, mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
Verstellvorrichtung 3 weist einen Antriebsmotor 30 mit
einem Gehäuseteil 301 auf, das mit einem Gehäuseteil 113 an
dem Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11 verbunden
ist. Der Antriebsmotor 30 ist über das Gehäuse 301 fest
an dem Rahmenteil 110 angeordnet.
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Die
Gehäuseteile 113, 301 bilden ein Gehäuse
mit einer zylindrische Aufnahme 114 aus, in der in montiertem
Zustand der Verstellvorrichtung 3 ein Antriebselement in
Form eines Antriebsrads 31 und ein Mitnehmerelement 32 konzentrisch
zur Schwenkachse S angeordnet sind.
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Die
Verstellvorrichtung 3 weist weiterhin eine Steuereinheit 35 mit
Teilen 351, 352, eine Stelleinheit mit Stellelementen 361, 362,
Federelemente 363 zur Vorspannung des Stellelements 362 gegenüber
der Aufnahme 114 und eine Feder 34, die sich mit
einem Ende an dem Mitnehmerelement 32 und mit dem andern
Ende an der lehnenfesten Aufnahme 114 abstützt,
auf.
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Das
Antriebsrad 31 steht über eine am äußeren
Umfang angeordnete Verzahnung 310 mit einer Antriebswelle
des Antriebsmotors 30 in Eingriff und kann durch den Antriebsmotor 30 in
eine Drehbewegung um die Schwenkachse S versetzt werden.
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Das
Mitnehmerelement 32 ist axial entlang der Schwenkachse
S verschiebbar in der Aufnahme 114 angeordnet. Die axiale
Verschiebung wird hierbei über die Steuereinheit 35 und
die Stellelemente 361, 362 gesteuert und bewirkt.
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Die
Steuereinheit 35 steht mit dem Rastbeschlag 2 zur
Verriegelung des Rückenlehnenteils 11 mit dem
Basisteil 12 beispielsweise über einen Bowdenzug
(in 5 nicht dargestellt) in Verbindung. Die Teile 351, 352 können
um die Schwenkachse S zueinander verdreht werden, wobei durch die
Verdrehung der Teile 352, 352 diese sich nach
Art von Gewindeteilen axial zueinander verstellen.
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Das
Teil 352 steht über Stifte 364, die das Antriebsrad 31 durchgreifen,
mit dem Stellelement 361 in axialer Wirkverbindung, das
wiederum axial an dem Mitnehmerelement 32 anliegt. An der
anderen Seite des Mitnehmerelements 32 ist das Stellelement 362 angeordnet,
das über Federelemente 363 axial gegenüber
einer rückseitigen Begrenzungswand der Aufnahme 114 vorgespannt
ist.
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Das
Mitnehmerelement 32 weist an seiner dem Antriebsrad 31 zugewandten
Seite Anschlagzähne 326 auf, die ausgebildet sind,
in Aussparungen 312 des Antriebsrads 31 einzugreifen.
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Die
Verstellvorrichtung 3 kann unterschiedliche Betriebszustände
einnehmen, die sich dadurch unterscheiden, ob die Anschlagzähne 326 des
Mitnehmerelements 32 mit den Aussparungen 312 des Antriebsrads 31 in
Eingriff stehen und somit das Mitnehmerelement 32 mit dem
Antriebsrad 31 gekoppelt ist. Gesteuert werden diese Betriebszustände
durch die Steuereinheit 35.
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In
einem ersten Betriebszustand, in dem die Teile 351, 352 derart
zueinander verdreht sind, dass sie in axialer Richtung nahe beieinander
liegen, ist das Mitnehmerelement 32 durch die Federkraft
der Federn 363 hin zum Antriebsrad 31 verschoben,
so dass die Anschlagzähne 326 in die Aussparungen 312 des
Antriebsrads 31 eingreifen. Das Antriebsrad 31 und
das Mitnehmerelement 32 stehen somit in Wirkverbindung
und sind miteinander gekoppelt.
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Um
die Kopplung zwischen dem Antriebsrad 31 und dem Mitnehmerelement 32 aufzuheben,
werden die Teile 351, 352 gegeneinander verdreht
und dadurch in axialer Richtung entlang der Schwenkachse S nach
Art zweier Gewindeteile voneinander entfernt. Die Verstellbewegung
in axialer Richtung wird über das Stellelement 361 auf
das Mitnehmerelement 32 übertragen, das somit
in axialer Richtung relativ zum Antriebsrad 31 verschoben
wird, so dass die Anschlagzähne 326 außer
Eingriff mit den Aussparungen 312 gelangen. Auf diese Weise
wird die Kopplung zwischen dem Antriebsrad 31 und dem Mitnehmerelement 32 aufgehoben.
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Werden
die Teile 351, 352 zurück verdreht, so
gelangt das Mitnehmerelement 32 wiederum in Eingriff mit
dem Antriebsrad 31, bedingt durch die von den Federn 363 auf
das Stellelement 362 rückstellende Federkraft.
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Die
Verstellbewegung der Steuereinheit 35 wird durch den Verriegelungszustand
des Rastbeschlag 2 gesteuert, wobei bei einem Entriegeln
des Rastbeschlags 2 das Antriebsrad 31 mit dem
Mitnehmerelement 32 gekoppelt wird und umgekehrt bei einem
Verriegeln des Rastbeschlags 2 das Antriebsrad 31 von
dem Mitnehmerelement 32 entkoppelt wird.
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Der
Antriebsmotor 30 der Antriebseinheit ist lehnenfest am
Beschlagteil 110 des Rückenlehnenteils 11 angeordnet.
Um das Rückenlehnenteil 11 aus einer vorgeklappten
Stellung in die aufrechte Stellung zu bewegen, stützt sich
das Mitnehmerelement 32 über Anschläge 324a, 324b innerhalb
einer zentralen Öffnung 325 des Mitnehmerelementes 32 an Anschlägen 211a, 211b am
Sternbolzen 21 des Rastbeschlags 2 ab. Durch die
Abstützung des Mitnehmerelements 32 über
die Anschläge 324a, 324b bzw. 211a, 211b kann
das Mitnehmerelement 32 nicht verdreht werden, so dass
auch das Antriebsrad 31 durch den Eingriff der Anschlagzähne 326 in
die Aussparungen 312 abgestützt ist und der Antriebsmotor 30 somit
an der Verzahnung 310 des Antriebsrads 31 abrollt
und das Rückenlehnenteil 11 entgegen der Verschwenkrichtung
V verstellt.
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Der
Ablauf beim Verschwenken des Rückenlehnenteils 11 ist
in 6a bis 6d dargestellt.
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6a zeigt
hier zunächst die Ausgangsstellung bei aufgerichteter Rückenlehne 11.
In der Seitenansicht gemäß 6a sind
dabei zum einen die Vorsprünge 211a, 211b am
Sternbolzen 21 des Rastbeschlags 2 und zum anderen
die Anschläge 324a, 324b am Mitnehmerelement 32 sichtbar.
In der in 6a dargestellten Ausgangsstellung
befinden sich die Anschläge 211a, 211b und 324a, 324b nicht in
Anlage.
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In 6b ist
das Rückenlehnenteil 11 mit dem Rahmenteil 110 in
einer vorgeklappten Stellung dargestellt. In dieser Stellung haben
sich das Mitnehmerelement 32 und das Antriebsrad 31,
die aufgrund der gelösten Verriegelung des Rastbeschlags 2 miteinander
in Eingriff stehen, zusammen mit dem Rückenlehnenteil 11 in
die in 6b dargestellte Lage verschwenkt,
in der die Anschläge 211a, 211b am Sternbolzen 21 mit
den Anschlägen 324a, 324b am Mitnehmerelement 32 in
Anlage sind.
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In
der in 6b dargestellten Stellung kann der
Rastbeschlag 2 wiederum verrastet sein, so dass die Kopplung
zwischen dem Mitnehmerelement 32 und dem Antriebsrad 31 aufgehoben
ist.
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Soll
das Rückenlehnenteil 11 nun motorisch aufgerichtet
werden, wird die Verriegelung des Rastbeschlags 2 gelöst,
so dass das Mitnehmerelement 32 und das Antriebsrad 31,
gesteuert über die Steuereinheit 35, in Eingriff
treten und somit gekoppelt werden. Bei Betätigung des Antriebsmotors 30 rollt dieser
an der Verzahnung 310 des Antriebsrads 31 ab,
da das Mitnehmerelement 32 über die Anschläge 211a, 211b und
die Anschläge 324a, 324b gegenüber
dem sitzseitigen Rahmenteil 120 abgestützt ist.
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Ist
die aufgerichtete Stellung erreicht, verrastet der Rastbeschlag 2 wiederum,
so dass die Kopplung zwischen dem Mitnehmerelement 32 und
dem Antriebsrad 31 aufgehoben wird. Das Mitnehmerelement 32 ist
nunmehr frei schwenkbar relativ zum Antriebsrad 31, so
dass dieses, bedingt durch die Vorspannung der Feder 34,
zurück in die Stellung gemäß 6d verschwenkt,
die der Ausgangslage gemäß 6a entspricht.
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Zum
erneuten Verschwenken wird das Rückenlehnenteil 11 manuell
in die vorgeklappte Stellung überführt, wobei
das Mitnehmerelement 32 nicht durch die Anschläge 211a, 211b gehindert
wird, die zusammen mit den Anschlägen 324a, 324b einen Schwenkbereich
mit einem Verschwenkwinkel von ca. 110° definieren.
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Bei
der Ausführungsform gemäß 2 bis 4 ist die Verstellvorrichtung 3 zwischen
dem Rahmenteil 110 des Rückenlehnenteils 11 und
dem Rahmenteil 120 des Basisteils 12 angeordnet,
wobei der Antriebsmotor 30 sitzseitig am Rahmenteil 120 angeordnet
ist. Bei der Ausführungsform gemäß 5 und 6 hingegen ist die Verstellvorrichtung 3 an
der dem Rahmenteil 120 abgewandten, inneren Seite des Rahmenteils 110 angeordnet,
wobei der Antriebsmotor 30 lehnenseitig am Rahmenteil 110 montiert
ist.
-
Der
der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend
geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Insbesondere sind auch andere Mechanismen denkbar, um eine Entkopplung
eines Antriebselementes von einem Mitnehmerelement zu bewirken.
-
Ein
Vorteil der zur Verfügung gestellten Verstellvorrichtung
liegt darin, dass diese zusätzlich zu einem bestehenden
Rastbeschlag eingesetzt werden kann, ohne dass die Konstruktion
des Rastbeschlags verändert werden muss. Die Verstellvorrichtung
wirkt somit lediglich unterstützend zum Aufrichten eines Rückenlehnenteils.
Die Kraftflüsse zum Verriegeln und Arretieren des Rückenlehnenteils
in seinen unterschiedlichen Stellungen werden nicht verändert und
durch die Verstellvorrichtung nicht beeinflusst.
-
- 1
- Sitzanordnung
- 11
- Rückenlehnenteil
- 110
- Rahmenteil
- 111
- Gelenkzylinder
- 112
- Anschlag
- 113
- Gehäuseteil
- 114
- Aufnahme
- 12
- Basisteil
- 120
- Rahmenteil
- 13
- Führungsschienensystem
- 2
- Rastbeschlag
- 21
- Sternbolzen
- 211a,
211b
- Anschlag
- 22
- Unterstützungsfeder
- 23
- Bund
- 24
- Aufnahme
- 3
- Antriebsvorrichtung
- 30
- Antrieb
- 301
- Gehäuseteil
- 31
- Antriebsrad
- 310
- Verzahnung
- 311
- Bund
- 312,
312a, 312b, 312c
- Aussparung
- 32
- Mitnehmerscheibe
- 320
- Bund
- 321
- Anschlagszahn
- 322
- Klinke
- 323
- Achse
- 324a,
324b
- Anschlag
- 325
- Öffnung
- 326
- Anschlagzahn
- 33
- Bowdenzug
- 331
- Feder
- 34
- Feder
- 341,
342
- Ende
- 35
- Steuereinheit
- 351,
352
- Teil
- 361,
362
- Stellelement
- 363
- Feder
- 364
- Stifte
- 8
- Karosserieöffnung
- 9
- Vordersitz
- S
- Schwenkachse
- V
- Verschwenkrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005058367
A1 [0005]