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Gebiet der Erfindung:
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Die Erfindung betrifft ein Schienenfahrzeug nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, das eine Fahrerkabine und einen klappba- ren Sitz in dieser Fahrzeugkabine aufweist.
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Klappbare Sitze werden für unterschiedliche Zwecke vorgesehen. Beispielsweise sind diese in öffentlichen Verkehrsmitteln installiert, um Sitzplätze anbieten zu können. Derartige Sitze sind insbesondere dann bevorzugt, wenn der verfügbare Raum flexibel für Steh- oder Sitzplätze reserviert werden soll. In diesem Falle können diese Sitze dadurch gekennzeichnet sein, dass die Sitzfläche um eine horizontale Achse verschwenkbar ist und an die Rückenlehne geklappt werden kann, so dass der von der Sitzfläche eingenommene Platz anderweitig, beispielsweise für stehende Passagiere, frei wird.
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Ein Hilfssitz für ein Kraftfahrzeug ist in
FR 2 761 309 A1 beschrieben. Dieser Hilfssitz ist an einer verschwenkbaren Wand hinter dem Fahrersitz befestigt und besteht aus einer verschwenkbaren Sitzfläche und einer verschwenkbaren Rückenlehne. In einer der beschriebenen Ausführungsformen ist die Rückenlehne um eine senkrechte Achse verschwenkbar. Die Sitzfläche ist um eine horizontale Achse verschwenkbar. Die Sitzfläche und die Rückenlehne sind in einer Verstaustellung nebeneinander an die Wand geschwenkt. In der Gebrauchsstellung wird die Rückenlehne in eine Ebene verschwenkt, die sich senkrecht zur Fahrtrichtung erstreckt. Die Sitzfläche wird hierzu in die Waagerechte geklappt und an die Rückenlehne geschoben.
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In
WO 88/01589 A1 ist ferner eine Sitzeinheit für einen Begleiter in einem Fahrzeug, insbesondere einem Luftzeug, offenbart. Die Sitzfläche der Sitzeinheit ist klappbar um eine horizontale Achse gelagert.
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Eine spezielle Konstruktion für Kraftfahrzeugsitze ist in
DE 10 2004 041 738 B3 offenbart. Der in diesem Dokument beschriebene Fahrzeugsitz weist eine umlegbare Rückenlehne und einen klappbaren Sitzteil auf, wobei der Fahrzeugsitz von einer Gebrauchsposition in eine Easy-Entry-Position und in eine Ladebodenposition überführbar ist. In der Gebrauchsposition ist die Rückenlehne in üblicher Art und Weise nach Art eines Stuhles vom Sitzteil schräg abstehend ausgebildet. In der Easy-Entry-Position sind der Sitzteil und die Rückenlehne aneinander geklappt und in im Wesentlichen senkrechter Stellung angeordnet. In der Ladebodenposition sind der Sitzteil und die Rückenlehne zueinander beabstandet und im Wesentlichen senkrecht stehend angeordnet und bilden dazwischen einen Laderaum. Allerdings ist die zum Umbau des Sitzes erforderliche Konstruktion für die Bedienung sehr aufwändig.
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Beim Betrieb von Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen und vor allem Straßenbahnen, ist es erforderlich, in der Fahrerkabine einen Sitz vorzusehen, der im Falle der Ausbildung und Einweisung von Fahrern dieses Fahrzeuges von einem Fahrlehrer eingenommen wird. Um den Fahrschüler beaufsichtigen zu können, muss sich der Fahrlehrer in der Nähe des Schülers befinden. Daher wird ein Sitz neben dem Fahrersitz in der Fahrerkabine vorgesehen. Üblicherweise sind Fahrlehrersitze je nach dem vorhandenen Bauraum als einfache Klappsitze oder starre Sitze ausgeführt, die häufig nicht über eine Rückenlehne verfügen. Derartige Sitze sind typischerweise an der Rückwand der Fahrerkabine befestigt. Im Allgemeinen steht für den Einbau eines Sitzes mit Rückenlehne für den Fahrlehrer nicht ausreichend Bauraum in der Fahrerkabine zur Verfügung. Die bisher verwendeten Sitze ohne Rückenlehne sind zu unbequem, um während längerer Zeit darauf sitzen zu können. Ein wesentlicher Aspekt derartiger Sitze ist auch, dass der Fahrer die Fahrerkabine gegebenenfalls sehr schnell verlassen können muss. Daher darf der Fahrlehrersitz nicht so angebracht werden, dass er das Verlassen der Kabine behindert.
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Aufgabe:
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Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Mittel zu finden, mit denen die vorgenannten Probleme behoben werden können, und insbesondere einen Sitz vorzusehen, auf dem der Fahrlehrer in der Gebrauchsstellung bequem sitzen kann und der gleichzeitig einen Fluchtweg vom Fahrersitz zur Tür der Fahrerkabine freilässt, wenn der Fahrlehrersitz nicht benutzt wird (Ruhestellung, Easy-Exit-Stellung).
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Beschreibung der Erfindung:
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Diese Aufgabe wird durch das Schienenfahrzeug mit einem klappbaren Sitz gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der klappbare Sitz wird in einem schienengebundenen Fahrzeug und ganz bevorzugt in einer Straßenbahn, angeordnet. Insbesondere dient der klappbare Sitz dann, wenn er in einem Fahrzeug installiert ist, zur Platzierung eines Fahrlehrers für das Fahrzeug.
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Das Schienenfahrzeug umfasst eine Fahrerkabine, in der sich ein Fahrersitz sowie der klappbare Sitz befinden. Außerdem ist eine Zugangstür zur Fahrerkabine vorgesehen. Der klappbare Sitz ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
Der Sitz ist aus Bauraumgründen als „doppelter” Klappsitz ausgeführt und weist hierzu ein Haltegestell sowie eine Sitzfläche und eine Rückenlehne auf. Die Sitzfläche und die Rückenlehne werden jeweils von dem Haltegestell gehalten. Sie sind von einer Gebrauchsstellung zu einer Easy-Exit-Stellung, in der die Sitzfläche und die Rückenlehne parallel aneinander anliegend und raumsparend angeordnet sind, und umgekehrt jeweils verschwenkbar ausgebildet. In erfindungsgemäßer Art und Weise sind die Sitzfläche und die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung jeweils im Wesentlichen parallel (±15°) zu einer Ebene angeordnet, die sich im Wesentlichen senkrecht (±15°) zu den entsprechenden Ebenen erstreckt, in denen sich die Sitzfläche und die Rückenlehne in der Gebrauchsstellung befinden. Die Sitzfläche und die Rückenlehne liegen in der Easy-Exit-Stellung aneinander an.
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Vorzugsweise sind die Sitzfläche und die Rückenlehne unabhängig voneinander verschwenkbar.
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In Fahrzeugen, die überwiegend nur in einer Richtung fortbewegt werden, ist üblicherweise nur eine Fahrerkabine an einem Ende des Fahrzeuges vorgesehen, während in Fahrzeugen, die üblicherweise in beiden Richtungen fortbewegt werden, Fahrerkabinen an beiden Enden des Fahrzeuges vorgesehen sind. Der klappbare Sitz kann in letzteren Fahrzeugen in nur einer Fahrerkabine oder auch in beiden Fahrerkabinen vorgesehen sein. In der Fahrerkabine ist der klappbare Sitz vorzugsweise neben dem Fahrersitz und in einem Zugangsbereich von der Zugangsöffnung zum Fahrersitz so angeordnet, dass der Zugangsbereich frei gehalten wird, wenn sich der klappbare Sitz nicht in der Gebrauchsstellung befindet. Dies wird dadurch bewirkt, dass die Sitzfläche und die Rückenlehne von der Gebrauchsstellung in die Easy-Exit-Stellung verschwenkt werden.
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Derartige Sitze werden typischerweise als Fahrlehrersitze in Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, benutzt. Gegenüber herkömmlichen einfachen Klappsitzen oder starren Sitzen, die meist ohne Rückenlehne ausgeführt sind, wird mit dem erfindungsgemäßen klappbaren Sitz eine bequeme Sitzhaltung ermöglicht. Dieser Vorteil geht mit dem weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen klappbaren Sitzes sowie dessen Anordnung in einem Fahrzeug einher, dass ein Fluchtweg für den Fahrer von dem Fahrersitz zur Zugangsöffnung zur Fahrerkabine freigehalten wird, wenn der klappbare Sitz nicht benutzt wird, d. h. wenn er sich in der Easy-Exit-Stellung befindet. Durch die getrennte Ausführung von Rückenlehne und Sitzfläche wird der zur Verfügung stehende Raum für die Platzierung eines Fahrlehrers, beispielsweise in einer Fahrerkabine eines Schienenfahrzeugs, maximal nutzbar gemacht. Auch bei einer Fehlbedienung, d. h. beispielsweise bei einem vertauschten Einklappen von Rückenlehne und Sitzfläche, ist der Fluchtweg aus dem Fahrerraum nicht versperrt.
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In der Gebrauchsstellung sind die Rückenlehne und die Sitzfläche (insbesondere separat) ausgeklappt, so dass eine Person bequem auf diesem Sitz sitzen kann. Ist der Sitz in erfindungsgemäßer Art und Weise in einer Fahrerkabine eines Fahrzeuges neben dem Fahrersitz installiert, kann der klappbare Sitz als Fahrlehrersitz verwendet werden. Der Sitz ist in Fahrtrichtung eingebaut. Wird der Sitz nicht benutzt, so können die Sitzfläche und die Rückenlehne (insbesondere separat) eingeklappt werden. Dadurch wird der von dem Sitz in der Gebrauchsstellung eingenommene Raum für den Durchgang vom Fahrersitz zur Zugangsöffnung zur Fahrerkabine freigehalten, so dass der Fahrer in diesem Falle vom Fahrersitz aus der Fahrerkabine schnell heraustreten kann.
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Durch die Möglichkeit, die Sitzfläche und die Rückenlehne separat verschwenken zu können, kann der Sitz auch in einer modifizierten Gebrauchsstellung verwendet werden. Hierzu ist die Sitzfläche zwar in die Gebrauchsstellung, d. h. in die Horizontale, heruntergeklappt. Jedoch verbleibt die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung. Dadurch blickt die darauf sitzende Person nicht in Fahrtrichtung sondern senkrecht dazu, wenn der Sitz in Fahrtrichtung eingebaut ist. Um der darauf sitzenden Person auch in diesem Falle eine bequeme Sitzhaltung zu ermöglichen, ist die Rückenlehne auf der dann exponierten Seite wie auf der anderen (Gebrauchs-)Seite vorzugsweise gepolstert, auch wenn die Polsterung auf dieser Seite in einer bevorzugten Ausführungsform nicht so dick gepolstert ausgeführt ist wie die andere (Gebrauchs-)Seite.
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In einer besonders günstigen Ausführungsform ist die Sitzfläche vorzugsweise um eine erste Achse verschwenkbar, die senkrecht zu einer zweiten Achse verläuft, um die die Rückenlehne verschwenkbar ist. Dadurch wird eine Anordnung der Sitzfläche zur Rückenlehne erreicht, mit der diese beiden Bauteile in der Easy-Exit-Stellung des Sitzes auf minimalem Raum eingeklappt sind. Die erste Achse ist im Allgemeinen horizontal angeordnet, so dass die Sitzfläche von der Gebrauchsstellung in die Easy-Exit-Stellung nach oben geklappt wird. Die zweite Achse ist im Allgemeinen senkrecht (aufrecht stehend) angeordnet, so dass die Rückenlehne von der Gebrauchsstellung, in der die Rückenlehne typischerweise im Wesentlichen senkrecht zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist, zu der Easy-Exit-Stellung, in der die Rückenlehne im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung angeordnet ist, eingeklappt wird. Im Idealfall liegen die Sitzfläche und die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung unmittelbar aneinander an und zwar vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung.
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Eine besonders platzsparende Ausführungsform des erfindungsgemäßen klappbaren Sitzes besteht darin, die Sitzfläche und die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung senkrecht, d. h. aufrecht stehend, anzuordnen. Liegen die Sitzfläche und die Rückenlehne in diesem Falle, wie zuvor ausgeführt, in der Easy-Exit-Stellung außerdem noch unmittelbar aneinander an, so wird ein äußerst platzsparender Stapel aus der Sitzfläche und der Rückenlehne gebildet, die in dieser Stellung beispielsweise in unmittelbarer Nähe und parallel zu einer Wand des Fahrzeuges angeordnet sein können, so dass sie einen ausreichend breiten Fluchtweg zur Zugangsöffnung freilassen.
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Befindet sich die Zugangsöffnung zur Fahrerkabine beispielsweise an einer Trennwand zum angrenzenden Fahrgastraum, d. h. an einer Wand senkrecht zur Fahrtrichtung, so dass der Fahrer die Fahrerkabine durch den Fahrgastraum betritt, kann der klappbare Sitz in der Fahrerkabine so angebracht sein, dass die Sitzfläche und die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung im Bereich oder unmittelbar an der Seitenwand des Fahrzeuges anliegen. In diesem Falle kann der Durchgang von der Zugangsöffnung zum Fahrersitz dann problemlos freigehalten werden, wenn die Sitzfläche und die Rückenlehne eingeklappt sind.
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Die Sitzfläche und die Rückenlehne können insbesondere nacheinander separat aus- bzw. eingeklappt werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung liegt die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung an der Unterseite der Sitzfläche an. Dies setzt voraus, dass zunächst die Sitzfläche eingeklappt wird und danach die Rückenlehne, so dass letztere an der Unterseite der Sitzfläche anliegt. Würde das Einklappen der beiden Elemente in diesem Falle vertauscht, würden diese zwar nicht exakt aneinander anliegen; jedoch würden sie sich trotzdem in im Wesentlichen senkrechter Stellung befinden, so dass der Fluchtweg in der Fahrerkabine noch ausreichend breit wäre.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung und in der Gebrauchsstellung arretierbar. Möglich ist es auch, dass die Rückenlehne ausschließlich in der Easy-Exit-Stellung oder ausschließlich in der Gebrauchsstellung arretierbar ist. Die Arretierung dient u. a. dazu, in den jeweiligen Stellungen definierte Positionen einzunehmen, wobei insbesondere die Arretierung in der Easy-Exit-Stellung dazu dient sicherzustellen, dass der Zugangsbereich zum Fahrersitz stets freigehalten und nicht durch ein versehentliches Herausschwenken der Rückenlehne in den Zugangsbereich blockiert wird.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, die Sitzfläche gegen ein durch eine Federkraft ausgeübtes Drehmoment von der Easy-Exit-Stellung in die Gebrauchsstellung verschwenkbar auszubilden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Sitzfläche dann federbelastet eingeklappt ist, wenn der klappbare Sitz nicht benutzt wird, so dass der Zugangsbereich zum Fahrersitz in diesem Falle stets freigehalten wird.
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In gleicher Weise kann auch die Rückenlehne gegen ein durch Federkraft ausgeübtes Drehmoment aus der Easy-Exit-Stellung in die Gebrauchsstellung verschwenkbar ausgebildet sein. Um in letzterer Stellung zusätzlich arretiert zu werden, kann eine entsprechende Rastung für die Endstellung der Rückenlehne vorgesehen sein, die zum Ausklappen in die Gebrauchsstellung wieder gelöst werden muss. Durch das durch die Federkraft ausgeübte Drehmoment klappt die Rückenlehne von selbst in die Easy-Exit-Stellung zurück. Dadurch wird gewährleistet, dass der Sitz beim Verlassen des Sitzes sofort in diese Stellung zurückkehrt und der Zugangsbereich in der Fahrerkabine des Fahrzeuges schnell geräumt wird.
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Zur Halterung der Sitzfläche und der Rückenlehne ist das Haltegestell vorgesehen. Das Haltegestell umfasst vorzugsweise eine Haltesäule, eine darauf horizontal befestigte und koaxial mit der ersten Achse verlaufende erste Drehsäule zur Halterung der Sitzfläche sowie eine an einem Ende der ersten Drehsäule befestigte und koaxial mit der zweiten Achse verlaufende zweite Drehsäule zur Halterung der Rückenlehne. Die zweite Achse verläuft zu der ersten Achse vorzugsweise senkrecht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht die zweite Drehsäule aufrecht, so dass die Rückenlehne um diese senkrecht stehende Drehsäule in die beiden Stellungen verschwenkt werden kann.
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Um einen hohen Sitzkomfort zu gewährleisten, kann die Rückenlehne zur Anpassung an die Rückenstellung einer sitzenden Person um die Horizontale drehbar gelagert sein. Dies kann beispielsweise durch eine horizontale Befestigung der Rückenlehne an einer weiteren Drehsäule realisiert werden, die in der die Rückenlehne haltenden zweiten Drehsäule drehbar gelagert ist. Beispielsweise kann diese weitere Drehsäule mittig an der Rückenlehne angebracht sein.
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Der klappbare Sitz kann in dem Fahrzeug insbesondere dadurch befestigt werden, dass die Haltesäule zur Befestigung auf einer Bodenfläche ausgebildet ist. Dadurch wird der Sitz auf dem Boden abgestützt. Außerdem kann der Sitz an einem senkrechten Tragelement, beispielsweise einer Stütze, befestigt sein. Hierzu können Befestigungselemente an der zweiten Drehsäule vorgesehen sein, über die der Sitz an dem Tragelement befestigt wird. Die jeweiligen Befestigungen können auf übliche Art und Weise realisiert werden, beispielsweise durch Schweißen oder Schrauben.
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Die Sitzfläche und die Rückenlehne können in üblicher Art und Weise als gepolsterte Elemente ausgebildet sein, etwa mit einem Rahmen oder einer Grundplatte, auf der sich eine Schaumstoffpolsterung und eine Kunststoffbespannung befinden. Die Rückenlehne ist vorzugsweise an beiden Seiten gepolstert, wobei die dem Rücken beim Gebrauch zugewandte Fläche vorzugsweise mit einer dickeren Polsterung versehen ist als die andere Seite der Rückenlehne, die der sitzenden Person in der modifizierten Gebrauchsstellung zugewandt ist. Das Haltegestell besteht vorzugsweise aus Stahl und ist mit Kunststoff überzogen, beispielsweise pulverbeschichtet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Figuren schematisch dargestellt sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Beispiele beschränkt. Gleiche Bezugsziffern in den einzelnen Figuren bezeichnen dabei gleiche oder funktionsgleiche bzw. hinsichtlich ihrer Funktionen einander entsprechende Elemente. Im Einzelnen zeigen:
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1: den klappbaren Sitz in perspektivischer Darstellung in der Easy-Exit-Stellung und gleichzeitig in der Gebrauchsstellung;
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2: den klappbaren Sitz in der Vorderansicht in der Easy-Exit-Stellung;
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3: den klappbaren Sitz in der Draufsicht in der Easy-Exit-Stellung und gleichzeitig in der Gebrauchsstellung;
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4: den klappbaren Sitz in perspektivischer Darstellung in der bahn.
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Der in den 1, 2 und 3 dargestellte klappbare Sitz 1 weist eine Rückenlehne auf, die in den Figuren in der Easy-Exit-Stellung oder in der modifizierten Gebrauchsstellung, d. h. als eingeklappte Rückenlehne 2, 2', sowie in der Gebrauchsstellung, d. h. als ausgeklappte Rückenlehne 2'', gezeigt ist. Weiterhin weist der Sitz 1 eine Sitzfläche auf, die in der Figur in der Easy-Exit-Stellung, d. h. als eingeklappte Sitzfläche 3, 3', sowie in der Gebrauchsstellung oder in der modifizierten Gebrauchsstellung, d. h. als ausgeklappte Sitzfläche 3', dargestellt ist.
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Die Sitzfläche 3, 3', 3'' ist an einer horizontalen ersten Drehsäule 4 um diese drehbar befestigt. Hierzu ist die Sitzfläche 2, 2', 2'' über Laschen 8 an einem Kantblech 9 angeschraubt, das auf der ersten Drehsäule 4 gelagert ist. Die Sitzfläche steht in der ausgeklappten Stellung unter Federspannung und kann beispielsweise durch das Gewicht einer darauf sitzenden Person in dieser Stellung gehalten werden. Die Sitzfläche klappt unter der Wirkung des durch die Federkraft ausgeübten Drehmoments von selbst wieder ein, wenn die Person von der Sitzfläche aufsteht, und liegt dann federbelastet an dem Tragelement an, an dem der Sitz 1 befestigt ist.
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Die Rückenlehne 2, 2', 2'' ist an einer aufrecht stehenden zweiten Drehsäule 5 drehbar befestigt. Die Drehbarkeit um die vertikale Achse wird durch eine drehbare Buchse 10 in der zweiten Drehsäule 5 ermöglicht. Die Stellung der Rückenlehne entweder in der Easy-Exit-Stellung bzw. modifizierten Gebrauchsstellung (Rückenlehne in der Stellung 2, 2') oder in der Gebrauchsstellung (Rückenlehne in der Stellung 2'') wird durch eine Arretierung der Buchse 10 in der zweiten Drehsäule 5 bewerkstelligt. Diese Verriegelung kann zum Einklappen der Rückenlehne mittels eines Druckkopfes am oberen Ende der zweiten Drehsäule gelöst werden und kann ferner beim Erreichen der Easy-Exit-Stellung erneut einrasten. Zum Lösen dieser Rastung kann wiederum der Druckknopf betätigt werden. Die zweite Drehsäule 5 ist an der ersten Drehsäule 4 an deren einem Ende angebracht. Die Rückenlehne 2, 2', 2'' ist an der zweiten Drehsäule 5 mittels einer weiteren Drehsäule 7 befestigt, die eine Verschwenkung der Rückenlehne 2, 2', 2'' um eine horizontale Achse zulässt. Somit kann die Rückenlehne 2, 2', 2'' an die Sitzhaltung einer darauf sitzenden Person angepasst werden.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Rückenlehne in Richtung der Easy-Exit-Stellung federbelastet ist. Wenn die auf dem Sitz 1 platzierte Person von dem Sitz aufsteht und eine gegebenenfalls vorhandene Verriegelung der Rückenlehne in dieser Stellung 2'' gelöst worden ist, wird die Rückenlehne mittels der Federkraft von dieser Stellung in die Easy-Exit-Stellung 2' verschwenkt. Dadurch wird der Fluchtweg in der Fahrerkabine des Fahrzeuges sofort freigemacht.
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Der Sitz 1 ruht auf einer Haltesäule 6. Die Haltesäule 6 kann auf dem Boden eines Fahrzeuges befestigt werden. Außerdem dienen Befestigungselemente 11, 12, 13 zur Befestigung des Sitzes 1 an einem Tragelement 130 des Fahrzeuges, beispielsweise an einer Seitenwand einer Straßenbahn.
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Zur näheren Erläuterung der Anordnung und Befestigung des erfindungsgemäßen klappbaren Sitzes 1 in der Fahrerkabine 100 einer Straßenbahn wird auf 4 hingewiesen. Der Sitz 1 ist in einem Zugangsbereich zwischen dem Fahrersitz 110 und der Zugangstür 120 zur Fahrerkabine 100 angeordnet. Der Sitz 1 ist über die Befestigungselemente 11, 12 und die Haltesäule 6 (in 4 teilweise nicht sichtbar) in der Fahrerkabine 100 befestigt. Hierzu sind die Befestigungselemente 11, 12 an einem Tragelement 130 der Fahrerkabine 100 angeschraubt. Die Haltesäule ist am Kabinenboden befestigt.
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In der Easy-Exit-Stellung sind die Sitzfläche und die Rückenlehne eingeklappt (Rückenlehne in der Stellung 2', Sitzfläche in der Stellung 3'). In diesem Falle wird der Zugangsbereich von der Zugangstür 120 zum Fahrersitz 110 freigehalten. In der Gebrauchsstellung sind diese beiden Elemente ausgeklappt (Rückenlehne in der Stellung 2'', Sitzfläche in der Stellung 3''), so dass ein Fahrlehrer auf dem Sitz 1 Platz nehmen kann. Der Fahrlehrer kann dadurch in Fahrtrichtung blicken (Frontscheibe 140). Verlässt der Fahrlehrer den Sitz 1, so klappt die Sitzfläche unter der Wirkung einer ein Drehmoment ausübenden Federkraft automatisch nach oben (von Sitzfläche in der Stellung 3'' zu Sitzfläche in der Stellung 3') und liegt dann federbelastet vorzugsweise an dem Tragelement an, an dem der Sitz 1 befestigt ist. Um den Zugangsbereich vollständig freizumachen, wird dann auch die Rückenlehne eingeklappt (von Rückenlehne in der Stellung 2'' zu Rückenlehne in der Stellung 2'). In der eingeklappten Stellung rastet die Rückenlehne 2' ein, so dass sie nicht mehr in den Zugangsbereich hinein schwingen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- klappbarer Sitz
- 2, 2'
- Rückenlehne in der Easy-Exit-Stellung
- 2''
- Rückenlehne in der Gebrauchsstellung
- 3, 3'
- Sitzfläche in der Easy-Exit-Stellung
- 3''
- Sitzfläche in der Gebrauchsstellung
- 4
- erste Drehsäule
- 5
- zweite Drehsäule
- 6
- Haltesäule
- 7
- weitere Drehsäule für die Rückenlehne
- 8
- Laschen zur Halterung der Sitzfläche
- 9
- Kantblech zur Halterung der Sitzfläche
- 10
- drehbare Buchse zur Verstellung der Rückenlehne
- 11
- Befestigungselement
- 12
- Befestigungselement
- 13
- Befestigungselement
- 100
- Fahrerkabine
- 110
- Fahrersitz
- 120
- Zugangstür zur Fahrerkabine
- 130
- Tragelement
- 140
- Frontscheibe