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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Herstellung von Mappen.
Sie geht aus von einem Verfahren zur Herstellung einer Mappe gemäss
dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs.
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Stand der Technik
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Mappen
zum einlegen, aktenmässigen verwalten, lagern oder versenden
beispielsweise von Papierdokumenten sind heute beliebter und wichtiger den
je. Insbesondere deshalb, da trotz elektronischer Speicherung und
Verwaltung von Dokumenten nach wie vor Dokumentarten bestehen, die
eine nichtelektronische Verwaltung, Lagerung oder einen Versand mit
einem Postdienst bedingen. Typische Vertreter der Mappen sind beispielsweise
Abheftmappen, Taschenmappen, Klappenmappen, Versandmappen oder Lagermappen,
wobei unter diesen Vertretern auch Sonder- oder Mischformen bekannt
sind. Auf der Internet-Seite
"http://www.mappenwagner.de" vom
11.08.2008 ist unter der Rubrik „Mappen” eine Vielzahl
solcher Mappen angegeben.
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Üblicherweise
weist eine Mappe einen Mappenbasisbogen auf. Bei der Herstellung
einer Mappe wird ein Bogen typischerweise zunächst bedruckt, beispielsweise
im Offsetdruckverfahren, und danach angestanzt, wobei durch die
Anstanzung dann der aus dem Bogen auslösbare Mappenbasisbogen
gebildet wird.
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Ein
stark wachsender Markt von personalisierten Druckprodukten betrifft
nun vermehrt auch die Mappen, insbesondere bei der Verwendung als
Werbeträger. Bei solchen personalisierten Druckprodukten
wird jedes einzelne oder eine sehr geringe Anzahl von Druckprodukten
jeweils individuell z. B. mit einer Versandadresse und/oder jeweils
mit einem individuellen Design (sog. Bildpersonalisierung) bedruckt,
so dass jeweils ein Unikat entsteht. Bei einer Mappe, bei deren
Herstellung beispielsweise im Offsetdruck zunächst der
Bogen bedruckt und anschliessend angestanzt wird, ist eine Personalisierung
nicht möglich, da für jeden individuellen Druck
dann eine Druckplatte erstellt werden müsste, was viel
zu aufwändig wäre. Wird beispielsweise eine andere
Druckart gewählt, z. B. Digitaldruck, so liessen sich zwar
prinzipiell personalisierte Mappen herstellen, jedoch ist der sich
an den Druck anschliessende und bereits erwähnte Stanzprozess
zur Erzeugung der Anstanzung des Bogens sehr fehleranfällig,
so dass die Position der Anstanzung auf dem Bogen beispielsweise weit über
der zugehörigen Toleranz und damit z. B. weit ausserhalb
oder weit innerhalb des zuvor erzeugten Druckbildes liegt. Ein weiterer
häufig auftretender Fehler beim Stanzprozess ist, dass
ein Bogen in der Stanzvorrichtung hängen bleibt und dieser
und weitere nachfolgende anzustanzende Bögen dann zerstört
und damit unbrauchbar werden. Da aber jede personalisierte Mappe
auf dem Bogen individuell bedruckt wird, muss bei Auftreten eines
der zuvor genannten Fehler jedes Mal wieder ein Bogen mit dem zugehörigen
individuellen Druck hergestellt werden, wodurch erheblicher Aufwand,
Kosten und schlussendlich Zeitverlust entsteht.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Herstellung einer
Mappe anzugeben, welches einfach, schnell und effizient ist. Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Beim
erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung einer Mappe,
wobei die Mappe einen Mappenbasisbogen aufweist, wird ein Bogen
bedruckt und angestanzt. Durch die Anstan zung wird der aus dem Bogen
auslösbare Mappenbasisbogen gebildet. Nach der Erfindung
wird der Bogen zuerst angestanzt und danach dann bedruckt. Dadurch, dass
zuerst die Anstanzung des Bogens erfolgt, können einfach
und schnell bedruckbare Rohlinge, insbesondere in grosser Stückzahl,
hergestellt werden. Treten bei der Anstanzung die aus dem Stand
der Technik bekannten Fehler auf, betrifft dies nur den unbedruckten
Bogen, so dass lediglich die Anzahl fehlerhaften Bögen
bezüglich der Anstanzung nachgefertigt werden muss, was
problemlos, schnell und kostengünstig durchgeführt
werden kann. Die angestanzten Bögen werden dann mit einer
geeigneten Druckart, beispielsweise im Digitaldruck bedruckt, wobei
jeder angestanzte Bogen separat individuell bedruckt werden kann.
Treten beim Druck Fehler auf, muss lediglich die Anzahl der fehlerhaft
bedruckten Bögen nochmals auf den entsprechenden angestanzten
Bögen nachgedruckt werden, was wiederum problemlos, schnell
und kostengünstig durchgeführt werden kann und
damit insgesamt sehr effizient ist. Das erfindungsgemässe
Verfahren ist damit prädestiniert für die Herstellung
von personalisierten Mappen.
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Diese
und weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung
offensichtlich.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die
einzige Figur zeigt in
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1 eine
Aufsicht einer Ausführungsform einer Mappe hergestellt
nach dem erfindungsgemässen Verfahren.
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Die
in der Zeichnung verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind
in der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich
sind in der Figur gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Die beschriebene Ausführungsform steht beispielhaft für
den Erfindungsgegenstand und hat keine beschränkende Wirkung.
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Wege zur Ausführung
der Erfindung
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In 1 ist
eine Aufsicht einer Ausführungsform einer Mappe, die nach
dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellt ist, gezeigt.
Nach 1 weist die Mappe einen Mappenbasisbogen 1 auf.
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Beim
erfindungsgemässen Verfahren zur Herstellung der Mappe
wird ein Bogen 1 bedruckt und angestanzt. Durch die Anstanzung
wird gemäss 1 ein aus dem Bogen 2 auslösbarer
Mappenbasisbogen 1 gebildet. In 1 ist der
Mappenbasisbogen 1 beispielhaft rechteckförmig
dargestellt, wobei selbstverständlich jegliche Formen von
Mappenbasisbogen 1 denkbar sind. Die Anstanzung bewirkt, dass
sich der Mappenbasisbogen 1 einfach herauslösen
bzw. herausbrechen lässt. Vorzugsweise wird durch das Anstanzen
eine Perforation gebildet, damit sich das Herauslösen bzw.
Herausbrechen des Mappenbasisbogens 1 besonders einfach
durchführen lässt, ohne dass der Mappenbasisbogen 1 beispielsweise
durch Einreissen beschädigt wird. Erfindungsgemäss
wird der Bogen 2 zuerst angestanzt und danach dann bedruckt.
Dadurch, dass zuerst die Anstanzung des Bogens 2 erfolgt,
können einfach und schnell bedruckbare Rohlinge, insbesondere
in grosser Stückzahl, hergestellt werden. Treten bei der
Anstanzung des Bogens 2 Fehler auf, betrifft dies nur den
unbedruckten Bogen 2, so dass lediglich die Anzahl fehlerhaften
Bögen 2 bezüglich der Anstanzung nachgefertigt
werden muss. Diese Nachfertigung kann ohne grossen Aufwand schnell
und kostengünstig erfolgen. Die angestanzten Bögen 2 werden dann
mit einer geeigneten Druckart, beispielsweise im Digitaldruck bedruckt,
wobei jeder angestanzte Bogen 2 separat individuell bedruckt
werden kann, so dass beispielsweise personalisierte Mappen herstellt werden
können. Treten beim Druck Fehler auf, muss lediglich die
Anzahl der fehlerhaft bedruckten Bögen 2 nochmals
auf den entsprechenden angestanzten Bögen 2 nachgedruckt
werden, was wiederum problemlos, schnell und kostengünstig
durchgeführt werden kann und damit insgesamt sehr effizient
ist. Das erfindungsgemässe Verfahren ist damit prädestiniert
für die Herstellung von personalisierten Mappen. In 1 ist
eine personalisierte Bedruckung 3 beispielhaft in Form
einer individuellen Schrift gezeigt. Jede einzelne personalisierte
Mappe kann damit bei Serienfertigung der Mappen bzgl. ihres Bogens 2 ganz
individuell bedruckt werden. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich
erwähnt, dass die Bedruckung allgemein auf dem Bogen 2 und
damit auch auf dem Mappenbasisbogen 1 aufgebracht werden kann,
wie beispielhaft in 1 gezeigt. Natürlich
ist es nach der Erfindung auch möglich, einen Bogen 2 mit
mehreren Anstanzungen, insbesondere gleichzeitig, zu versehen, so
dass mehrere Mappenbasisbogen 1 auf einmal entstehen, welcher
Bogen 2 danach dann bedruckt wird.
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Nach
der Erfindung besteht die Option, dass der Bogen 2 nach
dem Anstanzen und vor dem Bedrucken mindestens einmal gefalzt wird,
so dass beispielsweise ein Falz 4 gemäss 1 entsteht.
Bei einem geeigneten Maschinenpark kann das Anstanzen und anschliessende
Falzen in einer einzigen Maschine erfolgen. Damit sind die Rohlinge
bereits mindestens einmal gefalzt und müssen lediglich
noch bedruckt werden.
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Optional
ist es auch denkbar, dass der Bogen 2 bereits vor dem Anstanzen
mindestens einmal gefalzt wird. Bei einem geeigneten Maschinenpark kann
das Falzen und anschliessende Anstanzen in einer einzigen Maschine
erfolgen, so dass die Rohlinge lediglich noch bedruckt werden müssen.
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Eine
weitere Alternative ist, dass der Bogen 2 nach dem Bedrucken
mindestens einmal gefalzt wird. Bei einem geeigneten Maschinenpark
kann das Drucken und anschliessende Falzen in einer einzigen Maschine,
insbesondere in einer Digitaldruckmaschine, erfolgen.
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Bei
sämtlichen vorstehend ausgeführten denkbaren optionalen
Schritten bzgl. des Falzens ist es möglich, dass durch
das Falzen des Bogens 2 der Mappenbasisbogen 1 vorzugsweise
mindestens einmal gefalzt wird, wie in 1 gezeigt.
Dadurch muss die Person, die die Mappe benutzt, mit Vorteil keinen Falz 4 mehr
an dem Mappenbasisbogen 1 selbst, beispielsweise durch
eine Faltung, herstellen. Das in den vorstehend ausgeführten
denkbaren optionalen Schritten bzgl. des Falzens kann neben dem
einen Falz 4, welcher beispielhaft in 1 dargestellt
ist, auch mehrere Falze 4 umfassen. Mehrere Falze 4 sind
vor allem dann von Vorteil, wenn beispielsweise eine oder mehrere
Taschen an der Mappe vorgesehen sein sollen. Eine solche Tasche
kann dann durch entsprechendes Umklappen des Mappenbasisbogenteils,
der die Tasche bilden soll, am zugehörenden Falz 4 entstehen.
Die so entstandene Tasche kann zusätzlich mittels einer
Klebeverbindung und/oder einer Heftverbindung, beispielsweise mittels Ösen
oder Klammern, fixiert werden.
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Als
Material des Bogens 2 wird vorzugsweise im wesentlichen
Papier, Haftpapier, wie beispielsweise Aufklebermaterial, Karton,
Wellpappe, Kunststoff und/oder Metall gewählt. Es sei ausdrücklich
erwähnt, dass die vorstehend genannten Stoffe für
den Bogen 2 unterschiedlich gewählt sein können
sowie auch eine Kombination der vorstehend genannten Stoffe separat
oder gemeinsam denkbar ist.
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- 1
- Mappenbasisbogen
- 2
- Bogen
- 3
- Bedruckung
- 4
- Falz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ”http://www.mappenwagner.de” vom
11.08.2008 [0002]