DE102008046122A1 - Transportsicherung - Google Patents
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Abstract
Bei dem Verzurrsystem zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger, weist die Behältergruppe eine flächenförmige horizontale Umhüllung auf, wobei die Umhüllung durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verzurrsystem zum Befestigen einer Gruppe von festen oder flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger, wobei die Behältergruppe eine flächenförmige horizontale Umhüllung aufweist und wobei die Umhüllung durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist.
- Feste oder flexible Behälter zum Transport von Schüttgut sind Verpackungen von festen, staubförmigen, flüssigen oder gasförmigen Gütern jeglicher Art. Diese Behälter können sowohl lose, z. B. als übereinander gestapelte Säcke, Big Bags, kleine Kartons oder Kunststoffbehälter, aber auch als Palettenware mit Produkten und Verpackungen jedweder Art vorliegen.
- Transportbedingte Belastungen durch Bewegungen von Transportgütern auf Lastkraftwagen, Flugzeugen, Bahn oder Schiff führen immer wieder zu hohen Schäden an Gütern, wenn diese nicht oder nicht ausreichend gesichert werden. Vielfach werden die Ladungsträger mit Gütern beladen und ohne Sicherung versandt.
- Vor allem auf die auf dem Ladungsträger befindlichen Güter einwirkenden Transportbelastungen werden von den Verladern vielfach unterschätzt. Von den Versicherern werden hohe Schadenssummen genannt, die jährlich auf Fehler im Bereich der Verladung und Ladungssicherung zurückzuführen sind.
- Übliche Sicherungen sind u. a. Holzkonstruktionen, Sperrstangen, Airbags, Netze, Antirutschmaterialien, Folien und Verzurrbänder unterschiedlicher Konsistenz. Diese Materialien werden entsprechend der Ladungssicherungsaufgabe beim Verladevorgang vorbereitet und dann angebracht. Netze werden montiert und gespannt, Ladeeinheiten mit Folien völlig umhüllt und gesichert, Spanngurte und Bandmaterialien werden nach Bedarf auf Länge geschnitten, angebracht und verspannt. Airbags werden in Lücken gesetzt und aufgeblasen.
- Viele Ladungssicherungsmittel sind vor allem bei sehr langen Transportwegen nur für diesen einen Transportvorgang im Einsatz. Eine Wiederverwendung der Mittel scheitert wegen hoher Rücktransportkosten. Viele Hilfsmittel für die Ladungssicherung sind deshalb Einwegsicherungen.
- Es gibt technisch eindeutig begründbare Vorgaben von Seiten der Behörden oder anderen branchenspezifischen Fachorganisationen, mit welchen Verzögerungskräften gerechnet werden muss. Mit welchen Mitteln eine Ladungssicherung auszuführen ist, erläutern viele Publikationen. Empfehlungen für Ladungssicherungstechniken, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, werden darin erläutert und beschrieben.
- Bewegung des Transportgutes auf einem Ladungsträger führen bei immer wiederkehrenden Belastungen der Güter zu dynamischen Kraftwirkungen, die zum Kippen der gesamten Ladung führen können.
- Ein Ladungssicherungssystem muss deshalb in der Lage sein, das Ladegut während des kompletten Transportverlaufs so zu sichern, dass entstehende Kraftwirkungen keine Schäden an Personen, an der Ware und in der Umwelt verursachen können. Ein Ladungssicherungssystem soll deshalb produktspezifisch bzw. dem Ladegut entsprechend angepasst werden können.
- Die Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen wird in DIN EN 12640 und in der VDI Richtlinie VDI 2700 ff. beschrieben.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verzurrsystem zum Sichern einer Gruppe von kippgefährdeten Ladeeinheiten zum Transport z. B. von so genannten Weichverpackungen auf einem Ladungsträger zu entwickeln, das in einfacher Weise eingesetzt werden kann und bei dem sicher gestellt werden kann, dass Teile der Ladeeinheiten nicht verrutschen, nicht kippen und nicht herabfallen können.
- Es wurde ein neues Verzurrsystem zum Befestigen einer Gruppe von festen oder flexiblen Behältern zum Transport von Verpackungen auf einem Ladungsträger gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Behältergruppe eine flächenförmige horizontale Umhüllung aufweist, wobei die Umhüllung durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist.
- Das erfindungsgemäße Verzurrsystem eignet sich besonders zum Befestigen von kippgefährdeten Behältern.
- Das erfindungsgemäße Verzurrsystem kann mehrmals verwendet werden und stellt sicher, dass die Ladeeinheiten mit den Behältern nicht kippen können.
- Vor allem auf die Funktion „Kippen” wird besonderer Wert gelegt. Eine Ladeeinheit kippt besonders leicht, wenn der horizontale Abstand von Kippkante zu Schwerpunktlage kleiner ist als der Abstand von Schwerpunkthöhe zur Grundfläche des Körpers. Werden z. B. vier gleich hohe Ladeeinheiten mit der erfindungsgemäßen Umhüllung versehen und verzurrt, bleibt die Schwerpunkthöhe gleich. Der Abstand der Schwerpunktlage zur Kippkante verdoppelt sich jedoch. Eine erfindungsgemäß zusammengefasste Groß-Ladeeinheit kann nicht mehr kippen.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können bevorzugt 2 bis 8, im besonderen bevorzugt 4 bis 6, Ladungsträger auf der Ladefläche eines Fahrzeugs transportiert werden.
- Zwischen dem Ladungsträger und den flexiblen Behältern (Ladung) können Antirutschmatten angebracht werden.
- Flexible Behälter im Rahmen der vorliegenden Erfindung können z. B. kleine Kannen (Hobbocks) und Säcke, Big Bags oder Octabins, bevorzugt Säcke, im besonderen aus flexiblen Materialen, wie z. B. Kunststoffen, Geweben oder Papier, aber auch Metall sein.
- Die Gruppe von flexiblen Behältern auf dem Ladungsträger hat im allgemeinen eine Höhe im Bereich von 300 mm bis 2.500 mm, bevorzugt von 600 mm bis 2.300 mm.
- Schüttgut im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet einen Stoff bestehend aus einer Vielzahl von Partikeln oder Körnern, die im Verhältnis zur Gesamtmenge klein sind. Schüttgut ist in der Regel loses, trockenes Haufwerk. Beispiele für Schüttgüter sind Pulver, Granulate, Sand und Kies, Getreide sowie Pigmente.
- Ladeeinheiten im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beispielsweise Paletten sein, die auf der Ladefläche eines Fahrzeugs transportiert werden können.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Umhüllung etwa der Höhe der Gruppe der flexiblen Behälter auf dem Ladungsträger entspricht und die Länge der Umhüllung einschließlich der horizontalen Verzurrbänder dem horizontalem Umfang der Behältergruppe entspricht. In der Regel kann die Höhe der Umhüllung etwas kleiner sein als die Höhe der Gruppe der flexiblen Behälter.
- Die Länge der Umhüllung einschließlich der horizontalen Verzurrbänder entspricht dem horizontalem Umfang der Behältergruppe.
- Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass als Umhüllung Folien mit Folienbreiten im Bereich von 100 bis 2.500 mm und für Belastungen bis 8.000 daN eingesetzt werden.
- Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass als Umhüllung Folien, Gewebefolien, Kunststoff-, Hanfseile für Systembelastungen bis 10.000 daN eingesetzt werden.
- In der Regel kann die Umhüllung etwas kleiner sein als der horizontale Umfang der Behältergruppe und wird durch Verzurrbänder, die an den vertikalen Seiten der horizontalen Umhüllung angebracht sind, geschlossen.
- Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrbänder aus Materialien aus der Gruppe der Vollkunststoffe PP, PE oder PET, Kunststofffasern, Naturfasern, Folien, faserverstärkte Folien, Gewebefolien, Kunststoff-, Hanfseilen hergestellt sind.
- Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrbänder mit einer Bandbreite im Bereich von 15 mm bis 50 mm und für Bruchfestigkeiten bis 8.000 daN eingesetzt sind (wobei 1 daN = 10 N (Newton)).
- Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass als Verzurrbänder Gurtbänder aus Kunststofffasern mit einer Bandbreite von 15 bis 500 mm und einer Bruchfestigkeit im Bereich von ca. 3.000 bis 8.000 daN.
- Je nach Höhe der Umhüllung können ein oder mehrere Verzurrbänder, bevorzugt 2 bis 6 Verzurrbänder, angebracht werden.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrbänder Einweg-Gurtschnallen zum Verspannen der horizontalen Umhüllung aufweisen.
- Besonders bevorzugt ist, dass die horizontale Umhüllung mit einer oder mehren Gurtschnallen verspannt ist.
- Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass die Spannung der Verzurrbänder durch fest angenähte Ratschen ausgeführt wird. Damit wird das System wieder verwendbar.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Umhüllung aus einer elastischen robusten Kunststofffolie besteht.
- Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die festen oder flexiblen Behälter zum Transport von Schüttgut auf mehrere Ladeeinheiten verteilt sind und zusammen eine Gruppe bilden können.
- Hierbei wird besonders bevorzugt, dass mehrere Ladeeinheiten mit einem Verbindungsband verbunden sind.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Behältergruppe mit einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist, umhüllt wird.
- Die Umhüllung kann leicht nach Abstellen der beladenen Ladeeinheiten auf der Ladefläche eines Fahrzeugs angebracht und durch Verzurren gesichert werden.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist, zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger.
- Die vorliegende Erfindung kann durch die
1 und2 erläutert werden: -
1 zeigt die Ladung3 aus einer Gruppe von flexiblen Behältern, die auf vier Paletten4 gruppiert sind und die auf der Ladefläche5 eines Fahrzeugs stehen. Die Umhüllung1 wird durch die Verspanngurte7 um die Ladung3 gelegt, die durch die Gurtschnallen8 verzurrt werden. Die Paletten sind durch das Verbindungsband6 verbunden. Eine Kantenverstärkung2 stabilisiert die Verspanngurte7 . -
2 zeigt die Darstellung von1 von der Rückseite. Die Ladung3 aus einer Gruppe von flexiblen Behältern, die auf zwei Paletten4 gruppiert sind, befindet sich auf der Ladefläche5 eines Fahrzeugs. Die Umhüllung1 wird um die Ladung3 gelegt. Die Paletten sind durch das Verbindungsband6 verbunden. -
- 1
- Umhüllung
- 2
- Kantenverstärkung
- 3
- Gruppe von flexiblen Behältern auf Ladeeinheiten (Paletten)
- 4
- Palette
- 5
- Ladefläche eines Fahrzeugs
- 6
- Verbindungsband
- 7
- Verzurrung der Umhüllung
- 8
- Gurtschnalle
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN EN 12640 [0010]
Claims (21)
- Verzurrsystem zum Befestigen einer Gruppe von festen oder flexiblen Behältern zum Transport von Verpackungen auf einem Ladungsträger, dadurch gekennzeichnet, dass die Behältergruppe eine flächenförmige horizontale Umhüllung aufweist, wobei die Umhüllung durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist.
- Verzurrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Umhüllung etwa der Höhe der Gruppe der flexiblen Behälter auf dem Ladungsträger entspricht und die Breite der Umhüllung einschließlich der horizontalen Verzurrbänder dem horizontalem Umfang der Behältergruppe entspricht.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrbänder an den vertikalen Seiten der horizontalen Umhüllung angebracht sind.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzurrbänder Gurtschnallen zum Verspannen der horizontalen Umhüllung aufweisen.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Umhüllung mit einer oder mehreren Gurtschnallen verspannt ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die horizontale Umhüllung aus einer elastischen robusten Kunststofffolie besteht.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanten der horizontalen Umhüllung verstärkt sind.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Behälter ein tragbarer Sack ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Behälter eine Kanne oder ein Eimer ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Behälter ein Hobbock ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Behälter ein Karton ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Ladeeinheit ein Oktabin ist.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinheit ein Big Bag ist. 14 Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Behälter zum Transport von Schüttgut auf mehrere Ladeeinheiten verteilt sind.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ladeeinheiten mit einem Verbindungsband verbunden sind.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinheiten Paletten sind.
- Verzurrsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Ladeeinheiten lose Verpackungen jedweder Art sind.
- Verfahren zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger, dadurch gekennzeichnet, dass die Behältergruppe mit einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist, umhüllt wird.
- Verwendung einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist, zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger.
- Verwendung einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder verspannt ist, zum Befestigen einer Gruppe von Ladeeinheiten mit flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger.
- Verwendung einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung nach Anspruch 20, die durch Zusammenführung der Umhüllung verspannt ist, zum Befestigen einer Gruppe von flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger.
- Verwendung einer flächenförmigen horizontalen Umhüllung nach einem der Ansprüche 20 oder 21, die durch ein oder mehrere horizontale Verzurrbänder oder durch Zusammenführung der Umhüllung so verspannt ist, dass eine Gruppe von Ladeeinheiten mit flexiblen Behältern zum Transport von Schüttgut auf einem Ladungsträger nicht kippen kann.
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