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Die Erfindung betrifft einen flexiblen Schüttgutbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, großvolumige flexible Schüttgutbehälter, die häufig auch als FIBC bezeichnet werden, dazu einzusetzen, Massengüter, wie etwa Pulver, Granulate, sand- oder kiesartige Stoffe oder ähnliches, insbesondere im Lebensmittelbereich, in der pharmazeutischen oder chemischen Industrie, aber auch in der Bauindustrie oder anderen Sparten, zu transportieren. Dabei werden solche flexiblen Schüttgutbehälter in häufig großer Zahl mit Fahrzeugen wie LKW's, Schiffen oder Eisenbahnwaggons, oder auch mit Flugzeugen befördert.
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Die flexiblen Schüttgutbehälter weisen in der Regel einen Befüllraum mit einer im befüllten Zustand quaderförmigen Gestalt auf und sind zumindest im oberen Bereich mit Tragschlaufen versehen, über die die Schüttgutbehälter etwa von einer Gabel eines Flurförderzeugs oder von einem Kran anhebbar sind.
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Die oben beispielhaft aufgeführten Massengüter haben unter anderem die Eigenschaft, daß sie, nachdem sie in den flexiblen Schüttgutbehälter eingefüllt wurden, in ihrer Gesamtheit nicht formstabil und standfest sind. Dies macht sich insbesondere beim Transport von Schüttgütern in LKW's und Flugzeugen bemerkbar. Dort werden häufig Schüttgutbehälter in zwei oder mehr Lagen übereinander gestapelt sind und bilden so Säulen aus. Meist sind mehrere derartige Säulen nebeneinander aufgestellt.
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Bei großen Querbeschleunigungen, aber auch bei Beschleunigungen entgegen der Fahrtrichtung, wie etwa beim Bremsen, aber auch bei Vertikalanregungen, etwa durch Fahrten über Schlaglöcher oder durch Turbulenzen beim Flugzeug, können daher die eingeschütteten Massengüter in den flexiblen Schüttgutbehältern in Bewegung geraten. Häufig neigen sich - infolge dieser Bewegung - die flexiblen Schüttgutbehälter auch zu einer Seite oder beginnen sich als ganzes in Bewegung zu setzen. Dieses Verhalten der flexiblen Schüttgutbehälter kann insbesondere bei LKW's und Flugzeugen zu Stabilitätsproblemen führen und macht eine Ladungssicherung, insbesondere gegen eine Bewegung ganzer Schüttgutbehälter, erforderlich.
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Würde man derartige Schüttgutbehälter jedoch durch die Tragschlaufen durchgreifende Gurte am Fahrzeugboden sichern wollen, bestünde die Gefahr, daß die Tragschlaufen abreißen, da diese nur für einen Zug von oben ausgebildet sind und bei der Ladungssicherung nach unten gebogen werden müßten und eine nach unten, die Naht öffnende Zugkraft abfangen müßten. Oft werden daher Gurte von oben über die Behälter gezogen und dann unten an einer Palette gesichert. Es ist jedoch häufig schwierig, Gurte über die Schüttgutbehälter zu ziehen, da diese teilweise bis zu 1,80 Meter hoch sind. Zudem verdichtet ein derartiger Gurt den Behälter, so daß die Befüllung teilweise seitlich ausweicht bzw. verdichtet wird und dadurch ein anfangs stramm sitzender Gurt sich während der Fahrt losrütteln kann und seine Sicherungsfunktion verliert.
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Die
DE 600 26 712 T2 zeigt unten am zu transportierenden Behälter Rückhaltemittel zum Greifen oder Umgreifen einer Palette. Dabei ist die feste Verbindung des Sackes mit der Palette erforderlich, damit der Behälter überhaupt transportiert werden kann, nämlich über einen Gabelstapler, der mit seinen Zinken in die Palette eingreift. In Transportstellung ist der Behälter nur an seinem Boden festgehalten, so daß er über seine volle Höhe in Bewegung geraten kann, was aufgrund der üblichen Befüllung mit Massengütern und der Bewegung bei der Fahrt (zum Beispiel Bremsbeschleunigung) nicht ausreichend ist. Eine zusätzliche Ladungssicherung ist dadurch erforderlich, die feste Verbindung zum Boden betrifft den Vorgang des Be- oder Entladens, nicht die Sicherung während der Fahrt. Zudem ist in jedem Fall ein Hantieren unter dem zu sichernden Behälter erforderlich, was nicht praxisgerecht und in vielen Fällen gar nicht oder nur unter unverhältnismäßigem Aufwand zu erreichen ist.
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Auch die
DE 94 16 379 U1 zeigt keine echte Ladungssicherung, sondern lediglich die feste Anbindung eines Sacks an einen unter dem Sack befindlichen und mit diesem transportablen Boden, wie dort etwa in
2 erkennbar ist. Obere Tragschlaufen fehlen völlig. Auch hier ist die feste Verbindung des Sackes mit der Palette erforderlich, damit der Behälter überhaupt transportiert werden kann, nämlich über einen Gabelstapler, der mit seinen Zinken in die Palette eingreift. Auch hier ist der Behälter nur an seinem Boden festgehalten, so daß er über seine volle Höhe in Bewegung geraten kann. Eine zusätzliche Ladungssicherung ist auch hier weiter erforderlich, die feste Verbindung zum Boden betrifft den Vorgang des Be- oder Entladens betrifft, nicht die Sicherung während der Fahrt. Zudem sind offene Bänder vorgesehen, die mit weiteren, gegenüberliegenden Enden von Bändern nach Durchzug durch die Palette verbunden werden. Wieder ist ein Hantieren unter dem zu sichernden und dann befüllten Behälter erforderlich.
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Die
WO 2008/147342 A2 zeigt eine ähnliche Offenbarung wie die o. g.
DE 600 26 712 T2 .
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Die
DE 27 22 587 A1 zeigt einen liegenden Behälter, der schon keine oberen Tragschlaufen aufweist und eher die Form eines liegenden Tanks einnimmt. Zudem drücken dort die eingesetzten Gurte direkt von schräg oben auf den Behälter und seinen Inhalt, um diesen nach unten auf einem Boden zu befestigen.
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Die
DE 603 13 536 zeigt im unteren Bereich des Behälters zusätzliche Schlaufen, die nur allein dazu dienen, den Schüttgutsack an einer konventionellen Umkipp- bzw. Umstürzvorrichtung in Über-Kopf-Lage aufzuhängen, um eine Entladung der Inhalte des Schüttgutsacks zu erreichen. Es wäre hingegen sinnlos, durch diese Schlaufen etwa Gurte zu ziehen, um damit eine Sicherung an einer Transporteinrichtung erreichen zu wollen. Derartige Gurte lägen dann lose und mit Querabstand zum Schüttgutbehälter am Boden der Transporteinrichtung, also zum Beispiel eines LKW, auf und könnten dadurch keinen festen Halt für den Schüttgutbehälter bewirken.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Möglichkeiten einer zusätzlichen Ladungssicherung für FIBC zu verbessern.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch einen flexiblen Schüttgutbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und/oder des Anspruchs 2 und/oder des Anspruchs 3 und/oder des Anspruchs 4. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen wird auf die weiteren Ansprüche 5 bis 11 verwiesen.
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Durch die Erfindung ist ein flexibler Schüttgutbehälter geschaffen, bei dem für eine Ladungssicherung die Tragschlaufen nicht herangezogen werden müssen, sondern gegenüber diesen in einer unterhalb und daher leichter zugänglichen Ebene mindestens eine Halteeinrichtung zu seiner Sicherung an einer Palette, einem Fahr- oder Flugzeug aufweist. Diese Halteeinrichtung(en) kann oder können stabil gegen nach unten wirkende Zugkräfte außen am Befüllraum angeordnet sein, so daß auch bei einem Abspannen nach unten nicht die Gefahr besteht, daß die Halteeinrichtung ausreißt. Dabei ist die zumindest eine Halteeinrichtung hinreichend groß, daß sie von einem breiten Gurt durchgreifbar ist. Die Halteeinrichtung kann hierfür eine Schlaufe, Öse und/oder großflächige Gewebetasche umfassen.
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Das zusätzliche Haltemittel ist dadurch so ausgebildet, daß dieses nicht direkt mit einer Wandung oder einer Palette verbunden wird, also auch nicht offen zum Umgreifen von Teilen der genannten Einheiten ausgebildet ist, sondern geschlossen zum Durchgriffenwerden von einem Gurt ausgebildet ist. Dieser Gurt kann dann in unterschiedlicher Weise am Fahrzeug, Schiff, Flugzeug, Waggon oder dergleichen befestigt werden, zum Beispiel dadurch, daß ein horizontaler Bauchgurt direkt an einer Wandung befestigt wird, oder dadurch, daß zusätzliche vertikale Abspanngurte vorgesehen sind, die den Bauchgurt umgreifen und von dort aus horizontal nach unten laufen und dort neben dem befüllten Big Bag - und nicht unter diesem - befestigt werden können. Damit ist dann auch nicht nur der Boden des Big Bags gesichert, sondern die Sicherung greift an einem höher gelegenen Bereich des Big Bags an. Dann ist eine zusätzliche Ladungssicherung entbehrlich, sondern diese kann vollständig über die zusätzlichen Haltemittel und den Gurtdurchgriff durch diese erreicht werden.
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Sehr günstig sind die Halteeinrichtungen als außen am Befüllraum festgelegte Gewebeschlaufen ausgebildet, so daß sie an den FIBC angenäht werden können.
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Sofern vier Halteeinrichtungen den Seitenkanten des Befüllraums zugeordnet sind, ist bei einem quaderförmigen Befüllraum des FIBC nicht auf eine Orientierung bei seinem Einladen in das Fahr- oder Flugzeug zu achten, sondern die Symmetrie erlaubt in jeder Orientierung einen gleichwertigen Eingriff der Sicherungsmittel.
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Dabei können fertigungstechnisch einfach und sehr stabil die Halteeinrichtungen in zur Verbindung von Seitenflächen ohnehin vorgesehene Nähte der Seitenkanten mit eingenäht sein.
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Sofern ein Schlauchgewebe für den FIBC Verwendung findet und dieser daher frei von Kantennähten an aufragenden Kanten ist, bietet sich die Verwendung einer Zick-Zack-Naht (Steppstich) an, die eine preiswerte und stabile Sicherung bietet.
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Die Halteeinrichtung(en) ist oder sind günstig einer aufragenden Seitenfläche und/oder Seitenkante des flexiblen Schüttgutbehälters zugeordnet und können dort je nach Anforderung in unterschiedlichen Höhen und/oder Orientierungen außen am Befüllraum angebracht sein. Auch eine Anordnung von Halteeinrichtungen in einem Drittel der vertikalen Höhe und von weiteren Halteeinrichtungen in zwei Dritteln der vertikalen Höhe ist günstig.
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Bei Anbringung nur einer Lage von Halteeinrichtungen sind diese vorteilhaft ungefähr auf halber Höhe des befüllten Schüttgutbehälters außen am Befüllraum angebracht und sichern so ein hohes Maß an Flexibilität, um eine direkte Sicherung derartiger FIBC an Fahrzeugboden oder Wandung oder das Vorsehen eines gemeinsamen Bauchgurtes oder von Vertikalgurten zur Verbindung mehrerer Lagen eines Stapels von FIBC zu ermöglichen.
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Auch können durch die jeweiligen Durchgriffsöffnungen der Halteeinrichtungen Stangen oder Bretter geschoben werden, um die Ladungssicherung zu erreichen.
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Eine vorteilhafte Ladungssicherungsart sieht vor, daß in einer am Fahr- oder Flugzeug gesicherten Stellung mehrere Schüttgutbehälter von zumindest einem im wesentlichen horizontal verlaufenden Spanngurt (Bauchgurt), der pro Behälter zumindest eine Halteeinrichtung durchgreift, zusammenhaltbar sind, und in diesen Spanngurt zumindest ein Zurrgurt eingreift, der die genannten Behälter an einer Wandung oder dem Boden des Fahr- oder Flugzeugs sichert.
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Alternativ kann auch in einer am Fahr- oder Flugzeug gesicherten Stellung jeder Schüttgutbehälter durch zumindest einen in eine oder mehrere Halteeinrichtung(en) eingreifenden Zurrgurt an einer Wandung oder dem Boden des Fahr- oder Flugzeugs festgelegt sein. Auch können vier Halteeinrichtungen in den Ecken eines jeden FIBC Verwendung zum Eingriff eines jeweiligen Zurrgurts finden.
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Die Art der Ladungssicherung ist u. a. abhängig davon, wie viele Lagen von flexiblen Schüttgutbehältern übereinander gestapelt werden und mit welcher Masse sie befüllt werden und wie hoch die einzelnen flexiblen Behälter jeweils sind. Die Bauchgurte haben die Aufgabe, eine Ausdehnung der flexiblen Schüttgutbehälter in einer horizontalen Richtung einzuschränken. Stehen zwei und mehr Reihen - auch Säulen genannt - flexibler Schüttgutbehälter mit jeweils geringem Abstand zueinander auf einer Bodenfläche, so können die Bauchgurte, wie erwähnt, jeweils auch um mehrere flexible Schüttgutbehälter geführt und dann festgezogen werden. Die Verfahrensweise erhöht die Stabilität der aufgetürmten flexiblen Schüttgutbehälter.
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Vertikale Zurrgurte haben hingegen die Aufgabe, die aufeinander stehenden flexiblen Schüttgutbehälter aneinander zu binden. Zu diesem Zweck werden Gurte durch die mindestens eine weitere Trageeinrichtung zweier aufeinander stehender flexibler Schüttgutbehälter geführt und festgezogen. Die Zurrgurte können durch mehr als nur zwei aufeinander stehende flexible Schüttgutbehälter geführt und dann festgezogen werden.
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Die so miteinander verbunden FIBC können über Spanngurte am jeweiligen Fahrzeug gesichert werden. Zu diesem Zweck werden die Spanngurte ein- oder mehrmals um Bauchgurte und durch eine oder mehrere auf dem Boden oder an der Fahrzeugwand befestigte Augenschrauben oder andere Ösen hindurch gezogen und festgezogen.
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Insgesamt sind viele verschiedene Kombinationen von Bauch- Spann- und Zurrgurtanordnungen, die flexible Schüttgutbehälter unterschiedlicher Form und Anordnung sichern, möglich.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der flexible Schüttgutbehälter im befüllten Zustand etwa quaderförmig. Flexible Schüttgutbehälter mit anderer Geometrie sind ebenso realisierbar.
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Auch Stangen oder Bretter können durch die Laschen, Ösen und großflächigen Gewebetaschen geschoben werden. Auf diese Weise können besonders schlanke flexible Schüttgutgehälter zusätzlich in ihrer Ausrichtung und Stabilität gesichert werden. Vorteilhaft ist an dieser Methode, daß sie kostengünstig ist und durch Entfernen der Stangen und Bretter schnell wieder rückgängig gemacht werden kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 einen im wesentlichen quaderförmigen flexiblen Schüttgutbehälter mit vier Halteeinrichtungen an aufragenden Seitenkanten,
- 2 zwei Säulen von jeweils zwei übereinander gestapelten flexiblen Schüttgutbehältern, die jeweils mit vier Halteeinrichtungen gemäß 1 versehen sind,
- 3 die Säulen aus flexiblen Schüttgutbehältern nach 2, aneinander gesichert durch ungefähr vertikale Zurrgurte,
- 4 die Säulen aus flexiblen Schüttgutbehältern nach 2, gesichert aneinander mit Bauchgurten und am Fahrzeugboden mit Spanngurten,
- 5 die Säulen aus flexiblen Schüttgutbehältern nach 2, gesichert aneinander durch ungefähr horizontale Bauchgurte und ungefähr vertikale Zurrgurte und am Fahrzeugboden mit in die Bauchgurte eingreifenden Spanngurten,
- 6 die Säulen aus flexiblen Schüttgutbehältern nach 2, gesichert aneinander durch ungefähr horizontale Bauchgurte und ungefähr vertikale Zurrgurte und am Fahrzeugboden mit in die Bauchgurte eingreifenden Spanngurten sowie mit zum Fahrzeugboden durchgeführten vertikalen Zurrgurten.
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In 1 ist ein im wesentlichen quaderförmiger flexibler Schüttgutbehälter 1 dargestellt. Dieser ist oberseitig mit gemäß der Zeichnung einer durch Abbinden verschließbaren Öffnung 2 versehen, durch die ein Befüllraum 3 mit Massengut in zum Beispiel pulver- oder granulatförmiger Konsistenz befüllbar ist und im befüllten Zustand insbesondere eine im wesentlichen quaderförmige Gestalt mit aufragenden Seitenflächen 4 und Seitenkanten 5 aufweist. Unterseitig des Befüllraums 3 ist ein hier nicht dargestellter und ebenfalls verschließbarer Auslaß vorgesehen.
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Weiter weist der Behälter 1, der häufig auch als Big Bag bezeichnet wird, in seinem oberen Bereich hier vier Tragschlaufen 6 auf, über die er anhebbar ist. Diese sind derart mit den Seitenkanten 5 vernäht, daß auch im unbelasteten Zustand die Tragschlaufen 6 nach oben zeigen. Bei dem hier gezeigten FIBC ist seine Grundfläche 7 im wesentlichen quadratisch. Ausbuchtungen 8 an Rändern der Grundfläche 7 treten infolge der wirkenden Gewichtskräfte des eingefüllten Schüttguts auf.
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Zusätzlich zu den genannten Tragschlaufen 6 weist der flexible Schüttgutbehälter 1 in einer im befüllten Zustand unterhalb der Tragschlaufen 6 gelegenen Ebene mindestens eine Halteeinrichtung 9 zu seiner Sicherung an einer Palette, einem Fahr- oder Flugzeug aufweist. Hier sind vier kantenseitige Halteeinrichtungen mit Halteschlaufen 9a gezeigt.
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Diese mindestens eine Halteeinrichtung 9 umfaßt jeweils eine von einem Gurt (beispielsweise einem Bauchgurt 10) durchgreifbare Schlaufe 9a, Öse und/oder großflächige Gewebetasche, wovon in der Zeichnung nur die Schlaufen 9a dargestellt sind.
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Diese weisen von ihrer durch Nähen und/oder Kleben erreichten Fixierung 11 außen am Befüllraum 2 nach unten und somit den Tragschlaufen 6 entgegengesetzt. Dadurch kann effektiv und ohne Ausreißgefahr eine Zugkraft mit einer abwärts weisenden Komponente in den Behälter 1 über die Halteeinrichtungen 9 eingeleitet werden.
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Hier sind die Halteeinrichtungen 9 den aufragenden Seitenkanten 5 des flexiblen Schüttgutbehälters 1 zugeordnet und an dort ohnehin vorhandenen Nähten mit eingenäht. Auch eine Anbringung von Schlaufen, Ösen, Gewebetaschen oder ähnlichen auf den Seitenflächen 4 wäre alternativ oder zusätzlich möglich.
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Die Halteschlaufen 9a werden bevorzugt an ihren Fixierungen 11 durch Steppstichnähte 12 außen an dem Befüllraum 2 befestigt. In 1 ist nur eine Naht 12 dieses Typs als Zickzacklinie angedeutet. Dieser Nahttyp wird vorteilhaft benutzt, weil mit ihm die Halteeinrichtungen 9 mit großer Festigkeit an dem flexiblen Befüllraum 2 befestigt werden können. Alternativ oder zusätzlich ist ein Vernieten und/oder Verkleben möglich. Bei Behältern mit Seitenkanten (wie hier gezeigt) ist ein direktes Einnähen in die Kantennaht ohne weitere Maßnahmen wie eigene Nähte zur Festlegung der Halteeinrichtungen günstig.
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Die Schlaufen 9a sind hier aus Gewebebändern gefertigt und weisen in der Regel eine Länge von 10 cm bis 40 cm auf. In einer besonders bevorzugten Ausführung weisen Sie eine Länge von 20 cm bis 30 cm auf, so daß auch stabile Sicherungsmittel, wie etwa Gurte, diese Schlaufen 9a durchgreifen können. Auch das Durchziehen von Stangen oder Brettern durch die jeweilige Durchgriffsöffnung kann möglich sein.
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Die Höhenpositionen der Halteschlaufen 9a an den Seitenkanten 5 kann individuell gewählt werden. Günstig sind diese etwa auf halber Höhe der Seitenkanten 5 befestigt. Bei einer zu bodennahen Anordnung könnten die Säcke hingegen auf den Halteschlaufen abgestellt werden, so daß diese dann nicht mehr zugänglich wären. Auch würde dann oberhalb dieser Befestigung ein zu großes Kippmoment verbleiben. Eine zu hohe Anordnung der Halteeinrichtungen 9 würde hingegen das Handling erschweren.
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Auch ist es möglich jede einzelne Halteschlaufe 9a in einer jeweils anderen Höhe auf dem flexiblen Schüttgutbehälter 1 zu befestigen. Dies ermöglicht auch das Durchziehen von zum Beispiel diagonal verlaufenden Gurten.
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Wie in 3 ff. dargestellt ist, können Behälter 1 auf verschiedene Weise aneinander gesichert werden. Einige Beispiele werden im folgenden anhand einer Anordnung von zwei nebeneinander im Fahrzeug 15 stehenden Säulen 14 aus jeweils zwei flexiblen Schüttgutbehältern 1 übereinander erläutert:
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Die Säulen 14 sind jeweils auf einer Palette 13 abgestellt.
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Gemäß einer ersten Ausführung nach 3 sind in ein Fahr- oder Flugzeug eingestellte Behälter 1 in zwei Säulen 14 übereinander gestapelt in ein Fahrzeug eingestellt und durch vertikal verlaufenden Zurrgurte, di ein jeweils übereinander gelegene Halteschlaufen 9a unterschiedlicher Behälter 1 der Säulen 14 eingreifen, gesichert. Damit sind nur die Etagen der Säulen 14 gegeneinander gesichert, ohne daß eine sichernde Verbindung zwischen den Säulen oder zum Fahrzeug 15 bestünde.
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Gemäß einer zweiten Ausführung nach 4 sind hingegen die zwei Säulen 14 aneinander durch im wesentlichen horizontale Bauchgurte 17 gesichert. Damit sind mehrere Schüttgutbehälter 1 einer Etage von diesem sie außen umgreifenden Bauchgurt aneinander gehalten. Der Bauchgurt 17 muß nicht jede Halteschlaufe 9a durchgreifen, sondern pro Behälter 1 zumindest eine. Zusätzlich greift hier in jeden der beiden den Etagen zugeordneten Bauchgurte ein Spanngurt 18 ein, der die genannten Behälter 1 an einer Wandung oder dem Boden des Fahr- oder Flugzeugs 15 sichert, indem er dort in eine Öse 20 oder ähnliches eingreift. Damit ist hier auch eine sichernde Verbindung zwischen den Säulen 14 und dem Fahrzeug 15 erreicht. Auch eine Sicherung an einer Fahrzeugrückwand, zum Beispiel auf der hier nicht sichtbaren linken Seite der Säulen 14, ist möglich, um einem Kippmoment en tgegenzu wirken.
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5 stellt eine Kombination der Versionen nach den 3 und 4 dar: Hier sind die FIBC 1, die auch als Big-Bags bezeichnet werden, sowohl über horizontale Bauchgurte 17 als auch über vertikale Zurrgurte 19 aneinander gesichert und zudem über Spanngurte 18 am Fahrzeug 15 (zum Beispiel am Boden und/oder an Fahrzeugwandungen) gehalten, wobei diese Sicherung wie oben wieder für mehrere Säulen 14 gleichzeitig wirksam ist.
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Gemäß 6 sind zusätzlich die vertikalen Zurrgurte 19 bis nach unten zum Fahrzeugboden durchgeführt und dort an Ösen 20 gesichert, so daß hier jeder Behälter 1 auch einzeln am Fahrzeugboden festgelegt ist.
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Insgesamt ist jedoch nicht zwingend jeder Behälter 1 direkt am Fahrzeug gesichert, sondern diese Sicherung kann auch eine mittelbare sein, also etwa über den Spanngurt 18, der in einen mehrere Behälter 1 umlaufenden Bauchgurt 17 eingreift.
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Damit ist im Ergebnis am Fahr- oder Flugzeug 15 jeder Schüttgutbehälter 1 durch zumindest einen in eine oder mehrere Halteeinrichtung(en) 9 eingreifenden Spanngurt 18 oder Zurrgurt 19 mittelbar oder unmittelbar an einer Wandung oder dem Boden des Fahr- oder Flugzeugs 15 festlegbar und in seiner Stellung sicher gegen Verrutschen und/oder Verkippen gehalten.
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Eine Vielzahl von Sicherungsmöglichkeiten, auch mit Durchgreifen von nur einer oder zwei Halteschlaufen 9a pro Behälter 1, sind möglich. Die genannten Figuren stellen nur einige Beispiele dar.
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Auch können die Behälter 1 selbst aus einem Schlauchgewebe, also nahtlos, hergestellt sein. Hier ist dann die Festlegung der Halteeinrichtungen 9 an Seitenkanten 5 nicht möglich. Bei dieser Version ist der genannte Steppstich 12 besonders vorteilhaft.
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Das ist vorteilhaft, weil das eine vollautomatische Fertigung ermöglicht. Ferner wird durch eine Herstellung ohne Seitennähte die Festigkeit der flexiblen Schüttgutbehälter 1 erhöht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- flexibler Schüttgutbehälter,
- 2
- Befüllraum,
- 3
- Öffnung,
- 4
- Seitenwandung,
- 5
- Seitenkante,
- 6
- Tragschlaufen,
- 7
- Grundfläche,
- 8
- Ausbuchtungen,
- 9
- Halteeinrichtung,
- 9a
- Schlaufe,
- 10
- Bauchgurt,
- 11
- Fixierung,
- 12
- Naht,
- 13
- Palette,
- 14
- Säulen,
- 15
- Fahrzeug,
- 16
- vertikale Zurrgurte,
- 17
- horizontale Bauchgurte,
- 18
- Spanngurte,
- 19
- Zurrgurte,
- 20
- Öse