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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zum Fügen eines Borstenbündels mit einem Bauteil eines Geräts nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Nach dem Stand der Technik werden verschiedene Lösungen zum Fügen von Borstenbündeln in Öffnungen vorgeschlagen. In der Offenlegungsschrift
DE 101 08 339 A1 beispielsweise wird ein Verfahren zur Herstellung von Bürsten im Wege des Spritzgießens vorgeschlagen, bei dem zu Borstenbündeln zusammengefasste Borstenfilamente einem Formwerkzeugteil einer Spritzgießform zugeführt und mittels Umspritzen der in das Formnest hineinragenden Enden der Borstenbündel an einem Borstenträger befestigt werden. In der
WO 2004/023930 A1 wird das Problem des Fügens von. Borstenbündeln dadurch gelöst, dass die Filamente in regelmäßigen Abständen miteinander verschweißt oder unter Verwendung eines löslichen Klebemittels miteinander verklebt werden. Das gleiche Ergebnis lässt sich unter Zuhilfenahme von Eis erzielen, was ein vorübergehendes Bündeln von Filamenten ermöglicht, bevor der eigentliche Stopfvorgang eines Borstenträgers eingeleitet wird.
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Die
DE 1 160 821 B offenbart eine Vorrichtung zum Bestücken von Bürstenkörpern, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Führungskanal mit dem Borstenbündel entsprechendem Durchmesser und entsprechender Länge an dem der Mündung abgekehrten Länge mit einer einseitigen, offenen trichterförmigen Erweiterung versehen ist und einen in axialer Verlängerung des Führungskanals gelagerten, axial verschiebbaren Stößel aufweist.
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Die
DE 36 42 124 C2 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Borstenwaren. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem wenigstens zweiteiligen, den Borstenträger abformenden Formwerkzeug, dessen eines Werkzeugteil wenigstens einen Führungskanal und eine diesen in den Formraum verlängernde Hülse zum Führen der Borsten aufweist, und einer auf die die Hülse überragenden Borstenenden wirkende Wärmequelle.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Montagevorrichtung zum Fügen eines Borstenbündels mit einem Bauteil eines Geräts zur Verfügung zu stellen, um ein problemloses Einfädeln des Borstenbündels in die Öffnung eines Bauteils zu ermöglichen. Darüber hinaus soll ein verbessertes und vereinfachtes Verfahren zur Herstellung eines mit Borstenbündel bestückten Geräts bereitgestellt werden, das gleichzeitig kostengünstig durchführbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Bei einer erfindungsgemäßen Montagevorrichtung zum Fügen eines Borstenbündels mit einem Bauteil eines Geräts, insbesondere einer Haarglättdüse eines Haartrockners, ist ein Führungskörper vorgesehen, in dessen Inneres das Borstenbündel aufnehmbar ist, wobei der Führungskörper mit dem aufgenommenen Borstenbündel über eine Zuführvorrichtung in eine Öffnung des Bauteils einführbar ist. Die Zuführvorrichtung kann entweder am Borstenbündel oder am Bauteil angreifen. Vorteilhafterweise wird mit Hilfe dieser Montagevorrichtung der Fügevorgang eines Borstenbündels in eine Öffnung wesentlich vereinfacht. Es wird günstigerweise eine Kollision der Borstenenden mit den die Öffnung umgebenden Stegen und somit ein Umknicken der Borstenenden vermieden, was letztendlich zu einer erheblichen Materialeinsparung führt.
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Erfindungsgemäß ist der Führungskörper aus einer Schraubenfeder gebildet, in dessen Inneres das Borstenbündel aufgenommen werden kann. Erfindungsgemäß weist der Führungskörper an wenigstens einem seiner Enden einen Fänger zum Greifen und zum zwangsweisen Führen des Borstenbündels ins Innere der Schraubenfeder auf. Der Fänger kann vorzugsweise aus einer radial abstehenden Verlängerung der Schraubenfeder gebildet sein. Je größer ein Abstand des Fängers von der Schraubenfeder ist, umso dicker kann das zu greifende Borstenbündel ausgebildet sein. Günstigerweise ist die Schraubenfeder um ihre Längsachse rotierbar gelagert. Durch kontinuierliche Rotation der Schraubenfeder in Wickelrichtung kann das Borstenbündel an seinem freien Ende über den Fänger gegriffen, gebündelt und zwangsweise in das Innere des Führungskörpers eingeführt werden. Eine Fügerichtung entspricht dabei im Wesentlichen der Längsachse des Führungskörpers.
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An seinem dem freien Ende gegenüberliegenden Ende kann das Borstenbündel in einem Borstenträger befestigt sein. Denkbar ist jedoch auch, dass der Führungskörper zum Stopfen des Borstenträgers mit Borstenbündel verwendet wird.
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Es kann eine Vorschubeinrichtung vorgesehen sein, über welche das Borstenbündel und der Fänger aneinander heranführbar sind. Dabei kann das Borstenbündel über die Vorschubrichtung an den Führungskörper herangeführt werden und von dem Fänger gegriffen werden. Alternativ kann auch der Führungskörper an das Borstenbündel herangeführt werden.
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Sobald das Borstenbündel in das Innere des Führungskörpers eingeführt ist, kann nach dem Einfädeln des in dem Führungskörper aufgenommenen Borstenbündels in die Öffnung des Bauteils eine Vorrichtung zur Entnahme des Führungskörpers vorgesehen sein. Bevorzugt ist diese Vorrichtung aus der Vorschubeinrichtung gebildet. In einer Variante kann der Führungskörper bereits in der Öffnung des Bauteils eingefädelt sein, wenn der Borstenträger mit dem Borstenbündel an das Bauteil herangeführt wird bzw. das Bauteil an das Borstenbündel herangeführt wird. Eine Nachbehandlung des Borstenbündels zum späteren bestimmungsgemäßen Einsatz ist zweckmäßigerweise nicht mehr erforderlich, und es erübrigt sich günstigerweise ein Entfernen von Klebstoff, ein Enteisen oder eine sonstige Nachbehandlung. Vielmehr ist das Borstenbündel unmittelbar nach dem Entfernen des Führungskörpers zum Einsatz bereit.
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Der Führungskörper ist aus einer um ihre Längsachse rotierbar gelagerten Schraubenfeder gebildet sein. Das Borstenbündel wird über einen Fänger des Führungskörpers aufgegriffen, gebündelt und zwangsweise in das Innere des Führungskörpers geführt. Günstigerweise muss dabei die Fügerichtung nicht unbedingt mit der Ausrichtung der einzelnen Borsten des Borstenbündels übereinstimmen. Vielmehr ist durch den Lösungsvorschlag ein leichtes Aufgreifen der in verschiedene Richtungen stehenden Borsten des Borstenbündels möglich. Nach dem Einführen des Borstenbündels in den Führungskörper können der Führungskörper und das Bauteil mit seiner Öffnung zusammengeführt werden. Nach dem Einfädeln des Borstenbündels in die Öffnung des Bauteils kann der Führungskörper wieder entnommen werden. Vorteilhafterweise wird mit dem vorgeschlagenen Verfahren eine einfache und kostengünstige Montage von mit Borstenbündeln bestückten Geräten bereitgestellt werden, wobei die Borstenbündel günstigerweise reproduzierbar und automatisierbar durch die Öffnung des Bauteils gefügt werden können.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Explosionsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Montagevorrichtung mit einem auf einem Borstenträger angeordneten Borstenbündel, einem Führungskörper sowie einem mit einer Öffnung versehenen Bauteil;
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2a, b der als Schraubenfeder ausgebildete Führungskörper in einer Seitenansicht (2a) und in einer Vorderansicht (2b).
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In 1 ist eine Montagevorrichtung mit einem auf einem Borstenträger 16 angeordneten Borstenbündel 10, einem Führungskörper 13 sowie einem mit einer Öffnung 14 versehenen Bauteil 11 illustriert. 2 zeigt eine Detailansicht einer bevorzugten Ausführungsform des Führungskörpers 13 als Schraubenfeder.
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Die Montagevorrichtung soll das Einfädeln des Borstenbündels 10 in die Öffnung 14 des Bauteils 11 erleichtern, wobei das Bauteil 11 bevorzugt ein Bestandteil eines Geräts 12, insbesondere einer Haarglättdüse eines Haartrockners ist. Die Haarglättdüse ist ein spezieller Aufsatz für einen Haartrockner, der zum Glätten von Haaren entwickelt worden ist. Die Haarglättdüse weist günstigerweise Borsten auf, mit welchen lange Haare gestrafft und in einem Luftstrom des Haartrockners getrocknet werden. Die Haarglättdüse des Haartrockners umfasst im Wesentlichen drei Bestandteile, nämlich ein Aufsatzbauteil, einen mit Borstenbündeln 10 bestückten Borstenträger 16 sowie ein als Kammbauteil ausgebildetes Bauteil 11 mit Öffnungen 14. Bei der Montage des Geräts 12 ist der Borstenträger 16 mit dem Kammbauteil 11 zu fügen. Zum Einfädeln des Borstenbündels 10 in die Öffnung 14 des Kammbauteils 11 ist der Führungskörper 13 vorgesehen, in dessen Inneres das Borstenbündel 10 aufnehmbar ist, wobei der Führungskörper 13 mit dem aufgenommenen Borstenbündel 10 über eine nicht näher dargestellte Zuführvorrichtung in die Öffnung 14 des Kammbauteils 11 einführbar ist. Der Führungskörper 13 ist bevorzugt als Schraubenfeder ausgebildet, die aus einem schraubenförmig gewundenen Drahtelement besteht. An wenigstens einem ihrer Enden weist die Schraubenfeder 13 einen Fänger 15 zum Greifen und zum zwangsweise Führen des Borstenbündels 10 ins Innere des Führungskörpers 13 auf. Der Fänger 15 ist aus einer radial abstehenden Verlängerung der Schraubenfeder 13 gebildet. Das Borstenbündel 10 wird an seinem freien Ende über den Fänger 15 in die Schraubenfeder 13 eingeführt. An seinem dem freien Ende gegenüberliegenden Ende ist das Borstenbündel 10 in dem Borstenträger 16 befestigt. Das Greifen des Borstenbündels 10 wird dadurch erleichtert, dass die Schraubenfeder 13 um ihre Längsachse 17 rotierbar gelagert ist. Über eine nicht näher dargestellt Vorschubeinrichtung sind das Borstenbündel 10 und der Fänger 15 der Schraubenfeder 13 aneinander heranführbar. Durch Rotation der Schraubenfelder 13 in Wickelrichtung 19 wird das Borstenbündel 10 zunächst gegriffen und gebündelt. Die der Längsachse 17 entsprechende Rotationsachse der Schraubenfeder 13 kann dabei von der Ausrichtung der einzelnen Borsten des Borstenbündels 10 abweichen. Anschließend wird das Borstenbündel 10 durch Rotation der Schraubenfeder 13 zwangsweise in das Innere der Schraubenfeder 13 aufgenommen. Dadurch erhalten die Borsten des Borstenbündels 10 die erforderliche Führung für den anschließenden Fügevorgang des in der Schraubenfeder 13 aufgenommenen Borstenbündels 10 in die Öffnung 14 des Kammbauteils 11. Beim Fügen des Borstenträgers 16 mit dem Kammbauteil 11 können somit die Borsten des Borstenbündels 10 sicher an den die Öffnung 14 umgebenden Stegen 18 des Kammbauteils 11 vorbeigeführt werden, ohne dass die Borsten zur Seite knicken. Günstigerweise können somit bei der Montage ein Abknicken des Borstenbündels 10 und somit ein unnötiger Materialverschleiß vermieden werden. Nach dem Einfädeln des in dem Führungskörper 13 aufgenommenen Borstenbündels 10 in die Öffnung 14 des Bauteils 11 kann eine Vorrichtung zur Entnahme des Führungskörpers 13 vorgesehen sein, wobei die Vorrichtung günstigerweise die Vorschubeinrichtung ist. Da für das Einsammeln und Bündeln des Borstenbündels 10 nur die Rotation der Schraubenfeder 13 erforderlich ist, lässt sich der Prozess sehr gut automatisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Borstenbündel
- 11
- Bauteil
- 12
- Gerät
- 13
- Führungskörper; Schraubenfeder
- 14
- Öffnung
- 15
- Fänger
- 16
- Borstenträger
- 17
- Längsachse
- 18
- Steg
- 19
- Wickelrichtung