DE102008043174A1

DE102008043174A1 - Kraftfahrzeug mit einer Scherentür

Info

Publication number: DE102008043174A1
Application number: DE200810043174
Authority: DE
Inventors: Patrick Verhee
Original assignee: Ford Global Technologies LLC
Current assignee: Ford Global Technologies LLC
Priority date: 2008-10-24
Filing date: 2008-10-24
Publication date: 2010-04-29
Also published as: CN101722821A; CN101722821B

Abstract

Kraftfahrzeug mit einer Scherentür, deren Schwenkachse außerhalb des Türrahmens im vorderen Fahrzeugg der Scherentür einer Bahn folgt,die in etwa der Kotflügelkontur bzw. deren Rundung entspricht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Scherentür.
Scherentüren sind Fahrzeugtüren, die im Bereich der A-Säule angeschlagen sind und nach vorn oben mittels einer Schwenkbewegung um eine etwa horizontal und nach außen gerichteten Achse öffnen, also scherenartig, wobei der Öffnungsvorgang normalerweise durch Gasdruckfedern unterstützt wird. Sie finden zumeist im Pkw-Bereich Anwendung und werden häufig mit Flügeltüren verwechselt. Besonders bekannt für den Einsatz derartiger Türen ist der italienische Sportwagenhersteller Lamborghini, der Scherentüren verwendet.
Um das Öffnen der Türen nach vorn oben zu ermöglichen, kann die Form der Türen und entsprechender Karosserien nicht beliebig gewählt werden. Außerdem müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Türen nach dem Öffnen zuverlässig in ihrer Endposition zu halten (meist mit Gasdruckfedern realisiert). Dies bedeutet – gegenüber klassischen, seitlich öffnenden Türen – zusätzlichen Aufwand und beinhaltet die Gefahr guillotinenartig herabstürzender Türen bei Versagen des Haltesystems.
Aus der US 7,328,932 B2 ist ein Pkw mit einer Scherentür bekannt, die neben der vertikal gerichteten Öffnungsbewegung zusätzlich eine Bewegung nach Vorne ausführt, wozu die Tür an einem Beschlag befestigt ist, das ein Viergelenkgetriebe zur Tür ausbildet. Zusätzlich ist der Beschlag so ausgestaltet, dass die Tür am Gelenk sich leicht ach außen bewegt.
Aus der US 6,676,193 B1 ist ein Pkw mit einer Scherentür bekannt, die neben der vertikal gerichteten Dreh-Öffnungsbewegung zusätzlich eine seitliche Bewegung ausführt, wozu die Tür an einem Beschlag mit einer nach hinten und außen, insbesondere auch nach unten, gerichteten Schwenkachse angelenkt ist. Der Beschlag ist wie üblich an einem vorderen Bereich des Türrahmens angeordnet.
Somit wird die Tür beim Öffnen seitlich und nach oben sowie nach vorne bewegt.
Die obigen Scherentüren weisen allesamt das Problem auf, dass die ihrer Schwenkbewegung zugrundliegende Mechanik aufwändig und kompliziert ist, insbesondere aufgrund der seitlichen Bewegung nach außen. Zusätzlich sind diese Scherentüren schwer genau zu justieren.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung daher darin, ein Kraftfahrzeug mit einer Scherentür bereitzustellen, bei dem die Scherentür über einen einfachen Mechanismus verschwenkt wird und dabei noch einfach und genau zu justieren ist.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Kraftfahrzeug gelöst.
Dadurch, dass die Schwenkachse der Scherentür außerhalb des Türrahmens im vorderen Fahrzeugbereich so angeordnet ist, dass die Schwenkbewegung der Scherentür einer Bahn folgt, die in etwa der Kotflügelkontur bzw. deren Rundung entspricht, ist es möglich, durch die Verlagerung der Schwenkachse außerhalb des Türrahmens nach vorne eine Vergrößerung des Abstands der Scherentür von der Schwenkachse zu erreichen, so dass eine genauere bzw. „empfindlichere” erreichbar ist, da aufgrund der Abstandsvergrößerung eine kleinere Änderung in der Justierung an der Schwenkachse eine größere Wirkung der Einstellung der Scherentür im Bereich des Türrahmens bewirkt.
Die Schwenkachse liegt vorzugsweise im Bereich des Vorderrads.
Insbesondere ist eine auf einem Kreisbahnabschnitt mit Abstand um die Schwenkachse geführte Halterung für die Scherentür vorgesehen. Somit kann der Schwenkmechanismus besonders einfach ausgebildet sein.
Die Halterung umfasst dabei bevorzugt mindestens einen Arm, insbesondere zwei Arme, an denen die Scherentür befestigt ist.
Der Abstand entspricht üblicherweise dem Abstand der Kotflügelkontur von der Vorderradachse, so dass die Halterung eine Bewegung ausführt, die optisch der von der Seite her gesehenen Kotflügelkontur bzw. Rundung entspricht.
Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Schwenkachse entlang der Vorderradachse des Vorderrads verläuft. Dies ergibt neben den bereits angesprochenen Vorteilen zusätzlich einen besonders interessanten optischen Eindruck und erlaubt ein großzügiges Wegschwenken der Scherentür, so dass diese die Türöffnung fast vollständig freigibt, dabei aber dicht so hoch über das Fahrzeug übersteht, wie die bekannten Scherentüren. Dies erlaubt es, ggf. auch ohne weiteres in Parkhäusern zu parken, deren Deckenhöhe gering ist.
Um eine Abdichtung der Scherentür auf einfache Weise zu erreichen, kann die Scherentür am oberen Randbereich umgeschlagen ausgeführt sein, d. h. sie überlappt in der geschlossenen Stellung den Schließbereich der Türöffnung bzw. des Türrahmens, insbesondere am Dach. So wird bereits durch die Überlappung eine Abdichtung erreicht, ohne dass die Scherentür eine seitliche Bewegung ausführen muss.
Das oben ausgeführte Konzept eignet sich besonders zur Anwendung bei dreisitzigen Pkw mit einem mittig angeordneten Fahrersitz und zwei dahinter angeordneten Rücksitzen. In einem solchen Fahrzeug erlaubt die erfindungsgemäße Scherentür eine gute Zugänglichkeit zu den Rücksitzen, auch wenn nur eine oder zwei Türen vorgesehen sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der einzigen Zeichnung, in der
1 eine schematische Seitenansicht eines Pkw mit drei Sitzen mit einer Scherentür in der geschlossenen Stellung und in der geöffneten Stellung;
2 eine schematische perspektivische Ansicht von schräg hinten auf die Türöffnung des Pkw aus 1 mit geöffneter Scherentür und
3 eine 2 entsprechende Ansicht, wobei zur besseren Übersicht der Halterung der Kotflügel transparent dargestellt ist und sowohl die Tür an sich als auch das Vorderrad weggelassen wurden.
In den Figuren ist ein dreisitziger Pkw 1 mit einem mittig angeordneten Fahrersitz 2 und zwei dahinter nebeneinander angeordneten Rücksitzen 3 dargestellt.
Der Pkw 1 umfasst eine Fahrgastzelle 4, die mit zwei seitlich etwa neben dem Fahrersitz 2 angeordneten Scherentüren 5, die in entsprechenden Türöffnungen 6 oder Türrahmen angeordnet sind.
In der 1 ist die geöffnete Stellung der Scherentür 5 mit 5a und die geschlossene Stellung der Scherentür mit 5b bezeichnet.
Man erkennt, dass in einem solchen Fahrzeug die Scherentür 5 eine gute Zugänglichkeit zu den Rücksitzen 3 erlaubt, obwohl nur zwei Türen auf Höhe des Fahrersitzes 3 vorgesehen sind.
Der Pkw 1 umfasst eine Vorderachse 7 für die Vorderräder 8, die außen jeweils von einem Kotflügel 9 umgeben sind. Der Kotflügel 9 ist, wie sich besonders in 2 erkennen lässt, gegenüber der Fahrgastzelle 4 nach außen vorspringend ausgestaltet, so dass der Kotflügel 9 von oben besehen (nicht dargestellt) das darunterliegende Vorderrad bedeckend quasi von der „Hauptkarosserie” absteht.
Die Schwenkachse 10 der Scherentür 5 liegt dabei außerhalb des Türrahmens 6 im vorderen Fahrzeugbereich so, dass die Schwenkbewegung der Scherentür 5 einer Bahn folgt, die in etwa der Kontur des Kotflügels 9 bzw. deren Rundung entspricht. Dazu ist die Schwenkachse im Bereich des Vorderrads so angeordnet, die Schwenkachse entlang der Vorderradachse des Vorderrads verläuft bzw. mit dieser zusammenfällt.
Die Scherentür 5 ist dabei über eine Halterung 11 an der Schwenkachse 10 angelenkt.
Die Halterung 11 ist als Winkel ausgestaltet und an der Achse 10 schwenkbar befestigt. Nicht dargestellt, da ohne hin üblich und bekannt, sind unterstützende Gasdruckfedern etc.
Die Halterung 11 in du durch einen Schlitz 12 im Kotflügel 9 nach außengeführt, so dass an dem herausstehenden Schenkel 13 die Scherentür 5 angeschlagen werden kann.
Da der Schenkel 13 eine auf einem Kreisbahnabschnitt mit Abstand um die Schwenkachse 10 geführte Bewegung vollführt, tut dies die Scherentür 5 ebenfalls.
Der Abstand entspricht dabei in etwa dem Abstand der Kontur des Kotflügels 9 von der Vorderradachse 8 bzw. der Schwenkachse 10.
Falls aufgrund des Türgewichts notwendig können auch zwei Halterungen 11 vorgesehen sein, die dann in parallelen Schlitzen 12 nebeneinander verlaufen.
Um eine gut Abdichtung der Scherentür 5 im geschlossenen Zustand zu erreichen, insbesondere im kritischen Dachbereich, ist die Scherentür 5 am oberen Randbereich 14, also oberhalb des Fensters 15 und ggf. auch an der in der Seitenansicht rechts liegenden Seite 16 umgeschlagen ausgeführt, d. h. sie überlappt in der geschlossenen Stellung den Schließbereich der Türöffnung 6 bzw. des Türrahmens, insbesondere am Dach.

1: Pkw
2: Fahrersitz
3: Rücksitzen
4: Fahrgastzelle
5: Scherentür
5: Scherentüren
5a: Scherentür in der geöffneten Stellung
5b: Scherentür in der geschlossenen Stellung
6: Türöffnungen
7: Vorderachse
8: Vorderräder
9: Kotflügel
10: Schwenkachse
11: Halterung
12: Schlitz
13: Schenkel
14: Randbereich
15: Fensters
16: rechts liegende Seite

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- US 7328932 B2 [0004]
- US 6676193 B1 [0005]

Claims

Kraftfahrzeug mit einer Scherentür, deren Schwenkachse außerhalb des Türrahmens im vorderen Fahrzeugbereich so angeordnet ist, dass die Schwenkbewegung der Scherentür einer Bahn folgt, die in etwa der Kotflügelkontur bzw. deren Rundung entspricht.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse im Bereich des Vorderrads angeordnet ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine auf einem Kreisbahnabschnitt mit Abstand um die Schwenkachse geführte Halterung für die Scherentür vorgesehen ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung mindestens einen Arm, insbesondere zwei Arme, umfasst, an denen die Scherentür befestigt ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand dem Abstand der Kotflügelkontur von der Vorderradachse entspricht.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse entlang der Vorderradachse des Vorderrads verläuft.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scherentür am oberen Randbereich umgeschlagen ausgeführt ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug ein dreisitziger Pkw mit einem mittig angeordneten Fahrersitz und zwei dahinter angeordneten Rücksitzen ist.