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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines Spinnrotors
einer Offenend-Spinneinheit gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
5.
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Bekanntlich
werden auf Offenend-Rotorspinnmaschinen oft Baumwollfasern oder
Gemische, die einen großen Anteil an Baumwollfasern enthalten,
verarbeitet.
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Diese
weitestgehend natürlichen Faserstoffe weisen sehr oft Verunreinigungen
mit einem teilweise erheblichen Haftvermögen auf. Die Verunreinigungen
lagern sich während des Spinnprozesses bevorzugt in der
Fasersammelrille des Spinnrotors ab, so dass diese sich mit der
Zeit zusetzt, was nicht nur die Spinnstabilität der Offenend-Spinneinheit,
sondern auch die Qualität des erzeugten Fadens negativ
beeinflusst.
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Es
ist daher beim Offenend-Rotorspinnen seit langem üblich,
nach einem Fadenbruch, das heißt, bevor die betreffende
Arbeitsstelle wieder neu angesponnen wird, die Fasersammelrille
des Spinnrotors von eventuellen Verunreinigungen zu befreien.
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Beim
Offenend-Rotorspinnen ist es seit langem auch gängige Praxis,
so genannte Präventivreinigungen durchzuführen.
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Solche
Präventivreinigungen sind insbesondere dann vorteilhaft,
wenn an den Arbeitsstellen der Offenend-Rotorspinnmaschine relativ
selten Fadenunterbrechungen auftreten.
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Im
Zusammenhang mit der Reinigung von Spinnrotoren sind in der Patentliteratur
sowohl verschiedene Reinigungsverfahren beschrieben, nach denen
die Reinigung von Spinnrotoren durchgeführt werden kann,
als auch zahlreiche, zum Teil recht unterschiedliche Vorrichtungen
offenbart, die zur Reinigung von Spinnrotoren eingesetzt werden
können.
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Es
sind beispielsweise sowohl Reinigungseinrichtungen bekannt, die
auf einem Wartungsaggregat angeordnet sind, das entlang den Arbeitsstellen
einer Offenend-Spinnmaschine patrouilliert, als auch Reinigungseinrichtungen,
die vom Bedienpersonal manuell angesetzt werden.
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Des
Weiteren sind auch Reinigungseinrichtungen beschrieben, die jeweils
direkt in die Offenend-Spinnvorrichtungen integriert sind.
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Durch
die
DE 26 29 161 C2 oder
die
DE 39 11 946 A1 sind
zum Beispiel Reinigungseinrichtungen für Offenend-Spinneinheiten
bekannt, die auf einem fahrbaren Wartungsaggregat angeordnet sind und
verschiedene Reinigungswerkzeuge wie Schaber, Bürsten und/oder
Blasdüsen aufweisen.
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Die
mechanischen Reinigungswerkzeuge sind dabei beispielsweise, wie
in der
DE 26 29 161 C2 beschrieben, über
Federelemente an einer rotierbaren Welle des Wartungsaggregats festgelegt,
die für den Reinigungsvorgang parallel zur Achse des Spinnrotors
verschoben werden kann, bis die Reinigungswerkzeuge in der Ebene
der Fasersammelrille des Spinnrotors positioniert sind und durch
Rotieren der Welle in die Fasersammelrille des Spinnrotors geschwenkt
werden können.
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Zur
Unterstützung der mechanischen Reinigung kann außerdem über
eine Düse zusätzlich Druckluft oder eine Reinigungsflüssigkeit
in den Spinnrotor geblasen werden.
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Bei
diesen Reinigungseinrichtungen kann in einem geringen Abstand vor
dem Spinnrotor außerdem eine unterdruckbeaufschlagbare
Abdeckung positioniert werden, über die die abgelösten
Schmutzpartikel abgesaugt werden.
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Die
in der
DE 39 11 946
A1 beschriebene Reinigungseinrichtung ist speziell für
Spinnrotoren mit kleinem Rotordurchmesser konzipiert.
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Bei
dieser Reinigungseinrichtung sind mechanische Reinigungswerkzeuge
in Form eines Schabers und einer Reinigungsbürste an einem
abgewinkelten Hebel angeordnet, der schwenkbar so in einem Gehäuse
gelagert ist, dass die Reinigungswerkzeuge in der Fasersammelrille
des Spinnrotors positioniert werden können.
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Der
abgewinkelte Hebel ist endseitig außerdem mit einer Blasdüse
ausgestattet, über die Druckluft in den Spinnrotor geblasen
werden kann.
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Zur
Reinigung des Spinnrotors wird das Gehäuse durch das Wartungsaggregat
auf dem Rotorgehäuse der geöffneten Spinnbox positioniert
und die Reinigungswerkzeuge in die Fasersammelrille des Spinnrotors
eingeschwenkt.
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Das
heißt, das Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheit
ist während der Reinigung des Spinnrotors durch das Gehäuse
der Reinigungseinrichtung abgedeckt.
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In
der
DE 34 16 800 A1 ist
eine Reinigungseinrichtung beschrieben, die durch das Bedienpersonal
manuell auf eine Offenend-Spinneinheit aufgesetzt werden kann.
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Diese
bekannte Reinigungseinrichtung verfügt über einen
so genannten Reinigungskopf mit einer innerhalb des Reinigungskopfes
angeordneten, rotierbar gelagerten Reinigungsbürste.
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Der
von vorne auf das Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheit
aufsetzbare Reinigungskopf verschließt das Rotorgehäuse
während der Reinigung wenigstens teilweise.
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Die
rotierend antreibbare Reinigungsbürste ist während
der Reinigung so positioniert, dass die Fasersammelrille des Spinnrotors
mechanisch bearbeitet und der gelöste Schmutz über
eine Absaugöffnung im Reinigungskopf entsorgt wird.
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Des
Weiteren sind beispielsweise durch die
DE 27 35 311 C2 rein pneumatisch
wirkende Reinigungseinrichtungen bekannt, die jeweils direkt in
die Offenend-Spinneinheiten integriert sind.
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Diese
bekannten Reinigungseinrichtungen weisen im Bereich eines in den
Spinnrotor ragenden Ansatzes der das Rotorgehäuse während
des Spinnbetriebes verschließenden Faserkanalplatte spezielle
Luftaustrittsdüsen auf.
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Über
diese Luftaustrittsdüsen kann gezielt Reinigungsluft in
den Spinnrotor eingeblasen werden, wobei der Luftstrahl auf die
Fasersammelrille des Spinnrotors gerichtet ist.
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Die
gelösten Schmutzpartikel werden anschließend über
das Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheit in die maschineneigene Schmutzentsorgung
abgesaugt.
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Eine
Reinigungseinrichtung, die pneumatisch arbeitet und eine auf das
Rotorgehäuses einer Offenend-Spinneinheit aufsetzbare Verschlussglocke
aufweist, ist auch durch die
EP 0 071 893 B1 bekannt.
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Bei
dieser Reinigungseinrichtung ist innerhalb einer mit Unterdruck
beaufschlagbaren Verschlussglocke rotierbar und axial verschiebbar
ein Blaskopf mit Blasdüsen gelagert, die während
des Reinigungsprozesses auf die Fasersammelrille des Spinnrotors
gerichtet sind.
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Die
Reinigung der Fasersammelrille des Spinnrotors erfolgt dabei durch
impulsartige Blasluftstöße, die während
der Reinigung aus dem rotierenden Blaskopf austreten.
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Bei
dieser bekannten Reinigungseinrichtung erfolgt die Schmutzentsorgung über
die Verschlussglocke, die wie vorstehend angedeutet, an eine Unterdruckquelle
angeschlossen ist.
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Die
vorstehendend zum Stand der Technik beschriebenen und teilweise
in der Praxis verwirklichten Reinigungseinrichtungen weisen allerdings insgesamt
den Nachteil auf, dass sie bei festsitzenden Ablagerungen schnell
an ihre Grenzen stoßen. Das heißt, mit den bekannten
Reinigungseinrichtungen ist eine zuverlässige Reinigung
der Fasersammelrille von Spinnrotoren nicht immer gewährleistet.
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Ausgehend
vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, das/die eine
schonende jedoch gründliche Reinigung der Fasersammelrille
von Spinnrotoren ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den im Anspruch 1 beschriebenen Merkmalen gelöst, bzw.
mit einer Vorrichtung, die die im Anspruch 5 beschriebenen Merkmale
aufweist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem über
ein Reinigungselement, das innerhalb einer Verschlussglocke angeordnet
ist, die während der Reinigung des Spinnrotors das geöffnete
Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheit abdeckt, gasförmiges
Wasser auf die Fasersammelrille des Spinnrotors geleitet wird, können
nicht nur Verunreinigungen aller Art zuverlässig aus der
Fasersammelrille des betreffenden Spinnrotors gelöst werden,
sondern das Dampf-, Luft-, Verschmutzungsgemisch wird über das
unterdruckbeaufschlagte Rotorgehäuse auch unverzüglich
und sicher in das spinnmaschineneigene Schmutzentsorgungssystem
entsorgt. Das heißt, durch das erfindungsgemäße
Verfahren können Spinnrotoren ohne den Einsatz mechanischer
Reinigungseinrichtungen auf relativ einfache Weise und in kurzer
Zeit schonend auch von festsitzenden, bislang kritischen Verschmutzungen
befreit werden, wobei trotzdem sichergestellt ist, dass es während
der Reinigung des Spinnrotors zu keiner Verschmutzung der Arbeitsstelle, insbesondere
des Vorlagematerials kommt.
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Da
die Entsorgung der gelösten Schmutzpartikel direkt über
das Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheit erfolgt, ist
außerdem keine zusätzliche Unterdruckquelle oder
dergleichen notwendig.
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Wie
in den Ansprüchen 2–4 beschrieben, ist in vorteilhafter
Ausbildung des Verfahrens vorgesehen, dass das gasförmige
Wasser mit einer Temperatur > 150°C
und einem Dampfdruck > 5
bar auf die Fasersammelrille des Spinnrotors aufgebracht wird.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn mit einem Dampfdruck
zwischen 20 und 40 bar gearbeitet wird und als Reinigungsmedium
Trockendampf zum Einsatz kommt.
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Der
Einsatz derartigen Trockendampfs zur Reinigung verschmutzter Spinnrotoren
hat dabei nicht nur den Vorteil, dass mit diesem Reinigungsmedium
relativ problemlos auch sehr festsitzende Verschmutzungen gelöst
werden können, sondern es wird auch vermieden, dass während
der Reinigung Abwasser in einer kritischen Menge anfällt,
das seinerseits sorgfältig entsorgt werden müsste.
Das heißt, bei Verwendung von Trockendampf mit einer Temperatur > 150°C und
einem Dampfdruck > 5
bar fällt nahezu kein Abwasser und damit kein Entsorgungsproblem
an.
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Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kommt in vorteilhafter Ausführungsform eine Vorrichtung
zum Einsatz, wie sie im Anspruch 5 beschrieben ist.
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Das
heißt, eine Vorrichtung, die mit einer Verschlussglocke
ausgerüstet ist, die in ihrer Reinigungsstellung das geöffnete
Rotorgehäuses einer Offenend-Spinneinheit weitestgehend
abdeckt und bei der innerhalb der Verschlussglocke ein Reinigungselement
angeordnet ist, das Düsenöffnungen zum Aufbringen
eines Reinigungsmediums auf die Fasersammelrille eines Spinnrotors
aufweist.
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Erfindungsgemäß verfügt
die Vorrichtung über ein bezüglich der Verschlussglocke
begrenzt drehbar gelagertes Griffstück mit einem Anschlussstutzen, über
den die Vorrichtung, über eine druckfeste Hydraulikleitung,
an eine Einrichtung zur Erzeugung gasförmigen Wassers angeschlossen
ist.
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Des
Weiteren weist die Vorrichtung ein als auswechselbarer Düseneinsatz
ausgebildetes Reinigungselement auf, über das das Reinigungsmedium in
den Spinnrotor eingeblasen werden kann.
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Bei
der Einrichtung zur Erzeugung von gasförmigem Wasser handelt
es sich vorzugsweise um einen im Handel erhältlichen Dampfreiniger,
das heißt, um ein in der Praxis bereits bewährtes,
relativ kostengünstiges Aggregat, das serienmäßig
hergestellt und im Alltag bewährt ist.
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Der
Dampferzeuger ist über eine druckfeste Hydraulikleitung,
vorzugsweise über einen beweglichen Hydraulikschlauch,
mit einem Anschlussstutzen am Griffstück verbunden, das
seinerseits begrenzt drehbar an der Verschlussglocke festgelegt
ist.
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Das
bedeutet, der durch den Dampferzeuger bereitgestellte Trockendampf
kann auf einfache und sichere Weise in die Verschlussglocke befördert
und über den auswechselbaren Düseneinsatz zielgerichtet
und mit hohem Druck auf die Fasersammelrille des jeweiligen Spinnrotors
geblasen werden.
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Durch
den aufgeblasenen Trockendampf werden auch sehr festsitzende Verschmutzungen problemlos
aus der Fasersammelrille gelöst und anschließend
sofort über das Rotorgehäuse entsorgt.
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Wie
im Anspruch 6 beschrieben, ist die Verschlussglocke in bevorzugter
Ausführungsform mit einem Zentrieransatz ausgestattet,
der mit dem Rotorgehäuse der Offenend-Spinneinheiten korrespondiert.
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Der
auf der offenen Seite der Verschlussglocke angeordnete Zentrieransatz
erleichtert das ordnungsgemäße Positionieren der
Verschlussglocke auf einem geöffneten Rotorgehäuse
erheblich.
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Gemäß Anspruch
7 ist die Verschlussglocke über wenigstens eine Luftansaugöffnung
mit der Atmosphäre verbunden.
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Die
Luftansaugöffnung gewährleistet dabei, dass sich
innerhalb der Verschlussglocke ein kontinuierlicher Luftstrom einstellen
kann. Das heißt, wenn die Verschlussglocke in Reinigungsstellung
auf einem Rotorgehäuse positioniert ist, kann sich aufgrund
des im Rotorgehäuse herrschenden so genannten Spinnunterdruckes über
die Luftansaugöffnung innerhalb der Verschlussglocke eine
Luftströmung aufbauen, die dafür sorgt, dass das
bei der Reinigung auftretende Dampf-/Luft-Verschmutzungsgemisch
sofort restlos über das Rotorgehäuse abgesaugt
wird.
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Wie
im Anspruch 8 dargelegt, weist die Verschlussglocke außerdem
wenigstens eine durch das Griffstück verschließbare
Druckentlastungsöffnung auf.
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Die
Druckentlastungsöffnungen, die nach dem Aufsetzen der Verschlussglocke
auf das Rotorgehäuse durch das begrenzt drehbar gelagerte
Griffstück verschlossen werden, sorgen dafür,
dass die Verschlussglocke nach Beendigung der Spinnrotorreinigung
wieder vom Rotorgehäuse abgezogen werden kann.
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Das
heißt, bei geschlossenen Druckentlastungsöffnungen
ist die Verschlussglocke aufgrund des im Rotorgehäuse herrschenden
Spinnunterdruckes so fest am Rotorgehäuse fixiert, dass
es ohne eine entsprechende Druckentlastung kaum wieder abnehmbar
ist.
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Wie
in den Ansprüchen 9 und 10 beschrieben, ist in vorteilhafter
Ausführungsform des Weiteren vorgesehen, dass der Düseneinsatz,
der einen Mündungskopf mit Blasdüsen aufweist,
auswechselbar in einer Lagerbohrung der Verschlussglocke angeordnet
ist. Eine solche Ausbildung ermöglicht es auf einfache
Weise, den jeweils exakt passenden Düseneinsatz zu wählen.
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Das
heißt, in Abhängigkeit von den jeweils vorliegenden
Spinnrotorparametern kann ein entsprechender Düseneinsatz
in der Lagerbohrung der Verschlussglocke eingelegt und damit die
Blasdüsen so positioniert werden, dass in möglichst
kurzer Reinigungszeit ein optimales Reinigungsergebnis erzielt wird.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
in Seitenansicht eine Offenend-Spinneinheit einer Offenend-Rotorspinnmaschine
mit einer auf dem Rotorgehäuse positionierten erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Reinigen der Fasersammelrille eines Offenend-Spinnrotors,
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2 die
erfindungsgemäße Vorrichtung in einem größeren
Maßstab, teilweise im Schnitt,
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3 eine
perspektivische Rückansicht der in den 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung zum Reinigen der Fasersammelrille eines Offenend-Spinnrotors.
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In 1 ist
schematisch eine mögliche Ausführungsform einer
der zahlreichen Offenend-Spinneinheiten einer Offenend-Rotorspinnmaschine
dargestellt.
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Die
im geöffneten Zustand gezeichnete Offenend-Spinneinheit
trägt dabei insgesamt die Bezugszahl 1.
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Wie
bekannt, weisen solche Offenend-Spinneinheiten 1 ein Rotorgehäuse 2 auf,
in dem während des Spinnprozesses die Spinntasse 26 eines
Spinnrotors 3 mit hoher Drehzahl umläuft. Das
nach vorne hin an sich offene Rotorgehäuse 2 ist
während des Spinnbetriebes durch ein schwenkbar gelagertes
Deckelelement 8, in das eine (nicht näher dargestellte) Kanalplatte
mit einer Dichtung 9 eingelassen ist, verschließbar.
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Das
Rotorgehäuse 2 ist dabei, wie üblich, über
eine entsprechende Absaugleitung 10 an eine Unterdruckquelle 11 angeschlossen,
die den im Rotorgehäuse 2 notwendigen Spinnunterdruck
erzeugt.
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Zur
Reinigung des Spinnrotors 3, insbesondere der Fasersammelrille 27,
kann das Deckelelement 8, wie in der 1 dargestellt,
um eine Schwenkachse 16 so geschwenkt werden, dass die Rotortasse 26 des
Spinnrotors 3 von vorne gut zugängig ist.
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Der
Spinnrotor 3 ist seinerseits mit seinem Rotorschaft 4 beispielsweise
im Lagerzwickel einer Stützscheibenlagerung 5 abgestützt
und wird dabei durch einen maschinenlangen Tangentialriemen 6, der
durch eine Andruckrolle 7 angestellt wird, beaufschlagt.
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Die
axiale Fixierung des Rotorschaftes 4 erfolgt über
ein Axiallager 18, beispielsweise über ein permanentmagnetisches
Axiallager.
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In
alternativer (nicht dargestellter) Ausführungsform kann
der Spinnrotor 3 allerdings auch einzelmotorisch angetrieben
sein und ist dann beispielsweise in einer Permanentmagnetlagerung
berührungslos abgestützt.
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Im
Deckelelement 8 ist vorzugsweise, wie ebenfalls bekannt,
ein Kanalplattenadapter 12 angeordnet, der eine Fadenabzugsdüse 13 sowie
den Mündungsbereich eines Faserleitkanals 14 aufweist. An
die Fadenabzugsdüse 13 schließt sich
dabei, wie üblich, ein Fadenabzugsröhrchen 15 an.
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Außerdem
ist am Deckelelement 8, das, wie vorstehend angedeutet,
und in 1 dargestellt, um eine Schwenkachse 16 begrenzt
drehbar gelagert ist, ein Auflösewalzengehäuse 17 festgelegt.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Deckelelement 8 des
Weiteren rückseitig angeordnete Lagerkonsolen 19, 20 zur
Lagerung einer Auflösewalze 21 beziehungsweise
eines Faserbandeinzugszylinders 22 auf.
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Bei
geschlossenem Deckelelement 8 wird die Auflösewalze 21 im
Bereich ihres Wirtels 23 durch einen umlaufenden, maschinenlangen
Tangentialriemen 24 angetrieben, während der Antrieb des
Faserbandeinzugszylinders 22 vorzugsweise über
eine (nicht dargestellte) Schneckengetriebeanordnung erfolgt, die
auf eine maschinenlange Antriebswelle 25 geschaltet ist.
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Selbstverständlich
sind in alternativer Ausführungsform auch für
die Auflösewalze und/oder den Faserbandeinzugszylinder
einzelmotorische Antriebe realisierbar.
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Die
Vorrichtung 30 zum Reinigen der Fasersammelrille 27 des
Spinnrotors 3, die in den 2 und 3 näher
darstellt ist, weist eine Verschlussglocke 31 auf, die
auf der Frontseite 42 des geöffneten Rotorgehäuses 2 einer
Offenend-Spinnvorrichtung in einer Reinigungsstellung positionierbar
ist.
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Wie
in 1 angedeutet, ist die Vorrichtung 30 über
eine druckfeste Hydraulikleitung 32 an eine Einrichtung 33 zur
Erzeugung gasförmigen Wassers angeschlossen.
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Das
heißt, am Griffstück 34 der Reinigungsvorrichtung 30 ist
ein Anschlussstutzen 35 angeordnet, an dem die Hydraulikleitung 32 festgelegt
ist.
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Wie
in den 2 und 3 dargestellt, ist die Verschlussglocke 31 auf
ihrer dem Griffstück 34 gegenüberliegenden
Vorderseite offen und weist auf dieser Seite einen Zentrieransatz 28 auf,
der in der Reinigungsstellung der Vorrichtung 30 mit dem
Rotorgehäuse 2 der jeweiligen Offenend-Spinneinheit 1 korrespondiert.
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Wie
beispielsweise aus 2 ersichtlich, ist der innerhalb
des Zentrieransatzes 28 liegende Innenraum 40 in
der Reinigungsstellung über einen Ansaugkanal 41 pneumatisch
durchgängig mit der Ansaugleitung 10 der betreffenden
Offenend-Spinneinheit 1 verbunden.
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Der
Innenraum 40 ist außerdem über eine Luftansaugöffnung 29 an
die Atmosphäre angeschlossen und weist wenigstens eine,
durch das Griffstück 34 wahlweise zu öffnende
oder zu schließende Druckentlastungsöffnung 37 auf.
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In
einer Lagerbohrung 45 der Verschlussglocke 31 ist
des Weiteren, leicht auswechselbar, ein Reinigungselement 36 in
Form eines Düseneinsatzes angeordnet, das einen Düsenkopf 38 mit
mehreren Blasdüsen 39 aufweist.
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Da
bei der Reinigung eines Spinnrotors optimale Ergebnisse nur dann
erzielbar sind, wenn die Blasdüsen 39 des Düsenkopfes 38 bezüglich
der Fasersammelrille 27 des zu reinigenden Spinnrotors 3 exakt
ausgerichtet sind, sind verschiedene Düseneinsätze 36 in
die Lagerbohrung 45 der Verschlussglocke 31 einsetzbar.
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Die
verschiedenen Düseneinsätze 36 unterscheiden
sich dabei beispielsweise hinsichtlich ihrer Länge, des
Durchmessers des Düsenkopfes 38, der Anzahl ihrer
Blasdüsen 39 und/oder des Strahlwinkels der Blasdüsen 39.
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Das
heißt, optimale Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße
Reinigung der Fasersammelrille 27 eines Spinnrotors 3 sind
jeweils dann gegeben, wenn in Abhängigkeit von den Parametern
des zu reinigenden Spinnrotors ein Düseneinsatz 36 verwendet
wird, bei dem die Blasdüsen 39 sowohl direkt auf
die Fasersammelrille 27 der Rotortasse 26 gerichtet,
als auch in einem bestimmten Abstand zur Fasersammelrille 27 angeordnet
sind und der aus den Blasdüsen 39 austretende
Reinigungsstrahl unter einem bestimmten Winkel auf die Verunreinigungen
in der Fasersammelrille 27 des Spinnrotors 3 trifft.
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Wie
aus den 2 und 3 weiter
ersichtlich, ist das Griffstück 34 begrenzt drehbar
so an der Verschlussglocke 31 angeordnet, dass die beiden Druckentlastungsöffnungen 37 der
Verschlussglocke 31 durch eine 10–30° Drehung
des Griffstückes 34 geöffnet oder geschlossen
werden können.
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Wie
vorstehend bereits angedeutet, ist das Griffstück 34 über
einen Anschlussstutzen 35 sowie eine entsprechende druckfeste
Hydraulikleitung 32 außerdem an eine Einrichtung 33 zur
Erzeugung gasförmigen Wassers angeschlossen.
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Wie
insbesondere in 2 dargestellt, steht der Anschlussstutzen 35 über
eine Anschlussbohrung 46 hydraulisch durchgängig
mit der Lagerbohrung 45 in der Verschlussglocke 31 und
damit mit dem jeweiligen Düseneinsatz 36 in Verbindung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand
der in den Zeichnungen dargestellten Vorrichtung kurz erläutert:
Wenn
es an einer Offenend-Spinneinheit 1 einer Offenend-Rotorspinnmaschine
zu einer Spinnunterbrechung, zum Beispiel zu einem Fadenbruch, gekommen
ist und die Fasersammelrille 27 eines Spinnrotors 3 vor
dem Wiederanspinnen der Offenend-Spinneinheit 1 gereinigt
werden soll, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung 30,
die mit einem passenden Düseneinsatz 36 ausgestattet
ist, zu der betreffenden Offenend-Spinneinheit transportiert und
dort durch Zurückschwenken des Deckelelements 8 das
Rotorgehäuses 2 geöffnet.
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Der
zu reinigende Spinnrotor wird dabei automatisch in den Stillstand
gebremst.
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Im
Anschluss wird die Verschlussglocke 31 der Reinigungsvorrichtung 30 betriebsgerecht
am Rotorgehäuse 2 positioniert.
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Das
heißt, der Zentriereinsatz 28 der Verschlussglocke 31 wird
zunächst von vorn in das Rotorgehäuse 2 eingefädelt.
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Das
Griffstück 34 der Verschlussglocke 31 ist dabei
in eine Lage gedreht, in der die Druckentlastungsöffnungen 37 der
Verschlussglocke 31 geschlossen sind.
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Der
im Rotorgehäuse 2 herrschende Spinnunterdruck
der Textilmaschine sorgt dann dafür, dass die Verschlussglocke 31 und
damit die Vorrichtung 30 zum Reinigen von Spinnrotoren
exakt und sicher an der betreffenden Offenend-Spinneinheit 1 fixiert
ist. Außenluft, die über eine Luftansaugöffnung 29 in
die Verschlussglocke 31 eintrifft, sorgt dabei für
eine kontinuierliche Luftströmung innerhalb des Unterdruckraumes
Verschlussglocke/Rotorgehäuse.
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Anschließend
wird die Einrichtung 33 zur Erzeugung gasförmigen
Wassers zugeschaltet.
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Das
heißt, über die druckfeste Hydraulikleitung 32 wird
Trockendampf, der eine Temperatur > 150°C
und einen Dampfdruck > 5
bar aufweist, auf das in einer Lagerbohrung 45 der Verschlussglocke 31 angeordnete
Reinigungselement 36 gegeben und über die Blasdüsen 39 im
Mündungskopf 38 auf die Fasersammelrille 27 im
Rotorteller 26 des Spinnrotors 3 geblasen.
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Der
eingeblasene Trockendampf löst die Verschmutzungen daraufhin
zuverlässig vom Grund der Fasersammelrille 27.
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Das
dabei entstehende Dampf-/Luft-Verschmutzungsgemisch, das kaum Abwasser
enthält, wird über das Rotorgehäuse 2 sofort
in die Schmutzentsorgung der Textilmaschine abgeführt.
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Nach
einer vorgebbaren, vorzugsweise empirisch ermittelten Reinigungszeit
wird der Trockendampferzeuger 33 abgeschaltet und die Verschlussglocke 31 nach Öffnen
der Druckentlastungsöffnungen 37 von der Offenend-Spinneinheit 1 abgenommen.
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Nach
dem Schließen des Rotorgehäuses 2 kann
die betreffende Offenend-Spinneinheit 1 neu angesponnen
werden, wobei der Spinnrotor 3 wieder eine optimal gereinigte
Fasersammelrille 27 aufweist.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte und vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt, es sind sowohl
hinsichtlich der Form der Verschlussglocke und/oder des Griffstückes
als auch hinsichtlich der Ausbildung des Reinigungselementes weitere,
in der vorliegenden Anmeldung nicht beschriebene Ausführungsformen
denkbar, ohne dass dabei der allgemeine Erfindungsgedanke verlassen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann außerdem
sowohl als vom Bedienpersonal manuell zu bedienende Einrichtung
ausgebildet sein, als auch in ein Wartungsaggregat integriert sein,
das die Arbeitsstellen einer Offenend-Spinnmaschine selbsttätig versorgt.
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Erfindungswesentlich
ist, dass zur Reinigung der Fasersammelrille eines Spinnrotors gasförmiges Wasser,
vorzugsweise Trockendampf, zum Einsatz kommt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 2629161
C2 [0010, 0011]
- - DE 3911946 A1 [0010, 0014]
- - DE 3416800 A1 [0019]
- - DE 2735311 C2 [0023]
- - EP 0071893 B1 [0027]