DE102008035607A1 - Schlosseinheit mit zwei Sperrklinken und Positionserkennungsmitteln - Google Patents
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Abstract
Schlosseinheit (1), aufweisend zumindest eine Drehfalle (2) mit einer Hauptrast (3) und einer Vorrast (4) sowie eine erste Sperrklinke (5) und eine zweite Sperrklinke (6), wobei die erste Sperrklinke (5) mit der Drehfalle (2) über die Hauptrast (3) und die zweite Sperrklinke (6) mit der Drehfalle (2) über die Vorrast (4) zusammenwirkt, wobei Positionserkennungsmittel (7) für beide Sperrklinken vorgesehen sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlosseinheit aufweisend zumindest eine Drehfalle mit einer Hauptrast und einer Vorrast, wobei die Drehfalle mit wenigstens einer Sperrklinke im verschlossenen Zustand bewegungsblockiert ist. Die Erfindung findet insbesondere Anwendung bei Kraftfahrzeugen zur Verriegelung von Türen, Klappen, etc.
- Solche Schlosseinheiten können dabei in unterschiedlichen Ausführungsvarianten zum Einsatz gelangen. So ist es beispielsweise möglich, dass die Sperrung die Drehfalle über die Hauptrast mit einer Sperrklinke allein erfolgt, bei der also die Anordnung von Drehfalle und Sperrklinke so gewählt ist, dass z. B. die Kontaktkraft zwischen Drehfalle und Sperrklinke durch die Sperrklinkendrehachse hindurch verläuft. Es sind aber auch Ausführungsvarianten bekannt, bei denen die Sperrklinke nicht in der Lage ist, die Drehfalle allein in der Hauptrast-Stellung zu arretieren. Dies gilt insbesondere für Fall, wenn die Drehfalle mit einer Feder so vorgespannt ist, dass diese in die geöffnete Stellung stets verschwenken will. Dabei erfolgt die Anordnung zwischen Sperrklinke und Drehfalle so, dass die Kontaktkraft zwischen beiden Gesperre-Bauteilen nicht durch die Sperrklinkendrehachse verläuft, sondern eine Komponente radial nach außen aufweist und somit die Sperrklinke wegdrückt. Zur Sicherung der Sperrklinke an der Hauptrast der Drehfalle kann dann ein zusätzlicher Blockadehebel vorgesehen sein, der die Öffnungsbewegung der Sperrklinke blockiert.
- Darüber hinaus sind auch Schlosseinheiten bekannt, die mit einer so genannten Schlosszuziehhilfe ausgeführt sind. Mit einer solchen Zuziehhilfe wird erreicht, dass dann, wenn sich die Drehfalle in der Vorrast-Stellung befindet, die Drehfalle mittels eines Antriebs, insbesondere eines Elektromotors, in ihre Position „Haupt rast” aktiv verschwenkt wird, beispielsweise auch bei gleichzeitiger Überwindung der Kraft, die beim Zuziehen der Tür gegen die Türdichtung erforderlich ist.
- Darüber wurde bereits als vorteilhaft angesehen beispielsweise die geschlossene Position einer solchen Schlosseinheit, wenn also die Sperrklinke an der Hauptrast der Drehfalle anliegt, zu erfassen und dann diverse Funktionen eines Kraftfahrzeuges ein- und/oder auszuschalten. So können beispielsweise Türöffnungsleuchten im Armaturenbrett ein- bzw. ausgeschaltet werden. Auch die automatische Fahrzeuginnenbeleuchtung kann über die konkreten Position bzw. Stellungen der Gesperre-Bauteile und insbesondere der Drehfalle und/oder der Sperrklinke gesteuert werden. Gegebenenfalls ist sogar ein Motorstart nur dann möglich, wenn für alle Türen sichergestellt wird, dass alle Schlosseinheiten beim Kraftfahrzeug ihren geschlossenen Zustand erreicht haben.
- Hierfür ist es bekannt, z. B. die Lage der Drehfalle mittels Mikroschaltern zu detektieren. So kann insbesondere auch detektiert werden, ob eine Sperrklinke in ihrer Rastposition angeordnet ist. Derartige Systeme arbeiten aber gelegentlich mit relativ großen Toleranzen und können häufig Extremstellungen des Gesperres, wie z. B. die Überhub-Position – wie sie zum Beispiel bei einer Schlosszuziehhilfe realisiert wird – nicht verarbeiten, was gelegentlich zu Fehlinterpretationen der Tastsignale führen kann.
- Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Schlosseinheit angegeben werden, mit der einerseits ein sicherer Betrieb der Schlosseinheit auch bei einer automobilen Anwendung gewährleistet ist, wobei zum anderen eine sichere und einfache Positionserkennung für die aktuelle Situation des Gesperres ermöglicht ist. Die Schlosseinheit soll dabei konstruktiv einfach gestaltet sein.
- Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Schlosseinheit gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Patenansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert die Erfindung weiter und gibt zusätzliche Ausführungsbeispiele der Erfindung an.
- Die erfindungsgemäße Schlosseinheit weist zumindest eine Drehfalle mit einer Hauptrast und einer Vorrast auf sowie eine erste Sperrklinke und eine zweite Sperrklinke, wobei die erste Sperrklinke mit der Drehfalle über die Hauptrast und die zweite Sperrklinke mit der Drehfalle über die Vorrast zusammenwirkt, wobei Positionserkennungsmittel für beide Sperrklinken vorgesehen sind.
- Zunächst wird also bei dieser erfindungsgemäßen Schlosseinheit davon ausgegangen, dass die Sicherung der Drehfalle in den beiden Raststellungen („Vorrast” und „Hauptrast”) durch verschiedene, jeweils separat und gegeneinander relativ bewegbare Sperrklinken vorgenommen wird. Im Hinblick auf die Funktion der Sperrklinken kann auch vorgesehen sein, dass diese neben der Arretierung der Drehfalle in einer Stellung noch andere Funktionen erfüllen können, so dass z. B. gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung die zweite Sperrklinke auch als Auslösehebel ausgeführt ist, an dem also ein Betätigungselement angreift.
- Mit „Vorrast” wird dabei insbesondere eine Kontur und/oder Erhebung der Drehfalle (in Umfangsrichtung) definiert, mit der die Drehfalle in einer Position zwischen der geöffneten Position und der geschlossenen Position arretiert werden kann, wobei sie gleichwohl den Austritt des Schließbolzen aus einem Einlaufmaul der Schlosseinheit verhindert. Ausgehend von dieser Vorrast-Position kann die Schlosseinheit durch den Bediener und/oder einen Antrieb weiter gedreht werden, bis sie die Position erreicht hat, die sie im verschlossenen Zustand („Hauptrast”) einnimmt. Um nun sicher zu gewährleisten, dass die erste Sperrklinke mit der Hauptrast zusammenwirkt, kann die Drehfalle auch ein wenig überdreht werden, in eine so genannte Überhub-Position. Damit kann die erste Sperrklinke besonders geräusch- und kraftarm vor die Hauptrast, insbesondere eine Kontur bzw. Erhebung der Drehfalle (in Umfangsrichtung oder quer dazu), verfahren und dort beim Zurücklenken der Drehfalle zur Anlage kommen.
- Die Positionserkennungsmittel dienen nun dafür, für beide Sperrklinken jeweils eine konkrete Stellung zu detektieren. Damit wird insbesondere davon abgerückt, mehr als 2 Zustände (offen, Vorrast, Hauptrast) für die einzelne Sperrklinke zu ermitteln. Im Gegenteil, die Rastpositionen pro Sperrklinke(n) werden hier reduziert, um einfache und exakte Ergebnisse mit den Positionserkennungsmitteln zu erhalten.
- Bevorzugt ist eine Ausgestaltung der Schlosseinheit, bei der ein gemeinsames für beide Sperrklinken vorgesehen ist. Insbesondere wirken der Drehfalle abgewandte Bereiche der beiden Sperrklinken mit einem gemeinsamen Positionserkennungsmittel zusammen. „Gemeinsam” heißt in diesem Zusammenhang, dass das Positionserkennungsmittel so eingerichtet ist, dass beide Stellungen der Sperrklinken erfasst und miteinander korreliert werden können. Hierfür ist für den Fall, dass separate Sensoren für die Sperrklinken vorliegen, eine entsprechende (logische und elektrische bzw. physische) Verschaltung der mit den Sensoren erzeugten Ströme bzw. Signale vorzusehen. Das gemeinsame Positionserkennungsmittel ist bevorzugt aber auch lokal räumlich deutlich begrenzt und kann gegebenenfalls auch ein eigenes Gehäuse aufweisen. Das gemeinsame Positionserkermungsmittel stellt insbesondere einen eigenständigen messtechnischen Apparat dar, der insbe sondere zeitweise einen physischen Kontakt hin zur ersten Sperrklinke und/oder zur zweiten Sperrklinke realisiert. Aufgrund der Positionserkennung beider Sperrklinken auf diesem lokal begrenzten Raum der Schlosseinheit sind sehr genaue und redundante Signale hinsichtlich der aktuellen Position der ersten Sperrklinke und/oder der zweiten Sperrklinke erhältlich, so dass insbesondere auch alle Zustände der Schlosseinheit hierüber abgefragt werden („offen”-Stellung, „Vorrast”-Stellung, „Hauptrast”-Stellung, „Überhub”-Stellung). Damit kann insbesondere auch gezielt eine Schlosszuziehhilfe und/oder eine Funktion des Fahrzeugs (Beleuchtung, Warnsignal etc.) einfach und sicher aktiviert oder betrieben werden.
- Ganz besonders bevorzugt ist hierbei, dass das (gemeinsame) Positionserkennungsmittel einen Tastschalter umfasst. Die Erfassung der Stellungen der Sperrklinken über Tastschalter führt zu einer sehr robusten Anordnung mit eindeutig identifizierbaren Signalen, weil diese regelmäßig nur 2 Zustände kennen: aktiv, nicht aktiv. Eine logische Verschaltung dieser Signale miteinander (z. B. über geeignete elektrische Leiter) für somit zu einem einfach aufgebauten gemeinsamen Positionserkennungsmittel.
- Das (gemeinsame) Positionserkennungsmittel ist insbesondere nach Art eines so genannten Doppel-Mikroschalters ausgeführt. Dabei können als Tastelemente beispielsweise zwei parallel angeordnete Kontaktfahnen zum Einsatz gelangen, die mit einer entsprechenden Tastkontur der ersten Sperrklinke bzw. der zweiten Sperrklinke zusammenwirken. Ganz besonders bevorzugt ist dabei, dass der Doppel-Mikroschalter bereits eine Logik umfasst, mit der aus dem elektrischen Signal des Doppel-Mikroschalters ein einzelnes, redundantes Signal beispielsweise hin zu einer Steuerung des Kraftfahrzeuges und/oder der Schlosseinheit weitergeleitet wird.
- Gemäß einer Weiterbildung der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass die erste Sperrklinke in einer ersten Ebene und die zweite Sperrklinke in einer zweiten Ebene auf einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse gelagert sind. Auf diese Weise kann insbesondere auch ein sehr kompakter Aufbau des Gesperres erreicht werden, wobei aufgrund der sich gegebenenfalls überlagernden Verschwenkbewegung auch die Position bzw. Ausgestaltung des gemeinsamen Positionserkennungsmittels sehr klein gehalten werden kann. Bevorzugt ist dabei, dass die Drehfalle und die erste Sperrklinke in einer ersten Ebene und (nur) die (hervorstehende) Vorrast der Drehfalle und die zweite Sperrklinke in einer benachbarten, parallelen Ebene angeordnet sind. Die beiden Sperrklinken sind bei dieser bevorzugten Variante auf einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse gegeneinander rotierbar gelagert.
- Darüber hinaus wird als vorteilhaft angesehen, dass das gemeinsame Positionserkennungsmittel so angeordnet ist, dass dieses im Zustand der Schlosseinheit, bei dem die erste Sperrklinke mit der Drehfalle über die Hauptrast zusammenwirkt, inaktiv ist. Das heißt insbesondere, dass das gemeinsame Positionserkennungsmittel, beispielsweise nach Art eines Tastschalters, so angeordnet ist, dass ein Kontakt hin zu den Sperrklinken im geschlossenen Zustand der Schlosseinheit nicht vorliegt. Auf diese Weise kann insbesondere die mechanische Belastung des gemeinsamen Positionserkennungsmittels reduziert werden, wodurch regelmäßig die Lebensdauer für ein solches gemeinsames Positionserkennungsmittel erhöht wird.
- Ganz besonders bevorzugt findet die Erfindung Anwendung in einem Kraftfahrzeug, bei dem zumindest eine solche Schlosseinheit, z. B. bei Türen und/oder Klappen, vorgesehen ist.
- Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders be vorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung zeigen, auf die diese jedoch nicht beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
-
1 : eine perspektivische Darstellung des Gesperres mit Positionserkennungsmittel in einer Schlosseinheit gemäß einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung, -
2 : eine Draufsicht auf ein Gesperre einer weiteren Ausführungsvariante in der Position „Hauptrast”, -
3 : die Anordnung aus2 ohne die zweite Sperrklinke, -
4 : die Anordnung aus2 in der Position „Vorrast”, -
5 : die Anordnung aus4 ohne die zweite Sperrklinke, -
6 : die Anordnung aus2 in der Position „offen”, -
7 : die Anordnung aus6 ohne die zweite Sperrklinke, und -
8 : eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Schlosseinheit. - In
1 ist schematisch und perspektivisch ein Gesperre aus Drehfalle2 , erster Sperrklinke5 und zweiter Sperrklinke6 dargestellt, das beispielsweise im Gehäuse einer Schlosseinheit1 angeordnet ist. Dabei ist rechts die Drehfalle2 in ihrer geschlossenen Position dargestellt, bei der die Drehfalle2 mit der ersten Sperrklinke5 in der Position „Hauptrast” im Wirkeingriff ist. Die erste Sperrklinke5 ist auf einer Sperrklinkendrehachse11 drehbar gelagert, wobei auf derselben Sperrklinkendrehachse11 auch die zweite Sperrklinke6 angeordnet ist. Während die erste Sperrklinke5 und die Drehfalle2 im Wesentlichen in einer ersten Ebene9 angeordnet sind und somit insbesondere über deren Umfangsflächen miteinander zusammenwirken, ist die zweite Sperrklinke6 in einer oberhalb davon gelegenen, zweiten Ebene10 angeordnet. Damit ist eine Anordnung geschaffen, bei der die zweite Sperrklinke6 über Teilbereiche der Drehfalle2 hinwegschwenken kann. Ein Zusammenwirken der zweiten Sperrklinke6 und der Drehfalle2 erfolgt nun in der Weise, dass die Drehfalle2 eine Vorrast mit einer Erhebung in die zweite Ebene10 realisiert, die als Bolzenstutzen24 in der rechten Ecke von1 zu erkennen ist. - Die erste Sperrklinke
5 ist in dieser geschlossenen Situation mit einem Blockadehebel15 gesichert, so dass die erste Sperrklinke5 dauerhaft in Kontakt mit der Drehfalle2 ist. Dem zufolge muss die erste Sperrklinke5 von dem Blockadehebel15 vorausgelöst werden, bevor die Drehfalle2 in Richtung der geöffneten Position verschwenken kann. Das Vorauslösen des Blockadehebels15 erfolgt über die zweite Sperrklinke6 . - Für die beiden Sperrklinken, die auf der gemeinsamen Sperrklinkendrechachse
11 gelagert sind, ist in der bevorzugten Ausführungsform ein gemeinsames Positionserkennungsmittel7 vorgesehen. Das Positionserkennungsmittel7 ist hier nach Art eines so genannten Doppel-Mikroschalters21 ausgeführt, der eine erste Kontaktfahne22 und eine zweite Kontaktfahne23 aufweist. Dabei wirken die zwei parallel angeordnete Kontaktfahnen22 ,23 als Tastelemente zeitweise mit einer jeweils entsprechenden Tastkontur20 der ersten Sperrklinke5 und/oder der zweiten Sperrklinke6 zusammen. Der Doppel-Mikroschalter21 ist bezüglich der Sperrklinkendrehachse11 gegenüberliegend von der Drehfalle2 angeordnet und tastet über die Tastkonturen20 der beiden Sperrklinken die aktuelle Position bzw. Lage der ersten Sperrklinke5 und/oder zweiten Sperrklinke6 ab. Damit können, wie insbesondere anhand der nachfolgend erläuterten Bewegungsabläufe, die aktuellen Rast-Positionen der Schlosseinheit1 sicher und redundant ermittelt werden. - Die
2 und3 zeigen nun eine Ausführungsvariante des Gesperres einer Schlosseinheit in der Position „Hauptrast”. In2 sind beide, sich überlagernde Sperrklinken5 ,6 dargestellt, in3 ist die zweite Sperrklinke6 zur Veranschaulichung der Position der ersten Sperrklinke5 weggelassen. - Die Drehfalle
2 befindet sich hier in der geschlossenen Position, in der diese mit ihrer Hauptrast3 an der ersten Sperrklinke5 anliegt. Es ist zu erkennen, dass die Kontaktflächen so ausgeführt sind, dass die federvorgespannte Drehfalle2 ein Öffnungsmoment auf die erste Sperrklinke5 ausführt, weil die Kontaktkraft nicht durch die Sperrklinkendrehachse11 verläuft. Zur Sicherung der ersten Sperrklinke5 an der Hauptrast3 dient deshalb der Blockadehebel15 , der durch einen entsprechenden Anschlag die erste Sperrklinke5 bewegungsblockiert. Die zweite Sperrklinke6 weist nunmehr einen Mitnehmer18 auf, der an dem Blockadehebel15 anliegt. So kann beispielsweise durch Betätigung der zweiten Sperrklinke6 und einer anschließenden Rotation im Uhrzeigersinn der Mitnehmer18 den Blockadehebel15 gegen den Uhrzeigersinn verschwenken. Damit wird der Kontakt des Blockadehebels15 hin zur ersten Sperrklinke5 gelöst und die Drehfalle2 drückt die erste Sperrklinke von der Hauptrast3 selbständig weg. - Für die beiden Sperrklinken ist dabei ein bevorzugt gemeinsames Positionserkennungsmittel nach Art eines Tastschalters
8 ausgeführt. In der Draufsicht ist zu erkennen, dass dieser nach Art eines Doppel-Mikroschalters21 mit Kontaktfahnen22 ,23 ausgeführt ist. Ebenfalls ist zu erkennen, dass die Position der ersten Sperrklinke5 und zweiten Sperrklinke6 in dieser verschlossenen Position derart ist, dass der Tastschalter8 inaktiv ist, also keine Krafteinwirkung auf den Tastschalter8 durch eine der beiden Sperrklinken gegeben ist. - Die
4 und5 zeigen nunmehr die Position „Vorrast”. Diese Position nimmt das Gesperre insbesondere beim Schließvorgang ein, wenn beispielsweise die Tür mit nicht ausreichender Kraft gegen die Türdichtungen eines Kraftfahrzeuges gedrückt wird. In dieser Position hat die erste Sperrklinke5 noch nicht die Hauptrast3 der Drehfalle2 erreicht, sondern sie liegt an einer anderen Stelle am Umfangsbereich der Drehfalle2 und/oder in einer Aufnahme19 des Blockadehebels15 an. Gleichwohl ergibt sich aus5 , dass die erste Sperrklinke5 in dieser ausgelenkten Position auf den für diese Sperrklinke vorgesehenen Teil des Tastschalters8 einwirkt, so dass dieser aktiviert ist. Die darüber angeordnete zweite Sperrklinke6 ist in diesem Zustand im Eingriff mit der Drehfalle2 , nämlich über die Vorrast4 . In diesem Fall wird nun eine definierte Lageerkennung dadurch erreicht, dass die zweite Sperrklinke6 nicht im Eingriff mit dem Tastschalter8 ist. - Beispielsweise mit Hilfe einer Zuziehhilfe wird nun die Drehfalle
2 elektromotorisch in die geschlossene Position überführt, so dass nunmehr der Kontakt der ersten Sperrklinke5 zum Tastschalter8 deaktiviert wird. Somit kann signaltechnisch der Zustand „Vorrast” vom Zustand „Hauptrast” klar abgegrenzt werden. - In der geöffneten Stellung der Schlosseinheit
1 sind sowohl die erste Sperrklinke5 als auch die zweite Sperrklinke6 in direktem Kontakt mit ihren Teilen des Tastschalters8 , wie es sich auch aus den6 und7 ergibt. In dieser Stellung des Gesperres liegen beide Sperrklinken außen, das heißt an Umfangsbereichen der Drehfalle2 , an. Dabei gibt die Drehfalle2 nun den Schließbolzen frei, so dass die entsprechende Tür bzw. die Klappe des Kraftfahrzeuges geöffnet werden kann. - Aufgrund der jeweils verschiedenen Tastsignale und der Änderung der Tastsignale in der zeitlichen Reihenfolge beim Öffnen bzw. Schließen können genau, schnell und redundant Daten erfasst werden und weitere Funktionen zum Betrieb des Kraftfahrzeuges und/oder der Schlosseinheit angestoßen werden, z. B. auch im Zusammenhang mit schlüssellosen Zugangssystemen und/oder Startsystemen und/oder die Freigabe des Zündvorgangs.
- Eine weitere Ausführungsvariante einer solchen Schlosseinheit
1 geht aus8 hervor. Gezeigt ist die „Vorrast”-Position des Gesperres. Die Schlosseinheit1 , die insbesondere in einem Kraftfahrzeug12 verbaut ist, wirkt dabei mit einem karosserieseitig befestigten Schließbolzen14 zusammen. Der Schließbolzen14 taucht bei der Schließbewegung der Kraftfahrzeugtür in ein Einlaufmaul17 der Schlossplatte13 ein und wird so zumindest teilweise von der Drehfalle2 umgriffen. Die Einführbewegung des Schließbolzens14 verdreht die federvorgespannte Drehfalle2 gegen den Uhrzeigersinn. Die erste Sperrklinke5 wird dabei beispielsweise mittels eines federvorgespannten Blockadehebels15 dazu motiviert, ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn zu verdrehen, so dass eine sichere Anlage an der Umfangsfläche der Drehfalle2 und anschließend ein unmittelbares Einrückten vor die Hauptrast beim Schließvorgang gewährleistet ist. Auch die zweite Sperrklinke6 ist federvorgespannt, so dass sie bevorzugt gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei dieser Schwenkbereich begrenzt ist. Dargestellt ist hierbei nun die Position Vorrast, bei der die zweite Sperrklinke6 mit der Vorrast4 der Drehfalle2 zusammenwirkt. Nun könnte z. B. eine Schlosszuziehhilfe eingesetzt werden, die elektromotorisch die Drehfalle2 weiter verschwenkt, bis die erste Sperrklinke sicher vor der Hauptrast zur Anlage kommt. Über die zweite Sperrklinke6 kann auch ein Betätigungselement16 angreifen, mit dem insbesondere der Öffnungsvorgang des Gesperres eingeleitet werden kann. Ebenfalls an der Schlossplatte13 befestigt ist ein gemeinsames Positionserkennungsmittel7 zur eindeutigen Identi fikation der Lage von erster Sperrklinke5 und zweiter Sperrklinke6 , so dass Auskünfte über den Zustand der Schlosseinheit1 gewonnen werden können. -
- 1
- Schlosseinheit
- 2
- Drehfalle
- 3
- Hauptrast
- 4
- Vorrast
- 5
- erste Sperrklinke
- 6
- zweite Sperrklinke
- 7
- gemeinsames Positionserkennungsmittel
- 8
- Tastschalter
- 9
- ersten Ebene
- 10
- zweiten Ebene
- 11
- Sperrklinkendrehachse
- 12
- Kraftfahrzeug
- 13
- Schlossplatte
- 14
- Schließbolzen
- 15
- Blockadehebel
- 16
- Betätigungselement
- 17
- Einlaufmaul
- 18
- Mitnehmer
- 19
- Aufnahme
- 20
- Tastkontur
- 21
- Doppel-Mikroschalter
- 22
- erste Kontaktfahne
- 23
- zweite Kontaktfahne
- 24
- Bolzenstutzen
Claims (7)
- Schlosseinheit (
1 ) aufweisend zumindest eine Drehfalle (2 ) mit einer Hauptrast (3 ) und einer Vorrast (4 ) sowie eine erste Sperrklinke (5 ) und eine zweite Sperrklinke (6 ), wobei die erste Sperrklinke (5 ) mit die Drehfalle (2 ) über die Hauptrast (3 ) und die zweite Sperrklinke (6 ) mit der Drehfalle (3 ) über die Vorrast (4 ) zusammenwirkt, wobei Positionserkennungsmittel (7 ) für beide Sperrklinken vorgesehen sind. - Schlosseinheit (
1 ) nach Patentanspruch 1, bei der ein gemeinsames Positionserkennungsmittel (7 ) für beide Sperrklinken vorgesehen ist. - Schlosseinheit (
1 ) nach Patentanspruch 1 oder 2, bei der das gemeinsame Positionserkennungsmittel (7 ) einen Tastschalter (8 ) umfasst. - Schlosseinheit (
1 ) nach Patentanspruch 2 oder 3, bei der das Positionserkennungsmittel (7 ) nach Art eines Doppel-Mikroschalters (21 ) ausgeführt ist. - Schlosseinheit (
1 ) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der die erste Sperrklinke (5 ) in einer ersten Ebene (9 ) und die zweite Sperrklinke (6 ) in einer zweiten Ebene (10 ) auf einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse (11 ) gelagert sind. - Schlosseinheit (
1 ) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der das gemeinsame Positionserkennungsmittel (7 ) so angeordnet ist, dass dieses im Zustand der Schlosseinheit (1 ), bei dem die erste Sperrklinke (5 ) mit der Drehfalle (2 ) über die Hauptrast (3 ) zusammenwirkt, inaktiv ist. - Kraftfahrzeug (
12 ) aufweisend zumindest eine Schlosseinheit (1 ) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche.
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