-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Leerblasen einer Förderleitung innerhalb einer Anlage zur pneumatischen Förderung von Schüttgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Anlage zur pneumatischen Förderung von Schüttgut zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
-
Ein Leerblasverfahren der eingangs genannten Art sowie eine hierbei eingesetzte Förderanlage sind aus der
DE 100 09 867 B4 bekannt. Die
DE 23 34 360 A1 zeigt ein Verfahren und eine Einrichtung zum pneumatischen Fördern von feinpulverigen Produkten.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Leerblasverfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass dies möglichst schonend für die Förderleitung sowie die hiermit verbundenen Komponenten der Förderanlage geschieht.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Leerblasverfahren mit den im Anspruch 1 und durch eine Anlage mit den im Anspruch 8 angegebenen Merkmalen.
-
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein sich über einen längeren Zeitraum erstreckendes kontinuierliches Schließen des Förderluftstellventils sowie ein sich entsprechend über einen längeren Zeitraum erstreckendes kontinuierliches Öffnen des Leerblasluft-Stellventils zu einem schonenden Verhalten einerseits der unter Druck stehenden Förder- bzw. Leerblasluft und andererseits des Schüttguts innerhalb der Förderleitung führt. Durch das langsame Schließen und Öffnen des Stellventils oder der Stellventile ergibt sich eine Bildung von Schüttgutpfropfen nur im Regime der sogenannten stabilen Langsamförderung, bei dem keine großen mechanischen Belastungen der Förderleitung sowie der hiermit verbundenen Komponenten zu befürchten sind. Die kontinuierliche Stellventilbetätigung führt dann, wenn mehrere Druckluftverbraucher am gleichen Druckluftnetz hängen, dazu, dass keine großen Schwankungen der über das Druckluftnetz bereitgestellten Druckluft erzeugt werden. Die Förderleitung kann mit einem Förderluft- bzw. Leerblasluft-Überdruck betrieben werden, der nahe an einem Abschaltdruck zur Absicherung überdruckempfindlicher Komponenten liegt, ohne dass die Gefahr besteht, diesen Abschaltdruck beim Leerblasen der Förderleitung unerwünscht zu überschreiten. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Förderleitung in einem Druckluftnetz in Form eines Verdichternetzes angeordnet ist, wie dies zum Beispiel in der
DE 103 49 871 A1 beschrieben ist. Bei einem Abschaltdruck für das Verdichternetz von beispielsweise 3,5 bar kann ein Verdichternetzdruck von bis zu 3,2 bar oder sogar 3,3 bar eingestellt werden, ohne dass im Zusammenhang mit der Beendigung der Schüttgutförderung und dem Leerblasen die Gefahr besteht, den Abschaltdruck unerwünscht zu erreichen. Pufferbehälter zum Ausgleich von Druckschwankungen, die beispielsweise in der
DE 38 20 710 C2 beschrieben sind, sind nicht erforderlich. Beim Förderluft-Stellventil und beim Leerblasluft-Stellventil kann es sich um ein und dasselbe Stellventil der Förderanlage handeln. Erfindungsgemäß erfolgt das kontinuierliche Schließen des Förderluft-Stellventils beziehungsweise das kontinuierliche Öffnen des Leerblasluft-Stellventils mit einer Verstellgeschwindigkeit, die eine Verlagerung zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand des Ventils innerhalb von mindestens 5 s herbeiführt. Normalerweise ist das Förderluft-Stellventil vor dem Schließen nicht vollständig geöffnet, sondern lediglich teilgeöffnet, sodass der Schließzeitraum t
NF geringer ist als der Verlagerungszeitraum zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand des Förderluft-Stellventils. Entsprechendes gilt für den Zeitraum t
V1 für das Öffnen des Leerblasluft-Stellventils, da dieses in der Regel nicht vollständig geöffnet wird. Der reale Schließzeitraum des Förderluft-Stellventils und der reale Öffnungszeitraum des Leerblasluft-Stellventils kann daher beim Leerblas-Verfahren auch geringer sein als 5 s, beispielsweise 2 s für das Schließen des Stellventils oder 1 s für das Öffnen des Stellventils. Typische Zeiten für das Schließen des Förderluft-Stellventils liegen zwischen 2 s und 40 s und insbesondere bei 10 s. Typische Zeiten für das Öffnen des Leerblasluft-Stellventils liegen zwischen 1 s und 30 s und insbesondere bei 6 s. Der für die Verstellgeschwindigkeit relevante Verlagerungs-Zeitraum der Verlagerung zwischen dem vollständig geöffneten und dem vollständig geschlossenen Zustand kann mindestens 15 s oder sogar mindestens 60 s betragen.
-
Ein Öffnen des Leerblasluft-Stellventils über mehrere teilgeöffnete Zwischenzustände nach Anspruch 2 führt zu einem gut reproduzierbaren Leerblasverhalten der Förderleitung. Es können beispielsweise drei derartige Zwischenzustände vorgesehen sein.
-
Ein Leerblasverfahren nach Anspruch 3 führt zu einem gut kontrollierbaren Übergang zwischen einem Regime der Langsamförderung hin zu einem Regime der Flugförderung. Hierdurch ist eine gute Restreinigung der Förderleitung gewährleistet.
-
Die Vorteile des Verfahrens nach Anspruch 4 entsprechen denen, die vorstehend im Zusammenhang mit den Öffnungszeiten des Verfahrens nach Anspruch 1 schon erwähnt wurden. Entsprechendes gilt für die typischen Verlagerungszeiten, wobei der Zeitraum beim Verlagern zwischen zwei Zwischenzuständen natürlich deutlich geringer ist, als der Zeitraum einer Stellventil-Verlagerung zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand. Der reale Zeitraum für das Verlagern des Leerblasluft-Stellventils zwischen einem Zwischenzustand und einem nächsten Zwischenzustand kann bei 3 s bis 20 s und insbesondere bei 4 s liegen. Der für die Verstellgeschwindigkeit relevante Verlagerungs-Zeitraum der Verlagerung zwischen dem vollständig geöffneten und dem vollständig geschlossenen Zustand kann mindestens 15 s oder sogar mindestens 60 s betragen.
-
Eine stufenweise Erhöhung nach Anspruch 5 vermeidet unerwünschte Resonanzen in der Förderleitung.
-
Eine Wartezeit nach Anspruch 6 erlaubt eine vollständige Entspannung der Förderleitung, so dass dort kein Überdruck vor dem Beginn des Leerblasens mehr vorliegt. Dies steigert die Reproduzierbarkeit des Leerblasverfahrens. Rohrleitungsverstopfungen können auf diese Weise praktisch ausgeschlossen werden. Übergroße Schüttgutpfropfen, die auch als „Mega-Pfropfen” bekannt sind, sind vermieden. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass sich derartige große Schüttgutpfropfen dann bilden, wenn das Leerblasluft-Stellventil vom geschlossenen Zustand schnell nach dem Beenden der Förderluftzufuhr geöffnet wird, so dass sich sofort nach dem Beenden der Förderluftzufuhr eine erste Leerblasluftmenge einstellt. Durch die erfindungsgemäße Wartezeit kommt es zunächst zu einer Entspannung in der Förderleitung, wobei die dort zunächst noch enthaltene Förderluft einen gewissen Anteil des Schüttguts aus der Förderleitung austrägt. Die nach der Wartezeit dann einströmende Leerblasluft kann dann keinen unerwünscht großen Schüttgutpropfen mehr bilden. Ein Zusammenballen von nach dem Förderbetrieb in der Förderluftleitung noch vorhandenen Rest-Schüttguts zu übergroßen Schüttgutpfropfen ist verhindert. Bei nach der Wartezeit vollständig geöffnetem Leerblasluft-Stellventil kann in der Förderleitung das Regime der Flugförderung vorliegen. Dies führt zu einer praktisch vollständigen Restreinigung der Förderleitung. Die Wartezeit liegt vorzugsweise pro Meter Länge der Förderleitung bei 0,1 s bis 1 s und vorzugsweise pro Meter Förderleitung bei 0,5 s bis 0,75 s. Wenn die Förderleitung eine Gesamtlänge von 500 m hat, liegt die Wartezeit daher im Bereich zwischen 50 s und 500 s und vorzugsweise zwischen 100 s bis 375 s.
-
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Förderanlage nach den Ansprüchen 8 bis 10 entsprechen denen, die vorstehend im Zusammenhang mit dem Leerblasverfahren bereits erläutert wurden.
-
Ein Drucksensor nach Anspruch 9 erlaubt eine geregelte Vorgabe einerseits einer Förderluftmenge und andererseits einer Leerblasluftmenge.
-
Eine Bypassleitung nach Anspruch 10 erlaubt eine schonende und kostengünstige Einleitung von Leerblasluft. Die Bypassleitung stellt dann eine Ergänzung des vorstehend erläuterten Stellventils in der Förderleitung dar. In der Bypassleitung kann dann eine angetrieben umstellbare Klappe, insbesondere eine pneumatisch betätigbare Klappe, angeordnet sein. Ein pneumatischer Antrieb der Klappe kann mit verstellbaren Drosseln zum erfindungsgemäß kontinuierlichen Betrieb beim Öffnen bzw. Schließen der Klappe versehen sein. Die Bypassleitung nach Anspruch 10 kann so das Verhalten eines geregelten Förderluft-Stellventils während der Schüttgutförderung verbessern.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 schematisch und teilweise aufgebrochen, so dass innere Details sichtbar sind, eine Anlage zur pneumatischen Förderung von Schüttgut; und
-
2 bis 5 Diagramme zur Darstellung des zeitlichen Verlaufs einer Förderluftmenge und einer Leerblasluftmenge beim Leerblasen einer Förderleitung der Anlage nach 1, jeweils bei einer anderen Leerblasvariante.
-
Eine in der 1 dargestellte Förderanlage 1 zur pneumatischen Förderung von Schüttgut 2 hat einen Aufgabebehälter 3, der über eine Förderleitung 4 mit einem Empfangsbehälter 5, beispielsweise einem Lagersilo, verbunden ist. Beim Fördern wird das Schüttgut 2 mithilfe einer als Schleusorgan dienenden Schüttgut-Speiseeinrichtung in Form einer Zellenradschleuse 6 aus dem Aufgabebehälter 3 in die Förderleitung 4 eingespeist. Das Schüttgut wird dann von einem Aufgabeabschnitt 7 der Förderleitung 4 mithilfe komprimierten und sich im Verlaufe der Förderung entspannenden Fördergases zum Empfangsbehälter 5 transportiert. Dieser Transport erfolgt in der Förderleitung 4 in Form diskreter und zueinander durch Gaspolster 8 beabstandeter Schüttgutpfropfen 9.
-
Das Fördergas wird aus einem Druckluftanschluss 10 entnommen und der Förderleitung 4 über eine Reingasleitung 11 im Bereich des Aufgabeabschnitts 7 zugeführt. Dabei stellt sich in der Förderleitung 4 im Aufgabeabschnitt 7 ein Förderdruck von beispielsweise 2 bar über dem Umgebungsdruck ein. Zur Veränderung einer Luftmenge in der Reingasleitung 11 ist in dieser ein Stellventil 12 angeordnet. Beim Stellventil 12 kann es sich um eine Lavaldüse mit einem verstellbaren Dorn zur Veränderung der Luftmenge in der Reingasleitung 11 handeln. Ein Gesamtverstellweg zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand liegt im Fall der Ausführung als Lavaldüse je nach Größe von dieser zwischen 76 mm und 230 mm. Beim Stellventil 12 kann es sich alternativ auch um ein Regelventil handeln. Der Verstellweg zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand eines derartigen Regelventils liegt je nach Größe bei 15 mm bis 30 mm. In der Reingasleitung 11 ist dem Stellventil 12 nachgeordnet ein Drucksensor 13 angeordnet. Über eine Signalleitung 14 steht der Drucksensor 13 mit einem Steuermodul 15 in Signalverbindung. Letzteres steht über eine Signalleitung 16 mit dem Stellventil 12 in Signalverbindung.
-
Ferner ist zwischen dem Druckluftanschluss 10 und der Förderleitung 4 noch eine Bypassleitung 17 für Bypassluft angeordnet. Die Bypassleitung 17 mündet in die Reingasleitung 11 einerseits zwischen dem Druckluftanschluss 10 und dem Stellventil 12 und andererseits zwischen dem Stellventil 12 und dem Drucksensor 13 ein. In der Bypassleitung 17 ist eine pneumatisch betätigbare Klappe 18 und dieser nachgeordnet eine Blende 19 angeordnet. Die pneumatische Antriebsversorgung der Klappe 18 weist verstellbare Drosseln zur Einstellung eines langsamen, kontinuierlichen Öffnens bzw. Schließens der Klappe 18 auf. Die Klappe 18 in der Bypassleitung 17 ergänzt das Stellventil 12. Die Klappe 18 steht in nicht dargestellter Weise mit dem Steuermodul 15 in Signalverbindung. Die Blende 19 stellt eine für ein Leerblasen der Förderleitung 4 erforderliche Luftmenge sicher.
-
Anhand der 2 bis 5 werden nun verschiedene Mengenluft-Zeitverlaufe dargestellt, die bei vier verschiedenen Varianten von Verfahren zum Leerblasen der Förderleitung 4 zum Einsatz kommen.
-
Beim Leerblasverfahren nach 2 liegt während einer ersten Zeitspanne tF zunächst ein normaler Förderbetrieb der Förderanlage 1 vor, bei dem die Schüttgutpfropfen 9 gefördert werden, wie in der 1 dargestellt. Anschließend wird die Zufuhr des Schüttguts 2 hin zum Aufgabeabschnitt 7 durch Anhalten der Zellenradschleuse 6 beendet. Nun wird während einer Zeitspanne tNF die Förderluftzufuhr in die Förderleitung 4 durch Schließen des Förderluft-Stellventils 12 beendet. Dies geschieht durch kontinuierliches Schließen des Stellventils 12 zwischen einem geöffneten und einem vollständig geschlossenem Zustand des Stellventils 12 während des Zeitraums tNF, der für den Fall, dass das Stellventil 12 5% geöffnet war und die Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand 45 s beträgt, länger ist als 2,25 s, insbesondere für den Fall, dass das Stellventil 12 20% geöffnet war und die Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand 45 s beträgt, länger ist als 9 s, mehr bevorzugt länger ist als 15 s, mehr bevorzugt länger ist als 20 s, mehr bevorzugt länger ist als 25 s, mehr bevorzugt für den Fall, dass das Stellventil 12 40% geöffnet war und die Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geöffneten und einem vollständig geschlossenen Zustand 90 s beträgt, länger ist als 36 s und im dargestellten Ausfürungsbeispiel 9 s beträgt. Die prozentualen Stellventil-Öffnungsangaben beziehen sich auf den Anteil des in einem bestimmten Öffnungszustand freien Ventilquerschnitts am vollständig geöffneten Ventilquerschnitt. Je nach Ausführung sind auch Verstellzeiträume zwischen dem geöffneten und dem vollständig geschlossenen Zustand des Stellventils 12 zwischen 15 s und 90 s und insbesondere zwischen 30 s und 60 s bevorzugt.
-
Das Stellventil 12 hat einen Ventilkörper und einen Ventilsitz, zwischen denen ein in seinem Querschnitt kontinuierlich vorgebbarer Durchgang einstellbar ist. Dies dient zur Einstellung der Luftmenge in der Reingasleitung 11 und damit auch in der Förderleitung 4. Alternativ oder zusätzlich kann zum Einstellen der Luftmenge in der Reingasleitung 11 auch die Klappe 18 in der Bypassleitung 17 angesteuert werden.
-
Nach dem vollständigen Schließen des Stellventils 12 wird zunächst eine Entspannzeit tE gewartet, während der das Stellventil 12 geschlossen bleibt.
-
Im Förderbetrieb durchströmt die Reingasleitung 11 eine Betriebspunkt-Förderluftmenge V .B. Diese Betriebs-Förderluftmenge setzt sich zusammen aus einer Startluftmenge V .S und einer Leckluftmenge V .L der Zellenradschleuse.
-
Nach der Entspannzeit tE beginnt eine Leerblas-Reinigungszeit tR der Förderleitung 4. Nach dem Beginn dieser Leerblas-Reinigungszeit tR wird während einer ersten Zeitspanne tV das Stellventil 12, das gleichzeitig als Leerblasluft-Stellventil dient, zwischen einem geschlossenen und einem ersten, teilweise geöffneten Zwischenzustand des Steuerventils 12 geöffnet. Der Zeitraum tV ist für den Fall einer Öffnung auf 3% der vollständigen Öffnung und einer Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geschlossenen und einem vollständig geöffneten Zustand von 45 s größer als 1,35 s, für den Fall einer Öffnung auf 13% der vollständigen Öffnung und einer Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geschlossenen und einem vollständig geöffneten Zustand von 45 s größer als 6 s, je nach Verlagerungsweg und Verlagerungsgeschwindigkeit des Stellventils 12 größer als 15 s, größer als 20 s, für den Fall einer Öffnung auf 30% der vollständigen Öffnung und einer Verlagerungszeit zwischen einem vollständig geschlossenen und einem vollständig geöffneten Zustand von 90 s größer als 27 s und im dargestellten Beispiel bei der Verlagerung des Stellventils 12 zwischen einem vollständig geschlossenen und einem 13% geöffneten Zwischenzustand 6 s, bei einer Verlagerung zwischen dem 13% geöffneten Zwischenzustand und einem 30% geöffneten Zwischenzustand 8 s, bei einer Verlagerung zwischen dem 13% geöffneten Zwischenzustand und einem 17% geöffneten Zwischenzustand 8 s, bei einer Verlagerung zwischen dem 17% geöffneten Zwischenzustand und einem 19% geöffneten Zustand 6 s und bei der Verlagerung zwischen einer dem 19% geöffneten Zwischenzustand und einem 42% geöffneten Zwischenzustand 19 s.
-
Nach dem Erreichen des ersten teilgeöffneten Zwischenzustands des Stellventils 12, also nach Ablauf der ersten Zeitspanne tV1, verbleibt das Stellventil 12 in der teilgeöffneten Position, bis insgesamt eine Zeitspanne tR1 für eine erste Leerblas-Reinigungsstufe abgelaufen ist. Nun öffnet während einer zweiten Zeitspanne tV2 das Stellventil 12 weiter und bleibt dann während einer Zeitspanne tR2 in einem zweiten, gegenüber dem ersten teilgeöffneten Zwischenzustand weiter geöffneten zweiten Zwischenzustand. Dieser Vorgang des sich über Zwischenzustände weiteren Öffnens des Stellventils 12 setzt sich über einen dritten Zwischenzustand mit dritter Öffnungszeit tV3 und dritter Leerblas-Reinigungsstufen-Zeitspanne tR3 und vierter Öffnungszeit tV4 mit vierter Leerblas-Reinigungsstufen-Zeitspanne tR4 fort. Während der vierten Zeitspanne tR4 ist das Stellventil 12 zum Durchblasen der Förderleitung 4 mit maximaler Leerblasluftmenge geöffnet. Nach der Zeitspanne für die vierte Leerblas-Reinigungsstufe, tR4, wird das Stellventil 12 während einer Abschaltzeitspanne tA kontinuierlich geschlossen.
-
Für die Verlagerungszeiträume bei der Verlagerung des Stellventils 12 zwischen diesen Zwischenzuständen gilt, was vorstehend bereits erläutert wurde.
-
Das stufenweise und kontinuierliche Aufbauen der Leerblasluftmenge über die verschiedenen Zwischenstufen führt zu einem kontrollierten Leerblasen von nach dem Förderbetrieb in der Förderleitung 4 verbleibendem Schüttgut 2. Eine Ausbildung sehr großer Schüttgutpfropfen, sogenannter Mega-Pfropfen, beim Leerblasen ist auf diese Weise sicher verhindert.
-
Während der ersten Leerblas-Reinigungsstufe fließt durch die Reingasleitung 11 eine Leerblasluftmenge V .R1, die in etwa so groß ist wie eine Startluftmenge V .S beim Förderbetrieb der Förderanlage 1. Während der zweiten Leerblas-Reinigungsstufe fließt durch die Reingasleitung 11 eine demgegenüber in etwa verdoppelte Leerblasluftmenge V .R2. Bei der dritten Leerblas-Reinigungsstufe fließt durch die Reingasleitung 11 eine Leerblasluftmenge V .R3, die in etwa dreimal so groß ist wie V .R1. Während der vierten Leerblas-Reinigungsstufe fließt durch die Reingasleitung 11 eine Leerblasluftmenge V .R4, die in etwa viermal so groß ist wie die Luftmenge V .R1.
-
Das Leerblasverfahren nach 3 wird nachfolgend nur dort beschrieben, wo es sich vom Leerblasverfahren nach 2 qualitativ unterscheidet. Nach der ersten Leerblas-Reinigungsstufe findet während einer Zeitspanne tR eine zweite Leerblas-Reinigungsstufe statt. In dieser zweiten Reinigungsstufe wird die Leerblasluftmenge V .R2 stufenweise in Stufen V .W erhöht, wobei zwischen den Erhöhungsstufen eine Wartezeit tw verstreicht. Beim Leerblasverfahren nach 3 findet in der zweiten Leerblas-Reinigungsstufe ein Erhöhen der Leerblasluftmenge in neun Stufen statt.
-
Nach der neunten Stufe findet während einer sich anschließenden weiteren Zeitspanne tR eine dritte Leerblas-Reinigungsstufe mit der maximalen Leerblasluftmenge V .R3 statt, die etwa der Leerblasluftmenge VR4 des Leerblasverfahrens nach 2 entspricht. Nach dieser weiteren Zeitspanne tR findet wiederum ein Schließen des Stellventils 12 während einer Zeitspanne tA statt.
-
Das Leerblasverfahren nach 4 wird nachfolgend nur dort beschrieben, soweit sich das Verfahren gegenüber dem der 2 qualitativ unterscheidet. Nach der dritten Leerblas-Reinigungsstufe wird während eines Zeitraums tR4 eine Bypass-Leerblasluftmenge V .R4B zugeschaltet. Nach der Leerblas-Reinigungsstufen-Zeitspanne tR4 für die vierte Leerblas-Reinigungsstufe wird die zugeschaltete Bypass-Luftmenge wieder kontinuierlich heruntergefahren, bis nur noch eine Leerblasluftmenge V .R4 wirksam ist, die genau so groß ist wie die Leerblasluftmenge V .R3 in der vorhergehenden dritten Leerblas-Reinigungsstufe. Nachdem nach Abschalten der Bypass-Leerblasluftmenge diese der Luftmenge während der dritten Leerblas-Reinigungsstufe entsprechende Leerblasluftmenge noch kurze Zeit konstant gehalten wird, folgt wiederum während einer Abschaltzeitspanne tA das Schließen des Stellventils 12.
-
Die Zeitspanne vom Beginn des Herunterfahrens der Bypass-Leerblasluftmenge bis zum Beginn des Abschaltvorgangs ist in der 4 mit tNR4 bezeichnet.
-
Das Leerblasverfahren nach 5 wird nachfolgend nur dort beschrieben, soweit sich das Verfahren gegenüber dem der 3 und 4 qualitativ unterscheidet. Die zweite Leerblas-Reinigungsstufe weist beim Verfahren nach 5 acht Erhöhungsstufen der Leerblasluftmenge V .R2X auf. Anschließend folgt während einer Zeitspanne tR3 für eine dritte Leerblas-Reinigungsstufe ein Reinigungsverlauf, der demjenigen der vierten Leerblas-Reinigungsstufe des Verfahrens nach 3 entspricht.
-
Das Zu- und Abschalten der Bypass-Leerblasluftmenge erfolgt wiederum durch ein kontinuierliches Öffnen und Schließen eines Bypass-Stellventils während Zeitspannen tVBK.
-
Während der vorstehend erläuterten Zeitspannen tNF, tV und tA wird das Stellventil 12 jeweils mit der gleichen Verstellgeschwindigkeit verstellt. Die unterschiedlichen Zeitspannen ergeben sich aufgrund der verschiedenen Verstellwege bei diesen vorstehend beschriebenen Umstellungen des Stellventils 12.
-
Die zeitliche Steuerung des Stellventils 12 entsprechend den vorstehend beschriebenen Leerblasvarianten kann anhand vorab gespeicherter Stellwerte für das Stellventil 12 über das Steuermodul 15, also im Rahmen einer reinen Steuerung, bei der keine Messinformationen einfließen, erfolgen. Alternativ ist es möglich, zeitliche Luftmengenverläufe anhand der Leerblasvariante nach den 2 bis 5 als Kurven im Steuermodul 15 abzuspeichern und die Luftmengen geregelt einzustellen. Hierzu erfolgt eine Auswertung des Druckmesswertes des Drucksensors 13 im Steuermodul 15 und eine Umrechnung in eine hieraus folgende Luftmenge V .IST Dieser Istwert wird mit dem extern vorgegebenen oder in einem Diagramm oder einer Tabelle gespeicherten Luftmengensollwert V .SOLL verglichen.