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Die Erfindung betrifft eine pneumatische Förderanlage mit einer Mehrzahl von Schüttgutsilos zum Lagern von zu förderndem Schüttgut.
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Pneumatische Förderanlagen sind für Förderleistungen von beispielsweise 100 t/h und höher konzeptioniert, um eine vom Schüttgut-Herstellprozess erbrachte Schüttgutmenge abzufördern. Das hergestellte Schüttgut kann dabei beispielsweise von einem Extruder zu Schüttgutsilos gefördert werden. Die Schüttgutsilos können als Mischsilos ausgeführt sein, um das Schüttgut für eine gleichmäßige Qualitätsverteilung zu homogenisieren. Den Schüttgutsilos sind Dosier-Aufgabeeinrichtungen nachgeordnet. Eine Zudosierung von der Dosier-Aufgabeeinrichtung zu einer nachgeordneten Aufgabe-Förderleitungsverbindung erfolgt gravimetrisch. Ein Problem ist dabei Leckluft, welche in Gegenrichtung des von der Dosier-Aufgabeeinrichtung hin zur Aufgabe-Förderleitungsverbindung gravimetrisch geförderten Schüttguts strömt.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine pneumatische Förderanlage der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass Leckluft der Dosier-Aufgabeeinrichtung nicht zu einer störenden Behinderung eines Schüttgutstroms im Förderweg nach der Dosier-Aufgabeeinrichtung führt.
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Diese Aufgabestellung ist erfindungsgemäß gelöst durch eine pneumatische Förderanlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass bei einer Ausgestaltung mit einer Förderluft-Zufuhrleitung, die in jeden der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung einmündet, erreicht werden kann, dass Förderluft zumindest teilweise in Förderrichtung durch den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt und nachfolgend auch durch die Aufgabe-Förderleitungsverbindung strömt. Hierdurch kann verhindert werden, dass im Bereich des Aufgabe-Förderleitungsabschnitts und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung Leckluft entgegen der Schütt-Förderrichtung strömt. Eine unerwünscht große Bauteildimensionierung von Förderkomponenten zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung kann dann vermieden sein. Die Dosier-Aufgabeeinrichtung kann als Zellenradschleuse ausgebildet sein. Die Aufgabe-Förderleitungsverbindung kann als Aufgabeschuh ausgeführt sein. Die Förderluft-Zufuhrleitung kann über einen Aufgabetopf in den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt einmünden. Allgemein kann eine Dimensionierung eines Förderquerschnitts der Schüttgut-Förderkomponenten im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte, soweit eine Flugförderung des Schüttguts vorliegt, auf das 0,5 bis 2-fache, bevorzugt auf das 0,8 bis 1,5-fache und mehr bevorzugt auf das 1 bis 1,25-fache eines Förderleitungsdurchmessers beschränkt werden. Soweit eine Langsamförderung des Schüttguts vorliegt, kann eine Dimensionierung eines Förderquerschnitts der Schüttgut-Förderkomponenten im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte auf das 0,5 bis 1-fache, bevorzugt auf das 0,6 bis 0,95-fache und mehr bevorzugt auf das 0,65 bis 0,9-fache eines Förderleitungsdurchmessers beschränkt werden. Hinsichtlich einer Unterscheidung der Betriebsparameter für die Flugförderung oder die Langsamförderung von Schüttgut wird verwiesen auf die
DE 11 2011 103 004 T5 .
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Es können mehrere Schüttgutsilos, beispielsweise 2 bis 20, bevorzugt 4 bis 10 Schüttgutsilos zum Einsatz kommen. Soweit mehrere Schüttgutsilos zum Einsatz kommen, können die Schüttgutsilos hinsichtlich der Aufgabe in die Sammel-Förderleitung in Reihe geschalten sein. Soweit mehrere Schüttgutsilos zum Einsatz kommen, ist jedem der Schüttgutsilos eine Dosier-Aufgabeeinrichtung und eine Aufgabe-Förderleitungsverbindung, ein Aufgabe-Förderleitungsabschnitt und eine Förderluft-Zufuhrleitung zugeordnet. Die Schüttgut-Fördergeschwindigkeit kann bis zu 10 m/s betragen, kann größer sein und kann auch größer sein als 20 m/s.
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Eine Ausgestaltung nach Anspruch 2 erlaubt bereits direkt nach der Dosier-Aufgabeeinrichtung eine vorteilhaft kleine Förderquerschnitts-Dimensionierung der Förderkomponenten.
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Eine Ausführung nach Anspruch 3 ermöglicht ein Abfördern des Schüttguts hin zu mehreren Förderzielen, was den Durchsatz der Förderanlage erhöht.
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Absperreinrichtungen nach den Ansprüchen 4 und 5 ermöglichen die Vorgabe von Förderleitungswegen, bei denen ein unnötiger Leckluftstrom über nicht benötigte Leitungsabschnitte vermieden ist. Hierdurch können ganz erhebliche Leckluft-Verlustraten vermieden werden und eine Förderluftquelle kann entsprechend geringer dimensioniert sein. Soweit mehrere Schüttgutsilos zum Einsatz kommen, können diese hinsichtlich der Aufgabe in die Sammel-Umwälzleitung in Reihe geschalten sein.
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Ein Förderluftdruck in den genutzten Förderleitungen ist größer als 1 bar und kann größer sein als 1,5 bar, größer sein als 2 bar oder auch größer sein als 3 bar.
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Die Absperreinrichtungen können als Absperrklappen ausgeführt sein. Die Absperrklappen können eine Dichtmanschette aufweisen, was in einer Absperrstellung der Absperrklappen einen Leckluftstrom vermeidet. Auch Absperrschieber oder Kugelhähne können als Absperreinrichtungen zum Einsatz kommen.
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Über die Absperreinrichtungen ist auch eine Förderluftführung vorgebbar, über die Aufgabe-Förderleitungsverbindungen, in denen sich unerwünscht Schüttgut sammelt, durchgeblasen bzw. leergeblasen werden können.
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Als Förderluftquelle kann ein Gebläse oder ein Verdichter oder auch ein Druckluftnetz zum Einsatz kommen.
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Bei einer Ausführung nach Anspruch 6 ergibt sich die Möglichkeit einer Homogenisierung des Schüttguts über die Umwälzung. Die Umwälzluftquelle kann mit der Förderluftquelle identisch sein.
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Die Funktion und auch die Vorteile der Absperreinrichtungen nach den Ansprüchen 7 und 8 entsprechen denen der Absperreichungen nach den Ansprüchen 4 und 5.
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Ein Verteilorgan nach Anspruch 9 ermöglicht einen insbesondere automatischen Übergang zwischen einem Förderbetrieb und einem Umwälzbetrieb der Förderanlage. Entsprechende Verteilorgane können auch zwischen verschiedenen Sammel-Förderleitungen der Förderanlage vorgesehen sein.
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Eine Aufgabe-Absperreinrichtung nach Anspruch 10 reduziert einen Leckluftstrom eines nicht benötigten Förderstrangs weiter.
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Eine Aufgabe-Absperreinrichtung nach Anspruch 11 wirkt zentral für alle dem Verteilorgan nachgeordneten Förderleitungsabschnitte. Alternativ kann die Aufgabe-Absperreinrichtung auch zwischen dem jeweiligen Verteilorgan und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung angeordnet sein. Auch eine Umwälzluft-Absperreinrichtung kann zwischen dem Verteilorgan und der jeweiligen Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung angeordnet sein.
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Über die Ausgestaltung nach Anspruch 12 sind Luft-Teilmengenströme einerseits über den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt und andererseits über eine Förderluft-Hauptleitung vorgebbar. Hierdurch kann eine Förderluft-Leitungsverbindung im Bereich der Förderluft-Zufuhrleitungen geringer dimensioniert und damit kostengünstiger gestaltet werden.
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Die Vorteile der Ausgestaltung nach Anspruch 13 entsprechen, bezogen auf die Umwälzluftverteilung, denjenigen, die vorstehend unter Bezugnahme auf den Anspruch 12 erläutert wurden.
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Ein Leerblas-Verfahren nach Anspruch 14 vermeidet unerwünschte Schüttgut-Rückstände in der Förderleitung insbesondere im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsverbindungen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 schematisch eine pneumatische Förderanlage mit insgesamt vier Schüttgutsilos zum Lagern zu fördernden Schüttguts sowie einer Sammel-Förderleitung zum Abfördern des Schüttguts und einer Sammel-Umwälzleitung um Umwälzen des Schüttguts in den Schüttgutsilos;
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2 eine weitere Ausführung einer pneumatischen Förderanlage mit zwei Schüttgutsilos zum Lagern zu fördernden Schüttguts, einer Sammel-Förderleitung und einer Sammel-Umwälzleitung, wobei eine Leitungsverbindung der Sammel-Umwälzleitung mit den Schüttgutsilos nicht dargestellt ist;
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3 eine Variante einer Förderverbindung zwischen einer Dosier-Aufgabeeinrichtung und den jeweiligen Sammel-Leitungen;
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4 und 5 weitere Ausführungen einer Förderverbindung zwischen einer Dosier-Aufgabeeinrichtung und den jeweiligen Sammel-Leitungen;
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6 einen Ausschnitt einer pneumatischen Förderanlage mit einem Schüttgutsilo und insgesamt vier Sammelleitungen;
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7 in einer zu 6 ähnlichen Darstellung eine weitere Ausführung einer Förderverbindung zwischen einem Schüttgutsilo und insgesamt vier Sammelleitungen;
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8 in einer zu 1 ähnlichen Darstellung eine weitere Ausführung einer pneumatischen Förderanlage mit vier Schüttgutsilos zum Lagern zu fördernden Schüttguts und einer Sammel-Förderleitung; und
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9 eine Ausführung einer Leitungsverbindung zwischen Luftquellen und Förderkomponenten einer pneumatischen Förderanlage zwischen einem Auslass aus einem Schüttgutsilo und zwei Sammelleitungen.
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Eine pneumatische Förderanlage 1 hat eine Mehrzahl von Schüttgutsilos 2, 3, 4, 5 zum Lagern zu fördernden Schüttguts. Die Förderanlage 1 nach 1 hat vier Schüttgutsilos 2 bis 5. Auch eine andere Anzahl von Schüttgutsilos ist möglich, beispielsweise zwei, drei, fünf, sechs oder noch mehr Schüttgutsilos.
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Eine Sammel-Förderleitung 6 dient zum Abfördern des Schüttguts aus den Schüttgutsilos 2 bis 5. Die Sammel-Förderleitung 6 ist mit einer Förderluftquelle 7 verbunden. Am Ende eines Förderwegs der Sammel-Förderleitung 6 liegt ein Förderziel 8, bei dem es sich um mindestens ein Ziel-Lagersilo, um eine Schüttgut-Verpackungsstation oder auch um einen Reaktionsbehälter einer nachfolgenden Verarbeitungsanlage handeln kann.
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Jeweils eine Dosier-Aufgabeeinrichtung 9, 10, 11, 12, ausgebildet jeweils als Zellenradschleuse, dient zum Aufgeben des zu fördernden Schüttguts aus dem jeweiligen Schüttgutsilo 2, 3, 4 und 5 in die Sammel-Förderleitung 6. Hierzu ist jede der Dosier-Aufgabeeinrichtungen 9, 10, 11, 12 über eine zugehörige Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13, 14, 15, 16 mit der Sammel-Förderleitung 6 verbunden. Die Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 sind jeweils als Aufgabeschuh ausgeführt. Die Schüttgutsilos 2, 3, 4, 5 sind hinsichtlich der Schüttgut-Aufgabe in die Sammel-Förderleitung 6 in Reihe geschalten.
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Zwischen jeder Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 bis 12 und jeder zugehörigen Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 bis 16 ist ein Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17, 18, 19 und 20 angeordnet. In jeden der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte 17 bis 20 mündet jeweils eine Förderluft-Zufuhrleitung 21, 22, 23 und 24 ein.
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Die Förderluft-Zufuhrleitungen 21 bis 24 münden jeweils in einen Aufgabetopf 25, 26, 27, 28, der Teil des jeweiligen Aufgaben-Förderleitungsabschnitts 17 bis 20 ist. In Förderrichtung des Schüttguts ist den Aufgabetöpfen 25 bis 28 im Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 bis 20 jeweils nachgeordnet eine Aufgabe-Absperreinrichtung 29, 30, 31, 32, jeweils in Form einer Absperrklappe, und ein Übergangsstück 33, 34, 35 und 36 zur Anpassung, insbesondere zur Reduzierung, eines Durchmessers der Aufgabe-Förderleitung.
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Die jeweilige Förderluftzufuhrleitung 21 bis 24 steht über eine Förderluft-Sammel-Aufgabeleitung 37 mit der Förderluftquelle 7 in Fluidverbindung. Zwischen der Förderluft-Sammel-Aufgabeleitung 37 und den Aufgabetöpfen 25 bis 28 ist in der jeweiligen Förderluftzufuhrleitung 21 bis 24 eine Neben-Förderluftabsperreinrichtung 38, 39, 40, 41 angeordnet, die ebenfalls als Absperrklappen ausgeführt sind. Soweit jeweils gleichzeitig die Absperreinrichtungen 38, 29, die Absperreinrichtungen 39, 30, die Absperreinrichtung 40, 31 und die Absperreinrichtungen 41 und 32 geöffnet sind, strömt Förderluft in Förderrichtung durch die Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 jedenfalls im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte 17 bis 20. Diese Förderluft-Strömungsrichtung ist beispielhaft zwischen dem Aufgabetopf 25 und dem Aufgabeschuh 13 durch einen Richtungspfeil 42 verdeutlicht. Die zugehörige Schüttgutstromrichtung ist durch einen Richtungspfeil 42a verdeutlicht. Zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 und dem Aufgabeschuh 13 verlaufen diese beiden Richtungspfeile 42, 42a parallel.
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Hierdurch kann verhindert werden, dass im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsabschnitte 17 bis 20 und der Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 Förder-Leckluft entgegen der Schüttgut-Förderrichtung strömt. Eine Bauteildimensionierung von Schüttgut-Förderkomponenten im Bereich zwischen den Dosier-Aufgabeeinrichtungen 9 bis 12 und den Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 kann klein gehalten werden.
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Die Einmündung der jeweiligen Förderluft-Zufuhrleitung 21 bis 24 in den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 bis 20 erfolgt im Förderweg unmittelbar nach der jeweiligen Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 bis 12.
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Eine Haupt-Förderluftabsperreinrichtung 43 ist in der Sammel-Förderleitung 6 zwischen der Förderluftquelle 7 und der in Schüttgut-Förderrichtung ersten Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 angeordnet.
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Die Förderanlage 1 hat weiterhin eine Sammel-Umwälzleitung 44 zum Umwälzen des Schüttguts in den Schüttgutsilos 2 bis 5. Die Sammel-Umwälzleitung 44 ist mit einer Umwälzluftquelle 45 verbunden. Die Luftquellen 7, 45 sind in der 1 getrennt dargestellt. Alternativ können beide Sammelleitungen 6, 44 mit der gleichen Luftquelle verbunden sein.
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Die jeweilige Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 bis 12 ist zusätzlich zum Aufgeben des zu fördernden Schüttguts aus dem jeweiligen Schüttgutsilo 2 bis 5 über eine jeweilige Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung 46, 47, 48, 49, wiederum jeweils als Aufgabeschuh ausgeführt, in die Sammel-Umwälzleitung 44 ausgebildet. Auch hinsichtlich der Aufgabe in die Sammel-Umwälzleitung 44 sind die Schüttgutsilos 2 bis 5 in Reihe geschalten.
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Die Förderluft-Zufuhrleitungen 21 bis 24 dienen gleichzeitig auch als Umwälzluft-Zufuhrleitungen. Diese stehen über eine Umwälzluft-Sammel-Aufgabeleitung 50 mit der Umwälzluftquelle 45 in Fluidverbindung. Über Neben-Umwälzluftabsperreinrichtungen 51, 52, 53, 54 ist unabhängig von den Neben-Förderluftabsperreinrichtungen 38 bis 41 eine Absperrung der Umwälzluft-Zufuhrleitungen 21 bis 24 zwischen den Aufgabetöpfen 25 bis 28 und der Umwälzluftquelle 45 möglich.
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Über Verteilorgane 55, 56, 57, die beispielsweise als Weichen und grundsätzlich auch als Schieber ausgeführt sein können, ist wahlweise ein Schüttgut-Förderweg zwischen der Sammel-Umwälzleitung 44 und den Schüttgutsilos 2 bis 5 freigebbar oder verschließbar.
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Eine Haupt-Umwälzluftabsperreinrichtung 58 ist zwischen der Umwälzluftquelle 45 und der in Schüttgut-Förderrichtung ersten Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung 46 angeordnet.
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Zum wahlweisen Aufgeben des zu fördernden Schüttguts aus der Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 bis 12 hin zur jeweiligen Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 bis 16 oder hin zur jeweiligen Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung 46 bis 49 dient jeweils ein Verteilorgan 59, 60, 61, 62. Die Verteilorgane 59 bis 62 sind als angetrieben umstellbare Förderweichen ausgebildet. Die jeweiligen Aufgabe-Absperreinrichtungen 29 bis 32 und Übergangsstücke 33 bis 36 sind zwischen den Aufgabetöpfen 25 bis 38 und den Verteilorganen 59 bis 62 angeordnet.
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Durch geeignete Stellung der jeweiligen Absperreinrichtungen sind die Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 einerseits über die Förderleitungsquelle 7 direkt (durch Öffnen der Absperreinrichtung 58) und andererseits über die Förderluft-Zufuhrleitungen 21 bis 24 (durch Öffnen der Absperreinrichtungen 38 bis 41) mit der Förderluftquelle 7 verbindbar. Die jeweilige Aufgabe-Umwälzluftverbindung 46 bis 49 ist einerseits mit der Umwälzluftquelle 45 direkt (durch Öffnen der Absperreinrichtung 58) und andererseits über die Unwälzluftzufuhrleitungen 21 bis 24 (durch Öffnen der Absperreinrichtungen 51 bis 54) mit der Umwälzluftquelle 45 verbindbar.
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Zum Leerblasen der Sammel-Förderleitung 6 zwischen der Förderluftquelle 7 über die Haupt-Förderleitungsabsperreinrichtung 43 und die nacheinander in Förderrichtung folgenden Aufgabe-Förderleitungsverbindungen 13 bis 16 werden die Neben-Förderluftabsperreinrichtungen 38 bis 41 wahlweise geschlossen. Die Förderleitung wird dann im Bereich der Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 bis 16, die der abgesperrten Förderluft-Zufuhrleitung 21 bis 24 zugeordnet ist, über die geöffnete Haupt-Förderleitungsabsperreinrichtung 43, also über eine weitere in diese Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 bis 16 einmündende Förderluftverbindung, durchgeblasen. Schüttgut, welches sich unerwünscht in Förderleitungsabschnitten der Sammel-Förderleitung 6 stromaufwärts einer genutzten Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 bis 16 sammelt, wird hierdurch effektiv entfernt.
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2 zeigt eine weitere Ausführung einer pneumatischen Förderanlage 63. Komponenten, die denjenigen entsprechend, die vorstehend im Zusammenhang mit der 1 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Bei der Förderanlage 63 fehlt eine direkte Förderleitungsverbindung zwischen den Luftquellen 7, 45 und den Sammelleitungen 6, 44. Die Luftverbindung findet bei der Förderanlage 63 also ausschließlich über die Aufgabe-Förderleitungsabschnitte 17, 18 statt. Dies bedingt, dass dem in Förderrichtung der Sammel-Förderleitung 6 ersten Schüttgutsilo 2 als Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13’ kein Aufgabeschuh sondern ein einfacher Förderleitungsbogen bzw. Aufgabebogen zugeordnet ist. Ein Durchblasen dieses Förderleitungsbogens 13’ kann durch Öffnen der Neben-Förderleitungssperreinrichtung 38 erfolgen. Entsprechendes gilt für die Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung 46, die bei der Förderanlage 63 als Aufgabebogen 46’ ausgeführt ist.
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Bei der Förderanlage 63 entfallen die Aufgabe-Absperreinrichtungen 29, 30 zwischen den Aufgabetöpfen 25, 26 und den Verteilorganen 59, 60 und auch die nachgeordneten Übergangsstücke 33, 34.
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Zum Spülen der Aufgabe-Förderleitungsverbindung 14 wird die Neben-Förderleitungssperreinrichtung 39 geschlossen und die Neben-Förderleitungssperreinrichtung 38 geöffnet. Hierdurch wird die Aufgabe-Förderleitungsverbindung durchgeblasen.
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Anhand der 3 bis 5 werden Förderkomponenten-Dimensionierungen zwischen der jeweiligen Dosier-Aufgabeeinrichtung und den zugehörigen Sammelleitungen diskutiert. Beispielhaft werden hierbei die der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10 nachgeordneten Förderkomponenten beschrieben.
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3 zeigt eine Variante der Förderleitungskomponenten zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10 und den Sammelleitungen 6, 44 nach Art der Ausführung, der vorstehend im Zusammenhang mit der 2 erläutert wurde, also ohne Absperreinrichtungen zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10 und den Aufgabe-Leitungsverbindungen 14, 47.
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ZD bezeichnet einen Auslaufdurchmesser der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10. FD bezeichnet einen Leitungsdurchmesser der Sammelleitungen 6, 44 sowie der anderen Förderleitungsabschnitte zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10 und den Aufgabe-Leitungsverbindungen 14, 47. VD bezeichnet einen Förderdurchmesser des Verteilorgans 60.
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Es gilt: VD/FD liegt im Bereich zwischen 0,5 und 2, bevorzugt im Bereich zwischen 0,8 und 1,5 und stärker bevorzugt im Bereich zwischen 1 und 1,25.
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Es gilt weiterhin: VD/ZD liegt, soweit das Schüttgut durch Flugförderung gefördert wird, im Bereich zwischen 0,2 und 0,9, bevorzugt im Bereich zwischen 0,3 und 0,7 und stärker bevorzugt im Bereich zwischen 0,4 und 0,6. Soweit das Schüttgut durch Langsamförderung gefördert wird, liegt VD/FD im Bereich zwischen 0,5 und 1, bevorzugt im Bereich zwischen 0,6 und 0,95 und stärker bevorzugt im Bereich zwischen 0,65 und 0,9.
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4 zeigt in einer zu 3 ähnlichen Darstellung eine Variante der Förderleitungsverbindung, bei der im Unterschied zur Ausführung nach 3 zwischen dem Aufgabetopf 25 und dem Verteilorgan 60 wie bei der Ausführung nach 1 die Aufgabe-Absperreinrichtung 30 sowie das Übergangsstück 34 angeordnet sind.
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AD bezeichnet hierbei den Förderdurchmesser der Aufgabe-Absperreinrichtung 30 in der Offenstellung.
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Zusätzlich zu den vorstehend im Zusammenhang mit der 3 erläuterten Dimensionsverhältnisse gilt: AD/VD liegt im Bereich zwischen 0,8 und 1,5 und bevorzugt im Bereich zwischen 1 und 1,3.
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5 zeigt eine weitere Variante der Leitungsverbindung zwischen der Dosier-Aufgabeeinrichtung 10 und den Aufgabe-Leitungsverbindungen 14, 47, bei der anstelle der Aufgabe-Absperreinrichtung 30 zwei Aufgabe-Absperreinrichtungen 64, 65 eingesetzt sind. Die Aufgabe-Absperreinrichtung 64 ist dabei in der Förderleitung zwischen dem Verteilorgan 60 und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung 14 angeordnet. Die Aufgabe-Absperreinrichtung 65 ist in der Förderleitung zwischen dem Verteilorgan 60 und der Aufgabe-Umwälzleitungsverbindung 47 angeordnet. Für die Dimensionsverhältnisse gilt hier, was vorstehend im Zusammenhang mit den 4 und 5 bereits erläutert wurde.
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6 zeigt eine weitere Ausführung einer Förderanlage 66. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Neben der Sammel-Förderleitung 6 und der Sammel-Umwälzleitung 44 hat die Förderanlage 66 zwei weitere Sammel-Förderleitungen 6a, 6b. Genauso wie die Sammel-Förderleitung 6 sind auch die Sammel-Förderleitungen 6a, 6b mit jeweiligen Luftquellen 7a, 7b verbindbar. Die den Leitungskomponenten hin zur Sammel-Förderleitung 6 entsprechenden Förderkomponenten hin zu den Sammel-Förderleitungen 6a und 6b haben die gleichen Bezugsziffern wie die Förderkomponenten zur Sammel-Förderleitung 6, ergänzt jeweils um die Buchstaben „a“ und „b“.
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Zwischen dem Verteilorgan 59 und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 sind im Schüttgut-Förderweg zwei weitere Verteilorgane 67 und 68 angeordnet. Je nach Stellung des Verteilorgans 67 wird das Schüttgut entweder hin zur Sammel-Förderleitung 6b oder hin zum weiteren Verteilorgan 68 gefördert. Je nach Stellung des Verteilorgans 68 wird das Schüttgut entweder zur Sammel-Förderleitung 6 oder zur Sammel-Förderleitung 6a gefördert.
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Über die Verteilorgane 59, 67 und 68 kann also ausgewählt werden, ob das Schüttgut hin zu einer der Sammel-Förderleitungen 6, 6a, 6b oder hin zur Sammel-Umwälzleitung 44 gefördert wird. Über die Luftquellen 7, 7a, 7b und 45 lässt sich je nach Stellung der Absperreinrichtungen wahlweise die Luft über den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 oder direkt in die jeweilige Sammelleitung 6, 6a, 6b bzw. 44 führen.
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Über die verschiedenen Sammel-Förderleitungen 6, 6a, 6b kann das Schüttgut zu verschiedenen Förderzielen abgefördert werden.
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7 zeigt in einer 6 ähnlichen Darstellung eine weitere Ausführung einer Förderanlage 69. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 und insbesondere unter Bezugnahme auf die 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Anstelle der zentralen Aufgabe-Absperreinrichtung 29 hat die Förderanlage 69 vergleichbar zur Ausführung nach 5 dezentral angeordnete Aufgabe-Absperreinrichtungen 64, 64a, 64b und 65.
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Anstelle vier verschiedener Luftquellen 7, 7a, 7b und 45 kann auch eine geringere Anzahl von Luftquellen vorhanden sein. Insbesondere kann genau eine Luftquelle vorhanden sein, über die alle Sammelleitungen gespeist werden.
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8 zeigt eine weitere Ausführung einer Förderanlage 70. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Bei der Förderanlage 70 findet keine Umwälzung des Schüttguts in den Schüttgutsilos statt. Dementsprechend fallen die gesamten Umwälzkomponenten im Vergleich zur Förderanlage 1 weg. Bei einer weiteren, nicht dargestellten Ausführung einer Abwandlung der Förderanlage 70 fallen die Aufgabe-Absperreinrichtungen 29, 30, 31 und 32 weg.
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Bei einer weiteren Ausführung kann beispielsweise jede zweite Dosier-Aufgabeeinrichtung, beispielsweise die Dosier-Aufgabeeinrichtungen 10 und 12, mit einer jeweiligen Aufgabe-Absperreinrichtung, also den Aufgabe-Absperreinrichtungen 30, 32 ausgerüstet sein, wohingegen die anderen Aufgabe-Absperreinrichtungen, also die Aufgabe-Absperreinrichtungen 29, 31 wegfallen.
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Anhand der 9 wird nachfolgend eine weitere Ausführung einer Förderluftverteilung für eine der vorstehend beschriebenen Förderanlagen 1, 63, 66, 69 und 70 beschrieben. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 8 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
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Grundsätzlich entspricht die Förderluftverteilung nach 9 derjenigen nach 1. Anstelle der Haupt-Absperreinrichtungen 43, 58 weist die Förderluftverteilung nach 9 Drosseleinrichtungen 71, 72 auf. In der Förderluft-Sammel-Aufgabeleitung 37 und auch in der Umwälzluft-Sammel-Aufgabeleitung 50 ist jeweils ein den Förderleitungsquerschnitt reduzierendes Übergangsstück 73, 74 angeordnet. Hierüber ist eine variable Verteilung einerseits der Förderleitungsluftmenge und andererseits der Umwälzluftmenge möglich, die auf der einen Seite über den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 und auf der anderen Seite direkt der jeweiligen Aufgabe-Leitungsverbindung 13 bzw. 46 zugegeben wird.
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In der 9 sind die Absperreinrichtungen 29, 38 und 51 als angetrieben und gesteuert umstellbare Absperreinrichtungen angedeutet. Genauso können die in den anderen Figuren dargestellten und vorstehend beschriebenen Absperreinrichtungen gesteuert und angetrieben verlagerbar ausgeführt sein. Zudem können auch die Drosseleinrichtungen 71, 72 in ihrer Drosselwirkung angetrieben verstellbar ausgeführt sein.
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Die direkte Leitungsverbindung zwischen der Förderluftquelle 7 und der Aufgabe-Förderleitungsverbindung 13 über die Drosseleinrichtung 71 stellt eine Förderluft-Hauptleitung dar. Entsprechend stellt die Leitung über die weitere Drosseleinrichtung 72 eine Umwälzluft-Hauptleitung dar.
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Bei der Förderluftverteilung nach 9 kann beispielsweise gleichzeitig Förderluft aus der Förderluftquelle 7 direkt in die Sammel-Förderleitung 6 und in den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 strömen. Diese Verteilung der Luft ist durch Pfeile 75 in der 9 veranschaulicht.
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Dabei kann ein Teilmengenstrom über den Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 so gewählt werden, dass dieser mindestens einer Leckgasmenge der Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 entspricht. Vorteilhaft wird der Teilmengenstrom hin zum Aufgabe-Förderleitungsabschnitt 17 durch die Förderluft-Zufuhrleitung 21 so gewählt, dass er mindestens das 1,1-fache, bevorzugt mindestens das 1,5-fache oder mindestens das 2-fache eines Leckgasstroms durch die Dosier-Aufgabeeinrichtung 9 beträgt. Hierdurch wird wiederum sichergestellt, dass der Förderluftstrom 42 (vgl. 1) in die gleiche Richtung verläuft wie der Schüttgutstrom 42a. Der Leckgasstrom ist in der 9 durch Wege 76, 77 veranschaulicht.
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Es ist klar, dass diejenigen Förderanlagen, die vorstehend mit nur einem Schüttgutsilo beschrieben wurden, tatsächlich auch mehrere entsprechend in Reihe geschaltene Schüttgutsilos aufweisen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2626411 C2 [0002]
- DE 1917152 A [0002]
- DE 112011103004 T5 [0006]