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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für automatische Zuführ- und/oder Sortiersysteme zur Führung, Förderung und/oder Positionierung von Behältnisverschlüssen, insbesondere von Behältnisverschlüssen für Tuben, Cremedosen oder Flaschen, wobei mit Hilfe der Vorrichtung ein Behältnisverschluss von einer bestimmten ersten Ausrichtungslage in eine von der ersten Ausrichtungslage unterschiedliche – bestimmte – zweite Ausrichtungslage bewegbar ist.
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Im Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen für automatische Zuführ- und/oder Sortiersysteme bekannt. So sind auf dem Gebiet der Förderung bzw. des Transports von Behältnisverschlüssen (Kappen) im Bereich der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie verschiedene Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe entsprechende Behältnisverschlüsse bzw. Kappen aus einer bestimmten ersten Position, nämlich von einer bestimmten ersten Ausrichtungslage in eine bestimmte zweite Position, nämlich in eine von der ersten Ausrichtungslage unterschiedliche, bestimmte zweite Ausrichtungslage bewegt und in dieser dann entsprechend einem Zielort zugeführt werden müssen. Bei automatischen Zuführ- und/oder Sortiersystemen ist die Anzahl der Behältnisverschlüsse bzw. Kappen, die einer entsprechenden Sortiermaschine oder einem Sortiersystem zugeführt oder hier abgeführt werden müssen, sehr groß. Hierbei handelt es sich um allgemeinen um Behältnisverschlüsse für Tuben oder Cremedosen aus der Kosmetikindustrie oder um Behältnisverschlüsse (Kappen) für Flaschen, bspw. Ketchup-Flaschen oder dgl. aus der Lebensmittelindustrie. Derartige Behältnisverschlüsse werden insbesondere aus Kunststoff hergestellt und müssen insbesondere für die Kosmetik- oder Pharmaindustrie auch aus Gründen des Designs und der Verkaufsförderung zunehmend mit hochwertigen Beschichtungen versehen werden. Die derzeit bekannten automatischen Sortiersysteme basieren insbesondere auf der sogenannten „Schwingfördertechnik”, wobei dann die Behältnisverschlüsse über entsprechende Schwingförderer, Laufbänder etc. in entsprechend großer Anzahl transportiert werden. Hin und wieder ist es dann notwendig, dass die Behältnisverschlüsse von einer ersten Ausrichtungslage in eine zweite Ausrichtungslage, insbesondere auch gewendet oder gedreht werden müssen. Bspw. kann ein Behältnisverschluss in seiner ersten Ausrichtungslage zuerst mit seiner Aufnahmeöffnung nach oben positioniert sein, wobei – später – in seiner zweiten Ausrichtungslage, der Behältnisverschluss mit seiner Aufnahmeöffnung nach unten entsprechend positioniert sein muss, damit eine andere Maschine dann den Behältnisverschluss entsprechend weiter befördern und/oder entsprechend spezifisch weiter bearbeiten kann. Für die Ausrichtung/Positionierung sind unterschiedliche Systeme bekannt, bspw. Wendeklappen bzw. Umklappsysteme, wo ein plattenförmiges Element, nachdem der Behältnisverschluss auf dem plattenförmigen Element in seiner ersten Ausrichtungslage zur Auflage gekommen ist, dann so umgeklappt und/oder so verschwenkt wird, so dass dann der Behältnisverschluss hiernach in einer zweiten Ausrichtungslage, positioniert ist. Auch sind Greifarm- und Robotersysteme bekannt und werden hierfür teilweise eingesetzt.
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Mit der steigenden Verarbeitungsgeschwindigkeit im Zuge der Weiterentwicklung der automatischen Zuführ- und/oder Sortiersysteme, insbesondere auch der Verarbeitungs- und Montageautomaten werden jedoch die Anforderungen an die steigenden Förder- und Sortiergeschwindigkeiten durch die bisher eingesetzten Konzepte nicht mehr erfüllt. Hinzu kommen weitere Anforderungen an die Ressourcenschonung für die zu produzierenden, hochwertigen Behältnisverschlüsse. Die bisherigen Konzepte bzw. die bisherigen im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Führung, Förderung und/oder Positionierung von Behältnisverschlüssen sind daher noch nicht optimal ausgebildet, es kommt hier zu entsprechend hohen Ausschussquoten für beschädigte Behältnisverschlüsse, wobei auch durch die steigenden Verarbeitungsgeschwindigkeiten der damit wachsende Massenstrom von Behältnisverschlüssen durch die bekannten Systeme nicht mehr optimal aufgenommen bzw. nicht optimal verarbeitet werden kann. Hinzu kommen der hohe Wartungsaufwand und die damit verbundenen hohen Kosten für die bekannten Systeme sowie die geringe Flexibilität und auch lange Umrüstzeiten der Maschinen, insbesondere wenn das Sortiersystem von einem ersten Behältnisverschluss auf einen zweiten anderen Behältnisverschluss umgestellt werden muss.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die eingangs genannte Vorrichtung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine möglichst große Anzahl von Behältnisverschlüssen (pro Zeiteinheit) mit Hilfe der Vorrichtung förderbar ist, insbesondere auch Beschädigungen an den Behältnisverschlüssen vermieden sind, sowie entsprechende Zuführ- und/oder Sortiersysteme flexibler einsetzbar und deren Umrüstzeiten und die verbundenen Kosten verringert sind.
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Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist nun zunächst dadurch gelöst, dass die Vorrichtung mindestens einen Führungskanal aufweist, dass der Führungskanal mindestens eine Eintrittsöffnung und mindestens eine Austrittsöffnung für den Ein- bzw. den Austritt der Behältnisverschlüsse aufweist und dass der Führungskanal zwischen der Ein- und Austrittsöffnung zumindest teilweise bogenförmig, verdreht und/oder spiralförmig verlaufend ausgebildet ist. Dadurch, dass die Vorrichtung mindestens einen Führungskanal aufweist, in den über die Eintrittsöffnung die Behältnisverschlüsse eintreten und über die Austrittsöffnung wieder austreten können, können zunächst eine sehr große Anzahl von Behältnisverschlüssen pro Zeiteinheit gefördert und transportiert werden. Die im Stand der Technik bisher bekannten Klappen-, Wendeklappen- bzw. Greifsysteme und die damit verbundenen geringeren Massenströme sind vermieden und sehr hohe Massenströme von Behältnisverschlüssen können nun verarbeitet werden. Weiterhin ist durch die Ausbildung eines Führungskanals der Transport bzw. die Förderung des jeweiligen Behältnisverschlusses entlang dieses Führungskanals einfach realisierbar, wobei der jeweilige Behältnisverschluss aber gut geschützt ist. Damit werden Beschädigungen an den Behältnisverschlüssen vermieden. Aufgrund der bogenförmigen, verdrehten und/oder spiralförmig verlaufenden Ausbildung des Führungskanals können die jeweiligen Behältnisverschlüsse nun von einer ersten Ausrichtungslage, nämlich aus der Ausrichtungslage, mit der diese in die Eintrittsöffnung des Führungskanals eintreten, dann auf schnelle und einfache Weise in eine zu dieser ersten Ausrichtungslage unterschiedliche, bestimmte zweite Ausrichtungslage bewegt werden, insbesondere entlang des Führungskanals entsprechend in die dann bestimmte, zweite Ausrichtungslage gedreht bzw. verdreht werden, wobei die bestimmte zweite Ausrichtungslage, insbesondere beim Austritts des jeweiligen Behältnisverschlusses aus der Austrittsöffnung dann erreicht ist. Für die Förderung bzw. für den Transport des jeweiligen Behältnisverschlusses durch den Führungskanal kann insbesondere die Schwerkraft und/oder auch ein Druckluftsystem Sorge tragen, weitere Einzelheiten der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dürfen im folgenden noch näher beschrieben werden. Im Ergebnis sind aber mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung die eingangs genannten Nachteile vermieden und entsprechende Vorteile erzielt. Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet, dass auch die Umrüstzeiten für automatische Zuführ- und/oder Sortiersysteme und die damit verbundenen Kosten verringert sind.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten die erfindungsgemäße Vorrichtung in vorteilhafter Art und Weise auszugestalten und weiterzubilden, hierfür darf zunächst auf die dem Schutzanspruch 1 nachgeordneten Schutzansprüche verwiesen werden. Im Folgenden darf nun eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der nachfolgenden Beschreibung und dazugehörenden Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
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1a und 1b in schematischer, teils perspektivischer Darstellung teilweise ein automatisches Zuführ- und/oder Sortiersystem zur Förderung und/oder Bearbeitung von Behältnisverschlüssen mit einer daran seitlich angeordneten erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer Darstellung von der Seite,
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3 die Vorrichtung aus 2 von vorne, mit Sicht auf die Austrittsöffnung bzw. auf einen entsprechenden Behältnisverschluss in seiner zweiten Ausrichtungslage,
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4 die in 2 dargestellte Vorrichtung von hinten mit der Eintrittsöffnung bzw. einem entsprechenden Behältnisverschluss in seiner ersten Ausrichtungslage,
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5 die in 2 dargestellte Vorrichtung in schematischer Darstellung von oben, sowie
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6 die in 5 dargestellte Vorrichtung entlang des dortigen Schnittes A-A, sowie
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7 die in 5 dargestellte Vorrichtung entlang des dortigen Schnittes B-B,
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8 die Vorrichtung aus 2 in schematischer Darstellung von oben, jedoch ohne die Darstellung eines Behältnisverschlusses, sowie
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9 die Vorrichtung gemäß dem in 8 gezeigten Schnitts C-C, sowie
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10 die Vorrichtung gemäß dem in 8 dargestellten Schnittes D-D, und schließlich
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11 die in 2 dargestellte Vorrichtung in teils perspektivischer Darstellung leicht von oben mit Blick auf die Eintrittsöffnung.
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Die 1 bis 11 zeigen zumindest teilweise oder auch vollständig eine Vorrichtug 1 für automatische Zuführ- und/oder Sortiersysteme 2 zur Führung, Förderung und/oder Positionierung von Behältnisverschlüssen 3.
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Derartige Behältnisverschlüsse, die auch als „Kappen” bezeichnet werden können, werden insbesondere für die Kosmetik- und/oder Lebensmittelindustrie benötigt, nämlich hier als Behältnisverschlüsse (Kappen) für Tuben, Cremedosen oder Flaschen, bspw. Ketchup-Flaschen oder dgl.
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Mit Hilfe der Vorrichtung 1 sind die jeweiligen Behältnisverschlüsse 3 von einer bestimmten ersten Ausrichtungslage I in eine, von der ersten Ausrichtungslage I unterschiedliche, bestimmte zweite Ausrichtungslage II bewegbar.
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Die 1a und 1b zeigen hier in schematischer Darstellung teilweise ein Zuführ- und/oder ein Sortiersystem 2, nämlich den Endbereich einer entsprechenden Maschine, wo über einen Austragungskanal 4 entsprechende Behältnisverschlüsse 3 befördert bzw. abgegeben werden und zwar in Richtung der an dem Zuführ- und/oder Sortiersystem 2 hier angeordneten Vorrichtung 1.
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Bei dem hier in den 1a und 1b gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel müssen die Behältnisverschlüsse 3 von dem hier dargestellten Zuführ- und/oder Sortiersystem 2 zu einer anderen hier nicht dargestellten Bearbeitungsstation gefördert werden, wobei die Behältnisverschlüsse 3 dieser, hier nicht dargestellten Bearbeitungsstation in einer bestimmten Ausrichtungslage zugeführt werden müssen. Damit dies auf schnelle und kostengünstige Weise geschehen kann, ohne dass die Behältnisverschlüsse 3 beschädigt werden, ist nun die Vorrichtung 1 vorgesehen bzw. entsprechend ausgebildet. Dies darf im folgenden näher erläutert werden:
Die eingangs genannten Nachteile sind nämlich nun zunächst dadurch vermieden, dass die Vorrichtung 1 mindestens einen Führungskanal 5 aufweist, dass der Führungskanal mindestens eine Eintrittsöffnung 6 und mindestens eine Austrittsöffnung 7 für den Ein- bzw. den Austritt der Behältnisverschlüsse 3 aufweist und dass der Führungskanal 5 zwischen der Eintritts- und der Austrittsöffnung 6 bzw. 7 zumindest teilsweise bogenförmig, verdreht und/oder spiralförmig verlaufend ausgebildet ist. Ein entsprechender Verlauf des Führungskanals 5 ist aus den 1 bis 12 gut ersichtlich bzw. hier entsprechend dargestellt.
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Der Führungskanal 5 weist zum Transport und/oder zur Führung der Behältnisverschlüsse 3 insbesondere einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, was sehr gut aus den 3, 4, 7, 10 und 11 ersichtlich ist. Dieser insbesondere im wesentlichen rechteckig ausgebildete Querschnitt wird durch entsprechende Wandungen 8a, 8b, 8c und 8d begrenzt. Hierbei ist die Wandung 8d als zwei Teilwandungen 8d 1 bzw. 8d 2 ausgebildet bzw. ausgeführt, was im folgenden noch erläutert werden darf. Auch andere Querschnittsformen für den Führungskanal 5 sind denkbar, dies ist insbesondere auch abhängig von der Form und/oder Größe bzw. der Dimensionierung der entsprechenden Behältnisverschlüsse 3.
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Wie insbesondere aus den 3, 4, 7, 10 und 11 deutlich wird, ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Querschnitt des Führungskanals 5 im wesentlichen rechteckig, wobei der Querschnitt im Bereich der Eintrittsöffnung 6 und im Bereich der Austrittsöffnung 7 im wesentlichen insbesondere genau rechteckig und im mittleren Bereich des Führungskanals 5 eher leicht rechteckig gekrümmt verläuft, d. h. der Querschnitt zwar im wesentlichen auch „gewölbt rechteckig” ist, aber die Wandungen 8c und 8d entsprechend gewölbt verlaufen, sowie dies insbesondere aus der 10 ersichtlich ist.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist der Führungskanal 5 bzw. der Innenraum 9 durch die Wandungen 8a, 8b, 8c und 8d im wesentlichen nahezu vollständig begrenzt. Aufgrund dieser Ausbildung sind die Behältnisverschlüsse 3 entsprechend gut gegen äußere Einflüsse geschützt und können entlang des Führungskanals 5 entsprechend geschützt transportiert bzw. gefördert werden. Denkbar ist zwar auch, dass die Wandungen 8 (8a, 8b, 8c bzw. 8d) so ausgebildet werden, dass ein entlang des Umfangs nicht geschlossener Führungskanal ausgebildet ist, der dann eher als eine „Führungsschiene” ausgebildet ist, hier wären die entsprechenden Behältnisverschlüsse (Kappen) aber dann auch äußeren Einflüssen ausgesetzt, was bei der hier bevorzugten Ausführungsform aber im wesentlichen vermieden werden soll.
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So ist insbesondere aus den 2 bis 11 gut ersichtlich, dass der Führungskanal 5 entlang seiner gesamten Länge im wesentlichen spiralförmig gekrümmt ausgebildet ist, nämlich entsprechend „tordiert” bzw. verdreht und/oder verwrungen ausgebildet bzw. ausgeführt ist, insbesondere sich spiralförmig um eine mittlere, hier nicht dargestellte Längsachse windet.
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Die Eintrittsöffnung 6 des Führungskanals 5 liegt in einer ersten Ebene E1 und die Austrittsöffnung 7 des Führungskanals 5 liegt in einer von der ersten Ebene E1 verschiedenen, zweiten Ebene E2. Wie die 2 und 11 zeigen ist hier die zweite Ebene E2 unter der ersten Ebene E1 höhenmäßig angeordnet bzw. ausgebildet. Die Ebenen E1 und E2 wie auch die unterschiedliche erste und zweite Ausrichtungslage I und II der Behältnisverschlüsse 3 sind hier durch Pfeile angedeutet.
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Die 2, 4, 5 und 6 zeigen u. a. die Vorrichtung 1 mit einem Behältnisverschluss 3 beim Eintritt in die Eintrittsöffnung 6. Hierbei nimmt der Behältnisverschluss 3 seine erste Ausrichtungslage I ein. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel liegt der Behältnisverschluss 3 so im Bereich der Eintrittsöffnung 6, dass seine Aufnahmeöffnung 3a nach oben geöffnet bzw. nach oben ausgerichtet ist.
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Die 2, 3, 5 und 6 zeigen auch einen Behältnisverschluss 3, der im Bereich der Austrittsöffnung 7 vorgesehen bzw. angeordnet ist, der nämlich den Führungskanal 5 verlässt. Dieser Behältnisverschluss 3 hat den Führungskanal 5 von der Eintrittsöffnung 6 bis zur Austrittsöffnung 7 durchwandert bzw. durchlaufen und ist entlang des Führungskanals 5 entsprechend „verdreht” worden, so dass der im Bereich der Austrittsöffnung 7 vorgesehene Behältnisverschluss 3 nun in seiner zweiten Ausrichtungslage II entsprechend positioniert ist, nämlich so, dass bei dem hier gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel seine Aufnahmeöffnung 3a nun nach unten hin ausgerichtet ist.
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Im Endeffekt ist also der Behältnisverschluss 3 um einen bestimmten Winkel, hier vzw. um einen Winkel von 180 Grad verdreht worden. Der Behältnisverschluss 3 ist also nachdem dieser in die Eintrittsöffnung 6 eingetreten ist zwischenzeitlich entlang des Führungskanals 5 von seiner Ausrichtungslage I in seine zweite Ausrichtungslage II bewegt, hier insbesondere um 180 Grad verdreht worden, und nimmt diese zweite Ausrichtungslage II dann im Bereich der Austrittsöffnung 7 ein.
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Je nach Ausbildung/Ausführung des Führungskanals 5 können Behälterverschlüsse auch um andere Gradwinkel, bspw. um 90 Grad, 120 Grad bzw. 150 Grad etc. verdreht werden. Zwischen der ersten Ausrichtungslage I und der zweiten Ausrichtungslage II eines Behältnisverschlusses 3 liegen bei dem hier bevorzugten Ausführungsbeispiel vzw. 180 Grad, aber auch andere Winkelpositionen und/oder Bereiche zwischen 0 bis 180 Grad sind denkbar bzw. vorstellbar, je nach der entsprechenden Ausführung, insbesondere der spezifischen spiralförmigen Verdrehung des Führungskanals 5 und natürlich auch in Abhängigkeit des jeweiligen spezifischen gewünschten Anwendungsfalles.
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Wie insbesondere die 3, 4 und 7 zeigen, ist der Querschnitt des Führungskanals 5 so ausgebildet, dass ein Behältnisverschluss 3 im Innenraum 9 des Führungskanals 5 entsprechend positioniert und hier auch gefördert werden kann, insbesondere ohne dass es zu Verklemmungen zwischen dem Behältnisverschluss 3 und den Wandungen 8 (8a, 8b, 8c, 8d, etc.) des Führungskanals 5 kommt.
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Wie insbesondere die 3, 4 sowie 7, 9 und 10 zeigen, sind in den seitlichen Bereichen des Führungskanals 5 Druckluftkanäle 10 bis 13 ausgebildet. Hierzu weisen die seitlichen Bereiche des Führungskanals 5 Auswölbungen 14 und 15, insbesondere entsprechende Materialauswölbungen (verdickte Bereiche) auf. Die Druckluftkanäle 10 bis 13 verlaufen im wesentlichen parallel zum Führungskanal 5 und weisen auch die entsprechende Verwindung/Verdrehung bzw. spiralförmige Ausbildung entsprechend auf. Die Druckluftkanäle 10 bis 13 sind über in den seitlichen Wandungen 8a und 8b vorgesehene Luftaustrittsöffnungen 16 mit dem Inneren bzw. mit dem Innenraum 9 des Führungskanals 5 strömungsverbunden. Derartige Luftaustrittsöffnungen 16 sind in den 6, 9 und 10 gut ersichtlich bzw. hier dargestellt. Diese Luftaustrittsöffnungen 16 sind nun so ausgebildet und ausgeführt, so dass die Förderung des jeweiligen Behältnisverschlusses 3 von der Eintrittsöffnung 6 zur Austrittsöffnung 7 entsprechend realisierbar ist, insbesondere sind die Luftaustrittsöffnungen 16 schräg verlaufend zur Längsachse des Führungskanals 5 in Richtung der Austrittsöffnung 7, vzw. zusätzlich auch noch düsenförmig ausgebildet. Über die so ausgebildeten Luftaustrittsöffnungen 16 kann mit Hilfe von Druckluft/Pressluft ein Behältnisverschluss 3 über die Zuführung der Pressluft über die Druckluftkanäle 10 bis 13 dann von der Eintrittsöffnung 6 zur Ausrittsöffnung 7 entlang des Führungskanals 5 transportiert bzw. gefördert werden. Hierbei werden nämlich die Luftströme bzw. Druckluftstöße über die Druckluftkanäle 10 bis 13 entsprechend gesteuert bzw. so abgegeben, dass die Druckluft/Pressluft auf den jeweiligen Behältnisverschluss 3 zum Transport des Behältnisverschlusses 3 durch den Führungskanal 5 wirken kann, insbesondere auf den dann – in Transportrichtung gesehen – hinteren Bereich des jeweiligen Behältnisverschlusses 3 auftrifft, um den Behältnisverschluss 3 nach vorne in Richtung der Austrittsöffnung 7 zu fördern.
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Die Luftaustrittsöffnungen 16 sind hier sequentiell hintereinander angeordnet, denkbar sind auch versetzt angeordnete Luftaustrittsöffnungen und/oder Luftaustrittsöffnungen, die in mehreren Reihen zueinander parallel vorgesehen und/oder versetzt angeordnet sind.
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Bei dem hier dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel weist mindestens eine Wandung 8 des Führungskanals 5 zumindest teilweise eine schlitzförmige Ausnehmung 17 auf. Bei der hier dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die schlitzförmige Ausnehmung 17 als Schlitzt 17a ausgebildet und verläuft in wesentlichen über die Länge des Führungskanals 5, wobei der Schlitz 17a durch zwei entsprechende „Teilwandungen 8d 1 und 8d 2” begrenzt wird, so wie dies gut ersichtlich ist aus der 2, 3, 7 und 10.
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Obwohl die Austrittsöffnung 7 in einer – verglichen zur Eintrittsöffnung 6 liegenden anderen, nämlich tieferen – zweiten Ebene E2 als die Eintrittsöffnung 6, die in der ersten Ebene E1 liegt, angeordnet ist, also die Behältnisverschlüsse 3 insbesondere auch aufgrund der Schwerkraft zumindest teilweise in Richtung der Austrittsöffnung 7 transportiert werden können, ist hier zur Sicherstellung des entsprechenden Transports bzw. der Förderung der Behältnisverschlüsse 3 das entsprechende Druckluftsystem und sind daher die entsprechenden Druckluftkanäle 10 bis 13 vorgesehen.
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Denkbar wäre, dass nur ein Druckluftkanal oder auch nur zwei Druckluftkanäle ausreichen bzw. vorgesehen sind. Bei der bevorzugten Ausführungsform sind jedoch vier Druckluftkanäle 10 bis 13 vorgesehen, wobei hier über die Länge des Führungskanals 5 an jeder Seite jeweils zwei, insgesamt also vier Druckluftkanäle 10 bis 13 mit entsprechenden, insbesondere stutzenartig ausgebildeten Druckluftzuführöffnungen 18 und Druckluftabführöffnungen 19 vorgesehen sind. Hierdurch ist das Druckluftsystem für die Vorrichtung 1 bzw. für den Führungskanal 5 „hälftig geteilt”, nämlich im oberen ersten Abschnitt versorgen die Druckluftkanäle 10 und 11 den Führungskanal 5 mit Druckluft und im unteren zweiten Abschnitt dann die Druckluftkanäle 12 und 13. Vorzugsweise weisen die Druckluftzuführöffnungen 18 einen größeren Querschnitt auf als die Druckluftabführöffnungen 19, dies dient auch zur Gewährleistung bzw. Aufrechterhaltung eines bestimmten spezifischen Druckes innerhalb des jeweiligen Druckluftkanals 10 bis 13.
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Die in den 1 bis 11 dargestellte Vorrichtung 1 ist insbesondere aus Kunststoff hergestellt, insbesondere nämlich mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellt. Denkbar sind aber auch andere Herstellungsarten, insbesondere ein anderes Spritzgussverfahren und/oder auch die Herstellung der Vorrichtung 1 aus anderen Materialien.
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Gut zu ersehen ist bspw. aus der 2 und aus der 11, dass im Bereich der Eintrittsöffnung 6 ein Befestigungsbereich 20 vorgesehen ist. Der Befestigungsbereich 20 dient zur Anordnung und/oder Befestigung der Vorrichtung 1 an einer Zuführ- und/oder Sortiermaschine 2, so wie dies zumindest teilweise aus den 1a und 1b ersichtlich ist. Die 1a und 1b zeigen hier die Anordnung bzw. Befestigung der Vorrichtung 1 an einem Zuführ- und Sortiersystem 2, hier an einer entsprechenden Sortiermaschine, wie bereits eingangs erläutert.
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Mit der so ausgebildeten Vorrichtung 1, die bei der bevorzugten Ausführungsform insbesondere als „Wendekanal”, vzw. als „180-Grad-Wendekanal” ausgebildet ist, kann eine große Anzahl von Behältnisverschlüssen 3 in kurzer Zeit so transportiert werden, dass die Ausrichtungslage der Behälterverschlüsse 3 sich entsprechend ändert, nämlich derartige Behälterverschlüsse 3 von ihrer ersten Ausrichtungslage I in einer zweiten Ausrichtungslage II positioniert werden können, so dass ausgehend von der zweiten Ausrichtungslage II die entsprechenden Behältnisverschlüsse 3 dann weiter verarbeitet und/oder weiter transportiert werden können. Mit der so ausgebildeten Vorrichtung 1 sind die im Stand der Technik bekannten Zuführ- und/oder Sortiersysteme schnell umrüstbar und der Arbeitsaufwand und die damit verbundenen Kosten sind verringert. Vzw. können mehr als 300 Behältnisverschlüsse 3 pro Minute mit Hilfe der Vorrichtung 1 gefördert und/oder positioniert werden, wobei die lagerichtige Zuführung der Behältnisverschlüsse 3 zu einer nachgeschalteten Maschine und/oder Produktionsanlage auf einfache und kostengünstige Weise mit Hilfe der Vorrichtung 1 gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Zuführ- und/oder Sortiersysteme
- 3
- Behältnisverschluss
- 3a
- Aufnahmeöffnung
- 4
- Austragungskanal
- 5
- Führungskanal
- 6
- Eintrittsöffnung
- 7
- Austrittsöffnung
- 8a
- Wandungen
- 8b
- Wandungen
- 8c
- Wandungen
- 8d
- Wandungen
- 8d1
- Wandung, Teilwandung
- 8d2
- Wandung, Teilwandung
- 9
- Innenraum
- 10
- Druckluftkanal
- 11
- Druckluftkanal
- 12
- Druckluftkanal
- 13
- Druckluftkanal
- 14
- Auswölbungen
- 15
- Auswölbungen
- 16
- Luftaustrittsöffnung
- 17
- Ausnehmung
- 17a
- Schlitz
- 18
- Druckluftzuführöffnung
- 19
- Druckluftabführöffnung
- 20
- Befestigungsbereich
- I
- erste Ausrichtungslage
- II
- zweite Ausrichtungslage
- E1
- erste Ebene
- E2
- zweite Ebene