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Die
Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Merkmalen und ein Verfahren zur Montage
eines Schließzylinders mit den im Oberbegriff des Anspruchs
9 genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, dass Schließzylinder ständig sehr
ausgefeilten Öffnungstechniken seitens unbefugter Personen
ausgesetzt sind, so dass der Bedarf an verbesserter Schließzylindertechnik
fortwährend besteht.
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In
vorliegender Dokumentation geht es speziell um Ausleseschutz bei
Schließzylindern, das heißt um Schutz gegen Auslesetechniken
anhand nur des Schließzylinders ohne Zugriff auf einen
gültigen Schlüssel. Diese Auslesetechniken bestehen
darin, dass man durch einzelnes Vermessen der Position einer jeden
Lamellen-Zuhaltung oder Stift-Zuhaltung in Bezug auf die Innenwandung
des Schlossgehäuses seine Öffnungsposition ermitteln
kann. Hierzu kann der unbefugt Auslesende die einzelnen Zuhaltungen
mithilfe spezieller Werkzeuge in beide Richtungen bis zum jeweiligen
Anschlag verschieben und die Verschiebungsbeträge vermessen.
Schließzylinder mit Stift-Zuhaltungen haben beispielsweise, wie
in
DE 692 17 672 T2 beschrieben,
verdrehbare Stift-Zuhaltungen, die das Auslesen erschweren.
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Bei
den hier betroffenen Schließzylindern mit Lamellen-Zuhaltungen
haben sich Systeme etabliert, die, wie in
WO 2004/085772 A1 beschrieben,
Maßnahmen zum Verschleiern der Endanschlagpositionen vorgesehen
haben. Jede Lamellen-Zuhaltung ist in Form eines im Wesentlichen
rechteckigen Elementes ausgeführt, das eine im Innenbereich
ausgebildete Formaussparung aufweist. Die Form dieser Aussparung
ist für alle Lamellen-Zuhaltungen gleich, so dass keine
Information aus den Innenabmessungen der Lamellenaussparungen gewonnen
werden kann. Im Wesentlichen weist diese Aussparung eine längliche
Ausdehnung auf, die breiter als der in die Aussparung einzuführende
Schlüsselbart ist, und einen seitlich angeordneten Steuernocken,
der angetrieben durch die Nockenbahn des Schlüsselbartes
die jeweilige Lamellen-Zuhaltung in die vorgesehene Öffnungs-Position
verschiebt. Die einzelnen Lamellen-Zuhaltungen sind durch je eine
Feder zu ihrer Parkposition vorgespannt, in der alle Lamellen in
die dafür im Schlossgehäuse vorgesehene Sperrnut
beziehungsweise Nutaussparung eingreifen und den Schließzylinder
sperren.
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Es
ist vorgesehen, dass die Parkpositionen der Lamellen nicht durch
die Innenwandung des Schlossgehäuses und, in anderer Richtung,
nicht durch einen Anschlag an der gegenüberliegenden Wandungsseite
oder in den voll durchgedrückten Federn erfolgt, sondern
in jeweiligen, vorher vorgegebenen, für einzelne Lamellen-Zuhaltungen
unterschiedlich von der Innenwandung des Schlossgehäuses
beabstandet angeordnete Parkpositionen. Hierzu ist vorgesehen, dass
die Lamellen-Zuhaltungen einen nach außen vorragenden zweiten
Nocken oder eine Einkerbung erhalten, der oder die derart positioniert
sind, dass in jeder Bewegungsrichtung der Lamelle eine individuelle
vorgegebene Einschiebetiefe der Lamellen-Zuhaltung in die Sperrnut
des Schlossgehäuses erreicht wird. Ferner sind die beiden
Anschläge an jeweiligen Lamellen untereinander so positioniert,
dass alle Lamellen in der (sperrenden) Parkposition in einer Linie
ausgerichtet sind. Diese Gleichausrichtung dient zum Einen einer
zusätzlichen Verschleierung und zum Anderen auch einer
leichten Einführung des Schlüsselbartes, der hierzu
mit seiner Eintrittsöffnung beziehungsweise -flanke jeden
Steuernocken einfangen soll, um durch weitere Bewegung des Schlüsselbartes
jede Lamelle entsprechend der Nockenbahn zu verschieben. Es ist
vor allem auch ein so genannter „Verlierschutz” vorgesehen,
der dafür sorgt, dass ein außerhalb des Schlossgehäuses
gehandhabter Schließzylinderrotor mit den in ihm eingelegten
Lamellen-Zuhaltungen und deren Federn im zusammengebauten Zustand verbleibt
und nicht auseinanderfällt.
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Nachteilig
bei diesem und vorangehenden Stand der Technik ist die umständliche
Montage der Lamellen-Zuhaltungen, die wegen einem seitlich hervorstehendem
zweiten Nocken einen komplizierten Schräg-Einsteckvorgang
oder ein zusätzliches, seitlich einschiebbares und sehr
kompliziert ausgebildetes Teil vorsieht. Die Herstellung der so
geformten Lamellen-Zuhaltungen erfordert einen hohen Aufwand. Ferner
ist es erforderlich, die Lamellen-Zuhaltungen bei der Montage von
zwei Seiten aus in ihre Führungsschlitze beziehungsweise
Querschächte im Schließzylinderrotor einzuführen,
wodurch der Montagevorgang aufwendig ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder
mit Ausleseschutz und Verlierschutz derart zu gestalten, dass seine
Montage erheblich vereinfacht und dadurch preiswerter ausführbar
ist.
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Die
vorliegende Erfindung geht von einem Schließzylinder mit
einem, in einem Schlossgehäuse rotierbar angeordneten,
Schließzylinderrotor und einem, mit definiertem Nockenbahn-Längsprofil
versehenen, korrespondierenden Schlüssel aus. Dabei ist im
Schließzylinderrotor eine Vielzahl, wenigstens jedoch eine,
von Lamellen-Zuhaltungen in jeweils einem dafür vorgesehenen,
vorzugsweise durchgehenden, Querschacht querverschieblich zur Drehachse des
Schließzylinderrotors gelagert und in einer radialen Vorspannrichtung
mithilfe jeweils eines Federelementes vorgespannt. Das Federelement
wirkt hierbei über einen Federvorsprung auf die Lamellen-Zuhaltung
in Vorspannrichtung ein, so dass die Lamellen-Zuhaltung in ihrer
Ruhelage bei abgezogenem Schlüssel aus dem Schließzylinderrotor
austritt und in eine, die Rotation des Schließzylinderrotors einschränkende,
Nutaussparung im Schlossgehäuse eingreift.
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Ferner
tritt jede Lamellen-Zuhaltung mit einer individuell vorgegebenen,
abgestuften Austrittstiefe aus dem Schließzylinderrotor
aus und stößt gegen ein erstes Endanschlagmittel
in Vorspannrichtung an, wodurch ein Ausleseschutz in Vorspannrichtung
realisiert ist.
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Bei
einer Betätigung der Lamellen-Zuhaltung in der zur Vorspannrichtung
entgegengesetzten Gegenrichtung stößt die Lamellen-Zuhaltung
gegen ein zweites Endanschlagmittel mit einer individuell vorgegebenen,
abgestuften Austrittstiefe an. Hierdurch ist ein Ausleseschutz auch
in dieser Bewegungsrichtung der Lamellen-Zuhaltung realisiert.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird dadurch gelöst,
dass das erste und das zweite Endanschlagsmittel der Lamellen-Zuhaltung
auf der Seite des Federelementes angeordnet sind. Dadurch entfällt
die Notwendigkeit, auf der gegenüber dem Federelement liegenden
Seite der Lamellen-Zuhaltung ein seitlich vorragendes Element anzuordnen, welches
die Einführung der Lamellen-Zuhaltung in den Querschacht
erschwert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist als das
erste Endanschlagsmittel eine Flanke des Federvorsprungs vorgesehen,
die dem Federelement abgewandt ist. Dadurch erhält ein
vorhandenes Element die Funktion des Anschlagsmittels und somit
wird es unnötig, ein weiteres, von der Lamellen-Zuhaltung
wegragendes Element vorzusehen. Die Lamellen-Zuhaltung kann folglich
leichter montiert werden.
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Als
das zweite Endanschlagsmittel ist in bevorzugter Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung eine Abstufung in der äußeren
federseitigen Längsseite einer Lamellen-Zuhaltung vorgesehen,
wobei diese Abstufung bei Bewegung der Lamellen-Zuhaltung gegen
ein in dem Schließzylinderrotor ausgebildetes Gegenanschlagmittel
anstößt.
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Die
wenigstens eine Lamellen-Zuhaltung und das ihr zugeordnete Federelement
sind gemäß noch einer bevorzugten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung in ihrer Betriebsposition in dem korrespondierenden
Querschacht des Schließzylinderrotors durch wenigstens
ein Schließmittel gehalten, wodurch ein Verlierschutz für
die montierte Schließzylinderrotor-Baugruppe gegeben ist.
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Das
Schließmittel ist mit dem Schließzylinderrotor
vorzugsweise in eine feste Verbindung gebracht.
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Vorzugsweise
ist in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung eine im Innenbereich der Lamellen-Zuhaltung ausgesparte
Steuernockenkontur mit einem Steuernocken in wenigstens einer der
beiden Endanschlagpositionen in (jeweils oder wenigstens) einer
vorgegebenen festen Sperrposition angeordnet, so dass alle Steuernocken
in ihrer Höhenposition entlang der Drehachse des Schließzylinderrotors
gleich ausgerichtet sind.
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Der
wenigstens eine Querschacht des Schließzylinderrotors ist
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung derart ausgebildet, dass die korrespondierende
Lamellen-Halterung nur von einer Seite des Querschachtes einführbar
ist und jeder weitere Querschacht des Schließzylinderrotors
in gleicher Weise eingerichtet ist. Das ermöglicht eine
Montage der Lamellen-Zuhaltungen von einer Seite des Schließzylinderrotors,
ohne Umdrehen und Umspannen, wodurch Herstellkosten optimiert werden
können.
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Vorzugsweise
ist die Austrittstiefe einer Lamellen-Zuhaltung mit vorgegebener
Schrittabstufung innerhalb eines vorgegebenen Schrittabstufungsbereichs
nach einem Zufallswahlkriterium zugeordnet. Dadurch ist gewährleistet,
dass die in Serie hergestellten Schließzylinderrotoren
jeweils einen unterschiedlich angeordneten Ausleseschutz aufweisen.
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Nach
einem verfahrensmäßigen Aspekt geht die vorliegende
Erfindung von einem Verfahren zur Montage eines Schließzylinders
aus.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird verfahrensmäßig
dadurch gelöst, dass
- – die
wenigstens eine Lamellen-Zuhaltung und ihr zugeordnetes Federelement
in einer der beiden optionalen Reihenfolgen in einen korrespondierenden
Querschacht des Schließzylinderrotors nur von einer Seite
eingeführt wird;
- – optional weitere Lamellen-Zuhaltungen und ihnen zugeordnete
Federelemente in einer der beiden optionalen Reihenfolgen in einen
korrespondierenden Querschacht des Schließzylinderrotors von
der gleichen Seite eingeführt werden;
- – wenigstens ein Schließmittel zum Verschließen der
Querschächte in eine im Schließzylinderrotor vorgesehene
Aussparung eingebracht und mit dem Schließzylinderrotor
fest verbunden wird;
- – der so vormontierte Schließzylinderrotor
in die zylindrische Innenbohrung des Schlossgehäuses eingeführt
wird, so dass die Lamellen-Halterungen in die Nutaussparung im Schlossgehäuse eingreifen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
ist wenigstens eine Lamellen-Halterung gegenüber wenigstens
einer weiteren Lamellen-Halterung derart in dem korrespondierenden
Querschacht angeordnet, dass sie durch das zugeordnete Federelement
zueinander in entgegen gesetzter Richtung vorgespannt sind, wobei
im ersten Fall zuerst das Federelement und danach die Lamellen-Zuhaltung,
und im zweiten Fall zuerst die Lamellen-Zuhaltung und danach das Federelement
in den zugehörigen Querschacht des Zylinderrotors eingeführt
werden.
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Die
feste Verbindung des Schließmittels kann in bevorzugten
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
alternativ als Einpressen, Randquetschen oder mithilfe eines Stiftes,
eines Deckels, einer Hülse oder eines Drahtstückes
ausgeführt werden.
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Das
Schließmittel wird bevorzugt für wenigstens eine
Lamellen-Zuhaltung entlang der Rotationsachse des Schließzylinderrotors
ausgebildet und angeordnet. Dadurch kann ein Schließmittel
zum Schließen mehrerer Querschächte verwendet
werden.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand
der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch einen konventionellen Schließzylinder
mit Auslese- und Verlierschutz;
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2 einen
Querschnitt durch eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schließzylinders;
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3a eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Lamellen-Zuhaltung;
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3b eine
vergrößerte Teilausschnittsansicht aus 3a;
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4 einen
Querschnitt durch die bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schließzylinders im zweiten Endanschlagmittel;
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5a und 5b einen
Querschnitt durch die bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schließzylinders mit einer Vertiefung für das
Federelement;
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6 eine
perspektivische Explosionsansicht der bevorzugten Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Schließzylinders
und
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7 eine
perspektivische Explosionsansicht eines konventionellen Schließzylinders.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch einen konventionellen Schließzylinder 10 mit
Auslese- und Verlierschutz. Der Schließzylinder 10 weist
einen Zylinderblock 301 sowie einen Schließzylinderrotor 40, der
drehbar in dem Zylinderblock 301 gelagert ist, auf.
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Durch
den Schließzylinderrotor 40 hindurch ist wenigstens
ein Querschacht 406 als eine Aussparung hindurchgetrieben,
in welchem eine Lamellen-Zuhaltung 20 querverschieblich
gelagert ist. Die Lamellen-Zuhaltung 20 ist als ein flaches
Element rechteckiger Form ausgebildet, deren Zuhaltungsränder 207 aus
dem Schließzylinderrotor 40 bei einem abgezogenen
Schlüssel heraustreten und in die Nutaussparung 302 des
Zylinderblocks 301 eingreifen.
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Ein
Federelement 101 spannt die Lamellen-Zuhaltung 20 in
die Vorspannrichtung, die mit dem Pfeil A angezeigt ist, vor. Die
Innenkontur 2010 der Aussparung 201 in der Lamellen-Zuhaltung 20 hat
für jede Lamellen-Zuhaltung 20 die gleiche Form und
die Anordnung des Steuernockens 208 ist ebenso für
jede Lamellen-Zuhaltung 20 gleich. Hierdurch ist gewährleistet,
dass durch ein Auslesen von innen keine Information gewonnen werden
kann, in welcher Position sich eine Lamellen-Zuhaltung 20 befindet oder
wo ihre Öffnungsposition sein kann.
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Die
Lamellen-Zuhaltung 20 weist auf der dem Federelement 101 gegenüberliegenden
Seite einen Endanschläge-Nocken 205 auf. Der Endanschläge-Nocken 205 weist
jeweils ein erstes und ein zweites Endanschlagmittel 203 und 204 auf,
die als eine obere und untere Fläche ausgebildet sind.
Die Anordnung und die Position dieser Endanschlagmittel 203 sind
so gewählt, dass der Steuernocken 208 jeder Lamellen-Zuhaltung 20 immer
in gleicher Höhe ausgerichtet werden und der Zuhaltungsrand 207 der Lamellen-Zuhaltung
für jede Lamellen-Zuhaltung 20 um einen individuellen
Betrag aus dem Schließzylinderrotor 40 austritt
und in die Nutaussparung 303 eingreift.
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Da
diese individuellen Austrittstiefen jeder Lamellen-Zuhaltung 20 mechanisch
codiert beziehungsweise statistisch zufällig verteilt werden,
kann aus der ausgelesenen Position des Steuernockens 208 kein
Schluss darauf gezogen werden, wie tief eine Lamellen-Zuhaltung 20 in
die Nutaussparung 303 eingreift und somit um welchen Betrag
die Lamellen-Zuhaltung 20 zu verschieben ist, bis sie in
ihrer Öffnungsposition steht. Hierdurch ist ein Ausleseschutz
in der Vorspannrichtung A in einer ersten Endanschlagposition E1
realisiert.
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Verschiebt
man mit einem speziellen Auslesewerkzeug die Lamellen-Zuhaltung 20 gegen
die Vorspannung durch das Federelement 101 in die zur A-Richtung
Gegenrichtung –A, dann kommt der Endanschläge-Nocken 205 mit
seinem zweiten Endanschlagmittel 203 zum Anstoß gegen
das zweite Endanschlagmittel des Schließzylinderrotors 40.
Auch in dieser zweiten Endanschlagposition E2 (nicht dargestellt)
ragt die Lamellen-Zuhaltung 20 in die gegenüberliegende
Nutaussparung 302 im Zylinderblock 301 um eine
für jede Lamellen-Zuhaltung 20 individuell definierte
Austrittstiefe vor. Dadurch ist auch in diesem Fall gewährleistet,
dass keine Information über die Öffnungsposition
der Lamellen-Zuhaltung 20 aus ihrer Endanschlagposition
gewonnen werden kann.
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Dadurch,
dass der Endanschläge-Nocken 205 in eine seitlich
im Schließzylinderrotor 40 ausgebildete Aussparung 402 eingreift
und einragt, ist gleichzeitig auch ein Verlierschutz realisiert.
Das heißt, dass die zusammengebauten Einzelteile – Federn 101n und
Lamellen-Zuhaltungen 20n – in dem Schließzylinderrotor 40,
auch wenn der Schließzylinderrotor 40 frei gehandhabt
wird, gehalten werden.
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Nachteilig
bei dieser Lösung ist eine komplizierte und schwierige
Montage der Lamellen-Zuhaltungen 20n in den zugehörigen
Querschächten 406, die zum Beispiel durch eine
Schräg-Einsteckmontagevorschrift umzusetzen ist.
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht durch eine bevorzugte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Schließzylinders 10.
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In
einem lediglich beispielhaft zweiteilig ausgebildeten Schlossgehäuse 30, 301, 301 ist
ein Schließzylinderrotor 40 in einer zylindrischen
Innenbohrung 304 drehbar gelagert. Eine Lamellen-Zuhaltung 20 ist
in einem Querschacht 406 des Schließzylinderrotors 40 wie
zuvor unter 1 beschrieben querverschieblich
gelagert und durch ein als eine Spiralfeder ausgebildetes Federelement 101 in
der Vorspannrichtung A vorgespannt.
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Der
Federanstoß 209 der Lamellen-Zuhaltung 20,
an dem die Spiralfeder 101 angreift, ist hierbei erfindungsgemäß derart
ausgebildet, dass seine der Spiralfeder 101 abgewandte
Seite als das erste Endanschlagmittel 2014 dient. Vorteilhaft
ist hierbei ihre hier gezeigte bevorzugte, zur Vorspannrichtung A
orthogonale Anordnung, die in der Herstellung eine einfache und
genaue Positionierung des Endanschlagmittels 2014 in Bezug
auf die Außen- und/oder Innenkontur der Lamellen-Zuhaltung 20 ermöglicht, was
mit einer gekrümmten Schulterfläche 2012,
die gegen die Innenwandung 304 des Schlossgehäuses 30 anstößt,
wie in 1 gezeigt, herstellungstechnisch wesentlich schwieriger
ausführbar ist.
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Das
so ausgebildete erste Endanschlagmittel 2014 stößt
erfindungsgemäß gegen ein erstes Endanschlagmittel
des Schließzylinderrotors 40 an. In der vorliegenden
Darstellung ist dieses erste Endanschlagmittel des Schließzylinderrotors 40 durch
das zweite Schließmittel 4052 gebildet,
welches nach dem Einlegen der Spiralfeder 101 und der Lamellen-Zuhaltung 20 in
eine hierfür im Schließzylinderrotor 40 vorgesehene
Aussparung eingelegt wird.
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In
dieser Endanschlagposition weist die Lamellen-Zuhaltung 20 eine
ihr nach einem Zufallsverfahren zugeordnete individuell definierte
Austritttiefe aus dem Schließzylinderrotor 40 auf
und greift daher in einer entsprechenden Eingrifftiefe in die Sperrnut 303 ein,
wodurch der Schließzylinder 10 gesperrt ist. Die
Position des Steuernockens 208 ist hierbei einer vorgegebenen
Parkposition oder Endanschlagposition zugeordnet, die vorzugsweise
für alle weiteren Lamellen-Zuhaltungen 20n gleich
ist, so dass, wie schon unter 1 beschrieben,
alle Steuernocken in einer Höhenposition ausgerichtet sind.
Alternativ können die Steuernocken natürlich in
Gruppen aufgeteilt in jeweils einer anderen gemeinsamen Höhenposition
oder auch individuell ausgerichtet sein. Dies ist unter anderem
abhängig davon, wie die Nockenbahn oder -bahnen des Schlüsselbartes
ausgestaltet sind.
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Das
zweite Endanschlagmittel 2013 der Lamellen-Zuhaltung 20 ist
wie das erste Endanschlagmittel 2014 erfindungsgemäß auch
auf der gleichen Seite der Lamellen-Zuhaltung 20 in Gestalt
einer kleinen Abstufung der längsseitigen Fläche
der Lamellen-Zuhaltung 20 ausgebildet (siehe auch 3b). Der
Endanschlag gegen das zweite Endanschlagmittel 403 des
Schließzylinderrotors 40 wird nachfolgend unter 4 detaillierter
erklärt.
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Die 3a und 3b zeigen
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Lamellen-Zuhaltung 20,
wobei 3b eine vergrößerte
Teilausschnittsansicht aus 3a zeigt.
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Die
Steuernockenkontur 2010 der Lamellen-Zuhaltung 20 ist
in bekannter Weise gegenüber der Außenkontur der
Lamellen-Zuhaltung 20 mit ihren (oberen und unteren) Zuhaltungsrändern 207 in Abstufungsschritten
K innerhalb einer Vielzahl von Lamellen-Zuhaltungen 20n angeordnet.
Vorzugsweise ist in der vorliegenden Ausgestaltung auch die Position
des Federanstoßes 209 und mit ihr die Anordnung
des ersten Endanschlagmittels 2014 an der Außenkontur
der Lamellen-Zuhaltung 20 mit der innenliegenden Steuernockenkontur 2010 der
Lamellen-Zuhaltung 20 gekoppelt. Das Gleiche trifft auch auf
die Anordnung des, als eine Abstufung ausgebildeten, zweiten Endanschlagmittels 2013 der
Lamellen-Zuhaltung 20 zu.
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Die
so erfindungsgemäß gestaltete Lamellen-Zuhaltung 20 weist
auf der gegenüber dem Federanstoß 209 liegenden
Seite keine vorragenden Elemente auf und kann daher bei abgenommenem Schließmittel 4052 ungehindert in den Querschacht 406 des
Schließzylinderrotors 40 eingeführt werden.
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4 zeigt
einen Querschnitt durch die bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schließzylinders 10 im
zweiten Endanschlagmittel, wenn die Lamellen-Zuhaltung 20 beispielsweise
mithilfe eines speziellen Auslesewerkzeugs gegen die Vorspannrichtung
A zum Anschlag bewegt wird, um hierdurch Schlüsse auf die Öffnungsposition
des Steuernockens 208 ziehen zu können.
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Gezeigt
ist eine gegenüber der in 2 dargestellten
anders orientierte Lamellen-Zuhaltung 20n, die beispielsweise
eine entlang der Drehachse des Schließzylinderrotors 40 nächstfolgende
ist.
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Das
als eine Abstufung in der Längsseite der Lamellen-Zuhaltung 20 ausgebildete
zweite Endanschlagmittel 2013 (siehe 3a und 3b)
stößt gegen das zweite Endanschlagmittel 403 des Schließzylinderrotors 40 an,
welches in diesem Fall auch durch ein Schließmittel 4051 ausgebildet ist. In 2 wäre
es jedoch durch die Kante 407 der unteren Anschlagfläche
des Federelementes 101 ausgebildet, die im Schließzylinderrotor 40 ausgebildet
ist.
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Auch
in diesem Endanschlag ist die zweite Endanschlagposition E2 der
Steuernocken 208 vorzugsweise aller oder untergruppierter
Lamellen-Zuhaltungen 20n eines Schließzylinderrotors 40 in
einer oder mehreren Höhenpositionen ausgerichtet, so dass
keine Information über deren jeweilige Öffnungspositionen
durch Auslesen der Endanschlagpositionen gewonnen werden kann. Die
einzelnen Lamellen-Zuhaltungen 20, 20n greifen
hierbei in der Nutaussparung 302 mit jeweils einer definierten
und in Abstufungsschritten K zufallscodierten Austrittstiefe ein.
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Auch
diese hier dargestellte, umgedreht in den zugehörigen Querschacht 406 eingeführte
Lamellen-Zuhaltung 20 und ihr zugeordnetes Federelement 101 können
bei abgenommenem Schließmittel 4051 ungehindert
und von der gleichen Seite wie zuvor die Lamellen-Zuhaltung 20 in 2,
in den Querschacht 406 eingeführt werden. In diesem
Fall wird jedoch zuerst die Lamellen-Zuhaltung 20 und danach die
Spiralfeder 101 eingeführt und dann das Schließmittel 4051 eingelegt und in dem Schließzylinderrotor 40 befestigt.
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Das
Schließmittel 4052 auf
der anderen Seite der Lamellen-Zuhaltung 20 liegt hierbei
einfach in der dafür vorgesehenen Aussparung der Lamellen-Zuhaltung 20 und
dient für wenigstens eine andere, wie in 2 dargestellt
orientierte Lamellen-Zuhaltung 20 als Schließmittel.
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Die 5a und 5b zeigen
jeweils einen Querschnitt durch die bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schließzylinders 10 mit einer ersten Vertiefung 4081 und einer zweiten Vertiefung 4082 für das Federelement 101.
Diese erfindungsgemäßen Vertiefungen 4081,2 dienen einer sicheren Führung
des Federelementes 101, die zum Zwecke einer verständlicheren
Darstellung ausgelassen wurden.
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Unter
anderem zeigt die 5a die Anordnung aus 4,
wenn die Lamellen-Zuhaltung 20 im Ruhezustand bei abgezogenem
Schlüssel durch das (nicht dargestellte) Federelement 101 in
Anstoß gegen den ersten Endanschlag gebracht und somit
in der ersten Endanschlagposition E1 ist.
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Die 5b zeigt
dagegen die Anordnung aus 2, wenn
die Lamellen-Zuhaltung 20 im Ruhezustand bei abgezogenem
Schlüssel durch das Federelement 101 in Anstoß gegen
den ersten Endanschlag gebracht ist.
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6 zeigt
eine perspektivische Explosionsansicht der bevorzugten Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Schließzylinderrotors 40.
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Hierbei
sind alle Querschächte 406 von einer gleichen
Seite aus in der Montagerichtung B mit den Lamellen-Zuhaltungen 20 und
den zugehörigen (nicht dargestellten) Federelementen 101 bestückbar.
Die zwei exemplarisch dargestellten Lamellen-Zuhaltungen 20 und 20n sind
hierbei komplementär orientiert, da sie dafür
vorgesehen sind, in jeweils entgegen gesetzter Richtung aus dem
Schließzylinderrotor 40 auszutreten und in die
obere oder untere Sperrnut beziehungsweise Nutaussparung 302, 303 einzugreifen.
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Durch
eine Schlüsselöffnung 409 wird der Schlüsselbart
des Schlüssels eingeführt, beziehungsweise die
speziellen Auslesewerkzeuge, mithilfe derer versucht wird, die Positions-Codierung
des Schließzylinders auszulesen.
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Im
hinteren Bereich des Schließzylinderrotors 40 ist
eine konventionelle mechanische Kupplung 4010 angeordnet,
welche die Drehbewegung des Schließzylinderrotors 40 auf
die Sperrmittel des Schlosssystems überträgt.
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7 zeigt
eine perspektivische Explosionsansicht eines konventionellen Schließzylinderrotors 40.
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Deutlich
zu sehen ist, dass bei dem konventionellen Schließzylinderrotor 40 die
gegenlaufenden Lamellen-Zuhaltungen 20, 20n und
die Federmittel 101 in die zugehörigen Querschächte 406 des Schließzylinderrotors 40 von
zwei gegenüberliegenden Seiten aus eingeführt
werden müssen. Es gibt hierdurch zwei entgegengesetzte
Montagerichtungen B und –B, wodurch ein umständlicherer,
unter Umständen eine Umdrehung und ein Umspannen erfordernder
Montageablauf benötigt wird. Außerdem erfordert
die Implementierung des Verlierschutzes hierbei eine schon beschriebene
komplizierte Schrägeinsteck-Montagebewegung der Lamellen-Zuhaltungen 20 in
die Querschächte 406.
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Die
vorangehenden Ausführungen der vorliegenden Erfindung sind
lediglich beispielhaft und nicht als die vorliegende Erfindung einschränkend auszulegen.
Die vorliegende Erfindungslehre kann leicht auf andere Anwendungen übertragen
werden. Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels ist zur Veranschaulichung
vorgesehen und nicht, um den Schutzbereich der Patentansprüche
einzuschränken. Viele Alternativen, Modifikationen und
Varianten sind für einen durchschnittlichen Fachmann offensichtlich, ohne
dass er hierfür den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
verlassen müsste, der in den nachfolgenden Ansprüchen
definiert ist.
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- 10
- Schließzylinder
- 101
- Federelement,
Spiralfeder
- 101n
- n-tes
Federelement, Spiralfeder
- 20
- Lamellen-Zuhaltung
- 20n
- n-te
Lamellen-Zuhaltung
- 201
- Aussparung
- 202
- Montage-Aussparung
- 203
- zweites
Endanschlagmittel der Zuhaltung
- 204
- erstes
Endanschlagmittel der Zuhaltung
- 205
- Endanschläge-Nocken
- 206
- Montage-Aussparung
- 207
- Zuhaltungsrand
- 208
- Steuernocken
- 208n
- n-ter
Steuernocken
- 2081
- Steuerfläche,
erste
- 2082
- Steuerfläche,
zweite
- 209
- Federnase,
Federanstoß, Federvorsprung
- 2010
- Innenkontur,
Steuernockenkontur
- 2011
- Federanstoßfläche
- 2012
- Schulterfläche
- 2013
- zweites
Endanschlagmittel der Zuhaltung
- 2014
- erstes
Endanschlagmittel der Zuhaltung
- 30
- Schlossgehäuse
- 301
- Zylinderblock
- 302
- Sperrnut,
Nutaussparung, erste
- 303
- Sperrnut,
Nutaussparung, zweite
- 304
- Zylinderinnenwandung,
zylindrische Innenbohrung
- 3051
- erstes
Schließmittel
- 3052
- zweites
Schließmittel
- 40
- Schließzylinderrotor
- 401
- Aussparung
für Federelement
- 402
- Aussparung
für Anschlagmittel
- 403
- zweites
Endanschlagmittel des Schließzylinderrotors
- 404
- erstes
Endanschlagmittel des Schließzylinderrotors
- 4051
- erstes
Schließmittel
- 4052
- zweites
Schließmittel
- 406
- Querschacht
- 407
- Endanschlagmittel
des Schließzylinderrotors, Kante
- 4081
- erste
Vertiefung
- 4082
- zweite
Vertiefung
- 409
- Schlüsselöffnung
- 4010
- Kupplung
- h
- Höhenstand
- A
- Vorspannrichtung
- –A
- Gegenrichtung
- E1
- erste
Endanschlagposition, Sperrposition
- E2
- zweite
Endanschlagposition, Sperrposition
- K
- Schrittabstufung,
Abstufungsschritt
- N
- Anzahl
der Schrittabstufungen
- n
- ganze
Zahl
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 69217672
T2 [0003]
- - WO 2004/085772 A1 [0004]