-
Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung, die ein
bewegliches Möbelstückteil gegenüber
einem ortsfesten Möbelstückteil mittels einer
ein Formgedächtniselement aufweisenden Antriebsvorrichtung
in eine Öffnungs- oder eine Schließrichtung in
Bewegung versetzt. Die Antriebsvorrichtung ist an dem einem Möbelstückteil
fixiert und liegt an dem anderen Möbelstückteil über
ein Kupplungselement an. Die Antriebsvorrichtung weist als Antriebselement ein
sich verkürzendes Formgedächtniselement auf, das
zwischen dem Kupplungselement und einer gegenüber der Antriebsvorrichtung
ortsfesten Lagerstelle angeordnet ist.
-
Aus
der
DE 10 2008 027 541 ist
eine derartige Betätigungsvorrichtung z. B. zum Öffnen
von Schubladen oder Möbeltüren bekannt.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Betätigungseinrichtung
zum Öffnen oder Schließen von Möbelstückteilen
zu entwickeln, deren Antriebsvorrichtung als Antrieb mindestens
ein Formgedächtniselement aufweist, wobei jedes antreibende
Formgedächtniselement vor Überlastung durch Fehlfunktionen
oder Fehlbedienungen geschützt ist.
-
Das
Problem wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zwischen dem Formgedächtniselement und dem anzutreibenden
Kupplungselement oder der ortsfesten Lagerstelle ist eine kraft- und/oder
formschlüssig schaltende Kupplung angeordnet.
-
Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird innerhalb einer Betätigungsvorrichtung
eine Antriebsvorrichtung vorgestellt, die mit Hilfe eines oder mehrerer
z. B. gebündelter Formgedächtniselemente eine
krafterzeugende Linearbewegung durchführt. Die Linearbewegung
wird direkt oder mittels eines Getriebes auf dasjenige Möbelstückteil übertragen, das
beweglich an dem Möbelstückteil gelagert ist, das
die Antriebsvorrichtung trägt. Das oder die Formgedächtniselemente
können hierfür ein- oder auch mehrmals über
Rollen oder Gleitschienen umgelenkt sein.
-
Das
ggf. verwendete Getriebe der Antriebsvorrichtung kann z. B. ein
Hebelgetriebe, ein Rädergetriebe, ein Zahnstangengetriebe
oder dergleichen sein.
-
Für
den Linearhub, der dem Arbeitshub des Formgedächtniselements
entgegenwirkt, wird z. B. ein Federantrieb, ein Schwerkraftantrieb
oder auch ein zweites Formgedächtniselement eingesetzt.
-
Die
ortsfesten Möbelstückteile eines Möbelstücks
sind z. B. der Korpus eines Schrankes, der Korpus eines Schreibtisches
oder auch ein Türrahmen. Die beweglichen Möbelstückteile
sind Schubladen, Schiebetüren, Dreh- oder Schwenktüren,
Klappen, Ausfahrtische oder andere bewegliche Teile, die für
einen bestimmten Zweck aus dem ortsfesten Möbelstückteil
herausgeschwenkt oder herausgefahren werden.
-
Die
Antriebsvorrichtung wird in der Regel am ortsfesten Möbelstückteil
angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, die Antriebsvorrichtung
am beweglichen Möbelstückteil zu befestigen, um
sich dann vom ortsfesten Möbelstückteil abzustoßen.
-
Die
eine Linearbewegung ausführenden Formgedächtniselemente,
die z. B. zum Öffnen von Schubladen verwendet werden, können
im Korpus neben, hinter, über oder unter der Schublade
angeordnet werden. Dabei kann ihre Längsrichtung parallel,
quer oder schräg zur Schubladenöffnungsrichtung
orientiert sein. Es ist auch denkbar, die Formgedächtniselemente
an der Korpusrückwand entlang über mehrere Schubladen
vertikal oder diagonal zur Korpusform zu verlegen.
-
Das
Formgedächtniselement ist als zentrales Antriebselement
großen Belastungen ausgesetzt, wenn während seines
Arbeitshubes die Hubbewegung abgebremst oder gestoppt wird. Um eine Überlastung
des Formgedächtniselements zu verhindern stützt
es sich über eine kraftabhängig öffnende
Kupplung am ortsfesten Möbelstückteil oder an
der Öffnungs- bzw. Schließmechanik des beweglichen
Möbelteils ab.
-
Diese
Kupplung kann eine kraftschlüssige Kupplung in Form einer
Magnetkupplung sein. Hierbei können beide zu kuppelnden
Teile über permanentmagnetische oder elektromagnetische
Kräfte gekuppelt werden. Es ist auch möglich eine
formschlüssige Kupplung in Form eines symmetrischen oder asymmetrischen
Rastgesperres zu verwenden. Ebenso ist eine Kupplung denkbar, die
sowohl kraftschlüssig als auch formschlüssig ein-
und auskuppelt.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung mindestens einer schematisch dargestellten
Ausführungsform.
-
1:
Antriebsvorrichtung mit einem über einen gebogenen Hebel
wirkenden Zugdrahtantrieb bei geschlossener Schublade;
-
2:
Gehäuse zu 1, vergrößert;
-
3:
Schubschlitten zu 1, vergrößert;
-
4:
Kulissenschlitten zu 1, vergrößert;
-
5:
Schiebeklinke zu 1, vergrößert;
-
6:
wie 1, jedoch mit ausgeschwenktem Hebel;
-
7:
wie 6, jedoch mit zurückgeschwenktem Hebel;
-
8:
wie 1, jedoch mit aufschiebendem Hebel;
-
9:
wie 8, jedoch unmittelbar nach einem Blockieren des Öffnungshubs
der Schublade;
-
10:
Magnetkupplung mit Gummidämpfung, geöffnet;
-
11:
Magnetkupplung mit pneumatischer Dämpfung, geöffnet;
-
12:
wie 11, jedoch geschlossen;
-
13:
Rastkupplung, geschlossen;
-
14:
Rastkupplung, geöffnet.
-
Die 1 zeigt
eine Betätigungsvorrichtung zum elektrischen Öffnen
einer Schublade (21) eines Unterschrankes (10),
bei der die Antriebsvorrichtung (230) als Antriebselement
z. B. einen speziellen Zugdraht (91) aufweist. Der Zugdraht
(91) ist aus einer Formgedächtnislegierung, z.
B. einer Nickel-Titan-Legierung, gefertigt. Diese Legierung weist
beispielsweise einen sogenannten intrinsischen Zweiwegeffekt auf,
d. h. der Zugdraht kann sich an zwei Formen – eine bei
hoher Temperatur und eine bei niedriger Temperatur – erinnern.
Der Zugdraht (91) kann somit alleine aufgrund eines Temperaturwechsels
zwischen einer gedehnten Kaltform und einer geschrumpften Warmform
hin und her schalten. Zum Aufheizen wird der Zugdraht (91) über
seine Enden kurzzeitig bestromt. Die Anschlussdrähte sind
hier nicht dargestellt.
-
Der
einzelne Zugdraht (91) hat hier einen runden Querschnitt
und z. B. einen Durchmesser von 0,5 Millimeter. Der Zugdrahtquerschnitt
kann auch eine ovale, quadratische, rechteckige, elliptische, stern-
oder u-förmige sowie jede andere denkbare Querschnittsform
aufweisen.
-
Das
in den 1 bis 9 offen dargestellte Gehäuse
(231) hat beispielsweise die Form eines quaderförmigen
Behälters mit einem z. B. ebenen Gehäuseboden
(245) und vier planen Wänden. Im Gehäuse
(231), in dem u. a. zwei Schlitten (250, 260) ein
Aufschiebehebel (270) und zwei Zugfedern (241, 249)
gelagert sind, ist auf dem Gehäuseboden (245) ein
Führungsrahmen (232) mit einer Vertiefung (233) und
ein Federlagerbock (246) angeordnet, vgl. auch 2.
Das Gehäuse (231) ist – bei Betrieb – mit
einem Deckel verschlossen, der – spiegelbildlich zum Gehäuseboden
(245) – ebenfalls einen Führungsrahmen
(232) und eine Vertiefung (233) aufweist.
-
Der
im Führungsrahmen (232) längsverschiebbar
angeordnete Schubschlitten (250) ist in 3 mittig
längsgeschnitten dargestellt. Der Schubschlitten (250)
besteht im Wesentlichen aus einer oberen und einer unteren Platte,
die über einen zumindest annähernd u-förmigen
Steg (251) miteinander verbunden sind, so dass der Schubschlitten
(250) eine zum Aufschiebehebel (270) hin orientierte Öffnung
aufweist. Die Längsseite des Schubschlittens (250)
bildet eine Zahnstange (252). Die rechte Stirnseite des
Schubschlittens (250) hat eine als Lagerstelle (253)
ausgebildete Ausnehmung. Der Schubschlitten (250) hat eine
Rückwand (254), die eine Sacklochbohrung (255)
aufweist. In die Sacklochbohrung ist beispielsweise ein Permanentmagnet (31)
eingeklebt.
-
In 1 befindet
sich links neben dem Schubschlitten (250) der vergleichbar
aufgebaute Kulissenschlitten (260), der ebenfalls im Führungsrahmen
(232) geführt ist. Er besteht ebenfalls aus zwei
z. B. parallelen Platten, die über einen u-förmigen
Steg (261) miteinander verbunden sind. Allerdings orientiert
sich seine Öffnung in Richtung der Korpusrückwand
(12), vgl. 1. In der oberen und unteren
Platte des Kulissenschlittens (260), vgl. 4,
befindet sich jeweils eine l-förmige Langlochkulisse (264),
deren größerer, gerader Mittellinienabschnitt
in der Verlängerung der Wälzgeraden der Zahnstange
(252) des Schubschlittens (250) liegt. Der in Öffnungsrichtung
(1) abgewinkelte kurze Bereich des Langlochs (264)
ist mindestens so lang, dass seine linke Schubflanke (265)
einen mehrere zehntel Millimeter langen geraden Abschnitt aufweist.
-
Der
Kulissenschlitten (260) hat als Teil des Stegs (261)
eine Vorderwand (262), in die eine Sacklochbohrung (263)
eingearbeitet ist. In die Sacklochbohrung (263) ist beispielsweise
ein Magnet (32) oder eine magnetisierbare Platte eingeklebt,
eingeklemmt oder in vergleichbarer Weise befestigt. Der beispielsweise
zylindrische Magnet (32), dessen Mittellinie parallel zur
Kulissenschlitten-Verfahrrichtung ausgerichtet ist, fluchtet mit
dem Magnet (31) des Schubschlittens (250). Die
Schwerpunkte der Magnetpole liegen auf den Magnetmittellinien. Der
Nordpol des einen Magneten (31) steht dem Südpol
des anderen Magneten (32) gegenüber. Nach 1, 6, 7,
und 8 sind die Schlitten (250, 260) über
die Magneten (31, 32) miteinander kraftschlüssig
gekoppelt.
-
5 zeigt
im Horizontalschnitt eine im Kulissenschlitten (260) in
der Langlochkulisse (264) gelagerte und geführte
Schiebeklinke (266) zusammen mit einer in ihr eingehängten
Zuglasche (92). Die Schiebeklinke (266) weist
einen seitlich unter z. B. 100 Winkelgraden abstehenden Klinkenhebelarm (267)
auf, der an seinem freien Ende eine Lagerstelle (248) für
eine Zugfeder (249) trägt. Dieses Ende ragt aus
der Öffnung des Kulissenschlittens (260) seitlich heraus.
Im Bereich der Abknickstelle, zwischen der Schiebeklinke (266)
und dem Klinkenhebelarm (267), befindet sich ein von einem
Führungszapfen (269) durchdrungener Schlitz, in
den eine den Zugdraht (91) fixierende Zuglasche (92)
eingelegt ist.
-
Die
Zuglasche (92) stützt sich am Führungszapfen
(269) ab. Der Führungszapfen (269) ragt oben
und unten aus der Schiebeklinke (266) soweit heraus, dass
er in den beiden Langlochkulissen (264) des Gehäuses
(231) sicher geführt ist. Am vorderen Ende der
Schiebeklinke (266) befindet sich ein zum Führungszapfen
(269) paralleler Steuerzapfen (268), der sowohl
die Langlochkulissen (264) durchdringt, als auch in die
Vertiefungen (233) des Gehäuses (231)
hineinragt.
-
Der
Aufschiebehebel (270) hat eine im Wesentlichen scheibenförmige
Nabe (272) und einen sichelförmig gekrümmten
langen Arm (271), vgl. 1. Die Nabe
(272) hat eine dem Arm (271) abgewandt gelegene
Teilverzahnung (273), deren z. B. sechs Zähne
auf beispielsweise 180 Winkelgraden von der Nabe (272) abstehen.
In der Nabenmitte befindet sich der Schwenkbolzen (276)
des Aufschiebehebels (270). Der Arm (271) hat
eine gegenüber der Rückwand (22) gekrümmte
Kontaktfläche (277), wobei die Krümmung
z. B. einem Zylindermantelabschnitt entspricht, vgl. 1.
Diese Kontaktfläche (277) kontaktiert – beim
Aufschieben der Schublade (21) – zunächst
z. B. die Schubladenrückwand (22) mit der ersten
Kontaktlinie (278). Damit wirkt der Aufschiebehebel (270)
auf die Schublade (21) beim Bewegungsstart mit einem z.
B. bis auf die Hälfte verkürzten Hebelarm. Kurz
bevor sich die ausfahrende Schublade (21) vom Aufschiebehebel
(270) löst, berührt sie den Aufschiebehebel
(270) mit der letzten Kontaktlinie (279). Der
Aufschiebehebel (270) wirkt dann mit seinem maximalen Hebelarm.
-
Sollte
die Kontaktfläche (277) quer zu der in 1 gezeigten
Krümmung eine Wölbung aufweisen – sollte
die Kontaktfläche also ballig gekrümmt sein – werden
aus den Kontaktlinien (278, 279) Kontaktpunkte.
-
Zum
Aufschieben der Schublade (21) wird diese mit ihrer Rückwand
(22) gegen den Schalter (8) – in Schließrichtung
(2), vgl. 9 – bewegt. Letzterer
bestromt den Zugdraht (91) über eine nachgeschaltete
elektrische oder elektronische Schaltung. Damit zieht der Zugdraht
(91), der sich am korpusseitigen Tragrahmen (15)
in einer Lagerstelle (237) ortsfest abstützt, über
die Zuglasche (92) an der Schiebeklinke (266),
vgl. 1. Die Schiebeklinke (266) befindet sich
zu diesem Zeitpunkt in ihrer rechten Endlage in der Langlochkulisse
(264) des rechts im Führungsrahmen (232)
sitzenden Kulissenschlittens (260). Der Steuerzapfen (268)
liegt an der Schubflanke (265) der Langlochkulisse (264)
an. In dieser Position wird er durch die Wirkung der Zugfeder (249) gehalten.
-
Der
sich verkürzende Zugdraht (91) zieht die Kombination
aus Schiebeklinke (266), Kulissenschlitten (260)
und Schubschlitten (250) nach links. Hierbei wälzt
sich die Teilverzahnung (273) des im Gehäuse (231)
in der Lagerstelle (275) schwenkbar gelagerten Aufschiebehebels
(270) an der Zahnstange (252) des Schubschlittens
(250) ab. Der Aufschiebehebel (270) schwenkt in
Uhrzeigerdrehrichtung, vgl. 8, gegen
die Rückwand (22) und beschleunigt damit die Schublade
(21) in Öffnungsrichtung (1).
-
Kurz
bevor der Aufschiebehebel (270) seine in 6 dargestellte
Endlage erreicht, stößt der Steuerzapfen (268)
gegen die Anlaufschräge (234) der gehäuseseitigen
Vertiefung (233), vgl. auch 2. Dadurch
wird der Steuerzapfen (268) von der Schubflanke (265)
geschoben. Die Schiebeklinke (266) schwenkt im Uhrzeigersinn
um dem Führungszapfen (269) um z. B. 13,5 Winkelgrade.
Der Steuerzapfen (268) gelangt somit in denjenigen Bereich der
Langlochkulisse (264), der parallel zur Verschieberichtung
des Schubschlittens (250) orientiert ist. Damit kuppelt
der Steuerzapfen (268) den Verbund aus Kulissen- (260)
und Schubschlitten (250) vom Zugdraht (91) ab.
-
In
der Folge wird der Schubschlitten (250) zusammen mit dem
Kulissenschlitten (260) durch die Zugwirkung der Zugfeder
(241) nach rechts gezogen, womit der Aufschiebehebel (270)
zurückschwenkt, vgl. 7. Dabei
wird die Schiebeklinke (266) nicht mitbewegt.
-
Während
der anschließenden Längungsphase des Zugdrahtes
(91) bewirkt die am Klinkenhebelarm (267) eingehängte
Zugfeder (249) eine Verlagerung der Schiebeklinke (266)
nach rechts. Sobald der Zugdraht (91) abgekühlt
ist, gelangt der Steuerzapfen (268) wieder vor die Schubflanke
(265), um den Schubschlitten (250) an den Zugdraht
(91) anzukuppeln, vgl. 1.
-
Mit
einem Schließen der Schublade (21) befindet sich
die Betätigungsvorrichtung wieder in ihrer Ausgangslage.
-
Die 8 zeigt
die Betätigungsvorrichtung beim Öffnen der Schublade
(21). Der gerade bestromte Zugdraht (91) zieht
kraftvoll den Kulissenschlitten (260) nach links. Er ist
an den Schubschlitten (250) magnetisch angekuppelt. Der
Aufschiebehebel (270) wälzt sich an der Zahnstange
(252) ab. Er ist bereits um ca. 30 Winkelgrade ausgeschwenkt und
gleitet – die Schublade (21) in Öffnungsrichtung (1)
beschleunigend – an der Schubladenrückwand (21)
entlang.
-
Nun
wird die Schubladenbewegung abrupt abgebremst. Beispielsweise stößt
die sich öffnende Schublade (21) an einem externen
Gegenstand an oder wird vom Bediener bewusst angehalten. Das führt
in dem Zugdraht (91), der sich durch die schon erfolgte
Erhitzung weiter zu verkürzen versucht, zu einer überdurchschnittlichen
Zugspannung. Sobald diese Zugspannung die Kupplungsöffnungskraft übersteigt, öffnet
sich die Kupplung (30), d. h. die Magnete (31, 32)
losen sich voneinander. In der Folge bewegt sich der Kulissenschlitten
(260) – unter weiterer Anspannung der Zugfeder
(249) – weiterhin nach links, während
sich der Schubschlitten (250), angetrieben von der Zugfeder
(241), sehr schnell nach rechts bewegt und den Aufschiebehebel
(270) ruckartig zurückschwenkt, vgl. 9,
bis er seine in 7 dargestellte Ausgangslage
erreicht hat. Somit kann sich die Schublade (21) nahezu
ungehindert in Schließrichtung (2) bewegen.
-
Sobald
sich der Zugdraht (91) abkühlt, also längt,
wird er von der Zugfeder (249) über die Schiebeklinke
(266) nach rechts gezogen. Dabei nimmt der Steuerzapfen
(268) den Kulissenschlitten (260) über die
Langlochkulisse (264) mit. Bei abgekühltem Zugdraht
(91) kontaktieren sich die Magnete (31) und (32).
Die Kupplung (30) schließt sich wieder. Nun kann
ein erneuter Schubladenöffnungshub erfolgen.
-
Ggf.
wird ein vorzeitiges Bestromen des Zugdrahtes (91) verhindert,
in dem zum Beispiel die Endlage des Kulissenschlittens (260),
wie sie in den 1 und 7 dargestellt
ist, mit einem Sensor überwacht wird. Der Sensor, z. B.
ein mechanischer Endschalter, ein berührungsloser Magnet/Reedschalter
oder eine Lichtschranke, erfasst die Endlagenposition des Klinkenhebelarms
(267) der Schiebeklinke (266). Sobald der Sensor
die rechtsseitige Endlage des Klinkenhebelarms (267) nicht
erkennt, wird eine Bestromung des Zugdrahtes (91) verhindert.
-
Die 10 zeigt
die ungekuppelt nebeneinander liegenden Schlitten (260)
und (250). Der Magnet (32) des Kulissenschlittens
(260) hat hier eine zentrale Sacklochbohrung (35),
in der ein Gummidämpfer (36) eingesteckt und/oder
eingeklebt ist. Der Gummidämpfer (36) hat die
Aufgabe, die letzten zehntel Millimeter des Einkuppelhubs zu dämpfen. Dadurch
wird das ansonsten entstehende Klackgeräusch vermindert.
-
Nach
den 11 und 12 werden
die letzten zehntel Millimeter des Einkuppelhubs pneumatisch abgebremst.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird am Schubschlitten (250)
der zylindrische Magnet (131) gegenüber dem Magnet
(31) aus 10 verlängert und am
Kulissenschlitten der Magnet (32) aus 10 durch
eine dünne magnetisierbare Eisenplatte (132) ersetzt.
Letztere kann selbstverständlich auch aus einem Magnetwerkstoff
gefertigt sein. Zusätzlich wird die Sacklochbohrung (263)
so verlängert, dass der Magnet (131) einen mehrere
Millimeter langen Eintauchweg für das Kuppeln bekommt.
Die Sacklochbohrung (263) weitet sich in Richtung auf den
Schubschlitten (250) geringfügig trichterförmig
auf.
-
Beim
Einkuppeln dieser kraftschlüssigen Magnetkupplung (130),
vgl. auch 12, taucht der Magnet (131)
in die Sacklochbohrung (263) ein und verdrängt
aus der enger werdenden Bohrung (263) die dort eingeschlossene
Luft. Hierdurch wird die Einkuppelbewegung – vergleichbar
mit einer Kolbenendlagendämpfung – abgebremst.
-
In
den 13 und 14 wird
eine formschlüssige asymmetrisch wirkende Rastkupplung (330)
gezeigt, mit der die Schlitten (250) und (260) gekuppelt
werden. Die als Rastgesperre ausgelegte Rastkupplung (330)
hat einen an der Vorderwand (262) des Kulissenschlittens
(260) angeformten Sperrer (331). Der Sperrer (331)
besteht hier aus beispielsweise zwei elastischen Haken, die bei
betätigter Rastkupplung (330) in eine sich z.
B. trichterförmig verengende Bohrung (337) der
Rückwand (254) des Schubschlittens (250)
eingreifen. Die Rückwand (254) mit der Bohrung
(337) bildet das Sperrstück (336) der
Rastkupplung (330).
-
Die
Haken des Sperrers (331) haben eine Einrastflanke (333)
und eine Sperrflanke (332). Bei eingekuppelter Rastkupplung
(330) liegt die Sperrflanke (332), sie schließt
mit der Sperrrichtung (339) einen 45°-Winkel ein,
an einer 45°-Fase der Bohrung (337) an. Die Einrastflanke
(333) schließt mit der Sperrrichtung (339)
einen Winkel von 15 Winkelgraden ein. Dieser kleine Winkel soll
den Einkuppelwiderstand gering halten, während der 45°-Winkel
der Sperrflanke (332) eine große Haltekraft ermöglichen soll.
-
Die
Kupplungen (30), (130) und (330) sind
in den Ausführungsbeispielen zwischen dem Zugdraht (91)
und dem Schubschlitten (250) angeordnet. Selbstverständlich
können die Kupplungen (30, 130, 330)
auch zwischen dem Zugdraht (91) und der korpusseitigen
Lagerstelle (237) positioniert werden. Es ist auch denkbar,
dass die Kupplungen (30, 130, 330) in
den Zugdraht (91) integriert werden, sofern sie ein eigenes
Führungssystem und ein Federelement für die Schließbewegung
aufweisen.
-
Zum Öffnen
der Schublade (21) kann der durch eine Schließbewegung
betätigte Schalter (8) auch durch ein Betätigungselement
ersetzt werden, das irgendwo am Korpus (11), der Schublade
(21) oder an einer anderen geeigneten Stelle angeordnet ist.
Auch ein drahtloses Betätigungselement ist denkbar.
-
- 1
- Öffnungsrichtung
- 2
- Schließrichtung
- 8
- Schalter,
elektrisch
- 10
- Unterschrank
- 11
- Korpus,
Unterschrankkorpus, Möbelstückteil
- 12
- Rückwand,
Korpusrückwand
- 15
- Tragrahmen
- 21
- Schublade,
Möbelstückteil
- 22
- Rückwand,
Schubladenrückwand
- 30
- Magnetkupplung
- 31
- Magnet,
schubschlittenseitig
- 32
- Magnet,
magnetisierbare Platte, zugdrahtseitig
- 35
- Sacklochbohrung
in (32)
- 36
- Gummidämpfer,
Elastomerkörper
- 91
- Zugdraht,
Formgedächtniselement
- 92
- Zuglasche
- 130
- Magnetkupplung
- 131
- Magnet,
schubschlittenseitig
- 132
- Platte
aus Weicheisen, zugdrahtseitig
- 230
- Antriebsvorrichtung
- 231
- Gehäuse
mit Deckel
- 232
- Führungsrahmen
- 233
- Vertiefung
- 234
- Anlaufschräge
- 235
- Durchbruch
für (271)
- 236
- Durchbruch
für (91)
- 237
- Lagerstelle
für (91)
- 238
- Lagerstelle
für (249)
- 239
- Lagerstelle
für (241)
- 241
- Schraubenzugfeder
- 245
- Gehäuseboden
- 246
- Federlagerbock
- 248
- Lagerstelle
an (267)
- 249
- Zugfeder
- 250
- Schubschlitten
- 251
- Steg,
u-förmig
- 252
- Zahnstange
- 253
- Lagerstelle
- 254
- Rückwand
von (250)
- 255
- Vertiefung,
Sacklochbohrung
- 260
- Kulissenschlitten
- 261
- Steg,
u-förmig
- 262
- Vorderwand
- 263
- Vertiefung,
Sacklochbohrung
- 264
- Langlochkulisse
- 265
- Schubflanke
von (264)
- 266
- Schiebeklinke
- 267
- Klinkenhebelarm
- 268
- Steuerzapfen
- 269
- Führungszapfen
- 270
- Aufschiebehebel,
Kupplungselement
- 271
- Arm,
gekrümmt
- 272
- Nabe
- 273
- Teilverzahnung
- 275
- Schwenklager
- 276
- Schwenkbolzen
- 277
- Kontaktfläche
- 278
- erste
Kontaktlinie
- 279
- letzte
Kontaktlinie
- 330
- Rastkupplung,
Rastgesperre
- 331
- Sperrer,
Haken
- 332
- Sperrflanke
- 333
- Einrastflanke
- 334
- Freiraum
- 336
- Sperrstück
- 337
- Bohrung
- 339
- Sperrrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-