-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren drucktechnischer
Flüssigkeit für den Auftrag auf einen Bedruckstoff
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Die vorliegende
Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung einer solchen Vorrichtung
für den Irisdruck gemäß den Ansprüchen 8
und 9.
-
Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, mit
welchen drucktechnische Flüssigkeiten, z. B. viskose Druckfarben,
für die Verarbeitung und insbesondere für den
Auftrag auf einen Bedruckstoff dosiert werden können. So
beschreibt die
DE
199 57 453 C1 eine Vorrichtung für den Auftrag
von hochviskoser Druckfarbe in einer Offset-Druckmaschine, wobei
die Farbzufuhr aus einem Walzeninneren heraus durch sogenannte Durchtritte
erfolgt. Die Farbzufuhr erfolgt seitlich durch die Walzenlagerung,
was z. B. konstruktiv aufwendige Drehdurchführungen erforderlich
machen kann. Die beschriebene Farbdosiervorrichtung ist jedoch nicht
für den Einsatz im Irisdruck vorgesehen und ausgebildet.
-
Aus
der
DE 1 943 939 U ist
ein Farbbalken mit einer linearen Anordnung von einzelnen Farbdüsen
bekannt, welche separate Farbzuleitungen aufweisen. Auch die in
diesem Dokument beschriebene Farbdosiervorrichtung ist nicht für
den Einsatz im Irisdruck vorgesehen und ausgebildet. Zudem ist vorgesehen,
die Anordnung changierend auszubilden, was einen erhöhten
konstruktiven Aufwand mit sich bringen kann.
-
Ferner
offenbart die
DE 198
59 437 A1 ein Farbwerk mit matrixartig angeordneten Tintenstrahldüsen,
welche selektiv über piezoelektrische Aktoren oder Ventile
ansteuerbar sind. Durch die zweidimensionale Anordnung der Farbdüsen
entsteht der Vorteil, dass mit vielen kleinen Farbklecksen ein nahezu filmförmiger
Farbauftrag erreicht werden kann. Es ist ebenfalls nicht vorgesehen,
das beschriebene Farbwerk für den Irisdruck einzusetzen.
Die Ansteuerung der vielen Einzeldüsen gestaltet sich in
der Regel aufwendig und darüber hinaus sind Tintenstrahldüsen
meist sehr anfällig für Verstopfung der Mikrodüsen
und folglich damit einhergehende Druckfehler.
-
Für
den Einsatz im Irisdruck sind anderweitige Vorrichtungen bekannt,
beispielsweise beschreibt die
DE 100 56 749 A1 einen Farbkasten, welcher
mit sogenannten Farbteilern in axialer Richtung unterteilbar ist,
so dass die entstehenden Segmente im Farbkasten mit verschiedenen
Druckfarben befüllbar sind. Beim Drucken mit einem solcherart
segmentierten Farbkasten kommt es durch die üblicherweise
vorgesehene Verreibung der Druckfarbe in axialer Richtung durch
Reibwalzen zu einer Überlagerung der unterschiedlichen
Druckfarben und somit zu einem Ineinanderlaufen einer Druckfarbe
in eine benachbarte Druckfarbe. Dieser sogenannte Iriseffekt wird beispielsweise
bei der Herstellung von Wertpapieren eingesetzt. Die Reinigung eines
derart segmentierten Farbkastens erfordert üblicherweise
ein Mehr an Zeit und Aufwand.
-
Die
JP 2001-113676 A beschreibt
ebenfalls eine Irisdruckanwendung, wobei hier in einem Flexodruckwerk
zwei Aniloxwalzen vorgesehen sind, welche jeweils in axialer Richtung
einen sich ändernden Farbübertrag hervorrufen.
In ihrem Zusammenwirken führen die beiden Aniloxwalzen
zu einem axialen Iriseffekt. Das Vorsehen zweier Aniloxwalzen erscheint konstruktiv
aufwendig, zudem erlauben die Aniloxwalzen durch ihre fest vorgegebene
Rasterung keine Variationen im Irisdruck, wie sie z. B. durch die
Einstellmöglichkeiten bei der aus der
DE 100 56 749 A1 bekannten
seitlichen Verreibung gegeben sind.
-
Neben
dem bekannten und üblicherweise eingesetzten axialen Iriseffekt
(oder auch: eindimensionalen Irisdruck) ist auch der Irisdruck in
Umfangsrichtung bekannt (zusammen: zweidimensionaler Irisdruck).
Bereits in der
DE 485 900 ist
ein Verfahren zur Herstellung von Irisdruck in Zylinderlaufrichtung auf
Sammeldruckmaschinen beschrieben, wobei Teilformplatten verwendet
werden, die der gewünschten Iris entsprechend abgestuft
sind und so miteinander zusammenwirken, dass immer die farbreichste
Gegend der einen Platte die farbärmste Gegend der anderen
Platte überdeckt. Das beschriebene Verfahren erfordert
jedoch einen Sammelzylinder und zwei Farbwerke und somit eine konstruktiv aufwendige
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
-
Vor
dem Hintergrund des beschriebenen Standes der Technik ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche wenigstens
eine kompakte Bauform aufweist. Es ist eine weitere oder alternative
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche eine kurze
Reaktionszeit im Dosierverhalten bei Steuerungsvorgängen
aufweist. Es ist ebenfalls eine weitere oder alternative Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der
Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche für
den Einsatz im Irisdruck, insbesondere den eindimensionalen oder
sogar den zweidimensionalen Irisdruck geeignet ist. Es ist ebenfalls
eine weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu
schaffen, welche den Auftrag eines gleichmäßigen Filmes
drucktechnischer Flüssigkeit, insbesondere hochviskoser
Druckfarbe, ermöglicht. Schließlich ist es eine
weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zu schaffen, welche den Irisdruck beim Einsatz sogenannter Kurzfarbwerke
bzw. Rasterwalzen-Farbwerke erlaubt.
-
Diese
Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch die jeweilige Verwendung
einer solchen Vorrichtung gemäß Anspruch 8 oder
9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der folgenden Beschreibung
und den zugehörigen Zeichnungen.
-
Erfindungsgemäß ist
Folgendes vorgesehen: Eine Vorrichtung zum Dosieren drucktechnischer
Flüssigkeit, insbesondere Druckfarbe/Druckfarben, für
den Aufdruck auf einen Bedruckstoff, insbesondere Papier, welcher
in eine Transportrichtung bewegt wird, mit einer ersten Dosiereinheit,
welcher eine flächig angeordnete und gemeinsam angesteuerte
Vielzahl von ersten Durchlassöffnungen für die drucktechnische
Flüssigkeit aufweist, und mit einer zweiten Dosiereinheit,
welche eine ebenfalls flächig angeordnete und gemeinsam
angesteuerte Vielzahl von zweiten Durchlassöffnungen für
die drucktechnische Flüssigkeit aufweist, wobei die erste
Dosiereinheit und die zweite Dosiereinheit in einer zur Transportrichtung
des Bedruckstoffs lateralen Richtung nebeneinander angeordnet sind.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich – infolge
der gewählten Anordnung der Einheiten – durch
eine kompakte Bauform (u. a. keine Reibwalzen erforderlich) und – infolge
der gemeinsamen Ansteuerung der Durchlassöffnungen – eine
kurze Reaktionszeit im Dosierverhalten bei Steuerungsvorgängen
aus und stellt daher eine Verbesserung gegenüber dem Stand
der Technik dar. Weiterhin ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung in vorteilhafter Weise für den eindimensionalen
und/oder den zweidimensionalen Irisdruck, beispielsweise in Kurzfarbwerken, einsetzbar.
Darüber hinaus kann mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf einfache Art und Weise ein gleichmäßiger
Film drucktechnischer Flüssigkeit erzeugt werden.
-
Eine
hinsichtlich der separaten Ansteuerbarkeit der einzelnen Einheiten
vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die erste Dosiereinheit und
die zweite Dosiereinheit separate Zuleitungen für die drucktechnische
Flüssigkeit aufweisen. Die separaten Ansteuerbarkeit kann somit
auf einfache Art und Weise über die separate Zuleitungen
erfolgen, weitere konstruktive Merkmal für eine separate
Ansteuerbarkeit sind an den Einheiten nicht erforderlich.
-
Eine
für den Einsatz beim Irisdruck vorteilhafte und daher bevorzugte
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass die erste Dosiereinheit mit
einer ersten drucktechnischen Flüssigkeit, insbesondere
mit einer ersten Druckfarbe, und die zweite Dosiereinheit mit einer
von der ersten verschiedenen zweiten drucktechnischen Flüssigkeit,
insbesondere mit einer zweiten, anderen Druckfarbe, versorgt werden.
-
Eine
hinsichtlich einer einfach zu bewerkstelligenden Dosierung vorteilhafte
und daher bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Dosiereinheiten
eine teilweise durchlässige, insbesondere poröse
Dosierfläche aufweisen. Die Dosierfläche kann bevorzugt
am Boden einer jeweiligen Dosiereinheit ausgebildet sein und den
Durchtritt der drucktechnischen Flüssigkeit, insbesondere
der Druckfarbe, erlauben. Als poröses Material kann beispielsweise
ein Sintermaterial aber auch ein schwammartiges oder filzartiges
Material eingesetzt werden. Ebenfalls denkbar ist ein Sieb- oder
Gewebematerial, ggf. auch mehrlagig.
-
Die
Durchlassöffnungen des porösen Materials einer
Dosierfläche einer Einheit sind auf einfache Art und Weise
z. B. über die Zuleitung zur Einheit bzw. den Druck der
zugeleiteten drucktechnischen Flüssigkeit gemeinsam ansteuerbar.
Aufwendige Ansteuerungen einzelner Durchlassöffnungen wie
beim Tintenstrahlverfahren können in vorteilhafter Weise vermieden
werden.
-
Eine
hinsichtlich der zweidimensionalen Dosierung und für den
Einsatz im zweidimensionalen Irisdruck vorteilhafte und daher bevorzugte
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich dadurch auszeichnen, dass eine dritte Dosiereinheit, welche
eine flächig angeordnete und gemeinsam angestellte Vielzahl
von dritten Durchlassöffnungen für die drucktechnische
Flüssigkeit aufweist, vorgesehen ist, wobei die erste Dosiereinheit
und die dritte Dosiereinheit in Transportrichtung des Bedruckstoffs nebeneinander
angeordnet sind.
-
Es
kann weiterhin in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass eine
in lateraler Richtung angeordnete Dosierleiste mit zwei oder mehr
Dosiereinheiten vorgesehen ist und dass ferner in Transportrichtung
zwei oder mehr Dosierleisten vorgesehen sind. Mit anderen Worten:
zwei oder mehr Einheiten in lateraler Richtung können zu
so genannten Dosierleisten oder -balken zusammengefasst werden.
Eine solche Leiste bildet sodann eine Einheit für den eindimensionalen
Irisdruck. Die Leisten können als jeweilige Einheiten montiert
und ausgetauscht werden.
-
Eine
erfindungsgemäße Dosiervorrichtung kann sich somit
aus einer Vielzahl von Dosiereinheiten zusammensetzen, welche vorzugsweise
in lateraler Richtung zu Dosierleisten zusammengefasst sind und
welche Dosierleisten vorzugsweise in Transportrichtung aufeinanderfolgend
angeordnet sind.
-
Die
beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Dosieren drucktechnischer Flüssigkeit sowie die ebenfalls
beschriebenen bevorzugten Weiterbildungen werden in vorteilhafter
Weise für den Einsatz im eindimensionalen oder zweidimensionalen
Irisdruck verwendet, d. h. sie werden in vorteilhafter Weise verwendet,
um Druckprodukte zu erzeugen, welche eindimensionale Iriseffekte
(in lateraler Richtung) oder darüber hinaus zweidimensionale
Iriseffekte (sowohl in lateraler Richtung als auch in Transportrichtung
bzw. in Verarbeitungsrichtung oder Druckrichtung) aufweisen.
-
Im
Rahmen dieser Erfindung ist auch eine Bedruckstoff verarbeitende
Maschine, insbesondere eine Druckmaschine oder eine Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine
für den lithographischen Offsetdruck zu sehen, welche sich
durch wenigstens eine wie oben mit Bezug zur Erfindung beschriebene Vorrichtung
auszeichnet.
-
Die
beschriebene Erfindung und die beschriebenen, vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung, stellen nicht nur für sich allein, sondern
auch in Kombination miteinander, vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindungen dar. Die Erfindung sowie weitere, konstruktiv und funktionell
vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung, werden nachfolgend
unter Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen anhand wenigstens
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
In den Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils
denselben Bezugszeichen versehen.
-
Die
Zeichnungen zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
2 eine
perspektivische Darstellung eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
3 eine
perspektivische Darstellung eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
4 eine
perspektivische Darstellung eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
5 eine
schematische Schnittansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
6 eine
schematische Schnittansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
7a eine
schematische Schnittansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
7b eine
schematische Schnittansicht eines weiteren alternativen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
-
8 eine
schematische Darstellung einer Bedruckstoff verarbeitenden Maschine
mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
-
In 1 ist
in perspektivischer Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Dosieren
drucktechnischer Flüssigkeit/Flüssigkeiten für
den Auftrag auf einen Bedruckstoff, insbesondere einen Papierbogen,
gezeigt. Die Vorrichtung 1 weist eine erste Dosiereinheit 2 und
eine zweite Dosiereinheit 3 auf, welche in einer zur Transportrichtung 4 des
Bedruckstoffs (bzw. in seiner Verarbeitungs- oder Bedruckrichtung)
lateralen Richtung 5 nebeneinander, insbesondere fluchtend,
angeordnet sind. In der Darstellung in 1 sind die
beiden Dosiereinheiten 2 und 3 wie bevorzugt benachbart
angeordnet, insbesondere derart direkt benachbart, dass die beiden
Dosiereinheiten 2 und 3 aneinander anschließen.
Alternativ kann auch ein geringer Abstand der Einheiten zueinander
vorgesehen sein, wobei jedoch ein Vermischen der drucktechnischen
Flüssigkeiten (vgl. beispielsweise 5) weiterhin
möglich sein muss.
-
Die
erste Dosiereinheit 2 und auch die zweite Dosiereinheit 3 sind
vorzugsweise ortsfest und rotationsfest angeordnet und weisen jeweils
einen Behälter 6 bzw. 7 (oder: Kammern)
auf, welche zur Aufnahme von drucktechnischer Flüssigkeit,
insbesondere von jeweiliger Druckfarbe, ausgebildet sind. Die drucktechnische
Flüssigkeit wird über separate Zuleitungen 8, 9 von
einem oder mehreren nicht dargestellten Vorratsbehältern
zu den Dosiereinheiten 2 und 3 geführt,
insbesondere gefördert.
-
Der
jeweilige Boden 10, 11 der ersten und zweiten
Dosiereinheiten 2, 3 weist eine flächig
angeordnete und gemeinsam ansteuerbare Vielzahl von Durchlassöffnungen 12, 13,
beispielsweise eine Vielzahl von Poren 12 bzw. 13,
auf. Die den Dosiereinheiten 2 und 3 zugeführte
drucktechnische Flüssigkeit 14, 15 kann
durch die Durchlassöffnungen 12, 13 hindurch
treten und die Dosiereinheiten 2 und 3 nach unten
hin verlassen bzw. abgegeben werden. Durch die Anordnung einer Walze
unterhalb der Dosiereinheiten 2, 3 kann somit
ein Auftrag von drucktechnischer Flüssigkeit auf die Oberfläche
dieser Walze mittels der Dosiereinheiten erreicht werden. Eine solche
Walze kann eine Rasterwalze eines Kurzfarbwerkes aber auch eine
Heberwalze eines Heberfarbwerkes sein (beides insbesondere für
den Offsetdruck). Die Böden 10, 11 der
Einheiten 2, 3 können austauschbar angeordnet
sein, um im Falle des Verschleißes ein schnelles Wechseln
zu ermöglichen.
-
Die
flächig angeordnete und gemeinsam angesteuerte Vielzahl
von Durchlassöffnungen 12 der ersten Dosiereinheit 2 sowie
die ebenfalls flächig angeordnete und gemeinsam angesteuerte
Vielzahl von zweiten Durchlassöffnungen 13 der
zweiten Dosiereinheit 3 sind bevorzugt als Poren eines
porösen, insbesondere offenporigen Materials ausgebildet
und das gemeinsame Ansteuern erfolgt bevorzugt über eine
Steuerungseinheit 16, welche die Zufuhr von drucktechnischer
Flüssigkeit 14, 15 zu den beiden Dosiereinheiten 2, 3 – zonal – steuert.
Beispielsweise kann eine solche Steuerung über die Einstellung
des jeweiligen Drucks in den Behältern 6, 7 (welche
sodann auch als Druckkammern wirken) erfolgen, was dazu führt,
dass mehr oder weniger drucktechnische Flüssigkeit 14, 15 durch
den jeweiligen Boden 10, 11 der Dosiereinheiten 2 oder 3 hindurch
tritt. Hierzu können die Behälter 6, 7 geschlossen
ausgeführt sein und der jeweilige Druck innerhalb eines
Behälters kann über den Druck an der korrespondierenden Zuleitungen 8, 9 erfolgen.
Alternativ kann der Druck in einer jeweiligen Kammer 6, 7 auch
mittels einer separaten (Gas-)Druckleitung eingestellt bzw. gesteuert
werden. Ergänzend kann auch eine Temperatursteuerung der
Kammern 6, 7 oder der Böden 10, 11 zur
Steuerung des Dosierverhaltens vorgesehen sein. Eine zonale Steuerung
des Drucks in den Kammern ermöglicht zudem die Erzeugung
eines axial profilierten Films drucktechnischer Flüssigkeit.
Durch eine geeignete Wahl der Porositäten und eine geeignete
Einstellung des jeweiligen Drucks können darüber
hinaus weiche Zonenübergänge im Film erzeugt werden.
-
1 zeigt
ferner (in gestrichelter Darstellung) eine optionale dritte Dosiereinheit 17,
welche eine ebenfalls flächig angeordnete und gemeinsam angesteuerte
Vielzahl von dritten Durchlassöffnungen 18 aufweist.
Die Dosiereinheiten 2 und 17 sind in Transportrichtung 4 nebeneinander,
insbesondere fluchtend, angeordnet ist. Bevorzugt ist auch die dritte
Dosiereinheit benachbart zur ersten Dosiereinheit angeordnet, insbesondere
derart direkt benachbart, dass die beiden Dosiereinheiten aneinander
anschließen.
-
Das
poröse Material 10, 11 und 19 der
jeweiligen Dosiereinheiten erlaubt den Durchtritt der drucktechnischen
Flüssigkeit/Flüssigkeiten nicht nur senkrecht
zur Fläche des porösen Materials bzw. zur Fläche
des Bodens, sondern in gewissem Maße auch in seitlicher
Richtung, d. h. durch die Seitenflächen des porösen
Materials. In den 5 und 6 wird dieser
Effekt näher beschrieben, es soll jedoch bereits an dieser
Stelle darauf hingewiesen werden, dass hierdurch ein zumindest teilweises
Vermischen der drucktechnischen Flüssigkeit einer Dosiereinheit mit
der drucktechnischen Flüssigkeit einer benachbarten Dosiereinheit
erfolgen kann. Insbesondere bei Verwendung verschiedener drucktechnischer
Flüssigkeiten, bevorzugt bei Verwendung verschiedenfarbiger
Druckfarben, kann somit ein Iriseffekt in lateraler Richtung 5 (eindimensional)
und zusätzlich auch in Transportrichtung 4 (zweidimensional)
erzeugt werden. Die in 1 dargestellte Vorrichtung 1 ist daher
in der Lage, einen eindimensionalen und auch einen zweidimensionalen
Iriseffekt auf einem Bedruckprodukt hervorzurufen.
-
In
der perspektivischen Darstellung der 2 ist gezeigt,
dass die beiden Dosiereinheiten 2, 3 nicht wie
in 1 dargestellt als separate Einheiten, sondern
als eine gemeinsame Einheit vorgesehen sind, wobei innerhalb des
gemeinsamen Behälters 20 optional eine (gestrichelt
dargestellte) Trennwand 21 vorgesehen sein kann. Bei Verwendung
der Trennwand 21 wird die drucktechnische Flüssigkeit bzw.
werden die drucktechnischen Flüssigkeiten in die jeweiligen
Abschnitte des gemeinsamen Behälters 20 gefüllt.
Sofern eine Trennwand 21 jedoch nicht vorgesehen ist, ergibt
sich eine Trennung der drucktechnischen Flüssigkeiten allein
aus der beabstandeten Positionierung der Zuleitungen 8, 9 und der
Viskosität der verwendeten drucktechnischen Flüssigkeit/Flüssigkeiten.
Die in 2 dargestellte Vorrichtung 1 weist zudem
bevorzugt einen gemeinsamen Boden aus einem porösen Material
auf, so dass es ebenfalls zu einem Durchmischen unterschiedlicher
drucktechnischer Flüssigkeiten beim Durchtritt durch das
poröse Material 22 kommen kann und infolge ein
Iriseffekt auf einem Druckprodukt erzeugt werden kann.
-
Aus
einem Vergleich der 1 und 2 ergibt
sich, dass die Bezeichnungen „erste Dosiereinheit", „zweite
Dosiereinheit" und „dritte Dosiereinheit" separate Dosiereinheiten betreffen
können, dass aber auch nur teilweise voneinander getrennte
(Ausführungsbeispiel mit Trennwand 21) oder auch
nicht getrennte Dosiereinheiten (Ausführung ohne Trennwand 21)
mit umfasst sind. Mit anderen Worten: die Dosiereinheiten sind weniger
durch ihre jeweiligen Behälter als vielmehr durch ihre
separaten Zuleitungen voneinander zu trennen.
-
3 zeigt
eine weitere perspektivische Darstellung von Dosiereinheiten 23a, 23b, 23c usw., welche
wie die Dosiereinheiten 2, 3 in 1 in
lateraler Richtung 5 nebeneinander angeordnet sind und eine
Dosierleiste 24 aus in Reihe angeordneten Dosiereinheiten
bilden. Jede der Dosiereinheiten der Dosierleiste 24 weist
eine separate Zuleitung 25a, 25b, 25c usw.
auf, über welche die drucktechnische Flüssigkeit
bzw. die verschiedenen drucktechnischen Flüssigkeiten zu
den einzelnen Dosiereinheiten zugeleitet werden. Eine solche Dosierleiste 24 kann
bevorzugt im Wesentlichen in lateraler Richtung 5 zur Transportrichtung 4 des
Bedruckstoffs angeordnet sein und bei Verwendung verschiedener Druckfarben zur
Befüllung der einzelnen Dosiereinheiten für die Herstellung
eines Irisdrucks eingesetzt werden. Der Boden 26 der Dosierleiste 24,
bzw. das poröse Material 26 am Boden der Dosierleiste 24,
kann ein- oder mehrstückig ausgeführt sein und
muss für die Herstellung eines Irisdrucks lediglich gewährleisten, dass
ein Vermischen der jeweiligen Druckfarben in lateraler Richtung
ermöglicht wird. Die in 3 dargestellte
Dosierleiste 24 ist somit für die Herstellung eines
eindimensionalen Irisdrucks von Vorteil.
-
In
der perspektivischen Darstellung der 4 ist gezeigt,
dass mehrere Dosierleisten 27a, 27b, 27c usw.
in Transportrichtung aufeinanderfolgend angeordnet vorgesehen sein
können, wodurch sich anstelle der linearen Anordnung der
Dosiereinheiten in 3 eine flächige oder
matrixartige Anordnung von Dosiereinheiten ergibt. Die in 4 gezeigte
Vorrichtung wird bevorzugt bei der Herstellung von zweidimensionalen
Irisdrucken eingesetzt. Hierzu ist es erforderlich, die Dosierleisten 27a, 27b, 27c usw. derart – bevorzugt
nebeneinander – zueinander anzuordnen, dass ein Vermischen
von drucktechnischen Flüssigkeiten, insbesondere von verschiedenen
Druckfarben, in Transportrichtung bzw. in Verarbeitungsrichtung
oder Druckrichtung ermöglicht wird. Dies kann z. B. durch
benachbartes Anordnen der einzelnen Dosierleisten erfolgen. Die
einzelnen Dosiereinheiten in 4 sind wiederum
wie die einzelnen Dosiereinheiten der 1 bis 3 mit
separaten Zuleitungen versehen, sodass jede einzelne Dosiereinheit
mit einer gewünschten drucktechnischen Flüssigkeit
beaufschlagt werden kann und dass ferner jede einzelne Dosiereinheit,
z. B. über den jeweiligen Druck der zugeleiteten drucktechnischen
Flüssigkeit, einzeln ansteuerbar ist (insgesamt ist somit eine
zonale Ansteuerung möglich). Es kann auch vorgesehen sein,
eine einzige poröse Bodenfläche unter der matrixartigen
Anordnung von Zuleitungen vorzusehen.
-
5 ist
zu entnehmen, dass es beim Durchtritt der drucktechnischen Flüssigkeit
durch den Boden 26 aus porösem Material zu einem
Vermischen der jeweiligen drucktechnischen Flüssigkeiten im Übergangsbereich
zwischen zwei Dosiereinheiten 25a, 25b, 25c usw.
kommt, wodurch auf dem Druckprodukt 28 ein Iriseffekt in
lateraler Richtung 5 erzeugt werden kann.
-
6 zeigt
ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel, wobei die
Dosierleiste 24 komplett aus einem porösen Material
gefertigt ist. Die Dosierleiste 24 weist im Bereich jeder
Dosiereinheit eine jeweilige Vertiefung, insbesondere eine Bohrung 29 in dem
porösen Material 26 auf, wobei die Bohrungen 29 die
jeweiligen Behälter 30 der Dosiereinheiten bilden.
Die Behälter 30 sind mit Verschlüssen 31 verschlossen,
welche jeweils eine Verbindung zur jeweiligen Zuleitung 32 vorsehen.
Auf diese Weise ist jeder Behälter 30 über
die korrespondierende Zuleitung 32 mit einer drucktechnischen
Flüssigkeit befüllbar, wobei insbesondere der
Druck in dem Behälter 30 steuerbar ist. Bei genügend
hohem Druck kommt es zu einem Durchtreten der drucktechnischen Flüssigkeit
durch das poröse Material 26 und bei Verwendung
verschiedener drucktechnischer Flüssigkeiten, insbesondere
verschiedener Druckfarben, zu einem Durchmischen in den Übergangsbereichen
zwischen zwei benachbarten Dosiereinheiten. Dieser Effekt kann wiederum
bei der Herstellung von Irisdrucken verwendet werden. Seitenflächen
der Dosierleiste 24, aus welchen keine drucktechnische
Flüssigkeit austreten soll, können in erforderlicher
Art und Weise verschlossen, z. B. versiegelt werden.
-
In
den 7a und 7b ist
schematisch dargestellt, dass der jeweilige Boden 10 einer
Dosiereinheit neben der in 1 dargestellten
ebenen Ausführungsform auch eine Krümmung aufweisen
kann. Der in 7a gezeigte Boden weist eine
konvexe Krümmung, der in 7b gezeigte
Boden eine konkave Krümmung auf. Durch eine konvexe Krümmung kann
der Wirkbereich zu einer im Bereich des jeweiligen Bodens angeordneten
Walze verringert und durch die Verwendung eines konkaven Bodens
vergrößert werden. Die Bodenflächen der
Dosiereinheiten werden, unabhängig von ihrer jeweiligen
Formgebung, bevorzugt in geringem Abstand zu einer Walze angeordnet.
-
In 8 ist
eine Druckmaschine 33 mit einem Druckwerk 34 dargestellt,
wobei ein Bedruckstoff 28 mit einem Irisdruck versehen
werden soll. Das Druckwerk 34 weist eine Farbdosierwalze 35, eine
Farbauftragwalze 36, einen Druckformzylinder 37,
einen Übertragungszylinder 38 und einen Gegendruckzylinder 39 auf.
An die Umfangsoberfläche der Farbdosierwalze 35 sind
mehrere, vorzugsweise weiche Rollen 40a, 40b, 40c usw.
angeordnet, welchen ihrerseits Dosierleisten 27a, 27b, 27c usw. – in
geringem Abstand – zugeordnet sind. Eine Steuerungseinheit 16 steuert
eine Pumpe 41 (oder eine Anzahl von Pumpen), welche den
Transport jeweiliger drucktechnischer Flüssigkeiten zu
den Dosiereinheiten der Dosierleisten bei gewünschtem Druck
ermöglicht/ermöglichen. Weiterhin ist an der Umfangsoberfläche der
Farbdosierwalze 35 eine Reiterwalze 42 mit einer daran
angestellten Rakel 43 vorgesehen. Alternativ hierzu kann
die Rakel 43 auch direkt an die Umfangsoberfläche
der Farbdosierwalze 35 angestellt sein. Die Farbdosierwalze 35 ist
bevorzugt als eine Rasterwalze, d. h. als eine Walze mit einer strukturierten Oberfläche,
ausgebildet.
-
Ein
eindimensionaler Iriseffekt, d. h. ein Iriseffekt in lateraler Richtung 5 zur
Transportrichtung 4 des Bedruckstoffs 28, wird
durch die Vermischung der jeweiligen drucktechnischen Flüssigkeiten
in lateraler Richtung innerhalb der Dosierleisten 27a, 27b, 27c usw.
erreicht. Ein darüber hinaus gehender Iriseffekt wird durch
die Vermischung der jeweiligen drucktechnischen Flüssigkeiten
in Transportrichtung 4 bzw. in Umfangsrichtung der Farbdosierwalze 35 erreicht,
wodurch insgesamt ein zweidimensionaler Iriseffekt erzielt wird.
Durch ein An- und Abstellen der jeweiligen Rollen 40a, 40b, 40c usw.
(z. B. mittels Piezosteller) oder durch ein An- und Abschalten des Drucks
an den jeweiligen Dosierleisten kann erreicht werden, dass aufeinanderfolgende
Näpfchen der Farbdosierwalze 35 mit unterschiedlichen
drucktechnischen Flüssigkeiten gefüllt werden.
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Erste
Dosiereinheit
- 3
- Zweite
Dosiereinheit
- 4
- Transportrichtung
- 5
- Laterale
Richtung
- 6,
7
- Behälter
- 8,
9
- Zuleitungen
- 10,
11
- Boden/poröses
Material
- 12,
13
- Durchlassöffnungen/Poren
- 14,
15
- Drucktechnische
Flüssigkeit
- 16
- Störungseinheit
- 17
- Dritte
Dosiereinheit
- 18
- Durchlassöffnungen/Poren
- 19
- Poröses
Material
- 20
- Behälter
- 21
- Trennwand
- 22
- Boden/poröses
Material
- 23a,
23b, 23c usw.
- Dosiereinheiten
- 24
- Dosierleiste
- 25a,
25b, 25c usw.
- Zuleitungen
- 25
- Boden/poröses
Material
- 27a,
27b, 27c usw.
- Dosierleisten
- 28
- Druckprodukt/Bedruckstoff
- 29
- Bohrung
- 30
- Behälter
- 31
- Schraubverschluss
- 32
- Zuleitung
- 33
- Druckmaschine
- 34
- Druckwerk
- 35
- Farbdosierwalze
- 36
- Farbauftragswalze
- 37
- Druckformzylinder
- 38
- Übertragungszylinder
- 39
- Gegendruckzylinder
- 40a,
40b, 40c usw.
- Rollen
- 41
- Pumpe/Pumpen
- 42
- Reiterwalze
- 43
- Rakel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19957453
C1 [0002]
- - DE 1943939 U [0003]
- - DE 19859437 A1 [0004]
- - DE 10056749 A1 [0005, 0006]
- - JP 2001-113676 A [0006]
- - DE 485900 [0007]