DE102008023335A1 - Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu entwickeln, bei der die Kollisionsgefahr des Bogens mit einem Maschinenteil vermindert ist. Die Erfindung besteht darin, dass bei einer Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine, mit einem Greifersystem (25, 26) zum Halten des Bogens (17) an einem Bogenrand, mit mindestens zwei jeweils entlang einer Trennfuge (38-40, 52-54) separierten Leitplatten (33, 36, 37) zum Führen des Bogens (17) entlang einer gewünschten Bahn und mit einer pneumatischen Anordnung zum Erzeugen eines Tragluftpolsters zwischen dem Bogen (17) und den Leitplatten (33, 36, 37), bestehend aus mindestens einer Luftversorgung (30, 47, 49) und Luftdurchtrittsöffnungen (34) in mindestens einer Leitplatte (30, 36, 37), die Luftdurchtrittsöffnungen (34) entlang der Trennfuge (38-40, 52-54) angeordnet sind.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine, insbesondere in einer großformatigen Bogendruckmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
• Bei Druckmaschinen in Reihenbauweise ist es bekannt, Bogen von einem Druckwerk zum nächsten Druckwerk mittels einer Übertragungstrommel zu fördern. Am Trommelkörper der Übertragungstrommel ist mindestens ein Greifersystem angeordnet, mit dem ein Bogen während des Förderns am vorlaufenden Bogenrand gehalten wird. Zur Führung des Bogens entlang einer gewünschten Bahn ist mindestens eine Leitplatte vorgesehen. Mit einer Blasluft- oder Saugvorrichtung wird zwischen der Leitplatte und dem Bogen ein Tragluftpolster aufgebaut, so dass es zu keiner Kollision des Bogens mit der Leitplatte und dem Trommelkörper oder Anbauten am Trommelkörper kommt. Das Tragluftpolster kann gesteuert oder geregelt werden, wozu laufend der Abstand des Bogens von der Leitplatte gemessen wird. Bei großformatigen Bogendruckmaschinen werden aus Gründen der besseren Handhabbarkeit entlang der gewünschten Bahn mehrere Leitplatten angeordnet, wobei jede Trennfuge zwischen zwei Platten in einer Leitebene eine Unstetigkeitsstelle bildet. Die Trennfuge ist nachteilig bei der Ausbildung eines homogenen strömungsdynamischen Tragluftpolsters und bildet eine potentielle Gefahr einer Berührung des Bogens mit dem Leitblech, wenn nichtausregelbare Störkräfte wirken.
• Eine Bogenleiteinrichtung nach der DE 199 14 178 A1 enthält drei gelenkig miteinander verbundene Leitbleche, wobei die Trennfugen senkrecht zur Bogenlaufrichtung liegen. In den Leitblechen sind jeweils mehrere Venturidüsenreihen mit einem Abstand zu den Trennfugen ausgebildet. Die Düsenreihen erstrecken sich über die gesamte Formatbreite.
• In der DE 295 01 537 U1 ist eine aus Modulen zusammengesetzte Bogenleiteinrichtung beschrieben. Jedes Modul besteht aus einem Luftversorgungskasten mit Ventilatoren und aus einem Leitblech mit eingestanzten Düsen. Trennfugen zwischen den Modulen verlaufen in und senkrecht zur Bogenlaufrichtung. Die in Reihen angeordneten Düsen liegen mit einem Abstand zu den Trennfugen mit Blasrichtung senkrecht zur Bogenlaufrichtung. Die Flächenbelegungsdichte der Düsen nimmt zu den Seitenrändern eines zu fördernden Bogens hinab.
• Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine zu entwickeln, bei der die Kollisionsgefahr des Bogens mit einem Maschinenteil vermindert ist.
• Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
• Gemäß der Erfindung werden entlang einer gewünschten Bogenführungsbahn mehrere Leitplatten vorgesehen, die für eine pneumatische Bogenführung Luftdurchtrittsöffnungen für Blas- und/oder Saugluft entlang einer Trennfuge zwischen den Leitplatten aufweisen. Damit tritt die Blas- oder Saugluft in der Trennfuge oder in unmittelbarer Nähe zur Trennfuge durch die Luftdurchtrittsöffnungen. Ein Bogen erhält im Bereich der Trennfugen eine exzellente Tragwirkung, so dass der Bogen nicht mit einer Kante der die Trennfuge bildenden Leitplatten in Berührung kommt. Die Trennfuge hat keine störende Funktion bei der Ausbildung eines homogenen Tragluftpolsters, weil die Unstetigkeit der Trennfuge durch den Luftdurchtritt in oder nahe bei der Trennfuge egalisiert ist. Der Bogen wird über die Trennfuge bzw. Leitplattenkanten hinweg gehoben.
• Eine besonders vorteilhafte Variante ergibt sich bei einer Anordnung von drei Leitplatten, deren Trennfugen in Bogenlaufrichtung liegen und bei der nur die in der Mitte angeordnete Leitplatte Düsen mit einer Blasrichtung quer zur Bogenlaufrichtung aufweist. In oder in unmittelbarer Nähe der Trennfugen ist jeweils eine Düsenreihe an der mittleren Leitplatte ausgebildet, wobei die außen liegenden Leitplatten in der Fläche keine Düsen aufweisen. Bei der Verwendung von drei Leitblechen mit Trennfugen in Bogenlaufrichtung ergibt sich die Möglichkeit, Düsen durch Umformen an den Blechrändern auszubilden.
• Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden, es zeigen:
• 1: ein Schema zweier Druckwerke einer Bogendruckmaschine und einer Übertragungstrommel,
• 2: eine isometrische Ansicht von vier Leitplatten,
• 3: ein Schema zur Erzeugung eines Tragluftpolsters, und
• 4: eine Anordnung mit vier Leitplatten und drei Trennfugen.
• 1 zeigt ein Schema von zwei Druckwerken 1, 2 einer Bogendruckmaschine. Die Druckwerke 1, 2 enthalten jeweils einen Druckzylinder 3, 4, einen Übertragungszylinder 5, 6, einen Plattenzylinder 7, 8, ein Farbwerk 9, 10 und ein Feuchtwerk 11, 12. Dem Druckzylinder 3 sind eine Speichertrommel 13 und eine Wendetrommel 14 zugeordnet. Zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Druckzylinder 4 ist eine Übertragungstrommel 15 angeordnet. Die Zylinder 3–8 und die Trommeln 13–15 sind in einem gemeinsamen Zahnräderzug in Richtung der Pfeile 16 angetrieben. Zum Fördern eines Bogens 17 sind die Druckzylinder 3, 4 und die Trommeln 13–15 mit Greifersystemen 18–28 ausgestattet. Entlang des Förderweges sind unterhalb der Trommeln 13, 14 und unterhalb der Übertragungstrommel 15 Blasvorrichtungen 29, 30 mit Ventilatoren 29.1, 29.2, 30.1–30.4 vorgesehen.
• Auf der Speichertrommel 13 wird ein Bogen 17 mit dem Greifersystem 18 bzw. 19 am vorderen Bogenrand gehalten. Der hintere Bogenrand wird mittels der Sauggreifersysteme 20, 21 auf der Mantelfläche der Speichertrommel 13 fixiert. Der mit einem Vierfarbenaufdruck 31 versehene Bogen 17 wird von dem Zangengreifersystem 22 der Wendetrommel 14 am hinteren Bogenrand übernommen und einem Greifersystem 23, 24 des Druckzylinders 3 zugeführt. Im Spalt zwischen dem Druckzylinder 3 und dem Übertragungszylinder 5 erhält der Bogen 17 einen ersten Aufdruck 32 auf der Bogenrückseite. Danach wird der Bogen 17 am vorderen Bogenrand an ein Greifersystem 25, 26 der Übertragungstrommel 15 übergeben. Beim Fördern mit der Übertragungstrommel 15 ist der Bogen 17 nur am vorderen Bogenrand gehalten und ansonsten pneumatisch geführt. Zum pneumatischen Führen sind unterhalb der Übertragungstrommel 15 Leitplatten 33.1, 33.2 mit Blasluftdüsen 34 angeordnet. Die Leitplatten 33.1, 33.2 folgen der Umlaufkontur der Greifersysteme 25, 26. Ein Bogen 17 wird von der Übertragungstrommel 15 an ein Greifersystem 27, 28 des Druckzylinders 4 übergeben. Im Spalt zwischen dem Druckzylinder 4 und dem Übertragungszylinder 6 erhält der Bogen 17 einen zweiten Aufdruck 34 auf der Rückseite.
• Bei Druckmaschinen, mit denen Bogen in einem Format größer als ein Meter bedruckt werden, sind senkrecht zur Bogenlaufrichtung 35 mehrere Leitplatten 36, 33.1 bzw. 33.2, 37 nebeneinander vorgesehen, was in 2 in isometrischer Ansicht näher gezeigt ist. Zwischen den Leitplatten 33–36 bestehen Trennfugen 38–40. Die Trennfugen 38, 39 liegen in Bogenlaufrichtung 35. Die Trennfuge 40 zwischen den Leitplatten 33.1, 33.2 verläuft senkrecht zur Bogenlaufrichtung 35. Die außen liegenden Leitplatten 36, 37 haben eine geschlossene Oberfläche und sind durch Stege 41 unterstützt. In den mittig liegenden Leitplatten 33.1, 33.2 sind Spuren 42–46 mit Blasluftdüsen 34 parallel zur Bogenlaufrichtung 35 angeordnet. Die Spuren 42, 43 liegen am äußersten Rand der Leitplatten 33.1, 33.2 in nächster Umgebung zu den Trennfugen 38, 39. Der Abstand a der Spuren 42, 43 ist geringer als die kleinste Formatbreite eines zu fördernden Bogens 17. Die Spur 46 liegt in seitlicher Richtung auf Höhe einer Symmetrieebene, die einen zu fördernden Bogen 17 längsteilt. Die Spuren 44, 45 liegen mit einem Abstand b < a symmetrisch zur Spur 46. Unter den Leitplatten 33.1, 33.2 sind Luftverteilerkästen 47 und die Ventilatoren 30 angeordnet.
• Während des Förderns eines Bogens 17 werden die Ventilatoren 30 in Betrieb gesetzt. Aus den Blasluftdüsen 34 in den Spuren 42–46 treten nach außen gerichtete Blasluftströme 48 auf. In der Spur 46 befinden sich Düsen 34, die von der Symmetrieebene ausgehend entgegengesetzt gerichtete Blasluftströme 48 erzeugen. Die Blasluftströme 48 bilden zwischen dem Bogen 17 und den Oberflächen der Leitplatten 33, 36, 37 ein Tragluftpolster. Aus den Düsen 34 in der Umgebung der Trennfugen 38, 39 treten Blasluftströme 48, die die Trennfugen 38, 39 auch dann überbrücken, wenn die Leitebenen der Leitplatten 33, 36, 37 einen geringen montagebedingten Versatz aufweisen. Eine Kollision des Bogens 17 mit den Kanten der Leitplatten 33, 36, 37, welche den Trennfugen 38, 39 zugewandt liegen, wird vermieden.
• In 3 ist ein Ausführungsbeispiel mit drei nebeneinander angeordneten Leitplatten 33, 36, 37 gezeigt. An den in Bogenlaufrichtung 35 liegenden Trennfugen 38, 39 sind Schlitzdüsen 34.1, 34.2 durch partielles Abkanten jeweils am Rand der außen liegenden Leitplatten 36, 37 erzeugt. Unter der mittleren Leitplatte 33 sitzt ein Luftverteilkasten 47 mit einer Luftzuführung 49 von einem Gebläse 30. Seitlich am Kasten 47 liegen den Düsen 34.1, 34.2 zugeordnete Auströmöffnungen 50.1, 50.2. In der Leitplatte 33 befinden sich in Reihen angeordnete Schlitzdüsen 34.3, 34.4. Beim Fördern eines Bogens 17 erzeugt das Gebläse 30 in dem Kasten 47 einen Überdruck, so dass Luft aus den Öffnungen 50 in Richtung der Düsen 34.1, 34.2 und aus den Düsen 34.3, 34.4 austritt. Die aus den Düsen 34 austretenden Blasluftströme 48 bilden ein Luftpolster, welches den Bogen 17 in einem Abstand h zu den Oberflächen der Leitplatten 33, 36, 37 hält. Die direkt im Bereich der Trennfugen 38, 39 austretenden Blasluftströme 48 verhindern ein Kontakt des Bogens 17 mit Kanten 51.1–51.4 an den Leitplatten 33, 36, 37.
• Bei einer Variante nach 4 sind vier Leitplatten 33.3, 33.4, 36, 37 nebeneinander angeordnet. Die Leitplatten 33.3, 33.4, 36, 37 sind an Trennfugen 52–53 gepaart, die parallel zur Bogenlaufrichtung 35 liegen. Die Trennfuge 52 liegt in Bogenmitte. Die Trennfugen 53, 54 liegen symmetrisch zur Trennfuge 52 in einem Abstand a kleiner als die Breite b eines Bogens 17 im Minimalformat. An den Trennfugen 52–54 sind Schlitzdüsen 34.1–34.3 durch Trenn- und Abkantvorgänge ausgebildet. An dem der Trennfuge 52 zugewandten Rändern der Leitplatten 33.3, 33.4 sind Zungen 55 ausgebildet, die aus der Leitfläche der Leitplatten 33.3, 33.4 abgebogen sind. Die Zungen 55 greifen wechselseitig ineinander, so dass Düsen 34.1 für in entgegengesetzte Richtung weisende Blasluftströme 48 entstehen. Die aus den Düsen 34.1–34.3 austretenden Blasluftströme 48 halten den Bogen 17 auf Abstand von der Oberfläche der Leitplatten 33.3, 33.4, 36, 37, so dass es zu keinem Kontakt mit Kanten kommt, die im Bereich der Trennfugen 34 an den Rändern der Leitplatten 33.3, 33.4, 36, 37 vorhanden sind.

1, 2

Druckwerk

3, 4

Druckzylinder

5, 6

Übertragungszylinder

7, 8

Plattenzylinder

9, 10

Farbwerk

11, 12

Feuchtwerk

13

Speichertrommel

14

Wendetrommel

15

Übertragungstrommel

16

Pfeil

17

Bogen

18–28

Greifersystem

29, 30

Ventilator

31, 32

Aufdruck

33

Leitplatte

34

Blasluftdüse

35

Bogenlaufrichtung

36, 37

Leitplatte

38–40

Trennfuge

41

Steg

42–46

Spur

47

Luftverteilerkasten

48

Blasluftstrom

49

Luftzuführung

50

Ausströmöffnung

51

Kante

52–54

Trennfuge

55

Zunge

• ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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• Zitierte Patentliteratur
• - DE 19914178 A1 [0003]
• - DE 29501537 U1 [0004]

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Fördern eines Bogens in einer drucktechnischen Maschine, mit einem Greifersystem (25, 26) zum Halten des Bogens (17) an einem Bogenrand, mit mindestens zwei jeweils entlang einer Trennfuge (38–40, 52–54) separierten Leitplatten (33, 36, 37) zum Führen des Bogens (17) entlang einer gewünschten Bahn, und mit einer pneumatischen Anordnung zum Erzeugen eines Tragluftpolsters zwischen dem Bogen (17) und den Leitplatten (33, 36, 37), bestehend aus mindestens einer Luftversorgung (30, 47, 49) und Luftdurchtrittsöffnungen (34) in mindestens einer Leitplatte (30, 36, 37), dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchtrittsöffnungen (34) entlang der Trennfuge (38–40, 52–54) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass quer zur Förderrichtung (35) des Bogens (17) drei dem Bahnverlauf angepasste Leitplatten (33, 36, 37) vorgesehen sind, wobei die Trennfugen (38, 39, 52–54) in Förderrichtung (35) liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die entlang der Trennfugen (38, 39) angeordneten Luftdurchtrittsöffnungen (34) in der mittigen Leitplatte (33) eingebracht sind, wobei die Blasrichtung der aus den Öffnungen tretenden Luft (48) jeweils quer zur Förderrichtung (35) in Richtung der außen liegenden Leitplatte (36, 37) weist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchtrittsöffnungen (34) durch Umformen am Rand der außen liegenden Leitplatten (36, 37) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittig angeordnete Leitplatte (33) mehrere in Förderrichtung (35) liegende Spuren (42–46) von Luftdurchtrittsöffnungen (34) aufweist, wobei die Spuren (42–46) symmetrisch zur Mittellinie der Leitplatte (33) liegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die außen liegenden Leitplatten (36, 37) geschlossene Leitebenen bilden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Trennfugen (38, 39) geringer als die Breite (b) eines Bogens (17) ist.