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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abwickeln
und zum Speichern von bahnförmigem Material.
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Um
bahnverarbeitende Maschinen in ausreichender Menge mit bahnförmigen
Material zu versorgen, ist es häufig notwendig, einen leer
werdenden, ersten Wickel durch einen neuen, zweiten Wickel zu ersetzen und
das Bahnende des alten, leer werdenden Wickels mit dem Bahnanfang
des vollen bzw. neuen Wickels zu verbinden. Unter bahnförmigem
Material kann in diesem Zusammenhang auch schlauchförmiges
Material verstanden werden, das auf einem Wickel aufgewickelt ist.
Damit die bahnverarbeitende Maschine bei diesem Wickelwechselprozess
nicht temporär abgeschaltet werden muss, sind Bahnspeichervorrichtungen
bekannt, die die bahnverarbeitende Maschine während des
Wickelwechsels weiter mit bahnförmigem Material versorgen, welches
in den Bahnspeichervorrichtungen bevorratet bzw. gespeichert ist.
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Die
Patentanmeldung
EP 0 169 476 zeigt
eine Vorrichtung zur Durchführung eines Rollenwechsels
an einer bahnverarbeitenden Maschine. Die Bahnspeichervorrichtung
umfasst einen angetriebenen Schlitten, welcher von einer Steuervorrichtung
ansteuerbar ist und welcher – über seine Position – bahnförmiges
Material in die Speichervorrichtung einzieht oder freigibt. Durch
das Signal einer Bahnspannungsmessvorrichtung wird die Position
des Schlittens der Bahnspeichervorrichtung derart gesteuert, dass
die Bahnspannung – innerhalb enger Toleranzen – in
der ganzen Abwickelvorrichtung konstant bleibt.
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Zu
diesem Zweck muss ein Bahnspannungswert gefunden werden, der eine
korrekte Arbeit aller Vorrichtungsbestandteile erlaubt und damit
einen reibungslosen Bahnwechsel ermöglicht. Der resultierende Bahnspannungswert
ist damit das Ergebnis eines Kompromisses zwischen verschiedenen
Anforderungen.
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So
kann eine mangelhafte Verbindung der beiden Bahnen zustande kommen
oder die Verbindung kann aufreißen, wenn dieser Bahnspannungswert
an der Verbindungsstelle zum Verbindungszeitpunkt zu hoch ist.
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Wenn
die Abwickelvorrichtung mit einem Messer zum Schneiden der alten
Bahn ausgestattet ist, führt demgegenüber eine
zu niedrige Bahnspannung zu einem unsauberen oder unvollständigen
Schnitt.
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Das
Unterschreiten einer Mindestbahnspannung kann auch zum „Verlaufen” der
Bahn, das heißt zum Ablaufen der Bahn von den Führungswalzen
führen. Oft finden sich die meisten Bahnführungsrollen
und die kompliziertesten Bahnführungswege in der Bahnspeichervorrichtung.
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Insbesondere
falls die oder der ablaufende Bahnwickel nicht individuell angetrieben
wird, wird im Bereich des Bahnwickels nach der Verbindung eine hohe
Bahnspannung zur Beschleunigung des Wickels benötigt. Wenn
die Bahnspannung zu diesem Zeitpunkt niedrig ist, steigt die Beschleunigungszeit,
was entweder zum Leerlaufen der Speichervorrichtung und damit dann
doch zu einer Produktionsunterbrechung führt oder durch
einen teuren, noch größeren Bahnspeicher notwendig
macht.
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Überhaupt
richtet sich der Bedarf der Bahnspeichervorrichtung an Bahnspannung
nach ihrem augenblicklichen Bahnbedarf und damit nach ihrem Füllstand
und dem Bedarf der nachfolgenden bahnbearbeitenden Maschine und
nicht nach dem gleichzeitigen Bedarf der anderen Bestandteile der
Abwickelvorrichtung. Eine Nichtbeachtung dieser Maxime kann wiederum
zum Leerlaufen der Speichervorrichtung führen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Abwickeln von bahnförmigen Material
vorzuschlagen, welche die vorgenannten Nachteile beseitigt oder
zumindest mindert.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils der Ansprüche 1
und 8 gelöst.
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Ein
Bahnspannungsgradient wird in den Verlauf der Bahn zwischen dem
Wickel, von dem das bahnförmige Material abläuft
und der Speichervorrichtung eingeprägt. Mit der Einprägung
eines Bahnspannungsgradienten ist eine aktive Maßnahme
gemeint, die durch die Beaufschlagung der Bahn mit einer Kraft und/oder einem
Drehmoment vorgenommen wird. Die betreffende Kraft oder das betreffende
Drehmoment muss jedoch in Bahnlaufrichtung wirken. Zu diesem Thema
werden später noch weitere Ausführungen gemacht.
Das eher zufällige Entstehen eines Bahnspannungsgradienten
durch ein schwergängiges Leitwalzenlager oder dergleichen
ist nicht gemeint.
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Eine
Kraft kann beispielsweise mit einem Hubkolbenzylinder ausgeübt
werden. Dieser kann einen Besen oder eine Bürste oder auch
einen an seiner Wirkfläche flachen, vorzugsweise großflächigen
Körper gegen die Bahn anstellen und diese so bremsen. Vorteilhaft
ist eine Gegenlage auf der anderen Seite der Bahn.
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Vorteilhaft
sind jedoch insbesondere angetriebene und/oder gebremste Walzen.
Gebremste Walzen können die Bahn bremsen, angetriebene
Walzen können sie auch beschleunigen. Als Gegenlage finden
hier oft Gegenwalzen Verwendung. Oft ist die eine Walze mit einer
weicheren zum Beispiel gummierten und eine andere Walze mit einer
harten Oberfläche versehen.
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Die
Erfindung macht sich zunutze, dass durch das Einprägen
von n Bahnspannungsgradienten n + 1 Bereiche unterschiedlicher Bahnspannung
entstehen. Oft lässt sich die Bahnspannung in diesen Bereichen
individuell in einer Weise steuern, die den in dem betreffenden
Bahnführungsabschnitt vorhandenen Vorrichtungsbestandteilen
oder Verfahrensschritten optimal angepasst ist.
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Vorteilhaft
ist es, die Bahnspannung während eines Zeitraumes im Bereich
der Speichervorrichtung konstant zu halten. Dies kann durch Aktoren,
die mit weiteren Pendelwalzen verbunden sind, geschehen. Dies kann
jedoch auch geschehen, indem zumindest ein Teil der Leitwalzen der
Speichervorrichtung mit Aktoren verbunden sind, die ihre Position
verändern. Eine Veränderung der Relativposition
der Walzen der Speichervorrichtung zueinander bewirkt eine Änderung
der gespeicherten Bahnlänge (= Materiallänge).
Eine konstante Bahnspannung in dem Bereich der Speichervorrichtung
kann durch das Ausüben einer konstanten Kraft auf die Bahn
bewirkt werden. Bei Abwickelvorrichtungen, die während
des Bahnverbindungsvorganges keine Bahnspannungsgradienten auf die
Bahn einprägen, ist dies komplizierter, da von der Bahnverbindungsvorrichtung,
dem (teilweise unrunden oder einer Beschleunigung unterliegendem)
Lauf der Wickel, oder dem Schneidvorgang hervorgerufene Bahnspannungsschwankungen
zunächst gemessen und dann ausgeregelt werden müssten.
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Die
Speichervorrichtung kann zumindest einen Kolbenzylinder, der die
Kraft bereitstellt, enthalten.
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Es
ist vorteilhaft, an zumindest einer Stelle des Bahnverlaufs die
Geschwindigkeit der Bahn zu messen. Dabei ist vorteilhafterweise
eine Messvorrichtung im Einlauf- und/oder Auslaufbereich der Materialbahn angebracht,
mit der die Geschwindigkeit der Bahn messbar ist.
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Insbesondere,
wenn ein Mittel zum Einprägen des Bahnspannungsgradienten
als Abzugswalzenpaar realisiert ist, ist die Geschwindigkeitsmessung
mit Hilfe des Abzugswalzenpaares vorteilhaft.
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So
entspricht die Umfangsgeschwindigkeit einer solchen Abzugswalze
aufgrund des Drucks im Abzugsspalt weitgehend der Bahngeschwindigkeit
und kann mit Hilfe eines Drehgebers gemessen werden. Natürlich
sind auch Geschwindigkeitsmessungen direkt an der Bahn oder ggf.
an Registermarken an der Bahn möglich. Es kann aber auch
vorteilhaft sein, eine Geschwindigkeitsmessung erst an der bahnverarbeitenden Maschine
vorzunehmen. An diesen Maschinen ist ohnehin die Bahnverarbeitungsgeschwindigkeit
bekannt. Das Weitermelden der gemessenen Geschwindigkeit an eine
Steuervorrichtung ist aus verschiedenen Gründen vorteilhaft.
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Auch
das Messen der in der Speichervorrichtung während des gesamten
Prozesses vorhandenen Bahnlänge kann zu Vorteilen führen.
Die Messung kann geschehen, indem die Relativposition der in der
Speichervorrichtung vorhandenen Leitwalzen zueinander (z. B. Hub
der Pendelwalzen) überwacht wird. Jedoch kann auch eine
Aufzeichnung der in die Speichervorrichtung zu und ablaufenden Bahnlänge
(= Materialmenge) vorgenommen werden. Dies kann wieder mit denselben
Vorrichtungsbestandteilen geschehen wie die Geschwindigkeitsmessung,
da in den meisten Steuervorrichtungen die Zeit bekannt sein dürfte
und auch die Hardwarevorrausetzungen für Grundrechenoperationen
Standard sein dürften. Jedoch bedarf es einer Einstellung
beziehungsweise Programmierung der Steuervorrichtung, die diese
veranlasst, die gemessenen Größen in sinnvoller
Weise zu nutzen.
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Des
Weiteren dürfte auch in den meisten Einsatzfällen
bekannt oder errechenbar sein, wie viel Bahn die bahnverarbeitende
Maschine in einer Zeiteinheit verbraucht.
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Die
ermittelten Werte der Bahnlänge in der Speichervorrichtung
werden in diesem Zusammenhang Istwerte genannt.
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Sind
die Istwerte der Bahnlänge in der Speichervorrichtung bekannt
und ist die Geschwindigkeit, mit der die Bahn in den Bahnspeicher
läuft, ebenfalls bekannt, kann – insbesondere
bei bekannter Arbeitsgeschwindigkeit der bahnverarbeitenden Maschine – ein
Leerlaufen des Bahnspeichers durch einen Regelungsprozess vermieden
werden. Die vorteilhafteste Maßnahme ist die Steigerung
der Geschwindigkeit der Abwicklung.
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Diese
kann durch eine Steigerung der Geschwindigkeit von Abzugswalzen
zwischen Wickel und Speichervorrichtung, durch eine Beschleunigung
des Wickels durch Drehmoment an der Wickelachse (falls der Wickel
angetrieben ist) oder durch die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen
bewirkt werden:
Wie bereits oben erwähnt ist im Bereich
der Speichervorrichtung in der Regel während des Bahnverbindungsprozesses
eine höhere Bahnspannung vorteilhaft als im Bereich der
Bahnverbindungsvorrichtung und/oder des ablaufenden Wickels. Umgekehrt
ist es natürlich vorteilhaft, wenn die Bahnspannung im
Bereich des Wickelwechsels – für den Klebevorgang
an den beiden Bahnenden – möglichst niedrig ist.
Um diese Situation herbeizuführen wird die Vorrichtung
zum Einprägen eines Bahnspannungsgradienten die Bahn zumindest
teilweise bremsen müssen. Wird die Bremskraft vermindert
oder gar aufgehoben, wird der ablaufende Wickel durch die nun anliegende
erhöhte Bahnspannung in seinem Bereich beschleunigt. Dies
ist nach erfolgter belastbarer Verbindung zwischen den Bahnen vorteilhaft.
Um diesen Prozess zu begünstigen, kann – in Abweichung
von der Ausführungsform mit konstanter Bahnspannung – die
Bahnspannung in einem der Bahnverbindungsvorrichtung nachgelagerten
Bahnspannungsbereich temporär gesteigert werden. So kann
beispielsweise im Bereich der Speichervorrichtung ein Aktor auf
die Bahn wirken, der eine Kraftentfaltungscharakteristik wie eine
Feder hat. Es kann jedoch auch ein Aktor im Bereich der Speichervorrichtung
vorgesehen sein, der eine konstante Kraft ausübt. Ein solcher
Aktor ist zum Beispiel ein Hubkolbenzylinder.
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Die
Bahnspannung kann in dem betreffenden Bahnspannungsbereich während
des Verbindungsprozesses durch verstärkte Druckbeaufschlagung
des Hubkolbens gesteigert werden. Der Hubkolben wirkt in dieser
Zeit wie ein Arbeitsspeicher.
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Vorteilhafterweise
ist eine Messvorrichtung zur Messung der Bahnspannung vorgesehen.
Die Stelle, an der die Geschwindigkeit der Bahn gemessen wird, ist
entweder mit der Stelle, an der die Bahnspannung gemessen wird,
identisch oder der Bahnspannungsgradient wird an einer anderen Stelle
zwischen dem Wickel und der Speichervorrichtung gemessen.
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Es
ist besonders vorteilhaft, dass die in der Bahnspeichervorrichtung
gespeicherte Bahnlänge in der Bahnverbindungsphase gemessen
wird und/oder dass die in der Speichervorrichtung gespeicherte Bahnlänge in
der Bahnverbindungsphase aufgrund der Kenntnis der in der Speichervorrichtung
einlaufenden und auslaufenden Bahnlänge ermittelt wird,
wobei ein Istwert der in der Speichervorrichtung gespeicherten Bahnlänge
ermittelt wird. Dazu ist zumindest eine Messvorrichtung, mit der
die in der Speichervorrichtung gespeicherte Bahnlänge messbar
ist, vorgesehen.
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Es
ist weiter vorteilhaft, wenn die Geschwindigkeit, mit welcher die
Bahn in die Speichervorrichtung einläuft, erhöht
wird, wenn die in der Speichervorrichtung gespeicherte Bahnlänge
sich einem unteren Grenzwert nähert. Damit kann aktiv eine
Volumenänderung des in der Bahnspeichervorrichtung gespeicherten
Bahnvolumens hervorgerufen und geregelt werden. Dabei reicht es
aus, wenn der in der Speichervorrichtung vorhandene Hubkolbenzylinder
eine konstante Kraft gegen die zumindest eine bewegliche Walze (Pendelwalze) der
Bahnspeichervorrichtung ausübt. Ist die Einlaufgeschwindigkeit
des bahnförmigen Materials in die Bahnspeichervorrichtung
höher als die Geschwindigkeit mit der das bahnförmige
Material aus der Speichervorrichtung herausläuft, füllt
sich die Speichervorrichtung weiter mit bahnförmigen Material.
Ist die Einlaufgeschwindigkeit der Materialbahn kleiner als die
Auslaufgeschwindigkeit des bahnförmigen Materials aus der
Speichervorrichtung, so gibt die Speichervorrichtung Bahnmaterial
an die bahnverarbeitende Maschine frei.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Steuervorrichtung vorgesehen, die zumindest mit einer der oben genannten
Messvorrichtungen in Kontakt steht. Vorteilhafterweise steht die Steuervorrichtung
mit allen oben genannten Messvorrichtungen in Kontakt.
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Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus der gegenständlichen
Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
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Die
einzelnen Figuren zeigen:
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1 Eine
Seitenansicht der Vorrichtung zum Abwickeln bahnförmigen
Materials
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2 Eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Abwickeln bahnförmigen
Materials mit einer Bahnspeichervorrichtung
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3 Ein
Diagramm, das den zeitlichen Verlauf der Bahngeschwindigkeit (v über
t) während eines Bahnverbindungsvorganges angibt
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4a Eine
schematische Darstellung des Arbeitsbereiches des Rahmens des Anpressmittels
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4b Eine
schematische Darstellung des Arbeitsbereiches des Rahmens des Anpressmittels
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5 Ein
Diagramm, dass den zeitlichen Verlauf der Bahnspannung (p über
t) während eines Wickelwechselzeitraums angibt.
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6 Ein
Diagramm, das den zeitlichen Verlauf der Bahngeschwindigkeit (v über
t) vor, während und nach eines Bahnverbindungsvorganges
angibt
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1 zeigt
eine Seitenansicht einer vorteilhaften Vorrichtung zum Abwickeln
bahnförmigen Materials, bei der aus darstellerischen Gründen
die dem Beobachter zugewandte Schulter des Maschinengestells, nicht aber
die an dieser Schulter angebrachten Vorrichtungsbestandteile wie
der Wickeltransporthebel
4, weggelassen wurde. Die dem
Beobachter abgewandte Seite des Maschinengestells
39 ist
demzufolge im Hintergrund zu sehen. Die hier gezeigte Vorrichtung
eignet sich sehr gut zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Verfahren. Prinzipiell könnten jedoch beispielsweise auch
Wendewickler wie sie in der
DE
26 19 236 B2 und der
DE 19 66 795 A1 gezeigt sind als Abwickelvorrichtung
Verwendung finden. Diesen Vorrichtungen müsste jedoch eine
Bahnspeichervorrichtung hinzugefügt werden.
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Mit
der in 1 dargestellten Abwickelvorrichtung 1 wird
eine nicht gezeigte bahnverarbeitende Maschine – wie eine
Druckmaschine, eine Schlauchmaschine u. a. für Papier,
Kunststoff oder Kunstoffgewebe (was oft aus Polyolefinen gebildet
wird) oder eine Sack- oder Beutelherstellmaschine, die Säcke
oder Beutel vorzugsweise aus den vorgenannten Materialien herstellt – mit
bahnförmigem Material 5 versorgt. Die auf dem Wickel
befindliche Bahnlänge wird dabei ständig von einem
Sensor 6 gemessen und über eine geeignete Datenleitung
an eine Steuereinheit gesendet. Beim Unterschreiten einer vordefinierten
Bahnrestlänge auf dem Wickel wird dieser mithilfe des Wickeltransporthebels 4 von
einer ersten A auf eine zweite Wickelstelle B verfahren. Sogleich
wird die erste Wickelstelle A mit einem neuen, zweiten Wickel 3 bestückt.
Der zweite Wickel 3 wird mit einer Rollenbremse 7 gebremst
beziehungsweise festgelegt. Die Bremskraft der Rollenbremse 7 ist lediglich
so groß gewählt, dass die unvermeidliche Unwucht
des zweiten Wickels 3 selbigen nicht in Bewegung versetzt.
Der Bahnanfang des zweiten Wickels 3 wird mit einem doppelseitigen
Klebeband 8 versehen.
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Bevor
das restliche bahnförmige Material vom ersten Wickel 2 abgelaufen
ist, wird von einem Register-Sensor 13, über eine
Registermarke, eine Stelle auf dem bahnförmigen Material 5 registriert,
die zu dem Anfang des bahnförmigen Materials des neuen
Wickels 3 passt. Diese Information wird vom Sensor an die Steuereinheit übermittelt.
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Die
Steuereinheit veranlasst, dass die Umlaufgeschwindigkeit des ersten
Wickels 2 durch die Bremsvorrichtung 15 bis auf
ein Minimum – u. U. sogar bis auf Null – abgebremst
wird. Insbesondere bei einer Ausführung der Gesamtvorrichtung
mit einem schwachen oder gar ganz ohne einen eigenen Antriebsmotor
für den ersten Wickel 2 ist es jedoch vorteilhaft,
den Wickel einfach abzubremsen. Hierfür kommen einfache
mechanische Mittel – wie eine mechanische Bremse, die vorzugsweise
auf die Achse 18 des ersten (alten) Wickels 2 wirkt – in
Frage. Mit einer solchen Bremse 15 kann auch die Bahnspannung
zumindest in dem Bereich zwischen erstem Wickel 2 und dem
Abzug 19 gesteuert oder zumindest eingestellt werden.
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An
dieser Stelle sei noch erwähnt, dass ein Wickelwechsel
prinzipiell auch bei voller Maschinengeschwindigkeit erfolgen kann.
In diesem Fall würde keine Bahnspeichervorrichtung benötigt.
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Wenn
der Wickel während eines Zeitraumes langsam läuft,
wird die bahnverarbeitende Maschine von der Bahnspeichervorrichtung 16 versorgt,
damit diese in ihrer normalen Arbeitsgeschwindigkeit weiter arbeiten kann.
Die betreffende Zeitspanne wird TG genannt.
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Zu
erwähnen bleibt noch das dem Wickeltransporthebel 4 zugeordnete
Hebelsystem 34 und der Hubzylinder 37. Diese Bauteile
bilden den Rast- und Bewegungsmechanismus des Wickeltransporthebels.
Sie sind in der Lage, den Transporthebel 4 zu bewegen und
in unterschiedlichen Winkellagen β festzulegen. Das Hebelsystem
umfasst die Einzelhebel 35.
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Jeweils
ein Hubzylinder 37 ist an einer Schulter des Maschinengestells 39 angelenkt.
Mit der Anlenkung 40 wird die Kraft des Hebelsystems auf
den Wickeltransporthebel 4 übertragen.
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Die 2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Abwickelvorrichtung und einer
erfindungsgemäßen Bahnspeichervorrichtung.
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Bahnförmiges
Material wird von einem ersten Wickel 2 über ein
Vorzugswalzenpaar 21 in Richtung des Pfeils 22 abgewickelt.
Alternativ kann der Wickel von einem Motor angetrieben und das Vorzugswalzenpaar 21 durch
eine Bremsvorrichtung ersetzt werden. Das Vorzugswalzenpaar zieht
im Normalbetrieb in der Regel die Bahn mit einer konstanten Arbeitsgeschwindigkeit
VA ab. Hinter den Vorzugwalzen wird das
bahnförmige Material 5 in eine Bahnspeichervorrichtung 16 transportiert.
Die Bahnspeichervorrichtung 16 besteht aus zumindest einer
Pendelwalze 23 und zwei fixen (statischen) Walzen 24, 25.
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Die
Pendelwalze 23 ist beweglich gelagert, so dass sie 23 ihre
relative Lage zu den statischen bzw. fixen Walzen 24, 25 verändern
kann. Aus der relativen Lage der Pendelwalze 23 zu den
statischen Walzen 24, 25 kann die momentan in
der Bahnspeichervorrichtung gespeicherte Bahnlänge mithilfe
einer Steuervorrichtung berechnet werden. Die momentan in der Bahnspeichervorrichtung
vorhandene Bahnlänge wird als Istwert in der Steuervorrichtung
gespeichert.
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Außerdem
umfasst die Bahnspeichervorrichtung 16 einen Kolbenzylinder 26,
mit dem die Lage der Achse der Pendelwalze 23 einstellbar
ist. Im Normalbetrieb wird der Kolbenzylinder eine konstante Kraft
auf die Achse ausüben, was zur Einstellung einer konstanten
Bahnspannung in dem Bahnlaufbereich nach den Vorzugswalzen 21 führt.
Diese Kraft FA wirkt auf die Achse der Pendelwalze 23 entgegen
der Richtung des Pfeils 27. Bei einer maximal gefüllten
Bahnspeichervorrichtung hat die Pendelwalze die Hubhöhe
h. Hinter der Bahnspeichervorrichtung ist eine bahnverarbeitende
Maschine vorgesehen, die von dem Wickel 2 mit bahnförmigem
Material versorgt wird.
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Bahnverarbeitende
Maschinen können beispielsweise Schlauchmaschinen, die
aus bahnförmigem Material Schläuche, herstellen,
Ventilzettelabwickelvorrichtungen für Sackherstellungsmaschinen
oder Druckmaschinen jeglicher Art sein. Zum Transport des bahnförmigen
Materials 5 zu diesen bahnverarbeitenden Maschinen ist
in der Regel ein weiteres Vorzugswalzenpaar 28 vorgesehen.
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Kurz
vor einem Wickelwechsel verlangsamt das Vorzugwalzenpaar 21 – während
des Zeitraums t1 – die Arbeitsgeschwindigkeit
von VA auf eine Wickelwechselgeschwindigkeit
Vmin (3). Gleichzeitig
wird der Wickel 2 durch die Bremse 15 ebenfalls
auf die Geschwindigkeit Vmin abgebremst.
Dabei kann die Geschwindigkeit Vmin auch
gleich Null sein.
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Zur
Messung der Bahngeschwindigkeit ist eine Messvorrichtung 30 vorgesehen.
Diese Bahngeschwindigkeitsmessvorrichtung 30 kann an verschiedenen
Positionen in der Abwickelvorrichtung 1 angebracht sein.
Die momentane Bahngeschwindigkeit wird von der Bahngeschwindigkeitsmessvorrichtung 30 über
geeignete Datenleitungen an eine Steuereinrichtung gesendet.
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Vor
dem Wickelwechsel veranlasst die Speichervorrichtung, dass die Bahnspeichervorrichtung
(16) mit einer genügenden Länge an bahnförmigen
Material 5 gefüllt wird. Eine genügende
Bahnlänge bedeutet in diesem Fall, dass sich genügend
bahnförmiges Material 5 in der Speichervorrichtung 16 befindet,
so dass die bahnverarbeitende Maschine während des Wickelwechselvorganges
mit ausreichend bahnförmigem Material 5 versorgt
werden kann. Vorteilhafterweise werden auch gerade genügende
Bahnlängen – also Mengen an bahnförmigem
Material – gespeichert werden. Zu diesem Zweck wird der
Materialbedarf der bahnverarbeitenden Maschine pro Zeiteinheit,
die voreingestellten Abwickelgeschwindigkeiten der Abwickelvorrichtung
sowie die Dauer des gesamten Wickelverbindungs- beziehungsweise
Austauschprozesses miteinander in Beziehung gesetzt und die in der
Speichervorrichtung während dieser Zeit (bis die Abwickelvorrichtung wieder
die Abzugsgeschwindigkeit der bahnverarbeitenden Maschine erreicht)
rechnerisch und oder empirisch ermittelt. Die entsprechende Bahnlänge
wird vorteilhafterweise gespeichert, indem die Abwickelvorrichtung
in einem Zeitraum vor dem Wechselvorgang schneller arbeitet als
die bahnverarbeitenden Maschine Bahn abzieht.
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Vorteilhaft
ist auch, geringfügig größere Bahnlängen
zu speichern um Sicherheitsreserven zu haben.
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Zur
Messung der Bahngeschwindigkeit ist eine Messvorrichtung 30 vorgesehen.
Diese Bahngeschwindigkeitsmessvorrichtung 30 kann an verschiedenen
Positionen in der Abwickelvorrichtung 1 angebracht sein.
Die momentane Bahngeschwindigkeit wird von der Bahngeschwindigkeitsmessvorrichtung 30 über
eine geeignete Datenleitung an die Steuereinrichtung gesendet.
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Das
Vorzugwalzenpaar 21 kann durch seine Bremswirkung einen
Bahnspannungsgradienten hervorrufen. So wird die Bahnspannung in
dem Abschnitt zwischen dem Wickel 2 und dem Abzugswalzenpaar 21 bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel von
dem positiven Drehmoment der Abzugswalzen und dem negativen Drehmoment
(Bremswirkung) der Bremse 15 des Wickels bestimmt. In dem
Bereich hinter dem Abzugswalzenpaar 21 ist die vorerwähnte
Kraftwirkung des Hubkolbenzylinders 26 auf die Achse der
Pendelwalze maßgeblich (solange diese Kraft keine Beschleunigung
der Abzugsgeschwindigkeit bewirkt). Während des Zeitraumes
t2 wird die bahnverarbeitende Maschine lediglich
von der Speichervorrichtung 16 mit bahnförmigem
Material 5 versorgt, wenn die Bahngeschwindigkeit vor dem
Abzugswalzenpaar gleich Null ist.
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Beim
Entleeren der Speichervorrichtung 16 bewegt sich die Pendelwalze 23 in
Richtung des Pfeils 27. Die Hubhöhe h der Pendelwalze 23 verringert
sich. Dadurch wird die Bahnlänge des in der Bahnspeichervorrichtung 16 gespeicherten
bahnförmigen Materials 5 (= Materialmenge) reduziert.
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Für
den Wickelwechselvorgang umfasst die Abwickelvorrichtung 1 eine
Bahntrennvorrichtung 29. Diese Bahntrennvorrichtung 29 umfasst
ein Messer 11 mit welchem das bahnförmige Material 5 vom
ersten Wickel 2 abgetrennt werden kann, bevor das Bahnende
des ersten Wickels – hier mit einer Klebestelle 8 – mit
dem Bahnanfang des zweiten Wickels verbunden werden kann.
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Nach
der Verbindung des Endes der ersten Bahn 38 mit der zweiten
Bahn kann der zweite Wickel 3 zunächst an der
ersten Abwickelstelle A bleiben.
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Der
neue Wickel 3 wird durch das Vorzugswalzenpaar 21 wieder
bis auf die Arbeitsgeschwindigkeit VA beschleunigt,
wobei die verschiedenen Bremsvorrichtungen 15, 7,
die auf den Wickel wirken könnten, gelöst sind.
In der 3 wird der Zeitraum, in dem diese Beschleunigung
stattfindet mit t3 bezeichnet. In diesem
Fall vermitteln die Vorzugswalzen 21 dem Wickel über
die Bahn die für seine Beschleunigung notwendige Kraft. Bis
der zweite Wickel 3 – im Zeitraum t3 – die
Arbeitsgeschwindigkeit VA erreicht hat,
wird die bahnverarbeitende Maschine weiter aus der Bahnspeichervorrichtung
mit bahnförmigem Material versorgt.
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Durch
die Kraft FA, die der Kolbenzylinder 26 auf
die Achse der Pendelwalze 23 ausübt, wird diese entgegen
der Richtung des Pfeils 27 auf die maximale Hubhöhe
h bewegt und der Bahnspeicher wird wieder vollständig mit
bahnförmigen Material 5 gefüllt. Während
dieses Zeitraumes t3 kann die Bahnspannung
zwischen den beiden Vorzugwalzenpaaren 21 und 28 also
im Bereich der Bahnspeichervorrichtung sehr niedrig sein.
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Deswegen
ist in einer alternativen Ausführungsform der Hubkolbenzylinder 26 der
Bahnspeichervorrichtung 16 mit einer Stellvorrichtung versehen,
die die Kraft, die der Hubkolbenzylinder 26 auf die Pendelwalze 23 ausübt,
regelt.
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Diese
Stellvorrichtung kann von der Steuervorrichtung angesteuert und
damit der Hubkolbenzylinder mit einer anderen Kraft beaufschlagt
werden. Da der Steuervorrichtung der momentane Istwert der Bahnlänge, die
sich in der Speichervorrichtung 16 befindet, bekannt ist,
kann über die Stellvorrichtung des Hubkolbenzylinders 26 aktiv
die Bahnlänge innerhalb der Bahnspeichervorrichtung 16 gesteuert
werden.
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So
wird beispielsweise während des Beschleunigungszeitraums
t3 des zweiten Wickels 3 die Kraft
des Kolbenzylinders 26 auf die Achse der Pendelwalze 23 größer
sein, als bei der Abbremsphase t1 oder Wickelwechselphase
t2. Eine zu niedrige Bahnspannung und eine
damit verbundene Schlaufenbildung im Bereich zwischen Vorzugwalzenpaar 21 und
Bahnspeichervorrichtung 16 wird so verhindert.
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Das
Vorzugwalzenpaar kann durch seine Bremswirkung einen Bahnspannungsgradienten
hervorrufen. So wird die Bahnspannung in dem Abschnitt zwischen
dem Wickel 2 und dem Abzugswalzenpaar 21, bei dem
in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel von
dem positiven Drehmoment der Abzugswalzen und dem negativen Drehmoment
(Bremswirkung) der Bremse 15 des Wickels bestimmt. In dem
Bereich hinter dem Abzugswalzenpaar 21 ist die vorerwähnte
Kraftwirkung des Hubkolbenzylinders 26 auf die Achse der
Pendelwalze maßgeblich (solange diese Kraft keine Beschleunigung
der Abzugsgeschwindigkeit bewirkt). Während des Zeitraumes
t2 wird die bahnverarbeitende Maschine lediglich
von der Speichervorrichtung 16 mit bahnförmigem
Material 5 versorgt, wenn die Bahngeschwindigkeit vor dem
Abzugswalzenpaar gleich Null ist.
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Beim
Entleeren der Speichervorrichtung 16 bewegt sich die Pendelwalze 23 in
Richtung des Pfeils 27. Die Hubhöhe h der Pendelwalze 23 verringert
sich. Dadurch wird die Bahnlänge des in der Bahnspeichervorrichtung 16 gespeicherten
bahnförmigen Materials 5 (= Materialmenge) reduziert.
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Für
den Wickelwechselvorgang umfasst die Abwickelvorrichtung 1 eine
Bahntrennvorrichtung 29. Diese Bahntrennvorrichtung 29 umfasst
ein Messer 11, mit welchem das bahnförmige Material 5 vom
ersten Wickel 2 abgetrennt werden kann, bevor das Bahnende
des ersten Wickels – in nicht näher beschriebener
Weise – mit dem Bahnanfang des zweiten Wickels verbunden
werden kann.
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Nach
der Verbindung des Endes der ersten Bahn 38 mit der zweiten
Bahn kann der zweite Wickel 3 zunächst an der
ersten Abwickelstelle A bleiben.
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Der
neue Wickel 3 wird durch das Vorzugswalzenpaar 21 wieder
bis auf die Arbeitsgeschwindigkeit VA beschleunigt,
wobei die verschiedenen Bremsvorrichtungen 15, 7,
die auf den Wickel wirken könnten, gelöst sind.
In der 3 wird der Zeitraum, in dem diese Beschleunigung
stattfindet mit t3 bezeichnet. In diesem
Fall vermitteln die Vorzugswalzen 21 dem Wickel über
die Bahn die für seine Beschleunigung notwendige Kraft. Bis
der zweite Wickel 3 – im Zeitraum t3 – die
Arbeitsgeschwindigkeit VA erreicht hat,
wird die bahnverarbeitende Maschine weiter aus der Bahnspeichervorrichtung 16 mit
bahnförmigem Material versorgt.
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Durch
die Kraft FA, die der Kolbenzylinder 26 auf
die Achse der Pendelwalze 23 ausübt, wird diese entgegen
der Richtung des Pfeils 27 auf die maximale Hubhöhe
h bewegt und der Bahnspeicher wird wieder vollständig mit
bahnförmigem Material 5 gefüllt. Während
dieses Zeitraumes t3 kann die Bahnspannung
zwischen den beiden Vorzugwalzenpaaren 21 und 28 also
im Bereich der Bahnspeichervorrichtung sehr niedrig sein.
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Deswegen
ist in einer alternativen Ausführungsform der Hubkolbenzylinder 26 der
Bahnspeichervorrichtung 16 mit einer Stellvorrichtung versehen,
die die Kraft, die der Hubkolbenzylinder 26 auf die Achse
der Pendelwalze 23 ausübt, regelt.
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Diese
Stellvorrichtung kann von der Steuervorrichtung angesteuert und
damit der Hubkolbenzylinder mit einem anderen Kraft beaufschlagt
werden. Da der Steuervorrichtung der momentane Istwert der Bahnlänge,
die sich in der Speichervorrichtung 16 befindet, bekannt
ist, kann über der Stellvorrichtung des Hubkolbenzylinders 26 aktiv
die Bahnlänge innerhalb der Bahnspeichervorrichtung 16 gesteuert
werden.
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So
wird beispielsweise während des Beschleunigungszeitraums
t3 des zweiten Wickels 3 der Druck des
Kolbenzylinders 26 auf die Pendelwalze 23 größer
sein, als bei der Abbremsphase t1 oder Wickelwechselphase
t2. Eine zu niedrige Bahnspannung und eine
damit verbundene Schlaufenbildung im Bereich zwischen Vorzugwalzenpaar 21 und
Bahnspeichervorrichtung 16 wird so verhindert.
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Zur
Verbindung der Bahnenden der Wickel 2 und 3, wird
die Bahnverbindungsvorrichtung 10 über einen Rahmen
bzw. Hebel 9 an den neuen Wickel 3 angestellt.
Als Anpressmittel umfasst die Bahnverbindungsvorrichtung zwei Gummirollen 14,
die über eine Koppelstange 32 miteinander verbunden
sind. Die Koppelstange 32 ist ihrerseits über
das Gelenk 33 drehbar am Rahmen 9 angelenkt.
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Im
vorliegenden Fall benötigt die Bahnverbindungsvorrichtung
neben den Anpressmitteln, die in direktem Kontakt mit der ersten
Bahn stehen und diese gegen den zweiten Wickel anpressen, auch Anstellmittel, die
die Anpressmittel in geeigneter Form gegen die erste Bahn und den
zweiten Wickel anstellen.
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Diese
Anstellmittel umfassen in der Regel zumindest einen Aktor, der die
Kraft für die Anstellbewegung bereitstellt und weitere
Vorrichtungsbestandteile, die die Kraft in die gewünschte
Richtung lenken. Im in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind damit vor allem der Hubzylinder 20 und der Rahmen 9 der
Anstellvorrichtung zuzurechnen.
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Sollten
vorbekannte Bahnverbindungsvorrichtungen Anpress- oder Anstellmittel
aufweisen, dann sind diese nicht zur Anstellung der ersten Bahn
an den zweiten Wickel geeignet oder gedacht.
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Im
Bahnverbindungspunkt C werden bei der Bahnverbindung die passenden
Stellen der (gegeneinander angestellten) Bahnenden des neuen 3 und
alten Wickels 2 über das Klebeband 8 verbunden.
Gleichzeitig wird das Messer der Bahntrennvorrichtung 12 senkrecht
zur Bahnlaufrichtung des bahnförmigen Materials 5 bewegt,
so dass dieses 5 vom alten Wickel 2 abgetrennt
wird. Die bahnverarbeitende Maschine wird nunmehr vom neuen Wickel 3 mit
bahnförmigen Material 5 versorgt.
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Der
Rahmen 9 kann derart an dem Wickeltransporthebel 4 und
der Anstellvorrichtung 10 angelenkt sein, dass der Hubkolben 20 bei
den verschiedenen Winkelstellungen des Hebels – die von
dem Durchmesser der Wickel abhängen – immer den
in etwa gleichen Abstand h von der Umfangsfläche der Wickel
einnehmen kann. So liegt die Oberfläche des zweiten Wickels 3 immer
im Arbeitsbereich der Einheit Anpressmittel-Aktor. Dies ist in den 4a und 4b veranschaulicht.
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Die 3 zeigt
den zeitlichen Verlauf der Bahngeschwindigkeit im Bereich zwischen
dem Wickel 2 oder 3, von dem gerade abgewickelt
wird, und dem Abzugswalzenpaar 21 während eines
Wickelwechselzyklusses.
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Vorm
Erreichen des Bahnendes auf dem ersten Wickel 2 wird der
alte Wickel 2 – vorzugsweise mit konstanter Verzögerung – auf
eine geringe Geschwindigkeit (v = 0) abgebremst (t1).
Während des (registergenauen) Verbindungsvorganges der
Bahnenden der Wickel 2 und 3, behält
der erste Wickel 2 eine minimale Geschwindigkeit bei (im
Zeitraum t2). Der zweite Wickel 3 hat
zu diesem Zeitpunkt die Geschwindigkeit Null (v = 0). Die bahnverarbeitende
Maschine wird aus der Bahnspeichervorrichtung 16 mit bahnförmigem
Material versorgt.
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Nach
Verbinden der Bahnenden der Wickel 2 und 3 wird
der neue Wickel vorzugsweise mit gleichförmiger Beschleunigung
auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit VA gebracht
(t3).
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Eine
alternative Ausführungsform der Vorrichtung 1 zum
Abwickeln von bahnförmigen Material 5 umfasst
einen zweiten Register-Sensor 17. Bevor das bahnförmige
Material vom ersten Wickel 2 abgelaufen ist, werden von
den Sensoren 13 und 14 zueinander passende Stellen
auf dem bahnförmigen Material 5 registriert. Der
zweite Wickel 3 wird dazu vorher auf die gleiche Geschwindigkeit
gebracht, mit der sich auch der erste Wickel 2 bewegt.
Dabei kann es sich um die Verarbeitungsgeschwindigkeit der bahnverarbeitenden
Maschine oder um eine dazu reduzierte Geschwindigkeit handeln, auf
die der erste Wickel 2 zuvor mithilfe der Bremsvorrichtung 15 abgebremst
wurde.
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Zumindest
eine der zu verbindenden Stellen auf dem bahnförmigen Material 5 wird – mithilfe
einer hier nicht gezeigten Vorrichtung oder manuell – mit
einem Klebstoff beaufschlagt.
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Die
Steuervorrichtung berechnet einen Zeitpunkt, bei dem der Rahmen 13 die
Verbindungsvorrichtung 10 in Kontakt mit dem zweiten Wickel 3 bringen
muss, damit die passenden, zu verbindenden Stellen auf dem bahnförmigen
Material miteinander verbunden werden. Gleichzeitig wird das Messer 11 der
Bahntrennvorrichtung 12 aktiviert, so dass das bahnförmige
Material 5 vom alten Wickel 2 abgetrennt wird.
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Mit
der zuletzt vorgestellten alternativen Ausführungsform
der Vorrichtung 1 zum Abwickeln von bahnförmigem
Material können die Bahnenden registergenau in Maschinengeschwindigkeit
verbunden werden, ohne dass eine Bahnspeichervorrichtung vorhanden
sein muss.
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In
der 4a verdeutlichen die Winkel α und β die
Begriffe Winkellage α des Wickels 3 und Winkellage β des
Hebelarms 4.
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In 5 wird
der zeitliche Verlauf der Bahnspannung an den Punkten 30 und 31 der 2 während eines
Bahnverbindungsvorganges einander gegenüber gestellt. Im
Bereich der Messvorrichtung 31 herrscht während
des gesamten Verbindungsvorganges eine weitgehend konstante Bahnspannung
PK. Diese Bahnspannung ist für
den gesamten Bahnlaufbereich zwischen den beiden Abzugswalzenpaaren 21 und 28 während
des Wechselvorganges maßgebend. Die Bahnspannung ist so
gewählt, dass die Bahnspeichervorrichtung 16 optimal
arbeitet. Maßgeblich für das Einstellen der Bahnspannung
ist der Hubzylinder 26, der die Pendelwalze 23 mit
einer konstanten Kraft entgegen dem Pfeil 27 auslenkt.
Auf diese Weise erzeugt die Einheit Hubkolben 26 und Pendelwalze 23 zwar
eine Bahnspannung aber keinen Bahnspannungsgradienten, da die Bahn 5 durch
diese Einheit 26, 23 eben nicht in Bahnlaufrichtung
beschleunigt oder gebremst wird. Dies ist bei den Abzugswalzenpaaren 21 und 28 anders.
Das Abzugswalzenpaar 21 bestimmt die Abzugsgeschwindigkeit, das
heißt die Geschwindigkeit, mit der die Bahn 5 durch
das Abzugswalzenpaar 21 hindurchgefördert wird. Damit
kann das Abzugswalzenpaar 21 einen Bahnspannungsgradienten
an seinem Wirkpunkt D einprägen. Dies tut das Abzugswalzenpaar
zum Zeitpunkt Ta. Die Abzugswalzen bremsen den Bahntransport und
die Bremse 15, die auf die Wickelachse wirkt, bremst die
Abwickelbewegung des Wickels 2, 3. Die Bahnspannung zwischen
Wickel 2, 3 und Abzugswalzenpaar 21 wird
nur noch von der Zugkraft zwischen Wickel 2, 3 und
Abzugswalzen bestimmt. Von dem Zeitpunkt Ta bis zum Zeitpunkt Tb
wird die Zugkraft bis zu einem niedrigen Wert gesenkt (siehe oberer
Graph zur Bahnspannung am Punkt 30), dort für
einen Zeitraum konstant gehalten und dann wieder erhöht.
Die Erhöhung wird hier bewirkt, indem die Abzugswalzen
ihrer Bremswirkung aufgeben, woraufhin die Bahnspannung in dem den
Abzugswalzen vorgelagerten Bahnspannungsbereich schnell steigt.
Die zunehmende Zugkraft führt zu einer Beschleunigung des
Bahnwickels, wie sie in den 3 und 6 für
den Zeitraum t3 gezeigt ist.
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Direkt
nach dem Ende der Bremswirkung (Zeitpunkt Tc) der Abzugswalzen 21,
kann es zu einem kurzfristigen Bahnspannungsabfall hinter den Abzugswalzen
infolge der mechanischen Trägheit der beteiligten Komponenten
kommen. Dies wird in Bezug auf den Bahnspannungsverlauf im Punkt 30 angedeutet.
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6 zeigt
noch einmal einen Verlauf der Bahngeschwindigkeit im Punkt 30 während
eines Wechselvorganges. Im Unterschied und in Ergänzung
zu 3 ist Folgendes in 6 gezeigt:
Die
Bahngeschwindigkeit vor dem Zeitraum t1 ist
konstant auf dem Wert VA.
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Die
Geschwindigkeitszunahme zu Beginn des Zeitraumes t3 ist
beschleunigt (steigende Beschleunigung), da zu diesem Zeitpunkt
auch die Bahnspannung und damit die abziehende Kraft noch zunimmt.
Bei konstanter Bahnspannung (vergleiche 5) ist die
Beschleunigung konstant, die Geschwindigkeit nimmt linear (gleichmäßig)
zu. In 6 wird jedoch die Beschleunigung auch nachdem
Zeitraum t3 weitergeführt, bis eine
Geschwindigkeit Vmax erreicht ist, die über
der Arbeitsgeschwindigkeit der bahnverarbeitenden Maschine liegt.
Auf diese Weise wird der Bahnspeicher 16 gefüllt.
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Bei
gefülltem Speicher wird die Geschwindigkeit wieder auf
den Wert V
A gesenkt.
Bezugszeichenliste |
1 | Vorrichtung
zum Abwickeln von bahnförmigen Material |
2 | Erster
(alter) Wickel |
3 | Zweiter
(neuer) Wickel |
4 | Wickeltransporthebel |
5 | Bahnförmiges
Material |
6 | Sensor |
7 | Rollenbremse |
8 | Doppelseitiges
Klebeband |
9 | Rahmen/Hebel |
10 | Bahnverbindungsvorrichtung |
11 | Messer |
12 | Bahntrennvorrichtung |
13 | Register-Sensor |
14 | Rollen
der Bahnverbindungsvorrichtung |
15 | Bremse |
16 | Bahnspeichervorrichtung |
17 | Zweiter
Register-Sensor |
18 | Achse
des alten Wickels |
19 | Abzug |
20 | Zylinderkolben |
21 | Vorzugwalzenpaar |
22 | Pfeil |
23 | Pendelwalze |
24 | Fixe,
statische Walze |
25 | Fixe,
statische Walze |
26 | Hubkolbenzylinder |
27 | Pfeil |
28 | Weiteres
Vorzugswalzenpaar |
29 | Bahntrennvorrichtung |
30 | Messvorrichtung
für die Bahngeschwindigkeit |
31 | Messvorrichtung
für die Bahnspannung |
32 | Koppelstange |
33 | Gelenk
der Koppelstange |
34 | Hebelsystem |
35 | Hebel
des Hebelsystems |
36 | |
37 | Hubzylinder
des Hebelsystems |
38 | Erste
Bahn |
39 | Abgewandte
Schulter des Maschinengestells |
40 | Anlenkung
des Wickeltransporthebels 4 am Hebelsystem |
t2 | Zeitspanne |
t3 | Zeitspanne |
TG | Zeitspanne |
h | Abstand
des Kolbens 20 von der Umfangsfläche des zweiten
Wickels 3 |
VA | Arbeitsgeschwindigkeit |
Vmin | Minimale
Geschwindigkeit |
Vmax | Geschwindigkeit |
h | Hub
der Pendelwalze |
H | Hub
des Kolbenzylinders |
A | Erste
Wickelstelle |
B | Zweite
Wickelstelle |
C | Bahnverbindungspunkt |
D | Ort
des Bahnspannungsgradienten |
α | Winkellage
des Wickels 3 |
β | Winkellage
des Wickeltransporthebels 4 |
FA | Kraft,
die der Kolbenzylinder auf die Achse der Pendelwalze 23 ausübt |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0169476 [0003]
- - DE 2619236 B2 [0040]
- - DE 1966795 A1 [0040]