DE102008022418A1 - Sitzeinrichtung - Google Patents

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Ralf Gaudig
Klaus Bauer
Stefanie Schiller
Claudia Kilburg
Petra Krammer
Jürgen Maier
Wolfgang Mutz
Reimer Prof. Völz
Marten Wittorf
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Abstract

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug (10) und eine Sitzeinrichtung (1) für ein Kraftfahrzeug (10), insbesondere für Kraftfahrzeuginsassen in einem Personenkraftfahrzeug, umfassend: eine im Wesentlichen in eine Kraftfahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Sitzbank (2), wobei die Sitzbank (2) nach Art eines Motorradsitzes ausgebildet ist, sodass ein Benutzer der Sitzbank (2) seine Beine seitlich auf einen die Sitzbank (2) umgebenden Kraftfahrzeugfußboden aufsetzen kann, wobei die Sitzeinrichtung (1) mindestens ein Führungssystem (3) aufweist, um die Sitzbank (2) relativ zu einem Kraftfahrzeug und/oder die Sitzbank (2) relativ zu mit der Sitzbank (2) zu verbindenden Teilen bewegbar auszubilden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Sitzeinrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Weiter betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 10.
  • Bekannt sind aus dem Stand der Technik vierrädrige Kraftfahrzeuge, welche eine Sitzbank nach Art eines Motorradsitzes aufweisen.
  • Aus der WO 2004/012985 A1 ist beispielsweise ein vierrädriges Fahrzeug mit einer Sitzbank mit zwei hintereinander angeordneten Sitzen nach Art eines Motorradsitzes. Die Benutzer des vierrädrigen Fahrzeugs müssen ihre Beine seitlich neben der Sitzbank unterbringen. Ein Bedienen des Fahrzeugs erfolgt per Hand wie bei einem Motorrad.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sitzeinrichtung zu schaffen, welche flexibel auf die Bedürfnisse eines Benutzers abstimmbar ist.
  • Weiter ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit einer entsprechenden Sitzeinrichtung zu schaffen.
  • Diese Aufgaben werden ausgehend von einer Sitzeinrichtung gemäß dem Anspruch 1 in Verbindung mit dessen Merkmalen gelöst.
  • Weiterhin werden die Aufgaben von einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 10 gelöst.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einer Sitzeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für Kraftfahrzeuginsassen in einem Personenkraftfahrzeug, umfassend: eine im Wesentlichen in eine Kraftfahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Sitzbank, wobei die Sitzbank nach Art eines Motorradsitzes ausgebildet ist, sodass ein Benutzer der Sitzbank seine Beine seitlich auf einen die Sitzbank umgebenden Kraftfahrzeugfußboden aufsetzen kann, vorgesehen ist, dass die Sitzeinrichtung mindestens ein Führungssystem aufweist, um die Sitzbank relativ zu einem Kraftfahrzeug und/oder relativ zu mit der Sitzbank zu verbindenden Teilen bewegbar auszubilden.
  • Das Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Personenkraftfahrzeug und weiter bevorzugt als Personenkraftfahrzeug mit einer Fußpedalerie ausgebildet. Die Sitzeinrichtung ist jedoch auf für Personenkraftfahrzeuge einsetzbar, die sich zumindest teilweise per Hand bedienen lassen, insbesondere per Hand beschleunigen und/oder verzögern lassen. Bei der Sitzbank handelt es sich um eine Sitzbank nach Art eines Motorradsitzes, das heißt, der Bediener hat seitlich neben der Sitzbank einen Freiraum, in dem er seine Beine platzieren kann. Die Sitzbank ist auf einem Kraftfahrzeugboden aufbauend angeordnet und weist eine für einen Kraftfahrzeugfahrer geeignete Sitzhöhe auf. Die Sitzhöhe entspricht dabei gemessen vom Kraftfahrzeugboden einer für Kraftfahrzeugsitze üblichen Höhe. Die Breite ist entsprechend in dem Bereich üblicher Motorradsitzbänke ausgebildet. Um den Fahrkomfort für den Bediener zu erhöhen, weist die Sitzeinrichtung mindestens ein Führungssystem auf. Das Führungssystem kann als Schienensystem mit Gleit- und/oder Rollelementen ausgebildet sein. Bevorzugt kann das Führungssystem eine Führungsbahn oder mehrere Führungsbahnen aufweisen. Über das Führungssystem lässt sich die Sitzeinrichtung zum Beispiel mit dem Kraftfahrzeug, zum Beispiel dem Kraftfahrzeugboden, verfahrbar verbinden. Hierdurch kann eine Größenanpassung für den Kraftfahrzeugfahrer in Bezug auf eine Fußpedalerie oder andere Bedieneinheiten vorgenommen werden. Es können mehrere Führungssysteme an der Sitzeinrichtung vorgesehen sein. So kann beispielsweise ein Führungssystem vorgesehen sein, um die Sitzbank zu verfahren und/oder um einzelne Komponenten, die sich an der Sitzbank befestigen lassen, relativ zu der Sitzbank zu verfahren. Auf diese Weise lässt sich, anders als zum Beispiel bei Motorrädern oder bei einem Fahrzeug gemäß der vorstehenden WO 2004/012985 A1 die Sitzbank verfahren und auf den Fahrer einstellen.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Sitzbank mindestens einen Grundkörper und mindestens ein an dem Grundkörper anbringbares Sitzpolster umfasst. Die Sitzbank ist so zumindest zweiteilig ausgebildet. Der Grundkörper bildet dabei die tragende Grundstruktur. Das Sitzpolster ist auf der Grundstruktur angebracht, um einen Sitzkomfort für den Fahrer zu realisieren. Der Grundkörper kann als einteiliger Grundkörper oder als mehrteiliger Grundkörper ausgebildet sein. Ebenso kann das Sitzpolster einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Die Sitzbank kann für eine Person oder mehrere Personen ausgebildet sein.
  • Entsprechend weist die Sitzbank eine Länge auf, welche für eine entsprechende Anzahl von Personen geeignet ist, sodass diese hintereinander auf der Sitzbank Platz finden. Der Grundkörper kann entsprechend eine korrespondierende Länge aufweisen und als einteiliger Grundkörper ausgebildet sein. Alternativ lässt sich der Grundkörper auch modular gestalten, das heißt mit mehreren kleineren Grundkörperteilen, die sich aneinanderreihen lassen. Gleiches gilt analog für das Sitzpolster. Das Sitzpolster kann durchgehend für eine entsprechende Anzahl an Personen ausgebildet sein, zum Beispiel ein, zwei, drei, vier oder mehr Personen, die hintereinander sitzen können. In einer anderen Ausgestaltung ist das Sitzpolster für eine kleinere Anzahl an Personen ausgebildet, als gesamt auf der Sitzbank Platz finden. Bei einer derartigen Ausgestaltung können dann mehrere hintereinander zu positionierende Sitzpolster vorgesehen sein.
  • Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass der Grundkörper eine einen Innenraum begrenzende Tragstruktur aufweist. Die Tragstruktur trägt das Sitzpolster. Um Gewicht einzusparen und um einen Stauraum zu bilden, ist vorgesehen, dass die Tragstruktur einen Innenraum begrenzt.
  • In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzpolster relativ zu dem Grundkörper bewegbar so an dem Grundkörper angeordnet ist, dass dieses bei zumindest teilweisem? Entfernen von dem Grundkörper einen Zugriff auf den darunter liegenden Innenraum ermöglicht. Auf diese Weise kann durch zumindest teilweises Entfernen des Sitzpolsters auf den Stauraum oder den Innenraum zugegriffen werde. Zum Beispiel kann die Tragstruktur U-förmig ausgebildet sein und das Sitzpolster kann den offenen Abschnitt begrenzen, sodass Tragstruktur und Sitzpolster einen O-Querschnitt bilden. Bei Bewegen des Sitzpolsters weg von der Tragstruktur kann nun ein Zugriff auf den Innenraum realisiert werden. Das Sitzpolster kann so an der Tragstruktur angebracht sein, dass es sich wegklappen, wegschieben, wegschwenken oder einfach abheben lässt. Damit kein ungewolltes Lösen des Sitzpolsters von der Tragstruktur erfolgt, kann das Sitzpolster mit Sicherungsmitteln an der Tragstruktur gesichert sein.
  • Noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das Führungssystem Führungskopplungsmittel umfasst, um den Grundkörper, die Sitzbank, das Sitzpolster und/oder die zu verbindenden Teile geführt in einer korrespondierenden Führung zu verfahren. Der Grundkörper kann beispielsweise Führungskopplungsmittel umfassen, mit welchem der Grundkörper mit einem an dem Kraftfahrzeugboden angeordneten Schienensystem koppelbar ist. Auf diese Weise lässt sich der Grundkörper entlang der Schienen relativ zu dem Kraftfahrzeugboden verfahren.
  • Weiter kann der Grundkörper ein Führungssystem aufweisen, welches zum Zusammenwirken mit dem Sitzpolster oder weiterer Zubehörteile ausgebildet ist. Das Führungssystem kann an einem Bereich benachbart zu dem Sitzpolster ausgebildet sein, zum Beispiel als Nut. Das Sitzpolster kann entsprechende Führungskopplungsmittel aufweisen, welche in der Nut aufgenommen werden und mit welchen sich das Sitzpolster entsprechend verfahren lässt.
  • Weiter kann die Sitzeinrichtung Zubehörteile wie Halterungen, Stützen und dergleichen umfassen. Auch diese lassen sich über entsprechende Führungskopplungsmittel mit korrespondierenden Führungen koppeln.
  • Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht deshalb vor, dass die Führung an dem Grundkörper und/oder dem Kraftfahrzeugboden ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt sich der Grundkörper relativ bewegbar zum Kraftfahrzeugboden ausbilden und weitere, mit dem Grundkörper verbindbare Komponenten, lassen sich sowohl zum Kraftfahrzeugboden und auch zum Grundkörper relativ bewegbar ausbilden. Auf diese Weise entsteht eine größtmögliche Flexibilität.
  • Über die Führungen und die Führungskopplungsmittel lässt sich die Sitzeinrichtung zudem beliebig erweitern. Über geeignete Kopplungsmittel können weitere Zubehörteile angekoppelt werden.
  • Noch eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass weiter mindestens ein Lehnensegment vorgesehen ist, welches über die Führungskopplungsmittel verschiebbar mit dem Grundkörper in einer korrespondierenden Führung verbunden ist, sodass zusammen mit dem Sitzpolster mindestens ein mit verfahrbarem Lehnensegment ausgebildeter Fahrzeugsitz realisiert ist. Soll die Sitzbank mehreren Benutzern Platz bieten, lassen sich entsprechend mehrere Lehnensegmente vorsehen. Die Lehnesegmente lassen sich alle gleich orientiert, das heißt ausgerichtet in Fahrtrichtung, und/oder entgegengesetzt, das heißt variierend, abwechselnd oder alle ausgerichtet entgegen der Fahrtrichtung anordnen. Auf diese Weise lassen sich auch Lehnensegmente paarweise Rücken-an-Rücken ausrichten, sodass ein Fahrgast in Fahrtrichtung blickt, während der andere entgegen der Fahrtrichtung blickt. Die Lehnensegmente sind mit Führungskopplungsmitten an eine Führung gekoppelt, bevorzugt eine Führung an dem Grundkörper in einem Bereich nahe des Sitzpolsters. Über diese Führungskopplungsmittel lassen sich die Lehnensegmente zum Beispiel in Abhängigkeit der Größe des Fahrgastes ausrichten. Bei Nichtbenutzung durch einen Fahrgast lassen sich die Lehnensegmente auch platzsparend zusammenschieben. Die Lehnensegmente können als Rückenlehne, als Babysitz, als Halterung und dergleichen ausgebildet sein.
  • Um die Sitzeinrichtung mit zum Beispiel dem Lehnensegment in einer entsprechenden Gebrauchsposition zu benutzen, ist in einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass das Führungssystem Feststelleinrichtungen zum Feststellen des Grundkörpers, der Sitzbank, des Sitzpolsters und oder der Sitzsegmente aufweist. Auf diese Weise ist ein ungewolltes Verfahren einzelner Elemente, zum Beispiel bei einem Beschleunigen oder Bremsen des Kraftfahrzeugs, wirkungsvoll verhindert. Die Feststelleinrichtung ist bevorzugt gut erreichbar und gewährleistet ein schnelles Lösen und/oder Sichern. Das Feststellen kann in beliebige Positionen und/oder in vorbestimmten Positionen erfolgen. Als Feststellmittel sind beispielsweise Rastmittel, Feststellschrauben oder dergleichen vorgesehen.
  • Noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das Lehnensegment nach Art eines Kindersitzes, einer Tierbox, einer Cargogitterbox, einer Kofferbox, einem Fangnetz, einem Fahrradhalter und dergleichen ausgebildet ist. Es lassen sich so beliebig gestaltete Lehnensegmente auf einfache Art und Weise an dem Grundkörper anbringen.
  • Die Erfindung schließt außerdem die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug mindestens eine erfindungsgemäße Sitzeinrichtung vorgesehen ist. Bevorzugt lassen sich zwei Sitzeinrichtungen oder mehr nebeneinander anordnen.
  • Die Sitzeinrichtung ist nachrüstbar ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich alle bereits vorhandenen Fahrzeugsitze oder Sitzeinrichtungen durch eine erfindungsgemäße Sitzeinrichtung ersetzen.
  • Die so ausgebildete Sitzeinrichtung ist nach Art eines Monoblocks ausgebildet. Dieser Monoblock zeichnet sich insbesondere durch eine längliche, durchgehende Sitzbank jeweils pro Fahrzeugseite aus, an welcher mittels Schienen oder anderen Führungsmitteln sich Rückenlehnenteile oder weitere Zubehörteile stufenlos verschiebbar angeordnet sind.
  • In einer Ausgestaltung sind links und rechts in dem Fahrzeug mit dem Fahrzeugboden verschraubte durchgehende Sitzbänke nach Art eines Motorradsitzes in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet, an welchen jeweils mittels zum Beispiel Schnellspannern Rückenlehnensegmente in jeder Position in Längsrichtung befestigt werden können. Durch den Einsatz von mehreren Rückenlehnen lassen sich dementsprechende viele Sitzgelegenheiten anordnen.
  • Der Grundkörper kann auch mit dem Fahrzeugboden verschweißt sein oder integriert mit einem Bodenblech tiefgezogen integriert sein. Dabei erstreckt sich der Grundkörper von den vorderen bis zu den hinteren Sitzplätzen und kann sogar in einigen Fällen auch noch bis in den Laderaum reichen. Der Grundkörper ist bevorzugt als längliches Hohlprofil ausgebildet, wobei der umschlossene Raum als Gepäckraum oder als Ablagefach ausgebildet sein kann. Die Oberseite der Sitzbank ist mit einem Sitzpolster gepolstert. Die Sitzpolster können unterschiedlich ausgebildet sein. Zum Beispiel können Polstersegmente integriert vorgesehen sein, die durch Hochklappen von oben und seitlich den Stauraum zugänglich machen. Seitliche Schienen an dem Grundkörper können einen Führungsbolzen der Lehnensegmente aufnehmen, welche dann in den Schienen stufenlos verschiebbar und verrastbar sind. Mittels eines Schnellverschlusses, zum Beispiel einem Kniehebel, oder einer Rasterung gemäß Sitzlängeverstellschienen kann so die Position der Lehnensegmente bestimmt werden. Die Schienen der Sitzbank können grundsätzlich beliebig viele Lehnesegmente aufnehmen. Die gepolsterten Lehnensegmente sind starr oder mittels Reclainer einstellbar und bilden mit dem Grundkörper und dem Sitzpolster den Fahrzeugsitz.
  • Die Lehnensegmente lassen sich in den Schienen geführt eng zusammen schieben, sodass im Bedarfsfall mehrere Lehnen platzsparend dicht hintereinander positioniert werden können und so als Verbund auf allen Positionen in Längsrichtung verklemmt werden können. Auch besteht die Möglichkeit, alle schienengeführten Lehnensegmente schnell und einfach hinten aus dem Fahrzeug zu entnehmen. Die verschiedensten Lehnensegmente können multifunktional eingesetzt werden, wie als Kindersitzlehnensegment, Tierboxsegment, Cargogitterbox, Kofferbox, Fangnetzlehnensegment, Fahrradhalter und dergleichen.
  • Das Monoblock-Sitz-Konzept beinhaltet eine hochflexible Sitzplatzgestaltung im Fahrzeug, durch die starre Sitzbank pro Fahrzeugseite mit flexibel verschiebbaren Lehnensegmenten. Die Lehnensegmente können individuell angeordnet sein, auch zum Beispiel Reboard, sowie auch einzeln oder zusammen entnommen werden. Durch Ausführung der Lehnensegmente können Erwachsenenlehnen, Kindersitzlehnen, Kofferlehnen, Befestigungslehnenblöcke etc. eingesetzt werden. Die Austauschbarkeit und Kombinierbarkeit zwischen allen Lehnenteilen und Typen auch zwischen den beiden Fahrzeugseiten erzeugt eine hohe innovative Variabilität in der Innenraum – Architektur. Durch die Verwendung von Leichbaulehnensegmenten wird ein kostengünstiges gewichtsminimiertes Sitzsystem erreicht. Auch können die seitlichen Führungsschienen Verzurrhaken und Ösen aufnehmen.
  • Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnungen und Verfahrensschritte, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
  • 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Sitzeinrichtung,
  • 2 zeigt schematisch einen Ausschnitt der Sitzeinrichtung nach 1 mit zwei Lehnesegmenten in Reboard-Stellung,
  • 3 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht die Sitzeinrichtung nach 1 mit klappbaren Sitzpolstern,
  • 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Sitzpolster und einen Grundkörper,
  • 5 zeigt schematisch ein Lehnensegment und
  • 6 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug mit zwei Sitzeinrichtungen.
  • 1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Sitzeinrichtung 1. Die Sitzeinrichtung 1 umfasst eine Sitzbank 2, die nach Art eines Motorradsitzes ausgebildet ist. In der 1 ist die Sitzbank 2 als länglicher Körper ausgebildet, der in eine Kraftfahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist. An der Sitzeinrichtung 1 ist seitlich ein Führungssystem 3 ausgebildet. Das Führungssystem 3 umfasst eine als Nut ausgebildete Führung oder Bahn, die sich in Längsrichtung der Sitzbank 2 erstreckt. Die Sitzbank 2 umfasst einen Grundkörper 4 und ein Sitzpolster 5, welches an dem Grundkörper 4 angeordnet ist. An der Sitzbank 2 sind weiter zwei Lehnensegmente 6 angeordnet, die zusammen mit der Sitzbank 2 zwei Fahrzeugsitze 7 bilden, die gemäß der 1 hintereinander angeordnet sind. Die Lehnensegmente 6 weisen Führungskopplungsmittel 8 auf, mit welchen diese in der seitlich in dem Grundkörper 4 ausgebildeten Führung verfahrbar angeordnet sind. Somit sind die Lehnensegmente 6, wie durch die beiden Pfeile P dargestellt, entlang der Führung verfahrbar. Die Lehnensegmente 6 sind so ausgerichtet, dass die hintereinander sitzenden Fahrzeuginsassen beide in die gleiche Richtung sitzen können, das heißt, die Fahrzeugsitze 7 sind in Fahrtrichtung ausgerichtet.
  • 2 zeigt schematisch einen Ausschnitt der Sitzeinrichtung 1 nach 1 mit zwei Lehnesegmenten 6 in Reboard-Stellung. Anders als in 1 sind die Lehnensegmente 6 hier Rücken-an-Rücken in der sogenannten Reboard-Stellung angeordnet, sodass die so gebildeten Fahrzeugsitze 7 in unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sind.
  • 3 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht die Sitzeinrichtung 1 nach 1 mit klappbaren Sitzpolstern 5. In der in 3 dargestellten Ausführungsform sind statt einem durchgehenden Sitzpolster 5 mehrere einzelne Sitzpolster 5a5e vorgesehen. Dabei sind zumindest die Sitzpolster 5a und 5d so ausgebildet, dass sie von der Sitzbank 2 weg bewegbar sind. Das heißt, die Sitzpolster 5a und 5d sind so an dem Grundkörper 4 angeordnet, dass diese sich zum Beispiel, wie durch die Pfeile P angedeutet, hochklappen lassen. Dadurch ist ein Raum unter den Sitzpolstern 5a bis 5e als Stauraum nutzbar.
  • 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Sitzpolster 5 und einen Grundkörper 4. Der Grundkörper 4 und das Sitzpolster 5 bilden zusammen die Sitzbank 2. Dabei ist der Grundkörper 4 in etwa U-förmig ausgebildet. Das Sitzpolster 5 schließt diesen U-förmigen Körper nach oben ab, sodass eine im Querschnitt etwa O-förmige Sitzbank 2 realisiert ist. Seitlich an dem Grundkörper 4, etwa im Bereich, an dem das Sitzpolster 5 den Grundkörper 4 kontaktiert, sind auf jeder Längsseite des Grundkörpers 4 nutartige Führungen 9 ausgebildet. Die Führungen 9 sind geeignet, korrespondierende Führungskopplungsmittel 8 aufzunehmen, beispielsweise die Führungskopplungsmittel 8 eines Lehnensegments 6, welches in 5 näher dargestellt ist. Der Grundkörper 4 weist an einer dem Kraftfahrzeugboden zugewandten Seite ebenfalls Führungskopplungsmittel 8 auf. Die Führungskopplungsmittel 8 des Grundkörpers 4 sind als im Querschnitt T-förmige Schienen ausgebildet, welche in einer entsprechenden Führung aufgenommen werden können. Die entsprechenden Führungen sind beispielsweise an einem Kraftfahrzeugboden in Längsrichtung angebrachte Schienen (nicht dargestellt). Über diese Schienen lässt sich der Grundkörper 4 in Längsrichtung verfahren.
  • 5 zeigt schematisch ein Lehnensegment 6. Das Lehnensegment 6 bildet zusammen mit dem Sitzpolster 5 den Fahrersitz 7. Um das Lehnensegment 6 an der Sitzbank 2 anzuordnen, weist dieses Führungskopplungsmittel 8 auf. Die Führungskopplungsmittel 8 des Lehnensegments 6 sind im Querschnitt T-förmig ausgebildet, sodass diese zu der Führung 9 des Grundkörpers 4 ausgebildet sind. Auf diese Weise lassen sich durch Einführen der Führungskopplungsmittel 8 des Lehnensegments 6 in die Führung 9 des Grundkörpers 4 das Lehnensegment 6 als Rückenlehne an der Sitzbank 2 anbringen. Über die Führungskopplungsmittel 8 ist das Lehnensegment 6 entlang der Sitzbank 2 verfahrbar, sodass die Lehnensegmente 6 sich an die Wünsche des Benutzers anpassen lassen.
  • 6 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Kraftfahrzeug 10 mit zwei Sitzeinrichtungen 1. Die Sitzeinrichtungen 1 erstrecken sich jeweils von einem Platz für einen Vordersitz zu einem Platz für einen Rücksitz des Kraftfahrzeugs 10 in Kraftfahrzeuglängsrichtung. Dabei sind die Sitzeinrichtungen 1 wie beispielsweise in Zusammenhang mit 3 beschrieben ausgebildet. Neben den Sitzeinrichtungen 1 ist jeweils ein Freiraum zum Abstellen der Füße eines Benutzers vorgesehen, sodass der Benutzer ähnlich wie auf einem Motorrad sitzen kann. Die Lehnensegemente 6 lassen sich entlang des Grundkörpers verschieben, sodass mehrere Personen hintereinander Platz finden. Die Sitzbank 2 kann sich bis in einen Kofferraum des Kraftfahrzeugs 10 erstrecken.
  • 1
    Sitzeinrichtung
    2
    Sitzbank
    3
    Führungssystem
    4
    Grundkörper
    5, 5a–5d
    Sitzpolster
    6
    Lehnensegment
    7
    Fahrzeugsitz
    8
    Führungskopplungsmittel
    9
    Führungen
    10
    Kraftfahrzeug
    P
    Pfeil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 2004/012985 A1 [0004, 0011]

Claims (10)

  1. Sitzeinrichtung (1) für ein Kraftfahrzeug (10), insbesondere für Kraftfahrzeuginsassen in einem Personenkraftfahrzeug, umfassend: eine im Wesentlichen in eine Kraftfahrzeuglängsrichtung ausgerichtete Sitzbank (2), wobei die Sitzbank (2) nach Art eines Motorradsitzes ausgebildet ist, sodass ein Benutzer der Sitzbank (2) seine Beine seitlich auf einen die Sitzbank (2) umgebenden Kraftfahrzeugfußboden aufsetzen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzeinrichtung (1) mindestens ein Führungssystem (3) aufweist, um die Sitzbank (2) relativ zu einem Kraftfahrzeug und/oder die Sitzbank (2) relativ zu mit der Sitzbank (2) zu verbindenden Teilen bewegbar auszubilden.
  2. Sitzeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzbank (2) mindestens einen Grundkörper (4) und mindestens ein an dem Grundkörper (4) anbringbares Sitzpolster (5) umfasst.
  3. Sitzeinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4) eine einen Innenraum begrenzende Tragstruktur aufweist.
  4. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzpolster (5) relativ zu dem Grundkörper (4) bewegbar so an dem Grundkörper (4) angeordnet ist, dass dieses bei zumindest teilweise Entfernen von dem Grundkörper (4) einen Zugriff auf den darunter liegenden Innenraum ermöglicht.
  5. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (3) Führungskopplungsmittel (8) umfasst, um den Grundkörper (4), die Sitzbank (2), das Sitzpolster (5) und/oder die zu verbindenden Teile geführt in einer korrespondierenden Führung (9) zu verfahren.
  6. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (9) an dem Grundkörper (4) und/oder dem Kraftfahrzeugboden ausgebildet ist.
  7. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass weiter mindestens ein Lehnensegment (6) vorgesehen ist, welches über die Führungskopplungsmittel (8) verschiebbar mit dem Grundkörper (4) in einer korrespondierenden Führung (9) verbunden ist, sodass zusammen mit dem Sitzpolster (5) mindestens ein mit verfahrbarem Lehnensegment (6) ausgebildeter Fahrzeugsitz (7) realisiert ist.
  8. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungssystem (3) Feststelleinrichtungen zum Feststellen des Grundkörpers (4), der Sitzbank (2), des Sitzpolsters (5) und oder der Lehnensegmente (6) aufweist.
  9. Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Lehnensegment (6) nach Art eines Kindersitzes, einer Tierbox, einer Cargogitterbox, einer Kofferbox, einem Fangnetz, einem Fahrradhalter und dergleichen ausgebildet ist.
  10. Kraftfahrzeug (10), insbesondere eine Personenkraftfahrzeug, mit mindestens einer Sitzeinrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 9.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR3098459A1 (fr) * 2019-07-09 2021-01-15 Psa Automobiles Sa Siège arrière de véhicule terrestre étroit et fermé, à pièces interchangeables

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