DE102008020536B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb eines Stapelwenders - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betrieb eines Stapelwenders (3) für Bogenstapel (4), die in Bogen verarbeitenden Druckereimaschinen (7) verarbeitet werden, wobei
- Informationen zu in der Druckerei bearbeiteten Aufträgen in einem Auftragsdatenspeicher (1) abgelegt sind und
- der Stapelwender (3) Mittel zum Ausrichten der Bogenstapel (4) auf Stapelpaletten (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
- Informationen zu den an den Druckereimaschinen (7) nicht abgearbeiteten Aufträgen am Stapelwender (3) visualisiert werden,
- ein Bediener des Stapelwenders (3) mit einer Eingabe am Stapelwender (3) eine Zuordnung des am Stapelwender (3) auszurichtenden Bogenstapels (4) zu einem Druckereiauftrag und/oder zu einer den auszurichtenden Bogenstapel (4) verarbeitenden Druckereimaschine (7) vornimmt,
- die dem Auftrag und/oder der Druckereimaschine (7) zugeordneten Bogenstapelinformationen, insbesondere Bogenformat, Ziehseite und Ziehweg, entsprechend der vom Bediener vorgenommenen Zuordnung vom Auftragsdatenspeicher (1) an den Stapelwender (3) übertragen werden und damit die Mittel zum Ausrichten des Bogenstapels (4) eingestellt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb eines Stapelwenders für Bogenstapel, die in Bogen verarbeitenden Druckereimaschinen verarbeitet werden, wobei Informationen zu in der Druckerei bearbeiteten Aufträgen in einem Auftragsdatenspeicher abgelegt sind und der Stapelwender Mittel zum Ausrichten der Bogenstapel auf Stapelpaletten aufweist.
  • Stapelwender werden eingesetzt, um einen Papierstapel vor dem Bedrucken, Stanzen usw. zu lockern, die Bogen gegebenenfalls neu zueinander auszurichten und den Bogenstapel auf Systempaletten umzusetzen.
  • Aus der DE 298 01 018 U ist ein Stapelwender mit einem Hubwerk zum Heben, Kippen und Schwenken des Bogenstapels bekannt, wobei Stellungen für ein Stapelanschlagmittel erfassbar und Positionen des Anschlagmittels voreinstellbar und automatisch anfahrbar sind.
  • Nach der Stapelausrichtung wird der Papierstapel beispielsweise zum Bedrucken der Bogen in den Anlagebereich einer Druckmaschine gefördert. Im Anlegerbereich wird jeder Bogen vor dem Einlaufen in das erste Druckwerk der Druckmaschine zu einer Seite hin gezogen, um die Bogen mit Hilfe von Seitenmarkenanschlägen in einer einheitlichen Seitenlage auszurichten. Diese Seite wird Ziehseite genannt. Ziehseite und Ziehweg sind vom Druckauftrag und der Druckmaschine abhängig. Zur komplikationslosen Verarbeitung der Bogenstapel müssen die Stapelwender auf das richtige Papierformat und die vorgesehene Ziehseite eingestellt werden.
  • Beispielsweise kann ein Papierstapel mit einseitig bedruckten Bogen (Schöndruck) mit dem Stapelwender für den Rückseitendruck (Widerdruck) um 180° gedreht werden. In Abhängigkeit vom dabei durchgeführten Wendevorgang (Umstülpen oder Umschlagen) wird dabei die Ziehseite beibehalten oder gewechselt. In Abhängigkeit von der Ziehseite muss der Bogenstapel um den Ziehweg versetzt auf der Palette positioniert werden.
  • Die Information über die für den zu verarbeitenden Bogenstapel richtige Ziehseite ist am Stapelwender nicht bekannt. Informationen dazu werden mündlich an den Bediener des Stapelwenders übermittelt oder können der zugehörigen Auftragstasche entnommen werden. Bei Unkenntnis des Bedieners führt die Eingabe einer falschen Ziehseite für das/die Anschlagmittel zu falsch ausgerichteten Stapeln, die in der vorgesehenen Bogendruckmaschine nicht verarbeitet werden können und eine nochmalige Stapelausrichtung erfordern.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zur Vermeidung von fehlerhaften Einstellungen an Stapelwendern vorzuschlagen.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des ersten Anspruchs oder eine Vorrichtung mit den Merkmalen des zweiten Anspruchs gelöst.
  • Zur Verhinderung von Fehlbedienungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, auftragsbezogen zumindest die Ziehseiten und bevorzugt auch die Ziehwege als Sollwerte vorzugeben und vom Auftragsdatenspeicher an den Stapelwender automatisch zu übergeben und dort für den Bediener zu visualisieren.
  • Am Stapelwender wird dazu ein Display angeordnet, an dem Informationen über die nicht abgearbeiteten, d.h. die aktuell laufenden Aufträge sowie Nachfolgeaufträge, geladen und angezeigt werden können. Durch die Auswahl der Druckmaschine und des aktuell laufenden Auftrages bzw. Folgeauftrages wird die jeweilig zutreffende Ziehseite vom Auftragsdatenspeicher an den Stapelwender übertragen und eingestellt. Dafür ist die Einrichtung einer Datenschnittstelle zwischen dem Auftragsdatenspeicher und dem zugeordneten Stapelwender erforderlich.
  • Die Erfindung hat den Vorteil, dass Fehleingaben zu Ziehseite und Ziehweg durch eine direkte Übertragung der Voreinstelldaten an den Stapelwender verhindert werden.
  • Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft an einem Stapelwender für Bogendruckmaschinen erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung stellt dabei dar:
    • 1: symbolische Darstellung der Stapelwendersteuerung
  • Ein Stapelwender 3 für Bogenstapel 4 besitzt automatisiert einstellbare Anschlagmittel zum format- und druckmaschinenabhängigen Ausrichten der Bogenstapel 4 auf Stapel- oder Systempaletten 5. Systempaletten sind speziell für das Bogenstapelhandling an den Bogen verarbeitenden Maschinen, beispielsweise Bogendruckmaschinen 7, ausgebildete Stapelpaletten 5. Zur Übernahme von Einstellwerten für den Stapelwender 3 ist dieser über geeignete Datenschnittstellen (Ethernet TCP/IP oder XML) mit dem Auftragsdatenspeicher 1 einer zentralen Auftragsdatenverwaltung der Druckerei oder mit dezentralen Auftragsdatenspeichern 1 der Bogendruckmaschinen 7 verbunden, die den Druckmaschinenleitständen oder Druckmaschinensteuerungen der Bogendruckmaschinen 7 zugeordnet sind.
  • Erfindungsgemäß ist im Bereich des Stapelwenders 3 ein Display 2 angeordnet, an dem Informationen über die nicht abgearbeiteten Aufträge (laufende Aufträge und Folgeaufträge) sowie die für die Auftragsverarbeitung eingesetzten oder vorgesehenen Bogendruckmaschinen 7 ladbar und anzeigbar sind. Das Display 2 ist bevorzugt selbst zu einer manuellen Auswahl bzw. Dateneingabe geeignet (Touchscreen) oder dem Display sind separate Eingabemittel 6 (beispielsweise ein Tastenfeld) zur Auswahl des Druckauftrages und der den jeweils auszurichtenden Bogenstapel verarbeitenden Druckereimaschine 7 zugeordnet.
  • Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
  • Während des Betriebes des Stapelwenders 3 werden die Informationen zu den aktuell laufenden Aufträgen und Folgeaufträgen am Display 2 des Stapelwenders 3 visualisiert und fortlaufend über den zentralen Auftragsdatenspeicher 1 oder den/die Auftragsdatenspeicher 1 an den Bogendruckmaschinen 7 aktualisiert. Soll nun ein Bogenstapel 4 an einer bestimmten, für den Druckauftrag vorgesehenen Bogendruckmaschine 7 verarbeitet werden, so wird mit den Eingabemitteln 6 des Stapelwenders 3, bevorzugt ein berührungssensitives Display oder ein Tastenfeld, durch den Bediener der entsprechende Druckauftrag und die den Bogenstapel 4 verarbeitende Bogendruckmaschine 7 markiert.
  • In Abhängigkeit von der vorgenommenen Zuordnung des am Stapelwender 3 auszurichtenden Bogenstapels 4 werden die dem Auftrag und/oder der Bogendruckmaschine 7 zugeordneten Voreinstellwerte für den Stapelwender 3, insbesondere Bogenformat, Ziehseite und Ziehweg, vom Auftragsspeicher 1 an den Stapelwender 3 übertragen und damit die Mittel zum Ausrichten der Bogenstapel 4 am Stapelwender 3 in einem automatischen Prozess eingestellt. Mit diesen Einstellungen wird der Bogenstapel 4 nun für die dafür vorgesehene Bogendruckmaschine 7 gewendet oder gelockert und exakt unter Berücksichtigung des Bogenhandlings in der ausgewählten Druckmaschine ausgerichtet auf eine Systempalette umgesetzt.
  • Der Bediener des Stapelwenders 3 ist damit durch Auswahl der Bogen verarbeitenden Maschine und/oder Auswahl des aktuell laufenden Auftrages bzw. des Folgeauftrages in der Lage, den Stapelwender 3 richtig einzustellen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Auftragsdatenspeicher
    2
    Display
    3
    Stapelwender
    4
    Bogenstapel
    5
    Stapelpalette
    6
    Eingabemittel
    7
    Druckereimaschine, Bogendruckmaschine

Claims (3)

  1. Verfahren zum Betrieb eines Stapelwenders (3) für Bogenstapel (4), die in Bogen verarbeitenden Druckereimaschinen (7) verarbeitet werden, wobei - Informationen zu in der Druckerei bearbeiteten Aufträgen in einem Auftragsdatenspeicher (1) abgelegt sind und - der Stapelwender (3) Mittel zum Ausrichten der Bogenstapel (4) auf Stapelpaletten (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass - Informationen zu den an den Druckereimaschinen (7) nicht abgearbeiteten Aufträgen am Stapelwender (3) visualisiert werden, - ein Bediener des Stapelwenders (3) mit einer Eingabe am Stapelwender (3) eine Zuordnung des am Stapelwender (3) auszurichtenden Bogenstapels (4) zu einem Druckereiauftrag und/oder zu einer den auszurichtenden Bogenstapel (4) verarbeitenden Druckereimaschine (7) vornimmt, - die dem Auftrag und/oder der Druckereimaschine (7) zugeordneten Bogenstapelinformationen, insbesondere Bogenformat, Ziehseite und Ziehweg, entsprechend der vom Bediener vorgenommenen Zuordnung vom Auftragsdatenspeicher (1) an den Stapelwender (3) übertragen werden und damit die Mittel zum Ausrichten des Bogenstapels (4) eingestellt werden.
  2. Stapelwender zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass - der Stapelwender (3) mit mindestens einem Auftragsdatenspeicher (1) verbunden ist, - im Bereich des Stapelwenders (3) ein Display (2) angeordnet ist, an dem Informationen aus dem Auftragsdatenspeicher (1) über die nicht abgearbeiteten Aufträge ladbar und anzeigbar sind und - Eingabemittel (6) zur Auswahl des Druckereiauftrages und/oder der den jeweils auszurichtenden Bogenstapel (4) verarbeitenden Druckereimaschine (7) vorhanden sind.
  3. Stapelwender nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswahl der Druckereimaschine (7) und des Druckauftrages durch Eingabemittel (6) am Display (2) erfolgt.
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