DE102007012658A1

DE102007012658A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung eines Bogens vor dem Bogentransport im Greiferschluss

Info

Publication number: DE102007012658A1
Application number: DE102007012658A
Authority: DE
Inventors: Markus Möhringer; Burkhard Dr. Wolf
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2007-03-16
Filing date: 2007-03-16
Publication date: 2008-09-18
Also published as: JP2008230853A; US20080224384A1

Abstract

Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Verbesserung des Bogentransportes im Greiferschluss in einer Bogen verarbeitenden Maschine, z. B. Druckmaschine, ist es vorgesehen, dass die Bogenecken der druckfreien Greiferkante entfernt werden, um die Bogenstabilität zu erhöhen und um zu vermeiden, dass diese biegeschlaffen Bogenecken umschlagen können.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Bogentransports in einer Bogen verarbeitenden Maschine, in welcher die Bogen mittels Greifereinrichtungen an einem druckfreien Rand ergriffen werden und an nachfolgende Greifereinrichtungen weitergegeben werden.
Bei derartigen Bogen verarbeitenden Maschinen besteht häufig das Problem, dass die Bogen an den Ecken der vorlaufenden Bogenkante, insbesondere bei dünnen Materialien, sehr biegeschlaff ausgebildet sind und daher zum Umschlagen neigen.
Um dieses Problem zu beherrschen wird allgemein versucht, die Bogenecken bei der Bogenübergabe von einem Greifersystem zum anderen zu stützen.
Die DE 196 05 420 C1 zeigt ein Greifersystem, bei welchem Glasluft von unten gegen die im Greiferschluss befindliche Bogenvorderkante geblasen wird, um die nicht fixierten Bogenecken zu stützen, damit diese nicht nach unten umschlagen können. Ein Umschlagen der Bogenecken nach oben ist damit aber nicht ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben und eine Vorrichtung zu schaffen, mittels welcher ein Umschlagen der Bogenecken vermieden wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die zum Umschlagen und Umknicken neigenden biegeschlaffen Bogenecken vor dem Transport durch die Bogen verarbeitende Maschine entfernt werden. Durch diese Maßnahme wird ein störungsfreier Bogentransport gewährleistet, der ohne zusätzliche Mittel zur Stabilisierung der Bogenecken auskommt.
Vorzugsweise werden bei Bogen verarbeitenden Maschinen ohne Wendung lediglich die Bogenecken der Vorderkante entfernt. Bei Maschinen mit Wendung, z. B. einer Rotationsdruckmaschine für den Schön- und Widerdruck, werden zusätzlich auch die Bogenecken der Hinterkante entfernt.
Das Entfernen der Bogenecken erfolgt vorzugsweise in einer Vorstapelstation, die z. B. vor dem Bogenstapel eines Anlegers angeordnet ist. Alternativ kann das Entfernen aber auch direkt am Bogenstapel des Anlegers erfolgen.
Als Vorrichtung zum Entfernen der Bogenecken ist z. B. eine Papierfräse vorgesehen, die an einer vertikalen Führung angeordnet ist und die Bogenecke im Bereich des druckfreien Randes abfräst, indem die Fräse senkrecht an der Bogenstapelkante entlang bewegt wird. Vorzugsweise ist für jede vertikale Bogenstapelkante eine Fräse vorgesehen. Die Führungen mitsamt der Fräsen lassen sich quer zur Bogentransportrichtung verstellen, so dass sie auf jedes zu bearbeitende Bogenformat einstellbar sind. Die hinteren Führungen sind darüber hinaus auch noch in Bogentransportrichtung verstellbar, so dass diese auch auf Formatlänge einstellbar sind. In vorteilhafter Ausgestaltung ist jeder einzelnen Fräse eine Absaugeinrichtung für die abgeschnittenen Bogenecken zugeordnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Rotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 eine Draufsicht auf einen Bogenstapel,
3 eine Seitenansicht auf den Bogenstapel,
4 eine Draufsicht auf einen Bogen mit gekennzeichnetem Druckbereich.
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischem Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Glaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
In Bogentransportrichtung gesehen ist vor dem Bogenstapel 8 eine Vorstapelstation 26 angeordnet. Diese weist, wie in 2 dargestellt, Fräseinrichtungen 27 auf, welche an vertikalen Führungen 29 bewegbar angeordnet sind. Die Fräseinrichtungen 27 bestehen jeweils aus einem zylinderförmigen Fräskopf 32, welcher einen Antriebsmotor 33 aufweist. Dieser ist an einem Schlitten 34 befestigt, welcher mittels einer Antriebseinrichtung 36 auf- und abbewegbar ist. Die Antriebseinrichtung 36 kann z. B. ein Elektromotor, elektromagnetischer Linearantrieb oder ein Arbeitszylinder sein.
Die vertikalen Führungen 29 sind quer zur Bogentransportrichtung verstellbar angeordnet, so dass diese auf jedes zu verarbeitende Format einstellbar sind. Die Fräsköpfe 32 sind horizontal schwenkbar gelagert, so dass ein Winkel von ca. 45° einstellbar ist, vorzugsweise ein Winkel α < 45°.
Ein Bogen 7, welcher beispielsweise in einer Druckmaschine ohne Wendung im Schöndruck bearbeitet bzw. bedruckt werden soll, braucht nur an seiner Vorderkante 37 bearbeitet werden. Hierbei werden die Bogenecken 37a in einem Winkel α = ca. 40° abgeschnitten. Die Schnittlinie 38 reicht hierbei höchstens bis an einen Druckbereich 39 heran. Durch diese Maßnahme verbleibt ein ausreichend großer Greiferrand 41 zum Halten des Bogens 7 mittels vorgesehener Greifer 42.
Ein Bogen 7, welcher beispielsweise im Wendebetrieb bearbeitet wird, bei welchem also seine Hinterkante nach der Wendung zur Vorderkante wird, muss auch an seiner Bogenhinterkante 43 bearbeitet werden, d. h. auch die Bogenecken 44, 46 der Bogenhinterkante 43 werden vor der Bearbeitung in der Bogen verarbeitenden Maschine, z. B. einer Druckmaschine, entfernt.
Selbstverständlich sind auch die Bogenfräseinrichtungen für die hinteren Bogenecken 44, 46 formatverstellbar angeordnet.
Jede Fräseinrichtung 27 ist zusätzlich mit einer Absaugvorrichtung (nicht dargestellt) für Papierschnitzel bzw. die Bogenecken ausgestattet.

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20
21: Schleppsauger
22: Glaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25
26: Vorstapelstation
27: Fräseinrichtung
28
29: Führung
30
31
32: Fräskopf
33: Antriebsmotor
34: Schlitten
35
36: Antriebseinrichtung
37: Vorderkante (7 bzw. 8)
37a: Bogenecke (Vorderkante)
37b: Bogenecke (Vorderkante)
38
39: Druckbereich
40
41: Greiferrand
42: Greifer
43: Hinterkante (7; 8)
43a: Bogenecke
43b: Bogenecke
44: Bogenecke (Hinterkante)
45
46: Bogenecke (Hinterkante)
α: Winkel

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 19605420 C1 [0004]

Claims

Verfahren zum Bearbeiten eines Bogens oder Bogenstapels vor seinem Transport im Greiferschluss durch eine Bogen verarbeitende Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass an einer zum Greifen des Bogens (7) vorgesehenen Vorderkante (37) des Bogens (7) die Bogenecken (37a, 37b) entfernt werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenecken (37a, 37b) nur im Bereich eines druckfreien Randes entfernt werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer zum Greifen des Bogens (7) vorgesehenen Hinterkante (43) des Bogens (7) für einen Bogentransport im Wendebetrieb die hinteren Bogenecken (43a, 43b) entfernt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogenecken (37a, 37b, 43a, 43b) in einer Vorstapeleinrichtung (26) oder im Anleger (2) einer Bogen verarbeitenden Maschine (1) entfernt werden.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Papierfräseinrichtung (27) vorgesehen ist, welche an einer vertikalen Führung (29) auf- und abbewegbar gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die der Bogenvorderkante (37) zugeordneten Führungen (29) quer zur Bogentransportrichtung formatverstellbar angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die der Bogenhinterkante (43) zugeordneten Führungen quer zur und in Bogentransportrichtung verstellbar angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fräseinrichtungen (27) jeweils einen zylinderförmigen Fräskopf (32) aufweisen, welcher in einer horizontalen Ebene winkelmäßig verstellbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Winkel (α) einer Fräslinie (38) kleiner ist als 45°.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Fräseinrichtung (27) eine Absaugvorrichtung für Papierschnitzel bzw. Bogenecken (37a, 37b, 43a, 43b) zugeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen verarbeitende Maschine eine Rotationsdruckmaschine (1) ist.