DE102008019799A1 - Kanalbausystem wie zum Beispiel ein rohrförmiges Element zur Herstellung von Leitungen, Schächten, Formstücken und dergleichen - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kanalbausystem wie zum Beispiel ein rohrförmiges Bauelement zur Herstellung von Leitungen, Schächten, Formstücken und dergleichen zur Aufnahme aggressiver Flüssigkeiten oder Dämpfe, mit einem Rohrschaft (3, 21) und stirnseitigen Rohrenden (4, 5, 27) wobei die Rohrenden (4, 5, 27) zur Herstellung einer dichten Verbindung mit benachbarten Rohren (2, 2', 20) komplementär ausgebildet sind und wobei der Rohrschaft (3, 21) aus einem zementgebundenen Beton besteht und die Rohrenden (4, 5, 27) vollwandig aus einem chemikalienbeständigen Beton bestehen, wobei Rohrschaft (3, 21) und Rohrenden (4, 5, 27) durch nass-in-nass-Betonieren monolithisch verbunden sind und wobei der Rohrschaft (3) an seinem Innenumfang eine chemikalienbeständige Schicht (7, 25) aufweist, wobei der chemikalienbeständige Beton der Rohrenden (4, 5, 27) jeweils in einer geschlossenen umlaufenden Fuge (9, 28) an die chemikalienbeständige Schicht (7, 25) anschließt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in der Kontaktfuge (9, 28) Mittel zur Erhöhung des Strömungswiderstandes unterbrechungsfrei angeordnet sind, die einerseits dicht mit der chemikalienbeständigen Schicht (7, 25) und andererseits dicht mit dem chemikalienbeständigen Beton der Rohrenden (4, 5, 27) verbunden sind, wobei die Mittel durch nass-in-nass-Betonieren allseitig formschlüssig in den Polymerbeton der Rohrenden (4, 5, 27) einbinden. Mit der Erfindung wird ein zusätzlicher Schutz des zementgebundenen Betons innerhalb ...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kanalbausystem wie zum Beispiel ein rohrförmiges Bauelement zur Herstellung von Rohrleitungen, Schächten, Formstücke und dergleichen zur Aufnahme aggressiver Flüssigkeiten oder Dämpfen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Im Zuge industrieller Fertigungsprozesse entstehen als Abfallprodukt häufig chemisch aggressive Abwässer und Dämpfe, die über ein entsprechendes Kanalnetz geeigneten Aufbereitungs- und Kläranlagen zuzuführen sind. Ein solches Kanalnetz umfasst in der Regel Rohre, Schächte und gegebenenfalls auch Sammelbauwerke, deren mit den aggressiven Abwässern oder Gasen in Kontakt kommenden Oberflächen chemischen Angriffen ausgesetzt sind. Bauteile aus zementgebundenem Beton, wie sie üblicherweise bei der Ableitung kommunaler Abwässer Verwendung finden, sind hierzu nicht geeignet, da sie auf Dauer dem chemischen Angriff nicht Stand halten können.
  • Da der Werkstoff Beton jedoch im Hinblick auf seine Verarbeitbarkeit, Festigkeit und Wirtschaftlichkeit prädestiniert für die Herstellung von Bauelementen eines Kanalnetzes ist, hat es nicht an Bestrebungen gefehlt, derart vorteilhafte Betonrohre durch zusätzliche Maßnahmen für einen Einsatz in chemisch aggressiver Umgebung zu ertüchtigen.
  • Eine in diesem Zusammenhang bahnbrechende Lösung ist in der DE 37 13 207 A1 offenbart. Dort ist ein Rohr beschrieben, dessen Rohrschaft aus zementgebundenem Beton besteht und dessen stirnseitige Enden aus Polymerbeton hergestellt sind. Durch ein Betonieren der unterschiedlichen Rohrabschnitte nass in nass wird eine monolithische Bauweise erreicht. Der Innenumfang des Rohres ist mit einem Inliner ausgekleidet, der an den stirnseitigen Enden dicht an den Polymerbeton anschließt. Auf diese Weise sind alle den aggressiven Flüssigkeiten oder Dämpfen ausgesetzten Flächen chemikalienbeständig ausgebildet und der hinter dem Polymerbeton bzw. dem Inliner vorhandene zementgebundene Beton, der in bewährter Art den Rohrkörper bildet, ist geschützt vor chemischen Angriffen. Auf diese Weise konnten die Vorteile bekannter zementgebundener Betonrohre auch für deren Verwendung bei der Ableitung aggressiver Flüssigkeiten und Dämpfen nutzbar gemacht werden.
  • Aus der EP 0 556 533 A1 ist lediglich eine einzelne Systemkomponente in Form eines chemikalienbeständiges Rohres bekannt mit einem Spitz- und einem Muffenende, dessen Innenseite mit einer Auskleidung aus Polymerbeton oder Kunststoff versehen ist. Sowohl das Spitz- als auch das Muffenende besitzt an der Stirnseite jeweils ein dünnwandiges vorgefertigtes Formteile aus Polymerbeton, gegen das beim Herstellen des Rohrs sowohl mit dem Frischbeton des Rohrschaftes als auch mit dem Frischbeton der Innenauskleidung angeschlossen wird. Damit sollen Rohre mit einer hohen Beständigkeit gegenüber aggressiven Abwässern geschaffen werden.
  • Ein erstes Problem dieser Rohre ergibt sich aus der Kombination vorgefertigter Teile mit Frischbeton. Da der Frischbeton naturgemäß beim Aushärten ein gewisses Schwindmaß aufweist, bei den vorgefertigten Teile jedoch dieser Prozess bereits abgeschlossen ist, kommt es im Zuge des Abbindens des Frischbetons in der Kontaktfuge dieser beider Materialien zu Längendifferenzen, die bei Überschreiten der vorhandenen Haftkräfte zu einem Öffnen der Fuge führen und in der Folge aggressive Wässer in den Bereich des ungeschützten zementgebundenen Betons gelangen können. Dieser Nachteil betrifft nicht nur die Fuge zwischen vorgefertigten Teilen und Auskleidung, sondern auch die Fuge zwischen vorgefertigten Teilen und Schaftbeton. Verstärkt wird dieser Effekt durch die glatte Oberfläche der vorgefertigten Teile, die der Ausbildung eines Haftverbundes entgegenwirkt. Besonders zum Tragen kommt dieser Nachteil bei unter Druck stehenden Gasen oder Flüssigkeiten, die tief in die offene Fuge eindringen.
  • Dieses Problem kann auch nicht durch einen umlaufenden Absatz an der Stirnseite der Auskleidung gelöst werden, der mit einem komplementären Rücksprung im vorgefertigten Teil eine Verzahnung bildet, da aufgrund unterschiedlichen Schwindverhaltens auch dort ein Öffnen der Fuge nicht verhindert werden kann. Die Ausbildung einer dichten Verbindung ist daher auf diese Weise nicht möglich.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, derartige Betonrohre oder ähnliche flüssigkeitsführende Bauelemente, wie zum Beispiel Schachtringe, Formstücke und dergleichen im Hinblick auf deren Chemikalienbeständigkeit weiter zu entwickeln und zu verbessern.
  • Diese Aufgabe wird durch ein rohrförmiges Bauelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung geht davon aus, dass der Schutz des zementgebundenen Betons zuverlässig sowohl von dem Polymerbeton als auch der chemikalienbeständigen Innenauskleidung gewährleistet ist. Weiter geht die Erfindung davon aus, dass unter der Annahme eines Angriffs aggressiver Flüssigkeiten und Dämpfe auf den zementgebundenen Beton dieser Angriff über die Kontaktfuge zwischen Polymerbeton und chemikalienbeständiger Innenauskleidung erfolgen wird. Insbesondere bei unter Druck stehenden Flüssigkeiten und Dämpfen besteht diese Gefahr.
  • Ausgehend von dieser Erkenntnis besteht der Grundgedanke der Erfindung darin, die Kontaktfuge zwischen chemikalienbeständigem Beton und chemikalienbeständiger Innenauskleidung so zu verändern, dass sich dadurch der Strömungswiderstand für eventuell anfallende Flüssigkeiten oder Dämpfe erhöht.
  • In Umsetzung dieses Gedankens sieht die Erfindung die Anordnung geeigneter Mittel mit Barrierewirkung vor, die von den aggressiven Flüssigkeiten oder Dämpfen auf ihrem Weg zum zementgebundenen Beton des Rohrschaftes umströmt werden müssten und auf diese Weise den Strömungswiderstand erheblich vergrößern. Gemäß der Erfindung binden die Mittel mit ihrem gesamten Umfang in den Frischbeton ein, also sowohl mit dem dem Rohrende zugewandten Umfangsabschnitt als auch mit dem dem Rohrschaft zugewandten. In Verbindung mit der monolithischen Ausbildung der Fuge zwischen dem Schaftbeton und dem Polymerbeton der Spitz- und Muffenenden durch das nass-in-nass-Betonieren werden alle Fugen sicher und dauerhaft vor dem Zutritt aggressiver Flüssigkeiten geschützt.
  • Erfindungsgemäße Mittel können am Außenumfang der chemikalienbeständigen Schicht umlaufende und geschlossene Vertiefungen sein, die im Zuge der Herstellung des rohrförmigen Bauelements von chemikalienbeständigem Beton ausgefüllt werden. Auf diese Weise wird eine Verlängerung der zu durchströmenden Kontaktfläche in axialer Richtung erreicht, was mit einer Erhöhung des Strömungswiderstandes verbunden ist. Gleichzeitig führt das formschlüssige Ineinandergreifen von chemikalienbeständiger Schicht und chemikalienbeständigem Beton zu einer intensiven Verzahnung und daher zu einer Steigerung der Verbundwirkung. Zusätzlich wird dieser Effekt unterstützt durch hinterschnittene Seiten der Vertiefung.
  • Eine Alternative hierzu, die auch mit den oben erwähnten Vertiefungen kombiniert werden kann, stellen umlaufende Überstände am Außenumfang der chemikalienbeständigen Schicht dar. Diese Überstände können einstückig mit der chemikalienbeständigen Schicht ausgebildet sein oder als davon getrenntes Bauteil am Außenumfang der chemikalienbeständigen Schicht aufgebracht werden. Durch deren dichten Anschluss an die chemikalienbeständige Schicht und deren Einbinden in den chemikalienbeständigen Beton wird auch hier die Kontaktfläche und damit der Strömungsweg zwischen der chemikalienbeständigen Schicht und dem chemikalienbeständigen Betons in axialer Richtung verlängert. Der Vorteil dieser Variante liegt in der Möglichkeit die Überstände in radialer Richtung tief in den Polymerbeton einbinden zu können, wodurch der Strömungswiderstand erheblich vergrößert wird.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei werden der besseren Übersichtlichkeit für gleiche Teile unterschiedlicher Figuren gleiche Bezugszeichen verwendet, soweit dies möglich ist.
  • Ferner wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die im Ausführungsbeispiel dargestellten Merkmale und Merkmalskombinationen beschränkt ist, sondern von der Erfindung auch ähnliche Ausführungsformen mit umfasst sind, die an den Sinn der Schutzansprüche anknüpfen; entsprechendes gilt für neue Merkmalskombinationen innerhalb der Ausführungsbeispiele oder der Ausführungsbeispiele untereinander. Beispielsweise können alle Arten von Widerstandselementen sowohl am einen als auch anderen Rohrende angeordnet sein. Zudem spielt es keine Rolle, ob das erfindungsgemäße Bauteil ein Vortriebsrohr, ein Muffenrohr mit Spitz- und Muffenende, einen Schachtring oder ein Schachtbauwerk bildet.
  • Es zeigt
  • 1 einen Längsschnitt durch eine Rohrleitung aus erfindungsgemäßen Bauelementen in Form von Muffenrohren entlang der in 3 dargestellten Linie I-I,
  • 2 einen Teillängsschnitt durch das Muffenende des in 1 dargestellten Bauelements in größerem Maßstab,
  • 3 einen Querschnitt durch den in 2 dargestellten Teillängsschnitt entlang der dortigen Linie III-III, die
  • 4 bis 8 alternative Ausführungsformen der Erfindung in Teillängsschnitten durch das Muffenende eines erfindungsgemäßen Bauelements in größerem Maßstab,
  • 9 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Bauelement in Form eines Vortriebrohrs und die
  • 10 bis 13 Teillängsschnitte durch die Enden des in 9 dargestellten Bauelements in größerem Maßstab.
  • Die 1 bis 8 betreffen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements 1 in Form eines Kanalrohrs mit Spitz- und Muffenende, während die 9 bis 13 eine Umsetzung der Erfindung an einem Vortriebsrohr zeigen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Figuren dargestellten Merkmale nicht an das eine oder andere Ausführungsbeispiel gebunden sind, sondern auch unter den Ausführungsbeispielen beliebig miteinander kombiniert werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Die 1 bis 3 zeigen eine entlang einer Achse 1 verlaufende Rohrleitung, gebildet von aneinander gereihten erfindungsgemäßen Bauelementen in Form von Rohren 2. Die Rohre 2 besitzen einen Schaftbereich 3, der stirnseitig von einem Spitzende 4 und einem Muffenende 5 abgeschlossen wird. Das Spitzende 4 und Muffenende 5 sind zur Ausbildung von Steckverbindungen mit anderen Rohren 2' komplementär ausgebildet. Durch Ineinanderstecken zweier Rohre 2, 2' entsteht eine Stoßfuge, die in bekannter Weise durch Dichtungsprofile abgedichtet ist.
  • Der Schaft 3 des Rohres 2 besteht aus zementgebundenem Beton, der durch eine Bewehrung 6 verstärkt sein kann (2). Das Spitzende 4 und Muffenende 5 eines erfindungsgemäßen Rohres 2 sind aus einem chemikalienbeständigen Beton hergestellt, beispielsweise einem Polymerbeton. Die innere Mantelfläche des Rohres 2 ist vollständig mit einer chemikalienbeständigen Schicht in Form eines Inliners 7 aus Kunststoff bedeckt und erstreckt sich bis in die Bereiche des Polymerbetons der Enden 4 und 5.
  • Eine derart ausgebildete Rohrleitung eignet sich zur Aufnahme und Ableitung aggressiver Flüssigkeiten und Dämpfen, da die zur Benetzung in Frage kommende Oberfläche der Rohrleitung vollständig geschützt ist; im Schaftbereich durch den Inliner 7 und im Bereich der Stoßfuge durch den Polymerbeton der Enden 4 und 5.
  • Wie insbesondere aus 2 ersichtlich, bildet der Polymerbeton des Muffenendes 5 ebenso wie der Polymerbeton des nicht zusätzlich dargestellten Spitzendes 4 eine Kontaktfuge 8 mit dem zementgebundenen Beton des Schaftes 3 aus. Diese Fuge wird durch ein nass-in-nass-Betonieren hergestellt. Zusätzlich bildet der Polymerbeton des Muffenendes 5 und Spitzendes 4 eine Kontaktfuge 9 mit dem Inliner 7 aus.
  • Um zu verhindern, dass aggressive Flüssigkeiten und Dämpfe in die Kontaktfuge 9 eindringen und dort nach gewisser Zeit den zementgebundenen Beton des Schafts 3 erreichen und zerstören, sind in der Kontaktfuge 9 Mittel zur Erhöhung des Strömungswiderstandes vorgesehen. Durch deren Anordnung in axialem Abstand zum stirnseitigen Ende des Rohrs 2 binden diese Mittel vollständig in den Polymerbeton ein, was den Strömungswiderstand in der Kontaktfuge 9 in einem solchen Maße erhöht, dass im Falle des Eindringens von Flüssigkeiten und Dämpfen in die Kontaktfuge 9 eine Strömung zum Erliegen kommt, bevor der gegenüber aggressiven Flüssigkeiten empfindliche Schaftbereich 3 erreicht ist.
  • In 2 ist eine erste Ausführungsform solcher Mittel dargestellt. Es handelt sich um ein winkelförmiges Widerstandselement 10, dessen erster Schenkel die Basis 11 zum Anschluss an den Inliner 7 bildet und dessen zweiter Schenkel sich unter Bildung einer Lippe 12 rechtwinklig dazu in den Polymerbeton erstreckt.
  • Aus 3 ist erkennbar, dass das Widerstandselement 10 ringförmig entlang des Außenumfangs des Inliners 7 verläuft, wobei zur Erlangung eines dichten Anschlusses des Widerstandselements 10 an den Inliner 7 die Basis 11 an den Inliner 7 geklebt oder angeschweißt sein kann. Eine alternative Befestigungsart besteht in der Verwendung eines elastischen Materials für das Widerstandselement 10, das zum Aufbringen auf den Inliner 7 gedehnt und an vorbestimmter Stelle des Inliners 7 entspannt wird. Durch die vorhandenen Rückstellkräfte nimmt dabei das Widerstandselement 10 einen Spannsitz auf dem Inliner 7 ein.
  • Nach dem Einbringen des Polymerbetons des Muffenendes 5 oder Spitzendes 4 bindet die Lippe 12 des Widerstandselements 10 in radialer Richtung infolge des nass-in-nass-Betonierens mit seinem ganzen Umfang in den Polymerbeton ein.
  • Ein möglicher Strömungsweg für Flüssigkeiten oder Dämpfe führt auf diese Weise entlang der Umrisslinie zwischen Widerstandselement 10 und Polymerbeton. Dadurch wird der Strömungsweg gegenüber bekannten chemikalienbeständigen Rohren ohne Widerstandselement 10 erheblich verlängert mit dem Ziel eine unerwünschte Strömung durch Erhöhung des Strömungswiderstandes zum Erliegen zu bringen.
  • 4 zeigt eine Variante zu der bereits beschriebenen Ausführungsform. Man sieht eine im Bereich der Basis 11 des Widerstandselements 10 umlaufende Vertiefung 13 am Außenumfang des Inliners 7. Die Vertiefung 13 ist zur formschlüssigen Aufnahme der Basis 11 des Widerstandselements 10 bestimmt und trägt somit zusätzlich zur Positionierung und Lagesicherung des Widerstandselements 10 in der Kontaktfuge 9 sowie zur zusätzlichen Verzahnung und Erhöhung des Strömungswiderstandes bei.
  • Eine solche Vertiefung 13 eignet sich insbesondere in Verbindung mit der oben beschriebenen Befestigung des Widerstandselements 10 im Spannsitz auf dem Inliner 7.
  • In den 5 und 6 sind alternative Ausführungsformen des Widerstandselements 10 gezeigt. In 5 besteht das Widerstandselement 10 aus einem Rundprofil 14 mit Vollquerschnitt, der ringförmig um den Außenumfang des Inliners 7 gelegt ist und beispielsweise aus Gummi bestehen kann.
  • In 6 wird das Widerstandselement 10 von einem Ringschlauch 15 gebildet, wobei in dem vom Ringschlauch 15 umschlossenen Hohlraum zusätzlich ein Verstärkungselement angeordnet sein kann, beispielsweise aus Stahl, das das Widerstandselement 10 fest auf die Außenfläche des Inliners 7 spannt. Darüber hinaus ist es möglich den Hohlraum zu verpressen oder auch nachtäglich noch zu injizieren.
  • In 7 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der zur Erhöhung des Strömungswiderstandes in der Kontaktfuge 9 eine Ringnut 16 in den Außenumfang des Inliners 7 eingeformt ist. Beim Einbringen des Polymerbetons für das Muffenende 5 bzw. Spitzende 4 dringt der Polymerbeton in die Ringnut 16 ein und vergrößert auf diese Weise durch mehrfache Umlenkung und Verlängerung des Strömungswegs den Strömungswiderstand. Durch die hinterschnittenen Seiten 17 der Ringnut 16 wird gleichzeitig eine Verzahnung zwischen Inliner 7 und Polymerbeton hergestellt mit dem Vorteil, dass ein Ablösen des Inliners 7 in der Kontaktfuge 9 ausgeschlossen ist.
  • 8 betrifft eine Umsetzung der Erfindung, bei der das Widerstandselement 10 von einer erhärtbaren Masse 18 gebildet ist. Die erhärtbare Masse 18 kann beispielsweise ein silikonartiges Material sein, das als pastöses oder gelförmiges Material entlang des Außenumfangs des Inliners 7 aufgetragen wird. Bei Verwendung einer entsprechend geformten Düse beim Aufspritzen der erhärtbaren Masse 18 können auch hier hinterschnittene Seiten 17 gebildet werden. Durch die adhäsiven Eigenschaften des Materials wird gleichzeitig ein kraftschlüssiger und dichter Verbund zum Inliner 7 hergestellt. Nach Aushärtung des Materials kann der Polymerbeton des Muffenendes 5 oder Spitzendes 4 eingebracht werden, der das Widerstandselement 10 formschlüssig umgibt, so dass auch hier eine Verlängerung des Strömungswegs und damit Erhöhung des Strömungswiderstands erreicht wird.
  • Die 9 bis 13 zeigen die Umsetzung der Erfindung an einem Vortriebsrohr 20. Derartige Vortriebsrohre 20 sind geeignet für einen Pressvortrieb, bei dem die einzelnen Vortriebsrohre 20 ausgehend von einem Startschacht mittels hydraulischer Pressen sukzessive in einen zuvor ins Erdreich gegrabenen Hohlraum gepresst werden. Aufgrund der dadurch bedingten Relativverschiebung zwischen dem Außenumfang des Vortriebsrohrs 20 und dem Erdreich kommt, besitzen Vortriebsrohre 20 einen konstanten Außendurchmesser.
  • Das in 9 in einem Längsschnitt dargestellte Vortriebsrohr 10 besitzt einen Schaft 21 aus zementgebundenem Beton. In Vortriebsrichtung wird der Schaft 21 von einem vorderen Ende 22 aus Polymerbeton abgeschlossen, das an seinem freien Ende einen Stahlführungsring 23 trägt. Das gegenüberliegende hintere Ende 24 des Vortriebsrohrs 20 ist ebenfalls aus Polymerbeton hergestellt. Der Innenumfang des Vortriebsrohrs 20 ist wiederum von einem Inliner 25 bedeckt, der sich bis in den Bereich des Polymerbetons der Enden 22 und 24 erstreckt. Insofern gleicht das Vortriebsrohr 20 in den für die Erfindung wesentlichen Merkmalen dem unter den 1 bis 8 beschriebenen Muffenrohr 2.
  • Die 10 bis 13 stellen jeweils den Übergangsbereich vom Polymerbeton der Enden 22 und 24 zum Inliner 25 dar, wobei jede Figur eine mögliche Ausführungsform der Erfindung wiedergibt. In den 10 bis 13 sieht man den Inliner 25, dessen Innenumfang 26 die benetzbare Fläche bildet. Radial nach außen erstreckt sich die aus Polymerbeton bestehende Zone des vorderen Endes 22. In axialer Richtung reicht der Polymerbeton des Endes 22 über das Ende des Inliners 25 hinaus und bildet dort die Stirnfläche 27. Die Grenzfläche zwischen dem Polymerbeton des Endes 22 und dem Inliner 25 ist als Kontaktfuge 28 bezeichnet.
  • Die verschiedenen Widerstandselemente 10 der 10 bis 13 umgeben den Außenumfang des Inliners 25 jeweils ringförmig. Insofern geben die Darstellungen der 10 bis 13 Querschnittsformen wieder.
  • Die in 10 gezeigte Ausführungsform eines Widerstandselements 10 weist eine breite streifenförmige Basis 11 auf, die formschlüssig in einer Vertiefung 29 am Außenumfang des Inliners 25 sitzt. Die Befestigung kann wie bereits im Zusammenhang mit dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel durch Kleben oder Verschweißen, durch Vorspannung oder auf sonstige geeignete Art und Weise erfolgen.
  • Der der Stirnfläche 27 abgewandte Bereich des Widerstandselements 10 weist zwei Lippen 30 auf, die sich im Querschnitt radial nach außen verjüngen und die durch einen Einschnitt 31 voneinander getrennt sind. Der Einschnitt 31 erstreckt sich bis in den Bereich der Basis 11.
  • Auf diese Weise erfolgt eine innige Verzahnung zwischen Polymerbeton und Widerstandselement 10. Die beiden Lippen 30 verlängern dabei den Strömungsweg für aggressive Flüssigkeiten und Dämpfe ganz erheblich, womit gleichzeitig der Strömungswiderstand erhöht wird. Im Bedarfsfall können zur weiteren Erhöhung des Strömungswiderstands zusätzliche Lippen 30 angeordnet sein, was jedoch in 10 nicht dargestellt ist.
  • 11 zeigt ein Widerstandselement 10 mit einer ebenfalls breiten streifenförmigen Basis 11, die den Außenumfang des Inliners 25 bandförmig umgibt. Der der Stirnfläche 27 zugewandte Randbereich der Basis 11 weist drei umlaufende Rippen 32 geringerer Höhe auf, die in axialer Richtung durch Einschnitte voneinander beabstandet sind. Zur Rohrmitte hin, am anderen Rand der Basis 11 und im Abstand zu den Lippen 32 ist eine im Vergleich zu den Lippen 32 mehr als doppelt so hohe Lippe 33 angeordnet.
  • Eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Widerstandselements 10 ist aus 12 ersichtlich. Das dort dargestellte Widerstandselement 10 besteht aus einem verformbaren Material, beispielsweise aus einem Elastomer. Die Basis 11 des Widerstandselements 10 ist wiederum in einer den Inliner 25 ringförmig umlaufenden Vertiefung 29 formschlüssig angeordnet. Das Widerstandselement 10 erstreckt sich über seine gesamte Breite radial nach außen in den Polymerbeton des vorderen Endes 22, wobei die Seiten 34 einen in radialer Richtung konkaven Verlauf aufweisen können. Die der Basis 11 gegenüberliegende Oberseite 35 des Widerstandselements 10 besitzt eine Wellenstruktur mit von den Außenrändern 36 gebildeten Hochpunkten und einem mittig umlaufenden Einschnitt 37. Der Bereich zwischen den Außenrändern 36 und dem Einschnitt 37 weist einen S-förmigen Verlauf auf.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in 13 dargestellt. Dort sieht man ein Widerstandselement 10 in Form einer Lippe 38, die einstückig mit dem Inliner 25 ausgebildet ist. Wenngleich auch die Lippe 38 mit radialer Ausrichtung den Inliner 25 umgeben kann, so ist dennoch ein gegenüber der mit 39 angedeuteten Lotebene auf die Rohrachse 1 im Winkel α geneigter Verlauf bevorzugt. Der Winkel α liegt vorzugsweise zwischen 30 und 60° und beträgt im vorliegenden Ausführungsbeispiel 45°. Der schräge Verlauf der Lippe 38 gewährleistet eine verbesserte Verzahnung zwischen Inliner 25 und Polymerbeton und verhindert auf diese Weise ein Abheben des Inliners 25 in der Kontaktfuge 28.
  • Um den Verbund zwischen dem Inliner 25 und dem Beton des Schafts 21 zusätzlich zu verbessern sehen die in den 10 bis 13 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung eine Besandung 40 vor. Die Besandung 40 verhindert zuverlässig ein Ablösen des Inliners 25 vom Beton und stellt auf diese Weise sicher, dass die vorhandenen Verbundkräfte in der Kontaktfuge 28 nicht überschritten werden, was ein Öffnen der Fuge 28 nach sich ziehen würde.
  • Ebenso ist es möglich eine Besandung auch im Kontaktbereich zwischen dem Polymerbeton der Rohrenden 4, 5, 27 und dem zementgebundenen Beton des Rohrschafts 3, 21 vorzusehen, um die durch das nass-in-nass-Betonieren ohnehin gute Verbundwirkung weiter zu steigern.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3713207 A1 [0004]
    • - EP 0556533 A1 [0005]

Claims (24)

  1. Kanalbausystem wie zum Beispiel ein rohrförmiges Bauelement zur Herstellung von Leitungen, Schächten, Formstücken und dergleichen zur Aufnahme aggressiver Flüssigkeiten oder Dämpfe, mit einem Rohrschaft (3, 21) und stirnseitigen Rohrenden (4, 5, 27), wobei die Rohrenden (4, 5, 27) zur Herstellung einer dichten Verbindung mit benachbarten Rohren (2, 2', 20) komplementär ausgebildet ist und wobei der Rohrschaft (3, 21) aus einem zementgebundenen Beton besteht und die Rohrenden (4, 5, 27) vollwandig aus einem chemikalienbeständigen Beton bestehen, wobei Rohrschaft (3, 21) und Rohrenden (4, 5, 27) durch nass-in-nass-Betonieren monolithisch verbunden sind und wobei der Rohrschaft (3) an seinem Innenumfang eine chemikalienbeständige Schicht (7, 25) aufweist, wobei der chemikalienbeständige Beton der Rohrenden (4, 5, 27) jeweils in einer geschlossen umlaufenden Kontaktfuge (9, 28) an die chemikalienbeständige Schicht (7, 25) anschließt, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kontaktfuge (9, 28) Mittel zu Erhöhung des Strömungswiderstands unterbrechungsfrei angeordnet sind, die einerseits dicht mit der chemikalienbeständigen Schicht (7, 25) und andererseits dicht mit dem chemikalienbeständigen Beton der Rohrenden (4, 5, 27) verbunden sind wobei die Mittel durch nass-in-nass-Betonieren allseitig formschlüssig in den Polymerbeton der Rohrenden (4, 5, 27) einbinden.
  2. Kanalbausystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Erhöhung des Strömungswiderstands von Profilierungen gebildet sind.
  3. Kanalbausystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel oder Profilierungen zur Erhöhung des Strömungswiderstands von mindestens einer Ringnut (16) gebildet sind.
  4. Kanalbausystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten (17) der mindestens einen Ringnut (16) hinterschnitten sind.
  5. Kanalbausystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel oder Profilierungen zur Erhöhung des Strömungswiderstands von mindestens einem ringförmigen Überstand gebildet sind.
  6. Kanalbausystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Überstand und die chemikalienbeständige Schicht einstückig ausgebildet sind.
  7. Kanalbausystem nach 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Überstand in einem Winkel von 30 bis 60 Grad, vorzugsweise 45 Grad gegenüber einer Lotebene zur Längsachse (1) des Bauelements geneigt ist.
  8. Kanalbausystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Überstand zur Erhöhung des Strömungswiderstands von einem Widerstandselement gebildet ist, das umlaufend in der Kontaktfuge (9) angeordnet ist.
  9. Kanalbausystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement aus einem ringförmigen umlaufenden Ring- oder Schlauchprofil (15) besteht.
  10. Kanalbaussystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlauchprofil (15) einen nachfüllbaren oder injizierbaren Hohlraum aufweist.
  11. Kanalbausystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement eine der chemikalienbeständigen Schicht zugewandte Basis und mindestens eine dem chemikalienbeständigen Beton zugewandte Lippe aufweist, die in den chemikalienbeständigen Beton einbindet.
  12. Kanalbausystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement mehrere Lippen aufweist, die von Einschnitten getrennt sind.
  13. Kanalbausystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Einschnitte bis zur Basis erstrecken.
  14. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement eine äußere Mantelfläche mit vorbestimmter Breite besitzt und in der Mantelfläche Profilierungen, vorzugsweise eine Wellenstruktur, angeordnet sind.
  15. Kanalbausystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungen umlaufend angeordnet sind.
  16. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die chemikalienbeständige Schicht in der Kontaktfuge eine umlaufende Vertiefung aufweist, in der das Widerstandselement angeordnet ist.
  17. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass dass Widerstandselement mittels einer Klebe- oder Schweißverbindung mit der chemikalienbeständigen Schicht verbunden ist.
  18. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement aus einem elastischen Material besteht und zu dessen Befestigung im Spannsitz auf der chemikalienbeständigen Schicht angeordnet ist
  19. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandselement aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyethylen oder einem Elastomer besteht.
  20. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerstandelement aus einer elastisch aushärtenden Masse besteht, die umlaufend am Außenumfang der chemikalienbeständigen Schicht aufgebracht ist.
  21. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die chemikalienbeständige Schicht in axialem Abstand zur Stirnseite des Bauelements endet.
  22. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die chemikalienbeständige Schicht aus Kunststoff, Metall oder Glas besteht.
  23. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement ein Rohr, ein Schachtring, ein Behälterteil oder eine Formteil ist.
  24. Kanalbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die chemikalienbeständige Schicht an ihrer dem Beton des Rohrschafts zugewandten Seite eine Besandung aufweist.
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