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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Verpreßschlauch zur Abdichtung von
Fugen in Baukörpern
aus Beton durch Einpressen eines dichtenden Injektionsmittels, bestehend
aus einem flexiblen Basisschlauch und einer den Basisschlauch koaxial
umschließenden
Hülle,
wobei der Basisschlauch in seiner Schlauchwandung radiale Löcher in
einer regelmäßigen oder
unregelmäßigen Längen- und
Umfangsflächenverteilung
aufweist, und wobei die Hülle derart
ausgebildet ist, dass sie für
das über
den Basisschlauch und die radialen Löcher zugeführte Injektionsmittel von innen
nach außen
durchlässig,
für Fremdstoffe,
insbesondere Beton-Bestandteile, aber von außen nach innen im Wesentlichen
undurchlässig
ist.
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Solche
Verpreßschläuche, auch
Injektionsschläuche
genannt, werden beim Gießen
von Baukörpern
aus Beton in bestimmten Abständen
eingelegt und in den Beton eingebettet, um später bei Bedarf im Falle von
Rissbildungen ein dichtendes Injektionsmittel, wie Kunstharz oder
Zementschlamm, zum Abdichten der Risse einpressen zu können.
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Ein
Verpreßschlauch
der gattungsgemäßen Art
(Injektionsschlauch) ist durch die
DE 197 26 403 C1 bekannt. Der Basisschlauch,
dort "schlauchartiger
Grundkörper" genannt, weist einen
zentralen Förderkanal
und mehrere radiale Ausströmkanäle (Löcher) sowie
in seiner äußeren Umfangsfläche rinnenartige,
axial verlaufende Vertiefungen auf. Dabei liegen die radialen Löcher in
den Bereichen der rinnenartigen Vertiefungen. Die den Grundkörper umschließende Hülle besteht
aus elastischen Fäden,
die spiralförmig
auf den Grundkörper
in mindestens einer Lage aufgewickelt sind. Die Fäden sind
derart dicht aneinander angeordnet, dass die Hülle von außen nach innen gegenüber dem
jeweiligen Injektionsmittel (Zementschlamm bzw. Zementmilch) dicht
ist und die Fäden Öffnungen
nur für
eine Injektion freigeben.
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Ein ähnlicher
Injektionsschlauch ist in der
DE 39 29 848 C3 beschrieben. Der Basisschlauch
und die Hülle
weisen jeweils radiale Loch-Öffnungen
auf, wobei sämtliche Öffnungen
der Hülle
gegenüber
den radialen Öffnungen
des Basisschlauches versetzt angeordnet sind, um direkte, d. h.
radial fluchtend den Basisschlauch und die Hülle durchsetzende Durchgangsöffnungen
zu vermeiden.
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Eine
weitere Ausführung
eines solchen Injektionsschlauches ist Gegenstand der
EP 0 720 681 B1 , wobei der
Basisschlauch (Grundkörper)
eine einzige, mit vorbestimmter Steigung wendelförmig in der äußeren Mantelfläche umlaufende
Vertiefung aufweist.
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Die
bekannten Verpeßschläuche haben
allesamt den Nachteil, dass es beim Eingießen in den Beton häufig zu
einem Verknicken oder Abquetschen des Schlauches kommt, so dass
später
der Durchgang für
das Injektionsmittel versperrt ist. Dieses Problem ist vor allem
auf die beim Aushärten
des Betons ansteigende Temperatur zurückzuführen, wodurch der – üblicherweise
aus einem thermoplastischen Kunststoff, wie Weich-PVC bestehende – Schlauch weicher
wird und dadurch schon durch das Gewicht des Betons abgequetscht
werden kann. Zudem treten beim Verlegen auch Verknickungen auf,
die zu einem Verschluss des Durchgangs führen können.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verpreßschlauch
der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, der auch unter ungünstigen Einsatzbedingungen
eine hohe Anwendungssicherheit zum Verpressen bzw. Injizieren eines
Injektionsmittels gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass der Basisschlauch als Mehrkanalprofil ausgebildet
ist. Bevorzugt weist dieses Mehrkanalprofil einen zentrischen Hauptkanal
und mehrere, beispielsweise vier bis sechs, in der den Hauptkanal
umschließenden
Schlauchwandung gebildete, über
den Umfang verteilt angeordnete Nebenkanäle auf. Zwischen den Haupt-
und Nebenkanälen
sind jeweils Materialstege gebildet. Diese vorteilhafte Ausgestaltung
führt zu
einer hohen Knicksteifigkeit. Zudem bietet der erfindungsgemäße Basisschlauch
eine deutlich höhere Sicherheit
gegen vollständiges
Abquetschen, da bei Verformungen zumindest ein Teil der vorhandenen Kanäle offen
und somit zum Injizieren durchgängig bleibt.
Dadurch wird vorteilhafterweise auch eine Mehrfach-Verpressung durch
mehrmaliges Injizieren von Injektionsmittel in bestimmten Zeitabständen ermöglicht.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie
der folgenden Beschreibung enthalten.
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Anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
soll die Erfindung genauer erläutert
werden. Dabei zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Verpreßschlauches
in Seitenansicht und
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2 einen
stark vergrößerten Querschnitt in
der Ebene II-II gemäß 1.
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Ein
erfindungsgemäßer Verpreßschlauch 1 dient
zur Abdichtung von Fugen in Baukörpern
aus Beton. Dazu wird der Verpreßschlauch 1 beim
Gießen
des jeweiligen Baukörpers
in den Beton eingelegt und eingebettet. Nachfolgend kann über ein
aus dem Baukörper
geführtes
Schlauchende ein Injektionsmittel eingepresst werden, welches dann über den
Verpreßschlauch 1 in
den Beton-Baukörper
zur Abdichtung von Rissen und Spalten eindringt.
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Der
Verpreßschlauch 1 besteht
aus einem flexiblen Basisschlauch 2 und einer den Basisschlauch 2 koaxial
und eng umschließenden,
elastischen Hülle 4.
Der Basisschlauch 2 weist in seiner Schlauchwandung 6 radiale
Löcher 8 auf,
die regelmäßig, insbesondere
aber unregelmäßig über die Länge und
den Umfang des Basisschlauches 2 verteilt angeordnet sind.
Dazu sei bemerkt, dass in der Querschnittebene gemäß 2 zwar
sechs Löcher 8 eingezeichnet
sind, jedoch muss dies nicht der Praxis entsprechen, sondern die
zeichnerische Darstellung ist nur als Beispiel für mögliche Anordnungen der Löcher 8 zu
verstehen.
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Die
Hülle 4 ist
derart ausgebildet, dass sie eine Art Ventilfunktion hat, indem
sie für
ein über
den Basisschlauch 2 und die radialen Löcher 8 zugeführtes Injektionsmittel
radial von innen nach außen durchlässig, aber
für sonstige
Fremdstoffe, insbesondere Beton-Bestandteile, von außen nach
innen im Wesentlichen undurchlässig
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
wird diese Ventilfunktion dadurch erreicht, dass die aus einem mediendichten, elastischen
Material, insbesondere Weich-PVC, bestehende Hülle 4 in einer regelmäßigen, insbesondere
aber unregelmäßigen Längen- und
Umfangsverteilung radial durchgehende Einschnitte 10 aufweist. Bei
den Einschnitten 10 handelt es sich insbesondere um in
Längsrichtung
des Verpreßschlauches 1 verlaufende,
relativ kurze Schnitte, in deren Bereich das Material der Hülle 4 im
Normalzustand aneinander liegt, so dass von außen kein Material durchdringen kann.
Erst durch Einführen
eines Injektionsmittels mit einem bestimmten Injektionsdruck von
innen nach außen
werden durch elastische Verformung der Hülle 4 die Einschnitte 10 für das Injektionsmittel
geöffnet. Sie
bilden insofern eine Art Rückschlagventil.
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Auch
zu den Einschnitten 10 in der Darstellung gemäß 2 ist
zu bemerken, dass die Anzahl und Verteilung lediglich beispielhaft
zu verstehen ist.
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Zudem
ist in 2 zu erkennen, dass die Einschnitte 10 der
Hülle 4 durch
eine unregelmäßige Verteilung
teilweise in Überdeckungsbereichen
der radialen Löcher 8 des
Basisschlauches 2 und teilweise in lochfreien Flächenbereichen
des Basisschlauches 2 angeordnet sein können.
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Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, dass der Basisschlauch 2 als Mehrkanalprofil
ausgebildet ist, und zwar insbesondere mit einem zentrischen, insbesondere
im Querschnitt kreisförmigen
Hauptkanal 12 und mehreren, in der den Hauptkanal 12 umschließenden Schlauchwandung 6 gebildeten
und über
den Umfang verteilt angeordneten Nebenkanälen 14. In dem bevorzugten,
dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Hauptkanal 12 einen deutlich größeren Strömungsquerschnitt
als jeder der Nebenkanäle 14 auf.
Bevorzugt sind vier bis sechs, insbesondere wie dargestellt fünf Nebenkanäle 14 in
einer gleichmäßigen Umfangsverteilung
vorgesehen, wobei alle Kanäle 12, 14 parallel
zueinander in Längsrichtung
durch den Basisschlauch 2 verlaufen.
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Im
dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen die Nebenkanäle 14 gemäß 2 jeweils
eine linsenartige Querschnittsform auf, die radial nach außen von
einem zur Längsmittelachse
X des Schlauches 1 koaxial gekrümmten Kreisbogen 16 sowie
radial nach innen von einem in Richtung der Längsmittelachse X konvex gekrümmten Kreisbogen 18 begrenzt
wird. Natürlich
können
die Nebenkanäle 14 auch
mit anderen Querschnittsformen ausgebildet sein, z. B. kreisförmig.
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Wie
sich weiterhin aus 2 ergibt, können die die Schlauchwandung 6 durchsetzenden
radialen Löcher 8 teilweise
die Nebenkanäle 14 schneiden und teilweise
in zwischen den Nebenkanälen 14 liegenden
Bereichen verlaufen. Die Löcher 8 können auf
geeignete Weise gebildet, z. B. ausgestanzt werden.
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Mit
Vorteil kann der Basisschlauch 2 mit dem Hauptkanal 12 und
den Nebenkanälen 14 als
einstückiges
Kunststoff-Strangprofil insbesondere aus Weich-PVC hergestellt (extrudiert)
werden. Die Hülle 4 kann
anschließend
separat aufextrudiert werden, und zwar so, dass keine stoffschlüssige Verbindung zwischen
dem Basisschlauch 2 und der Hülle 4 entsteht. Dadurch
kann das Injektionsmittel durch elastische Verformung der Hülle 4 auch
zwischen dieser und dem Basisschlauch 2 in Längs- und/oder
Umfangsrichtung zu den Einschnitten 10 strömen.
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Abschließend sollen
noch kurz und lediglich beispielhaft die Größenabmessungen des Verpreßschlauches 1 angegeben
werden:
Der Basisschlauch 2 ist mit einem Außendurchmesser
im Bereich von 10 mm bis 15 mm, insbesondere etwa 12 mm bis 14 mm,
ausgebildet. Der Hauptkanal 12 weist einen Innendurchmesser
von 5 mm bis 6 mm, insbesondere etwa 5,5 mm, auf. Daraus resultiert
eine radial gemessene Dicke der Schlauchwandung 6 etwa
im Bereich von 5 mm bis 10 mm, insbesondere etwa 8,5 mm. Die senkrecht
zur Radialen gemessene Breite der Nebenkanäle 14 beträgt etwa 4
mm bis 5 mm, insbesondere etwa 4,5 mm. Die radiale Innenweite der
Kanäle 14 kann
ca. 2 mm betragen. Die elastische Hülle 14 weist eine
radiale Dicke von etwa 1,5 mm auf.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden
Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte
Merkmalskombination beschränkt,
sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten
Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein.
Dies bedeutet, dass grundsätzlich
praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch
mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal
ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein
erster Formulierungsversuch für
eine Erfindung zu verstehen.