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Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische und dermatologische Zubereitungen
zur Verringerung von dermatologischen Missempfindungen.
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Die
Haut älterer Menschen, die auch als Altershaut bezeichnet
wird, unterscheidet sich wesentlich von junger Haut. Der Feuchtigkeits-
und Fettgehalt sinkt, die Haut trocknet aus und beginnt zu spannen
und zu jucken. Juckende Haut kann auch durch UV-Strahlung entstehen.
Ein leichter Sonnenbrand äußert sich hier ebenfalls
in durch dermatologische Missempfindungen, wie Spannungsgefühl,
Hautrötung, Überempfindlichkeit und Juckreiz.
Juckreiz ist eine eigenständige Sinnesempfindung der Haut
und entsteht unabhängig von der Schmerzempfindung. Die
oberflächlichen Nervenendigungen in der Haut reagieren
auf viele verschiedene Botenstoffe aus der Haut und dem Blut mit
der Entwicklung von Juckreiz. Durch die unterschiedlichen Botenstoffe
erklären sich die verschiedenen Juckreizempfindungen wie
reines Jucken, stechendes oder brennendes Jucken, schmerzendes Kribbeln,
usw. Die Juckempfindung wird über die Nerven des Rückenmarks
zum Gehirn transportiert, wo unmittelbar das Verlangen zu Kratzen
ausgelöst wird.
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Sehr
häufig ist trockene Haut, die durch eine Störung
der hauteigenen Schutzfunktion hervorgerufen wird, die Ursache für
den Juckreiz. Besonders intensiv tritt Juckreiz bei sehr trockener
Haut insbesondere im Alter, bei Neurodermitis, Psoriasis und Diabetes
auf.
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Der
Mechanismus des Juckreizes verläuft wie ein Kreislauf:
Ein Jucken führt fast unausweichlich zum Kratzen. Dadurch
wird das betroffene Hautareal zusätzlich gereizt. Entzündungsbotenstoffe
werden freigesetzt, die den bestehenden Juckreiz noch verstärken
und so eine mechanische Verletzung der Haut zur Folge haben können.
Ein nicht enden wollender Kreislauf beginnt: Juckreiz-Kratzen-Juckreiz...
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Um
sofortige Linderung zu verschaffen, muss dieser Kreislauf effektiv
und mit sofortiger Wirkung unterbrochen werden.
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Aus
der Literatur ist bekannt, dass ethoxylierte Verbindungen wie z.
B. Laureth-9 (Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für
Pharmazie und Kosmetik und angrenzende Gebiete, Verlag: Editio Cantor
Aulendorf, 3. Auflage, Band 1, S. 540) oder Polyoxyethylen-(20)-Sorbitanmonolaurat
(Herstellerangabe) oder Stoffe aus anderen Substanzklassen z. B.
Zitronensäureester (Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe
für Pharmazie und Kosmetik und angrenzende Gebiete, Verlag:
Editio Cantor Aulendorf, 3. Auflage, Band 1, S. 309) eine
gewisse juckreizreduzierende Wirkung haben.
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Weiterhin
werden Lokalanästhetika und Polidocanol eingesetzt. Vorteilhaft
ist auch die Verwendung von barrierestärkenden Wirkstoffen,
wie z. B. Omrga-6-Fettsäuren aus natürlichem Nachtkerzenöl.
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Dennoch
waren bisherige juckreizlindernde kosmetische und/oder pharmazeutische
Zusammensetzungen nicht zufriedenstellend, weil ihre Wirkungen rasch
nachlassen.
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Es
hat nicht an Versuchen gefehlt, den Juckreiz der juckenden Haut
durch Auftragen einer Zubereitung zu verringern. Es wurde auch versucht,
Zubereitungen zu finden, die den Juckreiz verringern. Dies wurde
besonders für Zubereitungen zur Pflege von Altershaut oder
sonnengeschädigter Haut versucht.
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Es
war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Übelständen
des Standes der Technik abzuhelfen und den Juckreiz und weitere
Missempfindungen, die bei Altershaut oder durch Sonnenbrand auftreten können
zu verringern, durch Zubereitungen, welche einfach herzustellen
sind, gut verträglich und geruchsneutral sind, keine Reizwirkung
auf Haut oder Schleimhäute ausüben sowie bei bestimmungsgemäßer
Anwendung angenehme Kühlung spenden.
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Es
war jedoch erstaunlich und für den Fachmann nicht vorhersehbar,
dass die Verwendung von topischen kosmetischen oder dermatologischen
Zubereitungen mit einem Gehalt an (1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid
und/oder (1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid
zur Verringerung von Juckreiz, zur Verringerung von Missempfindungen
bei trockener Haut und bei Altershaut und/oder zur Verringerung
von durch Sonnenbrand verursachten dermatologischen Missempfindungen
die Nachteile des Standes der Technik beseitigen.
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Überraschenderweise
besitzen (1R,2S,5R)-2-isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl)-cyclohexancarboxamid
und (1R,2S,5R)-N-(4-(cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid
die Eignung zur erfindungsgemäßen Verwendung.
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Diese
juckreizreduzierenden Coolingsubstanzen können alleine
oder in Kombination mit anderen Coolingsubstanzen eingesetzt werden.
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Beispiele
für bekannte Coolingsubstanzen sind Menthol, Menthone,
Ethyl Menthane Carboxamido acetate (WS-5) Isopulegol (Coolact P),
Menthanediol (Coolact 38D), N,2,3-trimethyl-2-isopropylbutanamide (WS-23),
Ethyl Menthane Carboxamide (WS-3), menthone glycerine acetal (Frescolat
MGA) oder mono-menthyl succinate (Physcool).
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Die
Zubereitungen sind einfach zu formulieren und stellen keine großen
Anforderungen an Herstellungsvorgänge.
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Bevorzugt
ist die Herstellung einer O/W Emulsion. Die Cooling-Substanzen werden
in Polyolen vorgelöst und bei ca. 40°C der Emulsion
zugegeben.
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Bevorzugt
ist es, wenn zusätzlich Menthoxypropanediol enthalten ist.
Menthoxypropanediol
weist eine langanhaltende,
juckreizreduzierende Wirksamkeit auf. Besonders bevorzugt ist es,
wenn die Zubereitungen 0,001–10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,01–1 Gew.-%, an (1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid
und/oder (1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid
enthalten, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitungen.
Weiter besonders bevorzugt ist es, wenn die Zubereitungen 0,001–10
Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01–1 Gew.-% Menthoxypropanediol
enthalten, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Zubereitungen.
Dabei ist es bevorzugt, wenn die Zubereitungen Lichtschutzmittel
enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die Zubereitungen Antioxidantien
enthalten. Weiter bevorzugt ist es, wenn die Zubereitungen Vitamine
enthalten.
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Zur
Anwendung werden die kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen
erfindungsgemäß in der für Kosmetika üblichen
Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
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Die
kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können
erfindungsgemäß kosmetische Hilfsstoffe enthalten,
wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet
werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme,
Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente,
die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende
und/oder feuchthaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder
andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen
Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Verdicker, Lichtschutzfilter,
Füllstoffe, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische
Lösungsmittel oder Silikonderivate.
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Ein
zusätzlicher Gehalt an üblichen Antioxidantien
ist im Allgemeinen bevorzugt. Erfindungsgemäß können
als günstige Antioxidantien alle für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
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Die
Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen)
in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30
Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05–20 Gew.-%, insbesondere
0.5–10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Sofern
die kosmetische oder dermatologische Zubereitung im Sinne der vorliegenden
Erfindung eine Lösung oder Emulsion oder Dispersion darstellt,
können als Lösungsmittel verwendet werden:
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- – Wasser oder wässrige Lösungen
- – Öle, wie synthetische Triglyceride der Caprin-
oder der Caprylsäure, Alkylbenzoate oder andere Fettsäureester
oder Pflanzenöle, wie Sonnenblumenöl, Nachtkerzenöl,
Traubenkernöl, Aprikosenkernöl, Arganol oder Mandelöl.
- – Fette, Wachse und andere natürliche und
synthetische Fettkörper, vorzugsweise Ester von Fettsäuren
mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol, Propylenglykol
oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren
niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- – Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie
deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol,
Glycerin, Ethylenglykol, Pentandiol, Methylpropandiol, Ethylenglykolmonoethyl-
oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder
-monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder – monoethylether
und analoge Produkte.
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Insbesondere
werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel
verwendet. Bei alkoholischen Lösungsmitteln kann Wasser
ein weiterer Bestandteil sein.
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Die Ölphase
der erfindungsgemäß bevorzugten Zubereitungen
wird vorteilhaft gewählt aus der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten
Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis
30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge
von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren
und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten
und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können demgemäß beispielsweise
vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat,
Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat,
n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat,
2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat,
Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucyleru cat sowie synthetische,
halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
z. B. Jojobaöl.
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Ferner
kann die Ölphase vorteilhaft gewählt werden aus
der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silkonöle, der Dialkylether, der Gruppe
der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten
oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer
Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12-18 C-Atomen.
Die Fettsäuretriglyceride können beispielsweise
vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen,
halbsynthetischen und natürlichen Öle, z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl,
Sojaöl, Erdnussöl, Rapsöl, Mandelöl,
Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen
mehr.
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Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl- und Wachskomponenten
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung einsetzbar.
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Vorteilhafte
Konservierungsmittel für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
sind beispielsweise Benzylalkohol, Sorbinsäure und deren
Salze, Formaldehydabspalter (wie z. B. Diazolidinylharnstoff (Handelsbezeichnung
Germall II von ISP), Imidazolidinylharnstoff (Handelsbezeichnung
Germall 115) oder DMDM Hydantoin, welches beispielsweise unter der
Handelsbezeichnung GlydantTM von der Fa.
Lonza erhältlich ist), Methylisothiazolinon und entsprechende
Derivate (Handelsname Kathon CG), Iodopropinylbutylcarbamate (z.
B. die unter den Handelsbezeichnungen Glycacil-L, Glycacil-S von
der Fa. Lonza erhältlichen und/oder Dekaben LMB von Jan
Dekker), Parabene (d. h. p-Hydroxybenzoesäurealkylester,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- und/oder Butylparaben),
Phenoxyethanol, Ethanol, Triclosan, Benzoesäure und dergleichen
mehr. Üblicherweise umfasst das Konservierungssystem erfindungsgemäss
ferner vorteilhaft auch Substanzen, die die Wirksamkeit von klassischen
Konservierungsmitteln verbessern, wie beispielsweise Hexandiol,
Pentandiol, Butylenglycol und Methylpropandiol.
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Als
Treibmittel für aus Aerosolbehältern versprühbare
kosmetische und/oder dermatologische Zubereitungen im Sinne der
vorliegenden Erfindung sind die üblichen bekannten leichtflüchtigen,
verflüssigten Treibmittel, beispielsweise Kohlenwasserstoffe
(Propan, Bu tan, Isobutan) geeignet, die allein oder in Mischung miteinander
eingesetzt werden können. Auch Druckluft ist vorteilhaft
zu verwenden.
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Natürlich
weiß der Fachmann, dass es an sich nichttoxische Treibgase
gibt, die grundsätzlich für die Verwirklichung
der vorliegenden Erfindung in Form von Aerosolpräparaten
geeignet wären, auf die aber dennoch wegen bedenklicher
Wirkung auf die Umwelt oder sonstiger Begleitumstände verzichtet
werden sollte, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW).
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Kosmetische
Zubereitungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können
auch als Gele vorliegen, die neben einem wirksamen Gehalt am erfindungsgemäßen
Wirkstoff und dafür üblicherweise verwendeten
Lösungsmitteln, bevorzugt Wasser, noch organische Verdickungsmittel
enthalten.
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Gelbildner,
auch Verdickungsmittel genannt, sind Makromoleküle, die
eine weitgehend lineare Gestalt haben und über intermolekulare
Wechselwirkungskräfte verfügen, die Neben- und
Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und
damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen.
Sie umfassen teilweise wasserlösliche natürliche
oder synthetische Polymere, die in wässrigen Systemen Gele
oder viskose Lösungen bilden. Sie erhöhen die
Viskosität des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle
binden (Hydratation) oder aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen
Makromoleküle aufnehmen und einhüllen, wobei sie
gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken.
Solche wasserlöslichen Polymere stellen eine große
Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und
synthetischer Polymere dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit
in Wasser bzw. wässrigen Medien ist. Voraussetzung dafür
ist, dass diese Polymere eine für die Wasserlöslichkeit
ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu stark
vernetzt sind. Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer,
anionischer oder kationischer Natur sein.
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Vorteilhafte
Verdickungsmittel für kosmetische Zubereitungen sind beispielsweise
Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten und
einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure
oder deren Ester. Die INCI-Bezeichnung für solche Verbindungen
ist „Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer”.
Insbesondere vorteilhaft sind die Pemulen® Typen
TR1, TR2 und TRZ von der Fa. Goodrich (Noveon).
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Auch
Carbopole sind vorteilhafte Gelbildner für erfindungsgemässe
Zubereitungen. Carbopole sind Polymere der Acrylsäure,
insbesondere auch Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere. Vorteilhafte
Carbopole sind beispielsweise die Typen 980, 981, 984 1342, 1382,
2984 und 5984, ebenso die ETD-Typen 2001, 2020, 2050 und Carbopol
Ultrez 10, PVM/MA Decadien Crosspolymer (Handelsname Stabileze 06),
Polyglycerylmethacrylat sowie Polyacrylamid. Weitere vorteilhafte
Gelbildner für derartige Zubereitungen sind Xanthan Gummi,
Polyvinylpyrrolidon, Cellulose Derivate, insbesondere Celluloseether
wie zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose, Stärke und
Stärkederivate, Hyaluronsäure Johannisbrotkernmehl,
Siliciumdioxid und Aluminiumsilikate.
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Das
Verdickungsmittel ist in dem Gel, der Dispersion bzw. der Emulsion
z. B. in einer Menge zwischen etwa 0,01 und 5 Gew.-%, bevorzugt
zwischen etwa 0,1 und 2 Gew.-%, enthalten.
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Die
Acrylamidomethylpropylsulfonsäure-Polymere, kurz AMPS Polymere,
können als 100% aktive Substanz oder als Inversverdicker
kommerziell verfügbar sein. Beispiele:
- • vernetzte
AMPS-Copolymere, Puderform:
Aristoflex AVC (Ammonium AcryloyldimethyltaurateNP
Copolymer, Clariant) Aristoflex HMB (Ammonium Acryloyldimethyltaurate/Beheneth-25
methacrylate copolymer, Clariant)
- • vernetzte AMPS-Copolymere, Inversverdicker:
Simulgel
NS (Seppic):Hydroxyethyl Acrylate/sodium Acryloyldimethyl Taurate
Copolymer/squalane/Polysorbate
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Erfindungsgemäss
vorteilhafte Polymere werden beispielsweise in der
DE 100 29 462 A1 beschrieben.
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Erfindungsgemäss
bevorzugte Acrylamidomethylpropylsulfonsäure-Polymere tragen
die INCI-Bezeichnung Ammoniumacryloyldimethyltaurat/Vinylpyrrolidinon
Copolymere.
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Es
kann erfindungsgemäss bevorzugt sein, den beschriebenen
Zubereitungen Komplexbildner zuzufügen. Komplexbildner
sind an sich bekannte Hilfsstoffe der Kosmetologie bzw. der medizinschen
Galenik. Komplexbildner, insbesondere Chelatoren bilden mit Metallatomen
Komplexe, welche bei Vorliegen eines oder mehrerer mehrbasiger Komplexbildner, also
Chelatoren, Metallacyclen darstellen. Chelate stellen Verbindungen
dar, in denen ein einzelner Ligand mehr als eine Koordinationsstelle
an einem Zentralatom besetzt. In diesem Falle werden also normalerweise
gestreckte Verbindungen durch Komplexbildungen über ein
Metall-Atom oder -Ion zu Ringen geschlossen. Die Zahl der gebundenen
Liganden hängt von der Koordinationszahl des zentralen
Metalls ab. Voraussetzung für die Chelatbildung ist, dass
die mit dem Metall reagierende Verbindung zwei oder mehrere Atomgruppierungen
enthält, die als Elektronendonatoren wirken.
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Der
oder die Komplexbildner können vorteilhaft aus der Gruppe
der üblichen Verbindungen gewählt werden, wobei
bevorzugt mindestens eine Substanz aus Weinsäure und deren
Anionen, Zitronensäure und deren Anionen, Aminopolycarbonsäuren
und deren Anionen (wie beispielsweise Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) und deren Anionen, sowie Nitrilotriessigsäure (NTA)
und deren Anionen ausgewählt wird.
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Der
oder die Komplexbildner sind erfindungsgemäß vorteilhaft
in kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen in der Regel
zu etwa 0,01 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%, bevorzugt zu etwa 0,05 Gew.-% bis
etwa 10 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu etwa 0,1–1,0
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, enthalten.
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Die
erfindungsgemässe Zusammensetzung soll in einer für
die topische Applikation geeigneten Form vorliegen. Beispielsweise
kann die Zusammensetzung in Form einer Creme, einer Lotion, eines
Gels, einer Salbe, einer Tinktur, eines Hautöls, einer
Milch, eines Balsams, eines mit der Zusammensetzung imprägnierten Pflasters,
eines mit der Zusammensetzung imprägnierten Tuchs, einer
mit der Zusammensetzung imprägnierten Textilie, eines mit
der Zusammensetzung imprägnierten Pads, eines Sprays, eines
Aerosols, eines Rollon, eines Stifts, einer Soft Solid, eines Puders
oder eines Pudersprays vorliegen Vorteilhaft können die
erfindungsgemäßen Formulierungen weiterhin Substanzen
enthalten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die
Gesamtmenge der Filtersubstanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 bis 6 Gew.-% beträgt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
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Die
nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen,
ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und
Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht
und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen
bezogen. Rezepturbeispiel 1: O/W-Emulsionen
Rohstoff
(INCI) | Gew.% | Gew.% |
PEG-40-Stearate | 2,00 | 2,00 |
Glycerylstearat | 2,00 | 1,00 |
Stearylalkohol | 0,50 | 1,50 |
Cetylalkohol | 2,00 | 2,00 |
C12-15
Alkylbenzoate | 2,00 | 2,00 |
Caprylsäure/Caprinsäure
Triglyceride | 1,00 | 1,00 |
Cyclomethicon | 3,00 | 3,00 |
Dicaprylylcarbonat | 2,00 | 2,00 |
Milchsäure | 0,25 | 0,25 |
Vitamin
B3 (Niacinamid) | 0,30 | - |
(1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid | 0,10 | |
(1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid | | 0,2 |
Genistein | | 0.10 |
Phenoxyethanol | 0,40 | 0,40 |
Diazolidinylharnstoff | 0,20 | 0,20 |
Methylpropandiol | 4,00 | 4,00 |
Ammoniumacryloyldimethyltaurat/VP
Copolymer | 0,80 | 0,80 |
Glycerin | 5,00 | 5,00 |
Füllstoffe
(Distärkephosphat, SiO2, Talkum) | 0,10 | 0,10 |
Parfüm/Farbstoffe | q.
s. | q.
s. |
Wasser | ad
100 | ad
100 |
Rezepturbeispiel 2: Reichhaltige Creme
gegen trockene Haut
O/W-Nachtcreme | Gew.-% | Gew.-% |
Glycerylstearatcitrat | 2 | 3 |
Sheabutter | 2 | 2 |
Stearylalkohol | 2 | 3 |
Cetylalkohol | 2 | - |
Hydrierte
Kokosfettglyceride (Hydrogenated Coco Glycerides) | 2 | 2 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 2 | 2 |
Ethylhexylkokosfettsäureester | 2 | 2 |
Cyclometicone | 3 | 3 |
Dicaprylylether | 2 | 2 |
Tocopherylacetat | 1 | 1 |
Ubichinon
(Q10) | 0,1 | - |
Natriumascorbylphosphat | 0,1 | 0,1 |
(1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid | 1 | |
(1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid | | 0,5 |
Retinylpalmitat | - | 0,1 |
Phytosterole | | 0,2 |
p-Hydroxybenzoesäurealkylester (Paraben) | 0,6 | 0,6 |
Ethylhexylglycerin | 0,5 | 0,5 |
Carbomer | 0,3 | 0,3 |
EDTA | 0,2 | 0,2 |
Glycerin | 10 | 10 |
wasser-
und/oder öllösliche Farbstoffe | 0,05 | 0,05 |
Füllstoffe/Additive
(SiO2, BHT) | 0,2 | 0,2 |
Menthoxypropanediol | 1 | 1 |
Wasser | ad
100 | ad
100 |
Rezepturbeispiel 3: W/O-Emulsionen
W/O-Creme
zur Juckreizreduktion | Gew.-% | Gew.-% |
Polyglyceryl-3-Diisostearat | 5,0 | 4,0 |
Polyglyceryl-2-Dipolyhydroxystearat | 2,5 | 3,0 |
Cetearylalkohol | 2 | |
Cetylalkohol | 2 | 3 |
C12-15 Alkylbenzoat | 8 | 5 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 6 | 6 |
Octyldodecanol | 5 | 5 |
Octamethyltetrasiloxan
(Cyclomethicon) | 2 | 6 |
Menthoxypropanediol | 1 | 3 |
Citronensäure,
Natriumsalz | 0,5 | 0,5 |
Butylmethoxydibenzoylmethan | 1 | 1 |
Ethylhexyltriazon | 1 | 1 |
Ethylhexylmethoxycinnamat | 5 | 5 |
(1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-met hyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid | 0.2 | |
(1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid | | 0,05 |
Natriumpolyacrylat | 0,15 | 0,15 |
Retinylpalmitat | 0,05 | - |
p-Hydroxybenzoesäurealkyleste (Paraben) | 0,1 | 0,1 |
Glycerin | 7 | 7 |
Additive
(EDTA, BHT) | 0,6 | 0,6 |
Parfüm | q.
s. | q.
s. |
Wasser | Ad
100 | Ad
100 |
Rezepturbeispiel 4: Pflegende O/W-Emulsionen
mit Kühlwirkung
O/W
Creme | Gew.-% | Gew.-% |
Cetearylglucosid | 2 | 3 |
Myristylmyristat | 1 | - |
Stearylalkohol | 4 | 3 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 | 2 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 3 | 3 |
Hydriertes
Polydecen | 1 | - |
Dicaprylylcarbonat | 3 | 3 |
Cyclometicone | 4 | 5 |
Ethylhexylmethoxycinnamat | 5 | 5 |
Ethylhexylcyanodiphenylacrylat (Octocrylen) | 3 | 3 |
Bis-Ethylhexyloxyphenol-methoxyphenyltriazin | 2 | 2 |
Menthoxypropanediol | 1.5 | 1.5 |
Ubichinon
(Q10) | 0,05 | 0,05 |
Urea | 3 | 3 |
Trinatrium
EDTA | 0,1 | 0,1 |
Polyvinylpyrrolidon-Hexadecen Copolymer | 0,4 | 0,4 |
p-Hydroxybenzoesäurealkylester (Paraben) | 0,4 | 0,4 |
(1R,2S,5R)-2-Isopropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid | 0,3 | |
(1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid | | 0,6 |
Xanthan
Gum | 0,1 | 0,1 |
Carrageenan | 0,1 | 0,1 |
Aluminium
Stärke Octenylsuccinat | 1 | 1 |
Glycerin | 6 | 6 |
Butylenglycol | 2 | 2 |
Additive
(Talkum, BHT, Farbstoff) | 1 | 1 |
Parfüm | q.
s. | q.
s. |
Wasser | ad
100 | ad
100 |
Rezepturbeispiel 5: Pflegende O/W-Emulsionen
mit Kühlwirkung
Sensitivcreme | Gew.-% | Gew.-% |
Glycerylstearat | 1 | 2 |
Stearinsäure | 3 | 3 |
Stearylalkohol | 2 | - |
Cetylalkohol | 2 | 3 |
C12-15 Alkylbenzoat | 2 | 2 |
Caprylsäure/Caprinsäuretriglyceride | 2 | 2 |
Macadamiaöl | 1 | - |
Myristylmyristat | 2 | - |
Dimethicon | 2 | 0,5 |
Hydrierte
Kokosfettglyceride (Hydrogenated Coco Glycerides) | - | 1 |
Tocopherylacetat | 1 | 2 |
(1R,2S,5R)-2-Isop
ropyl-5-methyl-N-(2-(pyridin-2-yl)ethyl-cyclohexancarboxamid und/oder | 0.2 | |
(1R,2S,5R)-N-(4-(Cyanomethyl)-phenyl)-2-isopropyl-5-methylcyclohexancarboxamid | | 1,0 |
Fucus
vesiculosus | 0,3 | 0,3 |
Ursolsäure | 0,1 | |
Allantojn | | 0,2 |
Phenoxyethanol | 0,4 | 0,4 |
Cyclodextrin | 0,3 | 0,3 |
EDTA | 0,2 | 0,2 |
C10-30 Alkyl/Acrylates Crosspolymer | 0,3 | 0,3 |
Glycerin | 5 | 5 |
Panthenol | | 1,0 |
Methylpropandiol | 1 | 1 |
Additive
(SiO2, Talkum, Nylon-12) | 0,5 | 0,5 |
Wasser | ad
100 | ad
100 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Fiedler, Lexikon
der Hilfsstoffe für Pharmazie und Kosmetik und angrenzende
Gebiete, Verlag: Editio Cantor Aulendorf, 3. Auflage, Band 1, S.
540 [0006]
- - Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie und
Kosmetik und angrenzende Gebiete, Verlag: Editio Cantor Aulendorf,
3. Auflage, Band 1, S. 309 [0006]